Higher Than Hope von Katherine_Pierce (Lasst die Spiele beginnen!) ================================================================================ Kapitel 1: Ausgelost -------------------- Mit wenig Begeisterung ließ sich am frühen Morgen eines ganz bestimmten Tages ein blondes Mädchen aus den Federn schmeißen. Sie hasste es, früh aufzustehen. Es sei denn, sie hatte Ferien und konnte sich aus dem Haus stehlen, um am Meer Ruhe und Frieden zu finden. Doch heute war das völlig unmöglich. Wieder einmal war ein Jahr vorbei und das bedeutete, dass eine unliebsame Tradition zu ihrem Recht kam. Es war der Tag der Ernte. Heute würde ein Haufen Jugendlicher dazu gezwungen werden, sich aufzumachen, ihr Heim niemals wieder zu sehen. Die Hungerspiele standen an. „Wir dürfen nicht zu spät kommen, Catherine. Das weißt du ganz genau!“, schimpfte eine Frau in den Vierzigern. Sie hatte ebenfalls blondes Haar, hatte es allerdings am Hinterkopf aufgesteckt, so dass es ihr bei der Hausarbeit nicht im Weg war. „Ja, Mama, ich weiß.“ Genervt verdreht die Angesprochene die Augen. Sie ging sich waschen und anziehen, dann schlang sie hastig ihr Frühstück runter. Gemeinsam mit ihren Eltern und dem Großvater machte Catherine sich auf den Weg zum Versammlungsplatz von Distrikt 4. Sie hatten Glück, dass sie so nah an selbigem wohnten. Ansonsten hätten sie noch früher aufstehen müssen und das wäre ganz und gar nicht nach Catherines Geschmack gewesen. Außerdem hatte sie in der letzten Nacht einen verstörenden Traum gehabt. Sie bekam zwar die Einzelheiten nicht mehr genau auf die Reihe, aber an eines konnte sie sich nur zu gut erinnern: an einen Jungen mit Haar aus Flammen und unglaublich grünen Augen. „Nun hör schon auf zu träumen!“, schalt ihre Mutter sie. Catherine zuckte heftig zusammen, gelobte aber Besserung. Gott, wie sie diesen Tag hasste. Sie verstand den Sinn nicht. Nun ja, es war eben eine Strafe, aber konnte man das nicht auch irgendwie anders regeln? 'Vermutlich nicht, denn sonst würde es wohl niemandem so wehtun.', dachte Catherine bei sich, während sie ihrer Mutter nachtrottete. Ihr Vater und Großvater gingen direkt hinter ihr. Mit halbem Ohr bekam Catherine den ein oder anderen Fetzen ihrer Unterhaltung mit. Nichts wirklich Interessantes. Aber wichtige Dinge besprach man auch nicht in aller Öffentlichkeit. Nicht, wenn einem sein Leben lieb war. Kurz darauf hatten sie den Platz erreicht. Catherines ältere Geschwister mit ihren Ehepartnern, zumindest im Falle ihres Bruders Pip, warteten schon darauf, dass auch der Rest eintraf. Pips Frau Elisha hatte erst im letzten Monat ein Kind bekommen. Zu ihrer Erleichterung würde es noch mehrere Jahre dauern, bis ihr Sohn bei den Hungerspielen als Tribut ausgelost hätte werden können. Auch Catherines ältere Schwester Marie und ihr Verlobter Logan waren längst aus dem Alter, in dem man sie als Tribut aufgestellt hätte. Einzig und allein Catherine konnte es noch treffen. Doch da ihre Familie einigermaßen wohlhabend war, war ihr Los nur ein einziges Mal in der Trommel. Sie brauchten keine Tesserasteine. Und dies war das vorletzte Jahr, in dem sie Tribut werden konnte. Es erleichterte Catherine ungemein, das zu wissen. Sobald sie erst einmal 18 war und die Ernte vorbei, war sie für immer von dieser quälenden, nagenden Angst befreit, dass sie doch einmal in die Arena musste. Obwohl das Unglück, erwählt zu werden, verschwindend