It's an ordinary life von pandaBear (Dean/Sam) ================================================================================ Kapitel 1: Dean --------------- Viel Spaß :) Kapitel 1 "Es ist ein Junge!" Lächelnd betrachtete die Hebamme das Baby in ihren Armen und hatte die unsausgesprochene Frage der so eben zur Mutter gewordenen jungen Frau damit beantwortet. Alle im Raum lächelten und freuten sich, nun war das Kind geboren und nach ein paar Augenblicken wurde dies behutsam und gesäubert in die Arme der Mutter gelegt. Erschöpft und ebenso erleichtert, dass es nun endlich geschafft war und sie ihr Baby in den Armen hielt, kamen ihr die Tränen und geschwächt tastete ihre Hand nach der ihres Mannes, welcher am Bettrand stand und vor Freude grinste. Mary blickte in das Gesicht des neugeborenen und streichelte mit dem Zeigefinger über dessen runde und weiche Bäckchen. Es war einfach hinreizend und zuckersüß. "Oh John, unser erstes gemeinsames Kind. Ich bin so glücklich." Ihr Augen strahlten vor Glück aber dennoch konnte man in ihnen Zeichen der Müdigkeit sehen. "Ja mein Schatz," Sanft strich er durch ihr blondes, langes Haar, " das bin ich auch. Unser kleiner hier ist ein richtiger Winchester." Wieder grinste der dunkelhaarige Mann und betrachtete nun mehr das in weiße Decken zusammen gepackte Knäuel. Die Hebamme, die nun sämtliche Utensilien gereinigt oder entsorgt hatte, blickte nun zum jungen Familienglück und fragte: "Hat ihr kleiner Mann denn auch schon einen Namen?" Die jungen Eltern blickten auf und Mary nickte: "Ja, den hat er. Sein Name ist Dean." - Die Jahren vergingen und aus dem frisch geborenen Baby von damals war ein strammer und sportlicher junger Mann geworden. Er war sehr beliebt und besuchte die 12. Klassenstufe an der High School, gehörte somit zu den Seniors und hatte die Schule damit fast abgeschlossen. Alles in allem führte er zusammen mit seinen Eltern Mary und John ein gutes Leben in Lawrence, einem verschlafenem Ort in Kansas. Es war gerade 7:00 Uhr und aus Deans Wecker drang wie immer Punkt genau die belustigte und stehts heitere Stimme des Radiomoderators Tom, welcher gerade ein fröhliches 'guten Morgen' durchs Mikro trällerte und das nächste Lied ankündigte. Noch vom nächtlichem Traum benebelt, brummelte der Kokon aus Bettdecken etwas und schlang sich das Kissen über den Kopf. "Noch 5 Minuten... " War das Einzige was halbwegs verständlich hörbar war. So kam es also, dass nach 10 Minuten, in denen Dean noch immer im Bett seelig schlief und ein Lied nach dem anderen durch sein dunkles Zimmer klang, es an seiner Tür klopfte. "Dean, bist du schon wach? Das Frühstück ist fertig. Zieh dich bitte an und komm runter, sonst kommst du noch zu spät zur Schule. Dein Vater möchte dich sehen, bevor er zur Arbeit fährt." Obwohl man sein Gesicht nicht sehen konnte, konnte man spüren, dass er ausgedehnt mit den Augen drehte und dabei lautstark schnaubte. Musste das sein? Konnte er nicht einmal in Ruhe gelassen werden? Dann würde er eben zu spät kommen. Seine erste Stunde war doch sowie so nur Kunst mit Mrs. Williams. Die alte Schachtel hatte so starke Augen wie ein Maulwurf und ihre dicke Hornbrille machte das ganze auch nicht grad besser. Das würde die doch niemals merken, wenn er fehlte. Widerwillig raffte er sich aus seinem Berg von Stoff auf und strich sich über die Augen, gähnte herzhaft und streckte sich ausgiebig. Das Wochenende war genial gewesen. Alle seine Freunde waren gekommen und seine Eltern hatten ihm das Haus überlassen. Wenn seine Mutter ihm nicht solch ein Vertrauen entgegen bringen wüde, dann wäre alles in die Hose gegangen. Sein Dad war nämlich wie immer dagegen und nur durch die Überredungskünste seiner Mum hatte es geklappt. Tja ja... seine Mum war schon klasse, dagegen war sein Vater... ach lassen wir das. Dean schüttelte mit dem Kopf und musste plötzlich grinsen, als er an die vergangene Nacht dachte. Alles war perfekt gewesen. Eben eine richtige Party mit allem drum und dran. Hübsche Mädels, tolle Musik, viel Essen und da sie ja einen großen Pool im Garten hatten, gabs ne kleine große Poolparty oben drauf. Seine Freunde waren natürlich auch da, Jason und die Jungs vom Footballteam, alle heißen Cheerleader und die beliebtesten Typen der Schule, unter denen er selbst auch war und sonst noch einen Haufen anderer Leute die er kannte, oder auch nicht. Eben ne richtige Party. Deans Grinsen wurde immer breiter und siegessicher nickte er mit dem Kopf und klatschte in die Hände. Dann ging er kurz duschen, zog sich an und ging anschließend samt Rucksack nach unten ins Erdgeschoss des Hauses, wo er den Geruch von gebratenem Speck, Eiern und frisch gekochten Kaffee roch. Sofort erblickte er seine Mutter, welche sich die langen blonden Haare zu einen lockeren Pferdeschwanz gebunden und ihre hellblaue Schürze umgehangen hatte und am Herd stand. Fröhlich summte sie zu den Klängen, die aus dem Radio kamen, mit. Dann erblickte sie ihren Sohn: "Guten Morgen, Liebling. Das Essen steht schon auf dem Tisch." Der Angesprochene gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und trat anschließend zum Nebenzimmer, indem der große Esstisch stand. Dort saß bereits sein Vater, versteckt hinter der morgentlichen Zeitung. Vor ihm nur eine Tasse schwarzen Kaffees. "Morgen Dad." Dean setzte sich und begann zu essen. Zwischendurch gähnte er hin und wieder mal und bemerkte nicht, dass sein Vater von der Zeitung abgelassen und seit einer Weile seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet hatte. Genüsslich trank Dean etwas Kaffee und wollte gerade aufstehen, um zu gehen, als sein Vater plötzlich sagte: "Mein Junge, ich hoffe, dass du auch noch die Zeit finden wirst, um dich mit deinem alten Herren zu unterhalten. Es würde mich schon interessieren, was genau in diesem Haus vor sich gegangen ist, als wir nicht hier waren." Brummte er und tippte mit dem Zeigefinger auf den Holztisch. Dean hielt inne und musterte sein gegenüber, dann zuckte er lässig mit den Schultern und griff nach seinen Rucksack: "Was soll schon gewesen sein? Wir hatten Spaß, nix weiter." Dafür war für ihn das Gespräch beendet, doch hatte er dabei nicht mit seinem Vater gerechnet, denn als er diesem den Rücken zukehrte, sprang er aus seinem Stuhl und polterte mit der geballten Faust auf den Tisch: "Wir sind noch nicht fertig, Dean. