Beasts World von Darkness-Phoenix ================================================================================ Kapitel 6: Giftmülldeponie -------------------------- „Und wo gehen wir nun hin?“, fragte Takao noch ziemlich schläfrig und er ließ einen Gähner erklingen. Kai seufzte und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht verstehen wie er immer noch müde sein konnte. Lange genug hatte er auf jeden Fall geschlafen. „Wir gehen Richtung Norden. Das letzte Mal als Sergeij und Boris mit Ivan Kontakt hatten, sagte er ihnen, dass er in diese Richtung wollte. Das ist erst einmal unser einziger Anhaltspunkt.“ „Na Klasse! Ein wirklich toller Anhaltspunkt!“, gab der blaue Drache seufzend von sich. „Hör auf zu meckern! Wenn du etwas Besseres weißt, lass es mich wissen!“, fuhr Kai ihn an. Boris musste lachen und hielt sich die Hand vor dem Mund um es zu verbergen. „Ich fand die Situation ja schon von Anfang an komisch. Unser Phönix hat Schüler.“ „Was soll das denn nun wieder heißen?“, fragte Kai mit einem bösen Blick zum Falken. „Na ja das passt nicht zu dir. Du bist kein bisschen geduldig und du kannst Sachen nicht so erklären, dass andere daraus etwas lernen. Das weiß ich“, antwortete der Falke mit einem Lächeln. „Dass ich kein guter Lehrer bin brauchst du mir nicht zu erzählen. Das weiß ich auch so“, sagte Kai ziemlich genervt. Seine drei Schüler schauten verwirrt zwischen ihm und Boris hin und her. Sie selbst hätten für so etwas schon längst eine auf den Deckel bekommen. Takao hatte es nämlich schon einmal gewagt ihn einen schlechten Lehrer zu nennen und das hatte schwere Folgen gehabt, an die er sich lieber nicht erinnerte. Der Falke aber bekam überhaupt keinen Ärger, sondern Kai stimmte ihm auch noch zu. Verwirrender konnte das ganze auch gar nicht für sie sein. Die weitere Reise verlief zunächst ziemlich ruhig. Das einzige was sie machen konnten war in eine bestimmte Richtung zu laufen. Sie mussten hoffen, dass jemand Ivan gesehen hatte. Von Stadt zu Stadt ging es immer weiter, wo Kai, Boris und Sergeij jedes Mal so viele Menschen wie möglich fragten ob sie den gesuchten Teamkameraden gesehen hätten. Ein paar Erfolge erzielten sie, aber sie wurden auch nur zur nächsten Stadt geschickt und niemand hatte ihn in den letzten Tagen gesehen. Wochen waren sie unterwegs und die Schüler wurden immer quengeliger. Kai war schon fast am verzweifeln und er bereute es zutiefst sie überhaupt mitgenommen zu haben. Er war sich sicher, dass Borcloff genau das vorher gesagt hatte und ihn deshalb gezwungen hatte sie mit zu nehmen. Dieser sadistische Bastard! Irgendwann waren die Schüler dann an ihre Grenzen gestoßen und wollten nicht mehr in die nächste Stadt weiter reisen. „Ich mag nicht mehr! Wir finden den doch niemals! Das ist vollkommen sinnlos!“, meinte Takao richtig müde. „Ich stimme Takao zu. Das hat doch gar keinen Sinn mehr. Wir werden ihn niemals finden. Die Welt ist viel zu groß“, meinte Max bestimmt genauso müde. „Jetzt hört schon auf damit!“, meckerte Kai die Drei an. „Das hier ist noch gar nichts! Wenn ihr mal später allein Missionen nachgehen müsst, dann müsst ihr so etwas wahrscheinlich auch machen. Da führt kein Weg dran vorbei.“ „Kai hat Recht Jungs. Wir mussten schon mit weniger Informationen nach Leuten suchen. Das Ganze ist zwar nicht sonderlich spannend, aber seit doch froh, dass ihr nicht in lebensbedrohlichen Situationen seit“, sagte Sergeij ruhig. Er selbst war jedes Mal froh, wenn gefährliche Missionen endeten. Es konnte doch alles Mögliche dabei passieren. Die drei Schüler waren danach etwas ruhiger, aber so recht zufrieden waren sie trotzdem nicht. Nach etlichen weiteren Tagen sank die Laune der dreien jedoch immer weiter, aber auch die anderen waren langsam mit ihrem Latein am Ende. Immer sagte man ihnen nur, dass er vor einer Weile gesehen worden war und sie weitergehen sollten. So konnte es auf Dauer gesehen auch nicht weitergehen. „Wir brauchen irgendeine andere Methode, Leute! Selbst ich werd nun ungeduldig. Wir erreichen so absolut gar nichts“, fing der Falke nun auch an zu meckern. „Wenn du einen konkreteren Vorschlag hast, dann mach ihn ruhig“, meckerte der Phönix zurück. Kai war mindestens genauso genervt wie alle anderen, aber er sah im Moment einfach keine andere Möglichkeit. „Was ist denn mit Aura suchen? Du bist doch so gut darin Phönix“, machte Boris den Vorschlag. „Aura suchen? Ist das nicht eine der schwierigsten Techniken?