Der Durchstarter von Legion ================================================================================ Kapitel 4: Kodachi und andere Schlammkriecher --------------------------------------------- Vier Tage später fand er sich gegen Mittag wieder im Tendo-Haushalt ein. „Tadaima!“ „Ah, Ichigo. Da bist du ja.“, grüßte Kasumi. „Sorry wegen dem Stress.“ Er war nach seinem etwas überstürzten Aufbruch über Ryoga gestolpert und beide hatten einen Kurztrip nach Hiroshima hingelegt. „Bitte sehr.“ Eine neue Schürze für Kasumi. Für Akane hatte ein paar neue Hanteln und für Nabiki ein klein wenig Schmuck.“ „Gute Güte.“ Kasumi gab ihm sogar einen Wangenschmatzer. „Du kriegst nix.“, kommentierte Ichigo beim Anblick des Pandas. „Hier, Mr. Tendo. Hiroshima-Sake. Ziemlicher Rachenputzer.“ Soun Tendo umarmte ihn heulend. „Bevor ich’s vergesse.“, fügte Ichigo noch hinzu. „Ich hatte eine Unterhaltung mit dem Zoodirektor von Hiroshima. Er würde gerne unsren Panda kaufen.“ Genma-Panda begann leicht zu schwitzen. „Wie kommst du an so viel Geld?“ Nabikis Stimme. Na, heute schien die Schule ja mal früh aus zu sein. „Ein Model-Vertrag, ein Plattenvertrag.“ Ichigo grinste breit. „Außerdem hab‘ ich noch einen kleinen Werbespot für den Dojo abgedreht.“ „Interessant.“, kommentiere Nabiki und ging. Aber die Brosche von Ichigo steckte sie noch ein, als Aufwandsentschädigung. „Übrigens, Ryoga lässt grüßen.“, meinte Ichigo zu Ranma und Akane. „Wie geht’s der alten Schweinebacke?“, hakte Ranma gleich nach. Was ein gewisses Lächeln bei Ichigo zeugte. „Die arme Sau geht immer noch im Kreisverkehr verloren.“ Jetzt mal ehrlich. Wurde doch Zeit, dass man was erfand um denen zu helfen. Etwas, wie ein Globales Positionierungs-System. Selbst Akane kicherte bei der Unterhaltung. „Mann, Alter.“, meinte Ranma dann später beim Training. „Das hat einigen Staub aufgewirbelt. Was glaubst du, was wir für Probleme hatten, die beiden Idioten...“ Und natürlich hatte Genma gleich wieder einen Grund zum Kloppen gehabt, weil sein ‚echter‘ Sohn es nicht geschafft hatte, sich eine der Tendos zu erobern. Als beide Aquatranssexuellen sich kurz im Kontakt trafen, flüsterte Ichigo Ranma eine fiese Idee zu. „Wenn der alte Sack weiter stresst, bleibst du einfach ein Mädchen und heiratest Soun.“ Das haute Ranma um. Beide hatten nicht bemerkt, wie sie von Akanes Zimmer aus beobachtet wurden. „Nabiki?“ Ichigo stand nach dem Bad vor der Zimmertür der mittleren Tendo. „Was ist?“ „Geschäfte.“ „Komm‘ rein.“ Nabiki hockte auf ihrem Schreibtischstuhl und hatte sich grade noch durch ihre Geschäftsbücher und Kontenführung gearbeitet. Was auch immer genau. Ichigo hatte das in seinem alten Leben vom Studium her echt nicht abgekonnt. Jetzt setzte er sich auf Nabikis Bett. „Ich möchte mich für das Missverständnis entschuldigen.“, begann er. „Tust du auch besser. Hast du eine Ahnung, was für ein Aufwand das war?“ „Bitte, ich möchte wirklich keinen Streit mit dir anfangen. Böses Blut sollten wir uns alle für Genma aufheben.“ „Was willst du?“, brachte Nabiki es auf den Punkt. „Nun, mir is‘ gekommen, dass jemand vielleicht auf die Idee kommen könnte, Ranma oder ich seien geschlechtswechselnde Dämonen oder so was in der Art. Weißt ja nur zu gut, was Kuno für Müll labert, wenn der Tag lang ist.“ Also, Ichigo hätte gerne ein paar Bilder, auf denen Ranma und er mit ihren Schwestern drauf waren. „Vielleicht wirklich ein paar Urlaubsbilder.“ Fabriziert natürlich. Da Nabiki schlecht echte Nacktfotos von Mikan verscherbeln konnte, und Mikan nicht wirklich spezifisch über diese Art der Bilder hinaus gewesen war... Außerdem waren Urlaubsbilder eher selten pervers. „Gewinne kannst du behalten. Ranma und ich wollen einfach unsre Ruhe.“ Als Mann in einem Frauenkörper zu stecken war schon schlimm genug. „Du willst mir also echt verzapfen, dass...“, erwiderte Nabiki auf diesen letzten Punkt. „Natürlich. Und ich werde dir das auch beweisen.“ Dafür würde Ichigo sich eine Herausforderung vorbehalten. Ach, übrigens. Nabiki hatte den Papierkram für Ranko und Mikan fertig. „Dann ist’s ja gut, dass ich bei Dr. Tofu war und für alle vier Saotome-Sprösslinge Dauer-Atteste besorgt hab‘.“ Das würde ein Heidenspaß am Montag. „Vielleicht solltest du dich schon drauf vorbereiten, Sato bis auf die Unterhosen auszunehmen.“ „Oi, Ranma.“ Ichigo warf seinem Adoptivbruder den dicken Umschlag mit Rankos Papierkram hin. „Am Montag sollten wir onna in die Schule gehen. Das wird ein Spaß.“ „Onna? Wieso sollte ich DAS wohl tun?“ Ranma schien davon gar nicht begeistert. Ichigo lächelte fies. „Miau.“ Nur einen einzigen Augenblick später war Ranma am andren Ende des Grundstücks. „Das war unter der Gürtellinie!“, rief er. Die ganzen fünf Tage als Mädchen in die Schule gehen; von Haustür zu Haustür. „Wenn wir’s richtig anstellen können wir Genma…“ Ichigo brauchte nicht weiter zu reden. Dann sollten sie aber am Samstag shoppen gehen. „Brauchen wir nicht.“, wehrte Ichgio ab. „Mit dem Subspace hab‘ ich echt einen gewissen Hang zur Kleptomanie entwickelt.“ Genma glotzte blöder als sonst als am Montagmorgen Ranko und Mikan in Furinkan-Schuluniformen dasaßen. „Junge, das kannst du doch nicht machen!“, rief der Idiot panisch. „Sieht so aus, als ob sie’s doch könnte.“, notierte Mikan darauf cool. Sie flüsterte Ranko auch etwas ins Ohr. „Teuflisch.“ Ranko freute sich schon drauf. Was die Idee war? Kuno verzapfen, dass ein gewisser Eisläufer ein Frauenschänder war. Man brauchte Tatewaki doch bloß erzählen, dass Sanzenin Akane den ersten Kuss gestohlen und sie so zur Lesbe gemacht hatte. „WAS!?“ Akane hätte Mikan fast mit ihrem Mallet of Doom bis nach Südamerika gedonnert. „Sag bloß, das hast du noch nicht übersetzt. Kuno hat doch neulich diese Schwafeltirade abgelassen.