Beasts World von Darkness-Phoenix ================================================================================ Prolog: Biovolt --------------- Vor über 50 Jahren nahm das seinen Anfang was man heute als die Beast-Ära nennt. Alles begann mit zuerst harmlos scheinenden Experimenten einer Gruppe, die sich Biovolt nannte. Doch zu spät merkte man was diese Experimente später auslösten. Tiergene verbanden sich mit denen von Menschen und erschafften die Beasts. Starke Kreaturen, die nur eines im Sinn hatten. Kämpfen und gewinnen! Die ersten erschafften Beasts waren stark und komplett loyal zu Biovolt. Es dauerte nicht lang und die Regierung musste der nun zahlreichen Gruppe nachgeben. Biovolt erhielt die Weltherrschaft und besitzt sie auch noch heute. Jedoch haben sich die Beasts weiterentwickelt und fortgepflanzt. Inzwischen gibt es sie auch unter den Zivilisten und die Menschen kommen sehr gut mit ihnen zurecht. Frieden kehrte langsam ein. Jedoch gab es im Untergrund immer noch Widerstand gegen Biovolt, doch genauso bildete Biovolt immer noch Beasts aus und hatte somit seine eigene Armee. Kapitel 1: Auftrag ------------------ Feste Schritte erklangen in der riesigen Halle und der graublauhaarige Phönix setzte seinen Weg unbeirrt fort. Seine Flügel raschelten bei jedem Schritt und sein langer roter Schweif hing auf dem Boden und schliff hinter ihm her. Seine Miene verriet absolut keine der Emotionen, die im Moment in ihnen wühlten und ihn beinahe wahnsinnig machten. Schnell kam er dem Altar näher der hinten im Raum stand. Alles bestand aus alten Steinen und man hätte meinen können, dass die gesamte Halle gleich zusammen brechen könnte. Doch der Phönix wusste es besser. Dieses Gemäuer hielt nun schon Jahrhunderte und würde sicher auch noch Jahrhunderte halten. „Gaspadin!“, adressierte der murrende Phönix den älteren Mann, der vor dem Altar kniete. Der Angesprochene stand mit einer Bewegung auf und drehte sich um. Sein Mantel wehte dabei um ihn herum und sein Gesicht verriet ein breites Grinsen. „Da bist du ja Kai! Pünktlich wie immer!“, entgegnete ihm der Mann namens Borcloff zog die Kapuze von seinen lilanen Haaren. Kai ging auf die Knie und senkte sein Haupt um dem Mann seinen Respekt entgegen zu bringen. „Ihr habt nach mir schicken lassen?“ „Das habe ich in der Tat. Ich habe einen neuen Auftrag für dich Kai.“ Mit einer schnellen Bewegung holte Borcloff einen Umschlag aus seiner Manteltasche und warf ihn Kai zu. Der Phönix fing ihn mit Leichtigkeit und hatte ihn in binnen von Sekunden aufgemacht. „Ein Spezialauftrag? Aber solche Aufträge sind nur für Einheiten! Habt ihr das nicht selbst beschlossen, dass ihr mich nicht allein auf solche Missionen schickt?“, fragte der Phönix verwirrt und blickte hoch zu seinem Vorgesetzten. „Das ist richtig! Deshalb wirst du dein altes Team auch wieder zusammen trommeln“, entgegnete Borcloff lächelnd. „Was?“, rief Kai entsetzt und sprang auf seine Füße. Er hatte sein altes Team schon seit zehn Jahren nicht mehr gesehen und eigentlich hatte er nicht geplant wieder Kontakt mit ihnen auf zu nehmen. „Du solltest am besten wissen wo sie zu finden sein werden, da du sie am besten gekannt hast. Unsere Datenbänke können sie nicht erfassen.“ „Super“, seufzte Kai ärgerlich und schaute zu Boden. Er hatte auch absolut keine Ahnung wo er nach ihnen suchen sollte. In 10 Jahren konnte eine Menge passieren und sie könnten überall auf der ganzen Welt sein. „Ich verlasse mich auf dich Kai“, sagte Borcloff mit seichter Stimme und schob sachte seinen Kopf nach oben um in seine roten Augen zu sehen. „Enttäusche Biovolt nicht!“ Der Befehlston war nicht zu überhören und Kai salutierte sofort. Er wusste was ihm bei einem Versagen blühte. Borcloff ließ von ihm ab und schritt langsam auf eine Tür auf der rechten Seite zu. Kurz bevor er durch diese Tür verschwand drehte er sich allerdings noch einmal zu dem Phönix um. „Ach ja, es wäre vielleicht hilfreich, wenn du deine 3 kleinen Schüler mit nimmst. Sie könnten dir vielleicht hilfreich sein und es wäre vielleicht ein sehr gutes Training. Wer weiß schon, was euch auf eurer Reise alles so begegnet.“ Damit verschwand er durch die Tür und ließ den Phönix allein im Raum zurück. Kai seufzte und strich sich seine Haarsträhnen aus dem Gesicht. So hatte er sich das ganze nun wirklich nicht vorgestellt. Jetzt sollte er mit den drei nervigen Idioten doch tatsächlich seine alten Teamkameraden suchen. Besser konnte es ja gar nicht mehr werden. „Aufstehen ihr Vollidioten!“, schrie Kai in das Schlafzimmer seiner drei Schüler. Ein lautes Rumms war zu hören und der blauhaarige Drache war auch schon aus seinem Hochbett gefallen und rieb sich seinen schmerzenden Kopf. „Mann Kai! Was kommst du denn so früh morgens hier rein und brüllst gleich. Ich hatte gerade so schön geschlafen“, meckerte Tyson und sein Drachenschwanz wippte hin und her. Kai blickte genervt auf seinen Schüler Takao und war schon fast soweit seinen gesamten Ärger an ihm aus zu lassen. Im letzten Moment konnte er sich allerdings noch besinnen. Das wäre in keinster Weise fair, immerhin hatte er nichts getan. Zumindest noch nicht. „Wir haben eine Mission! Also steht gefälligst auf und macht euch reisefertig! Wir werden einige zeit unterwegs sein, also packt genug Sachen ein“, befahl der Phönix verschränkte die Arme vor der Brust. „Eine lange Mission? Wie lange werden wir denn ungefähr unterwegs sein?“, fragte Max verschlafen nach, der nun auch von seinem Bett aufstand, das genau unter Takaos war. „Ja wie lange müssen wir einplanen? Wir wollen ja nicht zu wenig einpacken“, sagte Rei ruhig und stand auch von seinem Bett auf, dass auf der anderen Seite des Raums stand. „Das kann ich euch nicht genau sagen. Wir müssen vier Personen ausfindig machen und da wir kaum Anhaltspunkte haben, könnte es sogar Monate dauern“, entgegnete Kai ruhig. „Monate? Oh man! Das soll doch wohl ein Scherz sein!“, meinte Takao genervt und klopfte sich den Staub von seinen Klamotten nachdem er aufgestanden war. „Nein das ist kein Scherz! Also packt genug Sachen ein und sagt euren Familien besser bescheid.“ Mit einem lauten Knall hatte Kai die Tür zu dem Schlafzimmer der Drei wieder zugeschlagen. „Da hat aber jemand mal wieder gute Laune“, sagte Takao sarkastisch und er freute sich ja wahnsinnig dies nun vielleicht Monate ertragen zu müssen. Kapitel 2: Aufbruch ------------------- Frustriert ging Kai noch einmal alle Daten durch, die er sich am Morgen ausgedruckt hatte. Aber auch wirklich gar nichts wies darauf hin wo sich seine Teamkollegen gerade im Moment aufhielten. Egal wie oft er es sich ansah, er fand einfach keinen Hinweis. Das ganze würde schwieriger werden als er es gedacht hatte. Laute Stimmen, die langsam näher kamen, kündigten ihm die Ankunft seiner Schüler an und er steckte alle Blätter seufzend wieder in seinen Rucksack, der wirklich nur mit dem nötigsten bepackt war. „Ihr seid eine viertel Stunde zu spät“, sagte er mit abfälligem Blick auf Takao. Er wusste genau, dass das ganze nur an dem blauhaarigen Drachen liegen konnte, denn er war immer dran schuld, wenn die drei zu spät waren. „Entschuldige Kai. Das Essen hatte etwas länger gedauert“, entschuldigte sich der weiße Tiger sofort für sich und seine beiden Mitauszubildenden. Es war genauso wie Kai es sich gedacht hatte. Takao hatte beim Essen fest gesteckt. Was denn auch sonst? Seufzend drehte er sich um und ging bereits voraus. Er hatte es bereits aufgegeben die deswegen zu bestrafen. Sie lernten es ja doch niemals pünktlich zu sein. Zumindest hatte er es aber versucht und es war ihr eigenes Problem, wenn sie später dafür in Probleme schlittern würden. „Worum geht es in unserem Auftrag eigentlich Kai?“, fragte Max neugierig und war neben Kai geschritten, während die anderen beiden dicht hinter ihnen liefen. „Wir müssen meine alten Teamkollegen finden. Es steht ein besonderer Auftrag bevor, den wir als Team übernehmen müssen. Das Problem ist nur, dass die anderen schon lange nicht mehr im Dienst stehen. Heißt wir wissen absolut nicht wo sie stecken und dürfen sie nun ohne große Anhaltspunkte suchen gehen“, erklärte Kai ruhig und gelassen. „Deine alten Teamkollegen? Cool! Ich wollte schon immer mal wissen wer es mit dir so lange ausgehalten haben könnte“, erklärte Takao mit einem Grinsen, was ihm aber einen bösen Blick von Kai einbrachte und ihn erst einmal zum schweigen brachte. „Gibt es denn wirklich gar keinen Anhaltspunkt? Dann wird das ganze ganz schön schwierig“, meinte Rai nun wieder aufs Thema zurückkommend. „Die letzte Adresse, die ich von zwei von ihnen habe ist nun schon 10 Jahre alt. Ich glaube kaum, dass sie noch dort wohnen, aber das ist erst einmal unsere erste Anlaufstelle. Vielleicht können uns die Leute in der Umgebung sonst weiter helfen. Bei den anderen Beiden weiß ich aber auch nicht weiter. Beide hatten einen festen Wohnsitz. Demnach wird es da noch schwieriger.