gering war, klopfte Catherine das Herz dennoch bis zum Hals. Sie liebte Ruhe und Frieden. Vom Kämpfen hielt sie nicht viel, schon gar nicht, wenn es sich dabei um Jugendliche handelte. Sie alle hatten ihr Leben noch vor sich. Warum sollte ihnen die Chance genommen werden, es zu genießen? Nun ja, so gut man es eben konnte in Panem und unter der Knute des Kapitols. Der Betreuer für Distrikt 4 war trat auf die Bühne und zwischen die Lostrommeln. Er war in den mittleren Jahren. Eisgraues Haar hing ihm in langen Strähnen um das Gesicht. Seine Augen waren von einem kühlen hellblau und gaben einem das Gefühl, in einen Bergsee zu blicken. Catherine konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es den Betreuer, Rufus Jacoby, ermüdete, jedes Jahr die Tribute von Distrikt 4 zu ziehen. Wie üblich war er von zwei Friedenswächtern flankiert. Rufus griff nach dem Mikrofon, räusperte sich und begann dann seine Ansprache, die ähnlich gelangweilt klang, wie die Jahre davor. Er pries das Kapitol, welches den Aufstand niedergeschlagen hatte, malte in knappen Worten die Geschichte der Hungerspiele vor den Bewohnern des vierten Distrikts in die Luft und beendete die Rede mit der Hoffnung, dass die diesjährigen Tribute es zu Ruhm und Ehre brächten. Nun ja, einer von ihnen jedenfalls. Es konnte schließlich nur einer gewinnen. Das war schon seit jeher so und würde sich niemals ändern. Catherine hörte nur mit halbem Ohr zu. Es war jedes Jahr das gleiche. Mittlerweile wusste sie schon, was Jacoby erzählen würde. Lieber grübelte sie über ihren Traum nach und ob er etwas zu bedeuten gehabt hatte. 'Dieser Junge...', überlegte sie, 'Er war so schön.' Währenddessen verkündete Rufus Jacoby, dass er nun die Tribute auslosen würde. Den weiblichen zuerst, wie es die Regeln verlangten. Catherines Schwester bemerkte sehr wohl, dass das Mädchen mit anderem beschäftigt war. Dennoch stieß sie sie an. „Pass auf.“, zischelte sie ihr zu. Beschämt, dass man sie schon wieder beim Träumen erwischt hatte, riss Catherine sich am Riemen. Es ging hier schließlich zu einem kleinen Teil um ihr Leben. Auch wenn die Chance noch so gering war, sie war im Rennen. Und wenn irgendetwas oder irgendjemand sie hasste, dann würde das Los auf sie fallen. „Kommen wir zum weiblichen Tribut, der dieses Jahr Distrikt 4 vertreten wird.“, sagte Rufus Jacoby, sich zwingend, seiner Stimme einen einigermaßen freudigen Klang zu geben, was sich als schwieriger herausstellte, als er gedacht hatte. Mittlerweile war er eben abgestumpft. Erregung oder gar Freude konnte er bei diesem grausamen Ritual nicht empfinden. Nachdem er gesprochen hatte, war die Lostrommel in Gang gesetzt worden. Auf gut Glück hielt Jacoby sie an. Ein Zettel wurde ausgespuckt. Er nahm ihn, entfaltete ihn und verkündete der wartenden Menge dann: „In diesem Jahr wird Catherine Riddle als weiblicher Tribut Distrikt 4 vertreten!“ Zunächst Stille. Köpfe wandten sich zu den Riddles um. Getuschel hob an. Catherine war wie versteinert. Eben noch hatte sie über ihren Traum nachgesonnen und nun... Nun war sie ein Tribut in den Hungerspielen Panems. Unglauben machte sich auf ihrem Gesicht breit, brach sich Bahn in ihrem fassungslosen Blick. Sie würde in die Arena gehen. Und sterben. Sie wusste es. Hilfesuchend wandte sie sich zu ihren Eltern um. Und zum ersten Mal seit Jahren sah sie ihre Mutter weinen, sich an ihrem Ehemann festklammernd. Sogar ihr Vater vergoss Tränen. Und das hatte Catherine in 17 Jahren noch nicht erlebt. Sie schluckte. Der Reihe nach sah sie ihre Familie an. Alle hatten Tränen in den Augen. Außer vielleicht ihr kleiner Neffe, der selig auf dem Arm seiner Mutter schlummerte. „Catherine Riddle, komm auf die Bühne.