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Sommerregen und seine Nebenwirkungen

eine Horitsuba-Story
von

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Einen Baum teilen

Disclaimer: Shiritsu Horitsuba Gakuen und seine Charaktere gehören mir nicht. Das Regenmädchen oder die Songtexte, die ich benutze gehören mir nicht. Mir gehört nicht mal der Baum, den ich verwende.

Mir gehört nur die Idee. Und ein Schirm, der einen blauen Himmel mit weißen Wölkchen zeigt.
 

~*+*~

Now that it’s raining more than ever

Know that we’ll still have each other

You can stand under my umbrella
 

Plain White T’s, “Umbrella”

~*+*~

Nichts ist wie Sommerregen.

Manchmal konntest du regelrecht fühlen, wie er sich näherte, du konnte es in der Luft riechen und du fühltest, wie sich die Feuchtigkeit in deine Kleidung schlich. Und manchmal dauerte es nur einen Augenblick lang; große, kühle aber nicht unangenehm kalte Tropfen treffen deinen Nacken und sobald du bemerkst, dass es regnet verfärbt der ganze Himmel sich grau; dunkle Wolkenmassen werden zu einer Decke verwoben, die dick genug ist um die Sonne auszublenden.

Sommerregen ist nicht Regen per se; es ist ein Angriff, Wasser fällt so schnell vom Himmel, dass es klingt, als hätte irgendeiner da oben gerade die Spülung betätigt. Es gibt keine Möglichkeit sich vor ihm zu verstecken und keine Möglichkeit sich darauf vorzubereiten. Denn Sommerregen folgt Murphy’s Law. Natürlich kann man einen Schirm mit sich herum tragen, aber das ist es auch so ziemlich: den Schirm herumtragen. Ohne ihn zu benutzen. Nein, es regnet ja nie, wenn man mal einen Schirm dabei hat.

Und so ganz nebenbei: warum sollte irgendjemand im Sommer mit einem Schirm herum laufen?

Das ließ einen ganz schön merkwürdig aussehen.

Und darum regnete es auch so oft in Sommermonaten.
 

Yuui de Flourite, geboren in Frankreich, ehemaliger Chefkoch eines Restaurants in Neapel und derzeit Hauswirtschaftslehrer der Horitsuba Private Academy, war das egal. Auf dem Campus waren die Klassenzimmer nicht weit entfernt von den Wohnblöcken der Lehrer; selbst wenn man klatschnass wurde, konnte man zehn Minuten später in trockene Sachen schlüpfen. Außerdem pflegte er zusammen mit Fye nach Hause zu gehen und Fye hatte immer einen Schirm dabei, ein leuchtend gelbes Monstrum mit blauen Entchen darauf.

Fye war es egal, ob er merkwürdig aussah.

Fye liebte es, „under my umbrella-ella-ella-eh-eh-eh“ zu singen, wenn es regnete.

Unglücklicherweise wurde Fye aber eines schönen Sommertages krank, sodass Yuui gezwungen war allein nach Hause zu gehen. Die Sonne stand hoch in einem kupfersulfatblauen Himmel mit flauschigen weißen Wölkchen, sodass man denken könnte ’hey, was für ein schöner Tag’... bis man ins Freie trat. Die Luft außerhalb jedes Gebäudes mit Klimaanlage war nicht nur heiß, sie war dick und schwer und feucht. Das perfekte Wetter um sich im Schatten zu verkriechen, Eistee zu trinken und sich laut stöhnend über das Wetter aufzuregen. Es war nicht gerade das perfekte Wetter für einen extra langen Nachhauseweg, weil man noch mal eben in die Apotheke um die Ecke musste um seinem vor Fieber zitternden Zwilling Medizin zu besorgen.

Der Blonde brauchte eine halbe Stunde um zu dem Laden zu gelangen und als er endlich auf dem Rückweg war, war es bereits 16:00 Uhr. Yuui lief eine nahezu menschenleere Allee entlang als es zu regnen anfing. Es begann langsam, ein bedächtiges Tröpfeln, bis das Regenmädchen mit ihrem Schlüssel die Schleusen des Himmels öffnete. In weniger als einer Minute schüttete es regelrecht und der Hauswirtschaftslehrer rannte, eine braune Papiertüte an seine Brust gedrückt. Er wollte nicht, dass sie nass wurde und der gesamte Inhalt auf der Straße verstreut wurde.

Er kam an einigen Bäumen vorbei, die man entlang der Straße gepflanzt hatte, die meisten kaum größer als ein ausgewachsener Mann, keiner von ihnen dazu geeignet sich darunter zu verstecken; keiner von denen würde ihn vor diesem grässlichen Regen schützen. Dann sah er sie.

Eine Eiche.

Eine riesige Eiche mit starken, knorrigen Ästen und Zweigen, die so viele Blätter trugen, dass es eine Art natürliches Dach bildete. Unter der Eiche war ein trockener, runder Bereich mit einem Durchmesser von annähernd einem Meter. Endlich ein Ort zum Ausruhen.

Yuui schloss seine Augen und seufzte erleichtert, als er den Baum erreichte und entspannte sich ein wenig. Nun musste er nur noch abwarten bis der Regen aufhörte.

Und als er dort stand und dem Geräusch plätschernden Wassers lauschte verlor er das Zeitgefühl. Minuten vergingen. Einige Leute kamen vorbei, eng unter ihren Schirmen geduckt, die es irgendwie geschafft hatten Murphy’s Law zu umgehen. Der blonde Mann schien sie nicht zu bemerken, er starrte auf die Tropfen, die auf den dunklen Asphalt plumpsten.

Irgendwie wurde ihm von dem Anblick nicht langweilig.

Er erinnerte sich daran, wie Fye immer den Rotationsverdampfer im Schullabor anstarrte und seine Zeit damit verbrachte dabei zuzusehen, wie farblose Lösungsmittel an einer kühlen Glasspirale auskondensierten und dann in einen runden Kolben tropften und das in vollkommenem Schweigen. Yuui hatte nie herausgefunden, warum dieses Gerät so eine beruhigende Wirkung auf seinen quirligen Bruder hatte aber Fye wurde dieses Anblicks nie müde.

Vielleicht erfuhr er dasselbe nun am eigenen Körper.

Es war besänftigend, kühlte das Gemüt und die Temperatur der Luft herunter. Und dann war da noch dieser Duft nach... Reinheit als all die Emissionen der Fahrzeuge und Haushalte in dem Wasser gebunden wurde, sodass nichts zurückblieb außer Frische.
 

„Sensei?“

Yuui schreckte aus auf seinem Regen induzierten Tagtraum und starrte seinen Schüler an, der mit Neugierde zurück starrte. Es war einer der Li-Zwillinge, der Blonde war sich nur nicht sicher welcher von beiden. Noch nicht. Er nahm lediglich zur Kenntnis, dass der Junge einen Rucksack trug; die Schultern seines grünen T-Shirts waren nass und sein wuscheliges braunes Haar sah etwas durcheinander aus, wahrscheinlich durch das Wetter. Nasse Strähnen klebten an seiner Stirn.

Ein Grinsen stahl sich auf die Lippen des Jungen. „Haben Sie etwas dagegen sich einen Baum mit mir zu teilen, Sensei?“, fragte er und Yuui wusste sofort, dass es sich um Syaoron handelte, den Älteren. [1]

Yuui runzelte die Stirn, denn er war mit dieser Redensart nicht vertraut. Er hatte davon gehört, dass sich Leute einen Schirm teilten, das ja, aber sich einen Baum zu teilen?

„Natürlich macht es mir nichts aus, Syaoron-kun, ich meine, es ist ja nicht so, als würde mir dieser Baum gehören, nicht wahr?“

Der Junge erwiderte nichts und so standen sie dort wartend, ein Schüler und ein Lehrer, die sich einen Baum teilten. Die Stille miteinander teilten. Es gab allerdings eine Sache, die dem Blonden durchaus etwas ausmachte. Er mochte Stille, wenn er allein war, aber jetzt war er ja nicht mehr ganz allein und die Anwesenheit seines Schülers machte ihn etwas nervös. Kinder sollten plaudern und herumtoben und Spiele spielen, aber Syaoron schien nicht nach plaudern zumute zu sein, er summte nicht einmal um die Stille zu überbrücken und im Gegensatz zu seinem Bruder war er nicht gerade schüchtern, wodurch das stille Lächeln im Gesicht des Jungen wirkte, als hätte er irgendetwas vor.

„Warum sind Sie hier, Yuui-sensei?“, fragte der Brünette während seine Augen die andere Straßenseite fixierten. Es war ungefähr in jenem Moment, dass der Ältere bemerkte, dass er den Jungen schon eine Weile lang anstarrte.

„Du meinst unter dem Baum?“ Yuui wusste, wie albern diese Frage war, aber er fühlte sich ohnehin nicht sonderlich clever in der Gegenwart des Jungen und ’hier’ war ein ziemlich weit gefasstes Wort.

„Nein, ich meine, warum sind Sie hierher gezogen und Lehrer geworden? Fye-sensei hat mir erzählt, Sie waren vorher Koch in einem italienischen Restaurant.“

„Oh. Richtig. Na ja, die Rektorin[2] hat mir den Job angeboten, deshalb. Ich dachte mir, es wäre eine gute Gelegenheit, meinen Bruder wieder zu sehen.“

Syaoron-kun drehte seinen Kop zur Seite und seine bernsteinfarbenen Augen suchten nach den Blauen seines Lehrers. „Sie und Fye-sensei sind ziemlich gegensätzlich, nicht wahr?“, merkte der Junge an, „obwohl Sie gleich aussehen. Na ja, nicht absolut gleich, aber... Sie wissen schon.“ Er zuckte mit den Schultern.

