Dope von Phoenix_Michie ================================================================================ Kapitel 12: He said that he would! ---------------------------------- 12. Kapitel – He said that he would! Entschuldigung für die Mega-Verspätung >_< Aber die Schule hat mich gerade in den letzten Wochen des Jahres noch mal richtig gestresst... Pünktlich zu Weihnachten aber nun das neue Kapitel :3 Enjoy~ Musik: the Gazette - Ruder --- Präfektur Aichi , nachmittags… Zeros POV “Und…was denkst du?” Schweigend und nachdenklich schaute Zero zu dem großen Haus, vor dem er mit Karyu stand. Langsam nickte er dann und sah lächelnd zu dem Vampir auf. „Jap, sieht nett aus. Ich hätte mir zwar so ne prunkvolle Villa wie deine gewünscht, aber das Häuschen hier macht’s auch“, meinte er und grinste leicht. Eigentlich hatte er gar nicht gedacht, dass sie überhaupt in ein so schönes, dazu noch so großes Haus ziehen würden. Schmunzelnd schüttelte Karyu den Kopf und erwiderte seinen Blick. „Du hast ja Ansprüche. Bist wohl verwöhnt, seit du meine Villa kennst…“, grinste er leicht, dann wandte er sich zur Seite, wo einige hundert Meter das nächste Haus stand. Einzig der Farbanstrich unterschied sich von dem Haus, vor dem sie standen. Dort wohnte Sayoko. „Na dann, statten wir ihr einen Besuch ab. Sie wartet schon auf uns“, meinte Karyu, nun wieder ernst. Erneut fiel es Zero auf. Karyu war meistens immer ernst. Wenn nicht ernst, dann nachdenklich. Er hatte seine Gefühle unter Kontrolle. Selbst wenn er lächelte, schien es kalt zu sein. Aber oft, wenn nur sie beide sich unterhielten, zeigte er sein wahres, ehrliches Lächeln. Und das mochte Zero natürlich viel mehr. Aber jetzt, wo diese Sayoko um sie herum sein würde, war mit dem ehrlichen Lächeln von Karyu so schnell wohl nicht mehr zu rechnen. Innerlich seufzend folgte er Karyu zum Haus der Vampirin. Die beiden Häuser standen mitten auf einem großen Feld, am Rande der Meeresküste. Weit entfernt befand sich ein großer, dunkler Wald voller Tannen und Kiefern – es erinnerte Zero sehr an den Wald in Tokyo, wo Karyu ihn gebissen hatte… Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken wieder los zu werden. Es brachte nichts, sich daran zu erinnern. Karyu hatte ihm versprochen, so etwas nicht noch mal geschehen zu lassen – und er vertraute diesen Worten, glaubte an das Versprechen. Karyu klopfte an die weißgestrichene Haustür, und beinahe noch im selben Augenblick öffnete sich diese. Die Frau, die auf der Türschwelle erschien, erinnerte stark an Schneewittchen. Langes, schwarzes Haar floss glatt über ihre schmalen Schultern, rahmten ihr blasses, ebenmäßiges Gesicht kontrastreich ein. Sie war zierlich und ein hauchzartes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie zu Karyu aufblickte. Ob es ein ehrliches, sanftes Lächeln war, konnte Zero nicht klar erkennen. Er schluckte, blieb aber tapfer neben Karyu stehen. „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, Karyu“, sagte sie mit sanfter Stimme und verbeugte sich leicht, Karyu tat es ihr nach. „Schön dich endlich wiederzusehen. Und das hier“, sagte sie dann, während sie zu Zero schaute, „ist also der Freund, von dem du am Telefon gesprochen hast?“ Karyu nickte. „Das ist..Zero.“ Ihm war die kleine Pause nicht entgangen, schmunzeln tat er aber nur innerlich und verbeugte sich lieber vor der Vampir-Frau. „Yoroshiku…“, murmelte er und sah sie wieder an. Er hoffte, dass sie ihm seine Unsicherheit nicht anmerkte… Leicht nickte sie. „Mein Name ist Sayoko. Du weißt, was ich bin?