Ein Hoch auf Schokolade von TeZ (M&M) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein lautes Niesen zerriss die Ruhe in der Wohnung, gefolgt von unterdrücktem Fluchen. Mello streckte den Kopf aus der Küche und sah, wie Matt mit dem gestreiften Ärmel hektisch auf dem Display seiner tragbaren Spielekonsole herumrubbelte. Als er den Blick bemerkte, sah der Brünette auf und direkt in Mellos Augen. „Hab auf meinen Bildschirm geniest“, erklärte er verschnupft. Mello zog sich in die Küche zurück und Matt fluchte erneut, als er bemerkte, dass er schon wieder draufgegangen war. Genervt klappte er die Konsole zu und warf sie nachlässig auf den niedrigen Couchtisch. Dann ließ er sich zurück in die Kissen sinken und blickte gelangweilt zur Decke empor. Der eine Fleck da oben sah ein wenig aus wie eine Glock… und Matt bekam Lust auf eine kleine Schießerei. Vielleicht fiel Mello ja etwas ein, dem fiel eigentlich immer ein, wie man etwas Streit provozierte und auf seine Kosten kam. Er könnte ihn ja mal fragen… Leider konnte er seinen Gedankengang nicht fortführen, ein Hustenanfall schüttelte ihn und er richtete sich mühsam auf und versuchte angestrengt Luft zu bekommen. Als er wieder atmen konnte, pfeifend aber dennoch, sah er auf und erblickte Mello, der mit zwei Tassen in den Händen im Türrahmen lehnte. „Danke fürs Stützen“, krächzte er knurrig, „Allein hätte ich mich wohl nicht aufrichten können!“ Mello schüttelte den Kopf, stieß sich ab und kam geschmeidig wie eh und je auf ihn zu. Vollkommen selbstverständlich stellte er die beiden Tassen auf den überfüllten Tisch. „Du wirst so eine Diva, wenn du krank bist“, warf er Matt dann vor. Der knurrte nur und ließ sich zurück in die Waagrechte fallen. Im nächsten Moment war Mello über ihn gebeugt und bettete die Stirn auf seine. „ Und du hast immer noch Fieber“, stellte er fest. „Und du stinkst ganz penetrant nach Schokolade“, gab Matt zurück. Mello richtete sich auf. „Und jetzt?“, fragte er patzig. Matt grinste. „Nichts jetzt.“ Schwerfällig und darauf bedacht, nicht von der kleinen Couch zu rollen, drehte Matt sich auf die Seite und angelte nach dem Päckchen Zigaretten auf dem Couchtisch. Mello schlug ihm auf die Hand und schnippte das Päckchen Richtung Fernseher davon. Einigermaßen entgeistert starrte Matt ihn an. „Was sollte das denn jetzt?“ „Du bist krank“, erklärte Mello würdevoll. Er kramte in den Taschen seiner engen Lederjeans und zog aus einer davon ein reichlich zerdrückt aussehendes Zigarettenpäckchen hervor. „Nimm die!“ Irgendetwas daran war Matt ganz und gar nicht geheuer. Mit gerunzelter Stirn nahm er die Packung und schüttelte den Inhalt auf seine Handfläche. „Schokozigaretten?“ Mello zuckte nur die Schultern. „Ist gut für dich“, stellte er fest. „Schokolade macht fett“, erwiderte Matt, steckte die Schokolade zurück und legte die dunkle Köstlichkeit beiseite. Als er aufblickte sah er einen zornigen Schatten auf Mellos Gesicht. „Ach ja?“ „Ja“, machte Matt unbeeindruckt und richtete sich auf, um seine Zigaretten zu holen. Er kam nicht mal dazu aufzustehen, da hatte Mello seinen kleinen, überhaupt nicht fetten Hintern schon auf Matts Schienbeinen platziert. „Ach ja?