Der Blonde lächelte. „Du und Syaoran-kun habt auch ziemlich verschiedene Persönlichkeiten.“

„Jaah.“

Es schien, als gäbe es nichts weiter zu sagen, also entschieden Beide sich dazu zur anderen Straßenseite hinüberzublicken, obwohl es dort nichts zu sehen gab. Der Regen wurde noch stärker, lauter. Es klang, als wären sie in der Mitte eines tosenden Stroms gefangen und dann fanden die ersten Tropfen ihren Weg durch das dichte Blätterdach, fielen auf Haut, die erst kürzlich getrocknet war und sorgten dafür, dass das Paar unter dem Baum näher zusammenrückte. In dem schmalen Bereich direkt um den Stamm war es noch immer trocken.

Plötzlich, als sie sich nahe genug waren, dass ihre Arme sich berührten, nieste der Junge.

„Gesundheit.“

„Danke.“ Syaoron rieb sich die Nase und versuchte seinen Lehrer nicht anzusehen. Er konnte den Blick des älteren Mannes fast auf seiner Haut spüren.

„Du solltest schleunigst nach Hause kommen, sonst wirst du noch krank. Ich hoffe, es hört bald auf zu regnen.“

„Sie auch.“

„Wie bitte?“

„Sie sollten auch bald nach Hause, Yuui-sensei. Das ist Arznei, richtig?“ Der Junge deutete auf die Papiertüte in den Armen seines Lehrers. Er hatte gerade erst das Logo darauf erkannt. „Und ich schätze mal, Fye-sensei wird auf Sie warten.“

„Syaoron-kun...“, setzte Yuui an, brach dann aber ab als er merkte, dass er nicht weiter wusste. Irgendwie hatte sein Schüler gerade... traurig geklungen. Aber das machte keinen Sinn, oder? „Für meinen Bruder ist gesorgt. Kurogane-sensei hat versprochen, nach ihm zu sehen, bis ich heim komme und es ist nicht gerade so, als hätte wir keine Erkältungsmedizin zu Hause, es geht nur langsam zur Neige. Aber Syaoron-kun, kann ich dir eine Frage stellen?“

Der Brünette zuckte erneut mit den Schultern. „Sicher.“

„Warum bist du hier?“

„Sie meinen unter dem Baum?“

Er erlaubte sich einen Spaß daraus, stellte Yuui fest. Der Junge zog ihn nur auf. Was für ein verschmitztes Kind. Er hatte dieses Verhalten schon früher bemerkt, während des Kochunterrichts, als Syaoron-kun seinen Zwilling heftig zum Erröten gebracht hatte, indem er Syaoran-kuns Zuneigung zu Sakura-chan zur Sprache gebracht hatte.

„Nein. Ich meine Ja, irgendwie schon. Was machst du hier ganz allein in diesem Teil der Stadt?“ Es gab kein Kino in der Nähe, keinen Rummel, kein Einkaufszentrum. All jene Orte, an denen man erwartete Jugendliche anzutreffen. Es gab einige Cafés, aber das erklärte nicht, warum der Junge nicht mit Freunden oder Klassenkameraden unterwegs war.

„Ich war in der Bibliothek.“

„Oh. Du magst Bücher?“

„Sie klingen überrascht“, stellte der Junge fest.

„Na ja, ähm, nein, es ist nur...“ Yuui bemerkte, dass er schon fast stotterte und das brachte Syaoron zum Kichern. Nicht auf diese mädchenhafte Art, auf eine gute, amüsierte Art.

„Es ist nur etwas, dass du und dein Bruder gemeinsam habt“, beendete der Blonde den Satz.

Der Junge nieste erneut, diesmal ziemlich heftig. Er fluchte leise.

„Meine Güte, Syaoron-kun, du wirst dir wirklich noch eine Erkältung einfangen“, sagte Yuui und rieb dem Kleineren mitfühlend über den Rücken.

„Mir geht’s gut, Yuui-sensei. Sagen Sie, mögen Sie’s hier?“

Was sollte er nur mit diesem Jungen anfangen? Es sah Syaoron gar nicht ähnlich, so viele Fragen zu stellen und permanent das Thema zu wechseln. Im Unterricht und in Gegenwart seiner Freunde benahm er sich ganz anders (zumindest soweit Yuui das beurteilen konnte). Konnte es sein…

Nein.

Es gab keinen Grund anzunehmen, dass er für den Jungen jemand Besonderes war.

„Ähm, Yuui-sensei, Ihr Gesicht wird ganz rot.“

„Mir ist warm, das ist alles“ entgegnete der Lehrer und errötete noch mehr während er seine albernen Gedankengänge verfluchte. Es gab keinen Grund anzunehmen, dass er besonders für diesen Jungen war, nur Syaoron-kun für ihn jemand Besonderes war. Auch wenn das etwas war, dass Yuui selbst vor seinem geliebten Zwillingsbruder geheim hielt. Yuui würde niemandem gegenüber zugeben, dass er diesen Schüler mehr mochte als jeden anderen, genauso wenig verstand er, warum er so empfand.

„Ich seh’ schon. Also, mögen Sie die Schule?“

„Ja. Sie ist ein netter, friedlicher Ort und alle sind so freundlich. Und ich mag es zu unterrichten. Es ist weit entspannender als für ein Restaurant zu kochen und außerdem viel inspirierender. Dank euch habe ich immer wieder Ideen für neue Rezepte.“

„Ich denke, Sie sind ein guter Lehrer.“

„Oh, danke, Syaoron[3]“ Er schenkte dem Brünetten sein fröhlichstes Lächeln und der Junge erwiderte es.

„Yuui-sensei?“

„Ja?“

„Es hat aufgehört zu regnen.“

„Tatsächlich?“ Der Ältere runzelte die Stirn, sich umsehend. Er hatte es gar nicht bemerkt. Und er fing an es zu bedauern, was merkwürdig war, schließlich gab es keinen Grund den Regen zu vermissen. Es war ja nicht so, als wollte er unter einem Baum fest stecken. Mit einem Schüler. Mit diesem bestimmten Schüler…

Es war nicht zu leugnen. Syaoron-kun hatte etwas an sich, das ihn irritierte, ihn nervös machte und dazu brachte alberne Dinge zu sagen, aber er genoss es dem Jüngeren nahe zu sein.

„Na ja, dann lass uns heim gehen.“ Yuui seufzte.
 

Sie waren ungefähr zehn Minuten zu Fuß unterwegs, als ein neuer Schauer los brach. Doch dieses Mal war es unnötig herum zu rennen und sich einen Unterschlupf zu suchen. Dieses Mal öffnete Syaoran seinen Rücksack, holte seinen grasgrünen Schirm heraus und öffnete ihn. Yuui fühlte sich vor den Kopf gestoßen.

„Du hattest den die ganze Zeit bei dir? Warum hast du denn nichts gesagt?“

„Sie haben nicht gefragt.“ Der Junge schmunzelte verschmitzt. „Haben Sie etwas dagegen einen Schirm mit mir zu teilen, Sensei?“

„Das habe ich allerdings. Ich mag es nicht mit Leuten, die sich über mich zum Narren halten wollen, unter einem Schirm zu stehen.“

„Ich wollte sie nicht zum Narren halten, Sensei“, sagte Syaoron entschuldigend. Der Junge hielt den Schirm höher, denn er wollte nicht, dass sein Lehrer, der ihm so teuer war, nass wurde.

Yuui wirkte nicht wütend.

Er wurde nie wütend, er war eine ruhige und ausgeglichene Person. (Das musste es auch, das war ein natürlicher Mechanismus, der es ihm erlaubte Fye zu ertragen.)

Yuui sah enttäuscht aus. Für den Schüler war das sogar noch schlimmer, als wenn er wütend geworden wäre.

„Und was genau hattest du damit bezweckt?“

„Ähm...“ Der Jüngere fand seine Schuhe plötzlich sehr interessant. „Nichts, wirklich. Ich hab Sie nur da stehen sehen und Sie sahen irgendwie verloren aus. Ich wollte nur... reden.“

„Die Leute irrezuführen nur um Aufmerksamkeit zu bekommen ist keine sehr nette Angewohnheit, Syaoron-kun“, sagte der Blonde. Er kniete sich neben den Jungen und – lächelte. Bernsteinfarbene Augen sahen ihn verwirrt an. „Besonders, wenn es keine Notwendigkeit dafür gibt. Wenn du mit mir reden möchtest, tu es einfach.“

„Sicher. Es tut mir Leid.“

„Das sollte es auch. Aber du kannst später darüber nachdenken, wie du das wieder gutmachen willst. Jetzt ist es an der Zeit nach Hause zu laufen.“ Seine langen und doch zerbrechlich aussehenden Hände schlossen sich um den Griff des Schirms und umfassten dabei die Hand des Jüngeren, als der Lehrer aufstand.

Syaoron fühlte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Alles was er gewollt hatte war diesen Mann ein wenig besser kennen zu lernen, ihn ein wenig zu necken und nun? Der Junge realisierte, dass er weit mehr bekommen hatte als er erwartet hatte, gleichzeitig hatte er etwas anderes verloren.