“, fragte sie eine Spur ernster, woraufhin er nur nickte. Wieder legte sich das leichte Lächeln auf ihre Lippen. Nun schien es kühl zu sein. „Gut, dann können wir uns Drumherum-Gerede ja sparen“, meinte sie und sah zu Karyu auf. „Ich gebe euch gleich mal die Schlüssel…jeder von euch bekommt einen für die Haustür, beim Kellerschlüssel müsst ihr mit einem auskommen“, informierte sie und griff nach hinten um von einem Haken an der Wand die Schlüssel zu nehmen, die sie Karyu in die Hand drückte. „Im Grunde könnt ihr da machen was ihr wollt, solange das Haus in seinen Grundfesten stehen bleibt“, sie lächelte leicht, „und nun könnt ihr gerne rüber gehen und euch alles anschauen. Bei Fragen – ich bin ja hier. Ach, und Karyu…“, fügte sie dann ernst hinzu, „sobald du mal ein paar Minuten für mich übrig hast, kommst du zu mir rüber, ja? Wir müssen noch ein paar Dinge besprechen.“ Karyu sah sie ausdruckslos an und nickte. „Ja, natürlich. Danke für deine Hilfe.“ Sayoko nickte wohlwollend, dann drehte Zero sich um und ging mit Karyu wieder rüber zu ihrem eigenen Haus. Es hatte einen weißen, unverbraucht und daher frisch wirkenden Anstrich. Gespannt folgte Zero dem Vampir ins Haus. *** „Dann kommst du doch sicher erstmal ohne mich aus, oder?“, sagte Karyu und ging zur Haustür, warf ihm dann einen fragenden Blick über die Schulter zu. „Ich muss rüber zu Sayoko. Ein paar…Vampir-Dinge klären“, meinte er und lächelte schief. „Ich müsste spätestens in zwei Stunden wieder da sein. Bleib hier drin, ja?“ Zero nickte nur und erwiderte Karyu Blick. Der Vampir blieb noch kurz stehen, dann öffnete er die Haustür und ging hinaus. Seufzend lief Zero ins Wohnzimmer, von dessen Fenster aus man rüber zum anderen Haus sehen konnte. Nachdenklich sah er Karyu hinterher, wie er dorthin verschwand. Zero wandte sich ab. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie sich eingerichtet hatten. Möbel, Küche, alles war ja hier schon drin. Und viele Sachen aus Tokyo hatten sie eh nicht mitgebracht. Sayoko hatte gesagt, sie durften hier drin alles machen, solange nichts kaputt ging… Vielleicht würde er also mal ein paar Möbel umräumen, sich dann einen Tee machen und anschließend in seinem neuen Buch schmökern! Ein leichtes Lächeln legte sich auf Zeros Lippen und er sah sich noch mal in ein paar Zimmern um, bevor er sich daran machte, einige kleinere Schränke oder die Couch zu verschieben. Irgendwie machte ihm das Spaß. Früher hatte er das schon in seiner eigenen Wohnung gern gemacht, in der einen Woche mal so, in der anderen so. Die Sonne war bereits untergegangen, Karyu war schon im Halbdunkel verschwunden. Nachdem er das Wohnzimmer ein wenig umgeräumt hatte, machte er das Licht aus, da er es sich auf dem Bett im Schlafzimmer gemütlich machen wollte. Zufällig wanderte sein Blick zum Fenster – Zero erstarrte. Er schluckte und schloss die Augen, dann öffnete er sie wieder und ging langsam zum Fenster, schaute genau hin. Doch es bestand kein Zweifel! Gegenüber, durch das Fenster des anderen Hauses sah er Karyu, wie dieser Sayoko küsste! Sofort verschwand Zero vom Fenster und ließ sich mit weit aufgerissenen Augen zu Boden sinken. Er kniete nun unter dem Fensterbrett und starrte ungläubig von sich hin. Aber das Bild hatte sich fest eingebrannt: Karyus Hand an der Wange der Vampirin, die Lippen der beiden aufeinander – zum Glück hatte Zero nicht gesehen, wie innig sie sich