Alles oder Nichts von Djin ================================================================================ Kapitel 1: The One Thing You Need to Know ... --------------------------------------------- Die wenigsten Dinge, die uns im Leben passieren, hätten wir so vorausgesehen … „Sag mal Nate, ich hab letztens Zack mit einem anderen Jungen gesehen. Blond und wirklich schlaksig. Ganz süß eigentlich. Denkst du das war sein fester Freund?“ Manchmal gibt es Tage im Leben, die nicht NOCH schlimmer werden können. Ich hebe meinen Kopf um den Verkünder des Unheils böse und zornig anzustarren, aber als ich dann Kristins treudoofen Blick sehe, entspannt mein Gesicht sich wie von selbst. „Kristin, du sollst mir nicht ständig mit diesem Vollidioten von Zack auf die Nerven fallen. Was interessiert es mich, was der Kerl da draußen mit wem treibt.“ Ich ziehe ein übertrieben angewidertes Gesicht. Natürlich ist es mir ganz und gar nicht egal, was Zack treibt. Aber das muss dieses neunmalkluge Scheusal, das mir gegenüber sitzt, ja nicht wissen. Ich sehe an ihrem arroganten Gesichtsausdruck so oder so schon, dass sie genau weiß was ich denke. Wenn ich nicht so übertrieben erwachsen und cool wäre hätte ich ihr glattweg die Zunge rausgestreckt. Kristin ist eine meiner besten Freundinnen und irgendwie mag ich sie. Manchmal. Und nie zu arg. Meistens zerstört sie jede Sympathie, die ich für sie empfinde, im Sekundenbruchteil mit irgendeiner unsinnigen Bemerkung. Bestes Beispiel dafür wäre ja in jedem Fall gerade diese Situation. Es war ja nicht so, als hätten wir uns gerade mal gut verstanden. Es war fast schon nett hier so mit ihr zu sitzen und den ganzen Schulstress mal hinter sich zu lassen. Zumindest ist Schule wohl für sie Stress. Mit ihren ganzen mittelmäßigen Noten auf dem Zeugnis kann sie sich ja nirgends blicken lassen. Aber gerade als wir so schön am abschalten waren brachte sie Zack zur Sprache. Und selbst jemand, der soviel Fingerspitzengefühl wie ein Elefant hat, müsste wissen, dass dieses Thema bei mir in jedem Fall kein Gutes ist. Dachte ich zumindest. Alex war es, der die Situation rettete. Natürlich zugunsten von Kristin, denn sie hätte mich mit diesem Thema niemals aus der Fassung bringen können. Alex sah wie immer fertig aus. Manchmal fragte ich mich, was er die ganze Nacht trieb, dass er jeden morgen aussah wie eine Maus auf Vodka. Tatsächlich war es auch Kristins Gegenwart, die mich immer so einen Schwachsinn denken ließ. „Morg`n.“ Alex ließ sich gähnend neben mir auf dem kühlen Grasboden nieder und nickte Kristin kurz aber freundlich zu. Zu mehr war er zu dieser Tagesstunde so oder so nicht fähig. Oder vielleicht auch zu keiner anderen Tageszeit. Die Jugend von heute. „Ich habe Nate gerade erzählt, dass ich vor kurzem Zack und seinem Freund begegnet bin.“ Was hatte ich noch mal von Rettung gesagt? Dieses Mädchen war die reinste Pest. Alex Gesichtsausdruck verändert sich sofort und er schaut mich fast schon wachsam an. Ich sagte doch, dass jeder halbwegs sensible Mensch, sofort merkt, dass man mich auf dieses Thema nicht ansprechen soll. Als ich seinen inzwischen mitleidigen Blick wahrnehme nervt mich alles nur noch. Ich weiß gar nicht, was das soll. Zack ist mir egal. Irgendwie. Ich meine was interessiert mich dieser überbillige und unsoziale Arsch, der nichtmal weiß, wie das Wort „Gefühl“ geschrieben wird? Es ist Alex, der das Problem auf den Tisch bringt. Eigentlich ist es immer Alex, der die Probleme auf den Tisch bringt. Weil er einfach so eine Aura um sich hat. Ich weiß ja wie das klingt, aber ich bin nicht verrückt. Höchstens er, weil er immer so einen hochphilosophischen Quatsch von sich gibt. „Irgendwie seltsam, dass ausgerechnet Zack einen festen Partner hat, oder?