Schicksalswolf von Lecarme (Die Abenteuer von Anuk) ================================================================================ Kapitel 1: So fing alles an --------------------------- Es war ein sonniger Frühlingstag in einem kleinen Tal. Die Sonne schien und einige schneeweiße Wolken zogen langsam am Himmel über dieses Tal hinweg. Überall blühten Blumen in den verschiedensten Farben, am meisten jedoch waren es weiße. Es waren Krokusse und Maiglöckchen, die sich über die gesamte Gegend verbreiteten. Darunter auch einige Narzissen und viele andere Frühlingsblüher. Das Tal war umringt von kleinen, mit Gras überzogenen Hügeln. Mitten drin ein großer See, in dem das Licht der Sonne glitzerte wie die Sterne des Nachts am Himmel. In der Mitte des Sees, schwamm eine kleine Flache Insel, mit fünf Nadelbäumen darauf. Das Wasser des Sees war klar, sauber und hatte immer die richtige Temperatur um sich zu erfrischen. An diesem See trafen sich die verschiedensten Tiere um zu trinken oder sich an heißen Sommertagen ab zu kühlen. Vor allem aber die Wölfe, deren Revier direkt an den See angrenzte. Sie kamen immer an den See, wenn die Sonne zu stark schien und es für die Jagd zu heiß war. Dann veranstalteten sie Wettschwimmen zu der kleinen Insel, oder liefen einfach nur am seichten Wasser entlang. Einige räkelten sich auch nur am sandigen Ufer in der Sonne. Die anderen Tiere ließen sich aber von den Wölfen nicht stören, denn Wölfe wildern nie im eigenen Revier und würden selbst in der aussichtslosesten Situation nicht mal auf den Gedanken kommen das Wild in ihrem Revier zu jagen, denn dies würde Gerüche frei setzen, welche fremde Raubtiere an locken und es wäre eine zusätzliche Gefahr für Revierstreitigkeiten. Weit nördlich des Großen Sees, hinter mehreren Hügeln versteckt, ragte die mit Schnee bedeckte Spitze eines hohen, grauen Berges hervor. Doch kein Tier aus dem Tal getraute sich auf diesen Berg, da entweder ihre Pfoten keinen Halt an den rutschigen Felsvorsprüngen fanden, oder weil es mit Hufen gar unmöglich war auf den Berg zu steigen. Nicht einmal die Vögel, die in diesem Tal lebten trauten sich in die Nähe des Berges, weil sich dort oben viele Nester von Adlern und Falken befanden. Diese würden sofort Jagd auf die kleineren Vögel machen. Auch im Süden befand sich eine kleinere Bergkette, deren Spitzen mit Schnee bedeckt waren. Doch dort war es nicht so gefährlich, weil diese Berge nicht so hoch und steil waren, wie der Berg im Norden. Von den Bergen im Süden bis zu dem Großen Berg im Norden, zog sich links und rechts ein Nadelwald über die hügelige Landschaft. Die Bäume waren alle unterschiedlich hoch und durch die vielen Hügel sah es aus wie ein riesiges grünes Meer aus Nadelbäumen. Wenn man ein wenig über die Bäume in den Osten blickt, konnte man ganz klein die Türme einer Stadt sehen. Man erkannte einen Kirchturm, mit einem roten spitzen Dach. In der Abenddämmerung blitzte sogar die silberne Kirchturmspitze in der Farbe der untergehenden Sonne auf. Mann sah auch einige kleinere Turmspitzen. Die meisten waren Rot, doch unter ihnen gab es auch einige blaue und weiße. Im westen konnte man nichts der gleichen erblicken. Die Bäume dort waren einfach zu hoch, um vom Boden aus darüber hinweg zu sehen. Jedoch sah man einen kleinen Fluss, der direkt in den See mündete. Der Fluss kam aus dem Gebirge im Süden und machte in dem Wald eine kurve in Richtung des Tals. Innerhalb des Tals, ganz in der Nähe des Sees, befanden sich einige Wolfsbauten. In einem dieser Wolfsbauten, versuchte gerade einer der Wölfe zu schlafen, doch seine jüngeren Geschwister, Whiskers und Ahkuna, zupften ihm die ganze Zeit am Schwanz. Es war