genau küssten, das wollte er sicher auch nicht wissen. Er schluckte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, als er plötzlich ein Geräusch aus einem der anderen Zimmer hörte. Sofort schlug sein Herz um einiges schneller. Sein Gefühl sagte ihm sofort, dass etwas nicht stimmte. Langsam und vor allem leise stand er wieder auf und ging vorsichtig zur Haustür. Er war sich überhaupt nicht sicher, was er da eigentlich gehört hatte, aber er wusste, dass er Gefahr nahezu anzog – und jetzt, wo sich sein Leben eigentlich zu bessern schien, Schritt für Schritt, da wollte er sicher nicht sterben! Dann machte er sich eben mit seiner grundlosen Panik vor Karyu und Sayoko zum Deppen, egal, das war immer noch besser, als allein zu sterben – oder entführt zu werden. Ganz leise öffnete er die Tür, hörte wieder etwas – jetzt hieß es rennen! Abrupt stürmte Zero aus dem Haus, sprang die Treppen im Lauf hinunter und schlug die Richtung zum anderen Haus, zu Karyu, ein. Er fragte sich, ob er nach Karyu rufen sollte. Schnell atmend rannte er so schnell er konnte den schmalen Pfad zu Sayokos Haus rüber, während er hinter sich eine Stimme hörte, ein Rufen, das glücklicherweise nicht allzu nah klang… Als plötzlich die Haustür drüben aufging und Karyus Kopf draußen erschien, war Zero für einen Moment erleichtert – bis er sah, wie Karyu die Augen aufriss und alarmiert dreinschaute, irgendetwas zu Sayoko ins Haus rief. Gleich darauf spürte Zero, wie jemand hinter ihm war, und als er einen kurzen, raschen Blick über die Schulter warf, sah er gleich zwei Leute auf sich zustürmen – in einer Geschwindigkeit, dass er wusste, sie waren Vampire. Was Zero nicht sah, dass schräg rechts hinter ihm ein weiterer Vampir war. In dem Moment, da er wieder nach vorne sah und stolperte, befand er sich plötzlich in Karyus Armen. Irritiert keuchte er auf und überlegte, wie Karyu das geschafft hatte, so schnell von da hinten hierher, zu ihm, zu gelangen. Fest hielt Karyu ihn in den Armen, drehte sich mit ihm zum Haus, wo gerade Sayoko aus der Tür auf sie zu rannte. „Nimm Michio mit ins Haus! Pass auf ihn auf, ja?“ Sie nickte nur, während Karyu ihn zu ihr schob. Hastig ergriff sie Zeros Hand, schaute aber den Blonden an. „Mach mit ihnen, was du willst. Niemand wird sie vermissen.“ Er nickte nur und wandte sich den Vampiren zu, die stehen geblieben waren und Karyu fixierten. Als Sayoko ihn plötzlich mit sich zum Haus zog, wandte Zero ängstlich den Kopf. „Karyu!“ Doch dieser reagierte nicht, sondern konzentrierte sich auf die Vampire, die sich ihm fauchend näherten. „Komm jetzt mit, so hilfst du ihm am besten“, sagte Sayoko und zog ihn unbarmherzig hinein ins Haus. Aufgeschreckt wandte sich Zero zu ihr. „Kannst du ihm nicht helfen…bitte?“, meinte er und sah sie flehend an, doch Sayoko schüttelte schon den Kopf und schob ihn ins Wohnzimmer zu einer schwarzen Ledercouch. „Nein, da misch ich mich nicht ein. Karyu kommt besser alleine klar. Ich soll auf dich aufpassen.“ Sie machte eine Pause und blieb stehen, nachdem sie ihn auf die Couch gedrückt hatte. „Das ist sehr interessant.“ Sie lächelte kühl und beugte sich zu ihm herunter. „Sag mir…was da läuft.