“, kommentierte Ranko cool. „Übersetzt hieß das Zeugs ungefähr so viel, als dass er dich aufgeben würde, da er deinen Bedürfnissen nicht gerecht werden könnte. Da er aber wusste, dass Ranma mit dem Nyanniichuan-Fluch gestraft ist, musste er eingestehen, dass er perfekt für dich war. Wieso er meint, du würdest auf Frauen stehen is‘ mir allerdings auch ein Rätsel.“ Das Geschehen in Furinkan gefror praktisch an Ort und Stelle, als die Schüler die beiden Extra-Mädels mitbekamen. „Ranko!“ Der Rotschopf sprang gleich von Ort und Stelle durch ein Fenster im dritten Stock. „Du weißt doch gar nicht, wo’s lang geht!“ Mikan face-palmte sich. „Dass sie immer mit dem Kopf durch die Wand will.“, stöhnte sie. Sagte’s und schlug die nächste Wand ein. Sämtliche anwesende Schüler glotzten uniform auf Akane. Leider, leider begegnete Mikan dann Sato auf dem Weg. „Nabiki, ich wusste gar nicht, dass du das Geld auf der Straße liegen lässt.“, informierte sie also die mittlere Tendo im Klassenzimmer. Im Hinsitzen gab sie noch den genauen Ort. Bis zur Mittagspause war Sato die Lachnummer der Schule. Nun, Nabiki hatte ihn gefunden, total overdressed. Mit Tütü, Rouge, Schleifchen in den Haaren… „Du hast WAS gemacht?“, konnte Ranko es nicht fassen. „Hey. Der Typ is‘ fast genauso ein Schwein wie Happosai.“, verteidigte Mikan sich. Glücklicherweise hatte Sato nix hinter seiner großen Klappe. Mikan legte sich ein Grinsen aufs Gesicht. „Wie wär’s mit ein bisschen Waffentraining?“ „Waffentraining? Waffen sind für Schlaffis.“ Ranko konnte ihre große Klappe nicht halten. „Ich dachte, es heißt ‚Anything Goes‘.“, meinte Mikan leicht verächtlich. Bevor Jungs sich an sie ranschmeißen konnten, begann sie, ihre Waffen aus dem Subspace zu holen. Sogar Ranko gingen die Augen auf Untertassengröße. Sie hatte gar nicht gewusst, wie viel Krempel Mikan in ihrem Subspace hatte. „Mann, ich muss echt mal wieder Inventur machen.“, gluckste Mikan. Na, was würde sie denn nehmen? Au, ja. Die Kriegssichel. Schon lange nicht mehr mit geübt. Ranko derweil hockte da und probierte angestrengt das in ihren Händen gesammelte Ki zu Blitz-Ki umzuwandeln. Mikan fing mit ein paar beidhändigen Schwingern an, wechselte dann zu einer Hand und ließ die Sichel um den Körper herum kreisen. Wie aus dem Nichts zog sie plötzlich einen High-Kick durch, gefolgt von einem seitlichen Spin, bei dem sie die Sichel in einem tiefen Schwinger rum brachte. Mit der Hand hart vom Boden abgestoßen, dann die Sichel in den Boden gerammt. Am Ende des Griffs einen Kapueira-Kreiselkick abgezogen, unter dem Griff durchgetaucht, Doppelkick und die Klinge im Flug aus dem Boden gezogen, tiefer Kreiselhieb, dann tiefe Hocke und Klinge hochgebracht. Ranko musste zugeben, dass Mikan besonders mit dem Dreigeteilten Stab und dieser Kampfsichel gar nicht übel war. Dagegen war Kasumi mal richtig übel. Sie war völlig weggetreten und lag mit Fieber im Bett. „Ich kann doch kochen!“, meldete Akane sich gleich freiwillig. „Ich ruf die Kampfmittelbeseitigung an.“, meinte Ranma und wandte sich zum Telefon. Soun bekam einen Heulanfall. So vonwegen seine Tochter würde Biowaffen produzieren. „Das is‘ jetzt aber unfein.“, gab Ichigo-chan zurück. „Hey, immerhin das das Verteidigungsministerium gutes Geld bezahlt…“, kommentierte Nabiki. Ichigo-chan wedelte das ab. „SO schlimm kann’s nun wirklich nicht sein. Ich hab schon Zeugs aus USA-Schulkantinen gegessen.“ Stellenweise war das auf den Tischen rumgeschlurft. „Also, Akane. Wieso hilfst du mir nicht, was zu kochen?“ Ranma blitzte Ichigo-chan an. Mit einem Lächeln gleich Mona Lisa händigte Ichigo-chan Akane gleich ein Notizbuch aus. „Was ist das?“ „Dein Kochtagebuch. Da wirst du jeden einzelnen Versuch rein schreiben und dann dazu, was du falsch gemacht hast.“ Kochen war nämlich 50% Frei Schnauze Probieren und 50% Erfahrung daraus. „Du kannst nicht erwarten, gleich ein 10-Gänge, 5-Sterne Menü hinzuferkeln. Bevor du den fünften Dan hast musst du erst lernen wie man krabbelt.“ Akane glitt der Mund auf. „Vor allem darfst du das hier nicht wie Kampfsport angehen. Das muss man smooth durchziehen, cool und mit einem offenen, aufmerksamen Geist.“ Beim Kochen ging es darum mit möglichst wenig Verlusten aus etwas seine Gäste zufrieden zu stellen. Akane nickte eifrig. Vielleicht war das jetzt die Chance, endlich kochen zu lernen. Also stellte sie einen riesigen Topf mit Wasser auf und drehte den Ofen auf volle Pulle. „Würdest du das Wasser vielleicht auf einer niedrigeren Stufe heiß machen?“ Ichigo-chan erklärte ihr, worauf es dabei ankam. „Die Regelung, dass man selbst die Abfälle zu gebrauchen hat, geht auf uralte Seefahrer-Köche zurück. Auf ihren langen Reisen hatten sie nur begrenzt Möglichkeiten, Vorräte zu lagern. Dabei mussten sie aber auch höllisch aufpassen, dass ihre Crews nicht an Mangelerscheinungen wie Skorbut, Gelbfieber oder so litten. Eine kranke Crew konnte den Untergang des Schiffs und den Tod aller an Bord bedeuten. Dann ließ Ichigo-chan Akane Gemüse schneiden. „Da man das Gemüse gerne kocht oder andünstet, sollten die Stückchen die gleiche Größe haben, damit sie gleichzeitig fertig werden.“ Und vielleicht sollte man das Schneidbrett nicht mit kochen. „Nun, wie’s aussieht ist dein Grundproblem hier, dass du dich mit aller Gewalt beweisen willst.“, erklärte die Teilzeitfrau der Vollzeitfrau mit der Hand auf der Schulter. „Dass du das gut machen willst zeugt von deiner Hingabe und deinem Willen, gute Arbeit abzuliefern.“ Aber ihr fehlten drei Dinge dafür, die sich auch für den Rest ihres Lebens aneignen musste. „Coolness, Smoothness, die zusammen einen gewissen Flow bilden, und Aufmerksamkeit.