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann wären diese ganzen fremden Leute überhaupt nicht in mein Haus gekommen, aber meine Meinung scheint hier ja niemanden mehr zu interessieren!" In John brodelte es, dass konnte Dean förmlich spüren und drehte sich wieder um. Blickte hilfesuchend zu seiner Mutter, die nun ebenfalls im Wohnzimmer stand und die Hände in die Hüften stemmte: "Was redest du denn da für einen Unsinn, John? Natürlich interessiert mich deine Meinung!" "Aber dass du ihm einfach erlaubt hast, hier eine Party zu schmeißen, geht mich wohl nichts an?" Grummelte Deans Vater und blickte hinüber zu seiner Frau. " Wie hätte ich denn sonst handeln sollen, mein Lieber? Schließlich bist du ja immer gegen alles, was wir sagen oder tun. Und wie du siehst, war meine Entscheidung nicht falsch. Unser Junge hatte Spaß, das Haus ist noch ganz, es ist nichts gestohlen und wir zwei hatten ein nettes Wochenende zu zweit." Daraufhin zwinkerte sie ihm zu. John wurde etwas nervös, zumindest schien es Dean so, und setzte sich unter lautem Knarren, wieder hin. Dann trank er in einem Zug den Kaffee aus. Dean runzelte die Stirn und dachte nach. Sollte er jetzt gehen... oder war die angehende Diskussion bereits beendet? Anscheinend hatte seine Mutter wie immer seine Gedanken lesen können, denn sie strich ihm kurz über den Arm und nickte knapp: "Nun geh, ab zur Schule mit dir." "Ja." "Und wenn du wieder da bist, erzähl deinem Vater von der Party, dann hast du Ruhe. Nicht wahr mein Schatz?" Richtete sie die Frage an ihren Gatten, welcher daraufhin nur missverständliches brummelte und sich erneut hinter seiner Zeitung verkroch. "Okay, bis später." Dann machte er sich auf den Weg zur Schule. Es war ein sonniger, heiterer Morgen wie sich herausstellte, als Dean das Haus verlassen hatte und auf den Weg zum Schulbus war. Er war noch immer ziemlich müde und selbst die Tasse schwarzen Kaffees hatte ihm nicht sonderlich geholfen. Härzhaft gähnend schritt er am Haus der Nachbarn, genaugenommen Mr und Mrs. Jefferson, vorbei und bemerkte nicht, dass er von eben diesen mit strengen Blicken beobachtet wurde. Mrs Jefferson, wie üblich in ihren rosaroten feingebügelten Sportanzügen, samt 'Lichtschutzfaktor - 60 - Cappy', selbstverständlich ebenfalls in zartrosé, war gerade damitbeschäftigt die Büsche am Rand des Zaunes zu stutzen. Während Mr. Jefferson mitten auf dem grasgrünen und perfekt gemähtem Rasen im Schatten der großen Birke, bequem im Liegestuhl hing und dem Treiben auf der Straße zusah. Selbstverständlich trug er seine allseits bekannte schneeweiße Anglermütze, ein quietschgelbes T-Shirt, schwarze Bermuda und passend dazu ein paar Badelatschen. Dean ging also, noch recht schlaftrunken, an ihnen vorbei ohne den Blick zu ihnen zu wenden, bis er Mr Jefferson sagen hört: "Guten Morgen, Sohn meines werten Herrn Nachbars." Orientierungslos blickte er in die Richtung aus der die Stimme kam und entdeckte, das von mir eben beschriebene. "Oh hi! Äh, ich meine... Morgen!" Nuschelte Dean und hob die Hand zum Gruß, lief dabei weiter. Mrs. Jefferson lächelte nur gespielt freundlich und achtete garnicht mehr auf ihr Tun, denn sie schnitt promt ein paar Zweige zu viel ab. Den Fluch den sie daraufhin aussprach, nahm Dean garnicht mehr war und bog bei der nächsten Ecke ab. Dann entdeckte er den gelben Schulbus, der bereits an der Haltestelle stand sowie eine riesige Traube an Menschen, die sich am Eingang tummelte. Stumm beobachtete er das eher weniger stille Treiben und kam gemütlich darauf zu. Direkt am Eingang entdeckte er Billy, den Typen, mit den Muskeln statt dem Gehirn. Aber in diesem Fall half wohl eher ersteres. "Lasst mich durch ihr Freaks!!" Und schon machten alle anderen vor ihm gewünschten Platz, oder er schubbste sie einfach. Dann, als er sich im Bus befand, ging das Gedrängel weiter. Genervt schüttelte Dean mit dem Kopf und lehnte sich an einen Baum, der direkt am Ort des Geschehens stand. "Hey Dean!" Neben ihm stand plötzlich Susan, ein blondes Mädchen mit strahlend blauen Augen. Nicht sein Typ, aber schon irgendwie süß. "Hi." Gab er locker zurück, ganz cool eben. "Was tust du hier?" Fragte sie in einem Hauch von Ahnungslosigkeit, den Kopf schief gelegt. Dean zog die Stirn graus und zeigte mit dem Finger zum Bus. "Ich warte darauf, einsteigen zu können, und du?" Diese Frage hätte er sich auch sparen können, da er sowie so schon wusste, was die Antwort war. Sie lachte: "Na sowas, ich auch!" "jaha, na sowas." Irgendwie kam er sich jetzt total bescheuert vor, hilflos zwänkte er die Hände in die Hosentaschen und zog den Mund schief. Doch dann machte Susan ihn darauf aufmerksam, dass sie nun endlich einsteigen können, nach gefühlten 30 Minuten. Sofort stieg er ein und suchte sich seinen Platz, als er einen fremden Jungen ziemlich weit hinten sitzend, erblickte. Sein Blick glitt aus dem Fenster und wirkte nachdenklich. Dean kannte diesen Jungen nicht, er war ihm völlig fremd. Wer war das? Moment, warum interessierte ihn das plötzlich? Das war doch total egal. Schnell hatte er sich noch einen freien Platz in der dritten Reihe ergattert und erntete außerdem noch einen grimmigen Blick vom pickligem Martin, welchem er wohl den Platz gestohlen hatte. Mit einem Blick, der dem einer stummen Entschuldigung gleich kommen sollte, ging der Junge dann doch noch von dannen und Dean lehnte sich in die staubigen Polster des Sitzes. Als dann endlich alle Schüler einen Platz gefunden und in ihre morgentlichen Gespräche vertieft waren, fuhr der Bus los. - Kapitel 2: Freiwillige vor! --------------------------- Da bin ich auch schon mit dem nächsten kapitel und hoffe dass es genauso gefällt! :) danke für dein kommentar , und ich wünsche dir nun viel spaß mit dem 2. kapitel! Kapitel 2 "Guten Morgen Kinder." Drang es hinter dem riesigen hölzernen Schreibtisch hervor, ehe man das Quietschen des eben so hölzernen Stuhls am Dielenboden entlang fahrend, vernahm. Keine Sekunde später sah man Mrs. Williams zum Vorschein kommen, sie reichte gerade mal ein paar Zentimeter über den Tisch, mit einem seeligem Lächeln auf den Lippen ging sie um den Tisch herum und faltete die Hände. Alle Schüler in Deans Klasse blickten nach vorn und warteten darauf, was ihre Lehrerin wohl zusagen hatte, doch ihn interessierte das irgendwie garnicht. Gelangweilt stützte er seinen Kopf auf seiner Hand auf. Da hätte er auch noch etwas länger schlafen können. "Also, ihr Lieben. Heute möchte ich mit euch ersteinmal über organisatorische Dinge, die unsere Schule anbelangen, reden und danach fangen wir mit einem neuen äußerst interessanten Thema an. Ihr dürft euch freuen!" Quietschfiedel grinste sie breit und erinnerte Dean dabei an einen fetten hässlichen braunen, mit Warzen bedeckten Frosch, der gerade eine eben so fette Fliege verschluckt hatte. Aber vielleicht wirkte auch nur diese Hornbrille so seltsam auf ihn. "Mr. Fletcher, euer Direktor, hat mir aufgetragen, ein paar Schüler aus eurer Klasse auszuwählen, um den Neuankömmlingen aus dem 8. Schuljahr, unsere Greenlings, hier ins System einzuweisen und ihnen die wichtigsten Dinge schon einmal zu zeigen. Wer möchte sich dazu bereit erklären?" Fragend blickte sie über ihre 10 Kilogramm schwer wirkende Brille und wartete auf sich hebende Arme. dann seufzte sie: "Selbstverständlich werdet ihr freigestellt." - "Mann, da werd ich auf jeden Fall mit machen, nen ganzen Tag lang blau machen, ist doch geil." Meinte Jason und lehnte sich an einen Spint. Dean antwortete nicht sondern kramte nur in seinem eigenen Spint herum. Wo war das verdammte Chemiebuch abgeblieben? "Was sagst du Alter? Mach doch mit, dann lassen wir diese Spackos irgendwo stehen und machen blau. Merkt doch eh kein Schwein!" Lässig klappste er dem anderen auf die Schulter und grinste. "Ich weiß nicht, meinst du nicht, dass die so schlau sind und es melden?" Fragte Dean und hob