“ Sie schaute ihn mit einem so durchdringenden Blick an, dass Zero ganz gefangen von ihren Augen war. Er musste ihr antworten. „Das ist…kompliziert“, antwortete er wahrheitsgemäß, doch sie wandte sich schon verächtlich seufzend ab. „Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich etwas anderes von ihm verlangt…“ Sie schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte in Richtung Flur. „Ausgerechnet ein Mensch. Und das nach so vielen Jahrzehnten…“, murmelte sie. Verwirrt sah Zero ihr hinterher. So ganz sicher war er sich nicht, ob er richtig verstand, was sie sagte. Plötzlich drehte sich Sayoko wieder zu ihm um und sah ihm interessiert in die Augen. „Du weißt es, nicht wahr? Du hast uns gesehen…“ Sie lächelte kühl und kam wieder auf ihn zu. „In deinem Blick liegt so etwas…Vorwurfsvolles…“ Zero hielt inne. Meinte sie den Kuss mit Karyu? Er antwortete ihr nicht, sondern sah sie nur an, schließlich nickte er leicht. „Hm, nimm dir das nicht so zu Herzen“, meinte sie darauf mit einem kühlen Lächeln. „Du kannst froh sein, dass es nur bei ein paar Küssen geblieben ist. Wären du und deine Vampir-Freunde nicht aufgetaucht, dann-…“ Im Flur war die Haustür zu hören, weswegen sie beide in eben jene Richtung schauten. Keine zwei Sekunden später betrat Karyu das Wohnzimmer, er sah zu Sayoko. „Hör auf. Lass ihn in Frieden.“ „Was denn? Ich wollte ihn nur aufklären…“ „Das kann ich auch selbst machen, danke.“ Mit diesen Worten sah er zu Zero. „Komm, Michio. Wir gehen rüber.“ Zero nickte und stand auf, während Sayoko ernst zu Karyu sah. „Hast du sie alle beseitigt?“ Karyu nickte. „Ja. Der endgültige Weg.“ Zufrieden nickte Sayoko. „Gut. Wir müssen in den nächsten Tagen noch mal miteinander reden.“ Zero, der Karyu erreicht hatte, sah zu ihr auf, doch sie lächelte ihn beruhigend an. „Ich meine wirklich nur reden.“ Karyu nahm schweigend Zeros Hand und zog ihn sanft mit sich aus dem Haus. Er sah nicht zu Sayoko zurück, ebenso wenig wie Zero selbst es tat. Er wusste nicht so recht, was er von ihr halten sollte. Sicher, sie war ein Vampir, aber er hatte nicht gleich alle als schlecht und gefährlich abstempeln wollen. Karyu war schließlich auch anders. Sayoko war gewillt, ihnen zu helfen, ihnen einen Unterschlupf zu bieten. Aber…sie hatte sich an Karyu rangemacht. Und Karyu hatte es zugelassen. Warum nur? Sahen Vampire die ganze Sache mit Beziehungen anders? Oder war es am Ende so, dass sie beide überhaupt nicht in einer Beziehung steckten? So wirklich geredet hatten er und Karyu nicht noch mal über das, was in dem Hotelzimmer passiert war…vielleicht hätten sie das mal lieber tun sollen… Das Seufzen Karyus riss ihn aus den Gedanken. Sie betraten gerade wieder ihr gemeinsames Haus. Karyus POV Ich schloss die Tür und sah Michio an. „Hast du…uns gesehen?“, fragte ich leise, woraufhin er sich gegen die Haustür lehnte und mich ansah. „Ja…zufällig…am Fenster. Wie ihr euch geküsst habt…“, sagte er leise und senkte wieder den Blick. Es tat mir leid. Er hatte es nicht mitbekommen sollen. Doof angestellt hatte ich mich… „Michio, das hatte nichts zu bedeuten“, versicherte ich ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es war ihre Bedingung, damit wir das Haus kriegen.“ Er sah zu mir auf. „Was genau war ihre Bedingung?“ „Sex.“ Ernst und ohne Umschweife gab ich es zu. Als Michios Augen groß wurden, sah ich ihn reumütig an. „Aber dazu wird es nicht mehr kommen. Sie lehnt es ab, da sie nun weiß, dass ich…dich habe…“, sagte ich leise. Er sah mir in die Augen und ich wartete nur auf die Frage: ‚Aber du hättest es getan, du hättest mit ihr geschlafen, wenn die Vampire nicht dazwischen gekommen wären?’ Doch die Frage kam nicht. Mutig legte ich ihm eine Hand an die Wange und erwiderte seinen forschenden Blick. „Vergiss die Sache am besten…Es muss dir reichen zu wissen, dass ich nur für dich da sein will.