Schattenherz von LittleDYue (My life between death and empty) ================================================================================ Kapitel 6: Ein Schuss geht nach hinten los ------------------------------------------ Kapitel 6: Ein Schuss geht nach hinten los Sie standen vor dem blumengeschmückten Altar. Zoey sah ihre Nachbarin ungläubig an. „Was geht hier vor?“, dachte sie und blickte sich in der Kapelle um. „Zoey, ich bin eine von den Guten. Ich rufe Zain für dich, Liebes.“ „Du machst was?!“ Ihr Blick verwirrte die junge Hexe. „Wusstest du nicht, dass er der Herrscher über die Unterwelt ist?“ Die Blondhaarige glaubte nicht an den Worten von Moni, trotz dessen sah sie mit an, wie ihre Nachbarin in ein paar Blüten von den verschiedenen Blumen abrupfte und in einem Kelch warf. Anschließend wurden die Blätter verbrannt, leichter Rauch stieg auf und erfüllte den Raum. Es roch nach den Rosen, Narzissen und mehr, lieblich und süß zugleich. „Wir werden jetzt diesen Satz mehrmals sagen“, erklärte das Model und zeigte auf ein Stück Pergament. Die 21-Jährige verstand den Sinn des Satzes nicht und die Aussprache der einzelnen Worte war ungewohnt. Ihre Freundin machte es einmal vor, dann sprachen sie beide es aus. Aus der kleinen Flamme über den goldenen Kelch wurde zu einem mächtigem Feuer. Es flackerte hin und her. Die beiden Mädchen zuckten zusammen, dann erschraken sie. Moni ließ den Kelch los, den die Hexe zuvor mit beiden Händen festgehalten hatte und ihn hoch gehalten hatte. Ein lautes Scheppern war zu hören, als der Gegenstand auf dem Marmorboden aufschlug und den gesamten Inhalt verlor und vor ihren Füßen verstreute. Die Sonne verschwand aus dem Gebäude, denn Wolken verhüllten sie und ein Nebel erschien, kroch aus allen Ritzen in das Haus und tauchte alles in einen weißen Schleier. „Was passiert hier?“, kreischte die Rothaarige. Die beiden sahen und verstanden es nicht. Eine Kreatur war erschienen. „Wer hat mich aus meinem Schlaf gerissen?“, rief es böse. „Ich war es.“ Moni trat hervor. „Bist du Zain?“, fragte die Hexe unschuldig und neugierig wie sie war. „Seine dunkle Seite, dass bin ich.“ Das Wesen kam auf ihre Nachbarin zu, warf sie gegen die Wand und riss ihr das Herz aus dem Körper. „Das kann nicht sein“, keuchte die Sterbende. Blut floss aus ihrer Nase und der klaffenden Öffnung in der Brust. „Zoey, flieh. Er ist nicht Zain. Dieses Geschöpf ist hinterhältig und böse.“ Diese Worte waren nur noch ein flüstern, dennoch hörte ihre Freundin es. Monis Kopf glitt zur Seite, die Augen waren geschlossen, nichts regte sich mehr. Nur noch die Hülle des Körpers war noch da, ihre Seele flog bereits hinfort ins Reich des Lichts. Ihre Leiche wurde von dem Etwas in tausende Mikropartikel zerrissen. Die Blondhaarige schrie vor Entsetzen laut, drehte sich um und lief davon. Wo war denn der Ausgang? Dank des Nebels sah sie nichts und hoffte, dass das Böse sie nicht fand, da lag das Mädchen falsch, denn es war sein Element. „Zain, bitte. Hilf mir“, flehten ihre Gedanken und beteten, dass er bald kommen möge, um sie zu retten. Wenige Herzschläge später… als das Wesen vor ihr stand, geschah etwas. Es fing an zu röcheln, husten und prusten. Überall erschien eine klebrigartige schwarze Masse und spritzte umher. Zoey konnte es nicht mit ansehen, drehte ihren Kopf und blickte in die Augen von Zain. Sie murmelte seinen Namen, doch der Dämon legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen, deutete ihr leise zu sein und verschwand dann. Panik übermannte ihren Körper. Willenlos starrte