Bei dem Gedanken musste er lächeln. Und als sie sich auf den Weg machten, Seite an Seite, fragte der Junge: „Sensei, würden Sie sagen, dass ich niemand bin?“

„...“

„Sensei?“

„Das ist eine merkwürdige Frage, Syaoron-kun. Natürlich bist du nicht niemand.“

„Ja, das hatte ich mir gedacht.“

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[1] Jepp, Syaoron ist der Ältere von Beiden in Horitsuba. Ich weiß, dass es in meiner anderen FF verkehrt herum ist (aber das ist ein AU, also tolerierbar XD) und ich es in der englischen Variante hiervon falsch hatte. Aber als ich den Fehler erkannte, wollte ich es so lassen.

[2] Yuukos Job wird allgemein mit „chairman“ übersetzt, aber ich habe auch schon „principal“ gelesen. Und „Verwaltungschefin“ einer Schule ist doch die Rektorin, nicht war?

[3] Ich möchte klar stellen, dass ich das –kun hier absichtlich weg gelassen habe, auch wenn das bei Yuui eher unbewusst passiert ist.
 

Das sollte ursprünglich ein One Shot werden, aber bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte ich drei Kapitel auf Englisch verfasst. Die Grundidee hatte ich an einem Donnerstag, als ich meine Schwester vom Kindergarten abholte und – wer hätte das gedacht? Es fing an zu regnen. Und da stand ich nun, mit meiner Diven-Schwester und ihrem nutzlosen Fahrrad, unter einem Baum und trotzdem wurden wir nass. *seufz*

Für Kapitel 2 spielt übrigens Syaorons Frage noch eine Rolle. ^^

Jemand zum Lieben

Disclaimer: Shiritsu Horitsuba Gakuen und dessen Charaktere gehören mir nicht, ebensowenig wie die Songtexte, die ich miss-/gebrauche. Mir gehört auch Paula und Paula nicht.

Pairing: Noch immer SyaoYuui, mit einem Hauch von KuroFye. Und nein, Kurogane und Fye sind hier noch kein Paar. In Drama CD 3 merkt Sakura an, dass die Freundschaft der Beiden sich langsam vertieft und wenn ich mich richtig erinnere hat Kurogane erst kurz vor der Schatzsuche Fyes Freundschaftsangebot angenommen. Also nehme ich mal an, dass sie nicht zusammen sind und sich gegenseitig auch noch nicht ihre Liebe gestanden haben, obwohl ich vermuten, dass schon heftig geflirtet wird. Ganz zu schweigen davon, dass Fye Kuro-pon heimlich beim Duschen beobachtet. XD
 

Für den ersten Teil der Geschichte dienten mit die Diskussionen meiner Familie als Inspiration.

~*+*~

I said the world, it still is the same

You'll never change it, just as sure as the stars shine above

Good god, baby, you ain't nobody until somebody loves you

So find yourself somebody to love
 

Michael Bublé, "You are nobody until somebody loves you"

~*+*~

In dem Moment, als er den Schlüssel in das Schlüsselloch steckte – es war schon fast abends – bemerkte Yuui einen merkwürdigen Dialog, der sich in der Wohnung abspielte. ‚Warte mal... das kann nicht stimmen’, dachte er bei sich, als er die Tür aufschloss und den Flur betrat. Dass Fye und Kurogane-san sich stritten war an sich nichts neues, insbesondere wenn Fye mal wieder den gebräunten Mann zu etwas ’Spaß’ zu überreden versuchte – die Art von Dingen, die andere Menschen als verrückt, ja sogar geisteskrank bezeichneten. Wie auch immer, diesmal war es nicht diese Art von Streitgespräch, es war eher... nun, es war, was es war.
 

“Maulwürfe”, beharrte Fye.

„Igel“, knurrte Kurogane.

„Maulwürfe.“

„Nein, das sind sie ganz sicher nicht!“

„Au, Kuro-puu, kein Grund gleich so zu schreien, dadurch hast du auch nicht recht“, quengelte der Blonde, „Sieh dir nur ihre Nasen an, die sind ganz flach. Igel haben spitze Schnauzen. Und Stacheln. Paula und Paule haben aber keine Stacheln, sie sehen in der Tat sehr un-igelig aus.“

„Das Wort gibt es nicht, Trottel!“

„Ähm, Jungs“, unterbrach Yuui sie. Er lunschte in das Wohnzimmer nur um seinen Bruder und den Sportlehrer auf der Couch sitzend vorzufinden. Nun, zumindest saß Kurogane während Fye sich in einer halb sitzenden, halb liegenden Position befand; seine Füße lagen auf der Armlehne des Sofas während er seinen Rücken an die Schulter des Größeren Mannes gelehnt hatte. Es schien, als würden sich beide einen Trickfilm ansehen. Einen Trickfilm über zwei niedliche schwarze Tierchen, die herum liefen, sich an den Händen – Verzeihung, Pfoten – hielten und eine angenehme Zeit zusammen verbrachten.

„Yay, Yuui ist wieder da!“, rief Fye begeistert aus und streckte schon die Arme aus, um seinen Bruder willkommen zu heißen. Yuui bereitete sich darauf vor, durch eine stürmische Umarmung zu Boden gerissen zu werden, aber nichts passierte. Fyes Arme sanken so schnell wieder ab als wären sie mit Blei gefüllt, als der Ältere Flourite-Zwilling in sich zusammensank (hätte er gestanden, wäre er zweifelsohne zusammengebrochen). Der Chemielehrer gab ein leises Stöhnen von sich als er seinen Kopf auf dem Schoß seines Freundes bettete und etwas murmelte, das klang wie: „Bewegen ist böse.“

Kurogane wurde sofort rot. „Lass das gefälligst, Idiot! Und hol dir ein verfluchtes Kissen.“

„Aber, Kuro-rin“, jammerte besagter Idiot, „ich bin krank. Und du bist so viel bequemer als ein Kissen.“

Der Rotton in Kuroganes Gesicht wurde noch einige Schattierungen dunkler.

„Hast du denn noch immer Kopfschmerzen?“, fragte Yuui behutsam.

„Nur wenn ich meinen Kopf bewege.“ Fye kicherte in sich hinein.

„Dann wäre es vielleicht eine gute Idee die Klappe zu halten“, beschwerte sich Kurogane, „und es sind Igel!“

„Nein, sind sie NICHT! Ihre Hände sind schaufelförmig und sie leben in einem Maulwurfshügel! Es sind Maulwürfe.“

„Die Beine sehen aber nicht wie Maulwurfsbeine aus.“

„Sie haben sich bestimmt nur einen Molbruch zugezogen, das passiert oft bei Molwürfen.“[1]

Kurogane starrte Fye einfach nur entgeistert an. Yuui seufzte.

„Bruderherz?“

„Jaaaa?“, hakte Fye mehr als nur gut gelaunt nach.

„Weißt du, das war wahrscheinlich der schlechteste Chemie-Witz, den ich je gehört habe. Noch schlechter als der mit dem Eisbär.“

„Aber Yuui, sieh sie dir doch an. Was denkst du denn, was sie sind?“

Großartig. Wie bitteschön war er denn in diese Sache hinein geraten? Der Kochlehrer sah sich die ulkigen kleinen Kreaturen mit Namen Paula und Paula an, wie sie inmitten von Schmetterlingen tanzten.

„Dachse?“, schlug er vor.

Jetzt war Fye wirklich verzweifelt.

„Neeeeeein! Dachse haben weiße Streifen auf dem Rücken.“

Noch einmal, wie war er denn in diese Sache hinein geraten? Und warum sahen sich zwei erwachsene Männer das Gute-Nacht-Programm für Kindergarten- und Grundschulkinder an? „Das macht keinen Sinn. Maulwürfe sind blind und sie würden nicht im hellen Tageslicht herumlaufen.“

„In dieser verdammten Sendung macht überhaupt nichts Sinn“, grummelte Kurogane, „Sie sind offensichtlich Zwillinge, aber die sehen nicht nur genau gleich aus, die sind gleich. Sie benehmen sich gleich, sie haben auch noch exakt den gleichen Namen und niemand scheint sich drum zu scheren, wie man sie verflucht noch mal auseinander halten soll.“

Yuui konnte sich einfach nicht helfen, aber er stellte sich vor, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn man ihm oder Fye denselben Namen verpasst hätte. 'Oh Gott!'

„Reg' dich ab, Kuro-tan. Es ist nur 'ne Fernsehsendung“, kicherte Fye.

„Halt die Klappe und schlaf, Idiot!“
 

Als Paula und Paula vorbei war, ging Kurogane in in die Küche, wo Yuui gerade das Abendessen vorbereitete und ließ Fye mit der Fernbedienung allein. Sekunden später konnte man das nervige Gelächter eines gelben quadratisch-praktischen Schwamms hören.

Auf der Stirn des großen Mannes pochte eine Ader. „Er ist noch schlimmer, wenn er krank ist.“

Yuui lachte in sich hinein. „Nicht immer. Aber danke, dass du nach ihm gesehen hast.“

Kurogane tat die Bemerkung mit einem Schulterzucken ab, was seine Art war 'Keine Ursache' zu sagen. „Nebenbei, sein Fieber ist heute Nachmittag auf 37,5°C gesunken.“

„Ich bin erleichtert. Er hat mir wirklich Sorgen bereitet.“

„Hast du ein Glück.“

Der Blonde blinzelte irritiert. Er hatte in der Stimme des Anderen nicht den geringsten Hauch von Ironie gehört, aber warum sollte Kurogane ihn darum beneiden, dass er sich Sorgen machte? Aber anstatt weiter nachzuhaken fragte er schlicht: „Möchtest du zum Abendbrot bleiben?“

„Nein.“

„Nicht einmal als Belohnung für's Babysitter spielen?“ Der Zwilling lächelte. 'Babysitting' war nicht gerade die Bezeichnung, die er für diesen Gefallen benutzt hätte; so hatte Kurogane den Job zu Beginn selbst genannt.