“ „Na das kann ja lustig werden. Aber zumindest eine Anlaufstelle zu haben ist ja schon einmal etwas. Vielleicht haben wir ja auch Glück“, meinte Max wie immer positiv denkend. Kai hatte da so seine Bedenken. Als erstes einmal wollte er seine alten Teamkollegen überhaupt nicht wieder treffen. Es war nun schon so lange her, dass er sie gesehen hatte, da befürchtete einfach, dass sie sich alle komplett auseinander gelebt hatten. Immerhin hatten sie nun im Gegensatz zu ihm ein friedliches Zivilistenleben gehabt. Und als zweites mochte er solche Reisen auch nicht. Es waren zu viele Menschen dort. Eigentlich fühlte er sich nur unter seines gleichen gut, weshalb er auch als einziger bei Biovolt geblieben war. Ansonsten hätte er auch so ein friedliches Leben vor gezogen. Aber nun konnte er das Ganze nicht ändern. Auftrag war Auftrag und er war darauf trainiert jeden Auftrag durch zu führen, egal ob es ihm gefiel oder nicht. Seine eigenen Gefühle waren egal bei Missionen. Er sollte eigentlich überhaupt keine Gefühle haben. „Und wo gehen wir nun genau hin?“, unterbrach Rai seinen Gedankengang. „Nach Tempus Sancta!“ Kapitel 3: Falcons Eye ---------------------- Tempus Sancta war eine Stadt, die sich nach Biovolts Weltübernahme gebildet hatte. Sie war inzwischen eine der mächtigsten und einflussreichsten Städte überhaupt und genau das Bild hatte man auch davon, wenn man sich einmal in ihr befand. Riesige Hochhäuser verschlossen einem fast die Sicht auf den wunderschönen hellen Himmel. Die vielen Neonschilder blinkten obwohl es noch heller Tag war um so trotzdem extra noch Kunden an zu locken. Ein Geschäft folgte dem anderen und man hatte fast das Gefühl als ob hier niemand normal wohnen würde, sondern es eine Stadt voller Geschäfte war. Doch Kai wusste es besser. Die meisten Wohnungen befanden sich einfach über den vielen Geschäften. Der Handel nahm hier einfach einen großen Platz ein und die beste Position für sie war nun mal direkt am Boden, wo viele Menschen vorbeischreiten mussten. Also wurden alle Wohnungen in die oberen Stockwerke verlegt. „Wo ist denn nun die Wohnung? Meine Füße tun mir langsam weh!“, meckerte Takao nun schon zum x-ten Mal herum. Kai hatte während der letzten 3 Tage wirklich Geduld beweisen müssen um dem jungen Drachen nicht den Hals umdrehen zu müssen. Wäre er allein unterwegs gewesen, dann hätte er den Marsch auch in 2 Tagen geschafft. Aber die Drei brauchten ständig Pausen, was sie sehr aufgehalten hatte. „Sie ist gleich hier!“ Kai hielt vor einer Bar und deutete nach oben. Dort hatten sie beide gewohnt, aber es war nun schon solange her. Er glaubte nicht wirklich daran, dass sie sie nun hier finden würden. „Wow eine Bar! Dürfen wir uns hier ausruhen?“, fragte Takao sofort und seine Augen fingen an zu leuchten. Es war Kai klar gewesen, dass er das wesentliche Mal wieder aus den Augen verlieren würde, aber gut er konnte auch allein oben nachsehen. Dazu mussten sie nun wirklich nicht alle in ein vielleicht leeres oder neu besetztes Appartement platzen. „Ja ihr könnt euch ausruhen. Ich gehe solange nach oben schauen ob sie dort noch wohnen. Ich warne euch aber. Stellt keinen Blödsinn an! Und keinen Alkohol! Wir sind auf Mission“, befahl er im ernsten Ton und schaute alle dabei scharf an. Es hatte ihm einmal gereicht, dass sie besoffen auf einer Mission alles versaut hatten. Das wollte er kein zweites Mal erleben. „Schon gut! Wir beschränken uns auf nicht alkoholische Getränke“, meinte Max mit einem Lächeln und zusammen ging er mit seinen beiden Freunden sofort in die Bar hinein. Kai hingegen ging in den Eingang links daneben um zu den Wohnungen zu kommen. Takao, Rei und Max setzten sich an einen der Tische im hinteren Teil der Bar. Rei war begeistert davon wie die Einrichtung gemacht wurde. Man hatte das Gefühl als wäre man 50 Jahre in der Zeit zurück gereist. Alles war aus Holz und hatte einen echten Antiklook. Takao war einfach nur froh, dass er sich hinsetzen konnte und seine Füße ausruhen konnte. Max freute sich genauso sich endlich setzten und etwas trinken zu können. Sie waren seit dem Morgen auf den Füßen gewesen und langsam wurde es auch Zeit fürs Mittagessen. Ein junger Mann mit blonden Haaren kam zu den drein und lächelte sie freundlich an. „Willkommen im Falcons Eye! Was darf ich euch denn bringen?“, fragte er in einem freundlichen Ton. Die Drei waren erst etwas eingeschüchtert, denn der Mann war wirklich gigantisch groß. Sicher war er älter als die Drei, aber selbst dafür war er bestimmt einen Kopf größer als andere in seinem Alter. „Ähm einen Saft für jeden von uns“, brachte Rei dann den Mut auf zu reden. „Alles klar. Ich bin gleich wieder da“, sagte der junge Mann und drehte sich um, um zurück zur Bar zu gehen. Dabei konnten die Drei sehen, dass der Mann genau wie sie selbst ein Beast war. Er hatte nämlich eine riesige Walschwanzflosse, die bei jedem Schritt mitwippte. „Der ist ganz schön furchteinflößend“, meinte Max leise als der Mann wieder hinter der Bar verschwunden war. „Ja, aber nett war er zumindest“, meinte Takao als er sich etwas streckte. Die Drei unterhielten sich noch ganz friedlich, als sich plötzlich ein Schatten über ihnen legte. Verwirrt starrten sie zur Ursache. Ein junger Mann mit lavendelfarbendem Haar stand an ihrem Tisch und starrte sie misstrauisch an. „Wer zum Teufel seit ihr?“, fragte er barsch nach und ließ seine Hände auf den Tisch knallen. Die 3 Auszubildenden konnten ganz klar sehen, dass er auch ein Beast war, denn auf seinem Rücken prangten 2 große Falkenflügel. „Wir wollen uns hier nur ausruhen“, verteidigte sich Max sofort. Die Drei wussten überhaupt nicht was nun plötzlich los war. Der Typ war aus dem Nichts aufgetaucht und war mit seiner Haltung und in seinem Tonfall äußerst aggressiv ihnen gegenüber, obwohl sie ihn überhaupt nicht kannten. „Ausruhen? Ja klar! Ihr tragt Biovoltuniformen! Also was wollt ihr?“, schrie er sie nun fast an und den anderen war nun klar, dass das ganze auf Zivilisten natürlich etwas bedrohlich wirken musste. Vielleicht hätten sie hier lieber doch keinen Halt machen sollen. „Hör zu! Wir wollen wirklich keinen Ärger! Wir sind auf unserer Mission hier nur auf Durchreise. Wir wollen uns wirklich nur kurz ausruhen“, sagte Rei und hob beschwichtigend sie Hände. „Bullshit!“, schrie der Falke und zog eine Waffe aus seiner Weste. Zum Schock der Drei richtete er sie ganz genau auf Takaos Kopf und keiner von ihnen zweifelte daran, dass dieser Mann auch abdrücken würde. „Boris! Was zum Teufel machst du da mit unseren Gästen?“, ertönte plötzlich die Stimme des netten großen Mannes, der die Bestellung der Drei aufgenommen hatte. Schnell kam er zu der ganzen Szenerie und schaute den Falken, dessen Name offenbar Boris war, böse an. „Gäste? Das sind Soldaten von Biovolt! Die vergraulen uns noch jegliche Kunden! Die Leute wollen doch nirgends hingehen wo das Militär sich aufhält“, wandte sich Boris an den Wal. „Du vergraulst uns so die Gäste auch ganz gut! Steck gefälligst die Waffe weg!“, sprach der große Blonde auf ihn ein und stemmte die Hände in die Hüften. „Den Teufel werde ich tun! Die sollen gefälligst erst verschwinden!“ Takao, Max und Rei waren ganz starr vor Angst geworden. In so einer bizarren Szene waren sie noch niemals gelandet. Boris Blick wanderte wieder zurück zu den Drein und ein Klicken verriet, dass er seine Waffe scharf gestellt hatte. „Boris! Lass das!“, schrie der Wal ihn nun an. „Vergiss es! Ich blas ihm jetzt das Hirn weg! Dann sind wir das Problem auch so los!“ Auf Takaos Stirn bildeten sich Schweißtropfen und er schloss aus Angst seine Augen. So nahe war er dem Tod noch niemals gekommen. Ein Schussgeräusch erfüllte die Bar und alle hielten den Atem an. Takao öffnete vorsichtig seine Augen. Er hatte keinen Schmerz gespürt und das verwirrte ihn. Doch vor ihm fand sich auch die Antwort. Sein Lehrmeister stand neben Boris und hatte sich seine Hand mit der Waffe gekrallt. Er hatte seine Hand gerade noch nach oben ziehen können, so dass der Schuss durch die Wand gegangen war und niemanden getroffen hatte. Boris schaute verwirrt und überrascht auf den gerade aufgetauchten Retter. „Lange nicht mehr gesehen Boris!“, sagte Kai mit einem Lächeln auf den Lippen. Kapitel 4: Wal und Falken ------------------------- Takao, Max und Rei starrten verwirrt auf ihren Lehrmeister, dem es anscheinend überhaupt nichts ausmachte, dass ein Fremder gerade im Begriff gewesen war einen seiner Schüler ab zu knallen. Die Augen des Falken waren weit aufgerissen und er schaute den Phönix ungläubig an. „Kai?“ Die drei Schüler blickten nun noch verwirrter drein. Die Beiden schienen sich auch noch zu kennen. Plötzlich spielte sich ein Lächeln auf den Lippen von Boris, nachdem der anfängliche Schock verflogen war, und er warf seine Arme lachend um Kai. „Mein Gott Kai! Ich hab dich so lange nicht mehr gesehen! Was zum Teufel machst du hier?“ Zum Schock der drei Schüler erwiderte Kai die Umarmung auch noch und sie waren sich sicher ihn noch niemals so fröhlich gesehen zu haben. „Ich freue mich auch dich zu sehen Boris. Aber lass uns alles in Ruhe besprechen ja?“, beschwichtigte Kai ihn und löste die Umarmung langsam. Dann deutete er auf seine drei Schüler. „Die gehören zu mir. Ich bilde sie aus. Tut mir Leid, wenn sie irgendetwas angestellt haben.“ „Wir haben überhaupt nichts gemacht! Der wollte mir einfach die Birne weg pusten! Wer ist das überhaupt?