eine Augenbraue. "Glaub mir, das werden sie nicht. Also los, melde dich an, sonst ists zu spät, Kumpel." Mit einem genuschelten 'ah, hier ist es ja.' nahm er das Chemiebuch und packte es in seinen Rucksack. "Das ist es sicher schon, haben sich ja dann doch alle gemeldet." Antwortete er daraufhin und schwang sich den Rucksack über die Schulter. "Aber wenns dich glücklich macht, dann meld ich mich eben auch an." Gab sich Dean schließlich geschlagen und nickte, worauf Jason ihn missmutig anblickte und eine Schnute zog: "Was ist denn mit dir los? Gestern bei deiner Party warst du noch total gut drauf und heute bist du ein richtiger Langweiler." Plötzlich liefen ein paar Mädchen an ihnen vorbei und Jason konnte es sich natürlich nicht verkneifen zu pfeifen und ein paar Sprüche abzudrücken: "Na ihr heißen Schnitten? Heute schon vernascht worden?" Jedoch ohne Erfolg, die Mädchen wirkten mehr als nur angewidert, kein Wunder bei dieser lahmen, veralteten Anmache. Eine der drei, die Rothaarige hatte anscheinend nur ein Auge auf Dean geworfen. Sie lächelte ihr schönstes Lächeln und zwinkerte ihm unübersehbar zu. "Hallo Dean. Tolle Party gestern." Sagte die Brünette und winkte zu ihm rüber, während die Blondine ihn nur ansah und stumm blieb. Dean brachte ihnen sein allzu bekanntes Lächeln entgegen und zwinkerte, so dass die Mädchen fast in Ohnmacht gefallen wären. Aber nur fast. Dann richtete er sich wieder an Jason: "Was sollen diese dummen Sprüche immer?", und gab ihm einen Klapps auf den Kopf. "Au!" - "Sie kommen ziemlich spät, Winchester. Wir haben nur noch zwei Neuankömmlinge übrig." Mrs. Williams saß wie üblich an ihrem Schreibtisch und wirkte unglaublich unglaubwürdig, denn sie musste nach oben schauen,wobei ihr Hinterkopf fast ihren Nacken berührte, um ihr Gegenüber ansehen zu können. Dabei richtete sie forsch ihre Brille. "Nun denn, ihr Neuankömmling ist Mr. Forster. Er ist ein sehr ruhiger, junger Mann und ich schätze er wird ihnen keine großen Schwierigkeiten bereiten. Ich hoffe umgekehrt wird das genauso sein, mein Junge." Die letzten Worte hatte sie bewusst betont und blickte über den Rand ihrer Brille. "Natürlich." Dean atmete kurz ein hörbar ein und lächelte sie freundlich an, ein kurzes Nicken ihrerseits. "Gut. Sie dürfen nun in die Pause gehen. Danach werden sie Mr. Forster einweisen. Dafür haben sie den Rest der Schulzeit Zeit. Also machen sie ihre Sache gut, denn selbst diese einfache Sache kann ihnen Pluspunkte verschaffen, Dean. Ich hoffe wir verstehen uns." Dean blickte misstrauisch drein und sagte nichts dazu. Aber er wunderte sich, was könnte sie damit gemeint haben? Pluspunkte? Etwa Verbesserung seiner schulichen Leistungen? Hm, egal. Desineressiert zuckte er mit den Schultern und verließ den Klassenraum, die Tür hinter sich zu krachend. Sofort sprang ihm Jason entgegen und fragte: "Und, wen hast du bekommen?" "Nen Kerl auf jeden Fall." "Hmm, ich hab irgendein Mädel abgekriegt. Wenn sie hübsch ist, dann wird das wohl nichts mit blau machen, verstehste?" Lasziv zwinkerte er dem anderen zu. "Idiot. Was sollte sie bitte an dir finden?" "Hey, ich bin doch Erotik pur, schaust du mich eigentlich richtig an?" Bei dieser Aussage fuhr er sich über den Oberkörper und zog sein Cappy zurecht. Dean lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken, worauf er sich schüttelte und ohne weitere Kommentare davon lief, Richtung Kantine. "Dean? Warte mal! Was soll ich jetzt davon halten, häh?" - In der Kantine herrschte wie immer ein Gedränge größtem Ausmaßes und dass, obwohl es nur eklige Pampe mit Pappegeschmack gab. Und dafür zahlte er auch noch Geld, Moment, seine Eltern. Naja, Gott sei dank hatte ihm seine Mutter ein kleines Frühstück mitgegeben. Ja sie war eben ein Engel. Während er in sein Brot biss und der Matschpampe auf seinem Teller keine Beachtung schenkte, schaute er sich um. Es war wirklich mal wieder ganz schön voll, lag sicher an den Neulingen. Wie er das doch hasste. Immer diese kleinen neugierigen Zwerge, dabei gab es hier weiß Gott keine interessanten Sachen zu entdecken. Nur eine schäbige, mit orangenen Wänden verzierte, dennoch kalt wirkende Kantine mit ein paar Tischen und Stühlen. Gerade entdeckte er eine kleine Gruppe von Jungen, die sich gemeinsam mit ihrem Frühstück bewaffnet an einen Tisch setzten und sich angespannt unterhielten. Außer einer, der blickte vollkommen abwesend in die Runde, er schien vollkommen in Gedanken und knapperte an seinem Brötchen rum. War das nicht der Junge von heute morgen im Bus? Na klar, das war er. Neben Dean setzte sich nun Jason und ein paar seiner weiteren Freunde, sie begrüßten ihn und teilten ihm mit, dass er gestern ne richtig geile Party hat steigen lassen und klopften ihm respektvoll auf den Rücken. Abwesend nickte er nur und ließ seine Augen dennoch nicht von diesem Jungen ab. Irgendetwas hatte er an sich, dass Dean neugierig machte. Irgendwie seltsam, dass er schlucken musste und sofort den Blick abwandte. Doch dann musste er nochmals hinschauen und blickte direkt in des Jungen Augen, denn dieser hatte wohl bemerkt, dass er beobachtet wurde. Sofort wandte sich wieder ab und erntete einen ungläubigen Blick seitens Chad, der ihm direkt gegenüber saß und sich nun umdrehte, sehen wollte, was es denn so interessantes zu sehen gab: "Wohin schaust du?" Der Junge hatte sich bereits wieder weggedreht und somit gab es da auch nichts, was Chads Aufmerksamkeit erregte. "Garnichts..." Antwortete Dean und stocherte in seinem Essen herum. "Habt ihr euch echt für die Sache mit den Neuen angemeldet?" Wollte Cahd wissen und blickte zwischen Jason und Dean hin und her. "Na klar, ist doch ne tolle Sache." Meinte der Winchester und zuckte mit den Achseln. "Das macht ihr nur, weil ihr frei bekommt, ihr Spinner. Denkt ihr, dass wüsste keiner?" Chad grinste und zeigte dabei nur mit dem Finger auf Jason, welcher ebenfalls sein breitestes Lächeln versprühte. "So ein Blödsinn, wir tun das alles aus freien Stücken und ohne Hintergedanken!" Antwortete er mit ironischer Stimme. "Ich frag mich warum sie in unserer Klasse nicht nachgefragt haben..." Der Blondschopf legte den Kopf seitlich und rieb sich das Kinn. "Naja vielleicht, weil sie wissen, dass du dir daraus nur wieder deine Vorteile verschaffst und den ganzen Tag blau machst, Chad." Sagte Dean und schmunzelte. "Das, was wir vorhaben." "ich wusste es! Ihr Verräter!" Daraufhin lachten alle laut stark am Tisch, so dass alle fragenden Blicke auf sie gerichtet waren, auch der Junge schaute hinüber und ihre Blicke trafen sich aufs neue. Doch entdeckte er in seinem Gesichtsausdruck keinerlei Regung. Da war nicht mal ein Augenzwinkern. Garnichts. - "Sehen wir uns nachher?" Susan hatte sich wie üblich wieder an Dean herangeschlichen, so dass dieser heftig erschrak und mit der flachen Hand gegen den Spint schlug. "W-was?!" "Entschuldige, ich vergesse immer, dass-" Stotterte sie und blickte mitleidig drein. "Schon gut, war ja nicht mit Absicht. Bin heute nicht gut drauf." Nuschelte Dean nur und schluss seinen Spint. "Also?" Sie blickte ihn mit ihren großen Augen an, während sie den Flur