“ Beispiel: Zwei Eimer mit Milch. „In jeden Eimer fällt ein Frosch. Der Frosch im einen Eimer versucht mit aller Kraft, völlig panisch, raus zu springen. Dabei ermüdet er schnell und verbraucht seine ganze Kraft. Er geht unter und ertrinkt. Zur gleichen Zeit planscht der Frosch im anderen Eimer in aller Seelenruhe in der Milch umher und hüpft dann raus wenn er die ganze Milch zu Käse getreten hat.“ Das gleiche Problem hatte Ichigo-chan am Anfang bei ihrem Kampfsport bemerkt. „Hatte ich auch. Aber das Zen hat mir geholfen, meine Mitte zu finden.“ Ichigo-chan lächelte, Akane lief rötlich an. „Als ich Junge von vierzehn Jahren war, war mein Vater so sehr ignorant, dass ich es beschwerlich fand mich in seiner Nähe zu befinden. Zu der Zeit als ich einundzwanzig Jahre maß, war ich überaus erstaunt, wie viel mein Vater in sieben Jahren erlernt hatte.“ Frei nach Mark Twain. „Ich hoffe, dass unsere Weisheit gleich unserer Macht wächst und uns lehrt, dass unsere Macht stärker ist, je weniger wir sie nutzen.“ Auch eine wichtige Lektion. „Aber zum Kochen zurück, nicht?“ Kochen brauchte auch eine gute Portion Zen. „Eier aus der Mikrowelle gibt es nur in einer Konsistenz: igitt. Aber Eier bei mäßiger Temperatur im Wasser gekocht können jede Konsistenz annehmen die du wünschst.“ Mal angenommen, die Mädels vom Furinkan-Gymnastik-Club würden verdroschen werden und Akane bitten, für sie bei einem Wettbewerb teilzunehmen. Dann brauchte Akane schon per Definition nicht anzunehmen, das alles in einer Nacht perfektionieren zu können. „Und wieso nicht?“ Bei der jüngsten Tendo war grade die Zünschnur in Flammen aufgegangen. „Weil schon die andren Mädels Jahre gebraucht haben, um es ansatzweise zu beherrschen natürlich.“, erwiderte Ichigo-chan mit einem gewissen Lächeln. „Du brauchst auch nicht zu meinen, gleich jetzt das Rasengan zu können, wenn ich alleine schon für die Theorie Jahre gebraucht hab‘.“ Ranma wusste, dass das ein klein wenig übertrieben war, aber es HALF Akane jetzt. „Essen ist fertig!“ Akanes erste, selbst gekochte Mahlzeit: Instant-Ramen. Aber-hey- sie hatte immerhin das Wasser ganz alleine aufgekocht. „Kennt ihr die Geschichte des Geduldigen Zenturio?“, fragte Ichigo-chan nach dem Essen und dem Küchenputz, zu dem sie Soun und Genma verdonnert hatte, klein wenig Unterstützung von Nabiki, Akane und Ranma hierzu. „Erzähl.“, meinte Nabiki. Wie so oft lag sie da in einem Shirt und ihren weißen Shorts. „Vor über zweitausend Jahren, England.“ Damals beherrschte das römische Imperium die ganze europäische Welt und mehr. „Die Geschichte gibt keine genauen Infos, wie, warum. Ein Zenturio bewachte ein Objekt, genannt die Pandorica. Was war der Grund? Wieso tat er das? Jeden Augenblick seines Lebens stand er Wache an diesem… Würfel. Er verteidigte die Pandorica gegen Räuber, Barbaren… Wohin die Pandorica ging, so folgte er. Es gibt zahllose Berichte über ihn. Das letzte Mal wurde er gesehen zur Zeit des London Blitz. Mehr als zwei Dutzend Augenzeugen berichteten übereinstimmend, wie sie eine Gestalt in der Rüstung eines altrömischen Zenturio sehen konnten, wie sie durch das Flammenmeer Nazi-Deutscher Bombenangriffe watete, die Pandorica aus einem brennenden und einstürzenden Lagerhaus ziehend, ganz alleine.“ Das ließ Ichigo-chan einsinken. Soun und Genma heulten Wasserfälle. „Wieso konnte der Zenturio so lange überleben? Was trieb ihn an, diesem Artefakt sein ganzes Leben, seine ganze Existenz zu verschreiben?“ Eine Variante besagte, dass der Zenturio ein ehemaliger Begleiter eines Zeitreisenden gewesen war, zusammen mit seiner Verlobten, zu deren Rettung er gestorben war und sie sich dadurch in Zeit und Raum verloren hatten. Dieselbe Geschichte besagte, dass sie sich in der Antike dann wiedergefunden hatten. Leider nur, damit der Zenturio miterleben musste, wie seine große Liebe in seinen Armen starb. „Aber der Zeitreisende konnte und wollte es nicht so enden lassen. Er hatte schon zu viele Gefährten verloren, zu viele Freunde leiden sehen. Er nahm all seine Macht zusammen und öffnete die Pandorika um seine Begleiterin dort hinein zu betten, auf dass sie wieder leben möge.“ Die Pandorica selber war gefährlich und musste bewacht werden. Der Zeitreisende konnte das nicht mehr. „Aber der Zenturio gelobte, dies zu tun. Er würde über die Pandorica wachen und damit die Welt, aber besonders seine große Liebe, beschützen. Ganz gleich wie lange und wie beschwerlich es werden würde.“ Ichigo-chan bat um Ruhe. „Der Zeitreisende hatte ihm eine Info mit auf die lange Reise gegeben. Er hatte dem Zenturio versprochen, dass er seine große Liebe wiedersehen würde. Aber dafür musste sie erst wieder geboren werden. Damit die große Liebe des Zenturios wieder leben konnte, benötigte die Pandorica unverdorbenes genetisches Referenzmaterial. Also musste sie erst wieder in der Zukunft aus der sie kamen geboren werden und dann mussten sie sich treffen.“ Seit dem London Blitz war die Pandorica allerdings verschwunden. „Die optimistischste Meinung besagt, dass sie geboren worden war und sie sich getroffen hätten.“ Dass der Zenturio endlich wieder seine große Liebe in den Armen halten konnte und sie zusammen alt geworden waren. „Wer weiß? Vielleicht sind sie noch irgendwo dort draußen? Vielleicht hat der Zeitreisende sie wieder in ihre korrekte Zeit gebracht, Jahre in der Zukunft?