“ Dabei schaut er mich an, als müsste ich eine Erklärung dafür haben. Hab ich aber nicht. Zack interessiert mich nicht. Ich weiß ich wiederhole mich. Aber irgendwie weiß ich auch gar nicht, wie wir zu diesem Punkt gekommen sind. Die Wahrheit ist, dass ich mir keine Gedanken um Zack machen will. Alles was mit ihm zu tun hat bringt immer und immer wieder Probleme. Und die Frage warum ausgerechnet er einen festen Partner hat beschäftigt ja nicht nur Alex. Wahrscheinlich muss Zack diesen Kerl bezahlen, damit er sich mit ihm abgibt. Niemand würde sich freiwillig in die Nähe von Zack wagen. Immerhin ist der Kerl ein sozialer Krüppel. Mehr oder minder bringt diese Tatsache einen dazu, Abstand von ihm zu halten – und das obwohl er aussieht wie ein Model. Zumindest sagen die Mädchen mir das immer wieder. Ich weiß nicht, was sie an ihm finden. Oder vielleicht auch doch, aber es wurmt mich, dass er in so vielen Dingen überdurchschnittlich ist. Mit Ausnahme von sozialen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Sozialkrüppel! „Nate?“ Es ist Kristins Stimme, die mich aus den Gedanken reist. Ich wünsche ihr innerlich immer noch die Pest an den Hals, oder zumindest doch einen unangenehmen Verehrer, der ihr hinterherstalkt, weil sie mich dazu gebracht hat auch nur einen Gedanken an eine Person zu verschwenden, die doch voll und ganz aus meinem Leben verschwunden ist. Alex klopft mir kurz mit der Handfläche auf die Schulter. Das ist seine Kumpeltour. Wie im Film. Und irgendwie ist es auch witzig, wenn er ständig aufs Neue versucht, die besten Freundschaften aus dem Fernsehen nachzuahmen. Sein letzter Versuch bestand darin uns ähnliche Kosenamen zu geben. Ich glaube, dass hat er aus einem dieser billigen japanischen Comics, die er immer liest. Seine Freundin ist ja auch ganz besessen davon. Dass es sich in diesem Fall allerdings um zwei Frauen namens Nana gehandelt hat, hat er wohl verdrängt. Ein Seitenblick zu ihm genügt – vielleicht auch nicht. Punkerideologie. Ihm war es wohl einfach scheiß egal. Mein Blick fällt kurz auf die braune Designeruhr, die ich zu meinem 15. Geburtstag geschenkt bekommen habe. Schon komisch, dass ich sie immer noch trage. So langsam sollte ich mich wohl beeilen und nach Hause gehen, aber nach diesem Gespräch habe ich so wenig Lust nach Hause zu gehen wie selten. Weil das Haus so leer erscheint. Kristin ist meinem Blick gefolgt und hat sich dann nach vorne gebeugt um ebenfalls einen Blick auf meine Uhr zu werfen. Ihr warmer Atem streift mein Gesicht und ich versteife mich ganz plötzlich. Wie die Pest! Nicht nur, dass sie mich ständig mit unangenehmen Fragen löchert, nein, sie bringt auch meine Hormone total aus dem Gleichgewicht. Im Normalfall ist die Pubertät und die damit verbundene Dauergeilheit irgendwann auf ein erträgliches Maß reduziert, aber irgendwie gehöre ich immer noch zu den Unglücklichen und irgendwann –ich weiß es genau- werde ich bestimmt aufgrund sexueller Nötigung festgenommen. Aber Blaulicht würde vielleicht auch mal wieder ein bisschen Farbe in mein Leben bringen. Ich weiß, dass ich ein richtiger Scherzkeks bin. Am Liebsten möchte ich mich erschießen. Wobei, bei genauerer Betrachtung – wieso mich? – eigentlich doch eher sie. Wieso muss sie mir auch so auf die Pelle rücken? Alex hinter ihr muss feixen und ich könnte ihm glatt eine reinhaun, wenn er nicht mein bester Freund wäre. „Ich glaube ich muss so langsam los. Meine Mom macht sich bestimmt schon Sorgen, wo ich so lange bleibe.