“, verteidigte sich Takao sofort, als er endlich seine Sprache wieder gefunden hatte. „Stimmt schon. Sie hatten wirklich nichts gemacht. Ich hab nur etwas überreagiert“, entschuldigte sich Boris etwas verlegen. „Na dann ist ja gut“, meinte Kai erleichtert darüber, dass sie diesmal wenigstens nichts angestellt hatten. „Das hier ist Boris Kuznetsov. Er ist einer meiner alten Teamkollegen.“ Die drei Schüler sahen die Beiden entsetzt an. Damit hatten sie nun am wenigsten gerechnet. Sie konnten es kaum fassen, dass dieser explodierende Vulkan Kais alter Teamkollege war. „Hey und was ist mit mir?“, meldete sich der blonde Mann, der die ganze Zeit weiter daneben gestanden hatte, nun auch wieder zu Wort. „Es ist natürlich auch schön dich wieder zu sehen Sergeij!“ Auch der Wal bekam eine Umarmung vom Phönix und die drei Schüler glaubten irgendwie im falschen Film zu sein. Sie hatten ihren Lehrmeister noch niemals so herzlich gesehen. „Das hier ist Sergeij Petrov. Er war auch in unserem Team“, erklärte Kai ruhig als er sich zu seinen Schülern an den Tisch setzte. Diese wussten nicht so recht wie sie mit dieser Situation umgehen sollten. Der Falke setzte sich auch mit Kai an den Tisch, blieb aber direkt neben Kai, wohl wissend, dass die anderen Drei nun ziemlich eingeschüchtert sein mussten. „Darf ich dir auch irgendetwas bringen Kai?“, fragte Sergeij höflich und lächelte. Er hatte die anderen Getränke immer noch hinter der Bar stehen und wollte Kai nun nicht ohne irgendetwas da sitzen lassen. „Ein Wasser reicht. Wir sind im Dienst“, erwiderte Kai ruhig. Vom Falken ertönte ein Lachen. „Das hat dich früher aber auch nicht daran gehindert dir einen hinter die Birne zu kippen.“ Der Phönix zuckte nur mit den Schultern, während seine Schüler ihn ungläubig anstarrten. Sie hatten ihren Lehrmeister noch nie mehr als ein Glas Alkohol am Stück trinken sehen, geschweige denn besoffen. Das war etwas, dass sie nur zu gerne mal sehen würden, vor allem da er ihnen regelmäßig sagte, dass sie ja nicht zu viel zu trinken sollten. „Na gut dann nur ein Wasser. Kommt sofort!“, damit verschwand Sergeij wieder hinter seiner Bar. „Und was ist mit mir? Willst du mich denn gar nicht fragen ob ich auch etwas will?“, fragte Boris etwas beleidigt. „Du hast schon genug intus mein Lieber. Werd erst einmal wieder vollkommen nüchtern“, rief Sergei ihm nur zu und holte in neues Glas für Kais Wasser. Boris machte einen Schmollmund und stützte seinen Kopf mit einer Hand ab. „Lieg ich also doch richtig, dass du wieder eine Menge getrunken hast?“, meinte Kai mit einem seufzen. „Fang jetzt ja nicht an mir ne Standpauke zu halten. Du weißt, dass es sowieso nichts bringt.“ „Ja, ja! Aber du solltest wirklich etwas gegen dein Problem unternehmen.“ Die drei Schüler schauten verwirrt zwischen den Beiden hin und her. Boris hatte anscheinend in Alkoholproblem. Damit war es für die zumindest klar warum er so ausgeflippt war und eine Waffe auf sie gerichtet hatte. Sergei kam nun zurück und stellte jedem sein Getränk hin. Dann setzte er sich zu ihnen und lächelte Kai an. „Also was führt dich hier her? Ist doch bestimmt kein Zufall, dass du direkt hier her kommst. Du wusstest ja, dass wir damals hier eingezogen sind.“ „Stimmt, Zufall ist es nicht. Ich bin auch froh, dass ihr hier noch wohnt, ansonsten hätte ich nämlich keine Ahnung gehabt wo ich nach euch hätte suchen sollen“, meinte Kai erleichtert. Er hätte sonst wirklich keinen einzigen Anhaltspunkt gehabt, aber Gott sei Dank war das Glück mal auf seiner Seite. „Ich bin aber geschäftlich hier. Borcloff schickt mich. Das alte Team soll wieder zusammen kommen und einen Auftrag ausführen.“ Sergeij und Boris schauten ihn ungläubig an. Das hatten sie nun überhaupt nicht erwartet. „Meinst du das ernst? Was denkt sich der Typ eigentlich? Man hat uns damals versprochen, dass wir niemals wieder Aufträge machen müssen. Wir sollten friedlich leben dürfen, wenn wir es wollten.“ Boris regte sich sofort auf und Sergei legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Er ahnte schon, dass der Falke bei so einer Nachricht schnell ausrasten könnte und das musste er auf jeden Fall verhindern. „Ich weiß, aber ich kann den Auftrag nicht so einfach ablehnen. Es geht um etwas sehr wichtiges und anscheinend trauen sie es niemand anderem zu.“ Kai verriet keine Details. Es war nicht so, dass er seinen Schülern nicht vertraute, aber er konnte es einfach nicht riskieren, dass auch nur irgendwelche Informationen an Fremde weitergereicht wurden und er konnte es nicht ausschließen, dass irgendjemand zuhörte. „Das ist doch der größte Scheiß überhaupt!“, meckerte Boris und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Diese ganze Geschichte fing an ihm Kopfschmerzen zu bereiten. „Es ist schon eine ziemliche Frechheit, aber gegen einen direkten Befehl werde ich mich nicht wehren“, meinte Sergeij ruhig und gelassen. Er nahm das ganze um einiges besser auf als der Falke. „Das ist schön zu hören. Danke Sergeij!“, sagte Kai lächelnd. Würde sich auch nur einer der Beiden wehren, hätte er denjenigen gewaltsam mitnehmen müssen. Das war die Regel bei Befehlsverweigerung und er wollte gegen keinen seiner alten Freunde antreten müssen. „Und was ist mit dir Boris?“ Die Antwort des Falken bestand nur aus einem Grummeln, was bei ihm so viel wie Ja hieß. Der Phönix lächelte wohl wissend was das hieß. „Super! Wir ruhen uns noch etwas aus und dann sollten wir auch so schnell wie möglich los gehen. Wir müssen die anderen schließlich auch noch finden.“ Kapitel 5: Nachtgespräche ------------------------- „Ich bin müde! Können wir nicht eine Pause machen?“, fragte Takao offensichtlich müde und vollkommen erledigt. Seufzend drehte sich Kai zu dem blauen Drachen um und stemmte seine Hände in die Hüften. „Wir laufen erst seit ein paar Stunden! Du kannst doch nicht im Ernst jetzt schon erledigt sein!?“ „Bin ich aber! Ich brauch eine Pause!“, meckerte Takao weiter. „Mein Gott! Die halten ja gar nichts aus!“, meinte Boris bestimmt genauso genervt wie Kai. „Jetzt seit doch nicht so hart! Die Drei sind doch bestimmt noch nicht so lange im Training, wenn ich mir ihr Alter so ansehe. Außerdem wird es bald dunkel. Wir könnten schon einmal ein Lager aufschlagen und morgen früh weiter ziehen“, schlug Sergeij lächelnd vor. „Die Idee hört sich himmlisch an“, meinte Takao strahlend und er dankte dem Wal innerlich. Er war mit der Aktion im Moment für ihn das liebste Wesen hier. Kai seufzte genervt. Eigentlich sollte er seine drei Schüler nicht mit solchen Samthandschuhen anfassen, besonders da es ihre erste richtig lange Mission war, aber er hatte auch keine Lust sich nun ewig mit Takaos Gemecker auseinander zu setzen. „Na gut, aber dafür stehen wir auch etwas früher auf als sonst. Wir haben eigentlich keine Zeit zu verlieren.“ In weniger als einer Stunde war das komplette Lager bereits fertig. Die drei Schüler schauten erstaunt zu wie die anderen Drei alles in Rekordzeit aufgebaut hatten und sogar ein kleines Feuer in der Mitte der Zelte entfacht hatten. Ihnen war sofort klar, dass sie das nicht zum ersten Mal machen mussten. Schnell waren die Drei danach in ihrem Zelt verschwunden und schliefen schnell ein. Kai, Boris und Sergeij blieben allerdings noch etwas wach und saßen zusammen am Feuer. „Es ist wirklich lange her, dass wir so zusammen saßen. Irgendwo habe ich das wirklich vermisst“, seufzte Kai entspannt. Das ganze war nun doch besser verlaufen als er es gedacht hatte. Seine Befürchtung, dass sich irgendetwas zwischen ihnen geändert hatte, war wie weg geblasen. Die Beiden hatten sich genau wie er selbst kein bisschen verändert. „Ja es ist wirklich schön dich endlich einmal wieder zu sehen. Ich hatte schon gedacht wir würden keinen der anderen je wiedersehen“, meinte Sergeij. „Seit wann bist du denn so negativ? So kenn ich dich ja gar nicht“, sagte Boris mit einem lächelnden Seitenblick auf den Wal. „Ich bin nicht negativ. Es war nur schlimm, dass wir gar nicht wussten wo einer von ihnen genau ist. Und mit unserer Bar war es auch nicht so leicht einfach mal eben nach ihnen zu suchen. Da kommt uns so ein offizieller Befehl doch gerade richtig um eine richtige Wiedersehensfeier zu machen.“ „Allerdings. Dafür müssen wir schließlich eine Entschädigung bekommen, wenn wir schon wieder in den Dienst treten“, sagte Boris. „Die bekommt ihr auch. Soweit ich das sehen konnte ist eine richtig gute Belohnung angesetzt. Es ist ja auch schon etwas Ernstes wenn wir den Fall bearbeiten müssen“, erklärte Kai ruhig. „Stimmt schon. Aber erst einmal müssen wir die anderen finden. Bei Ivan wird es denke ich mal nicht so schwer, aber bei Yuriy…“ Nachdenklich schaute Boris zur Seite. Kai schaute bei dem letzten Namen zu Boden. Dem Wolf wollte er von allen am wenigsten sehen, aber er würde an der ganzen Sache wahrscheinlich nicht vorbei kommen. „…Ich wüsste nicht wo wir bei ihm anfangen sollten zu suchen. Er könnte überall sein.“ „Ja, aber vielleicht weiß Ivan ja mehr, was wir dann tun sollten. Er ist schließlich unser Stratege“, sagte Sergeij mit sicherer Stimme. „Wir können es nur hoffen. Ivan wäre unsere einzige Hoffnung. Ansonsten haben wir keinen Anhaltspunkt und Borcloff erwartet, dass wir alle zusammen diese Mission ausführen“, meinte Kai etwas verzweifelt. „Borcloff? Ist der alte Knacker immer noch im Dienst? Der dürfte doch inzwischen schon ich weiß nicht wie alt sein. Sollte der nicht mal bald in Rente gehen?