entlang gingen. "Was?" Fragte Dean unwissen nach. "Na, ob wir uns sehen?" "Achso, ehm. Ich weiß noch nicht," Dabei kratzte er sich am Hinterkopf und formte seine Augen zu Schlitzen, "ich muss mich erstmal um einen neuen Schüler kümmen. Keine Ahnung wie lange das dauert." "Achso, verstehe. Na gut dann, viel Spaß." "Danke, Bye." Er lächelte und lief davon, während sie ihm noch nach sah, bis ihre Freundin sie rief. "Komm Susan, der Unterricht beginnt gleich. Bevor Mr. Smith wieder sauer wird." "Ja, okay. Ich komme." Dann verschwand sie im Klassenzimmer. Währendessen hatte Dean sich im ersten Stockwerk eingefunden, wo der Gang nun menschenleer war. Im Zimmer 002 befanden sich also alle Neuankömmlinge und der, um den er sich kümmern musste... wie hieß er noch gleich? Doch weiter konnte er nicht darüber nachdenken, denn plötzlich stieß er mit jemanden unangenehm zusammen, doch war dieser wohl kleiner, so dass Dean ihn eher halb umriss. Aber er konnte sich noch fangen und blieb standhaft. Krampfhaft hielt er den anderen in seinen Armen, grinste und schnaufte etwas: "Tut mir Leid, ich hab nicht aufgepasst. Ist alles okay?" Dabei ließ er sein Gegenüber los und brachte etwas Abstand zwischen sie. "Ja, es ist alles in Ordnung." Meinte der Junge kleinlaut und senkte den Blick etwas. Dann erkannte er ihn. Das war doch dieser Junge! Mit einem schmerzverzehrtem Gesicht rieb er sich die Stirn und wollte schon an Dean vorbei huscheln, als dieser ihn an der Schulter fasste und zurück hielt. "Ist wirklich alles okay?" Fragte er und zeigte mit dem Finger auf die Stirn. "Da sind wir wohl ziemlich heftig aneinander geraden was?" Er grinste und erntete dabei wieder dieses ausdruckslose Gesicht. "Es geht schon." Meinte der Junge nur und blieb ruhig stehen. Da standen sie nun mitten im Gang und blickten sich an, irgendwie machte das Dean nervös und er fragte einfach: "Wie heißt du?" Er blickte nun direkt in diese Augen, dabei fiel ihm auf dass sie braun waren. Ein sehr schönes braun. Der Junge machte ein skeptisches Gesicht und schien innerlich mit sich zu ringen, bis er antwortete: "Sam." "Sam? Ein... sehr schöner Name. Ich bin Dean." Freundlich streckte Dean ihm die Hand entgegen und wartete darauf, dass Sam sie annahm, doch dieser starrte sie nur wieder skeptisch an. "Was ist? Hände können nicht beißen." Meinte Dean und kam noch etwas näher. Zögerlich hob Sam die Hand und griff zu. "Na geht doch." Dean lächelte, und das aus ganzem Herzen. Irgendetwas an dem Jungen veränderte ihn von einem Moment auf den nächsten. Es war einfach nur seltsam. - Kapitel 3: Neuer Freund? ------------------------ & hier ist nun das neue kapitel. :) es freut mich, dass sich noch einige dazu gesellt haben & euch die geschichte bis jetzt gefällt.^^ danke an (jap, Dean ist größer. ;D) viel spaß :D Kapitel 3 "Also, was tust du allein hier draußen? Der Unterricht hat doch begonnen." Wollte Dean wissen, als er Sams Hand losließ. "Bist du Lehrer? Du wirkst irgendwie zu jung dafür?" Konterte Sam mit einer Gegenfrage und hob eine Augenbraue. 'Wow, seine Gesichtsmuskeln können doch was!' dachte Dean und hob die Hände zur Abwehr: "Was? Lehrer? Ich bin doch nicht bescheuert... Nein eigentlich muss ich mich um einen der Neulinge kümmern. Ihm alles zeigen und so. Gehörst du nicht auch zu denen?" Bemerkte er augenblicklich und musterte sein Gegenüber. "Ja, bin ich, aber es ist bis jetzt keiner gekommen und da wollte ich-" "- Mich aus dem Staub machen?" Vollendete der Größere mit gerunzelter Stirn. "Nein!" Der Wuschelkopf wirkte empört: "- wollte ich zum Direktor." "Oja sicher. Bist ja ein ganz braver Schüler, was?" Dean musste kurz auflachen, fing sich aber schnell wieder, als er Sams mörderischen Blick begegnete, "Tschuldige." und räusperte sich. Dann fiel ihm aber etwas auf: "Halt, wenn du der Letzte bist, dann... wie ist dein Name nochmal?" "Sam." "Nein deinen Familiennamen." Drängelte Dean und machte mit seiner Hand eine Geste. "Achso, Forster. Wieso?" "Und du wolltest gerade wirklich zum Direktor? Ich bin doch gerade mal Fünft Minuten später dran." Unsanft klopfte er gegen Sams Rücken und führte ihn den Gang entlang, kopfschüttelnd. - Nach ein paar Minuten, in denen sie auf den Schulhof spatzierten, kaum ein Wort verlierend, setzten sie sich ersteinmal auf einer mit Graffiti-beschmierten Holzbank und schwiegen. Sam schaute sich um und blickte verunsichert. Der Wind war etwas stärker geworden und zerzauste ihm das Haar. Dean überlegte was er ihm wohl erzählen könnte und vorallem zeigen könnte. Mal ehrlich, an dieser Schule war wirklich nichts interessantes. Den Hof konnte man nicht übersehen, der war ja schon riesig. Die Sporthalle war es ebenso und in der Kantine war sein junger Freund auch bereits gewesen, schließlich hatte er ihn dort selbst gesehen. "Was willst du wissen?" Begann er also und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab. "Hmm... gibt es in eurer Kantine immer so'n Fraß?" Fragte Sam mit angewidertem Gesicht, woraufhin Dean nur schmunzeln konnte und heftig nickte. "Jap, gewöhn dich schonmal dran." Sam plusterte entsetzt die Wangen auf und atmete geräuschvoll aus. War wohl ein Schock für ihn? "Ich weiß, dass haut einen immer wieder aufs neue um, aber Janine unsere Kantinendame, also die, die das Essen ausgeteilt, die ist sonst ganz nett. Auch wenn sie nicht wirklich so aussieht. Aber eins musst du dir merken, sag niemals etwas gegen ihr Essen oder du wirst es bereuen." Und mit jedem Wort kam Dean näher und wurde leiser und leiser bis man nur noch ein Flüstern vernahm. Sam schluckte und kam ebenfalls etwas näher, flüsterte: "Wie meinst du das?" "Naja, man hört so einiges," antwortete der Blondschopf nur lässig und lehnte sich wieder zurück," irgendein armer Vollidiot hat es mal gewagt sie und ihr Essen zu beleidigen. Es heißt, danach habe er ein halbes Jahr im Krankenhaus verbracht. Irgendwas mit dem Magen. Schlimme Sache das." Sam starrte geistesabwesend ins Leere und hatte den Mund vor Schock geöffnet. "Aha." Nickte er. "ja, aber das ist unwichtig. Also, wir haben hier ne Footballmanschaft, Cheerleader, nen Schachclub, nen Buchclub, ehm... Theaterclub auch. Und ne ganze Menge anderen Blödsinn. Wenn dich sowas eher interessiert, dann musst du dich selber kundig machen, bin ja nicht allwissend." Blabberte Dean nur so vor sich hin und zählte alles gelangweilt einzeln mit den Fingern ab. Dennoch wirkte es so, als hätte er diesen Satz schon ein paar mal runter gerasselt. Sam schüttelte nur mit dem Kopf: "Nein, sowas interessiert mich eigentlich weniger.", und erntete einen ungläubigen Blick seines Dean. "Nicht mal die Cheerleader?" "Nein." "Aber was interessiert dich dann?" Der Jüngere schien kurz zu überlegen und steckte dabei seine Hände in die Bauchtaschen seines hellgrünen Pullis. "Gibts hier eigentlich auch eine Bibliothek?" Fragte er schließlich etwas unsicher. Sicher würde Dean ihn jetzt auslachen, dass er ein Streber wäre und er in seinem pupertierenden Alter doch eher den jungen Mädchen hinterher rennen sollte, anstatt irgendwelche alten Schinken durchzuwälzen. Solche ähnlichen Sätze hatte