“ Ich nicke und hoffe, dass sie unterwegs ihren Stalker-Verehrer trifft. Auch Alex steht langsam auf. Und ich überlege wie ich die Zeit totschlagen und mich noch ein bisschen vor dem Nachhausegehen drücken kann. Ich hiefe mich aus dem inzwischen plattgedrückten Gras und umarme Kristin ganz kurz und gebe Alex die Hand. Er macht daraus wieder so etwas wie eine japanische Kampftechnik. Keine Ahnung, was er da mit seinen Fingern anstellt, aber es soll wohl so etwas wie ein Freundschaftsgruß sein. Kristin lächelt nur spöttisch und dreht sich dann mit einem „Bye Bye“ um und schafft es ihren Abgang so betont langsam wir irgend möglich - und natürlich kann sie es dabei auch nicht unterlassen aufreizend mit ihrem Po umherzuwackeln – zu gestalten. „Pass bloß auf Junge. Die Kleine hat es auf dich abgesehen.“ Ich kann nur spöttisch lachen, weil sie da nicht die Erste wäre. Der Gedanke allerdings, dass Kristin eine von Vielen werden soll ist erstaunlich erschreckend und ich verbanne ihn schnellstmöglich in die hinterste Ecke meines ohnehin schon zugemüllten Gehirns. Alex winkt noch einmal, dann stapft auch er in die inzwischen untergehende Sonne davon. Er sieht immer ein bisschen aus wie ein Affe, aber die Mädels fliegen auf ihn. Ich seufze. Mir fällt nur eine Möglichkeit ein, dass Nachhausegehen ein wenig hinauszuzögern: Einkaufen! Meine Mum ist immer nur dann erfreut über mein Zuspätkommen, wenn ich ihr irgendwas zum Kochen oder zum Backen mitbringe. Ungerechte Welt! Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich zu so was Entwürdigendem wie Einkaufen aufraffen will und kann. Als mein Blick auf den kleinen Supermarkt in der Nähe fällt, ist meine Entscheidung gefällt. Hauptsache ich kann noch ein wenig mehr Zeit hier draußen, weit weg von unsrem Haus, verbringen. Straßenkids waren schon immer cool. Yeah! Ich bin in wenigen Minuten an dem quietschegelben Supermarkt angekommen. Schon seltsam, dass nicht jeder Supermarkt so aussieht. Ich meine, so was fällt wirklich auf. Und hui …! Es gibt hier tatsächlich schon Türen zum Selbstaufmachen . Hoch lebe die Technik und die modernisierte Welt. Ich frage mich, wo ich gerade gelandet bin. Die Steinzeit holt mich ein. Mein Blick wandert gemächlich durch den überfüllten und stickigen Laden – ich wage zu behaupten, dass der Geschäftsführer des Ladens nichtmal weiß was eine Klimaanlage ist – und es ist auf eine verwirrende Art und Weise ganz lustig zuzusehen, wie die ganzen arbeitenden Mamis sich einen abhetzen um noch rechtzeitig vor Ladenschluss die nötigen Sachen zu besorgen. Manchmal bin ich ein Arsch und ich weiß es. Meistens haben sie sogar noch ihre kleinen Kids dabei und das macht es erst so richtig lustig. Dieses ständige Gekreische –„Ich will aber lieber das!“ – und die genervten Gesichtsausdrücke –„Das geht aber nicht!