Anuk, der sich nach einer langen Jagd einen Moment Ruhe gönnen wollte. Er war noch ein Jungwolf und hatte schneeweißes Fell das im Mond silbrig schimmerte. Whiskers und Ahkuna hatten beide kastanien-braunes, noch zotteliges Fell. Die beiden waren noch Welpen und mussten deshalb noch nicht zur Jagd. Aus diesem Grund waren sie immer voller Energie und konnten ihren großen Bruder nach Lust und Laune ärgern. Doch Anuk kannte seine Geschwister. Er wusste, wenn er still liegen blieb, würde es den beiden irgendwann langweilig werden. Und genau so war es. Sie verschwanden durch die Öffnung des Baus, durch welche nur schwach das Sonnenlicht hinein schien. „Endlich ruhe.“ Dachte sich Anuk und nach einiger Zeit schlief er ein. Er träumte, er liefe durch grünes Gras, das auf seinen Pfoten eingedrückt wurde und sich direkt wieder aufrichtete. Er lief durch Felder, bestückt mit unzähligen farbigen Blumen, deren Stiele leicht einknickten. Durch das weiche Gras machten seine Pfoten beim laufen nicht das geringste Geräusch, als würde er fliegen, als wäre er so frei wie ein Vogel. Mit diesem Gedanken lief er glücklich weiter, bis er plötzlich an einer Schlucht ankam. Die Schlucht ging weit hinunter, so weit, dass man nicht mehr den Boden sah. Die Schlucht war trocken und bestand aus sandigem Gestein. An der Schlucht wuchs kein Gras mehr, nicht eine Pflanze stand vor dem Abgrund. Der Boden dort war völlig ausgetrocknet. Anuk wusste nicht wie tief die Schlucht war, deshalb rollte er mit seinen Pfoten einen tennisballgroßen Stein die Schlucht hinunter. Der Stein prallte einmal an der anderen Wand der Schlucht ab und verschwand dann in der Finsternis. Dann hörte man den Stein noch zweimal and den Wänden abprallen. Erst gut zu hören, dann etwas leiser. Anuk wartete eine Weile, sah vorsichtig in die Tiefe Schlucht hinein und spitzte die Ohren. Aber ein Aufprall auf dem Boden, war nicht mehr zu hören. Nicht mal ein viertes Abprallen von den Wänden drang an sein Ohr. Doch ihm war klar, dass er über diese Schlucht muss um seinen Weg fortzusetzen. Also nahm er all seinen Mut zusammen, holte einige Meter Anlauf, stellte sich auf, wie ein Läufer, der einen Tiefstart machen will, rannte blitzschnell auf die Schlucht zu und sprang. Im Traum kam ihm die Flugphase wie eine Ewigkeit vor, als würde sie in Zeitlupe ablaufen. Sein ganzer Körper war gestreckt, es war als wellte er so aerodynamisch wie möglich sein um den Sprung zu schaffen. Und er schaffte es. Er landete auf der anderen Seite und blieb sofort stehen um zu verschnaufen. Dann drehte er den Kopf nach hinten und sah stolz und glücklich zu der Schlucht zurück. Doch plötzlich brach der Boden mit einem lauten Knall auf. Es entstanden Risse in dem trockenen Boden. Die Erde brach auseinander und Anuk fiel in die Tiefe. Vor Schreck wachte er auf. Er hörte, dass draußen ziemlicher Krach war. Deshalb ging er langsam hinaus um nach dem Rechten zu sehen. Seine Augen mussten sich erst an das helle Tageslicht außerhalb seines Baus gewöhnen, doch als er wieder gut sehen konnte, wusste er nicht, ob er noch träumte oder ob es Wirklichkeit war, was er in diesem Moment erblickte. Die anderen Wölfe rannten wild durcheinander und Anuks geliebtes Tal sah nicht mehr so aus wie vorher. Alles wurde verwüstet. Die Bäume, des westlichen Waldes, waren verbrannt oder umgeknickt. Einige der abgeknickten Bäume glühten noch. Sogar kleinere Flammen züngelten an den Resten des Waldes. Die Blumen waren zum Großteil aus gerissen oder ebenfalls verbrannt, sowie das Gras, das vorher die gesamte Fläche bedeckte. Überall qualmte es und die Wölfe rochen den schrecklichen Gestank der unzähligen toten Tiere. Es war ein