„Ich will keine Gegenleistung dafür.“

„Trotzdem...“

„Gott, was ist nur mit euch los, dass ihr nicht mal ein einfaches 'nein' akzeptieren könnt?“, fragte Kurogane frustriert, „Vielleicht morgen. Aber nicht heute.“

„Wieso?“

Ein paar starker Arme wurden vor einer muskulösen Brust verschränkt, als der Sportlehrer seine Augen schloss und sich an der Küchenwand anlehnte. „Weil dein Idiot von einem Bruder dann weiter so tut als würde es ihm gut gehen, wenn ich bleibe. Anstatt das zu tun, was jemand mit Verstand tun würde: sich auszuruhen.“

Yuui hätte beinahe den Topf fallen lassen, den er aus dem Küchenschrank gekramt hatte als er feststellte, dass der Ältere Recht hatte.

Fye war nicht nur exzentrisch, er war auch ein liebevoller Mensch, der sich um andere kümmerte. Er konnte es nicht mit ansehen, wenn andere Leute traurig waren, erst recht nicht, wenn er der Grund dafür war. Fye bevorzugte es zu lügen als Anderen Sorgen zu bereiten. Nur in Yuuis Gegenwart war es anders, da die Zwillinge wussten, dass sie sich nicht gegenseitig zum Narren halten konnten. Aber wieso wusste Kurogane davon? Wieso kannte dieser Mann Fye so gut, dass er direkt durch diese quirlige, unbekümmerte Fassade sehen konnte?

Es sei denn...

„Du liebst ihn“, flüsterte Yuui als ihm der Gedanke durch den Kopf raste. Eigentlich war es mehr ein Zusammenstoß mit Hochgeschwindigkeit als ein flüchtiges vorbei Rasen. Es war, als wäre er gerade gegen die Wand der Erkenntnis gerannt.

„Was hast du gesagt?“

„Nichts.“ Yuui wusste nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte. Er war nicht die Sorte Mensch, der sich in solche Dinge einmischte, aber er hatte das Bedürfnis zu sagen 'Er fühlt dasselbe, weißt du'. Aber das war etwas, das Kurogane selbst heraus finden musste, so lange Fye sich nicht dazu entschied ihm seine Gefühle zu gestehen.

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „Na schön. Bis morgen.“

„Auf wiedersehen, Kurogane-san.“

Der Kochlehrer konnte einen Aufschrei der Enttäuschung von seinem Zwilling hören, als Kurogane durch das Wohnzimmer lief. Und etwas, dass sich nach „nicht ohne eine Abschiedsumarmung, Kuro-sama“. Wenige Momente später war besagter Kuro-sama ziemlich angefressen.

„Ich warne dich, Blödmann, wenn ich deinen erbärmlichen Hintern nicht in zwei Tagen in der Schule sehe, bist du in ernsthaften Schwierigkeiten.“

„Ich werde dich auch vermissen“, rief Fye heiter.

Dann wurde die Tür zugeschlagen.
 

Es gab keine bessere Art eine Erkältung zu besiegen, als heiße Hühnerbrühe und Ingwertee. Oder Pfefferminztee mit Honig und Zitrone. Yuui stellte eine Schüssel der Suppe und eine Tasse Ingwertee auf ein Tablett und trug dieses ins Wohnzimmer, wo sein geliebter Zwilling eingenickt war.

Endlich.

Aber als Yuui den Fernseher ausschaltete, sahen ihn zwei Augen, die ganz wie seine eigenen waren, schlaftrunken an.

„Kuro-wanwan war ziemlich wütend, als er gegangen ist, nicht?“, flüsterte Fye, seine Augen waren umnebelt, die Stimme zitterte. Da war sie, die Angst zurück gewiesen zu werden. Es war das Einzige vor dem sich Fye fürchtete. Abgesehen von rohem Fisch, aber das war eine andere Geschichte.

„Nein, Bruderherz. Er war nicht wütend auf dich.“

„Aber...“

„Er weiß es. Er weiß, dass du die ganze Sache herunter spielst und er mag es nicht. Und ich mag es auch nicht, es ist verantwortungslos.“

Yuui stellte das Tablett auf dem Tisch ab und setzte sich neben der Couch auf den Boden. Mit der Andeutung eines Lächelns strich er über das blonde Haar seines Bruders. „Wir möchten nur, dass du gesund wirst.“

Fye zog sich die Decke bis unter die Nase und sah weg.

„Du solltest es ihm sagen“, schlug Yuui vor.

„Ich kann nicht. Er würde mir nicht glauben.“

„Das weißt du nicht.“

„Er muss es zuerst sagen.“

Yuui seufzte. Manchmal erschien es ihm so, als wollte sein gar Bruder nicht glücklich werden. Manchmal verstand er seine andere Hälfte überhaupt nicht. „Das ist nicht fair von dir. Ich glaube nicht, dass er zu den Leuten gehört, die diese drei Worte so einfach sagen können also selbst wenn er das Gleiche fühlt wird er es womöglich nicht laut aussprechen. Gefühle sind kompliziert, Fye, manchmal merken die Leute gar nicht, wie sie wirklich empfinden. Du weißt, dass du ihn liebst aber wenn du es versteckst, bekommt Kurogane-san nicht die Chance sich über seine Gefühle im Klaren zu werden.“

Plötzlich konnte Yuui Syaoron vor seinem geistigen Auge sehen; wie der Junge unter seinem Schirm stand. Dieses Kind... warum dachte er gerade jetzt an ihn? Lag es vielleicht daran, dass er die Gefühle des Jungen auch nicht kannte? Zu Lügen nur um jemand anderem näher zu kommen... Yuui wollte wirklich wissen, warum Syaoron das getan hatte. Ein Teil von ihm hoffte, dass es daran lag, dass der Schüler ihn wirklich mochte, aber da war noch der pragmatische Teil in ihm, der darauf bestand, dass das nur Wunschdenken war. Vielleicht führte der Junge aber auch nur gerne Leute in die Irre.

Vielleicht... aber Yuui glaubte nicht, dass Syaoron-kun so gemein war. Er weigerte sich das zu glauben.

„Yuui?“

Eine warme Hand berührte die Wange des jüngeren Flourite-Zwillings und der Blonde blickte auf. Auf dem Gesicht seines Bruders lag ein sanftes Lächeln.

„Du warst in Gedanken, Yuui.“

„Ja, mein Verstand ist irgendwie... abgedriftet. 'Tschuldigung.“

Fyes Lächeln wurde breiter. „Hast du an jemanden gedacht?“

„Ich...“

„Kann es sein, dass mein Bruder auch verliebt ist?“

War er?

Er mochte Syaorons Nähe, aber... Liebe war ein so kleines Wort um so ein riesiges und kompliziertes Gefühl zu beschreiben. Die Tatsache, dass Syaoron ihn zum Lächeln brachte indem er einfach nur zur Tür herein kam war nicht genug um es Liebe zu nennen... oder? Außerdem war diese Anziehung rein emotionaler Natur. Es war ja nicht so, dass er sich dem Jungen gegenüber anders benahm (dass er sich hin und wieder von Syaoron's Anblick ablenken ließ, zählte dabei nicht)... oder dass er das Bedürfnis hatte ihn zu berühren (seine Finger, die sich an dem Griff eines Regenschirms um Syaoron's Hand schlossen, zählten ebenfalls nicht)... er weigerte sich ja nur alles andere als das Beste von diesem Jungen zu denken. Er mochte es nur zuzusehen, wie er lächelte; mochte die Zuneigung, die er seinem Bruder Syaoran gegenüber zeigte. Er beobachtete Syaoron gerne beim kochen, wenn sich die Augenbrauen des Jüngeren vor Anstrengung zusammenzogen während er versuchte, einen besonders hartnäckigen Klumpen Brotteig zu kneten. Der Junge hatte die Angewohnheit, jedes Mal zu viel Mehl für den Teig zu nehmen.

Aber es war ja nicht so, dass sein Herz jedes Mal zu rasen anfing, wenn er Syaoron ansah. Es war ja nicht so, dass er jedes Mal in Ohnmacht fiel, wenn sie sich zufällig berührten.

Er war nur ein wenig verknallt, mehr nicht.

Nur ein wenig verknallt. [2]

„Du bist wirklich verliebt“, stellte Fye fest ohne zu ahnen, dass er gerade dabei war die Verleugnung seines Bruders zunichte zu machen, „Ich kann es dir ansehen. Also hast du jemanden zum Lieben gefunden? Du bist nicht mehr Niemand?“

Nicht mehr niemand zu sein... etwas an diesen Worten ließ Yuui aufhorchen. Er hatte schon mal etwas Ähnliches gehört. Dann erinnerte er sich an Syaorons Frage.

„Sensei, würden Sie sagen, dass ich niemand bin?“

Ein Zufall?

“Fye, was meinst du damit, ich bin ’nicht mehr Niemand’?“

„Du weißt es nicht?“

„Nein! Was soll ich wissen?“ Dieser Tag wurde langsam aber sicher frustrierend für den blonden Hauswirtschaftslehrer. Ständig sah er sich mehr und mehr Fragen gegenüber und sobald er eine beantwortete, tauchten zwei neue auf.