“, fragte Boris angewidert. Er hatte ihn niemals gemocht, genau wie die anderen. „Ist er auch nicht. Ich rede von seinem Sohn. Der ist allerdings genauso ekelig und widerlich, wenn nicht sogar noch schlimmer“, antworte Kai ihm mit einem Kopfschütteln. Er war so froh gewesen als Borcloff in den Ruhestand getreten war, aber direkt danach war sein Sohn den Dienst angetreten und es war so als ob sich überhaupt nichts geändert hätte. „Na super! Du tust mir wirklich Leid, Phönix“, fing Boris an zu lachen und es dauerte nicht lange bis die anderen Beiden mit lachen mussten. Kapitel 6: Giftmülldeponie -------------------------- „Und wo gehen wir nun hin?“, fragte Takao noch ziemlich schläfrig und er ließ einen Gähner erklingen. Kai seufzte und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht verstehen wie er immer noch müde sein konnte. Lange genug hatte er auf jeden Fall geschlafen. „Wir gehen Richtung Norden. Das letzte Mal als Sergeij und Boris mit Ivan Kontakt hatten, sagte er ihnen, dass er in diese Richtung wollte. Das ist erst einmal unser einziger Anhaltspunkt.“ „Na Klasse! Ein wirklich toller Anhaltspunkt!“, gab der blaue Drache seufzend von sich. „Hör auf zu meckern! Wenn du etwas Besseres weißt, lass es mich wissen!“, fuhr Kai ihn an. Boris musste lachen und hielt sich die Hand vor dem Mund um es zu verbergen. „Ich fand die Situation ja schon von Anfang an komisch. Unser Phönix hat Schüler.“ „Was soll das denn nun wieder heißen?“, fragte Kai mit einem bösen Blick zum Falken. „Na ja das passt nicht zu dir. Du bist kein bisschen geduldig und du kannst Sachen nicht so erklären, dass andere daraus etwas lernen. Das weiß ich“, antwortete der Falke mit einem Lächeln. „Dass ich kein guter Lehrer bin brauchst du mir nicht zu erzählen. Das weiß ich auch so“, sagte Kai ziemlich genervt. Seine drei Schüler schauten verwirrt zwischen ihm und Boris hin und her. Sie selbst hätten für so etwas schon längst eine auf den Deckel bekommen. Takao hatte es nämlich schon einmal gewagt ihn einen schlechten Lehrer zu nennen und das hatte schwere Folgen gehabt, an die er sich lieber nicht erinnerte. Der Falke aber bekam überhaupt keinen Ärger, sondern Kai stimmte ihm auch noch zu. Verwirrender konnte das ganze auch gar nicht für sie sein. Die weitere Reise verlief zunächst ziemlich ruhig. Das einzige was sie machen konnten war in eine bestimmte Richtung zu laufen. Sie mussten hoffen, dass jemand Ivan gesehen hatte. Von Stadt zu Stadt ging es immer weiter, wo Kai, Boris und Sergeij jedes Mal so viele Menschen wie möglich fragten ob sie den gesuchten Teamkameraden gesehen hätten. Ein paar Erfolge erzielten sie, aber sie wurden auch nur zur nächsten Stadt geschickt und niemand hatte ihn in den letzten Tagen gesehen. Wochen waren sie unterwegs und die Schüler wurden immer quengeliger. Kai war schon fast am verzweifeln und er bereute es zutiefst sie überhaupt mitgenommen zu haben. Er war sich sicher, dass Borcloff genau das vorher gesagt hatte und ihn deshalb gezwungen hatte sie mit zu nehmen. Dieser sadistische Bastard! Irgendwann waren die Schüler dann an ihre Grenzen gestoßen und wollten nicht mehr in die nächste Stadt weiter reisen. „Ich mag nicht mehr! Wir finden den doch niemals! Das ist vollkommen sinnlos!“, meinte Takao richtig müde. „Ich stimme Takao zu. Das hat doch gar keinen Sinn mehr. Wir werden ihn niemals finden. Die Welt ist viel zu groß“, meinte Max bestimmt genauso müde. „Jetzt hört schon auf damit!“, meckerte Kai die Drei an. „Das hier ist noch gar nichts! Wenn ihr mal später allein Missionen nachgehen müsst, dann müsst ihr so etwas wahrscheinlich auch machen. Da führt kein Weg dran vorbei.“ „Kai hat Recht Jungs. Wir mussten schon mit weniger Informationen nach Leuten suchen. Das Ganze ist zwar nicht sonderlich spannend, aber seit doch froh, dass ihr nicht in lebensbedrohlichen Situationen seit“, sagte Sergeij ruhig. Er selbst war jedes Mal froh, wenn gefährliche Missionen endeten. Es konnte doch alles Mögliche dabei passieren. Die drei Schüler waren danach etwas ruhiger, aber so recht zufrieden waren sie trotzdem nicht. Nach etlichen weiteren Tagen sank die Laune der dreien jedoch immer weiter, aber auch die anderen waren langsam mit ihrem Latein am Ende. Immer sagte man ihnen nur, dass er vor einer Weile gesehen worden war und sie weitergehen sollten. So konnte es auf Dauer gesehen auch nicht weitergehen. „Wir brauchen irgendeine andere Methode, Leute! Selbst ich werd nun ungeduldig. Wir erreichen so absolut gar nichts“, fing der Falke nun auch an zu meckern. „Wenn du einen konkreteren Vorschlag hast, dann mach ihn ruhig“, meckerte der Phönix zurück. Kai war mindestens genauso genervt wie alle anderen, aber er sah im Moment einfach keine andere Möglichkeit. „Was ist denn mit Aura suchen? Du bist doch so gut darin Phönix“, machte Boris den Vorschlag. „Aura suchen? Ist das nicht eine der schwierigsten Techniken?“, fragte Rei verwirrt. „Du weißt so gut wie ich, dass ich danach höllische Kopfschmerzen haben werde und unausstehlich sein werde. Darauf hab ich nun wirklich keine Lust“, ignorierte der Phönix Reis Frage und meckerte sofort den Falken an. „Das weiß ich doch, aber was sollen wir denn sonst machen? Wir können doch nicht auf ewig hier herum laufen. Das bringt auch nichts und Ivan hat vielleicht auch sofort etwas gegen deine Kopfschmerzen“, argumentierte Boris weiter. „Du hast gut reden. Wenn er noch weit weg ist, dann musst du ja auch nicht mit den Schmerzen weiter laufen.“ Mit einem Seufzen gab Kai sich dann aber doch geschlagen und setzte sich einfach im Schneidersitz auf den Boden. Er schloss seine Augen und begann sich zu konzentrieren. Seine Schüler schauten ihm neugierig zu. Sie hatten ihn noch nie solch eine Technik einsetzen sehen. Sie wussten wenig von Kais wahrer Stärke. Oftmals ließ er sie alle Kämpfe allein machen damit sie, wie er sagte, mehr Erfahrung sammelten. Demnach hatten sie Kai auch nur sehr selten kämpfen sehen. Plötzlich hielt Rei sich die Nase zu. „Hey hier stinkt es irgendwo ganz schrecklich!“ Genervt öffnete Kai seine Augen wieder und schaute Rei an. „Könntest du mal die Klappe halten? Ich versuche mich hier zu konzentrieren.“ „Entschuldige“, sagte der weiße Tiger dann etwas kleinlaut. „Aber ich habe so eine empfindliche Nase und hier riecht es irgendwo fast wie auf einer Giftmülldeponie.“ „Giftmülldeponie?“, fragte Sergeij verwirrt und blickte den Falken vielsagend an. Auch der Phönix blickte interessiert auf und ließ die Technik erst einmal sein. „Kannst du irgendetwas Genaueres sagen? Könnten es vielleicht auch Medikamente sein?“, fragte der Falke. Rei roch noch einmal genauer. „Das könnte sein. Ist etwas schwer bei den verschiedenen Gerüchen, aber es könnte hinkommen.“ „Na wunderbar! Dann muss ich ja gar nichts erst weiter machen“, sagte Kai erleichtert und stand wieder auf. Seine drei Schüler schauten ihn verwirrt an. „Aber warum denn nicht? Was hat denn jetzt eine Mülldeponie mit dem ganzen zu tun?“, fragte Takao verwirrt. „Ivan ist ein Profi, wenn es darum geht Gifte und Medizin zu mischen und es liegt nahe, dass er seinem Hobby immer noch weiter nach geht“, erklärte der Phönix den Dreien ruhig. „Tut er auch. Das letzte Mal als wir ihn gesehen haben, hat er sein Geld damit verdient Medikamente zu verkaufen“, meinte der Wal lächelnd. „Jetzt müssen wir nur noch Glück haben, dass er es wirklich ist und nicht wirklich eine Mülldeponie“, sagte der Phönix. Gemeinsam gingen sie nun von Reis Nase geführt in die Richtung des immer deutlich gewordenen Geruchs, bis sie vor einem Wohnwagen standen. „Eine Mülldeponie ist es schon einmal nicht. Aber hier soll euer alter Teamkamerad wohnen?“, fragte Max etwas skeptisch. Er glaubte da nicht so wirklich dran. „Passt zumindest zu ihm“, sagte Boris und klopfte an die Tür des Wagens an. Zuerst hörte man gar nichts. Dann hörte man aber eine gedämpfte Stimme. „Ich hab geschlossen. Verzieht euch!“ Ein Lächeln wurde unter den ehemaligen Teamkollegen ausgetauscht und Boris klopfte erneut. „Na für uns wirst du doch wohl noch Zeit haben oder Schlange?“ In den ersten paar Sekunden passierte rein gar nichts. Dann wurde die Tür mit einem mal aufgerissen und im Türrahmen stand ein klein gewachsener Junge mit dunkel lilanem Haar, der die Gruppe fassungslos anstarrte. Kapitel 7: Schlange ------------------- „Oh mein Gott! Was macht ihr denn hier?“, rief Ivan aufgeregt und umarmte alle seine alten Teamkameraden nach der Reihe. „Ist ganz schön schwer dich zu finden, weißt du das eigentlich?“, fragte Boris mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ich will ja auch nicht von jedem Trottel gefunden werden“, erwiderte Ivan mit demselben Lächeln. „Also was macht ihr hier? Ihr sucht doch nicht alle drei ganz zufällig hier und wollt mich besuchen oder?“ „Nicht so ganz, nein. Wir sind auf Mission hier. Es gibt was fürs alte Team zu tun“, erklärte Kai ruhig und wartete auf Ivans Reaktion. Dieser seufzte tief und rieb sich die Schläfen etwas. „Ich hab geahnt, dass dieser Tag irgendwann kommen würde. War ja klar, dass sie uns nicht für immer friedlich leben lassen würden.