“, fragte Rei verwirrt. „Du weißt so gut wie ich, dass ich danach höllische Kopfschmerzen haben werde und unausstehlich sein werde. Darauf hab ich nun wirklich keine Lust“, ignorierte der Phönix Reis Frage und meckerte sofort den Falken an. „Das weiß ich doch, aber was sollen wir denn sonst machen? Wir können doch nicht auf ewig hier herum laufen. Das bringt auch nichts und Ivan hat vielleicht auch sofort etwas gegen deine Kopfschmerzen“, argumentierte Boris weiter. „Du hast gut reden. Wenn er noch weit weg ist, dann musst du ja auch nicht mit den Schmerzen weiter laufen.“ Mit einem Seufzen gab Kai sich dann aber doch geschlagen und setzte sich einfach im Schneidersitz auf den Boden. Er schloss seine Augen und begann sich zu konzentrieren. Seine Schüler schauten ihm neugierig zu. Sie hatten ihn noch nie solch eine Technik einsetzen sehen. Sie wussten wenig von Kais wahrer Stärke. Oftmals ließ er sie alle Kämpfe allein machen damit sie, wie er sagte, mehr Erfahrung sammelten. Demnach hatten sie Kai auch nur sehr selten kämpfen sehen. Plötzlich hielt Rei sich die Nase zu. „Hey hier stinkt es irgendwo ganz schrecklich!“ Genervt öffnete Kai seine Augen wieder und schaute Rei an. „Könntest du mal die Klappe halten? Ich versuche mich hier zu konzentrieren.“ „Entschuldige“, sagte der weiße Tiger dann etwas kleinlaut. „Aber ich habe so eine empfindliche Nase und hier riecht es irgendwo fast wie auf einer Giftmülldeponie.“ „Giftmülldeponie?“, fragte Sergeij verwirrt und blickte den Falken vielsagend an. Auch der Phönix blickte interessiert auf und ließ die Technik erst einmal sein. „Kannst du irgendetwas Genaueres sagen? Könnten es vielleicht auch Medikamente sein?“, fragte der Falke. Rei roch noch einmal genauer. „Das könnte sein. Ist etwas schwer bei den verschiedenen Gerüchen, aber es könnte hinkommen.“ „Na wunderbar! Dann muss ich ja gar nichts erst weiter machen“, sagte Kai erleichtert und stand wieder auf. Seine drei Schüler schauten ihn verwirrt an. „Aber warum denn nicht? Was hat denn jetzt eine Mülldeponie mit dem ganzen zu tun?“, fragte Takao verwirrt. „Ivan ist ein Profi, wenn es darum geht Gifte und Medizin zu mischen und es liegt nahe, dass er seinem Hobby immer noch weiter nach geht“, erklärte der Phönix den Dreien ruhig. „Tut er auch. Das letzte Mal als wir ihn gesehen haben, hat er sein Geld damit verdient Medikamente zu verkaufen“, meinte der Wal lächelnd. „Jetzt müssen wir nur noch Glück haben, dass er es wirklich ist und nicht wirklich eine Mülldeponie“, sagte der Phönix. Gemeinsam gingen sie nun von Reis Nase geführt in die Richtung des immer deutlich gewordenen Geruchs, bis sie vor einem Wohnwagen standen. „Eine Mülldeponie ist es schon einmal nicht. Aber hier soll euer alter Teamkamerad wohnen?“, fragte Max etwas skeptisch. Er glaubte da nicht so wirklich dran. „Passt zumindest zu ihm“, sagte Boris und klopfte an die Tür des Wagens an. Zuerst hörte man gar nichts. Dann hörte man aber eine gedämpfte Stimme. „Ich hab geschlossen. Verzieht euch!“ Ein Lächeln wurde unter den ehemaligen Teamkollegen ausgetauscht und Boris klopfte erneut. „Na für uns wirst du doch wohl noch Zeit haben oder Schlange?“ In den ersten paar Sekunden passierte rein gar nichts. Dann wurde die Tür mit einem mal aufgerissen und im Türrahmen stand ein klein gewachsener Junge mit dunkel lilanem Haar, der die Gruppe fassungslos anstarrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)