Regret is useless von Rays (Wherever you are, I always make you smile ...) ================================================================================ Kapitel 2: Hey Liar ... ----------------------- Mit der Einkaufstüte stand er nun vor der Tür des Sängers und verschnaufte erst mal. Er hatte sich beeilt. Dabei war es noch nicht einmal so spät. Aber das war Toru egal. Jetzt war er ja hier und das war das wichtigste. Japp. Doch bevor er klingelte, schaute er noch einmal in seine Einkaufstüte, kontrollierte, ob er auch wirklich alles hatte. Nicht, dass er irgendwas vergessen hatte und wieder los musste. Doch er schien alles zu haben. Erleichtert atmete er einmal durch und klingelte dann bei Taka. Wenige Sekunden später hörte er auch schon die Stimme des Älteren an der Gegensprechanlage. „Komm hoch.“, sagte dieser, ohne darauf zu warten, ob Toru irgendwas erwiderte. Leicht hob der Gitarrist die Augenbrauen und drückte dann gegen die Eingangstür, als er das Surren hörte. Wenn man genauer darüber nach dachte, war es ziemlich leichtsinnig von Taka, einfach die Tür zu öffnen, ohne sich zu vergewissern, dass es wirklich Toru war, der da vor seiner Tür stand. Aber okay. Das war die Sache des Sängers. Nachdem er die Treppen hoch gegstiegen war und schließlich vor der Haustür stand, in der bereits Taka auf ihn wartete, schüttelte er leicht den Kopf. „Woher wusstest du denn, dass ich es bin?“, fragte der Gitarrist und betrat die Wohnung, nachdem er herein gelassen wurde. „Ich kann hellsehen!“, erklärte Taka total glaubwürdig und legte seine Zeigefinger an die Schläfen und schloss die Augen. „Ich habe in meinen Gedanken gesehen das du kommst.“ Skeptisch sah er Taka an, während er seine Jacke und die Schuhe auszog. „Bist du also unter die Hellseher gegangen, ja?“, fragte er lachend. Empört öffnete der Ältere die Augen wieder und seufzte dann aber leise. „Nein. Ehrlich gesagt stand ich auf dem Balkon und hab zufällig gesehen das du gerade angelaufen kommst. Deswegen wusste ich, dass du es bist.“, gab er dann schließlich zu. „Aber…!“, begann er dann, schloss erneut die Augen und legte die Zeigefinger wieder an die Schläfen. „Aber?“, fragte Toru und stellte seine Schuhe einigermaßen ordentlich zur Seite und nahm die Einkaufstüte wieder hoch. Taka summte leise und massierte seine Schläfen etwas. „Ich sehe genau, was sich in deiner Einkaufstüte befindet!“, gab er total mysteriös von sich und öffnete die Augen wieder, fixierte Toru. Dieser grinste leicht, erwiderte den Blick des anderen interessiert. „Achja? Was denn, oh waiser Taka?“ Angesprochener schloss die Augen wieder, tat so, als müsse er sich anstrengen um irgendwas zu sehen. „Ich sehe … Nudeln!“, begann er. Leicht klatschte Toru in die Hände. „Wirklich gut.“ „Warte, warte, geht ja noch weiter!“, unterbrach er Toru. „Ich sehe … Kohl! Und Karotten!“ Toru fing an zu lachen. Das verklang aber schnell wieder, als er von Taka gegen den Oberarm geschlagen wurde. „Stör meine Konzentration nicht!“, ermahnte er seinen Gitarristen. „Vergib mir!“, bat Toru grinsend und verbeugte sich vor dem anderen. „Dir sei verziehen.“ Taka schüttelte kurz seine Arme aus, ehe er wieder seine ursprüngliche Position einnahm und die Augen schloss. „Und ich sehe Zwiebeln … Ingwer … und Garnelen!“ Jetzt öffnete er die Augen wieder, sah grinsend Toru an. „Na? Bin ich nicht gut? Natürlich bin ich gut! Na komm, sag schon, dass ich gut bin!“ Toru schüttelte lachend den Kopf, klopfte Taka kurz auf die Schulter. „Fast. Ingwer hab ich leider keinen bekommen.“ Das war gelogen. Er mochte keinen Ingwer und hatte ihn deswegen nicht gekauft. Er ging an Taka vorbei und brachte die Tüte in dessen Küche. Der Sänger folgte ihm und verschränkte die Arme. „Lügner. Du hast den Ingwer absichtlich vergessen!“ Da wurde er wohl ertappt. So ein Mist aber auch. „Woher willst du das denn wissen?