er nämlich schon öfters gehört, an den vielen verschiedenen Schulen, die er schon besucht hatte. Doch das Gelächter blieb aus. Verblüfft hob Sam den Kopf und blickte hinüber zu Dean. Dieser grinste nur und meinte: "Du magst also Bücher? Ist ja auch mal was neues." Ja, das war wohl alles was er dazu sagen konnte und wollte, aber er nickte frech: "Ja, sowas haben wir hier tatsächlich. Auch wenn sie eigentlich so gut wie garnicht mehr genutzt wird. Willst du hin?" Fragte Dean nach und stand während er sprach auch sofort auf. Anscheinend stand für ihn schon fest, dass sie jetzt dorthin gehen würden. Sam war etwas verwirrt aber lächelte auch innerlich. Dean schien irgendwie doch ein ganz netter Kerl zu sein, zumindest machte er langsam den Eindruck auf ihn. Schnell erhob er sich und lief dem anderen nach, der sich schon an der Eingangstür befand und sie öffnete. Gemeinsam gingen sie dann in den langen dunklen Flur im Erdgeschoss bis sie zu einer braunen Flügeltür kamen über welcher in großen Lettern 'Bibliothek' stand. Kein Zweifel, das hier war besagte. Aber allein schon die Atmosphäre im Vorzimmer war wirklich mehr betrückend. Alles war mit massivem Holz verziert, die Farbe Braun war auch mehr zu viel als zu wenig vertreten und es schrie schon förmlich nach einer Renovierung. Aber wie Dean schon sagte, dieser Teil der Schule wurde wohl so gut wie garnicht mehr verwendet. Den Vorraum durchquert, kamen sie nun am Eingang des großen Bibliothekssaals an. Gleich links neben ihnen stand ein alter Thresen, hinter welchem sich ein älterer Herr versteckt hatte, ob es seine Absicht war, dass man ihn nicht sehen sollte, konnte Sam nicht genau sagen. Zumindest schien der Mann äußerst überrascht und verwundert, als er die beiden plötzlich vorfand und stammelte ein etwas staubiges: "Hallo.", hervor. Die beiden Jungen begrüßten ihn ebenfalls und sofort fragte er, nachdem er sich etwas gefangen hatte, ob sie etwas bestimmtes suchen würden. Dean verneinte und erklärte, dass er den Neuen, damit zeigte er auf Sam, von Mrs. Williams aus etwas herumführen soll, nichts weiter wichtiges. Sofort blickte der Mann Sam an und musterte ihn eindringlich. Das war dem ganz schön unangenehm und er kam etwas näher an Dean heran, welcher das sofort bemerkt hatte und schmunzelte. "Ja, na gut, dann schaut euch mal um, ihr Lieben." Mit einer ausschweifenden Bewegung, die ins Innere des Saals deutete, ließ der alte Mann sie gewähren. Eine Treppe weiter hinten bedeutete vielleicht, dass es noch eine zweite Etage gab, die weniger düster und vereinsamt wirkte, als diese hier, hoffte Sam. Es interessierte Dean zunehmend, sich mit Sam zu unterhalten. Der Kleine wirkte auf ihn irgendwie geheimnisvoll und seine Schüchterne Art war auf seine Weise liebenswert. Der Ältere wollte mehr über Sam wissen, warum er ganz plötzlich nur noch diese Sache im Kopf hatte, war ihm dennoch schleierhaft. Ein paar Regalreihen weiter ins Innere blieb Dean stehen und breitete die Arme symbolisch aus: "Tadaa!" Keine Seele weit und breit. Es war schon traurig, hier niemanden vor zu finden. Er selbst konnte sich kaum noch daran erinnern, wann er zu letzt hier gewesen war. Auf jeden Fall war es länger zurück. Heutzutage waren alle Menschen nur noch beschäftigt, hingen vor der Glotze, am PC oder hatten weder für das Eine noch das Andere wirklich genügend Zeit übrig. Er seufzte, was Sam bemerkte, der bereits ein paar Bücher durchstöbert hatte. "Was ist?" "Hm?" Aus seinen Gedanken gerissen, blickte er hinüber zu Sam. "Was?" "Ach nichts." Sam schmunzelte und setzte sich an einen der drei Tische, die nebeneinander gereiht standen und ziemlich staubig waren. "Du sahst nur gerade irgendwie so deprimiert aus." Meinte der Jüngere schulterzuckend und schlug das Buch auf. Sofort bildeten sich Staubwolken rings um ihn und er verzog das Gesicht, hustete und nieste ein paar Mal bis sich Tränen in seinen Augen bildeten. "Ist das eklig.", röchelte Sam und wedelte sich hektisch vor der Nase rum. Dean lachte nur, als er das sah und setzte sich dann gegenüber. "Was erwartest du denn? Das wirst du wohl jetzt öfters über dich ergehen lassen müssen, wenn du hier was lesen willst. Ist schon ewig her, als es hier noch mehr Betrieb gab. Da war ich in deinem Alter." Erzählte Dean und nahm sich eins der Bücher, die Sam rausgesucht hatte. "Wie alt bist du denn?" Wollte Sam daraufhin wissen und er antwortete, dass er 18 wäre aber das sein nächster Geburtstag nicht mehr weit wäre. "Aha, naja dann sind das ja gerade mal Vier jahre." Meinte Sam in einem altklugen Ton und blätterte im Buch herum. "Das meine ich nicht. Du musst das so sehen, innerhalb von gerade mal Vier Jahren ist das Interesse der Menschen am lesen dermaßen abgemagert, dass die Bibliothek eine einzige Todesfalle für Allergiker geworden ist. Das ist doch ziemlich schlimm oder nicht?" Sam musterte den anderen und dachte über dessen Worte nach. Irgendwie hatte er Recht. "Naja, lass uns nicht melancholisch werden. Wie gefällst dir hier?" "Bis auf den vielen Staub, der Dunkelheit und der Stille... ganz gut." Musste Sam zu geben, denn es gab wirklich interessante Bücher hier. Wenigstens etwas gutes. Und da es hier ja sowie so keine weiteren Besucher mehr gab, konnte er sich prima zurück ziehen, wenn er Abstand brauchte. "Wirklich?" Dean schaute entgeistert und legte den Kopf schief. "Was genau ist denn 'ganz gut'?" Sam grinste frech: "Das ist mein Geheimnis." Worauf der Andere verwundert die Augenbraue hob, dann erhob er sich erneut. "So, das ist jetzt die Bibliothek gewesen. Sonst noch irgendwelche Wünsche?" Dabei schaute er auf die große Wanduhr an der Stirnseite der Halle und fügte hinzu: "Wir haben es schon 2 Uhr, wie wäre es wenn wir kurz um die Ecke flitzen und uns was ordentliches zwischen die Beißer stopfen?" Deans Gesicht sah aus wie das einer Ente, die auf ihren Brotkrümel hoffte. Sam musste bei diesem Gedanken nur noch breiter grinsen und nickte stumm. "Gut!" Jodelte der Ältere und schritt mit großen Schritten zum Ausgang und wünschte dem älteren Herrn noch einen schönen Tag. Sam lief ihm hinterher und mied es den Alten nochmal anzuschauen. Der kostete ihn irgendwie noch die nötige Überwindung sich hier nochmal blicken zu lassen. Aber er hatte ja schon so einiges mitgemacht, dank seinem Großvater. "Hmm..." Sie standen nun am Schnell-Imbiss und Dean biss herzhaft in sein doppeltbelegtes Sandwich,schmatzte genüsslich. Sam konnte dieses Schauspiel nur mit angewiderter Miene beobachten und verzog den Mund. "isst du immer mit so viel Hingabe?" Fragte er, als er ebenfalls in seines biss. Dean schaute ihn an und sprach, mit vollem Mund wohl bemerkt: "Kloar, isch doch leckor!" Die Sonne schien angenehm auf sie hinab und der Himmel hatte ein schön anzusehendes Blau aufgesetzt, dass Sam gefiel und er schaute geistesabwesend, während er mit vollen Wangen kaute, in die Luft. 