„Es gibt da dieses Lied...“, erklärte sein Zwilling mit matter Stimme. Fye sah so aus, als könnte er jeden Moment wieder einschlafen. „Das besagt, dass du niemand bist, bis jemand dich liebt. Dass du niemand bist, bis du jemandem etwas bedeutest und dass das der Grund ist, warum die Menschen jemanden finden sollten, den sie lieben können.“

Also konnte der Junge ihn gefragt haben...[3] Yuui fiel es plötzlich schwer zu atmen. Er hatte nie gewollt, dass irgendwer davon erfuhr, ganz besonders nicht die Person, die betroffen war. Er wusste, dass diese Gefühle unangemessen waren. Er wusste, dass sie manchmal schwer zu ertragen waren und er hatte niemanden damit belasten oder verletzen wollen.

„Du siehst nicht gerade glücklich heraus, das herauszufinden“, stellte Fye fest, und streichelte über die Wange seines Bruders um ihn zu trösten, so wie er es immer getan hatte als sie klein waren. Yuui fand, dass Fyes Finger sich viel zu warm anfühlten.

„Es ist kompliziert“, wich Yuui aus.

„Ist es ein Schüler?“

Er schwieg dazu und hoffte, dass Fye nur blinde Vermutungen anstellte, weil er Angst vor der Reaktion seines älteren Zwillings auf diese Nachricht hatte. Ein Schüler. Ein Teenager. Er wollte nicht, dass man ihn als Pädophilen bezeichnete. Er wusste, dass er keiner war, schließlich war das nur Zuneigung, die er für Syaoron empfand, das hatte nichts mit Lust zu tun. Aber den Leuten war das egal, wenn es um Kinder ging.

„Ist sein Geburtstag der erste April?“

„Woher weißt du... warte, ich habe nie gesagt, dass es ein ’er’ wäre.“

„Schon okay, Bruder. Ich glaube ich weiß, wer er ist.“

„Aber ich habe nie ein Wort darüber verloren.“

„Das musstest du auch nie. Du bist mein Zwilling“, sagte Fye aber er trotzdem lächelte er nicht. Yuui wurde nervös. Der Umstand, dass der Chemielehrer, der für gewöhnlich für jeden und aus jedem Grund lächelte und der Mann, der von allen Menschen die Yuui kannte die wohl großzügigste Definition von Liebe hatte – dass er immer noch diesen fragenden Gesichtsausdruck inne hatte, war kein gutes Zeichen. Der ältere Flourite-Zwilling starrte an die Decke, faltete seine Hände über der Brust und knabberte an seiner Unterlippe. Dann verfiel Fye in Schweigen.

Schweigen. Fye.

Das war wirklich ernst.

„Armer Syaoron...“, murmelte Fye... und schlug sich geschockt die Hand vor den Mund. Das hatte er ganz sicher nicht laut aussprechen wollen.

Yuui fühlte sich gekränkt. Verletzt. Das war gemein und unfair. Sicher, der Kochlehrer hatte nie erwartet, dass Fye vollkommen glücklich und aufgekratzt darüber sein würde… aber das war noch lange kein Grund sich so zu benehmen als wäre er ein kranker, Kinder verführender Perverser. Was jedoch am meisten schmerzte war, diese Worte von der Person zu hören, die ihn am besten kennen sollte.

„Gott, das hätte ich dir gar nicht erzählen sollen“, fuhr Fye fort ohne dabei zu bemerken, dass der Andere den Tränen nahe war, „Besonders, weil ich mir nicht sicher bin. Ich meine, er hat es mir nie direkt gesagt, er hat nur eine ganze Menge Fragen gestellt und es sieht Syaoron nicht gerade ähnlich so viel Interesse zu zeigen. Bitte sag ihm nicht, wie du fühlst. Ich hoffe, dass ich mich irre, aber wenn nicht...“

„Fye, wovon redest du?“, rief Yuui verzweifelt aus. Das meiste davon ergab keinerlei Sinn für ihn, von dem Teil mal abgesehen, dass er es Syaoron verschweigen sollte.

„Ich denke, er wird einfacher damit fertig werden, wenn er glaubt, dass er nie eine Chance hatte, du weißt schon, weil er ein Schüler ist und so; wenn du dich nur in einen Lehrer verliebt hättest oder jemanden, den er nicht kennt...“

’Was?’

„...aber einer seiner Freunde, wirklich, das wird ihm das Herz brechen.“

’WAS?’

Langsam, ganz langsam, brachte der Verstand des Hauswirtschaftslehrers die Teile des Puzzles zusammen. Der erste April. Ein Freund. Nicht der Bruder, ein Freund...

„FYE!“

„Ja?“, fragte der Angesprochene ganz unschuldig.

„Es ist nicht Watanuki!“ Nun konnte Yuui die Tränen wirklich nicht mehr zurück halten. Aber es waren süße Tränen der Erleichterung. Fye hielt ihn nicht für einen Perversen. Fye war einfach zu der falschen Schlussfolgerung gekommen. Es war nur ein dummes, dummes Missverständnis, niemand der ihn verurteilte, niemand, der ihn verabscheute...

„... Oh. Aber du warst immer so begeistert von ihm.“

Yuui wischte sich die Tränen aus den Augen, glucksend. „Weil er gut beim Kochen ist. Nicht weil er mir am Herzen liegt.“ ’So viel zum Thema Zwillingstelepathie, hm? Wer auch immer sich das ausgedacht hat, hat anscheinend nie uns getroffen.’

„Hör auf zu lachen, Yuui! Das ist nicht lustig!“

„Oh, doch!“

Fye schmollte. „Weißt du, du könntest mir wenigstens sagen, wer es nun ist.“

„Es kümmert dich also nicht, dass er ein Teenager ist?“

„Was hat Liebe denn mit Alter zu tun?“

’Jepp. Das war die Antwort, die ich hören wollte, Bruder.’ Yuui lächelte und umarmte seinen Zwilling (was etwas schwierig zu bewerkstelligen war, da Fye noch immer schmollend und verwirrt auf der Couch lag). „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte er, „Niemand wird mit einem gebrochenen Herzen zu kämpfen haben.“

--

[1] Mein kläglicher Versuch, den Witz “Maybe they had a mole fracture.” ins deutsche zu übersetzen. Das zielte bereits auf den Molbruch an, allerdings schrieb ich es absichtlich so, dass das Wort mole (=Maulwurf) dastand. Akustisch sind die Wörter natürlich nicht zu unterscheiden. Das ist ein wenig so wie bei Bodo Wartke in „Da muss er durch“ (Man achte auf Herrn Wartkes vielfältige Benutzung des Wortes Leichen/laichen)

[2] Ein Jammer, dass in diesem Abschnitt die ganzen Jennifer Paige-Anspielungen verloren gingen: Not like I faint everytime we touch [...] just a little crush. XD

[3] Nein, Syaoron hat damit nicht bezwecken wollen, herauszufinden ob Yuui ihn liebt, das wäre etwas unfair, nicht? Wer schließt denn schon von so einer Frage darauf? Ich wollte damit nur zeigen, dass Syaoron den Song kennt (möglicherweise ist es die Art Musik, die seine Mutter hört) und mit der Frage wollte er viel eher herausfinden, ob er einfach nur irgendwer für seinen Lehrer ist. Nur weil man nicht niemand ist, heißt das noch lange nicht, dass man was Besonderes ist – in dem Sinne ist es euch überlassen zu entscheiden, ob Yuuis Antwort darauf hilfreich war.
 

Paula und Paula ist ursprünglich eine englische Kinderbuchserie gewesen mit dem Titel: "The mole sisters". Somit dürfte klar sein, was für Tierchen sie nun sind. Man kann sie jeden Montag beim Sandmann sehen (wenn sie das Programm nicht geändert haben).

Und ja, mein Stiefvater dachte immer, sie wären Igel, während ich schon immer wusste, dass sie Maulwürfe sind. Oh, sie sind so süß!

Wer den Eisbären-wortwitz wissen möchte, der schicke mir einen Kommentar. Übrigens habe ich letztens ein T-Shirt mit einem Mathe-Wortwitz gesehen (Ja, so was gibt’s!) Don't drink and derive stand drauf.

Nörgelndes Gewissen

Disclaimer: Mir gehören Shiritsu Horitsuba Gakuen und seine Charaktere nicht; ebenso wenig wie die Songtexte, die ich verwende. Alles, was ich habe ist die Idee und die Fähigkeit zu backen.

Pairing: SyaoronYuui. Best crack pairing ever. Und wer weiß… vielleicht werden sie eines Tages canon sein. Wenn wir weiter daran glauben ist alles möglich, nicht wahr?

--
 

And other times I think that you think I'm endearing

Sometimes I just don't know you at all

Although I liked to think I was a bit of a know-it-all

Sometimes I just cant work you out

Even though I'd like to know what you were about

Kate Nash, "stitching leggins"
 

Eines Tages saß ich in einer Vorlesung für anorganische Chemie und mir wurde langweilig. Meine Hand griff nach meinem Füller und ohne groß darüber nachzudenken schrieb ich den ersten Satz nieder, der mir einfiel.
 

Ich wär' so gern ein Pfannkuchen.
 

Jepp. Ich wollte ein Pfannkuchen sein.