“ „Wie schön, dass du es schon geahnt hast. Uns hatte es überraschend getroffen. Man sollte eigentlich meinen, dass sie ein Versprechen halten könnten“, meinte Boris ärgerlich. „Es ist Biovolt. Da können wir nicht sonderlich viel erwarten“, sagte Ivan etwas traurig. „Was hat er denn gegen Biovolt?“, fragte Takao leise an seine beiden Freunde gewandt. Diese zuckten nur mit den Schultern. Im Gegensatz zu ihrem Lehrer und seinen alten Teamkameraden hatten sie Biovolt nur als gute Herrscher erlebt, die ihnen die Ausbildung finanzierte. Sie hatten nicht die leiseste Ahnung was hinter dieser Fassade passierte. „Und worum geht es?“, fragte Ivan und blickte Kai erwartungsvoll an. „Erzähl ich euch allen später. Bringt ja nichts, wenn der letzte von uns noch fehlt. Auch wenn ich auf den echt verzichten könnte.“ Kai würde alles geben um die nächste Begegnung zu umgehen. Ivan seufzte. „Wir kennen die Geschichte Kai. Aber da musst du dich nun zusammen reißen.“ Kais Schüler blickten verwirrt von einem zum anderen. Irgendwie kam keiner von ihnen so richtig mit, aber sie trauten sich auch nicht irgendwelche Fragen zu stellen. „Ivan, du bist nicht zufällig in der Lage heraus zu finden wo unser Wolf jetzt steckt? Wir haben nämlich keinerlei Anhaltspunkte und wir haben ja nun schon Glück gehabt dich zu finden“, fragte Boris nach. Er hatte nicht wirklich Lust noch einmal so zu suchen. „Da habt ihr aber wirklich. Ich habe gerade mein Ortungssystem fertig gestellt. Damit habe ich Zugriff auf alle Informationsquellen. Ein streunender Wolf in der Stadt sollte nicht allzu schwer zu finden sein.“ Ivan setzte sich sofort in Bewegung und öffnete die hinteren Türen seines Wohnwagens. Die anderen staunten nicht schlecht, besonders die 3 Schüler, als sie wohl das beste ausgestattete Computersystem überhaupt darin sahen. Boris pfiff beeindruckt. „Nicht schlecht. Alte Laster sind wohl schlecht los zu werden was?“ „Tja, davon kannst du ja ein Lied singen was? Du bist dem Alkohol doch sicher immer noch recht zugetan oder?“, meinte Ivan nur frech zurück. Der Falke blickte ihn sofort giftig an und das reichte der Schlange schon als Antwort. Kai drehte sich nun zu seinen drei Schülern um, um wenigstens ein wenig zu erklären. Ganz im Dunkeln konnte er sie nun auch nicht lassen, ansonsten würden sie ihn nur noch mehr nerven. „Ivan war schon immer für Planungen sämtlicher Missionen zuständig. Er hat sich daher schon immer für Elektronik interessiert, besonders als dann die Computer langsam leistungsfähiger wurden. Wenn ich mich richtig erinnere, bist du beim ersten Computer beinahe ausgeflippt, nicht wahr Ivan. So etwas wie Liebe auf den ersten Blick.“ „Tja mein Computer wird wohl auch meine einzige Liebe im Leben bleiben“, meinte Ivan daraufhin nur traurig. „Nicht so negativ, mein Lieber. Du wirst schon die richtige finden“, meinte Sergeij aufmunternd. „Wartet!“, rief Takao dazwischen. „Nochmal zurück! Die ersten Computer? Wie alt seit ihr denn verdammt?“ Ivan schaute Kai verwirrt an. „Du hast ihnen nicht gesagt wie alt du bist?“ Kai seufzte nur genervt. „Ist doch ziemlich unwichtig. Die sollen sich lieber auf ihre Ausbildung konzentrieren anstatt sich um so etwas Gedanken zu machen.“ Sergeij wand sich nun den drei verwirrten Schülern zu um ihnen eine Antwort zu geben, da Kai wohl weniger erpicht darauf war dieses Thema an zu sprechen. „Wir gehen alle schon langsam auf unsere 60 zu, wobei Kai hier der jüngste ist mit 56 und ich der älteste mit 59.“ Den Dreien fiel die Kinnlade runter. Damit hatten sie nicht gerechnet. „Wie zum Teufel kann das denn sein? Ihr seht doch alle nicht älter als 20 aus“, fragte Max verwirrt. „Wir gehören zu den ersten Beasts überhaupt“, setzte der Wal seine Erklärung fort. „Wir waren im Gegensatz zu euch früher noch Mensch, auch wenn wir uns nur sehr vage mehr daran erinnern können. Unsere Gene wurden so verändert, dass wir unsterblich geworden sind und sich daher unser Aussehen auch nicht mehr ändert.“ Die Drei schauten immer noch ziemlich verdutzt. „Ist echt krass“, meinte Takao nur. „Jetzt ist aber mal Schluss mit der Erzählstunde. Ivan wie sieht es aus?“, fragte Kai ungeduldig. Ivan hatte sich während der Erzählung bereits auf seinen Stuhl im Wohnwagen gesetzt und war fleißig dabei auf die Tasten ein zu hämmern. „Also wenn meine Informationen und Berechnungen stimmen, dann müsste er…“ Er klickte noch auf eine Taste und das Bild eines Stadttores erschien auf dem großen Bildschirm vor ihm. „Genau da sein!“ Die anderen versammelten sich um ihn und schauten sich das Bild an. „Ist das nicht Skyfly City?“, fragte Boris verwirrt. „Japp und es ist wahrscheinlich noch genau so wie wir es damals bei unserem letzten Besuch verlassen haben. Versifft und voller finsterer Gestalten“, meinte Ivan. „Unser Wolf sucht wie immer eine Herausforderung. Es passt zumindest zu ihm. Dann lass uns mal gleich aufbrechen, bevor er die Stadt noch verlässt“, meinte Kai und war schon wieder komplett in Aufbruchsstimmung. „Wie immer in Hektik Phönix, was? Aber hab mal ein klein wenig Geduld, denn ich lasse mein Baby…“, als Ivan das sagte, klopfte er auf seinen Wohnwagen, „…nicht einfach in jedermanns Hände. Du musst mir schon Zeit geben ihn ordnungsgemäß irgendwo ab zu liefern. Ansonsten müsst ihr auf mich verzichten.“ Kai stöhnte genervt. „Ist ja gut. Versuch dich aber zu beeilen.“ Kapitel 8: Blutbad ------------------ Nachdem der Wohnwagen dann endlich in sichere Hände gegeben worden war, machte sich die Gruppe auf nach Skyfly City. Das erste was sie in der Stadt taten, war sich auf zu teilen. Ivan suchte für die Gruppe eine gute Bleibe, denn wenn sie erst einmal alle zusammen waren, mussten sie die Mission gut planen können. Sergeij und Boris gingen erst einmal einkaufen um alles nötige zu besorgen, was besonders den Proviant einschloss. Kai machte sich mit seinen Schülern auf um den letzten Teamkameraden zu suchen, auch wenn Kai wirklich darauf verzichten könnte. „Und wo fangen wir an zu suchen?“, fragte Takao neugierig. „Wenn ich Yuriy richtig einschätze dann sollten wir ihn zuerst in den niederen Gegenden suchen, also in dunklen Gassen und einkommensschwachen Gegenden. Er hielt noch nie viel von der höheren Gesellschaft.“ „Heißt das er lebt freiwillig an solchen Orten? Die meisten sind froh, wenn sie da heraus kommen“, meinte Max verwirrt. „Tja er ist eben anders“, sagte Kai nur darauf zurück. Es war unschwer zu erkennen, dass sie langsam in die ärmeren Gegenden kamen. Die Häuser waren heruntergekommener und sie sahen immer wieder Leute, denen man auf den ersten Blick nicht vertrauen würde. Sie fingen an in vielen verschiedenen Ecken zu suchen, aber zuerst ohne Erfolg. „Wo sollen wir denn noch suchen? Das ist doch aussichtslos!“, meckerte Takao inzwischen rum. „Halt die Klappe und such!“, meinte Kai daraufhin nur gereizt. Ihm machte das Ganze auch keinen besonderen Spaß, aber Gemecker half ihm auch nicht weiter. Plötzlich hörten sie aufgeregtes Gerufe und alle drehten ihre Köpfe in die Richtung, aus der diese Geräusche kamen. „Was ist denn da los?“, fragte Rei verwirrt. „Lasst uns nachsehen. Je mehr Leute dort sind, desto eher haben wir die Chance ihn zu finden“, sagte Kai sicher und sofort machten sie sich alle auf den Weg. Bei der Quelle der Geräusche angekommen, standen sie dann vor einer riesigen Menge von Menschen, die alle in einem Kreis um etwas herum standen. „Kommt mir so vor als ob da ein Kampf stattfindet“, meinte Max etwas unsicher. Ihm gefiel das nicht sonderlich. Kai schaute sich die Menge kritisch an und das mit einer bösen Vorahnung. Schnell drängte er sich zwischen die ganzen Leute um weiter nach vorne zu kommen. Seine Schüler folgten ihm sofort, auch wenn sie etwas langsamer vorankamen. In der Mitte erwartete sie ein ziemlich großer Mann, offensichtlich auch ein Beast mit Bärenohren. Ziemlich verärgert dreinschauend schaute er sich ständig um und suchte anscheinend etwas. Takao, Max und Rei hatten sich inzwischen dann auch schon durchgedrängelt und sahen sich das Ganze auch an. „Und was gibt es hier zu sehen?“, fragte Takao nach einer Weile verwirrt. Der Mann war vielleicht ziemlich furchteinflößend, aber noch lange kein Grund sich so um ihn zu versammeln. „Yuriy“, sagte Kai daraufhin nur. „Was? Das ist dein ehemaliger Teamkollege?“, fragte Rei ungläubig. „Nicht der Bär!“, sagte Kai schnell und deutete weiter nach oben. Oben auf einem Dach saß ein Junge gekleidet in einer alten Jeans und einem weißen Sweatshirt. Die Kapuze des Shirts hatte er sich aufgesetzt, so dass man sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte. Das Einzige, was ihn einwandfrei als Beast kennzeichnete, war der weiße Schwanz, den man sehr gut erkennen konnte. Als Yuriy anfing zu lachen, bemerkte endlich auch der Bär wo er genau war und brüllte sofort los: „Da bist du ja du Dieb! Komm sofort hier runter und gib mir das Fleisch zurück!“ Nun fiel ihnen auf, dass Yuriy ein großes Stück Fleisch in der Hand hatte. Demonstrativ hielt er es hoch in die Luft und hatte es dann in einem Haps in den Mund gesteckt. „Du schmieriger Hund! Komm gefälligst runter damit ich dir die Fresse polieren kann!