red passion von Ehleanora ================================================================================ Prolog: "Unsterblich" --------------------- „...Sag mir nicht, was du weißt Sag mir, was du fühlst Denn das nur will ich hörn Wenn ich traurig bin Weil ich so glücklich bin Dir muss ichs nicht erklärn All meine Wut und meine Tränen All mein Lachen gehört dir, nur dir Denn du kannst mich sehn Wie ich bin Ganz zerbrechlich Du siehst mich Ungeschminkt Nur bei dir Fühl ich mich Unsterblich Unsterblich...“ Kapitel 1: first passion ------------------------ Meine Augen füllten sich mit Tränen, so schwer es mir auch fiel, die Feder fest genug zu halten, ohne, dass ich im nächsten Augenblick eine riesen Sauerei auf meinem Papier veranstalten würde. Auf meiner Haut klebte der Geruch der Lesser – überall, verbotener Weise. Ja, ein Verbot, das besagte, ich dürfe in absehbarer Zeit das Gelände nicht verlassen. Ja, schon seit Tagen, unzähligen Nächten schlug ich meine Zeit im Haus der Bruderschaft tot. Auch wenn hier stets regloses Treiben herrschte, wollte ich von alle dem nichts mitbekommen, nicht daran teilhaben – weil ich doch ohnehin nicht mehr dazu gehörte, oder? Ich hatte meine Familie beschmutzt, meine Ehre hergegeben. Allerdings war das Kuriose daran, dass ich es nicht einmal bereute. Ich würde es wieder tun. Würde immer wieder die Süße seines Geruchs über meinen Körper kriechen lassen und für einen kleinen Moment...Unsterblichkeit fühlen, die Glymera mit Füßen treten. Oh ja, wie gut es sich anfühlte... Doch noch ehe ich weiterhin einen Gedanken an eine jene Person verschwenden konnte, kam meine Mutter ins Zimmer gestürmt. Ihre Augen waren voller Tränen und in den Händen hielt sie meinen Lieblingsoverall. Sie gluckste und ihre Wangen waren sichtlich gerötet. Dieser Anblick berührte mich, hielt mich aber davon ab aufzustehen und zu ihr hinzugehen, um sie, aus was für einen Grund auch immer, zu trösten. Also sah ich sie einfach nur an – abwartend und doch gleichzeitig bereits wissend. „Er stinkt nach Lesser. Wo verdammt nochmal hast du dich rumgetrieben?“, fuhr sie aufgebracht auf. Natürlich, dachte ich mir und sah ihr dabei zu, wie sie das Kleidungsstück mir vor die Füße warf. Der Overall hatte Unmengen Geld gekostet. Wie um aller Welt konnte er also nach Lesser stinken? Das war doch ein Ding der Unmöglichkeit, oder? Nein, er stank nicht. Nicht nach Lesser, sondern nach Setan....,und ja, er war ein Lesser... ...du willst mich nur ins Dunkle ziehen. Ja, das waren Gedanken, die mir in diesem Moment durch den Kopf schossen, während ich in das wütende und zugleich erschrockene Gesicht meiner Mutter blickte. Ich konnte bereits die Sekunden zählen, bis sie erneut damit anfangen würde, mir einen Vortrag über Lesser und deren Gefährlichkeit zu halten. Als ob ich das alles nicht schon zig Mal gehört hatte. ...er ist nicht wie sie. Als würde es Sinn machen, ihr über meine Verliebtheit hinaus zu erklären, dass Setan nicht das war, wofür jeder ihn hielt. Was für eine Wahnsinns Lüge, denn eigentlich...war er genauso. Sein Geruch, sein Aussehen und sein Lebensstil war das, ja, genau das...eines Lessers, eines Feindes der Bruderschaft. Ich sollte verstehen können, dass meine Mutter sich nur Sorgen machte und demnach gar nicht erst abwarten, was mein Vater wohl davon halten würde. „Nicht dort, wo du glaubst.“, gab ich leise zu. Ich sollte ihr, so befahl ich mir innerlich, in diesem Moment keinen weiteren Anlass dazu geben sich aufzuregen. Natürlich müsste ich wissen, dass meine Mutter zweifelsohne immer Recht behalten würde. Dabei war völlig gleichgültig, ob es nun wirklich die Wahrheit war, oder nicht. „Das glaub ich dir nicht“; fauchte sie mich an. Klar, sagte ich mir innerlich und wandte ihr aber dann schweigend den Rücken zu. Ich wollte sie nicht aus meinem Zimmer werfen, ihr nicht sagen müssen, sie solle gehen. Das würde sie nur noch mehr aufregen. Ich weiß wirklich nicht, was im Laufe der Jahre geschehen war, aber deutlich spürbar war nun einmal die Tatsache, dass die schöne Bella, also meine Mutter, scheinbar nervlich angespannter war, als es ihre Natur hergab. Sie war oft hysterisch, oft ohne Grund. Und doch...haben sich meine Eltern niemals gestritten – zumindest nicht in meinem Beisein. So viel zum Thema Wahrheit, denn ich kannte sie ebenso wenig... ...ferne Welt, ich komme. ...to be continued~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)