“ Ichigo-chan hob erstaunt eine Augenbraue. Da war ein gewisses Gefühl. Hatte sie noch nie gehabt. Moment, doch. In Joketsuzoku, als Mousse ihr beim Subsopace-Training… Sie zog es heraus. Das war ein Umschlag mit Fotos. Eines davon zeigte den Zenturio beim London Blitz. Auf einem anderen war eine Stelle auf der Pandorica eingekreist. Das dritte Foto zeigte eine Vergrößerung. Das war ein eingeritztes Herz, so wie man’s auf Bäumen findet. ‚A+R forever‘. Scheinbar wegen Platzmangel waren es bloß die Anfangsbuchstaben. Nabiki richtete sich ruckartig auf, schnaubte etwas verächtlich und begann sich auf den Weg nach oben zu machen. „Wenn du deinen Horizont mit Absicht begrenzst, wirst du nie das finden, was sich dahinter verbirgt.“, seufzte Ichigo-chan. Sie zog auf jeden Fall mal Ranma auf die Beine. Wieso? Ein kleiner Schocker. Ichigo-chan war nämlich was eingefallen. Eine kleine Amazonenregel um genau zu sein. „Du hättest absolut keinen Stress mit irgendeinem der Mädels haben brauchen.“, summierte Ichigo- wieder männlich- es auf. „Die Amazonen haben da eine Spezialklausel für Fälle, in denen ein Mann zuviel für eine Frau alleine war…“ Also praktisch mit Ranmas Namen fett drüber. „In dem Fall hätten die Frauen sich einfach den Mann geteilt.“ Nicht salomonisch, so mit einmal mit dem Schwert durch und gut war’s. Sondern ganz einfach, dass der Mann in dem Bett jeder einzelnen der Frauen schlief. Oder sie teilten sich alle gleich einfacher ein Bett. Ichigo hob den kleinen Finger und grinste breiter als der Mond. „Die Amazonen haben kein Grundsatzproblem mit Lesben.“ Und Ranma, ehrliche Haut von monogamem Gentleman wie er zu sein versucht gehabt hatte, hatte eine Chance ausgeschlagen, für die so ziemlich jeder normale Mann Morde begehen würde. „Scheiße, Alter.“, platzte es aus Ichigo raus. „Du hättest deinen eigenen Harem haben können.“ Und dabei war’s ja nicht so gewesen, dass eine von den Mädels wie ein Super-GAU ausgesehen hätte. Bei der samstäglichen Tour durch die Nachbarschaft hörte Ichigo etwas, das ihn im wahrschten Sinne des Wortes vom Zaun fegte. „Das is‘ jetzt nich‘...“, gab Ichigo-chan von sich, als sie sich aus dem Kanal klaubte. „Doch, is‘ es.“, erwiderte Ranma mit rollenden Augen und ging weiter. „Shit!“, fluchte Ichigo-chan ruhig. Dieses Lachen war ja um einiges schlimmer als aus dem Anime. „Glaub‘ ich glatt. Niemand kann so lachen wie Kodachi.“, grummelte Ranma. Am liebsten würde er natürlich die ganze Episode und damit auch Kodachi als Vererhrerin überspringen. Würde sich bloß wahrscheinlich nich vermeiden lassen. „Echt jetzt. Wenn das im Anime vorgekommen wäre, hätten sie absolut alle Zuschauer vergrault.“, kommentierte Ichigo-chan den nächsten Lacher. Mann, und das hörte man in der ganzen Nachbarschaft. Die andersweitige Teilzeitfrau sah Ranma hinterher. „Die Bekloppte verdrischt doch grade das Gymnastik-Team von Furinkan, oder?“ „Yep.“, erwiderte Ranma ohne sich umzuwenden und mit den Händen in den Hosentaschen. „Willst du denen nich‘ helfen?“ „Nö.“ Ichigo-chan seufzte. „Ziemlich Genma.“ Damit war sie in die andere Richtung davon. „Tsk, tsk, tsk.“ Ichigo-chan schüttelte den Kopf, als sie zwischen die Opfer... äh, das Furinkan Gymnastikteam und Kodachi Kuno trat. Solange die Schwarze Rose noch etwas überrascht war, trat Ichigo-chan vor und bitch-slappte sie. „Du bist erbärmlich, Kuno.“, gab sie dann verächtlich von sich, sich um die Furinkanerinnen kümmernd. „Ihr schaut am besten gleich bei Doc Tofu vorbei. Ein paar von den Verletzungen sehen gar nicht gut aus.“ Die Mädels nickten. Mit einem Subspace-Stab wehrte Ichigo-chan derweil Kodachis Band ab. „Ich unterhalte mich hier!“, entgegnete sie sauer. „Soviel Anstand sollte man schon haben!“ Zu den Mädels: „Macht euch mal keine Sorgen. Dauert keine fünf Minuten.“ „Für uns hat sie auch bloß eine halbe gebraucht!“, heulte eines der Mädels los. Ichigo-chan schnaubte verächtlich. „Klar, Kodachi Kuno könnt‘ nicht fair kämpfen, wenn ihre Familienehre auf dem Spiel stehen würde.“ Laut genug, dass die Schwarze Rose das hören musste. Pisste sie richtig an. „Da sieht man, dass sie gar nich‘ so gut is‘, wie sie immer tut. Sonst hätt‘ sie’s nicht nötig zu bescheißen.“ War ganz einfach: Kodachi Kuno hatte Angst davor, fair zu kämpfen. „STIRB!“ Ichigo-chans Antwort auf Kodachi? „Hiryuu Shoten HA!!“ Schnaubend stapfte Ichigo-chan dann nach hause. „Eigentlich is‘ deine Welt ja ziemlich zahm.“ Ranma war hinter ihr. „Aber DIESE...“ „Was meinst du mit ‚zahm‘?“ Ranma hatte seinen Ohren nicht getraut. Huh? „Sag‘ jetzt bloß nich‘, dass dir das noch nie aufgefallen is‘.“ Bei der ganzen Klopperei und dem Schaden, den Ranma und seine Gegner hinterließen. „Im ganzen Manga und dem ganzen Anine is‘ kein einziger Chara gestorben oder is‘ im Rollstuhl gelandet.“ Keine dauerhaften Schäden. Nich mal großartig unter den normalen Leuten. „Denk‘ mal nach. Selbst Shampoo hat Akane nicht abgemurkst, als sie ihr den Todeskuss gegeben hatte. Und Akane war eine Rivalin bezüglich eines Ehemanns. Schlimmer geht’s bei den Amazonen kaum. Und DU? Du hast Sanzenin auch nur ordentlich verdroschen und ihm nicht die Mandeln durch den Arsch rausgezogen.“ „Öh...“ Ranma schloss seinen offenen Mund erst nach mehreren Sekunden. „Ich glaub‘ jetzt hakt’s!“, entfuhr es Ichigo-chan dann daheim. „Ihr vergeigts und rennt dann gleich zu Akane. Bloß weil Akane ziemlich gut im Kampfsport is‘ wollt ihr jetzt die ganze Verantwortung auf sie abwälzen, oder?“ Wenn die Gymnastikerinnen hier aus dem Haus waren, würden sie Akane komplett sich selber überlassen, nicht wahr? „Sie wäre dann ja ganz allein Schuld dran, wenn Furinkan gegen St. Hebereke verliert. Dass Akane aber keinen Schimmer von rythmischer Kampfgymnastik hat geht euch dabei sowas von am Arsch vorbei.“ Sämtliche Vollzeitmädels in Akanes Zimmer liefen rot an. Die Gymnastikerinnen vor Scham und Akane vor Wut. Ranma hörte sich die ganze Sache vom Dach aus an und hatte ein paar Probleme, sich dabei oben zu halten. Von Ichigos Standpunkt aus hatte er die Sache nie wirklich betrachtet gehabt. „Scheiße, er hat Recht.