‚Aber warum erzählt mir diese merkwürdige Schreiberin davon?’, werdet ihr euch fragen, ’anstatt ihre Geschichte über Yuui und Syaoron fortzusetzen?’ Nun, was ich vorhabe euch zu erzählen, hat etwas damit zu tun. Es ist ja nichts falsch daran sich zu wünschen ein Stück Gebäck oder etwas ähnlich Süßes zu sein aber heutzutage musste man vorsichtig sein, was man sich wünschte. Und nicht nur aufgrund gewisser Läden und ihrer Besitzer.

Ich wollte ein Pfannkuchen sein, aber es hätte genauso gut ein Keks mit Schokochips oder ein Stück Apfel-Mohn-Kuchen sein können. Wie auch immer, ich wollte nie ein Pfannkuchen sein, der von Yuui gemacht wurde. Nicht nach dem Muffin-Vorfall. Und dem Cookie-Vorfall. Ich werde euch keine Details nennen; es gibt nur eines, das ihr wissen müsst: Seit Yuui de Flourite ein Lehrer für Hauswirtschaftskunde wurde, passierte es hin und wieder, dass seine Backwaren einfach... verbrannten. Niemand war beunruhigt, als es die Muffins traf, die neigten dazu zu verbrennen... aber Cookies? Besonders, wenn man direkt neben dem Ofen steht?
 

Yuui wusste, dass er ein Problem hatte. Er wusste, dass ein gewisser Junge ihn viel zu leicht ablenken konnte und dass das irgendjemandem eines Tages auffallen würde. Das war der Grund, warum der blonde Lehrer hin und wieder dachte, dass es besser wäre, wenn dieser Junge nicht in seinem Unterricht wäre.

Dieser Gedanke schaffte es ungefähr eine Sekunde lang zu bestehen bis besagter Junge das Starren seines Lehrers bemerkte und ihm zu grinste. Es war das Schicksal jenes Gedanken, direkt aus Yuuis Kopf gerissen zu werden um in dem warmen, gemütlichen Gefühl zu ertrinken, dass von dem Mann Besitz ergriffen hatte.
 

Es war ein wunderschöner Donnerstag, einen Tag nachdem Yuui und Syaoron unter einem Baum festgesessen hatten. Ein Ereignis, das den Mann dazu brachte über die Art seiner Gefühle nachzudenken. Er akzeptierte die Tatsache, dass er durchaus verliebt war; aber verliebt zu sein und jemanden zu lieben waren zwei vollkommen verschiedene Dinge. Und so lange er nur verliebt war, wollte er das noch immer geheim halten, auch wenn Fye darüber gar nicht glücklich war.
 

~~~Ein kleiner Zeitsprung zum vorigen Abend~~~

„Also, was wirst du jetzt tun?“, fragte Fye als er die Umarmung seines kleinen Bruders erwiderte.

„Dich dazu zwingen deine Suppe zu essen?“, erwiderte Yuui und klang etwas perplex.

„Nein, ich meine in Bezug auf Syaoron.“

„Eigentlich hatte ich vor überhaupt nichts zu tun. Die Dinge sind in Ordnung, so wie sie sind.“

„Aber er mag dich und du magst ihn. Der nächste Schritt wäre ihn zu einem Date auszuführen.“

„Fye, das kann ich nicht tun! Ich bin sein Lehrer.“

„Ha!“

„'Ha', was?“

„Du befolgst nicht, was du Anderen predigst. Du hast mir gesagt, dass ich Kuro-sama meine Gefühle gestehen soll und doch weigerst du dich dasselbe zu tun.“

„Meine Situation ist eine ganz andere.“

„Nein, ist sie nicht.“

Yuui seufzte. „Sieh mal, du und Kurogane, ihr seid beide Lehrer und ihr seid erwachsen. Ihr seid so ziemlich... Gott, wie soll ich es sagen? Ihr seid gleichwertig. Eure gesellschaftliche Stellung ist gleichwertig. Aber Syaoron ist ein Schüler und als sein Lehrer ist es meine Aufgabe ihn zu unterrichten und ihn vor Schaden zu bewahren, so lange er in der Schule ist. Ich kann nicht mit ihm ausgehen.“

Er war nah dran zu sagen 'Ich kann mit niemandem ausgehen!' aber er wusste es besser. Das würde nur zu einem Streit führen, weil Fye zu den Personen gehörte, die Verabredungen liebten; er liebte es sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was er anziehen sollte oder ob ein kleines Geschenk angebracht wäre. Fye liebte die Vorfreude.

Nun, auf Yuui wirkte schon das Konzept eines Dates einfach falsch. Wie sollte man einen Menschen näher kennen lernen, wenn man unter dem Druck stand so gut wie möglich auszusehen und sich von seiner besten Seite zu zeigen? Ganz zu schweigen von den hohen Erwartungen, die selten erfüllt wurden.

„Feigling“, flüsterte Fye und schmollte.

„Bruder...“

„Fein. Du hast gewonnen. Ich werde Kuro-rin sagen, dass ich ihn liebe.“

„Oh, gut. Ich glaube, er wird –“

„Ich werde es ihm sagen, sobald du Syaoron deine Gefühle gestanden hast.“

„Fye, nein!“

Aber der Chemielehrer lächelte bereits wie eine verrückte Katze. (Ein Sprichwort, dass Fye selbst erfunden hatte; eine Kreuzung aus „wie ein Verrückter lachen“ und der Grinsekatze.) „Also haben wir einen Deal.“
 

~~~Ein kleiner Zeitsprung zurück zu Donnerstag~~~

Also hatten sie einen Deal.

Aber es war ein wunderschöner Donnerstag und Yuui wollte nicht über diese Vereinbarung nachdenken, er brauchte all seine Konzentration für seinen Unterricht. Der Lehrer hatte etwas heraus gefunden: Syaorons Gegenwart vermochte es ihn abzulenken aber das war nichts gegen die Abwesenheit des Jungen. Er versuchte an etwas anderes zu denken; versuchte etwas anderes anzusehen – oh, Sakura-chan und Himawari-chan unterhielten sich darüber, welchen Zuckerguss sie für die Cup Cakes nehmen sollten – aber früh genug wanderten seine Augen zu dem leeren Platz neben den Mädchen.

Vielleicht war Syaoron krank. Vielleicht hatte er sich erkältet, genau wie Yuui es vorausgesagt hatte; er hatte den Tag zuvor heftig geniest... Eine Erkältung war nichts, worum man sich Sorgen machen musste, zwei oder drei Tage Bettruhe und sie war verschwunden. Und am Montag wurde Syaoron zurück sein.

Das waren schon vier Tage, wie Yuui feststellte.

Vier Tage, in denen er nicht mit ihm sprechen oder ihn im Gang sehen würde, vier Tage in denen er dieses Lächeln vermissen würde. Die Aussicht machte ihn nervös. Unausgeglichen. Aber er schaffte es, seine Befürchtungen niedrig zu halten, wodurch Hauswirtschaftskunde ohne ernsthafte Vorfälle verging.

„Sakura-chan? Kann ich dich mal kurz sprechen?“, rief Yuui aus, als die Schulglocke läutete.

„Sicher“, erwiderte das grünäugige Mädchen, höflich wie immer. „Was gibt es denn, Yuui-sensei?“

„Ich wollte nur fragen, ob du Syaoran-kun heute schon gesehen hast. Du gehst doch gewöhnlich mit ihm zur Schule, nicht? Weil mir aufgefallen ist, dass sein Bruder fehlt, also vielleicht hat dir Syaoran den Grund dafür genannt.“

Sakura wurde rot, als der Name ihres Freundes fiel. Obwohl die Beiden seit dem White Day ein Paar waren, war ihnen nicht klar, dass jeder davon wusste. Na ja, es war schwer nicht zu bemerken, dass diese beiden verliebt waren.

„Ich habe beide heute morgen gesehen, aber Syaoron-kun schien sich nicht so gut zu fühlen. Syaoran-kun hat versucht ihn dazu zu überreden zu Hause zu bleiben, aber Syaoron-kun bestand darauf, dass er zur Schule zu gehen wollte. Sofort als wir hier waren, hat er sich zur Krankenstation aufgemacht und mir gesagt, dass wir und später im Unterricht treffen würden. Seitdem habe ich ihn nicht gesehen.“

Die Krankenstation? Die Information bereitete ihm noch mehr Unbehagen. Die Schüler gingen nicht zur Krankenstation, wenn sie nur eine Erkältung hatten. Außerdem hatte Syaoron Sakura versichert, dass er zum Unterricht kommen würde und trotzdem war er nicht da. Hatte man ihn wieder nach Haus geschickt? Oder vielleicht war er auch noch auf der Krankenstation... Yuui wusste, er würde die nächsten Tage keine Ruhe haben, wenn er der Abwesenheit des Jungens nicht auf den Grund ging, also hatte er praktisch keine Wahl.

Er musste Seishirou-san fragen.

Er mochte den Mann nicht.

Der leitende Arzt der Schule war eine ziemlich schaurige Person. Er schaffte es sogar Fye nervös zu machen und Fye konnte sehr gut mit Leuten umgehen, die einen Doktortitel hatten. (der ältere Flourite-Zwilling hatte ihren früheren Zahnarzt zum weinen gebracht nachdem der es gewagt hatte Yuuis Weisheitszähne zu ziehen; eine ziemlich schmerzhafte Prozedur. Fyes Rache war schrecklich ausgefallen und er hatte sie gleich bei seinem nächsten Zahnarzttermin wahr genommen. Er hatte die Existenz des Mannes genichtet, mit so streberhaften Fragen, die nur ein anderer Chemiker ertrug. Aber selbst wenn Fye an jenem Tag da gewesen wäre, bezweifelte Yuui das eine Handvoll Fachfragen den Arzt etwas anhaben konnten, denn der Mann war strange.)