“, rief Rufus Jacoby. Sie schluckte hart. Dann zwang sie ihre erstarrten Glieder, sich zu bewegen. Mechanisch wie ein Roboter setzte sie einen Fuß vor den anderen. Langsam, viel zu langsam und in ihren Augen doch allzu schnell, ging sie auf die Bühne zu. Ein Kloß steckte in ihrem Hals, der ihre den Atem nahm. Es war, als ob jemand ihr die Kehle einschnürte. Tränen drängten aus ihren Augen, wollten über ihre Wangen laufen und ganz Panem kundtun, dass sie Angst hatte. Schreckliche Angst. Sie wollte nicht in die Arena. Sie wollte nicht sterben müssen. Doch sie hatte keine Wahl. Es gab niemanden, der freiwillig für sie in die Bresche springen konnte. Ihre Geschwister waren älter als sie und längst über das Alter hinaus, in dem sie sich an Catherines Statt hätten melden können. 'Sei stark!', fuhr sie sich an. Die Zeit zu trauern würde kommen. Doch sie war nicht jetzt. Nein, jetzt musste sie der ganzen Welt ein Lächeln zeigen. Sie musste so tun, als ob sie eine Chance hatte, heimzukehren. Wenigstens um ihrer Familie willen. Sich selbst konnte Catherine nicht belügen. Dazu kannte sie sich zu gut. Noch einmal schluckte sie, dann stieg sie langsam Stufe um Stufe auf die Bühne. Neben Rufus Jacoby kam sie zum Stehen. Er warf ihr nur einen beiläufigen Blick zu, doch das kümmerte sie nicht. Jetzt, da sie hier oben stand und auf die versammelte Bevölkerung von Distrikt 4 hinabsah, wurde ihr klar, dass sie Stärke zeigen musste. Sie war kein kleines Mädchen mehr. Und auch wenn sie am Liebsten geflohen wäre, um sich in den Armen ihrer Mutter zu verstecken, sie durfte diesem Drängen nicht nachgeben. Ganz unwillkürlich straffte Catherine ihre Schultern. Trotzig hob sie das Kinn. Ihre grauen Augen blitzten fast schon wütend. Ja, in diesem Augenblick war sie unheimlich sauer. Das Kapitol stahl ihr das Leben, das sie hätte führen können. Es raubte ihr die Träume, die sie so gern verwirklicht hätte. Und es nahm ihr die Familie, die sie so sehr liebte. Aber eines, das würde die Regierung ihr nie stehlen können: ihren Stolz. So lang sie den hatte, konnte sie alles ertragen. Auch die Verzweiflung in den Gesichtern ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihres Großvaters. Sie würde sie nie wiedersehen. Außer bei der Verabschiedung, doch danach war endgültig Schluss. Danach würde Catherine Riddle mutterseelenallein sein. Nichts und niemand konnte daran etwas ändern. Rufus Jacoby räusperte sich. „Nun, jetzt müssen wir nur noch den männlichen Tribut auslosen.“ Mit diesen Worten wurde die Trommel mit den Jungennamen in Betrieb genommen. Distrikt 4 hielt den Atem an. Wen würde es treffen? Wer würde Catherine Riddle in den Tod begleiten? Man sah Mütter ihre Söhne an sich drücken. Väter wütend, aber machtlos, drein blicken. Und in all dem Trubel einen Jungen von 14 Jahren, den es nicht berührte, dass seine Mutter sich an ihm festklammerte. Dass seine jüngere Schwester ihr Gesicht an seinem Bauch vergraben hatte. Es war, als ob Merlin Kirke gewusst hätte, dass er derjenige war, den die Arena in diesem Jahr verschlingen würde. „Merlin Kirke!