“ Und trotzdem lernte Ichigo-chan Akanes Mallet of Doom kennen. „Du weißt aber, dass sie recht hat, oder?“, konnte Ranma es nicht lassen und lugte bei Akane durchs Fenster. Problem war, dass sie sich grade fürs Bett fertig machte. „HENTAI!“ Während Ranma Flugstunden nahm, gratulierten Soun und Genma sich und holten den Sake raus. Am nächsten Tag, als Ranma und Ichigo wieder von der Nordseite der Hauptinsel Japans zurück waren, fanden sie Akane in einer etwas... ehrenrührigen Position vor. Irgendwie hatte Akane es geschafft, sich nicht nur selber wie einen Rollbraten mit ihrem Gymnastikband zu verschnüren, sie hatte’s auch noch fertiggebracht, sich dabei die Klamotten komplett zu ruinieren. Schnell reagierend zog Ranma Ichigo wieder aus dem Dojo und schloss die Tür. „Ich hol‘ Kasumi.“, meinte Ichigo seufzend. „Nicht da.“ „Nabiki?“ „Auch nicht.“ Ichigo sank genervt in sich zusammen. „Du machst sie los.“, drehte er Ranma gleich wieder zur Tür. WAS!? Klar, dass Ranma sich drüber aufregte. „Sie ist deine große Liebe, hast du selber gesagt.“, bestand der Adoptivbruder aber drauf. „Und wir können sie hier nicht so liegen lassen.“ Schon gar nicht mit der Gefahr, dass Kodachi vorbei kam. „Hast ja Recht.“, seufzte Ranma und öffnete die Tür wieder. „Ich mach‘ dich los.“ Ichigo stellte noch einen Kleiderständer mit Klamotten in Akanes Größe aus dem Subspace hier an die Tür. Immerhin hatte Akane effektiv nicht mehr an als einen Schlüpfer. Keine zehn Sekunden später hatte er ein paar ziemlich gute Schnappschüsse. „Was Nabiki kann...“ Ah, das würde nett. Eine der Aufnahmen zeigte, wie Akane sich an Ranma klammerte. Die nächste zeigte Akane auf dem Rücken und Ranma dicht über ihr. Ach, ja. Das hatte Potential. Potential, das Ranma der Idiot leider wieder versaute. Akane kippte folglich einen ganzen Eimer über Ichigo aus und begann dann heulend zusammenzubrechen. „Sei froh, dass wir dich gefunden haben.“, meinte Ichigo-chan, leicht irritiert. „Du hättest den ganzen Rest vom Tag da liegen können und dich wahrscheinlich dabei eingesaut. Oder es hätte irgendein Perverser sich an dir ganz einfach vergreifen und dann mitnehmen können.“ Mal ehrlich, was WOLLTE sie? „Ranma hat vielleicht eine Macho-Schnauze, aber so ziemlich jeder in der Schule..." Ichigo guckte Akane mit einem tadelnden Ausdruck an. „Bei so einer Gelegenheit hätte Ranma auch gleich...“ „Hat er aber nicht!“, platzte es aus Akane raus. Ah, ja. „Lass mich raten. Instinktiv hast du dich bei ihm ausgeheult und er hat dich in den Arm genommen. Dann hast du gemerkt, dass du so ziemlich nackt warst und hast ihm eine gescheuert und dann seid ihr irgendwie aufeinander gelandet.“ Akanes Gesicht wurde so rot wie Ranma-chans Haare. „So ziemlich die absolute Mehrheit der Männer hätte eigentlich probiert, dir einen Kuss aufzudrücken, dich zu begrapschen...“ Ranma nicht. „Der macht so etwas nicht bei dir. Aus zwei Gründen: erstens respektiert er dich, zweitens mag er dich.“ Das haute Akane jetzt um. „Er... mag mich?“ „Gott, Akane. Ja, er mag dich. Dir selber könnte er das wegen seiner mißratenen Erziehung vielleicht erst in Jahren in die Augen sagen, aber du kannst das auch in den subtilen Anzeichen sehen.“ Oder musste er sie erst gegen einen Kuno-artigen Heini verteidigen, der ihr den ersten Kuss klauen wollte? Einer ganzen Turnierhalle gegenüber erklären, dass sie SEINE Frau war und er nicht zulassen würde, dass ein Perverser sie anfasst und er jeden umbringen würde, der das probiert? „Wenn ihr gegenüber Genma und Soun auch nur Anzeichen einer Romanze zeigt, dann werden sie euch jeden einzelnen Moment vermiesen, den ihr ‚vielleicht‘ nutzen könntet um euch näher zu kommen.“ Ichigo-chan keimte grade eine Idee. „Dann müssen wir sie halt loswerden.“ Sie zog Akane auf die Beine. „Lass dir rhythmische Kampfgymnastik von Ranma beibringen, der is‘ verdammt gut drin. Ignorier‘ einfach seinen Machismo und konzenterier‘ dich auf die Kunst.“ Wegen Kodachi musste sie sich keine Sorgen machen. Ranma und Ichigo würde Wache halten damit Kodachi sie nicht im Schlaf abmurksen würde. „Wenn sie’s trotzdem probiert, werden wir sie sowas von fertig machen, dass sie gar nicht erst wagen wird, bei eurem kampf aufzutauchen.“ Ichigo-chan würde diese... Nun, Akane musste zugeben, dass Ichigo richtig lag. In so ziemlich allen Aspekten, wie’s aussah. Besonders, als sie nach dem restlichen Training des Tages, dem Bad und dem Abendessen sich in ihrem Immer fürs Bett fertig machte. Nur im letzten Moment bemerkte sie, dass was faul war. Kodachi war von der Decke gekommen und hatte probiert, ihr eine Stachelkeule in den Rücken zu rammen. Akane schrie instinktiv. Es dauerte keine zwei Sekunden bevor Ranma im Zimmer war und Kodachi sah. Ichigo kam lässiger und gerade rechtzeitig um von Akane eine gescheuert zu kriegen. „Wofür war das denn!?“, rief Ranma. „Spanner! Was hast du in meinem Zimmer verloren?!“, schrie Akane. „Vielleicht das Leben retten!?“, gab Ranma zurück. Ranma stapfte sauer raus. „Da macht man sich Sorgen um jemanden den man mag und will einmal nett sein...“ Glücklicherweise waren Soun und Genma außer Hörweite. Dafür hatte Akane es mit eigenen Ohren gehört. „Und jetzt werd‘ ich mir mal die Kuno vorknöpfen.“, meinte Ichigo, packte Kodachi an den Handgelenken und zog sie durch’s Fenster. Der Montag verlief bis zum Abend eigentlich erstaunlich friedlich. Bis auf die Tatsache, dass nach dem Abendessen plötzlich Sato am Küchenfenster stand. „Na, wen haben wir denn da? Ich war grade in der Gegend...