“ //Auch wenn ich es nicht immer kann…// Um zu untermauern, dass ich in erster Linie ihn wollte, zog ich ihn in einen liebevollen Kuss. Unser erster Kuss war auch unser letzter gewesen. Seitdem waren mehr als 24 Stunden vergangen… Langsam schloss er die Augen und ich konnte seine Hände an meiner Brust fühlen. Ob er mir wohl schon verziehen hatte? Ich wagte es, den Kuss zu vertiefen und leckte sachte mit der Zungenspitze über seine Unterlippe, während ich mit dem Daumen über seine Wange strich. Zögernd öffnete Michio sogar seine Lippen, woraufhin ich mich behutsam vorwagte und seine Zunge sanft mit der eigenen anstupste, sachte darüber leckte. Leise keuchte er in den Kuss, krallte die Finger fester in mein Oberteil und schmiegte seinen Körper eng an meinen. Ich spürte, dass es ihm gefiel und mit immer weniger Zurückhaltung erwiderte er den Kuss, seine Zunge drängte sich meiner verlangend entgegen. Den innigen Kuss genoss ich sehr, und ich konnte die intensive Wärme, die Michio ausstrahlte, fühlen. Als er sich langsam von mir löste, schnurrte ich leise und sah ihn aus dunklen Augen an, während seine Hände tiefer wanderten und sich auf meine Hüfte legten. Ernst erwiderte er meinen Blick und öffnete zögernd seinen Mund. „Ich…muss etwas wissen…“, sagte er leise, woraufhin ich kurz schwieg und ihn nur anschaute, dann nickte ich und ließ ihn los. „Und was möchtest du wissen?“, ermunterte ich ihn, während ich seine Hand nahm und ihn in ein anderes Zimmer zog. Zeros POV „Na ja…“, murmelte er und ließ sich abwesend ins Schlafzimmer ziehen. Er war noch ziemlich durch den Wind von dem innigen Kuss, den Karyu ihm geschenkt hatte. Aber im Hinterkopf hatte er immer noch das Bild davon, wie er gerade Sayoko küsste… „Traust du dich?“, riss Karyus sanfte Stimme ihn aus seinen Gedanken und er schaute blinzelnd auf. Er hatte gar nicht bemerkt, wie Karyu mit ihm ins Schlafzimmer gegangen war. Eine zarte Röte legte ich auf seine Wangen, während er erst jetzt sah, dass Karyu sich aufs Bett gesetzt hatte, so dass er mit dem Rücken an der Wand lehnte, und die Arme einladend ausgebreitet hatte. Leicht musste Zero lächeln. Einen Vampir hatte er sich anders vorgestellt. Aber er war froh, dass Karyu so aus dem Rahmen fiel. Ein wenig schüchtern kletterte Zero aufs Bett und ließ sich in Karyus Arme ziehen, kuschelte sich ein wenig an ihn und legte ihm eine Hand auf die Brust, nachdem er sich zwischen dessen Beine gelegt hatte. „Also, was ist los?“, fragte der Vampir leise und begann ihm immer wieder liebevoll übers Haar zu streichen. Leise seufzte Zero und starrte vor sich hin, sammelte seinen Mut zusammen. „Damals, als ich so betrunken war…und du mich nach Hause gebracht hast…daran kannst du dich doch bestimmt erinnern?“, fing er leise an. „Ja, natürlich.“ Man konnte das leichte Schmunzeln in Karyus Stimme heraushören. Es war sicherlich ein interessanter Abend mit einer noch interessanteren Konversation gewesen…Unter anderem hatten sie über Vergewaltigung geredet… „Du hast da was gesagt, woran ich jetzt denken muss…“, fuhr Zero zögerlich fort. „Bevor du gegangen bist, da hast zu mir gesagt…dass du die Finger von mir lassen würdest, weil du…nicht schwul seiest…“ Er flüsterte es fast. Die ganze Zeit hatte er an das Detail ihres ersten mehr oder weniger richtigen Gespräches nicht mehr gedacht, aber es war ihm wieder eingefallen, als er Karyu zusammen mit Sayoko gesehen hatte. Die Frage, die Zero sich stellte, war: Wie sieht es in Karyus Innerem aus? Woran bin ich bei ihm? Er hörte, wie der Vampir seufzte. Sanft begann er Zero im Nacken zu kraulen. „Ach Michio, dass du das noch weißt…“, sagte er mit ruhiger Stimme und lächelte leicht, auch wenn Zero es nicht sehen konnte. „Das hatte keine Bedeutung, was ich dir damals gesagt habe. Damals hatte ich noch so meine Prinzipien…“ „Die da wären?