“, fragte Toru und packte die Sachen aus der Tüte. „Weil du Ingwer hasst, deswegen. Außerdem ‚vergisst‘ du ihn jedes Mal. Langsam fällt’s auf.“, erklärte Taka und setzte sich an den Küchentisch, sah beim ausräumen der Tüte zu. „Aber du hast Glück, ich kann es verkraften Yakisoba auch ohne Ingwer zu essen. Genau genommen, finde ich, es macht nicht einmal einen großen Unterschied. Aber ich bin ja sowieso kein Feinschmecker.“ Toru lachte leise auf. „Da sind wir ja schon zwei. Bin ich ja auch keiner, wie du weißt.“ Taka griff irgendwann einfach in die Tüte und wühlte kurz in dieser. „Was hast du eigentlich zu trinken mitgebracht?“, fragte er und Toru sah den Älteren nun total schockiert an. „Du weißt das nicht, oh waiser Taka?“ Der Sänger rollte leicht mit den Augen. „Sei nicht so albern…“ Dann schloss er aber die Augen, noch immer die Hand in der Tüte. „Ich sehe … Fanta!“, verkündete er triumphierend, öffnete die Augen wieder und zog eine Flasche Fanta aus der Tüte. „Ha! Wusste ich es doch.“ Toru grinste leicht und nachdem alles aus der Tüte geräumt war, zerknüllte er diese und stopfte sie in eine Schublade in Takas Küche. Natürlich hatte Taka gewusst, was er alles in seiner Tüte hatte. Dafür musste er kein Hellseher sein. Immerhin holte Toru immer das gleiche. Weil sie jedes Mal das selbe aßen und tranken. Während er einen Topf aus dem Schrank holte um Wasser aufzusetzen, musste er kurz lächeln. Er musste wieder daran denken, dass es sein Ritual mit Taka war. Während sie darauf warteten, dass das Wasser anfing zu kochen, saßen die beiden sich am Küchentisch gegenüber und Toru schnitt den Kohl in Streifen und Taka schnitt die Karotten in dünne Stifte. „Heute Abend kommt ein cooler Film im Fernseh. Wollen wir uns den anschauen?“, fragte Taka nach einer Weile und schnappte sich die nächste Karotte, fing an sie in Stifte zu schneiden. Toru sah kurz zu diesem und zuckte dann mit den Schultern. „Weiß nicht. Was für ein Film ist das denn?“, fragte er, blickte wieder auf seinen Kohl. „Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber die Vorschau sah cool aus.“, erklärte er grinsend. Toru hob die Augenbrauen und nickte kurz. „Achso okay. Na dann schauen wir den Film.“ Wenn er scheisse war, konnten sie ja noch immer umschalten oder sich vor die Konsole setzen. Für den Text hatten sie noch die ganze Nacht Zeit. Gerade als er fertig mit seinem Kohl war, kochte das Wasser und er stand auf, schmiss die Nudeln in dieses. Taka schnappte sich in der Zeit die Zwiebel und schnitt diese in kleine Würfel. Die Garnelen waren zum Glück schon geschält. So hatten sie sich eine menge Arbeit erspart. Toru achtete auf die Nudeln, holte nebenbei eine Pfanne raus und stellte sie neben den Topf auf den Herd. Dann holte er ein Sieb raus und stellte es schonmal in das Spülbecken. Die Nudeln dauerten nicht all zu lange. Nachdem sie fertig waren, nahm Toru den Topf und ging zum Sieb, um die Nudeln abzuschütten. Der Topf wurde danach zur Seite gestellt und die Pfanne wurde erhitzt und Öl hineingegeben. Toru gab dann die Garnelen in die Pfanne und nach zirka zwei Minuten kamen die Zwiebeln dazu und kurz darauf die Karotten und der Kohl. Taka saß weiterhin am Küchentisch und überlies Toru das Kochen. So wie immer. Er hatte den Kopf auf seine Hand gestützt und beobachtete den Jüngeren. Dieser war dabei das Gemüse und die Garnelen nicht anbrennen zu lassen, schwenkte die Pfanne hin und wieder. „Sag mal Toru …“, begann er dann und angesprochener gab nur ein kurzen „Mh?“, von sich. „Wusstest du eigentlich, dass du total sexy aussiehst, wenn du so konzentriert am kochen bist?“ Erschrocken sah Toru zu Taka, als er das hörte. Dann fluchte er aber leise und hielt sich die Hand. „Scheisse…!“ Der Sänger war nun ebenfalls erschrocken und sprang von seinem Stuhl auf, ging zu seinem Kumpel. „Oh Gott Toru! Alles okay?