furchtbarer Anblick. Anuk war einen ganzen Moment lang Star und schaute sich verängstigt den Wald an. Seine Vorderbeine zitterten und auch seine Augenlieder zuckten. Er stand völlig unter Schock. Der Leitwolf, Kinuki Kann, hob seinen Kopf und heulte. Er sang das Lied des Abschiedes. Anuk war verwirrt. Er wusste nicht was geschehen war. Als er wieder zur Besinnung kam, sah er seine Mutter Mahana, eine weiße Wölfin mit einer braunen Halskrause, nicht weit von dem Bau entfernt auf einem Hügel sitzen. Sie hatte eine geknickte Haltung und auch sie Zitterte am ganzen Körper. Anuk rannte schnell zu ihr. Er hoffte sie wüsste was hier los sei. Als er näher kam, erkannte er, zwei elende Häufchen vor seiner Mutter und sah, dass sie weinte. Auch sie sang das Lied des Abschiedes mit lauten und gequälten Tönen. Als Anuk dann bei ihr war, wollte er fragen was los sei, doch da wurde er erneut geschockt. Er erkannte jetzt was die beiden Häufchen darstellten. Es waren Whiskers und Ahkuna, seine Geschwister. Sie lagen blutig und mit angesengtem Fell einfach so, leblos im Gras. Entsetzt sah er seine Mutter an. Sie sagte: „Die Menschen kommen. Es ist eine Organisation, die unser Rudel auslöschen will. Diese Organisation nennt sich „Enjoy“. Wir werden alle diese Welt und dieses Tal verlassen müssen.“ In diesem Moment rief Kinuki Kan: „Lauft!! Sie kommen wieder!!“ Anuk rannte los. Er lief um sein Leben. Hinter sich hörte er seine Mutter rufen: „Lauf und dreh dich nicht um!!“ Dann sang sie erneut das Lied des Abschiedes. Anuk lief los und drehte sich nicht mehr um. Er rannte nach Osten in Richtung der Stadt, die man schon von seinem Tal aus sehen konnte. Als er meinte, er sei weit genug gelaufen, ließ er sich mitten in einer Lichtung des Nadelwaldes auf einer noch grünen Wiese mit noch stehenden Blumen nieder. Er sah sich um, doch wo er auch hinschaute, entdeckte er nur Bäume. Dann erblickte er endlich, über den Bäumen die Rauchsäulen des Verbrannten Tals. Jetzt könnte er sich an den Rauchsäulen orientieren um sich weiter von ihnen zu entfernen. Doch noch im selben Moment hörte er Ohren betäubenden Lärm. Es war etwas großes, dass in der Luft schwebte. Es war Schwarz, mit einem rot glühenden Zentrum, an der Unterseite. Mehr konnte Anuk nicht entdecken, jedoch fragte er sich, was das wohl sei. Aber was es auch wahr, es interessierte sich nicht im Geringsten für den Jungwolf. Anuk beobachtete es eine ganze Weile, er starrte gespannt in den Himmel, was dieses Objekt wohl machen wird. Aber aus diesem Flugobjekt fiel nur etwas heraus, etwas das Anuk sehr interessierte. Vorsichtig und in geduckter Haltung ging er auf das Objekt zu. Er roch vorsichtig daran um fest zu stellen ob es eine Gefahr dar stellte und merkte, dass es gar nichts Lebendiges war. Es war nur ein Zettel, auf dem stand: “Enjoy. Die Organisation für neue Bauplätze und Beseitigung allem, was sich auf diesem Grundstück befindet. Hauptsitz in Twimble Town.“ Anuk sah zum Himmel hinauf. Das Flugobjekt war bereits verschwunden. „Da muss ich hin! Und wenn ich um die ganze Welt reisen werde!“ Anuk knurrte, er war gerade voller Hass. Seine Schnauze bildete Falten. Falten, die sie auch ein Mensch bekommt, wenn er wütend wird. „Ich werde mich dafür rächen, was sie mir angetan haben!