Black von Lunatik (Die Wirkung von Schwarz (Puppyshipping)) ================================================================================ Kapitel 1: Am Arbeitsplatz -------------------------- Ich habe mich entschlossen. Du kannst mich so oft nieder machen, wie du willst. Ich werde immer wieder aufstehen. Werde immer wieder zu dir kommen. Bist du es dir endlich eingestehst. Katsuya stand vor dem Spiegel und betrachtete sich darin. Es war nicht so, dass er schwarz mochte, oder anderen Farben bevorzugte, doch seit geraumer Zeit waren die schwarzen Lederhosen und die anliegenden T-Shirts zu seiner Alltagskleidung geworden. Denn diese Farbe an Katsuya regte Seto am meisten auf. Jedes Mal, wenn Seto ihn darin sah, kochte diesem sichtlich das Blut. Er schleuderte ihm verächtliche Bemerkungen über diesen Kleidungsstil zu. Und doch konnte Seto bis jetzt kein einziges Mal die Augen von ihm lassen. Kats hatte es zufällig entdeckt, die Wirkung der Farbe, die eigentlich keine war, als er für die Abschlussparty eben dieses Outfit ausgewählt hatte. Seitdem trug er es immer, wenn er vorhatte Kaiba unter die Augen zu kommen. Was inzwischen so viel hieß, wie tagtägliche Bekleidung. Er ging Tag für Tag in Setos Büro, jedes Mal mit einem geschäftlichen Betreff, verfolgte ihn auf jede Pressekonferenz und begleitete ihn auf jede seiner wichtigen Geschäftsfeiern. Seto konnte ihm nicht mehr entkommen. Er hatte schon einmal versucht den Blonden rauszuwerfen. Nach diesem Vorfall hatte sich Kats in seinem Beruf beachtlich schnell vorgearbeitet und war dann erfolgreich in Setos Firma eingestiegen. Kaiba konnte ihn inzwischen nicht mehr so leicht loswerden. Er hatte es auch nicht mehr versucht. Hoffte Seto, Kats würde es langweilig werden und er würde ihn in Ruhe lassen? Sicher nicht. Oder befürchtete der Ältere die Kontrolle über die Situation endgültig zu verlieren? Schon eher. Oder hatte der Braunhaarige einfach Angst, Kats würde dann zu anderen Mitteln greifen, als das kleine Stalking? Gut möglich. Vielleicht befürchtete Seto das ja wirklich. Vielleicht wäre Kats sogar wirklich in der Lage härtere Methoden anzuwenden. Doch jetzt war ihm das ein bisschen Ärgern des Älteren noch genug. Er nahm das Parfüm aus dem Badeschränkchen und sprühte etwas davon auf sein Handgelenk. Es war Setos Lieblingsduft. Katsuyas Haare rochen nach Setos Lieblingsshampoo und um seinen Hals war eine Kette mit einem silbernen Drachenanhänger umgelegt. Alles wie es der große Meister mochte, dachte spöttisch Katsuya, sich im Spiegel betrachtend. Zufrieden leckte er sich über die Lippen. Er sah gut aus. Gerade zu umwerfend, das wusste er. Die gierigen Blicke und die billigen Anmachen waren nicht zu übersehen oder überhören. Die schwarze Farbe betonte seine schlanke Figur und ließ trotzdem seine Muskeln durchscheinen. Die perfekte Mischung. Sein blondes Haar passte ausgesprochen gut dazu und wer konnte schon seinen schokobraunen Augen widerstehen? Außer Kaiba natürlich. Zumindest bis jetzt. Nun stand er wieder vor dem Braunhaarigen. Und dieser hatte gleich anstatt einer Begrüßung einen herablassenden Kommentar über Katsuyas Outfit abgelassen. Das war er gewohnt. Es war ihm inzwischen sogar fast angenehm, immerhin bewies es dem Blonden immer aufs Neue, das das Schwarz seine Wirkung noch nicht verloren hatte. Die eisblauen Augen funkelten ihn an, den Blick direkt auf ihn gerichtet. Ein Blick, der wanderte. Von oben bis unten und wieder zurück. Katsuya beobachtete dies hocherfreut und amüsiert. „Kannst du dich nicht satt sehen, mein Schatz?“ Es war eigentlich fast schon ein Standartspruch. Er sagte es nun seit einer Woche jeden Morgen zu dem „Chef“ und jedes Mal ließ sich der andere ein neues Konterargument, was einer Beleidigung gleichzusetzen war, einfallen, bisher zumindest. Diesmal überging Seto den Kommentar einfach. „Was willst du denn heute hier?“, fragte er stattdessen kühl, doch war der gereizte Unterton nicht zu überhören. Wie ungewöhnlich für den sonst so beherrschten „Boss“. „Ich wollte Ihnen die wöchentliche Bilanz und die neuen Entwürfe der Designabteilung bringen, Herr Kaiba“, begründete der Blonde sein Auftauchen, das Wort ‚Ihnen’ besonders betonend – der andere legte großen Wert darauf gesiezt zu werden. „Damit hättest du ruhig auch die Sekretärin schicken können, Köter.