“ „.. und hast kleinen Kindern die Lollis geklaut. Schon kapiert.“, gab Ichigo-chan, leider weiblich, schlagfertig zurück. „Hast du heut‘ abend noch was vor, Schnecke...?“ Ichigo-chan wandte sich um und verließ die Küche. „Hey...“ Dafür kam Ichigo, dem Original, Sato dann IM Haus entgegen. „Yo, Bruder.“, erschien dann noch Ranko auf der Bildfläche. „Oh, DU.“ Ein paar perverse Wortspielchen und Schläge später warf Ranko Sato hochkant aus dem Haus. Man lebte eben gefährlich, wenn man Ranko die Brüste angrapschte und noch einen sexistischen Kommentar abließ. „Kuheuter!? Der Kerl hat NERVEN!“, schrie Ranma. „Findest du nicht, dass du ein bisschen überreagierst?“, fragte Akane. „Weißt du, was er über DICH gesagt hat?“, meinte Ichigo mit gehobener Augenbraue. Fünf Sekunden später brach Akane durch das Gartentor, mit Inferno-Kampfaura und verdammt großem Hammer. Sato hatte echt Schwein, dass Nabiki schon für einen Krankenwagen gesorgt gehabt hatte. Während Akane nach Blut dürstete, notierte Ichigo sich was mit Seitenblick auf Nabiki. Am nächsten Tag fehlte Sato glücklicherweise in der Schule, sonst hätte Akane ihn wahrscheinlich bis nach Peru durchgeprügelt. Dafür fiel den Saotomes und Tendos etws auf. Scheinbar waren Ichigos Platten hier angekommen. Das erste Album hieß ‚Lightforce‘ und enthielt Songs wie: Brave Heart, Number One, One Vision, Hero’s Comeback, GO!!, Break Up!, Cha-La Head Cha-La, We Gotta Power , Resonance, What I’ve Done, New Divide, Sweet Victory, Zankoku na Tenshi no Teeze… Das andere, von Mädchen favorisierte Album, hieß ‘Boe‘ und lieferte Songs wie: Eyes on Me, I See You, Final Wish, Rainbow, Determination, God’s Will, Sadame, The Patient Centurion, The Face of Boe, The Rueful Fate of Donna Noble, Remember My Name, Little Date, Every Time We Touch, Doki Doki, …” “Mia? Wir müssen reden.”, wandte Mikan sich gleich an jemanden. Satos Fußabtreter von Token-Freundin sah verdammt aus wie Dr. Ikari aus Eva. Fast schon gespenstisch. „Saotome-san?“ Schüchtern und zurückhaltend hatte man sie erlebt. Ausgerechnet so eine geriet an ein Schwein wie Sato. Da Umetsu-sensei jetzt aber mit dem Tag anfangen wollte, musste das bis zum Mittag warten. „Du musst echt zusehen, dass du von diesem Abschaum Sato weg kommst.“, brachte Mikan es gleich auf den Punkt. „Du bist doch viel zu schade für den.“ Eigentlich war sie doch echt zu smart, um an einen wie DEN zu geraten. „Da musst du einfach mal ein bisschen...“ Sie musste für sich selber einstehen, sonst konnte sie nie glücklich werden. Und Abschaum wie Sato würde ihr bloß das ganze Leben gründlich versauen. „mag zwar nicht so aussehen, aber auch die Horde o‘ Hentai, Kuno und so anderen Penner abgerechnet gibt’s allein an Furinkan noch genug Jungs, die dich eher verdient hätten als... Sato.“ Und wenn sie Probleme hatte, wusste sie doch wirklich, an wen sie sich wenden konnte. „Und wenn der Typ sich an dir vergreift...“ Nun, er würde es mehr als bereuen. Am Ende des Schultags- Ranma hatte sich über das Nicht-Erscheinen von Kodachi gewundert- lief Ichigo Original irgendwie wieder Mia über den Weg. „Hi, Mia. Alles klar?“ Er fragte ganz unbedarft und merkte gar nicht, was er da anrichtete. Sie errötete fürchterlich. „Du siehst ein wenig krank aus. Soll ich dich zu Doc Tofu begleiten?“ er legte ihr sogar die hand auf die Stirn. „Fieber scheinst du ja keins zu haben, aber man kann nie wissen.“ Bravo, so erregt man die Aufmerksamkeit der Schulschläger. Seufzend und mit den Augen rollend postierte Ichigo sich gleich vor den Oberstuflern. „Is‘ was? Kann ich euch bei irgendwas helfen?“, fragte er ganz unschuldig. Es musste ja irgendwie noch Leute geben, die nicht mitgekriegt hatten, wie die Saotomes abgingen. Andrerseits hatte Ichigo das erst gegen Kodachi gelernt, dass echte Fights ein andres Thema waren als Training; vor allem, wenn die Gegner keine Martial Artists waren. Diese Typen hier gehörten also zur... gefährlicheren Sorte. Besonders mit Butterfly-Messern und andrem Krempel. „Einen Moment, ja?“ Ichigo blieb gezwungenermaßen cool. Er ging etwas in die Knie, hob das Hosenbein und machte die Gewichtsmanschette ab. Gleichfalls beim andrren Bein. Beide verstaute er gleich im Subspace, gefolgt von den Manschetten an seinen Armen. Das hier musste jetzt sein, er hatte ja nicht umsonst so hart trainiert. Ranma mochte zwar Recht haben, dass man gegen normale Leute nicht unbedingt Kempo einsetzte, aber es gab auch Ausnahmen. Selbst Shaolin kloppten manchmal Abschaum in den Staub. Jetzt kam noch so ein Moment. „ Der Zahnstocher? Das is‘ doch kein Messer.“ Wie gut, dass er sich beim letzten Trip ein Schwert hatte machen lassen. Wie das aussah? Ein Wort: Zangetsu. „DAS ist ein Messer!“ Das Teil war gut und gerne so schwer wie Ryogas Regenschirm und er hielt es einarmig, es sogar in den Boden rammend. Vielleicht dreißig Sekunden, maximal eine Minute später wandte ichigo sich wieder Mia zu. „Also, du musst echt zu Doc Tofu. Jetzt bist du kreidebleich. Das is‘ doch nicht normal.“ Mia schüttelte schnell den Kopf. „Nein,nein.... Bir mir ist...“ Ichigo seufzte, als Mia davonlief. Vielleicht hatte er sie erschrekt? Dabei hatte er die Schläger nicht mal verdroschen. Hier ein Handflächentreffer, da ein Kinnhaken. Herrje, da waren noch nicht mal die Füße beteiligt gewesen. Der größte Teil war Shiatsu gewesen. Ein Nebenprodukt seiner Shiatsu-Stunden bei den Mumien, der Shaolin-Kerze und des Bokusai Tenketsu war es, dass er neulich erst die Ki-Linien im menschlichen Körper ausgemacht hatte. Reine Zufall, aber das hatte ihm eine wunderbar fiese Idee für eine Technik kommen lassen. Sagen wir’s mal so: Hyuuga. Und den ersten Test hatte es sogar bestanden. Wenn er es jetzt noch in einem echten Kampf bringen konnte... Für diese Technik würden wahrscheinlich einige Martial-Arts Sensei auf das Niveau von Happy, Genma und Soun sinken. Apropos... „Tadaima!