'Schon wieder dieser Blick." Dachte Dean und wollte zu gern wissen, worüber der Kleine mal wieder nachdachte. Doch fragte er ihn nicht, schaute ihn nur stumm an, bis Sam es bemerkt hatte und nervös sein Sandwich begutachtete. "Was starrst du so?" Nuschelte er. "Ich starre nicht. Iss dein Sandwich." Antwortete Dean nur knapp und ließ das letzte Stück in seinem Mund verschwinden. "Kann ich danach nach Hause gehen?" Wollte Sam plötzlich wissen und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Dean schüttelte mit dem Kopf: "Nein, wir müssen nochmal zur Schule. Mrs. Williams will uns noch sprechen. Dumme Trulla, bei der musst du auch aufpassen. Sie ist zwar klein aber nicht von schlechten Eltern." Genervt zog Sam eine Schnute und aß sein Sandwich auf. Eigentlich wollte er erstmal zurück. Die Schule hatte jetzt schon ein blödes Gefühl bei ihm hinterlassen und Dean war zwar in Ordnung aber für lange würde er hier eh nicht bleiben. Also was solls, ob er es sich mit der Lehrerin verscherzte, von der Kantinendame vergiftet, oder von dem Bibliothekar beobachtet wurde konnte ihm egal sein. Später hatten sie ihren Besuch bei der Lehrerin abgehalten, die Sam danach fragte, ob er über alles ausführlich informiert wurde und ob er sonst noch irgendwelche Fragen hätte. Wie Dean sich gemacht hat und und und. Alles unwichtiges Zeugs. In dieser Zeit stand besagter nur lässig an der Tür und hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt, gewartet. "Mann, die kann ja echt anstrengend sein. Hoffentlich hab ich die nicht im Unterricht." Bemerkte Sam beiläufig, als sie die Schule abermals verließen. "Sag ich ja." Mit ihnen reihten sich weitere Schüler ein, deren Unterricht oder Rundgang beendet war und nach Sekunden befanden sie sich in einer Masse von Menschen wieder, die sie langsam auseinander brachte. Sam kam am Ausgang an und wurde plötzlich von hinten umarmt. Ein etwas kräftigerer Junge wuschelte ihm durchs Haar und sagte ihm auf wiedersehen, während ein anderer neben ihm her lief. Er trug eine Mütze und lächelte freundlich. Dean stand noch etwas weiter hinten und bekam einen Schlag auf den Rücken. "Wie lief's bei dir?" Wollte Chad wissen. Noch bevor Dean darauf eine Antwort geben konnte, hatte Jason sich bereits eingemischt und ein enttäuschtes Gesicht gemacht: "Meine war ja mal'n totaler Reinfall. Die Kleine war echt ne Hübsche aber hat mich kein einziges Mal rangelassen. Dabei kann man mir doch echt nicht widerstehen oder?" Die beiden anderen sahen sich nur vielsagend an bis sie in schallendes Gelächter ausbrachen. "Was?!" Maulte Jason verärgert rum und erntete nur noch mehr Gelächeter seitens Chad, der sich den Bauch vor Lachen schon hielt und ihm auf den Rücken schlug. "Schon gut Alter." Dean hatte den Rest des Gespräches nur noch teilweise mitbekommen, da er schonwieder Ausschau nach seiner neuen Bekanntschaft gemacht hatte, die jedoch verschunden blieb. Er machte ein trauriges Gesicht und seufzte, als Chad ihn erneut ansprach: "Alles klar?" "Ja, ja." Gab der Angesprochene nur zur Antwort und fuhr sich durchs kurze Haar. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und es schien fast, als würde es jeden Moment zu regnen beginnen, was Jason gleich anmerkte und so schritten sie alle schnellstens zum Bus Richtung Heimat. Auch im Bus hatte Dean seinen neuen Freund nicht wieder entdeckt. Er war verschollen, was Dean nachdenklich machte. Heute Morgen hatte er doch ebenfalls den Bus genommen. Wo war er also nun? Doch im nächsten Moment schüttelte er hektisch mit dem Kopf und rief sich ins Gedächtnis, dass es ihn alles nichts anging und er den Kleinen ja noch garnicht wirklich kannte, als das er ihn ständig im Blick haben musste. Außerdem war es eigentlich garnicht Deans Art ständig den Aufpasser zu spielen, für niemanden. Und schon garnicht für diesen Jungen, welchen er kaum kannte. Was Sam nach der Schule in seiner Freizeit trieb ging, ihn ganz klar einfach nichts an. - Kapitel 4: Außergewöhnlich -------------------------- So, ihr Lieben. Und hier ist nun das neue kapitel. :) ich danke euch für eure lieben kommis und hoffe, dass euch dieses kapitel nun ebenfalls gefallen wird! langsam geht es richtig los! hehe~ viel spaß! Kapitel 4 "Hallo mein Lieber. Wie war die Schule?" Mary saß in einem weißen gemütlichen Kleid auf der Veranda, ihre Haare lagen offen auf ihren Schultern und sie trug einen Strohhut mit rosefarbenem Band. Sie ließ sich von ihrem geliebten Hängesessel* treiben und laß ein Buch bis sie Dean schließlich bemerkt. Angesprochener setzte sich sofort auf die alte Holzbank neben seiner Mutter und lehnte seinen Rucksack an der Hauswand ab. Sie betrachtete ihn mit ernster Miene und wartete auf eine Antwort. "Außergewöhnlich." "Die Schule war außergewöhnlich? Das verstehe ich nicht." Sie runzelte die Stirn, so dass sich Falten auf ihr bildeten. Dean setzte ein schiefes Lächeln auf und machte ein begtrübtes Gesicht: " Naja einige von uns hatten eine besondere Aufgabe. Wir sollten die neuen Schüler in der Schule herum führen. Sonst war nichts weiter besonderes." Fügte er noch hinzu und nahm sich die Wasserflasche, die auf dem Tisch stand. Seine Mutter gab sich damit offenbar zufrieden, denn sie nickte knapp und widmete sich dann wieder ihrem Buch. Ihr Junge lehnte sich in die Kissen, die auf der Bank lagen und legte den Kopf in den Nacken. Dann starrte er gedankenverloren zur Decke des Daches der Veranda und schloss die Augen. Es war sehr ruhig und friedlich, fand er. Und im Schatten war es angenehm kühl, ganz anders als in der Sonne, die mittlerweile vom Himmel herunter brannte. Man hörte nichts außer das leise Quietschen, das das sanfte Schaukeln seiner Mutter verursachte. Das gefiel ihm irgendwie und er seufzte zufrieden. Warum war er eigentlich so erschöpft? Man konnte nun wirklich nicht behaupten, dass das was er heute in der Schule getan hatte, anstrengen gewesen war. bei dem Gedanken an die Schule hing er plötzlich bei Sam fest. Dieser Junge ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und das war nicht normal. Er bekam schon fast Kopfschmerzen, weil er angestrengt versuchte an etwas anderes zu denken, sich abzulenken. Oder vielleicht war es auch diese fast schon unerträgliche Hitze, die seinen Kopf fast zum platzen brachte? Aber immerwieder kamen die Bilder von Sam vor. Stürmisch strich er sich mit den flachen Händen über die geschlossenen Augen und biss die Zähne zusammen. Warum ging er ihm nicht aus den Kopf? Es war zum Haare raufen... "Du schaust so betrübt, mein Schatz. Ist wirklich alles in Ordnung?" Mary hatte sich neben ihren Sohn gesetzt und ihre Hand auf sein Knie gelegt. Sie hatte einen besorgten Blick und musterte ihr Gegenüber eindringlich, als wollte sie in seinen Augen lesen. Deans Blick ging an seiner Mutter vorbei und hastig sprang er auf, nahm seinen Rucksack: "Es ist alles okay, ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen. Ich werde mich jetzt wahrscheinlich erstmal hinlegen", gab er ihr als Antwort und verschwand durch die Eingangstür im inneren des Hauses. Sein Vater war nicht da gewesen. Er war Mechaniker und arbeitete oft bis in den späten noch Abend hinein. Das kam Dean ganz recht, denn er konnte es jetzt wirklich nicht gebrauchen von seinem Vater wegen sinnlosen Kleinigkeiten belässtigt zu werden. So weit er sich erinnern konnte, wollte sein