“ Yuriy entgegnete diese Drohung nur mit einem weiteren Lachen. In der nächsten Sekunde war er allerdings mit einem Wimpernschlag verschwunden. Alle Leute sahen sich verwundert um konnten den Vermummten nicht wieder sehen, außer Kai. Seine Augen konnten seinem alten Teamkollegen ganz genau folgen. Kurz darauf tauchte er auch für alle anderen wieder sichtbar, stehend auf den Schultern des Bären, wieder auf. Daraufhin schlug der Bär wie wild um sich um den Anderen herunter zu bekommen, doch dieser landete irgendwann vollkommen unbeschadet genau vor diesem auf den Boden. Schwanzwedelnd saß er auf allen Vieren einfach vor ihm und lachte. Das Ganze schien ihm auch noch einen Heiden Spaß zu machen. Der Bär fand das Ganze allerdings weniger lustig und attackierte Yuriy immer wieder, aber dieser wich jedem Hieb mit einer Leichtigkeit aus. Es sah beinahe so aus als ob er einfach nur mit ihm spielen würde. „Wenn das so weiter geht, wird der aber ganz schnell müde werden“, meinte Rei. „Ja. Yuriy hat komplett die Oberhand und das obwohl er nicht einmal ernst macht“, sagte Kai daraufhin. „Bleib gefälligst stehen du Feigling!“, schrie der Bär nur herum. Sein nächster Schlag enthielt allerdings unheimlich viel Kraft. Er traf Yuriy zwar nicht, aber die Wucht des Schlages ließ einen Luftstoß entstehen, der Yuriy die Kapuze vom Kopf fegte. Als er wieder auf den Boden landete, stand er zum ersten Mal aufrecht auf zwei Beinen und man konnte zum ersten Mal sein Gesicht sehen. Seine feuerroten strähnigen Haare hingen ihm teilweise ins Gesicht und seine eisblauen Augen leuchteten darunter hervor. Nun konnte man auch zum ersten Mal seine Ohren sehen und man konnte ihn eindeutig als Wolf identifizieren. „Jetzt macht er ernst“, meinte Kai und beobachtete das Ganze mit Vorsicht gebotener Miene. „Was? Wieso?“, fragte Max verwirrt. Er und seine beiden Mitschüler sahen keinen besonderen Grund warum er von der einen auf die andere Sekunde ernst machen müsste. Aber Yuriys Augen verrieten viel davon wie ernst er plötzlich war. Mit einem riesigen Satz war er in die Luft gesprungen, bestimmt mehrere Meter. Direkt über dem Bären streckte er nun die Arme nach vorne. „Magic Trap!“, rief er aus und seine Hände begannen zu leuchten. „Er kann Magie einsetzen?“, sagte Rei überrascht. Es gab eher wenige Beasts, die dies beherrschten. „Natürlich. Er gehört zu den besten Magiebenutzern“, sagte Kai mit einer Selbstverständlichkeit. Vor Yuriys Händen ein Magiekreis und in der nächsten Sekunde war der Bär in eine Fontäne aus einem Eissturm getaucht. Durch den ganzen Schnee konnte man nicht sehen was genau dahinter passierte, aber Yuriy tauchte dann auch in den Eissturm hinein und dann war es erst einmal still. Alle waren komplett überwältigt von dieser Stärke. Dann ertönten Schreie aus dem Sturm und alle zuckten ein wenig zusammen. Keine weitere Sekunde später flog ein abgetrennter Arm aus der Sturm raus und sobald das spritzende Blut einige der Schaulistigen getroffen hatte, flüchteten die meisten kreischend. Auch Takao, Max und Rei waren im Inbegriff weg zu rennen, aber Kai hielt sie fest. Er wartete geduldig bis der Eissturm sich lichtete und die Sicht frei gab auf Yuriy und die zerfetze Leiche des Bären. Yuriy war voller Blut und vollkommen unbekümmert leckte er dieses gerade von seinen Händen ab. „Yuriy!“, sagte Kai nun mit ernster Stimme und Yuriy blickte sofort in seine Richtung. Seine Augen waren voller Überraschung. „Kai?“ Kapitel 9: Anhänglicher Wolf ---------------------------- „Kai!“, rief Yuriy dann plötzlich überglücklich und wollte dem Phönix in die Arme springen. Doch dieser wich sofort aus, so dass der Wolf unsanft auf dem Boden landete. „Versuch bloß nicht mich mit diesen dreckigen Fingern an zu fassen!“, fauchte Kai ihn gleich daraufhin an. Yuriys Hände waren merklich noch mit sehr viel Blut verschmiert und er wollte das sicherlich nicht an seinem Körper haben. Yuriy blickte mit einem traurigen Hundeblick vom Boden aus zu ihm. „Aber Kai! Warum bist du denn do gemein zu mir?“ „Der Blick wirkt bei mir nicht und das weißt du auch. Steh einfach auf und folge mir!“, befahl er ihm dann einfach und ging voraus. Yuriy stand seufzend auf und ging dem Phönix langsam hinterher. Kais Schüler standen noch ziemlich verwirrt, überrascht und mit offenen Mündern dort in der Gegend und brauchten ein paar Sekunden bis sie realisiert hatten, dass die beiden schon so weit voraus gegangen waren und hetzen hinter ihnen her. Sie gingen alle gemeinsam zu einem Café, den sie vorher als Treffpunkt ausgemacht hatten und die anderen waren auch bereits schon da. Alle drei lächelten als sie Yuriy von weitem sahen. Zum Glück hatte Kai ihn aber vorher gezwungen sich an einem Brunnen das meiste Blut ab zu waschen, so dass wenigstens die anderen Leute nicht schreiend vor ihm weg liefen. Boris war der Erste, der Yuriy fest in den Arm nahm und ihn somit begrüßte. „Unser Wölfchen ist endlich da! Gott wir haben dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und mein Gott wann hast du das letzte Mal geduscht?!“ Ziemlich schnell löste er sich von dem Rothaarigen und hielt sich demonstrativ die Nase zu. „Hey, so riecht man nun mal, wenn man auf der Straße lebt. Dafür kann ich nichts!“, verteidigte Yuriy sich sofort. Ihm selbst machte sein Geruch eigentlich nichts aus. „Du müsstest aber auch nicht auf der Straße leben, wenn du es nicht wolltest“, sagte Ivan mit einem Lächeln und umarmte den Wolf auch kurz. „Ach ihr wisst doch ganz genau, dass ich das gesellschaftliche Leben nicht leiden kann. Es gibt doch nichts Schlimmeres als die Werte und Vorstellungen der momentanen Gesellschaft.“ „Ja, ja, wissen wir doch“, sagte Sergeij und umarmte den Wolf als letztes. Zusammen setzten sie sich dann alle zusammen an einen Tisch und bestellten sich erst einmal etwas zu trinken. „Also was ist passiert, dass ihr euch alle zusammen an meine Fährten setzt? Das ist ja wohl kein normaler Besuch, wenn unser kleines Vögelchen euch begleitet und mich sogar persönlich abholt“, sagte er mit einem Grinsen und sah dann zu Kai. Dieser entgegnete dem Ganzen nur mit einem bösen Blick. „Tja leider sind wir geschäftlich hier“, fing der Falke an. „Kai hat uns alle zusammen getrommelt, weil unsere allerliebste Regierung einen Auftrag für uns hat.“ „Hä? Haben die uns nicht damals versprochen uns für immer in Ruhe zu lassen?“, fragte Yuriy etwas empört. „Tja eigentlich schon, aber du kennst die ja. Die halten nie ihre Versprechen“, sagte Ivan und trank einen Schluck seines Getränks. „Verdammte Schweine“, seufzte der Wolf und nahm auch einen Schluck. „Können wir jetzt auch nichts mehr dran ändern. Ich erzähl euch nähere Details sobald wir in unserer Bleibe sind. Hier sind mir zu viele Leute. Du hast doch etwas Gutes gefunden oder Ivan?“, fragte Kai. „Aber natürlich! Du wirst dich vielleicht sogar noch daran erinnern. Da sind wir früher auch immer abgestiegen.“ „Was das steht tatsächlich noch?“, fragte Kai überrascht. Ivan nickte als Bestätigung. „Wie schön! Dann kann ich ja wieder mit dir zusammen in einem Bett schlafen“, meinte Yuriy dann plötzlich und kuschelte sich dann an Kai. Takao, Rei und Max schauten mit großen Telleraugen auf diese Szene. Sie hatten noch nie jemanden gesehen, der sich so sehr an ihren Lehrer ran machte. Normalerweise hatten alle viel zu viel Angst vor ihm. Kai ließ diese Annäherungsversuche allerdings auch nicht lange auf sich beruhen und drückte den Wolf soweit es ging von sich. „Lass den Scheiß Yuriy! Ich schlafe garantiert nie wieder mit dir in einem Bett! Du hast deine Chancen damals versaut und dabei bleibt es!“, sagte Kai sauer. „Stop, Stop!“, sagte Takao dann ganz plötzlich. „Soll das etwa heißen, dass ihr beiden was miteinander hattet?“ „Und wie sie das hatten“, sagte Boris und trank einen Schluck. „Echt jetzt?“, sagte Max überrascht. „Halt die Klappe Boris!“, schnauzte Kai den Falken an, aber dieser ließ sich davon nicht einschüchtern und erzählte einfach weiter. „Wir sind alle zusammen aufgewachsen und die beiden waren schon immer unzertrennlich gewesen. In der Jugend war es daher nicht überraschend, dass sie begannen etwas für einander zu empfinden. Die Hormone drehen in dem Alter ja sowieso durch. Aber die beiden haben danach fast eine Bilderbuchbeziehung geführt. Wirklich beneidenswert, aber es begann dann irgendwann auch zu bröckeln. Nach dem Krieg genossen wir eigentlich endlich mal den Frieden und wohnten alle zusammen. Yuriy hatte dann aber eine seltsame Eifersucht plötzlich entwickelt. Er ist Kai praktisch überall hin gefolgt und wenn ich überall sage, dann meine ich das auch. Damit hatte er null Privatsphäre mehr und Kai brauch seine Privatsphäre.“ „So schlimm war das doch überhaupt nicht!“, verteidigte sich der Wolf schnell. „Nicht schlimm? Du bist mir sogar ins Bad gefolgt! Als ob irgendjemand so etwas aushalten würde!“, schnauzte Kai ihn sofort wieder an. „Jetzt hört schon auf mit dem Streiten! Das hält nämlich auch keiner aus und das ist so ziemlich der Grund warum wir erst einmal getrennte Wege gegangen sind“, meinte Sergeij daraufhin. „Eben. Keiner von uns will das hören. Am besten gehen wir gleich erst einmal ins Motel, dann schicken wir Kais Schüler in ihr Zimmer und dann erzählst du uns endlich einmal was wir überhaupt tun sollen“, schlug Ivan vor. „Hä? Warum werden wir denn nun wie kleine Kinder behandelt?