“, fragte er und griff nach dessen Hand. Ihm war etwas Öl auf die Hand gespritzt, als er die Pfanne geschwänkt hatte. Durch Takas Kommentar hatte er nicht darauf geachtet, wie stark er die Pfanne schwenkte. Der Ältere zog ihn zum Spülbecken und drehte kaltes Wasser auf und hielt die Hand des Größeren darunter. „Geht’s?“, fragte er besorgt und Toru nickte nur leicht. „Ja ja, geht schon. Meine Hand ist ja noch dran.“, versuchte er zu scherzen. Nachdem die Hand genug gekühlt war, wirdmete sich Toru schnell wieder seiner Pfanne, damit ihm bloß nichts verbrannte. „Aber wie kommst du denn jetzt auf sowas?“, fragte er dennoch interessiert. Das Taka ihn mal als ‚sexy‘ bezeichnen würde, hatte er nicht gedacht. Der Sänger lehnte sich an die Spüle und zuckte leicht mit den Schultern. „Weiß nicht. Das kam mir eben so in den Sinn. Und ich versteh einfach nicht, dass du keine Freundin hast. Du siehst gut aus, kannst kochen und du hälst deine Wohnung ordentlich. Ein Traum jeder Frau!“ Daraufhin konnte Toru nur ein trockenes Lachen von sich geben, griff an Taka vorbei nach dem Sieb mit den Nudeln und gab sie in die Pfanne. „Blöd nur, wenn einen Frauen so gut wie garnicht interessieren.“, erklärte Toru und reichte Taka das Sieb, welcher dieses wieder in die Spüle stellte. „Na und? Männer sind davon auch nicht gerade weniger beeindruckt.“, widersprach Taka sofort. Das Toru ebenfalls auch auf Männer stand, wusste er schon lange. Nur hatte er Toru noch nie mit einem Mann gesehen. Er wusste, dass der Gitarrist mal einen Freund hatte. Aber das war schon eine Weile her. Toru verrührte die Nudeln mit dem Rest und seufzte leise. „Wenn es dich so stört, dass ich alleine bin, kannst du ja eine Anzeige für mich aufgeben. ‚Einsamer, gutaussehender Gitarrist, der kochen kann und ordentlich ist sucht sie oder ihn fürs Leben.‘ oder sowas.“, schlug er dann grinsend vor und Taka schnaubte daraufhin nur kurz. „Idiot.“ Dann holte der Sänger aber schon mal zwei Teller aus dem Schrank und kam zu Toru. „Sowas würde ich nie machen.“ Er hielt ihm den ersten Teller hin. Toru gab eine Portion auf den Teller und sah den Älteren mit gehobenen Augenbrauen an. „Wieso würdest du das nicht machen?“ Taka stellte den vollen Teller vor sich und hielt nun den anderen Teller hin. „Weil du dann wahrscheinlich nicht mehr für mich kochen würdest, sondern nur noch für deinen Schatz. Fänd ich nicht so toll.“, grinste er Toru an, der kurz etwas brauchte, ehe er anfing zu lachen. „Und mich Idiot nennen.“ Mit den vollen Tellern, Stäbchen und Gläsern und der Flasche Fanta machten sich die beiden im Wohnzimmer auf dem Sofa breit und legten die Füße auf den Tisch. Manieren waren hier nicht all zu groß geschrieben. Taka schaltete den Fernseher ein und zappte zu dem Sender, auf dem sein ach so toller Film laufen sollte. Nun war Toru ja mal gespannt. Der Film lief an und sah auch ziemlich viel versprechend aus. Das musste er zugeben. Aber viele Filme sahen am Anfang gut aus und stellten sich als total schlecht heraus. Also freute er sich lieber nicht zu früh. „Dann lass es dir mal schmecken.“, meinte Toru und stocherte kurz in seinen Nudeln rum, ehe er welche mit den Stäbchen nahm und pustete. „Lass ich mir doch immer.