Spardas and Evas Story von Zuko13 (Wie alles Begann) ================================================================================ Kapitel 3: Die Bar ------------------ Als Eva aufwachte, war es noch mitten in der Nacht. Die Uhr auf der Kommode zeigte, dass es kurz nach drei war. Seufzend setzte sich die junge Frau auf und schaute aus dem riesigen Fenster. Die Stadt war in Dunkelheit gehüllt. Nur wenige Laternen und leuchtende Werbetafel erhellten die Straßen. Die Wohnung der jungen Jägerin lag in einem ruhigen Viertel und so waren die einzigen Geräusche der nächtlichen Stadt, das Vorbeirauschen von den seltenen Autos. Eva stand auf und legte ihre Hände und ihre Stirn auf das kalte Glas. Diese Ruhe war nur an der Oberfläche. Irgendwo dort unten lagen gefährliche Wesen auf der Lauer und warteten auf ihre Opfer. Seufzend schloss die junge Frau die Gardinen und machte das Licht an. Die Nacht war die Zeit der Monster und der Jäger. Wenige Minuten brauchte Eva, um sich fertig zu machen. Sie zog ihre schwarze Hose und einen leichten, schwarzen Rollkragenshirt an. Die Jägerin überprüfte ihre Waffen, nahm ihren langen, roten Mantel und verließ die Wohnung. Die Nacht begrüßte Eva mit einer kühlen Brise. Die Regenwolken verzogen sich und so konnte man hier und da die Sterne sehen, die kleinen Eiskristallen ähnelten. Je näher die Jägerin dem Zentrum der Stadt kam, desto lauter wurde es. Schüsse, Sirenen und Geschrei waren mittlerweile nichts Ungewöhnliches. Ein kaum vernehmbares Knurren ließ Eva aufhorchen. Vorsichtig umfasste sie die Handgriffe ihrer Pistolen. Sie bog in eine dunkle Sackgasse ein und drehte sich um. Nichts war zu sehen, doch sie wusste genau, dass etwas da war. Wahrscheinlich ein Dämon niederen Ranges, der einfach seinen Hunger stillen wollte. „Komm schon Baby! Mami hat nicht ewig Zeit!“, sagte sie und zog ihre Zwillingspistolen raus. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei stürzte sich die Kreatur auf Eva. Doch die Jägerin sprang zur Seite, machte eine Rolle und schoss. Jeder Schuss war ein Treffer und in den nächsten Sekunden zerfiel der Dämon zu Staub. Eva richtete sich auf und versteckte ihre Waffen. Ohne sich umzusehen verließ sie die Gasse und ging weiter Richtung Zentrum. Die stummen Nachrichten in dem Schaufenster eines Elektroladens weckten Evas Interesse und sie blieb stehen. Im Fernseher lief gerade ein Bericht über die Rettung einer Familie aus dem Feuer. Als die Familie und der Feuerwehrmann, der diese rettete, gezeigt wurden, lächelte die Jägerin. Jeder half so wie er konnte. Und sie konnte helfen, indem sie die Menschen vom Bösen beschützte. Eva streckte sich, drehte sich um und ging weiter. Sie hatte heute noch was zu erledigen, neben der Jagt. Das alte, graue Gebäude mitten im Zentrum unterschied sich deutlich von den anderen. Es war übersät mit Rissen und war nicht erhellt. Die leuchtenden Namensschilder und Werbetafeln gab es dort auch nicht. Doch genau dieser Ort war Evas Ziel. Im Keller dieses Gebäudes war eine Bar, die oft von den Jägern besucht wurde. Die schwere Eisentür quietschte, als die junge Jägerin sie öffnete. Leise Jazzmusik drang aus den Lautsprechern. Der Raum war voll mit Zigarrenrauch und Eva musste husten. Sie ging direkt zur Theke an den kleinen, runden Tischen vorbei. Auf Kommentare von den angetrunkenen Besuchern reagierte sie nicht. „Wen sehe ich denn da? Eva, höchstpersönlich. Wo hast du denn so lange gesteckt?“ Der ältere Barkipper lächelte Eva an, ohne sich von seiner Beschäftigung, dem Reinigen von Gläsern, abzulenken. „Was glaubst du?“, fragte die junge Frau zurück und setzte sich. Sie schaute auf eine große Pinnwand neben dem Regal. Darauf waren Fotos der Jäger, die ihr Leben im Kampf verloren hatten, angebracht. Eva kannte keinen einzigen Jäger, der einfach nur an Altersschwäche starb. Das Bild ihrer Mutter, die Eva ungemein ähnelte, war auch dort. „Hast du ein Bild von Roland? Er verdient auch einen Platz an deiner Ehrentafel.“ Überrascht starrte der Barkipper sie an. „Nein! Er war doch gestern noch hier!“ „Oh, doch, Denny. Es hat ihn auch erwischt“, seufzte Eva. „Kommst du klar? Du hast doch erst vor kurzem deinen Vater verloren.“ Denny schenkte eine bernsteinfarbene Flüssigkeit in ein Glas ein und reichte es Eva. Diese ignorierte seine Frage. Was sollte sie auch antworten. Natürlich kommt sie klar. Es blieb ihr nichts Weiteres übrig. „Geht aufs Haus.“ Die Jägerin trank das Glas in einem Zug leer. Der Barkipper seufzte. „Unfassbar.“ „Tja, so ist das Leben der Hübschen und Gefährlichen. Sag mir lieber, hatte Roland etwas erwähnt, als er hier war?“ Denny hielt einen Moment inne und nickte dann. „Ja in der Tat. Er hatte etwas von dem stärksten Jäger geredet und dass er seine Hilfe braucht. Er hatte mir noch den Zettel gezeigt mit der Adresse. Er sagte noch etwas über Legenden aber ich habe nicht wirklich zugehört. Du weißt ja er mag ... mochte lange über solche Themen erzählen.“ Bei dieser Bemerkung musste Eva lächeln. In der Tat liebte Roland alles über Sagen und Legenden. „Hast du dir zufällig die Adresse gemerkt?“ Denny schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir Leid.“ „Schon gut.“ Wenn Roland sich die Mühe gemacht hatte und die Adresse notierte, dann hatte Eva eine Ahnung, wo der Zettel jetzt sein könnte. „Danke dir, Denny. Bis zum nächsten Mal.“ Der Barkipper nickte und sah zu wie die junge Jägerin die Bar verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)