All Hallow's Love von Leia_de_Flourite (Eine Halloween-Story) ================================================================================ Kapitel 3: 2006 – 2007 ---------------------- I’m a pain in your ass And I'm wondering how long it's gonna last Be my mirror, be my friend KT Tunstall, “Ashes” Möglicherweise hatte Kurogane nicht ganz die Wahrheit gesagt, als er meinte, dass Fye genauso viel wert war wie die anderen; aber wer ihn kennt, der wird wissen, dass Kurogane ein sehr ehrlicher Mensch war. Sollte er also etwas verschwiegen haben, so lag es entweder daran, dass er es nicht besser wusste oder ihm einfach die Worte fehlten um auszudrücken, was er fühlte. Manche Menschen sind mehr Wert als andere, doch diese Einschätzung ist rein subjektiv. Der Wert eines Menschen für einen anderen erschließt sich vor allem daraus, wie viel Raum er in den Gedanken und im Herzen eines anderen einnimmt. Dazu bedarf es nicht einmal besonders viel Zeit, die man miteinander verbringt. Sollte Kurogane das nicht gewusst haben, so war er dabei es zu lernen. Er lernte es jedes Mal, an dem er sich von dem Blonden verabschiedete ein wenig besser. Jedes Mal, wenn Fye durch das Tor zurück nach Hause ging, störte es ihn ein wenig mehr. Auch wenn Fye begonnen hatte, sich nicht nur zu Samhain, sondern auch zu Beltane in ihre Welt zu schleichen, stellte sich doch irgendwann das Gefühl ein, dass zwei Tage (oder vielmehr zwei Nächte) im Jahr einfach nicht genug waren, um sich mit dem aufgekratzten, süßigkeitsvernarrten, kindischen Idioten rumzuärgern. Und so kam es, dass er tatsächlich am 31. Oktober des Jahres 2007 eine Frage stellte, mit der er nie gerechnet hatte, als er vier Jahre zuvor auf einen schmutzigen kleinen Jungen getroffen war, der etwas anders war als alle anderen. Besagter Junge war mittlerweile Siebzehn, also fast erwachsen selbst nach den Maßstäben der Anderswelt. Und genau in dem Moment als Kurogane diese Frage stellte, war er gerade dabei, sich auf seine Weise von dem Schwarzhaarigen zu verabschieden: indem er ihn mit seiner Umarmung fast erwürgte. Kurogane versuchte schon gar nicht mehr, sich gegen diese heftigen Bezeugungen der Zuneigung zu wehren. Nun ja… zumindest nicht, wenn sie allein waren. „Kannst du nicht einfach hier bleiben?“ Fye ließ von ihm ab, und musterte den Größeren lächelnd. In letzter Zeit, wenn Fye lächelte, dann konnte man viel öfter einem ehrlichen Lächeln begegnen. Weil es eben manchmal doch gar nicht so schlecht war, ein menschliches Herz zu haben. Es war die Art Lächeln, die man einem geliebten Menschen schenkte, weil er sich angesichts der Unvermeidlichkeit des Abschieds närrisch benahm. „Nicht heute. Nächstes Mal. Vielleicht. Wirst du hier sein, wenn ich komme?“ „Tse. Ganz sicher nicht.“ Natürlich würde er dort sein. Er würde immer dort sein, wenn die Zeit kam. -- ßlicha! (Das heißt "Entschuldigung" auf Hebräisch). Ich weiß, es ist sehr kurz aber bitte bedenkt, dass das ursprünglich als OneShot angelegt war und da mussten auch mal kürzere Szenen her. Da ich gestern nicht ins I-net konnte, werde ich bei Gelegenheit gleich das nächste Kapitel mit hochladen. Das ist zwar auch sehr kurz, aber das übernächste wird dann wieder länger. Grüße, Leia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)