“, lachte Taka und begann dann zu Essen. Und wie er erwartet hatte, hatte sich der tolle Film als totale Niete herrausgestellt und sie schalteten durch die Programme und sahen sich etwas anderes an. Währenddessen aßen sie in aller Ruhe. Das Spülen hatten sie auf Morgen verschoben. Denn auch wenn Toru eigentlich sehr ordentlich war, hatte er keine Lust, direkt nach dem Essen zu spülen. Also würde er das erst Morgen machen. Das dreckige Geschirr würde ihm schon nicht davon laufen. Da war er sich ziemlich sicher. Stattdessen stellte der Gitarrist die Teller einfach in die Spüle und machte es sich im Wohnzimmer wieder bequem. Während Toru die Teller weggebracht hatte, hatte Taka einen Block und einen Stift geholt. Nun saßen sie gemeinsam auf dem Sofa, erneut die Füße auf dem Tisch und Taka hatte den Block auf seinem Schoß liegen, spielte mit dem Stift herum. Anscheinend wollte er unbedingt an diesem Text arbeiten. Sonst hatten sie nach dem Essen noch Fernseh geschaut oder waren zur Konsole umgestiegen. Taka schien ja außerordentlich motiviert zu sein. Eigentlich ziemlich löblich. Taka holte den Text hervor, faltete den Zettel auseinander und nun konnte auch er das gekritzel des Älteren sehen. Er hatte vieles durchgestrichen, dann noch unleserlicher was anderes darüber geschrieben oder daneben. Anscheinend hatte er selbst ewig gebraucht um die erste Version des Textes fertig zu stellen. „Also? Irgendeine Idee?“, fragte Taka. Toru starrte noch immer auf den Zettel. Er fragte sich, wie sich der Sänger gefühlt hatte, als er diesen Text geschrieben hatte. Wahrscheinlich war er wütend gewesen. Oder? Vielleicht war er auch enttäuscht? Oder traurig? Frustriert? Wahrscheinlich alles auf einmal. Zumindest konnte er sich das ziemlich gut vorstellen. So würde er sich zumindest in Takas Lage fühlen. Erneut wurde er von dem Sänger angesprochen. „Hey… Toru! Hast du eine Idee, oder nicht?“ Nun wurde er aus seinen Gedanken gerissen und er nahm den Zettel kurz an sich. „Mh … ich finde, du könntest ruhig etwas mehr japanisch reinnehmen. Oder was meinst du?“ Sein Blick ruhte auf Taka, der aber auf den Zettel sah, sich die Idee durch den Kopf gehen lies. „Meinst du?“, fragte er nach, immernoch auf den Zettel blickend. Toru nickte leicht. „Japp. Meine ich.“ Auch wenn Taka wirklich super Englisch sprach und vor allem super verständlich sang, fand er es schöner, ihn Japanisch singen zu hören. Taka hatte eine so schöne Stimme. Sie hatte so einen ganz besonderen Klang. Er konnte es einfach nicht beschreiben. Aber sie bereitete ihm jedes Mal eine Gänsehaut, wenn er sie hörte. „Hast du eigentlich auch schon eine Melodie im Kopf?“, fragte Toru dann, während er seinen Blick wieder auf den Zettel richtete, sich den Text ansah. Taka nickte leicht. „Ja hab ich.“ Das war nun wirklich überraschend. Meistens mussten Toru oder die anderen zwei sich eine Melodie aus den Fingern saugen. Doch Taka hatte sich anscheinend richtig viel Arbeit gemacht mit diesem Text. Was aber eigentlich auch kein Wunder war. Es war die Abrechnung mit Alex könnte man sagen. „Na dann lass mal hören.“, meinte Toru doch Taka schüttelte den Kopf. „Nein. Lass uns erst den Text übersetzen. Oder zumindest Stellen, die wir gut finden.“ Leicht nickte der Gitarrist. „Okay.“ Damit machten sie sich an die Arbeit und saßen knapp zwei Stunden an dem Text. Doch sie sorgten dafür, dass sie beide zufrieden damit waren. Durchaus zufrieden. Vor allem Toru. Denn eigentlich hatte er nicht viel am Text verändert. Zumindest nichts am Ausdruck. Wenn dort was geändert wurde, kam es von Taka aus. Der Sänger schrieb den fertigen Text nun noch einmal ordentlich auf und Toru saß schweigend neben ihm und wartete. „Passt deine Melodie denn noch zu dem Text? Also kannst du das so denn noch singen?“, fragte der Jüngere und Taka hob nur eine Hand, um ihm zu sagen, er solle noch einen Moment warten und schrieb weiter. Dann, als er fertig war, legte er den Stift bei Seite. „Ich weiß es nicht.“, gab er ehrlich als Antwort. Er nahm den Text in die Hand und schien ihn im Kopf durchzugehen mit der Melodie. Denn seine Lippen bewegten sich minimal und Toru konnte den Blick nicht von ihnen lassen. Wie oft hatte er sich schon vorgestellt, diese Lippen zu küssen? Er fragte sich, wie es sich anfühlte, sie zu berühren. Sie waren sicherlich weich und hatte eine angenehme Wärme. Bei der Vorstellung, wurde sein Mund ganz trocken. Doch dann wurde er von Taka abgelenkt, der ihn ansah. „Melodie passt noch ganz gut, denke ich.