“- gehen einem in den meisten Fällen tierisch auf die Nerven. Aber zuweilen ist es auch ganz witzig. Ich kriege mich nicht ein, als ich einen zutiefst hilflosen Verkäufer sehe, der mit den Fragen zu den unzähligen Schminkprodukten hinter ihm im Regal, absolut überfordert ist. Die Kleine, die ihn in die Zange genommen hat ist noch ziemlich jung, aber ganz schön aufmüpfig. Das kann ich selbst aus der Ferne sehen. Ihre Augen sind eng und ihr Mund zusammengekniffen. Wie ein kleines Kind, dass nicht bekommt was sie will, stampft sie auf den Boden. Im Grunde ist sie ja genau das. Bei so was kommt mir echt die Galle hoch. Ich hasse verzogene Kinder. Vielleicht nicht nur verzogene Kinder. Die gehen mir alle im gesamten auf den Sack, mit ihren nutzlosen Äußerungen und dem Gekreische. Aus solchen Gründen habe ich mich auch entschlossen keine Kinder zu kriegen. Meine Mum erwähnt natürlich immer wieder, dass das nur eine Phase sei. Soll sie ruhig glauben. In diesem Leben kriegt sie keine Enkelkinder mehr. Immerhin hat auch … Eine warme melodische Stimm reißt mich gerade noch rechtzeitig von dem verräterischen Gedanken weg. „Hey. Hallo. Könntest du mir vielleicht mal ganz kurz helfen? Ich komme hier nicht an diese Box dran.“ Mein Blick fixiert die junge Frau, die mich angesprochen hat. Sehr hübsch, noch relativ jung. Sie sieht müde und irgendwie erschöpft aus und erinnert mich in jedem Punkt an meine Mum. So dünn und so zierlich. Und dazu so wirklich klein. Ich merke sofort wie ich schwach werde. Ich vergötterte meine Mum. Und Frauen, die wie sie aussehen haben mein kleines aber feines Herz im Handumdrehen um den Finger gewickelt. „Ja natürlich. Klar, kein Problem. Die ganz oben?“ Sie nickt und lächelt mich dankbar an. Plötzlich finde ich die Vorstellung, dass diese Frau hetzend durch den Supermarkt rennt um noch alles für ihre Familie zu besorgen gar nicht mehr witzig. Sie sieht wirklich wirklich müde aus. Meine Finger greifen nach der Packung Kellogs, die ganz oben im Regal steht. Ich muss mich ziemlich strecken. Bin selbst nicht der Größte. Gerade so mit den Fingerspitzen bekomme ich sie zu fassen. Als ich mich wieder ganz normal hinstelle und ihr die Packung gebe bedankt sie sich noch mal und lächelt mir dann schnell und etwas unsicher zu. „Danke.“ Wahrscheinlich weiß sie nicht so recht, was sie von mir halten soll. Ein freundlicher und sozialer Jugendlicher ist ja heutzutage was Seltenes. Dann wirft sie einen Blick auf die Uhr. „Meine Güte. Okay. Vielen Dank noch mal. Das war sehr nett. Einen schönen Tag noch.“ Mit eiligen Schritten dreht sie sich um und schiebt das vollgepackte Einkaufswägelchen vor sich hin. Die Bummelzeit in diesem Möchtegern-Supermarkt-Wasweißichwas-Laden ist wohl bald zu Ende. Mein Blick fällt auf den gesamten Gang voller Müsli, Marmelade und Kellogspackungen. Verdammt große Auswahl hier. Vielleicht doch ein Grund öfter vorbeizuschauen. Das macht die nicht existente Klimaanlage fast wett. Gierig schaue ich mich um. Wenn ich schon hier bin kann ich mir auch was von dem Müsli mitnehmen. Habe ich schon erwähnt, dass ich ein Kellogsliebhaber bin? Nicht, dass ich ein Fielfraß wäre, aber irgendwie wohl doch. Ich schaue mich suchend um. Ich suche nichts Bestimmtes. Ich bin nicht wirklich wählerisch was Kellogs angeht … oder überhaupt essen. Hauptsache ich kriege meinen Magen voll. Das war früher eindeutig anders. Ich hab immer geflennt, wenn ich nicht genau das bekommen habe, was ich wollte. Eine orange Packung fällt mir ins Auge und ich bücke mich um sie mir genauer anzusehen. Sieht lecker aus. Mit Schoko. Als ich mir die Aufschrift genauer anschaue und dabei die Packung in den Händen halte kommt mir das alles so schrecklich bekannt vor. Orange Farbe. „Hippys Happy Flocken“. Ich erstarre und für einen Moment fängt sich alles an zu drehen. Und es hört nicht mehr auf. Kalkweiß starre ich auf die orange Farbe. Es ist nur eine Farbe. Eine dämliche orange Farbe. Und alles dreht sich. Alles. Ich sitze am Tisch und starre auf die schon total verweichten Kellogs in meiner blauen Schüssel. Ich mag das nicht essen. Aber ich hab doch Hunger. „Nate, du solltest wirklich was essen. Du kriegst sonst nur wieder Bauchweh.