sie auf die hässliche Gestalt. Ihre Augen färbten sich blutrot und sahen es an. Mit einem Schlag wurde das Geschöpf nach hinten gerissen. Der Vampirdämon tauchte auf und wirkte überrascht. Woher hatte sie die unglaublichen Kräfte? Schnell tötete die junge Frau ihren Feind. Ein paar Minuten verstrichen… Die Blondhaarige wurde ohnmächtig. Der Sänger nahm sie und legte die 21-Jährige über seine Schulter. Zain verließ die Kapelle noch rechtzeitig, denn hinter sich stürzte das Gebäude ein. Langsam erwachte die Schöne, setzte sich hin und rieb sich die Augen. „Was ist passiert?“, wollte die Makellose von ihm hören. Die beiden befanden sich in ihrer Wohnung. Er stand da, blickte aus dem Fenster und beobachtete die Straße. Sie lag in ihrem Bett, setzte sich auf und ein Schwall blut schoss ihr aus der Nase. Jede Menge Blut… Dieser Geruch drang in seinem Kopf, doch sein Hunger war schon gestillt, verdrängte ein Verlangen, kam auf sie zu und legte ein nasses Tuch unter die Wunde. „Danke“, murmelte die junge Frau, blickte ihn liebevoll und sehnsüchtig an. Ich verstehe ihn nicht. Spielt er nur mit mir oder worauf wartet Zain solange? Ihre Gedanken wirbelten umher bis sie anfingen zu sprudeln. Das Bluten hatte aufgehört. Den Lappen brachte Zoey in die Waschmaschine, kam zurück und stand dann aufplusternd vor ihm. „Rede“, sagte ihre Stimme. „Was meinte das Scheusal, es sei deine dunkle Seite?“ „Wir haben uns vor sehr langer Zeit gespalten. Er ist die Kreatur, die du gesehen hast – das pure Böse und ich bin das Gute. Doch das wirst du nie verstehen.“ „Woher willst du das Wissen?“ Er konnte ihren Zorn spüren. „Beruhig dich, Zoey, bitte. Du wirst alles bald erfahren.“ „Diesen Satz habe ich schon zu oft gehört. Du hast ihn einfach zu viel in den Mund genommen, Zain! Ich möchte es jetzt erfahren. Mittlerweile geht es meiner Seele nicht gut, läuft Amok in meinem Kopf, denn sie fühlt sich vollkommen ausgenutzt und verraten. Du kennst dieses Gefühl nicht, denn du spielst nur mit mir wie mit einer Puppe“, sagte die junge Frau. „Weißt du, … Ich denke nicht, dass ich dir was bedeute, vor allem wichtig für dich bin, sonst wüsstest du, was Liebe heißt. Ich war blind und bin jetzt erwacht aus diesem furchtbaren Traum…“ „Zoey, bitte. Verzeih mir. Ich kann dich ja verstehen.“ „Schweig. Wenn du wirklich was für mich empfindest, dann zeig es mir endlich. Ich fühl mich seit längerem verloren und verraten.“ Der Vampir kam auf sie zu. Er stand genau vor ihr. Die junge Frau konnte es nicht fassen. Plötzlich küsste der Dämon ihren Mund, hielt ihren Kopf in beiden Händen und drang in ihr Inneres ein. „Zoey. Ich liebe dich. Ich möchte nicht, dass du in einer Gefahr schwebst, weißt du?“ „Ich denke, du hast Recht“, sagte die Blauäugige lächelnd. Ihre Augen wirkten wieder normal und ruhig. „Du liebst mich wirklich?“ „Warum sollte ich dich nicht mögen?“, fragte er verdutzt. Ihre blauen Augen wirkten betrübt. „Ich nahm an, dass wir dann keine Freunde mehr sind. Jeder, der mich ansieht, hat nur eine Sache im Kopf, sein Verlangen zu stillen, nur das Vergnügen zählt, nicht die Liebe. Ich verstehe so ein Verhalten nicht.“ Sie drehte sich von ihm weg, machte sich einen starken Kakao in der Küche und bot ihm auch eine Tasse an. Der Mann lächelte die Blondhaarige an, schüttelte seinen Kopf und sagte: „Ich möchte immer mit dir zusammen sein, dir niemals weh tun, denn mein Herz gehört endgültig dir.“ Seine Lippen berührten ihre. Es war ein langer leidenschaftlicher Kuss und er dauerte ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)