“, fragte Zero neugierig nach. „Na ja…ich hab nicht mal im Traum daran gedacht, ernsthaft was mit dir anzufangen. Du bist ein Mensch, Michio, und von denen halte ich mich fern. Deswegen konnte ich auch diesen Spruch ablassen…“ Er seufzte leise. „Aber ich muss wohl hinzufügen, dass es so ist, dass ich im Allgemeinen weder auf Menschen noch auf Vampire stehe. Nachdem ich ein Vampir geworden bin, habe ich mit Menschen nicht mehr viel anfangen können. Und in den 60 Jahren jetzt, hat es auch nur 2 Vampire gegeben, mit denen ich was hatte…Aber das ist auch schon eine Weile her…“, sagte er leise. Zero traute sich nicht so recht zu fragen, ob diese beiden Vampire Frauen gewesen waren… „Ich steh auf dich, Kleiner, auf niemanden sonst“, meinte Karyu in diesem Moment. „Das, was du da vorhin gesehen hast, mit Sayoko und mir…das war nur ein Kuss, weil sie es als Bedingung stellte.“ Eigentlich hatte sie ja mehr als den Kuss gewollt, dass wussten sie beide, aber sie mochten nicht mehr daran denken. Während Zero über alles noch mal nachdachte, begann er Karyu über die Brust zu kraulen. Sayoko war definitiv wieder in seinem Ansehen gesunken, nach dem, was sie von Karyu verlangt hatte. „Aber warum wollte sie eigentlich mit dir in die Kiste springen?“, fragte er schließlich. „Ist denn so…ausgehungert?“ Karyu gab einen amüsierten Laut von sich. „Ausgehungert? Hm ich weiß nicht, da geht ja jeder anders mit um. Können ja auch nicht alle so diszipliniert sein wie ich.“ „Soll heißen?“, fragte Zero neugierig nach. „Dass nicht jeder so lange und anhaltend auf Sex verzichten kann.“ „Was heißt denn bei dir bitte lang?“ Irgendwie erwartete Zero jetzt so eine Antwort wie ‚ein paar Wochen’. „20 Jahre.“ Ganz normal und ruhig, als sei es nichts Besonderes, hatte Karyu ihm geantwortet. Zeros Augen weiteten sich und er richtete sich kurz auf um seinem Vampir einen ungläubigen Blick zuzuwerfen. „Quatsch.“ Karyu grinste ihn gewinnend an und nickte leicht. „Oh doch, ich erzähl dir keinen Mist. Natürlich hab ich nicht jeden Tag und jeden Monat gezählt…gut, das Jahr weiß ich auch nicht mehr…aber es ist viele, viele Jahre her“, versicherte er ihm. Zero schluckte und schmiegte sich wieder an Karyus Brust. „…wow…“ Leise musste der Vampir lachen. „Ach was, so wild ist das doch jetzt auch nicht“, meinte er und hob mit den Fingern Zeros Kinn an, so dass dieser sich leicht drehte und zu ihm aufsah. Sanft lächelnd zog Karyu ihn näher zu sich heran und gab ihm einen sanften Kuss, was Zero leise schnurren ließ. Er richtete sich sogar ein wenig auf um ein Stück höher zu rutschen, dann schmiegte er sich wieder dicht an Karyus Körper und suchte mit den Lippen die des Anderen. Und wie schon kurz zuvor ließen sie beide den Kuss inniger werden und schon bald wurde er so leidenschaftlich, dass Zero leise aufkeuchen musste. Bereits jetzt spürte er, wie süchtig er im Grunde nach Karyu war, aber dieser gab sich ja auch alle Mühe – der Vampir schien ganz schön talentiert zu sein. Ob das wohl…in allen Bereichen so