“, fragte Takao sichtlich beleidigt. „Das hat nichts damit zu tun. Euer Auftrag ist nämlich hiermit offiziell beendet. Ihr solltest nur mitkommen um mal zu erfahren wie es ist auf einer Suchmission zu sein. So etwas kann euch später nämlich sehr oft passieren. Mit der Mission, die wir nun antreten, habt ihr rein gar nichts zu tun. Das ist ein Spezialauftrag, der definitiv eure Kompetenzen überschreitet, außerdem würdet ihr uns nur im Weg sein“, erklärte Kai ihnen ganz sachlich und dann waren sie auch gleich ganz ruhig. Damit war das Gespräch beendet und sie machten sich wie geplant auf den Weg zum Motel. Kapitel 10: Geheime Mission --------------------------- „Also um was geht es denn nun genau?“, fragte Boris nun doch etwas ungeduldig. Er fragte sich nun schon zu lange was denn nun genau hinter dieser neuen Mission steckte, die so wichtig sein sollte, dass sie ihren wohl verdienten Frieden nicht behalten konnten. Kai holte aus seinem Rucksack den Umschlag den Borcloff ihn gegeben hatte. Mit einem schnellen Griff holte er die darin befindlichen Papiere heraus und breitete sie in der Mitte von ihrem Sitzkreis aus. Jedes Mal wenn sie eine Mission planten setzten sie sich so auf dem Boden im Kreis, obwohl ein passender Tisch im Raum stand. Es war für sie einfach nostalgisch genau wie früher so zusammen zu sitzen. Alle schauten sich die Unterlagen an und es dauerte gar nicht lange bis sich alle Teile so verteilten hatten, dass jeder Informationen hatte, die zu ihren Spezialgebieten passten. „Hm sieht auf den ersten Blick aber nicht so sonderlich schlimm aus“, meinte Sergeij mit einem skeptischen Blick. „Auf den ersten Blick vielleicht, aber wenn das Ganze nur oberflächliche Informationen sind, dann könnte das für unsere liebe Regierung durchaus gefährlich werden. Niemand lässt sich gerne vom Thron schmeißen“, sagte Yuriy und schaute sich eins der Blätter genauer an. „Aber das tatsächlich noch Leute versuchen die Regierung zu stürzen ist echt unglaublich.“ „Naja den Eindruck, den wir hinterlassen haben, währt langsam ab. Die Einzigen, die sich noch richtig gut an uns erinnern, sind alte Tattergreise. Die jungen Leute denken alle, dass sie nichts mehr zu bieten haben. Das war alles wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Jetzt heißt es nur noch heraus zu finden, wie gefährlich sie wirklich sind“, meinte Ivan und legte seine Papiere wieder auf den Boden. „Tja das ist dein Spezialgebiet Ivan. Bis du alles herausgefunden hast müssen wir wohl erst einmal warten“, sagte Boris entspannt und lehnte sich zurück. „Ist wohl wahr. Aber damit kann er auch morgen los legen. Es war ein langer Tag und uns allen tut etwas Schlaf sicherlich gut. Also alle ab ins Bett“, befahl Yuriy und verfiel schnell wieder in seine alte Anführerrolle, aber dies störte hier niemanden wirklich. Sie waren es gewohnt, dass er den Ton angab und mit diesem Befehl hatte nun wirklich niemand ein Problem. Später in der Nacht… „Yuriy! Was zum Teufel noch mal machst du in meinem Bett?!“, fauchte Kai den Rothaarigen wütend an. Er war gerade aufgewacht, weil er einen reichlich seltsamen Traum gehabt hatte, der wohl oder übel von der Nähe seines nächtlichen Besuchers ausgelöst wurde. Dieser hatte sich ohne seine Erlaubnis einfach in sein Bett geschlichen und von hinten seine Arme um ihn geschlungen. „Ich wollte nicht alleine schlafen. Außerdem haben wir doch früher immer so zusammen im Bett gelegen. Wo liegt also dein Problem?“, fragte der Wolf ganz unschuldig. „Mein Problem ist…“, fing Kai an und schubste Yuriy demonstrativ dabei von sich weg. „…dass wir nicht mehr zusammen sind!“ „Ach jetzt sei doch nicht so, mein kleines Vögelchen.“ Kai war etwas überrascht über den Spitznamen. Den hatte er seit Jahren schon nicht mehr gehört. Dadurch war er allerdings für ein paar Sekunden abgelenkt und Yuriy nutzte diese Chance sofort, drückte Kai an seinen Schultern runter aufs Bett und platzierte sich über ihn. „Ich weiß, dass du mich immer noch liebst. Es liegt in deinen Augen und dein Körper wäre sicherlich mehr als bereitwillig sich noch einmal mit mir ein zu lassen.“ Diese Sätze brachte dem Wolf eine gehörige Ohrfeige ein und seine rote Wange passte nun zu seinem Haar. „Lass den Scheiß gefälligst! Ich habe gesagt, dass es aus ist und dann ist es das auch! Nichts wird mich vom Gegenteil überzeugen!“, meinte Kai mit fester Stimme. „Ja das sagst du jetzt, aber du weißt ganz genau, dass dein Körper schon immer eine andere Meinung als dein Kopf gehabt hatte.“ Nach diesen Worten beugte sich Yuriy zu ihm hinunter und begann ganz sanft seinen Hals hinab zu küssen. Kai biss die Zähne zusammen und versuchte verbissen bloß keine positive Regung zu zeigen, doch sein Körper hatte genau wie Yuriy es gesagt hatte anderes vor. So schnell er konnte versuchte Kai sich gegen den Wolf zu stemmen um ihn ja von sich fern zu halten. Aber genau wie früher war er körperlich gesehen einfach schwächer als er und ließ sich nicht so einfach abschütteln. Der Phönix versuchte wirklich sein bestes, musste aber auch irgendwann einsehen, dass es nichts brachte. Also gab er seine Gegenwehr auf und sobald er das tat, schaltete sich sein Gehirn komplett aus und er gab sich dem Wolf einfach komplett hin, genau wie früher auch. Nachdem Yuriy die ersten keuchenden Geräusche seines Liebsten wahrnahm, lächelte er. „Guter Junge!“ Noch später in der Nacht… Takao war mitten in der Nacht aufgewacht, da er dringend einmal die Toilette benutzen musste. Bevor sie zu Bett gegangen waren, hatten er, Max und Rei noch einiges getrunken, denn immerhin war ihre Mission nun beendet und Kai konnte nichts dagegen sagen, wenn sie sich nun etwas gönnten. Auf dem Weg kam er auch an Kais Zimmer vorbei. Eigentlich wollte er einfach nur schnell das Klo benutzen, aber dann hörte er komische Geräusche aus dem Zimmer und er blieb neugierig stehen. Er war sich nicht sicher wessen Stimme es genau war und auch nicht wirklich was da genau ablief. Also blieb er neugierig wie er nun einmal war stehen und versuchte etwas Genaueres zu hören. Als er das Ohr an die Tür legte, konnte er schon mehr hören was dort drinnen vor sich ging und er lief sofort rot im Gesicht an. Das war eindeutig Gestöhne und damit war es doch eindeutig was dort drinnen vor sich ging. Allerdings konnte er sich irgendwie nicht vorstellen, dass sein Lehrer wirklich dort drinnen war und… Vorsichtig versuchte er nun durch das Schlüsselloch zu schauen, denn nun wollte er unbedingt wissen wer da drinnen so abging. Sonderlich viel konnte er allerdings erst einmal nicht erkennen, denn im Zimmer war es natürlich dunkel. Nachdem sich seine Augen ein wenig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er auch endlich ausmachen wo genau das Bett war. Es dauerte nicht wirklich lange bis er den rotleuchtenden Haarschopf von Yuriy entdeckte und Kais rot leuchtenden Augen. Beide waren komplett nackt und in einer ziemlich eindeutigen Pose. So schnell ihn seine Beine tragen konnten, lief er wieder zurück in sein Zimmer und erzählte sofort Max und Rei von seiner gerad beobachteten Entdeckung. ********************************************************************************* Für diejenigen die Interesse haben: Heute ist meine neue One-Shot Story online gegangen und ich würde mich freuen, wenn ihr sie euch auch einmal durchlesen würdet und ein kleines Kommi hinterlasst. http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/138628/285640/ Kapitel 11: Schrecklicher Morgen -------------------------------- Kai schüttete inzwischen bereits seinen vierten Kaffee in sich hinein und Boris schaute ihn besorgt dabei zu. „Ist mit dir alles in Ordnung, Kai? Du hast zwar schon immer deinen morgendlichen Kaffee gebraucht, aber das ist selbst für deine Verhältnisse echt viel Kaffee“, Meinte Boris und trank nun auch einen Schluck von seinem eigenen Kaffee. Kai seufzte und ließ seinen Kopf auf die Cafeteriatischplatte fallen ließ. „Bitte frag nicht.“ „Warum nicht? Was kann denn zwischen gestern Abend und jetzt passiert sein?“ Zuerst war Kai ruhig. Dann schaute er vorsichtig von der Tischplatte aus nach oben. „Yuriy…“ Boris schaute ihn entgeistert an. „Oh nein! Du hast doch nicht wirklich…?“ Kai nickte als Zustimmung und der Falke schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Das ist doch nicht wirklich dein ernst oder?“, meinte er entgeistert und konnte es nicht fassen, dass es tatsächlich passiert war. „Er ist einfach in mein Bett gekommen, Boris. Ich konnte mich dagegen machen. Er kennt meinen Körper einfach zu gut und…“ „Bitte keine Details!“ Der Lilahaarige wollte nun wirklich nicht genau wissen was zwischen seinen beiden Freunden abgelaufen war. „Wovon keine Details?“, fragte Sergeij, der gerade mit seinem Essen an den Tisch gekommen war und sich neben den Falken setzte. „Kai hat mit Yuriy geschlafen“, antwortete ihm sein Partner genervt. „Was? Bist du denn bescheuert? Dann fängt das ganze ja wieder von vorn an! Und gerade wo wir jetzt eine Mission haben, können wir den Beziehungsstress nicht wirklich gebrauchen.