“ „Nicht doch, die arme Jeanny ist doch viel zu sehr damit beschäftigt allen ihren Morgenkaffee zu bringen.“ Er zischte. Dieses Arbeitstier verstand einfach keinen Humor. „Sie wird dafür bezahlt, also lass sie ihre Arbeit machen.“ Ein Argument, das ausnahmsweise nichts mit Katsuya oder seinem Outfit zu tun hatte. Seto konnte es einfach nicht leiden, wenn man seine Arbeit nicht sorgfältig und zu 200% erledigte. Workaholic, der von seinen Mitarbeitern genau dasselbe verlangte. Diese Tatsache trieb Katsuya dazu, dass er Überstunden ohne Ende machte und wirklich fleißig alle Aufträge erledigte. Einer der Gründe, wieso Seto ihn in seiner Firma duldete. Auch wenn der Firmenchef es nie zugeben würde, so war Katsuya zu einem talentierten und verantwortungsbewussten Menschen herangewachsen, der für die Designabteilung unentbehrlich geworden war. Katsuya ignorierte gekonnt das Zischen, während er um den Holztisch herumging und sich an dessen Rand setzte, einige Papierstapeln galant zur Seite schiebend. „Nebenbei ist „Köter“ eine Beleidung und keine gerechte Behandlung seinem Arbeitnehmer gegenüber. Ich kann Sie anklagen, Herr Arbeitsgeber.“ Er beugte sich noch etwas zu Seto runter. „Wirst du nicht tun, dafür verdienst du hier zu gut.“ Beides stimmte, nur war das Zweite kein Grund fürs Erste. Doch Katsuya lächelte nur amüsiert. Er würde die Firma nie verlassen, bevor er nicht das bekam, was er wollte. Ein Katsuya Yônouchi gab nie auf. „Und ich könnte dich wegen Belästigung am Arbeitsplatz verklagen“, fügte der Braunhaarige nach einer Pause hinzu. „Wirklich?“, seine Stimme war nur noch ein Flüstern an Setos empfindlichem Ohr. Er merkte, wie die Nackenhärchen seines Chefs sich aufstellten. „Ich könnte auch aussagen, dass Sie mich dazu nötigen. Es scheint ja Ihnen zu gefallen.“ „Wie kommst du darauf?“, Setos Stimme klang monoton und passte dadurch hervorragend zu dem versteiften Körper. Ein Kerzengerader Rücken, den Kats mit seiner Hand entlang fuhr. Von den verspannten Schultern, weiter, die Wirbelsäule entlang, was ein Zucken beim Älteren verursachte. Kreisende Bewegungen, die gefährlich nahe an dem begehrten Hinterteil des CEO ausgeführt wurden. Die zweite Hand Katsuyas legte sich auf die Wange Setos. Dabei spürte er die weiche Haut, was ein inneres Feuer in dem Blonden entfachte. Seine Standhaftigkeit wurde bis aufs Äußerste strapaziert, doch er würde sich jetzt zurückhalten. Er hauchte dem Braunhaarigen einen Kuss auf das Ohrläppchen und flüsterte seine Antwort. „Sie halten mich ja nicht auf, Herr Arbeitgeber.“ Dann ließ er von dem Älteren ab und erreichte in wenigen Schritten die Tür. Diese aufmachend drehte er den Kopf zu dem weiterhin reglos Sitzenden und riet heiter: „Sie sollten sich eine Massage gönnen, Sie sind schrecklich verspannt!“ Die Tür fiel zu, während Seto immer noch nicht reagierte. Na hoffentlich hatte er nicht zu viel angestellt, nicht dass der Drachen jetzt zu verstört wurde. Es wäre viel zu schade das Spiel zu unterbrechen, jetzt, wo er doch so weit gekommen war. Eine Welle von Aufregung und Vorfreude überflutete Kats. Er war einen großen Schritt weiter gekommen an diesem Tag. Seine Hände zitterten kaum merklich – man könnte es nur anhand der Bewegung der Papiere in seiner Linken erkennen. Seine Vorstellungskraft malte seinen Geliebten in allen möglichen Positionen. Er hatte inzwischen Unmengen an verschiedenen Variationen eines „erregten Seto“ – welche davon wohl der Wirklichkeit entsprach? Das würde er noch rausfinden. Aber vorerst würde er sich in seiner Freizeit nur wieder der Aktmalerei zuwenden. Diese Begegnung hatte seine Inspiration beflügelt. Ein breites Lächeln offenbarte seiner Umgebung in was für einer Hochfreude sich der Blonde befand. Dadurch folgten ihm ungläubige und auch bewundernde Blicke. Es kam selten vor, dass jemand in solch einer positiven Stimmung das Büro des Unbarmherzigen verließ. Nein, eigentlich war es noch nie vorgekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)