“ Und Anuk rannte, er rannte einfach drauf los. Er folgte am Tage der Sonne und in der Nacht dem hellsten Stern, den er entdecken konnte. Einige Tage später, fern von Anuks Heimat, lief ein blondhaariger Junge mit blauen Augen durch den Gang einer Schule. Er trug kurze graue Hosen und ein himmelblaues, ärmelloses T-Shirt. Die Schule war nur sehr klein und hatte nicht viel Geld, deswegen war sie ein wenig herunter gekommen. Der Gang, indem sich der blonde Junge aufhielt, hatte graue, rissige Wände. In der Mitte des Gangs standen drei rechteckige Tische mit jeweils vier Stühlen, an jeder Tischseite einer. An den beiden Enden führten Treppen nach oben in das oberste Geschoss und nach unten in das Erdgeschoss. Von dort konnte man noch weiter nach unten, in den Keller gelangen. Der Keller sah sehr Trostlos aus. Die Wände waren genau so Grau und rissig wie in den oberen Stockwerken, nur an jeglicher Dekoration, wie Pflanzen, Bilder oder ähnlichem fehlte es dort. Im Erdgeschoss befand sich das Lehrerzimmer und der Essenraum. Nebenbei noch einige Klassenräume. Im obersten Geschoss waren nur wenige Zimmer, die kaum benutzt wurden, weil es dort im Winter immer sehr kalt war, da die Heizungen oben kaputt waren. In dem Gang, wo sich derzeit der blondhaarige Junge aufhielt, waren die Schulschränke für die Schüler. Nicht die neuesten, aber sicher. Die Schule hatte auch einen kleinen Schulhof, der mit einem grünen Maschendrahtzaun umringt war. Der Grundriss der Schule, sowie der, des Schulhofs waren rechteckig und zusammen gesehen ergaben sie ein fast perfektes Quadrat. Vom Eingang, der sich in Blickrichtung zur Schule auf der linken Seite befand, führte ein Weg aus Pflastersteinen geradeaus ans Ende des Schulhofes, wo direkt gegenüber der Eingangstür ein kleines Tor stand, damit die Schüler auf den Hof und in die Schule gelangen konnten. Rechts neben dem Weg, dort wo weniger Platz war, wurde aus Schotter eine Fläche mit zwei alten massiven Tischtennisplatten angelegt. Auf der anderen Seite war mehr Platz, deswegen befand sich dort ein kleines Fußballfeld. Das Gras dort wurde nie gemäht, denn es war nie hoch genug, da durch das spielen der Schüler, auf diesem Platz das Gras immer wieder ein gedrückt wurde und Trampelflächen entstanden. Hinter dem Fußballfeld stand eine kleine Allee aus Fichten, alle unterschiedlich hoch, da die Schule kein Geld hat sie zu stutzen. Und die letzten paar Meter hinter dieser Allee befand sich ein Basketballfeld aus Kardan. Dieses wurde ziemlich früh angelegt, zu einer Zeit, als die Schule noch mehr Geld hatte. Der blondhaarige Junge, hatte gerade seine letzte Schulstunde beendet und holte seine Sachen aus seinem Spinnt. Es läutete gerade zur Mittagspause und ihm viel auf, dass viele Schüler aufgeregt ins Erdgeschoss liefen. „Irgendetwas musste passiert sein.“ Dachte er sich und in diesem Moment kam ein Mädchen mit kurzen Sachen, einem ebenfalls kurzem Rock, roten Haaren und einigen Büchern unter dem Arm auf ihn zu gerannt. „Tidus!“ Rief das Mädchen ihm mit weit geöffneten Augen entgegen. „Sie haben einen Hund gefunden! Hier in der Schule. Er ist halb tot.“ Tidus war entsetzt und so auch sein Blick. Er liebt Hunde und wellte selber gerne einen haben, deshalb rannte er gleich mit dem Mädchen ans Ende des Ganges und blitzschnell die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Dort standen schon sehr viele Schüler, so dass es ihm schwer viel durch die Menge etwas zu sehen. Da er den Hund aber unbedingt sehen wollte, drängelte er sich einfach durch die Menge. Sein Freund Cloud stand auch schon ganz vorn. Cloud hatte kurze schwarze Haare, wovon eine Strähne ihm über die linke Gesichtshälfte hing. Er Hatte lange schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt an. Seine Augen waren grüngrau und sein Blick war stechend scharf. Als Tidus den Hund auf dem Boden liegen sah, bemerkte er, dass etwas mit ihm nicht stimmte. „Weg von ihm!“ Rief er. „Das ist kein Hund. Das ist ein Wolf.