“ Toru nickte nur leicht. Er traute sich nicht, irgendwas zu sagen. Am Ende versagte seine Stimme noch. „Soll ich es dir mal vorsingen?“, fragte Taka dann und erneut nickte Toru nur leicht. Nun war er wirklich gespannt, wie sich der Song anhörte. Denn er konnte sich einfach nicht vorstellen, wie er für Taka klang. Das wusste nur der Sänger alleine. Er blieb einen Moment noch still, schien sich zu konzentrieren. Dann aber begann er zu singen. What do you want from me? Just let me breathe a little What do you want to see? Me ni mieru mono? What do you want to believe? Still nothing can be settled Hold on to your words you say it's no good … Toru schloss die Augen und genoss den Moment einfach. Die Stimme des Älteren sorgte, so wie immer eigentlich, für eine Gänsehaut bei ihm. Taka sang weiter und er stellte sich vor, dass Taka nur für ihn singen würde. Doch diese Vorstellung zerplatzte jedoch schnell, wie eine Seifenblase. Denn es war Alex‘ Text. Taka hatte diesen Text für Alex geschrieben… allein für Alex… Egal, welche Nachricht der Text überbringen sollte, es war ein Text, der nur für Alex bestimmt war. Von Taka. Bei dem Gedanken musste er leicht Schlucken. In seiner Brust bekam er ein ganz seltsames Gefühl. Er konnte es nicht beschreiben. Aber es war ein unangenehmes Gefühl. Hey Liar, hey Liar Are mo kore mo uso ja mou I'm tired, so tired What do you think of living without me? In diesem Text steckten alle Gefühle des Sänger, die er für Alex‘ hatte, noch immer. Egal, wie wütend er vielleicht klang in dem Song… im Grunde vermisste er den anderen Gitarristen. Ohja, Taka vermisste Alex. Erst fiel Toru auch auf, dass Taka wohl einen Klos im Hals hatte. Denn seine Stimme klang brüchig. Das machte es für Toru nicht gerade einfacher. Leicht bis er sich auf die Unterlippe, lies den Kopf hängen und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Knien ab, hörte Taka weiter zu. Hey Liar, hey Liar What do you think of living without me? Nee liar, oh yeah liar Todomaru koto wa muimi?? Was er über ein Leben ohne Taka hielt? Nichts. Ein Leben ohne ihn, konnte er sich nicht vorstellen und wenn er nur als ein guter Freund neben ihm durch das Leben ging. Das reichte ihm. Hauptsache er gehörte zu dem Leben des anderen. Hauptsache Taka gehörte zu seinem Leben. Doch auch diese Frage war nicht an ihn gerichtet. Nein. Die Frage war an Alex gerichtet. Dessen Antwort war aber anscheinend mehr als deutlich. Er war abgehauen. Ohne etwas zu sagen. Ohne sich zu verabschieden. Ohne sie, vor allem Taka, wissen zu lassen, wo er war. Alex hatte wohl kein Problem, mit einem Leben ohne Taka. Was Toru nur dafür geben würde, Alex‘ Platz in Takas Leben einzunehmen. Alex‘ Platz in seinem Herzen. Alex war seiner Meinung nach ein Idiot, dass er das alles einfach so riskiert hatte. Das er Taka so hintergangen hatte. Was für ein Idiot Alex doch war, dass er Taka verlassen hatte. Leicht ballte Toru seine Hände zu Fäusten, hielt die Augen weiterhin geschlossen. Das Taka mittlerweile aufgehört hatte zu singen, hatte er garnicht mitbekommen. Die Stimme des Älteren klang noch immer in seinen Ohren. Er war gerade so aufgebracht und wütend, dass er sein Umfeld nicht wirklich wahr nahm. Erst als er eine Hand auf seiner Schulter spürte, kam er wieder in die Gegenwart zurück. „Alles in Ordnung?“, fragte Taka besorgt und sah Toru an. Toru sah genau, dass Taka kurz davor gewesen war zu weinen. Immerhin hatte er ja eben die brüchige Stimme des Sängers gehört. Leicht nickte der Gitarrist. „Ja, alles in Ordnung. Ich bin.. nur müde..“, log er und seufzte leise. Wenigstens etwas, dass von Takas Text auf ihn zutraf. Hey Liar, hey Liar … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)