war? Leise keuchend löste Zero sich von den vollen Lippen des Anderen um etwas Luft zu holen und betrachtete seine Augen. In den braunen Tiefen lag etwas Warmes, Glitzerndes. Karyu lächelte ihn leicht an und strich ihm durchs Haar, bevor er ihn wieder näher zu sich zog und ihre Lippen wieder miteinander verband. Während Zero mit der Zungenspitze, gierig nach mehr, gierig nach dem wunderbaren Geschmack des Vampirs, über dessen Unterlippe strich und sich auch gleich in den Mund des Anderen stehlen konnte, spürte er gleichzeitig, wie Karyus eine Hand, die zuvor zwischen seinen Schulterblättern geruht hatte, langsam ein wenig tiefer wanderte und über seinen Rücken hinab strich. Wohlig schnurrte Zero auf; die Berührungen Karyus lösten ein angenehmes Kribbeln in ihm aus und er selbst wollte von dem Blonden nun auch mehr berühren, weswegen er sich ein weniger fordernder an den starken Körper schmiegte und eine Hand immer wieder über dessen Seite streichen ließ. So schnell und einfach würde Zero dann doch nicht das machen, was er am liebsten wollte, dazu hatte er doch noch ein paar Hemmungen. Schließlich hatte er auch keine Ahnung, wie Karyu so tickte, und er wollte nichts falsch machen. Ihm einfach nur über die nackte Haut zu streicheln, vielleicht war Karyu das ja schon zu viel…? „Michio…“, sagte Karyu leise, nachdem er sich von Zeros Lippen gelöst hatte und ihm in die Augen sah. Fragend erwiderte der Schwarzhaarige den Blick und richtete sich etwas auf. „Verzeihst du mir?“ Kurz musste er überlegen, was der Vampir meinte, aber dann fiel es ihm noch ein – die Sache mit Sayoko und dem Kuss… Zero senkte den Kopf. „Hast du sie…so geküsst wie mich…?“, wollte er dann leise wissen, während sein Herz furchtsam ein wenig schneller schlug. Karyu erwiderte den Blick ernst und schüttelte dann zu Zeros Erleichterung langsam den Kopf. „Nein, das habe ich nicht. Ich liebe sie ja auch nicht“, stellte er klar und sah Zero in die Augen, der ihm zunickte und sogar leicht lächelte. „Gut…“ Karyu erwiderte das Lächeln und zog Zero neben sich, so dass sie beide nun nebeneinander lagen. Trotzdem ein wenig nachdenklich kuschelte sich der Schwarzhaarige an seinen Vampir. Warum hatte Karyu jetzt noch mal davon angefangen? Hatte er sie beide gerade nur beim Küssen unterbrechen wollen? Aber warum sollte er…? Zero spürte, wie Karyus Arme sich schützend um ihn legten; die Augen hatte er schon geschlossen. „Schlaf ein wenig. Es war doch heute ganz schön anstrengend für dich“, hörte er die ruhige Stimme von Karyu. „Hmh…aber für dich doch auch, du musstest schließlich diese anderen Vampire fertig machen.“ Leise lachte Karyu und nickte. „Ja, das stimmt wohl leider…schlaf gut.“ „…danke, du auch…“ --- tbc Sooo~ see you all next year, meine Hasen^^ Frohe Weihnachten & Guten Rutsch :D Ein weihnachtliches Danke schön @ Temari2011: Ich bin froh, dass es so gut (und nicht übertrieben!) angekommen ist^^ @ Asmodina: Die beiden werden weniger Freuden als noch mehr Leiden erfahren, muss ich sagen^^;; @ Fascination-Street: xDDD Gut, dass die Romantik in der FF noch existiert xD Schönes Gefühl, deinen Tag gerettet zu haben^.~ @ Sixty69Nine: Hihi, danke schön^^ Es wird herzzereißend bleiben, sowohl im guten als auch im traurigen Sinne. @ Lucel: Hey mein Mitseufzer~ ;D Na ja, auf ihrer Flucht hatten sie es nicht allzu eilig, weil sie ja schon ordentlich Abstand zu Tokyo hatten^^ Hosted by Animexx e.V. 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