„Yuui-sensei? Geht es Ihnen gut?“

„Ja, Sakura-chan. Ich habe nur nachgedacht.“

„Na dann, bis morgen, Sensei.“ Sakura ging und winkte dabei. Yuui winkte zurück bis das Mädchen außer Sicht war, dann senkte er seinen Arm und seufzte tief. Das würde stressig werden.

Seishirou-sans Gesicht zierte ein ziemlich sonderbares Lächeln (ein Effekt, der noch verstärkt wurde durch den hässlichen Kratzer, den der Mann auf seiner Wange hatte und er sah ziemlich frisch aus) als Yuui nach Syaoron-kun fragte und der Arzt zugab, dass der Junge sich noch immer auf der Krankenstation aufhielt. Er weigerte sich strikt mit weitere Informationen über seinem Patienten heraus zu rücken.

„Sie können ihn sehen, wenn Sie wollen aber ich würde davon abraten“, meinte der schwarzhaarige Mann und rückte seine Brille zurecht.

„Ist er in so einer schlechten Verfassung?“

„Nein, er ist nur gefährlich.“ Ein weiteres schauriges Lächeln blitzte auf und der Arzt ging. Yuui hielt auf die Betten zu. Wie in der Notaufnahme eines Krankenhauses war jedes Bett von einem Vorhang zugezogen um den Patienten ein wenig Privatsphäre zu gewähren. An jenem Nachmittag war nur einer der Vorhänge zugezogen, also war Syaoron leicht aufzufinden.

Yuui schob den weißen Stoff beiseite nur um einen grummeligen chinesischen Jungen zu erblicken, der in dem Bett lag; mit rosafarbenen Wangen und verschwommenem Blick. Und bei jedem Atemzug konnte man ein pfeifendes Geräusch hören.

Die Miene des Jungen hellte sich in dem Moment auf, in dem er seinen Lehrer sah. „Sensei? Sind Sie hier um mich für den Unterricht abzuholen?“

„Hauswirtschaftskunde ist bereits vorüber, Syaoron-kun.“

Er seufzte und wirkte enttäuscht. „Ich weiß. Seishirou-san hat mich davon abgehalten hinzugehen.“

„Hat das irgendetwas mit dem Kratzer in seinem Gesicht zu tun?“

Der Schüler wich seinem Blick aus. „...Möglicherweise.“

Yuui hatte nicht gewusst, dass der Junge so gewalttätig werden konnte. Außerdem war es nicht gerade clever ein Gerangel anzuzetteln, wenn man krank war. „Nun, ich muss ihm recht geben. Auf Küchlein zu niesen ist nicht gerade hygienisch, weißt du?“ Yuui setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und legte seine Hand auf Syaorons Stirn. Kein Fieber.

Als er seine Hand zurückzog bemerkte er das Starren des Schülers. Yuui erstarrte. Er hatte diesen Ausdruck schon einmal gesehen. Nicht an Syaoron, aber... die Intensität dieses Blicks war einschüchtern. Genau so blickte Fye drein, wenn nur noch ein Keks in der Keksdose übrig war und er diesen Keks wirklich, wirklich dringend haben wollte, sich aber nicht traute zu fragen.

’Warum nimmst du ihn dir nicht einfach?’, fragte Yuui üblicherweise in solchen Momenten, obwohl er die Antwort bereits kannte, die Fye geben würde. Der letzte Keks war etwas besonderes, weil es nur einen davon gab. Er war unersetzbar, denn wenn man ihn nahm, war die Dose leer. Yuui wollte sich nicht wie ein Keks fühlen.

„Syaoron-kun, ist irgendetwas nicht in Ordnung?“

„Nein.“ Eine, kurze Pause, dann: „Sie sind gutaussehend.“

Yuui errötete und versuchte etwas zu sagen, irgendetwas, aber er brachte nur ein Stottern heraus.

„Ich mag es, wenn Sie in meiner Nähe sind. Sie beruhigen mich.“

Der letzter-Keks-in-der-Keksdose-Blick veränderte sich. Jetzt fühlte Yuui sich wie ein einzelnes Bonbon vor der Nase eines verhungernden Mannes. Er fühlte sich vollständig verloren. Und er bemerkte etwas. Der Junge sprach wie in einem Fieber-Delirium, obwohl er kein Fieber hatte. Und doch waren seine Wangen gerötet und seine Augen...

„Syaoron, bist du betrunken?“

„Ja. Ist das ein Problem?“

„Sicher! Wieso hast du... wie bist du überhaupt an Alkohol ran gekommen?“

Der Junge deutete auf ein kleines Fläschchen auf dem Beistelltisch neben dem Bett. Es war Hustensaft. Mit einem hochprozentigen Alkoholanteil, laut dem Etikett. „Seishirou-san hat den mir gegeben. Vielleicht habe ich ein wenig zu viel davon genommen, aber... habe ich schon erwähnt, wie gut Sie aussehen?“ Syaoron lächelte das Lächeln der glücklich volltrunkenen und sein Lehrer war sich nicht sicher ob der Junge versuchte zu flirten oder ob er nur das Thema wechselte. Er stand auf.

„Es ist illegal, Alkohol an Minderjährige auszugeben. Ich werde mich darüber mal mit Yuuko-sensei unterhalten müssen!“

Syaoron setzte sich plötzlich auf. „Nein, Sensei, bitte bleiben sie, ich...“ Der Schüler brach ab, als er einen Hustenanfall bekam. Seine Lungen schmerzten, sein Hals schmerzte und wegen dieser verdammten Erkältung traute er sich einfach nicht Yuui-sensei zu küssen, obwohl es ihn wirklich danach verlangte. Der Brünette begann sich zu fragen, ob es das wirklich wert war, immerhin brachte es ihn und Yuui-sensei nicht im mindesten näher, dass er krank war.

„Syaoron-kun! Gott, geht es dir gut?“

Der Junge schaffte es, sich wieder zu beruhigen und atmete dann gierig während sein Körper nach Sauerstoff verlangte. Er fühlte Yuuis Hand auf seiner Schulter und blickte auf, nur um den besorgten Ausdruck in diesen klaren blauen Augen zu sehen. Die Farbe von Yuuis Augen war etwas weniger intensiv als die von Fye-senseis Augen, wie die Farbe ausgewaschener Jeans. Es ließ Syaoron meist an einen spiegelglatten Bergsee denken. Dieser kleine Unterschied war ihm schon immer aufgefallen, aber dieses Mal musste er noch an etwas anderes denken. Er wollte sich selbst ohrfeigen für seinen Leichtsinn. Er bereitete Yuui-sensei solche Sorgen... das war unverzeihlich.

Hätte er nur gewusst, dass Besorgnis nicht der einzige Grund dafür war, dass der Blonde so... hin- und hergerissen aussah. Als der Junge zu husten begonnen hatte, hatte Yuui seine Hände nach ihm ausgestreckt um ihn zu umarmen und zu ermutigen. Sicher, das würde seine Krankheit nicht heilen, aber es könnte Syaoron dabei helfen sich besser zu fühlen, wenn der Schüler wusste, dass jemand für ihn da war. Letztendlich hatte eine kleine Stimme in Yuuis Kopf (die verdächtig nach der dicken Frau von den Seminar über sexuelle Belästigung[1] klang) ihn davon abgehalten, indem sie proklamierte: ’Schüler zu umarmen ist unangemessen’. Also hatte er nur die Schulter den Jüngeren berührt und fühlte sich wie ein Feigling.

„Ich habe Seishirou-san gesagt, dass ich die stärkste Medizin möchte, die er hat“, erklärte Syaoron, „... weil ich Hauswirtschaftskunde nicht verpasse wollte. Wissen Sie, ich kann Himawari-chans oder Sakura-chans Notizen für jedes andere Unterrichtsfach abschreiben, aber ich wollte wirklich zu Hauswirtschaftskunde kommen.“

„Syaoron, HW ist nicht wichtig und vor allem ist es unbedeutend im Vergleich zu deiner Gesundheit. Du hättest zu Hause bleiben sollen.“

„Ich weiß. Ich wollte trotzdem hin.“

„Wieso?“

„Weil es Ihr Fach ist“, führte Syaoron an; der Blick aus seinen bernsteinfarbenen Augen gab Yuui erneut das Gefühl, der letzte Keks in der Keksdose zu sein.

„Oh.“ ’unangemessen, unangemessen…’, echote die Stimme in Yuuis Kopf, aber er versuchte nicht auf sie zu hören.

"Syaoron-kun…"

"Sensei?"

Yuui erinnerte sich daran, dass er zu Fye gesagt hatte, dass niemand mit einem gebrochenen Herzen enden würde und er hatte es auch wirklich so gemeint. Aber er glaubte auch, dass eine Beziehung zwischen einem Lehrer und einem Schüler nur Ärger verursachen würde, der unweigerlich in gebrochenen Herzen enden würde. Er wollte das Syaoron so vorsichtig wie möglich erklären, aber er war sich nicht so sicher, ob er es übers Herz bringen konnte.

„Dir ist klar, dass ich viel älter bin als du, nicht wahr?“

„Ich weiß.“ Die Antwort des Jungen war trocken und doch ernst.