“ „Das weiß ich doch! Hört ich werde versuchen es mit ihm zu klären, aber versprechen kann ich nichts. Ihr wisst doch auch wie er ist“, versuchte Kai die beiden zu beruhigen, aber er glaubte selbst nicht so recht daran, dass er den Wolf von ihm abbringen konnte. „Na wenn du meinst“, meinte der Falke daraufhin nur und beschäftigte sich weiter mit dem Essen. Kai ließ daraufhin seinen Blick ein bisschen durch die Reihen gleiten und entdeckte an einem anderen Tisch seine Schüler, wie sie auch gerade beim Frühstück waren. Als Takaos Blick kurz den seinen streifte, wurde dieser ein wenig rot, drehte sich und lachte zusammen mit den anderen beiden. Kai verstand nicht wirklich was das nun sollte. Wieder in Kais Zimmer… „Hey Yuriy!“, sagte Kai sofort als er in das Zimmer hinein trat, nur um dann zu sehen, dass der Wolf tatsächlich noch im Bett lag und seelenruhig vor sich hin schlief. Wütend ging der Phönix zum Bett schmiss Yuriy einfach vom Bett herunter. Dieser grummelte irgendetwas Unverständliches und kam nur langsam wieder hoch. „Was soll das denn, Kai?“ „Das fragst du dich ernsthaft? Dir kommt es nicht in den Sinn, dass ich vielleicht wütend bin wegen der letzten Nacht?“ „Nein“, antwortete der Wolf vollkommen ehrlich und ohne Gewissensbisse, was die Ader an seiner Schläfe gefährlich stark pochen lies. Er konnte kaum glauben, dass er das einfach so sagen konnte. „Auf mich hatte es den Eindruck gemacht als ob du es ziemlich genießen würdest. Also warum sollte man auf etwas sauer sein, bei dem man sich amüsiert hat?“ Daraufhin gab Kai nur einen frustrierten Aufschrei von sich und verschwand wieder aus dem Zimmer. Er konnte Yuriys Aussage nicht gerade verneinen. Das ganze hatte sich doch wirklich gut angefühlt, aber niemals würde er das vor ihm zugeben. 2 Stunden später in Ivans Zimmer… „Also ich denke ich habe die wichtigsten Informationen bereits zusammen sammeln können“, erklärte Ivan den anderen und breitete seine Akten auf dem Tisch aus. „Das Ganze sieht doch gefährlicher aus als wir gedacht haben. Die haben sich im Untergrund heimlich auf der ganzen Welt ausgeweitet.“ „Wie haben sie das denn geschafft?“, fragte Sergeij überrascht. „Keine Ahnung. Kann uns ja aber auch egal sein. Wir müssen nur wissen wie wir sie am besten aufhalten“, sagte Ivan und schob eine Akte genau in die Mitte. Yuriy griff sie sich gleich als erstes und alle anderen schauten ihm über die Schulter. „Das Hauptquartier?“, fragte er die Akte betreffend und legte diese genau vor sich ab damit alle anderen besser sehen konnten. Ivan nickte. „Die halten alle Informationen ziemlich unter Verschluss, aber mit jemandem, der sich in jedes Computernetzwerk hacken kann, haben sie denke ich mal nicht gerechnet.“ „Ganz bestimmt nicht. Wie immer exzellente Arbeit“, grinste der Wolf und lehnte sich etwas zurück. „Das einzige, was wir tun müssen, ist die Anführer aus zu schalten. Die Mitglieder sind hilflos, wenn sie niemanden mehr haben, dem sie folgen können.“ „Heißt also wir brechen nach dem Mittag auf?“, fragte Boris. „Genau das heißt es. Wir bereiten uns wie immer vor und nach dem Essen werden wir uns mal da hin bewegen. Es ist ja auch nicht so als ob die mit uns rechnen würden“, meinte Yuriy noch bevor er dann aufstand. Die anderen taten es ihm gleich und begaben sich jeweils in ihre Zimmer. Die Reise würde nicht allzu lange dauern, aber für ihre Mission würden sie einiges brauchen. Außerdem gingen alle noch einmal die Akten durch um auch ja alle Informationen im Kopf hatten. Für den Notfall war das einfach unabdingbar. Kapitel 12: Mission startet! ---------------------------- „Ihr werdet allein wieder zurückgehen müssen, da wir bereits jetzt schon weiter reisen müssen. Ich habe euch im Hauptquartier bereits angemeldet. Wenn ihr also trödelt und nicht rechtzeitig ankommt, wird das sofort an mich weiter geleitet und dann werde ich mir eine angemessene Strafe ausdenken“, gab Kai die Instruktionen an seine Schüler weiter, aber er war ziemlich irritiert von Takaos Verhalten, denn der Junge war die ganze Zeit nur am Kichern und der Phönix wusste nicht genau warum. „Was zum Teufel nochmal ist denn so witzig?“, fragte er nun wütend nach, denn das Ganze ging ihm nun wirklich auf die Nerven. „Gar nichts“, prustete der Drache hervor und lachte weiter vor sich hin. „Dann hör auf zu lachen und verzieht euch gefälligst!“ Rei und Max schnappten sich den immer noch lachenden Takao und zogen ihn so schnell wie möglich mit sich um der Wut ihres Lehrers zu entkommen. „Deine Schüler sind echt seltsam“, meinte Ivan und schaute den Drein hinterher. „Normalerweise sind sie nicht so schräg.“ Kai war doch vieles von ihnen gewohnt, aber so seltsam hatte vor allem Takao sich noch nie benommen. „Na ist ja auch egal. Lasst uns losgehen, immerhin haben wir eine Mission und sollten sie so schnell wie möglich erledigen. Der Weg zu ihrem Zielort erwies sich als wenig beschwerlich. Ohne die „Kinder“ kam die Gruppe um einiges schneller voran, da sie das Tempo auch erhöhen konnten und ehe sie sich versahen, waren sie an ihrem Zielort angekommen. „Das ist aber ein kleines Kuhkaff“, meinte Boris als sie sich das Dorf von der Ferne aus ansehen. „In einer Großstadt wäre das Ganze ja auch wahrscheinlich zu auffällig. Hier können sie sich verstecken, außerdem haben sie hier auch ihr Versteck unter dem Dorf bauen können. Das wäre in der Stadt reichlich schwierig geworden“, meinte Ivan und begann bereits damit seinen Computer zu starten und eine erste Analyse zu machen. „Einfach ins Dorf reinlaufen können wir aber schon mal nicht. Fremde fallen in so einem kleinen Ort sofort auf und dann sind sie gleich schon vorgewarnt. Die Überraschung ist im Moment der einzige Vorteil, den wir haben“, sagte Boris genervt und pflanzte sich neben Ivan auf den Boden um ihm über die Schulter zu sehen. „Sobald wir wissen wo das Versteck genau liegt, können wir einsteigen. Dann sollten wir kein Problem haben“, meinte Kai und schaute sich das Dorf aus der Ferne an. Er konnte nur ein paar wenige Leute sind, die ihrem normalen Alltag nachgingen. Yuriy stellte sich neben ihn. „Was für ein schönes Familienleben“, meinte er seufzend, während sein Blick auf einem Ehepaar lag, das zwischen sich ihre kleine Tochter an beiden Händen hielt. „Sag mir jetzt nicht, dass du so etwas auch willst. Passt wirklich nicht zu dir“, erwiderte der Phönix auf diese Bemerkung. „Ich weiß, dass es nicht zu mir passt, aber man darf sich doch wohl ein bisschen nach so etwas sehnen. Es ist ein Weg, der uns damals verbaut wurde gegen unseren Willen.“ Vorsichtig versuchte der Wolf die Hand des anderen zu nehmen, doch dieser zog seine sofort weg. „Vergiss es! Auch mit der lieben und netten Tour nehme ich dich nicht wieder zurück.“ „Aber Kai! Ich liebe dich noch und ich würde wirklich alles tun damit du wieder zu mir zurückkommst.“ Der Wolf hatte einen flehenden Ausdruck in seinen Augen. Kai unterdrückte den Drang ihn bei diesem Ausdruck gleich in den Arm zu nehmen. Wenn er so ein Gesicht machte, sah er nicht anders aus als ein kleiner Welpe und das war einfach zu niedlich. „Ich sagte nein Yuriy! Du hast dich doch seit damals kein Stück verändert. Zeig mir, dass du dich geändert hast und vielleicht überlege ich mir das Ganze noch einmal.“ Eigentlich hätte Kai sich für diese Aussage selbst ins Gesicht schlagen können. Nun machte er ihm auch noch Hoffnung, was bei dem fröhlichem Gesicht und wackelnden Schwanz auch nicht zu übersehen war. „Stoppt mal mit eurem Flirten da drüben und kommt her! Ich denke ich habe einen Eingang gefunden“, unterbrach Ivan die Beiden. „Wir haben nicht geflirtet!“, warf Kai sofort ein. „Ja, ja. Jetzt kommt schon her!“ Alle versammelten sich um Ivan herum und schauten sich den Scan der Umgebung auf dem Laptop an. Ivan zeigte auf einen bestimmten Punkt und fing an zu erklären. „Das hier ist der Eingang. Er ist von Sand zugedeckt und liegt leider ziemlich in der Mitte vom Dorf. Da müssen wir wohl bis abends warten um uns rein zu schleichen.“ „Wäre wohl das Beste. Gut dann warten wir hier so lange“, beschloss Yuriy und legte sich einfach entspannt auf den Boden. Die Anderen taten es ihm ähnlich gleich und entspannten sich erst einmal. Gegen Mitternacht machten sie sich dann bewaffnet auf den Weg zum Eingang. Das Dorf war um diese Uhrzeit wie ausgefegt und so fiel es ihnen nicht schwer sich Stück für Stück vor zu schleichen. Bei der Stelle angekommen fegte Boris den Sand mit einem gekonnten Stoß seiner Windmagie einfach weg, so dass die Falltür komplett offen lag. Sergei schnappte sich den rostigen Ring der Tür und zog sie damit hoch. Man konnte wenn man hinein sah allerdings nur ein dunkles schwarzes Loch sehen. „Die haben wohl noch nie etwas von Beleuchtung gehört“, meinte Sergei nur und hielt die Tür weiterhin offen, da sie ansonsten von allein wieder zufallen würde. „Sollte für uns ja kein Problem werden. Boris du gehst wie immer vor. Wir kommen hinterher“, befahl der Wolf und Boris machte sich auch gleich grinsend auf ins Loch hinein zu springen. Die anderen folgten ihm und Sergei schloss hinter sich die Falltür wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)