“, fauchte er erneut. „Du wirst mir die Beine brechen“, konnte Matt die Neckereien einfach nicht lassen. Es war so herrlich, wie Mello sich aufregte. Der drehte sich jetzt, sodass er rittlings über ihm kniete und drückte Matt auf die Couch zurück. „Jetzt hör mir mal zu“, begann er und beugte sich so nah über ihn, dass Matt seinen warmen Schokoladenatem auf dem Gesicht spüren konnte, „Schokolade ist gut für dich. Was meinst du, warum ich nie krank bin? Ganz genau, weil ich genügend Schokolade zu mir nehme! Und wenn ich so… so großzügig und weichherzig bin, dir etwas von meiner Schokolade abzugeben, dann hast du die auch anzunehmen, haben wir uns verstanden?“ Frech grinste Matt ihn an und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als das Kratzen in seinem Hals erneut übermächtig wurde und einen weiteren Hustenanfall provozierte. Diesmal half Mello ihm sogar sich aufzusetzen und stützte ihn. Völlig außer Atem hob Matt irgendwann den Kopf wieder ein Stückchen, sog rasselnd Luft ein und blickte unter seinen rotbraunen Ponysträhnen zu Mello auf. In dessen Augen lag ein undefinierbares Funkeln. „Medizin!“, befahl er rigoros, klemmte sich eine der Schokoladenstangen, die er aus der Packung gefummelt hatte, zwischen die Lippen und drängte sie Matt in einem Kuss auf. Mit einem Seufzen, das eine Mischung zwischen genervt und amüsiert war, nahm Matt die Medizin endlich an. An seinen Lippen spürte er, wie Mello zufrieden grinste. Und das war ja wohl mal nicht schlecht. Vielleicht kam er mit ein bisschen Überzeugungsarbeit ja im Laufe des Nachmittags doch noch an eine richtige Zigarette ran. Die beiden lösten sich wieder voneinander, Mello leckte sich über die Lippen, um den Geschmack von Matt und Schokolade auszukosten und Matt schluckte die Schokolade widerwillig und schüttelte den Kopf. Er war sicher nicht der Schokoladenfan in diesem Team. Fragend und in der Hoffnung auf etwas, das den Geschmack vertrieb, deutete er auf die beiden Tassen. „Was ist das?“ „Das?“, Mellos Blick wanderte auch zu den Tassen, er grinste und griff danach, um eine an Matt weiterzureichen, „Ist auch Medizin. Trink, tut auch gut!“ Matt seufzte. Matt grummelte. Doch unter Mellos auffordernd-strafendem Blick nippte Matt an der heißen Schokolade. Wenn Mello meinte, dass das gut für ihn war… dann ließ man Mello seinen Willen besser. Sonst führte der sich noch auf. Und dann… Matts Blick wanderte träumerisch zu dem Glock-förmigen Fleck an der Decke… dann half eine kleine Schießerei wohl am Besten, um die überschüssige Aggression loszuwerden. Aber ein gutes hatte die Sache ja. Er wurde gerade von hinten bis vorne bedient. Mello war eine ganz fabelhafte, wenn auch etwas überfürsorgliche Krankenschwester. Mit einem Seufzen stellte Matt die Schokolade beiseite und kuschelte sich in die Decke ein. Mello tätschelte ihm in einem Anflug von Zärtlichkeit etwas ungelenkt den Kopf. Matt schloss die Augen. Hoffentlich sah Mello ihm seine Gedanken nicht an, denn wenn der wüsste, dass Matt sich ihn gerade in so einem richtig knappen Krankenschwesteroutfit vorstellte, dann würde Mello wohl kurzen Prozess mit ihm machen. Dann hätte er schneller eine Glock an der Schläfe, als er „Schießerei“ sagen könnte. Da ließ er sich lieber weiter von Mello verhätscheln und mit Schokolade füttern. Und vielleicht kam der ja von selbst auf die Idee, mal so ein Outfit zu tragen. Denn bei dem… konnte man schließlich nie wissen! ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)