“ Richtig es war ein Wolf. Ein weißer Wolf. Kein geringerer als Anuk, der verletzt war und hoffte, in der Schule ein ruhiges Plätzchen zum ausruhen zu haben. „Aber er ist doch sowieso schon halb tot. Warum dann Abstand nehmen?“ Fragte einer der Schüler rechthaberisch und wollte den Wolf anfassen. Plötzlich richtete sich Anuk auf. Es sah aus als wäre er gar nicht mehr verletzt. Er fühlte sich bedroht und griff den Schüler an, doch verletzte ihn nicht, sondern warf ihn nur zu Boden. „Darum.“ sagte Cloud kühl. Alle Schüler rannten verängstigt davon und versteckten sich in den Klassenräumen, im Keller oder in den oberen Stockwerken der Schule. Nur Cloud und Tidus blieben bei dem Wolf auf dem Gang, was gut war, denn so folgte er ihnen und sie konnten Anuk auf den Schulhof Locken. Der Schulhof war komplett leer, entweder waren die Schüler schon nach hause gegangen oder versteckten sich wie die meisten in der Schule. Anuk fing an zu bellen und wie Wild umher zu springen. Titus und Cloud versperrten ihm den Weg aus dem Schulhof, damit er in der Stadt keinen Schaden an richten kann. Doch dies war überhaupt nicht seine Absicht und Tidus merkte das. „Er will uns etwas sagen.“ meinte Tidus. „Quatsch! Der will uns Angst machen mehr nicht.“ Antwortete Cloud. Plötzlich umgab den Wolf ein helles Licht, dass Tidus und Cloud blendete. Als die beiden wieder etwas sahen, konnten sie auf einmal den Wolf verstehen. „Bitte lasst mich gehen. Ich will nicht kämpfen, nicht mit euch! Ich will nach Twimble Town.“ „Aber du bist schwer verletzt. So kannst du nicht weiter ziehen!“ meinte Tidus bestimmend. Nicht nur weil er sich sorgen macht, sondern auch damit er nicht einfach davon läuft. „Lass ihn doch!“ erwiderte Cloud und fasste ihn an der Schulter. Tidus schlug seine Hand von ihm weg und meinte aufbrausend: „Wir können ihn aber nicht einfach so gehen lassen!“ Die Tür der Schule ging auf und ein Mädchen kam angerannt. Das Mädchen hatte rotes, fast orangenes Haar. Sie band sich immer einen Pferdeschwanz und ließ ihre übrigen Haare im Gesicht hängen. Ihre Augen waren Braun und sie trug eine Blaue kurze Jeans sowie eine rosane Bluse. „Yuna!“ rief Tidus und machte große Augen. „Ich glaube der Wolf will niemandem etwas tun.“ „Und was war mit dem Schüler auf dem Gang?“ Fragte Cloud misstrauisch und sah Anuk böse an. „Er war gereizt Cloud! Oder was würdest du sagen, wenn du verletzt auf dem Boden lägst und nur dumm angestarrt wirst?“ Schrie er und beugte sich leicht nach vorne zu Cloud. Yuna konnte sich das nicht mit an sehen sie ging zwischen die beiden um ihnen den Blickkontakt ab zu schneiden. Als erstes sah sie Cloud an und sagte: „Ich werde ihm auf jeden Fall helfen. Und wie ist es mit dir?“ Yuna war sich sehr sicher, aber Cloud ging es anders: „Yuna.... Ich.... Ich weiß nicht.“ Er überlegte kurz, sah den Wolf noch einmal an. Erst mit finsterer Mine, dann lockerte er seinen Blick, lächelte ein wenig und sagte: „Na schön wenn du willst. Ich lass dich nicht alleine.“ „Danke Cloud.“ Jetzt drehte sie ihren Kopf und sah Tidus an. „Tidus?“ Dieser überlegte nicht lange und sagte spontan mit glänzenden Augen: „OK ich komme auch mit. Aber als Wolf wird man ihn doch Jagen.“ Sagte er und sah Anuk mit besorgtem Blick an, welcher einen Blick zurück warf, der so viel sagte wie: „Mach dir da mal keinen Kopf.“ „Stimmt. Da hat der Knirps nicht unrecht.“ „Sag mal musst du mich eigentlich immer Knirps nennen Cloud?“ Nun fing die Streiterei der zwei Jungs wieder an. Die beiden stritten sich öfter, meist weil Tidus immer nur helfen, aber Cloud immer alles besser wissen will und das kann Tidus überhaupt nicht leiden. Yuna unterbrach ihren erneuten Streit: „Jungs. Ich muss euch etwas sagen.“ „Was denn?“ fragten beide wie aus einem Mund und sahen Yuna überrascht an. „Ich bin eine Magierin.