“, rief ichigo also daheim. „Yo, Abschaum.“ Ohne weitere Umschweife trat er Genma-Panda von hinten in den Kopf. Klar, wo der schon wieder/ immer noch hockte. „Ich hab‘ drei neue Techniken erfunden. Du bist das Versuchskaninchen.“ „Neue Techniken?“ Soun horchte erstaunt auf. ‚Drei?‘ Den Deppen-Panda interessierte das natürlich auch. Vielleicht konnte man damit ja an Futter oder sonst was kommen. Genma-Panda postierte sich also auf einem Stein des Koi-Teichs, Ichigo sich gleich gegenüber. Er ging in eine etwas tiefere Haltung, ein Knie eingeknickt, das andere Bein ausgestreckt. Der rechte Arm war angezogen, der linke auf Genma gerichtet. „Keine Sorge. Ihr könnt euch gleich wieder gegenseitig im Anything Goes Bescheißing übertreffen.“ Genma-Panda griff an. „Juken!“ Yep, Genma-Panda konnte das Ki spüren, das Ichigo ihm auf die Pelle drückte. Zwei kleine Treffer mit der flachen Hand. Nicht mehr. Er mochte jetzt zwar nix spüren, aber Ichigos extrem fieses Grinsen ließ ihn schwitzen. ‘Was hast du gemacht?’, hielt er also ein Schild hoch. „Och, nix Wildes. Ich hab‘ nur mein Training im Bokusai Tenketsu, den mir Ranma beigebracht hat, mit Shiatsu kombiniert, in drei verschiedenen Techniken. Eine davon hast du grade abgekriegt. Jetzt finde mal schön alleine raus, was ich mit deinem Ki angestellt hab‘.“ ‚Hilfe.‘ Heiter fies lachend verschwand Ichigo ins Dojo. Genma-Panda schwitzte bloß noch mehr und ihm keimte nach Minuten eine böse Vorahnung. „Was ist denn mit Pop los? Der is‘ ja völlig von der Rolle.“, kommentierte Ranma nicht viel später. Er und Akane wollten klar weiter trainieren. „Er wollte, dass ich ihm meine neuen Techniken zeige.“ Akane und Ranma horchten beide auf. „Du hast neue Techniken?“ Ichigo zuckte mit den Schultern. „Eine davon ist mehr als bloß Theorie, den Rest muss ich noch umsetzen. Aber grundsätzlich hab‘ ich Shiatsu mit dem Bokusai Tenketsu verbunden, den du mir beigebracht hast.“ Und was Genma anging? „Haut einer Katzenzunge und Stärke eines Babys.“ Ichigo konnte ja gar nicht warten, um es an Happy auszutesten. „Happy?“ Soun und Genma standen in der Tür. ‚Räche mich, Ranma!‘, stand auf Genma-Pandas Schild. Flip. ‚Mach‘ das Rückgängig, Bengel!‘ „Wisst ihr, mir sind da ein paar Stories zu Ohren gekommen und da musste ich gleich an euch beide denken.“ Ichigo hatte einfach ein bisschen die Nase voll. „Sieht wohl so aus als wäre Happosai wieder draußen.“, kommentierte er mit einem fiesen Lächeln. Beide Idioten fielen in Ohnmacht. „Wo sind denn Vater und Mr. Saotome?“, fragte Kasumi wenig später als sie das Abendessen auftischte. „Kneipentour.“, meinte Nabiki abfällig. „Ich glaub‘ eher, die sind abgehauen.“, notierte Ranma abfällig. „Ichigo hat herausgefunden, dass ihr alter Meister wieder aufgetaucht ist.“ Ehrlich gesagt, fand er es gut, wenn die mal nicht störten. Konnte einiges einfacher werden. Irgendwann würden die schon wieder heim kommen. „Wieso sollten Daddy und dein Vater denn vor ihrem eigenen Meister davon laufen?“, wollte Akane wissen. „Happosai is‘ ein geiler alter Bock mit Großmeister-Fähigkeiten im Kempo und so ziemlich NULL Gewissen oder Schamgefühl.“, erklärte Ichigo also. „Hab‘ über ihn gelesen. Es gibt noch genug Infos aus der Trainingszeit der zwei Idioten.“ Wie sie den wohl losgeworden waren? „Wahrscheinlich haben sie ihn bis oben hin abgefüllt und mit Dynamit in irgendeine Höhle geschmissen.“, kam es von Ranma, der sich jetzt lieber aufs Futter konzentrierte. „Daddy und der Panda kommen schon wieder.“, interessierte es Nabiki auch nicht weiter. Ohne Genma würde sie endlich wieder mal ausschlafen können und es gab zwei Mäuler weniger zu stopfen. „Dann bist du wohl jetzt Familienvorstand, Nabiki.“, schätzte Ichigo heiter. „Vielleicht können wir ja dann mal Doc Tofu zum Essen einladen ohne dass wir uns für die beiden Idioten schämen müssten.“, kam es von Ranma. „Aber Ranma, das ist eine ausgezeichnete Idee.“, freute Kasumi sich. Akane und Nabiki sahen ihn entgeistert/erstaunt an. „Und du ühlst dich sicher, mit zwei ‚Jungen‘ im Haus ohne Daddy?“, hörte Ichigo später am Abend dann Nabikis Stimme aus Akanes Zimmer. „Ich glaub‘ nicht, dass Ichigo oder Ranma uns was tun würden.“, gab Akane endlich zurück. „Ich hoffe nicht, dass du mir jetzt erzählen willst, du hättest dich in einen von diesen Typen verliebt.“ Ranma- der neben Ichigo auf dem Dach lag- wurde hellhörig. „Du weißt, was das für dich bedeuten würde.“ Immerhin HASSTE sie die Jungs „Vielleicht nicht ganz so sehr...“ Akanes Stimme war grade so zu hören, aber es reichte um Ranma vom Dach zu holen. Am nächsten Morgen bekam Ichigo-chan dann Gelegenheit, ihre neue Technik an Kodachi auszuprobieren. „Das sind drei Techniken, Ranma.“, erklärte sie dann nebenbei auf dem Weg über den Schulhof. „Hakke Kusho arbeitet damit, dass man sein Ki gewaltsam in den Körper des Gegners injiziert und damit die inneren Organe schädigt ohne auch nur einen blauen Fleck nach außen hin sichtbar werden zu lassen. Hakke Rokujuyon Sho nutzt den Amaguriken in Verbindung mit dem Bokusai Tenketsu und Shiatsu um Shiatsu-Punkte und Ki-Knoten im großen Stil zu beeinflussen. Juken dagegen ist die Klein-Variante hierzu für ein oder zwei Treffer. Wie du’s bei Pops gesehen hast.“ Ranma wurde etwas bleicher um die Nase. Lag daran, dass er das kapierte. Für Akane demonstrierte Ichigo-chan Hakke Kusho mit einem Bokusai Tenketsu. Und die arme Mauer ging schon wieder zu Bruch. „Das is‘, was Hakke Kusho letztendlich mit dem menschlichen Körper anstellt.