Vater mit ihm nochmal über dessen Party reden, von der er ja nicht viel gehalten hatte. Naja, Väter. Das war ja nun auch völlig egal. Dean war fix und fertig und ließ sich, angekleidet wie er war mit samt Schuhen bäuchlings auf sein Bett fallen und griff nach der Fernbedienung, die auf dem Nachttisch lag. Er brauchte jetzt dringend Ablenkung, von... von allem! "Einfach abschalten... " Murmelte er leise in sein Kissen hinein und schaltete den Fernsehr mit einem Knopfdruck ein. Sofort reagierte besagter und zeigt die Nachrichten von heute. Ein Brünette, gekünzelt lächelnde Frau im hellblauen Kostüm, passend zum Hintergrund, sprach über nebensächliche Sachen. Unter anderem Eine gefloppte Show, mehrere Paparazzi-Fotos von irgendwelche Möchtegern Stars und irgendeiner Schauspielerin, die sich in einem angeblich zu gewagtem Kleid bei einer Verleihung hat blicken lassen. Alles Nachrichten, die die Welt interessierten... Genervt rollte der Blondhaarige mit den Augen und schaltete durch. Es liefen nur Soaps, Kochshows und irgendwelche unwitzigen Komedieserien. Danach hatte er es aufgegeben, den Fernseher wieder ausgeschaltet, die Fernbedienung auf den Boden sinken lassen und sich in die Kissen gekuschelt. Doch die Kopfschmerzen blieben bis er schließlich eingeschlafen war. - Zur gleichen Zeit am anderen Ende der Stadt, in einem kleinen weißen Bungalow, hatte Sam sich im Wohnzimmer auf das braune Ledersofa gesetzt. Mit einer Schüssel voll Cornflakes lauschte er den Worten des Mannes, welcher am Fenster stand und zur Straße hinaus schaute, als fühlte er sich von irgendetwas beobachtet. "Hast du verstanden, Sam?" Fragte er ohne den Jungen dabei anzuschauen. Dieser nickte nur und gab ein tonloses "Hm." von sich und widmete sich seinen Cornflakes. "Es wird nicht all zu lange dauern, dennoch hoffe ich, dass du hier in der Zwischenzeit keinen Blödsinn veranstaltest. Die Wohnung ist nicht sehr groß aber es reicht aus. Gib Acht, Junge." Mahnte der Mann und blickte Sam mit strengen Augen an, welcher erneut nur ein kurzes Nicken von sich gab. "Wie lange wirst du weg bleiben?" Wollte Sam noch wissen, als der Mann sich eine mittelgroße graue Reisetasche vom Tisch nahm und sie sich über die Schultern hievte. Er stoppte kurz und schnaufte: "Zwei Wochen schätze ich. Sollte es länger dauern, dann melde ich mich bei dir. Benimm dich und erwecke keine große Aufmerksamkeit auf Fremde." "Okay." "Okay." Sams Großvater lächelte schwach und ging mit schweren Schritten zur Tür. "Pass auf dich auf." Sagte Sam, welcher den Bewegungen des anderen mit seinen Augen verfolgt hatte. "Du auch auf dich, mein Junge." Antwortete er noch bis er schließlich aus der Tür verschwand. Sam hasste es. Er hasste es so sehr. Aber er konnte es nicht ändern. Nun war er wieder allein. Ganze zwei Wochen lang würde er hier versauern. Gut, da war noch die Schule aber die war ja wie bereits schon erwähnt auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Den Appetit an den Cornflakes hatte er bereits wieder verloren, da fast alle schon aufgeweicht und zerfallen waren. Da hatte er es wohl mit der Milch zu gut gemeint. Er seufzte und stellte die Schüssel auf den Tisch vor sich. Ausgelaugt lehnte er sich an das Sofa. Es war still im Raum und bereits dunkel draußen. Das Licht der Straßenlaterne, welche genau vor dem Wohnzimmerfenster stand, leuchte direkt hinein und färbte den Raum in ein angenehmes silbern schimmerndes Blau, was Sam schläfrig werden ließ. Aber an Schlafen konnte er jetzt nicht denken, da es noch viel zu tun gab. Schwerfällig rappelte er sich also auf und ging ins Bad. Erstmal duschen, das würde seine müden Geister wieder erwecken und dann musste er noch in den Supermarkt. Der Kühlschrank war so gut wie leer und sich zwei Wochen lang nur von matschigen Cornflakes ernähren? Nein Danke. Nach weiteren Fünfzehn Minuten war er nun frisch geduscht und in neue Klamotten geschlüpft. Schnell noch die Jacke drüber gezogen und schon war er aus der Wohnung spaziert, samt Rucksack und Wohnungsschlüssel. Draußen im freien vor dem Bungalow überkam ihn ein kleiner Schauer, der ihm Gänsehaut verlieh. Es war ganz schön kühl geworden, obwohl es am Tag so heiß gewesen war. Sofort klappte er den Kraken seiner braunen Jacke nach oben und zog den Reißverschluss ganz zu. Ein Erkältung konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. Ein paar Straßenecken weiter fand er einen großen Parkplatz vor, welcher nur mäßig beleuchter war. Direkt gegenüber befand sich der Supermarkt, in dem zu seiner Verwunderung noch reges Treiben herrschte. Das konnte man von weitem schon sehen, denn der Parkplatz war von Autos nur so überladen. Na toll, auf Gedränge und langes Warten an der Kasse hatte er ja mal sowas von garkeine Lust. Am Eingang nahm Sam sich einen der Tragekörbe mit. Der würde für seinen Einkauf reichen, schließlich brauchte er ja nur Sachen für sich allein kaufen. Und ein besonders guter Esser war er auch nicht gewesen. Zumindest war er schon nach wenigen Bissen meist satt, warum wusste er nicht. Eine Packung Toastbrot, Zwei Flaschen Wasser, etwas Obst, Marmelade, etwas Scheibenwurst und Fertiggerichte später ging er zu den Kassen, wo sich bereits mehrere lange Schlangen gebildet hatten. Er seufzte schwerfällig und stellte sich an der nächsten an. Vor ihm stand ein kräftiger Kerl, der sich immer wieder ungeduldig umschaute. Sam musterte ihn verwundert und bemerkte, dass dieser Kerle heftig schwitzte. Sein Nacken war ganz nass, so dass Sam ein angewidertes Gesicht machte und die Nase rümpfte. Man sah den Schweiß nicht nur man roch ihn auch. Um sich von dem Riesen vor ihm abzulenken, beugte er sich zur Seite, um zum Kassenbereich zu schauen. Eine junge Frau bediente die Kunden und versuchte sich gerade daran, einer alten Dame, die anscheinend nicht mehr so gut sehen konnte, das passende Geld aus dem Geldbeutel zu nehmen. Danach legte sie das Geld auf ihre flache Hand und zeigte es der Dame nochmal, damit sie sehen konnte, dass nicht mehr als verlangt rausgenommen wurde. Die Dame lächelte nur freundlich und winkte ab: "Machen sie nur, meine Liebe." Die Kassiererin nickte höflich, gab der alten Frau ihr Restgeld und wünschte ihr noch einen schönen Tag. Dann schlich die Kundin davon. Doch weiter kam sie nicht, denn plötzlich versperrte ihr ein blonder, schlanker und hochgewachsener Mann den Weg. Er hatte die Hälfte seines Gesichtes mit einem schwarzen Shal bedeckt, was Sam stutzen ließ. Die alte Dame konnte kaum reagieren, da wurde sie bereits unsanfte zurück gedrängt bis sie wieder bei den restlichen Kunden stand. "Was? Aber was soll denn das?" Schimpfte sie, verlor ihre Einkaufstüten und konnte sich gerade noch rechtzeitig bei einem Herrn, der sich gerade als nächster an der Kasse befand, festhalten. "Halt's Maul, Alte!", schrie der Mann und hatte nun die Aufmerksamkeit aller Leute auf sich gerichtet. "Keiner verlässt den Laden hier bevor wir hier nicht fertig sind!", fügte er dann noch hinzu. Was sollte das denn jetzt werden? Sam zog die Augenbrauen zusammen und beugte sich noch weiter nach vorn, denn er konnte nicht alles sehen