“ Ich höre die klare und so melodische Stimme von Zack an meinem Ohr. Er klingt ein kleines bisschen besorgt. Und vielleicht ist er das sogar. Ich lächle ihm vertrauensvoll entgegen. Er weiß was das Beste für mich ist. Langsam nehme ich den Löffel in die Hand, aber seine eiskalten, langen Finger auf meiner Hand lassen mich innehalten. „Weißt du was?“ Seine Augen leuchten ein kleines bisschen. „Ich besorg dir ein paar Neue. Hier um die Ecke ist doch ein Laden. Wenn du kurz wartest kauf ich dir Neue.“ Er klingt fast schon aufgeregt. Wie ein kleines Kind. Ich nicke und strahle ihn an. „Das würdest du machen?“ Er gibt mir keine Antwort. Ich sehe nur noch, wie er sich schnell seine Jacke überzieht und dann raus in den kalten Winter stapft. Er sieht ein bisschen ungelenk aus. Zu schmächtig für sein Alter. Ich weiß, dass ich nicht lange warten muss. Zack beeilt sich immer. Das ist eine der besonderen Dinge an ihm. Aber eigentlich ist alles besonders an ihm. In nichts ist er durchschnittlich, aber das begreife ich noch nicht so ganz. Als er schon nach wenigen Minuten die Tür aufsperrt hat er eine orange Packung in der Hand. Ich weiß nicht wie die schmecken, aber irgendwie ist da gerade ein Gefühl in meiner Brust. Ganz tief. Er lächelt mich an und stellt die Packung auf den breiten braunen Esstisch. „Hier Kleiner. Ich hoffe sie schmecken dir.“ „Danke Zack.“ Ganz tief ist da etwas, als er mich ansieht und mir kurz über die brauen wuscheligen Haare streichelt. Es ist nur eine orange Packung mit der Aufschrift „Hippys Happy Flocken“, und ich weiß nicht, was der Blick soll, mit dem er mich ansieht, aber ich lächle wie ein Trottel zurück und mein Herz könnte in dem Moment zerspringen vor Glück. Es ist ein Lächeln. Er lächelt und streichelt mir sanft durch die Haare. Ich denke mein Tag ist perfekt. Und es nur eine orange Packung. „Hippys Happy Flocken“. Und diese verdammte orange Packung. // „Sag mal Nate, ich hab letztens Zack mit einem anderen Jungen gesehen. Blond und wirklich schlaksig. Ganz süß eigentlich. Denkst du das war sein fester Freund?“ // // Zack interessiert mich nicht. // // Und als ich die kleine orange Packung ganz unten links sehe erstarre ich. Ich erstarre und für einen Moment fängt sich alles an zu drehen. Alles. // // „Danke Zack .“ // // Manchmal gibt es Tage im Leben in denen es nicht NOCH schlimmer werden kann. // // Zack ist mir egal . Irgendwie. Ich meine was interessiert mich dieser überbillige und unsoziale Arsch, der nichtmal weiß wie das Wort „Gefühl“ geschrieben wird? // // „Irgendwie seltsam , dass ausgerechnet Zack einen festen Partner hat, oder?“ // // … weil sie mich dazu gebracht hat auch nur einen Gedanken an eine Person zu verschwenden, die doch voll und ganz aus meinem Leben verschwunden ist. // // Weil das Haus so leer erscheint. // // Er klingt fast schon aufgeregt . Wie ein kleines Kind. // Ich stehe da. Und eine orange Packung ist vielleicht schlimmer als jeder Satz. Vielleicht schöner als jedes Wort. Vielleicht schrecklicher, als jeder Blick. Und vielleicht … vielleicht vermisse ich dich manchmal Zack. Ganz so wie man seinen Bruder vermisst. Nein, nicht vielleicht. Ganz sicher. Du fehlst mir. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)