Das Bild im Spiegel von darumarina (Kaoru X Hikaru) ================================================================================ Kapitel 9: Sehnsucht... ----------------------- „Kaoru, wie lange brauchst du noch im Bad?“, fragte Hikaru drängend. Eigentlich ist es doch egal, ob ich reingeh, wir sind doch Geschwister, dachte er bei sich, als er die Badezimmertür öffnete. Nun wusste er allerdings nicht, was er sagen sollte. Dass er seinen Bruder in der Dusche vorfinden würde, wunderte ihn nicht, immerhin hatte er an vorherigen Tag das Zimmer nicht mehr verlassen, geschweige denn die Tür, vor der Hikaru eine gefühlte Ewigkeit gesessen war, geöffnet. Doch das, was Kaoru da tat, war definitiv nicht normal duschen. Er stand mit dem Rücken zu Hikaru, seine Vorderseite war einem in der Dusche angebrachten Spiegel zugewandt. Er stand da in leicht gekrümmter Haltung, seine Hände befriedigten sich selbst, während seine Lippen sein Spiegelbild unter Stöhnen wild küssten. Hikaru blieb der Mund offen stehen, als er seinen Bruder so erregt sah, sein eigenes Spiegelbild küssend. Schnell, aber ohne irgendein verräterisches Geräusch zu machen, verschwand der Ältere wieder aus dem Badezimmer. „Oh mein Gott!“, war das einzige, was ihm dazu einfiel. Moment, Spiegelbild?!, schoss es ihm durch den Kopf. War ich nicht genau sein Spiegelbild? Bedeutete das...? Hikaru hatte sich in eines der anderen Badezimmer begeben und saß bereits am Frühstückstisch, als ihm auffiel, dass Kaoru immer noch nicht da war. Mit einem „Entschuldigung...“ erhob er sich vom Tisch und lief die Treppen zum Badezimmer hoch, um Kaoru zu suchen. „Kaoru, bist du da drin?“, fragte er, als er an die Badezimmertür klopfte. „Ich komm jetzt rein.“, warnte er ihn noch, bevor er die Tür öffnete und eintrat. Kaoru war tatsächlich noch in dem Raum. Zusammengekauert saß er in der Dusche und vergrub sein Gesicht in den Knien, während das Wasser unabdingbar auf ihn herab fiel. Der Ältere erschrak und eilte zu seinem Bruder. Fast schon grob erfasste er ihn bei den Schultern und zwang ihn, ihn anzusehen. „Was ist passiert?!“, rief Hikaru panisch aus. Kaorus Blick war leer und tränenreich. Allein der Anblick seines Bruders schnürte Hikaru das Herz zusammen. Mehr um nicht selbst anfangen zu weinen, aber auch, um Kaoru eine Art von Trost zu spenden, nahm er ihn in die Arme und streichelte ihm beruhigend über den Kopf. „Was ist denn los...?“, versuchte Hikaru noch einmal seine Frage zu stellen. Leicht bewegte sich Kaoru, um die Umarmung seines Zwillings zu erwidern. „Ich...“, begann er. „Ich bin wohl... unglücklich verliebt.“, erklärte er. Hikaru erwiderte nichts darauf, sondern versuchte seinen Bruder dazu zu bewegen, aus der Dusche zu gehen. Schlafend lag Kaoru in seinem Bett, neben ihm saß Hikaru und blickte besorgt auf seinen Bruder. Was war nur mit ihm los? Hatte der Kerl von neulich ihm etwa einen Korb gegeben? War Kaoru denn überhaupt in ihn verliebt gewesen? Und was hatte die Szene zu bedeuten, die er zufällig beobachtet hatte? Ein schlaftrunkenes Murmeln zog Hikarus Aufmerksamkeit auf Kaoru und ließ seine Gedanken Gedanken sein. „Wieder wach?“, fragte er sanft und streichelte ihm über die Wange. Der Jüngere schien erst nicht ganz zu wissen, was passiert war. Er setzte sich langsam auf und schaute in die Augen seines Bruders. „Habe ich...“, stotterte er noch etwas unsicher. „Habe ich irgendetwas blödes gesagt?“ Hikaru schüttelte den Kopf. „Nein, du hast nur gesagt, du seist unglücklich verliebt.“ „Ich habe dich weinend in der Dusche gefunden. Du hast keinerlei Anstalten gemacht, sich von dort wegzubewegen, sondern bist in meinen Armen eingeschlafen. Also habe ich dich in dein Zimmer getragen und ins Bett gelegt.“ Kaoru bemerkte, dass er scheinbar wirklich direkt aus der Dusche kam – sein Bett war an manchen Stellen feucht und sein Körper unbekleidet. „Ich bin unglücklich verliebt...“, wiederholte er den Satz, den er zuvor schon einmal zu Hikaru gesagt hatte. „Ja, das stimmt...“ Der Ältere horchte auf. „Hat dir der Junge, mit dem du neulich weg warst, einen Korb gegeben?“, fragte er, woraufhin Kaoru den Kopf schüttelte. „Nein, mit dem hat das nichts zu tun... Es ist viel komplizierter.“ Er merkte, wie sein Verlangen immer größer wurde, sich an Hikaru zu schmiegen, ihn zu küssen und sich von ihm auch an anderen Stellen als dem Kopf streicheln zu lassen. Als er dann aber merkte, wie sich seine Hände ohne Erlaubnis auf die Schenkel seines Zwillings niederließen, mit der Absicht seinem Verlangen nach zu geben, zog er sich die Decke über den Kopf und bat Hikaru, sein Zimmer auf der Stelle zu verlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)