was passierte. Der Mann, der die Frau aufgefangen hatte, trat nun auf den Blondhaarigen zu und sagte: "Sei nicht komisch, Junge. Wir hatten alle hier einen schweren Tag und möchten nur noch nach Hause. Also was willst du?" Wollte er wissen, doch sofort hatte er die Antwort, denn der Mann zückte auf einmal eine Waffe und zielte angriffslustig auf ihn. Als alle Anwesenden besagtes sahen, brach Panik aus und ein paar schrien ängstlich auf. Der Mann ging ein paar Schritte zurück und hob die Hände: "Sachte." "Ja, ja. Reih dich in dem Haufen da hinter dir ein, Opa." Ohne weitere Worte tat dieser wie ihm geheißen und der Blondschopf richtete seine Aufmerksamkeit nun dem Rest. Das konnte doch nicht wahr sein? Was wollte dieser Vogel, dachte Sam und grummelte. Dann fiel ihm etwas ein. Hatte er nicht gesagt bevor WIR hier nicht fertig sind? Oh nein. Unauffällig schaute er sich im Laden um, dann hatte er die restlichen Zwei Typen auch schon entdeckt. Einer stand am Eingang des Ladens und verhielt sich noch still. Doch war er einen Moment unachtsam, denn unter seiner offenen schwarzen Jacke konnte Sam ein Messer für einen Moment hervorblitzen sehen. Anfänger, dachte er und schüttelte mit dem Kopf. Der Andere stand hinten am Zeitungsstand und schaute sich eine Kinderzeitschrift an. Naja gut, dass sollte nicht unbedingt darauf hinweisen, dass er dazu gehörte aber auffällig wars schon. Es liefen ja nicht nur Leute an den Kassen herum. Überall im Laden waren noch welche gewesen. Der Zeitungsstand war etwas weiter abseits aber dennoch konnte man so schnell alle Leute ausfindig machen und sie zurecht weisen, wenn man eine Waffe trug. Aber was sollte er jetzt machen? Diese Kerle wollten sicher sämtliche Kassen ausrauben und ebenso das Hab und Gut der Leute ergattern. Da war er jetzt aber in'ne dumme Sache reingeraten. - Es war bereits nach 21 Uhr, als Dean plötzlich aufwachte und sich verwirrt im dunklen Zimmer umsah. Er fühlte sich wie gerädert und erhob sich nur langsam. Dann fiel ihm auf, dass er seine Sachen angelassen hatte und anscheinend eingeschlafen war. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass er mehr als Fünft Stunden geschlafen hatte. Warum hatte seine Mutter ihn denn nicht geweckt? Dann meldete sich auch noch sein knurrender Magen und schon war er aufgestanden und aus dem Zimmer gegangen. Im Flur des Hauses war es ebenfalls dunkel und beim hinuntergehen der Treppe bemerkte er, dass die Haustür offen stand und von seiner Mutter war noch immer keine Spur. Sein Vater hätte doch eigentlich auch schon längst zu Hause sein müssen. Langsam und leise ging er zur Tür schaute zuerst hinaus, sah nichts auffälliges und schloss sie leise wieder. Mit den Schultern zuckend entfernte er sich von ihr und schlürfte zur Küche. Er schaltete das Licht ein und kniff die Augen zusammen: "Unangenehm dieses Licht." Sich am Kopf kratzend gähnte er und öffnete den Kühlschrank. Doch lange musste er nicht suchen, denn darin stand ein Teller mit belegten Broten und ein Zettel, der am Tellerrand befestigt war. Verwundert betrachtete er den weißen Papierfetzen und fischte den Teller raus. Während er den Teller auf den Tisch in der Mitte stellte, nahm er den Zettel ab und las: "Hallo mein Schatz, ich bin nur kurz in den Supermarkt gefahren, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Ich wollte dich nicht wecken, deshalb habe ich dir ein paar Brote gemacht, damit du nicht verhungerst, nicht wahr? ;) ich beeile mich." Achso, dachte Dean und legte den Zettel beiseite. Freudestrahlend entfernte er die Frischhaltefolie und nahm sich gleich eines der beiden Brote. Seine Mom war wirklich die Beste. Das stand fest! Gemütlich und mit samt Teller ging er dann ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa. Bis das Telefon klingelte. "Mann, kann man nicht mal was essen?", meckerte Dean, kräuselte die Lippen und erhob sich. Schnell ging er zum Telefon und drückte auf die Annahmetaste. "Winchester?" Sagte er in den Hörer hinein. Doch es blieb ruhig, nur ein leises Rauschen war zu hören. "Hallo? Ist da wer dran?", immernoch keine Antwort. "Ich leg jetzt auf...", gesagt, getan. "Sowas..." Verwirrt blickte er das Telefon in seiner Hand an und ging zurück zum Sofa. Gerade hatte er den Fernseher eingeschaltet, da klingelte es erneut. Aber diesesmal war es sein eigenes Handy gewesen. Dean zuckte zusammen, denn es lag direkt vor ihm auf dem Couchtisch. Nach ein paar Sekunden griff er danach und schaute auf das Display. Es war Jason, woraufhin Dean nur genervt mit den Augen rollte. "Ja?" "Hey, Alter. Endlich erreicht man dich mal. Hab schon dreimal versucht dich anzurufen." Polterte Jason mit entsetzter Stimme, ganz so, als dachte er man wolle nicht mit ihm reden. Was Dean im Augenblick auch wirklich nicht wollte. "Ja, ich habs verlegt, Sorry." Antwortete Dean und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger die geschlossenen Augen entlang. "Aha.", gab Jason nur zur Antwort und fuhr fort: "Ich wollte dir eigentlich nur erzählen, dass Vanessa kommenden Freitag eine Party bei sich steigen lässt. Kommst du mit? Chad hat schon zu gesagt, aber er weiß noch nicht Hundertprozentig, ob es was wird. Aber wir sind doch dabei oder?" Fragte Jason noch schnell und klang etwas drängend. Dean überlegte kurz und atmete schwer aus. Dann nickte er, bis ihm auffiel, dass Jason das ja nicht sehen konnte, also Sagte er kurz: "Ja." "Okay, cool. Dann bis Morgen und grüß deine Mom von mir, ja?" Witzelte Jason und erntete ein "Ha-Ha" seitens Dean, dann legte er auf. "Was war'n das? Hätte er mich das auch nicht morgen fragen können? Ich versteh den Kerl manchmal einfach nicht mehr. Muss ihm ja ganz schön wichtig sein." Plapperte Dean vor sich hin und machte es sich auf der Couch bequem. Vanessa. Das war doch diese Brünette, die ihn am Wochenende abfüllen wollte. Ne Hübsche, aber zickig und eingebildet. Brünett. Hübsch. Sam.. Scheiße! Und schon saß er wieder aufrecht und stöhnte ausgedehnt. "Das darf doch nicht wahr sein. Geht das jetzt schon wieder los?" Jammerte er. Doch sofort war der Gedanke an Sam vergessen, als das Telefon seiner Eltern schon wieder klingelte. Erschrocken zuckte er zusammen und hielt die Luft an bis er sich wieder gefangen hatte und geräuschvoll ausatmete. Er hatte das Telefon auf der Komode liegen gelassen und rappelte sich erneut auf. Ungläubig blickte er auf das Telefon und nahm es in die Hand, drückte auf den Knopf und sagte: "Winchester?" Wieder nur ein Rauschen, doch er konnte jemanden atmen hören. Leise aber hörbar. Skeptisch und auch etwas panisch zog er die Augenbrauen zusammen und schluckte: "Hören sie das ist nicht komisch!" Sagte er und legte verärgert auf. "Doch, das ist es." Sagte eine rauhe Stimme direkt hinter ihm, so dass Dean eine Gänsehaut bekam, vor Schreck die Augen aufriss und sich panisch umdrehte. Doch weiter kam er nicht, denn der Fremde traf ihn mit der blanken Faust direkt im Gesicht noch bevor Dean ihn erkennen konnte. Daraufhin wurde ihm schwarz vor Augen und er landete unsanft auf dem harten Dielenboden. - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)