„Um genau zu sein bist du noch ein Teenager.“

„Ich weiß.“

„Und du bist mein Schüler.“

„Ich weiß.“

„Eine solche Beziehung wäre in höchsten Maße... unangemessen.“

„Ich w-“

„Syaoron, könntest du bitte etwas anderes sagen?“, rief der blonde Lehrer aus, „Denn ich bekomme das Gefühl, dass du nicht ein Wort hörst, dass ich sage!“

„... Ich will trotzdem mit Ihnen zusammen sein. Ich mag Sie.“

Irgendetwas in Yuui zersprang in diesem Moment. Der konstante Chor des 'unangemessen' verstummte und bevor er auch nur merkte, dass sein Körper sich bewegte, umrahmten seine Hände Syaorons Gesicht al er dem Jüngeren einen sanften Kuss auf die Stirn gab. Er zog den Jungen näher zu sich und vergrub sein Gesicht in Syaorons braunen, wuscheligen Haar.

„Ich mag dich auch“, flüsterte der Blonde. Er war nie eine besitzergreifende Person gewesen, aber gerade jetzt fühlte er sich als würde er jeden töten, der es wagen sollte ihm den Jungen weg zu nehmen. Sie saßen einige Minuten reglos da, sich aneinander festhaltend; keiner sprach ein Wort.
 

„Sensei, kann ich ein paar private Unterrichtsstunden nah der Schule bekommen, für die, die ich verpasst habe?“, fragte Syaoron und Yuui ließ von ihm ab. Der Kochlehrer lächelte sanft und fuhr mit seinen Fingern durch brünettes Haar.

„Natürlich. Weißt du, wenn es um Privatstunden geht könnte ich sogar so großzügig sein dich die Rezepte auswählen zu lassen, die wir machen werden. Gibt es etwas, was du schon immer mal ausprobieren wolltest?“

'Etwas, das ich schon immer mal ausprobieren wollte...'

Tja, so etwas gab es, aber es hatte nichts mit backen zu tun. Wie auch immer; der Junge war vorsichtig genug um dieses drei-Buchstaben-Wort nicht auszusprechen. Er mochte vierzehn und voller Hormone sein, aber Yuui-sensei war ihm wichtig und mit dem Anderen auch Zeit nach der Schule zu verbringen war mehr, als er sich je erträumt hatte. Diese Art der körperlichen Erfahrung würde ein Teil ihrer Beziehung werden, wenn sie beide bereit dafür waren und Syaoron war gewillt diesen Moment abzuwarten, damit er etwas Besonderes werden konnte. Sex war nur dann etwas wertvolles wenn man die Erfahrung mit jemandem teilte, den man wirklich liebte, so hieß es.

Und was die Hormone und sein Teenaager-Dasein betraf... nun, er hatte ja immer noch diese Zeitschriften und seine Hand, wenn der Druck zu groß wurde um ihn zu ertragen[2].

„Ich will Itsy-Bitsy-Teeny-Weeny-Trifles.“

„Davon habe ich noch nie gehört.“

„Das hat keiner. Deshalb ist es ja eine Herausforderung.“

Yuui seufzte. Er fragte sich, ob von nun an jeder Tag eine Herausforderung werden würde. „Na schön, wenn es das ist, das du willst.“

„Nebenbei; ein neues Café hat aufgemacht. Ich dachte mir, vielleicht wollen Sie's sich mal ansehen. Es ist ziemlich weit vom Campus weg aber ich vermute mal, das wird kein Problem. Ich bezahle, weil ich noch etwas gut zu machen habe für mein unhöfliches Verhalten gestern.“

"… Syaoron-kun?"

"Ja?"

“Ist das deine Art mich zu einem Date einzuladen?”

„Ähm... nein?“

„Oh, gut.“ Yuui seufzte erleichtert auf und die Anspannung seiner Schultern löste sich ein wenig. „Weil ich Verabredungen hasse. Ich hasse sie wirklich. Ich meine, ich will mich wirklich gerne mit dir treffen, so lange es kein dating ist, verstehst du?“

Syaoron lächelte. „Also, sollen wir ein Datum für unser Nicht-Date festlegen?“

„Ich denke, es ist besser, wenn wir das spontan entscheiden.“

„Damit bin ich einverstanden.“ Er ließ seinen Kopf wieder auf das Kissen sinken, ohne jedoch den Augenkontakt abzubrechen. „Sensei, könnten Sie hier bei mir bleiben, bis mein Bruder Unterrichtsschluss hat? Seishirou-san wird mir nicht erlauben zu gehen, bevor mich nicht ein Familienmitglied abholt und es ist so langweilig ganz allein hier...“

Yuui bemerkte die Art und Weise wie Syaoron's Hand auf der Matratze lag; der Handrücken nach unten geneigt, so dass die Innenfläche offen lag, willkommen heißend. Yuui ließ seine Finger die feinen Linien dieser Hand nachzeichnen. Erforschte sie ein wenig, bevor er ihre Finger miteinander verflocht.

„Ich wollte nirgendwo sonst sein“, flüsterte der Blonde, lächelnd.

Ganz egal wie die Folgen oder die Einschränkungen ihrer Beziehung aussehen würden – er würde es akzeptieren.

Du kannst alles ertragen, so lange du jemanden zum lieben hast.
 

~Ende~
 

[1] Ich gehe mal einfach davon aus, dass sich Lehrer (und Schüler) von Zeit zu Zeit Seminaren über Sexuelle Belästigung unterziehen müssen. Warum? Weil es so lustig ist, dass da nie einer hin will. Ich werde nie die NCIS-Folge mit denm Seminar vergessen... Jemandem einen Klaps auf den Hinterkopf zu verpassen ist eine Art von sexueller Belästigung... Also ist es eine Art zu flirten, nicht? Wow, das lässt Gibbs dastehen wie eine Schla...nge.

[2] Oh, kommt schon, hört euch Drama CD 4 an. Ihr werdet mitbekommen, dass Syaoron ein verschlagener kleiner Perverser ist aber das ist normal für einen vierzehnjährigen Jungen, der nur von seinem, ähem, tiefer liegenden Gehirn gesteuert wird. Übrigens hat ja keiner gesagt, dass diese Magazine zum in der Mitte aufklappen nur Bilder von nackten Mädels zeigen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  JeanneDark
2012-07-04T15:09:24+00:00 04.07.2012 17:09
Ich dachte auch erst OMG eine Yuui Syaoron FF?? Die Anspielung dazu sah ich an 2 Stellen ebenfalls.
Wird je gesagt wie alt die da sind? Ich weiß es nicht mehr.
Aber du bringst es schön rüber. Ich will mehr lesen xD
Von:  swiss-chocolate
2011-05-02T12:28:11+00:00 02.05.2011 14:28
Ein wirklich ungewöhnliches Pairing.
Aber gerade das macht es interessant.
Man kann sich wirklich gut in die Personen hineinversetzen und auch verstehen das sie so handeln.
lg
idi_chan
Von: lunalinn
2010-11-16T16:12:49+00:00 16.11.2010 17:12
Ein wirklich ungewöhnliches Pairing, das du dir da vorgenommen hast - ich kenne KuroFye und auch SyaSaku zur Genüge...aber dass sich jemand mit Yuui und Syaoron befasst, ist wirklich Neuland für mich. Daher war ich etwas skeptisch zu Beginn dieser ff und wusste nicht recht, was ich davon halten sollte - jedoch kann ich dich beruhigen. ;)
Es hat mir wirklich sehr gefallen, was du hier geschrieben hast...wobei mir ja jedes Pairing, dass in einem guten Schreibstil und der richtigen Darstellungsweise verfasst ist, schmackhaft gemacht werden kann. Kompliment an dich, denn dein Stil ist sehr flüssig zu lesen, beinhaltet - soweit ich nicht zu sehr im Inhalt versunken bin und daher nichts mehr mitbekommen habe xD - keine Rechtschreibfehler und zudem formulierst du sehr abwechslungsreich.
Besonders schön fand ich den Einstieg...und auch wenn ich mir zugegeben nie wirklich Gedanken um Yuui und Syaoron gemacht habe, finde ich es sehr passend, wie du sie darstellst. Du hast es sogar geschafft, dass Yuui kein Fye-Double ist - er kam ruhiger, weniger verspielt und vor allem gewissenhafter rüber. So wie Syaoron etwas weniger schüchtern als Syaoran ist - auch wenn es im letzten Kapitel wohl mehr am Alkohol lag. xD
Was mir auch sehr zugesagt hat, war die kleine KuroFye-Szene...die beiden sind einfach zu geil! Yuui hat ja auch sofort geblickt, was da abgeht...wobei das ja offensichtlich ist. ^^
Dass ers bei Syaoron nicht geblickt hat, liegt wohl daran, dass es um ihn selbst geht - und dass er sich zu viele Gedanken um seine eigenen Gefühle macht. Ich finde es gut, dass du Yuuis Bedenken eingebracht hast, denn viele vergessen, dass so eine Lehrer-Schüler-Beziehung gesellschaftlich etwas Unmoralisches ist...und Fye ist ja wirklich viel älter als Syaoron. Aber das ist ihm wohl von nun an egal. ;)
Eine sehr schöne ff und ich werde mich sicher noch an eine weitere von dir setzen...Inspector Black und das Mysterium des toten Zwillings klingt sehr spannend!
Also bis bald! :)
lg
Pia


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