“ „Du bist eine was?“ fragte Tidus erstaunt. Er kniff seine Augen leicht zusammen und runzelte die Stirn. „Sag mal kannst du nicht lesen oder so? Magier können mit besonderen Fähigkeiten Menschen wiederbeleben und so ein Zeug.“ sagte Cloud mit einem niedermachenden Blick. „Ich hab doch nur gefragt. Es verziehen sich eben nicht alle immer an einen einsamen Ort, so wie du.“ „Jungs!“ Yuna wurde langsam ärgerlich mit den beiden Streithähnen. „Ich weiß schon wie man das mit dem Wolf hin bekommt.“ meinte Yuna und zeigte eine stolze Gestik. Sie tänzelte etwas auf der Stelle und murmelte eine Formel, bis Anuk hell leuchtete. Cloud und Tidus staunten nicht schlecht. Ihre Münder standen offen und ihre Augen waren weit auf gerissen. Was da jetzt vor ihnen stand war kein Wolf mehr. Es war ein Junge im Alter von 16 Jahren. Yuna war 15, Tidus 15 ½ und Cloud war genau wie er 16 Jahre. Er hatte braune Haare, blaue Augen und einen schlanken Körper. Yuna hatte ihm die Fähigkeit verliehen, sich immerzu in einen Wolf oder Menschen zu Verwandeln. „Wow! Wie hast du das gemacht?“ fragte Tidus immer noch erstaunt. Cloud war schon nicht mehr so beeindruckt und musste gleich wieder meckern: „ Na mit Magie du Kleinhirn.“ „Du hast auch kein anderes Hobby als mich zu ärgern oder Cloud?“ Fragte Tidus und neigte den Kopf leicht zur Seite. Seine Hände ballte er genervt zur Faust. „Ich gehe jetzt! Wenn ihr mit kommen wollt tut das, aber haltet mich nicht auf!“ Sagte er ungeduldig und drehte den beiden den Rücken zu. Doch er lief noch nicht los. Er drehte seinen Kopf und sah über seine Schulter zu ihnen und sagte nur noch: „Ich hab echt keinen Bock hier noch länger in der Stadt zu bleiben.“ „Hey, wir kommen zwar mit dir aber das heißt nicht, dass du hier alles bestimmen darfst.“ sagte Cloud rechthaberisch. „Aber irgendwie hat er ja Recht.“ Antwortete Yuna und sah besorgt ihre Schule an. „Wir sollten hier nicht länger bleiben. Ich glaube wir werden gesucht. Immerhin sind wir mit einem Wolf auf dem Schulhof gewesen.“ Sagte sie und sah wieder zu den anderen. Danach konnte man hören wie eine Gruppe von Männern im Gang der Schule rannten und einer von ihnen rief: „Da! Sie haben den Wolf in einen Menschen verwandelt, das können wir nicht zu lassen.“ „Oh nein. Sie haben ihn schon gemeldet.“ sagte Yuna besorgt und blickte entsetzt zum Eingang der Schule. „Wir müssen hier schnell weg!“ rief Cloud. Die Gruppe rannte los. Sie rannten vom Schulhof und gleich nach links in die Innenstadt rein. Sie hörten die Männer hinter sich her rennen und blieben nicht stehen, bis sie auf einmal in einer Sackgasse waren. Die Gasse war links und rechts mit hohen Häusern begrenzt. Es gab keine Türen und nur wenige Fenster. Zwar gab es eine Feuerwehrleiter auf jeder Seite, Aber diese wurde noch nie benutzt und ist in Vergessenheit geraten, was der Grund für eine schlimme Verrostung war. Sie kamen nicht mal an die Leitern heran, weil das letzte Stück, das zum Boden führte, schon abgefallen war. Außerdem würden sie sofort zusammen fallen, wenn sich ein Mensch dort hinauf bewegt. An den Wänden der Gebäude viel schon der Putz ab. Und in den Ecken lagen eklig stinkende, blaue Müllsäcke, die schon aufgerissen oder überfüllt waren. Seltsamerweise stand Quer zwischen den Häusern eine rote Ziegelwand, die weder Schmutz noch Beschädigungen aufwies. Doch sie war zu hoch für die vier um darüber zu klettern. Nur Anuk wäre in der Lage über diese Mauer zu kommen. Aber alleine wollte er jetzt auch nicht mehr weiter ziehen. Die Situation schien aussichtslos. Die Männer kamen immer näher. Die fünf saßen in der Falle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)