“, verkündete Rufus Jacoby in einem verkniffenen Tonfall, als er den Zettel entfaltet hatte. Distrikt 4 zuckte zusammen. Merlin ließ das freilich kalt. Er konnte besser schauspielern als Catherine. Allerdings rechnete auch er sich keine großartigen Chancen aus. Kaum eine Sekunde, nachdem Jacoby ihn ausgerufen hatte, ging Merlin mit großen, fast schon selbstbewussten Schritten, auf die Bühne zu. Den Kopf trug er hoch erhoben. Keine Gefühlsregung war aus seiner Miene abzulesen. Hinter ihm brach die Mutter zusammen. Merlins Schwester musste sie stützen, obwohl sie selbst allzu gern in Tränen ausgebrochen wäre. Das Leben hatte wieder einmal bewiesen, dass es alles andere als fair war. „Damit wären die Tribute für dieses Jahr gefunden. Ich danke Ihnen allen für Ihr zahlreiches Erscheinen.“, beendete Rufus Jacoby die Veranstaltung, nachdem Merlin sich neben Catherine gestellt hatte. Am Liebsten wäre das Mädchen in Hohngelächter ausgebrochen. Als ob sie eine Wahl gehabt hätten. Man brauchte schon einen triftigen Grund, um bei der Ernte nicht anwesend zu sein. Ansonsten konnte man mit drakonischen Vergeltungsmaßnahmen des Kapitols rechnen. Niemand war dumm genug, sich dem auszusetzen. Catherine warf Merlin einen Seitenblick zu. Auf sie wirkte er ganz schön gefasst, dafür, dass er erst 14 war. In seiner Mimik konnte man nichts lesen außer purer Gleichgültigkeit. 'Beeindruckend, wenn man sein Alter bedenkt.' Ein bisschen Neid mischte sich in den Gedanken. Catherine selbst hätte Einiges darum gegeben, wenn sie so ruhig, ja so stoisch hätte sein können. Aber das war ihr nicht vergönnt. Ihr Wesen war nun mal impulsiv, aufschäumend, enthusiastisch oder zu Tode betrübt. In ihr mischten sich die Extreme. Es gab nie eins ohne das andere. Und halbe Sachen schon gar nicht. Das war wohl auch der Grund, warum Catherine Riddle im Alter von 17 Jahren noch nie einen Freund gehabt hatte. Zum Einen hatte sie Angst gehabt, dass er(oder auch sie) als Tribut enden könnte, zum Anderen war da niemand gewesen, der sie genug angezogen hätte. Sie mochte die Jungen, die so geradeheraus waren und so ungehobelt, ganz und gar nicht. Der Betreffende musste wenigstens einen Hauch von Mysteriosität haben. Und das war, so arm es auch klang, nur bei dem Jungen aus dem Traum der Fall. 'Den werde ich allerdings niemals zu Gesicht bekommen!', schnaubte Catherine innerlich, während sie sich gemeinsam mit Merlin, Rufus Jacoby und Finnick, der ihr Mentor sein würde, von der Bühne entfernte. Sie wurden in den Justizpalast gebracht. Dort durften Merlin und Catherine sich binnen einer Stunde von ihrer Familie verabschieden. Und sie durften etwas mitnehmen in die Arena. Einen persönlichen Gegenstand. 'Dabei habe ich gar nichts, was ich würde mitnehmen wollen.', dachte Catherine, als sie neben Merlin herstolperte. 'Ob er wohl etwas mitnehmen wird?', fragte sie sich 'Und wenn ja, was wird das sein?' Aber sie konnte sich die Frage nicht beantworten. Dafür kannte sie Merlin einfach zu schlecht. Zwar sah sie ihn ab und an in der Schule oder im Hafen, wo er seinem Onkel half, die Netze auszubessern und den Fang zu sortieren, doch das war schon alles. Er war schließlich drei Jahre jünger als sie. „Ihr habt eine Stunde Zeit.“, riss Finnick Catherine aus ihren Gedanken. Er wies auf ein Zimmer im Palastinnern. Dem Mädchen war nicht mal aufgefallen, dass sie schon so weit waren. Offensichtlich hatten ihre eigenen Gedanken sie so sehr beschäftigt, dass sie wieder einmal nichts mitbekommen hatte. 