“ Technisch gesehen konnte jemand, der diese Technik wirklich beherrschte aus einem Menschen einen schleimgefüllten Beutel machen. Bis zum Sonntag verlief dann eigentlich alles ziemlich ruhig. Nabiki war erstaunlich früh weg. Obwohl sie eigentlich ohne Genma schön hätte ausschlafen können. War ja wohl klar, wo sie ab war. „Einen schönen guten Morgen, Nabiki.“, grüßte Ichigo also in der Turnhalle von St. Hebereke und überreichte Nabiki eine große Papptasse Kaffee. Nabiki nahm die Tasse und zog den Kaffee in einem Go runter. „Was willst du, Saotome?“ Ichigo zuckte ganz unschuldig mit den Schultern. Nabikis zwei Gehilfinnen waren schwer am Kassieren von Wettgeldern. „Dich heiraten.“, erwiderte der Junge ganz ungeniert und ohne Zögern. Die beiden Mädels da drüben gefroren zu Salzsäulen. „Saotome, wenn ich jemanden heirate, dann hat dieser Mann auch GELD und das nicht zu knapp.“ Ichigo lächelte fies. „Scrooge.“, meinte Ichigo dazu und ging. Na, er hatte auch so ein paar Dinge noch vor. Ranma würde sich um Akanes Sicherheit kümmern, also kein Problem. Alle waren dann da, freuten sich auf den Kampf. Doch plötzlich gingen alle Lichter aus und die Halle wurde so dunkel wie Kuno’s Schädel. Dann plötzlich ein Spot auf die Mitte des Kampfrings. Ichigo stand dort, den Kopf gesenkt, gekleidet in eine schwarze Schuluniform mit roten Säumen. Tropeten schallten hell, gefolg von einem Keyboard-slow. Langsam hob Ichigo den Kopf. „The Winner Takes All It’s the thrill of one more kill. The last one to fall Will never Sacrifice their will. Don’t ever look back On the world closing in. Be on the attack With your wings on the wind All the games will begin. And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And the one who’s last to fall The winner takes all! You don’t win no silver Oh, you only loose the gold. For you push with a fewer For your time keeps toling on Against all the odds, against all your pain Your back’s on the wall With no one to blame Oh, wild hearts won’t be tamed And it’s sweet, sweet, sweet victory. Oh… And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. And the one who’s last to fall The winner takes all! Take it!! And the one who’s last to fall And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And it’s ours for the taking! It’s ours for the fight! And it’s sweet, sweet, sweet victory. Yeah! And the one who’s last to fall The winner takes all!“ Dann wurde es wieder Still. „Ladies.“, gab Ichigo in einer sanften, schmeichelnden Stimme von sich. „Gentlemen!“ Hart, herausfordernd. „Dies ist der zehnte Wettkampf der rythmischen Kampfgymnastik an der St. Hebereke Mädchenschule.“ In der schwarzen Ecke: Die Favoritin dieses Wettkampfs. „Kodachi Kuno.“ Er blieb ganz ruhig, machte kein großes Trara. Spot auf Kodachi, die ihre Hände jetzt schon in Siegerpose über dem Kopf schüttelte. In der roten Ecke: die Herausforderin. „Akane Tendo.“ Regeln waren einfach: keine Angriffe mit direktem Körper. Wer aufgab, ausgeknockt wurde oder den Boden außerhalb des Rings berührte… Kodachi schmiss mit der Ringlocke nach ihm, dann mit einem Amboss… „Das muss man Akane lassen.“, kommentierte Ichigo-chan, nur ein paar Minuten später, aus den Rängen. „Sie hat sich wirklich gebessert.“ Akane machte sich sogar richtig gut bei der Sache, ehrlich. Fast so gut, wie Ranma im Originalgeschehen und auch recht ähnlich. Nur leider legte Kodachi einen ganz neuen Level an Bosheit auf als sie Ichigo-chan unter den Furinkanern bemerkte. Wenn Akane schon ein Macho-Weib war… „Ich will diese Nutte!“, brüllte Kodachi wütend während sie Akane mit ihrem Gymnastikband würgte und ihr mit einer Metallstange in den Rücken hieb. Mit der Stange deutete Kuno auf Ichigo-chan. Mit gesenktem Kopf stand Ichigo-chan auf. „Du hast jemandem wehgetan, den ich wirklich mag.“, sagte sie düster, fast schon wie eine angepisste Nabiki. Das war ein Tonfall, mit dem man Armeen dazu brachte, vor Panik zu fliehen. Über Sitzlehnen, ein paar Köpfe und letztendlich das vorderste Zuschauergeländer in den Ring. Kodachi lachte mit weibisch vorgehaltener Hand. Gleich darauf ließ sie sich auch noch wirklich abfallend über Akane ab. Ichigo-chans Hände krachten gefährlich als sie die Finger vor Wut verkrampfte. „Kuno, du legst’s echt drauf an.“, knurrte sie während sie die Gewichtsmanschette von ihrem linken Unterarm löste. Als das Teil auf dem Boden aufkam, durschlug es glatt den Parkettboden und verkeilte sich im Betonfundament der Halle. Die andren drei Manschentten und ein paar andere Klamottenteile folgten, bis Ichigo-chan dann bloß noch in Sport-BH und Radlershorts dastand. Bevor Kodachi sich versah, hatte sie ein paar auf die Fresse bekommen. Mit was? Einem Enten-Nachttopf. Dann glitt Ichigo-chan noch einmal an Kuno vorbei während die sie mit ihren Killer-Keulen bearbeiten wollte. Was Kodachi davon hatte? Nur die Tatsache, dass ihr Sporttrikot ziemlich… zerschlissen war. Kuno hatte Ichigo-chan echt, echt wütend gemacht. Ungefähr so, wie wenn man einem Klingonen ins Gesicht gesagt hätte, dass seine Mutter eine glatte Stirn hatte. Dann noch ein Hieb mit einem gut drei Meter großen Bowlingkegel. Letztendlich erwischte Ichigo-chan die Gegnerin im Rebound von der Decke, mit einem Volleyball mitten in den Bauch. „RASENGAN!“ Kodachi durchschlug den Kampfring und stampfte einen Abdruck ins Fundament. „Ich hoffe, du hast eine gute Lebensversicherung.“, kommentierte Ichigo-chan dann verächtlich und wandte sich an die Kommentatorin. „Ihr holt besser einen Krankenwagen. Könnte sein, dass sie den Weg ins Krankenhaus nicht überlebt.“ Ice-cold Killah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)