'Wie soll das erst in der Arena werden?', seufzte Catherine innerlich, während sie ergeben nickte. Dann aber ging sie auf den Raum zu. Im Inneren waren ihre Eltern, der geliebte Großvater und ihre Geschwister bereits versammelt. Es ging ihnen nicht allzu gut. Catherine schluckte. Ihre mühsame aufrechterhaltene Selbstbeherrschung bröckelte bedenklich. 'Das ist nicht gut!', schoss es ihr durch den Kopf. Kläglich versuchte sie, zu lächeln. Doch es misslang. Schon warf sie sich ihren Eltern in die Arme, hemmungslos schluchzend. Sie wollte nicht fortgehen. Ihr Zuhause lag ihr doch so am Herzen. Warum musste das Schicksal nur so grausam zu ihr sein? „Mama, Papa, Opa...“, weinte Catherine, „Ich will nicht fort von hier. Ich will nicht fort von euch!“ „Wir wollen das auch nicht, Liebling.“, stimmte ihre Mutter in das Geheule ein. Sogar Pip, der sonst so erwachsen und gestanden war, verdrückte die ein oder andere Träne. Einzig Catherines Großvater blieb standhaft. Ihn schien nicht einmal der sichere Tod seiner Lieblingsenkelin aus der Ruhe bringen zu können. Dagegen ging es auch Marie ähnlich schlecht, wie ihrer Mutter und Schwester. Sie hatte sich zwar oft genug mit Catherine gezankt, doch jetzt, wo sie sicher sein konnte, dass sie sie nie wiedersehen würde, war aller Streit und alle Missgunst vergessen. Jetzt zählte nur noch, dass Catherine ihre Schwester war. Und dass sie sie niemals wiedersehen würde. Auch in hundert Jahren nicht. Die Stunde war viel zu schnell vergangen. Sie hatten kaum mehr getan, als einander in den Armen zu liegen und ihrem Kummer freien Lauf zu lassen. Nur ihr Großvater hatte sich zurückgehalten. Warum auch immer. Als jedoch die 60 Minuten abgelaufen waren und einer nach dem anderen das Zimmer verließ, blieb er zurück. Er hatte seiner Enkelin etwas zu sagen. Und sie sollte es sich gut merken. „Opa?“, fragte sie verwundert, als der alte Herr keinerlei Anstalten machte, sich von dem Friedenswächter aus dem Zimmer führen zu lassen. Da umarmte auch er sie ein letztes Mal, strich über ihr blondes Haar und hauchte ihr kosende Worte ins Ohr. „Du darfst nicht aufgeben, meine Kleine.“, flüsterte er, „Hörst du?“ „Ja.“, versprach Catherine unter Tränen. Dann mussten sie sich voneinander lösen. Doch noch im Gehen drückte der Großvater Catherine etwas in die Hand. Sie war allerdings zu beschäftigt damit, ihm nachzusehen und zu trauern. „Kümmere dich um Merlin!“, war das Letzte, was sie von ihm hören sollte. Erst, als sich die Tür endgültig geschlossen hatte, realisierte Catherine, dass sie etwas in ihrer Hand hielt. Erschöpft und von Kopfschmerzen geplant, die von der ganzen Heulerei rührten, ließ Catherine sich auf das Sofa sinken. Auf ihrer Handfläche lag ein Amulett. Eine einzelne Muschel hing an der Lederschnur. Eine Jakobsmuschel, deren Inneres von Perlmutt war. Also sehr untypisch für diese Art von Muschel. 'Seltsam...', dachte Catherine, 'Wo mag er das nur herhaben?' Sie hatte in den Gewässern der Umgebung bislang noch keinen solchen Fund gemacht. Aber momentan freute sie sich lieber, dass sie nun einen Talisman für die Arena hatte. Mehrere Minuten verweilte sie noch auf dem Sofa, dann erhob sie sich. 'Ich habe ein Versprechen gegeben. Und das werde ich einhalten. Versprochen, Opa!' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)