Schicksal von Lloigor (Was uns verbindet) ================================================================================ Kapitel 5: Geboren um zu Leben ------------------------------ »Gut«, damit wandte sie sich von Roderick ab und nahm wieder auf ihrem ursprünglichem Platz gegenüber von ihm im Schneidersitz platz. Stille legte sich über die Höhle als Majeh genau wie Roderick und John in Gedanken versunken in das Feuer starrte. Jedoch ging jeder Gedankengang in eine andere Richtung. Roderick überlegte fieberhaft was Majeh mit einem Gefallen von ihnen machen möchte und ob es nicht vielleicht doch ein Fehler war. John dachte über Roderick nach und was mit ihm in letzter Zeit los war. Majeh beschäftigte nur die Frage ob Ares wirklich dort war. Nach gefühlten zwanzig Stunden, so kam es zumindest John am Ende vor, durchbrach Majeh die Stille: »Also, was wisst ihr über das Lager?«. Auffordernd sah sie zuerst John und dann Andara an. Dieser zog die Luft lautstark ein ehe er antwortete: »Das Lager beherbergt fast 2000 Mann, alle komplett ausgerüstet und kampffähig. Des weiteren befinden sich dort zwei Lloigoren und vor allem Ares. An sich besteht das Lager aus einem Hauptzelt in der Mitte, in dem wir Ares vermuten, es misst circa 15 Meter in der Breite und besitzt drei kleine Nebenzelte, die mit dem Hauptzelt verbunden sind. Dort schlafen wahrscheinlich Ares und die zwei Lloigoren. Um das Hauptzelt herum steht erst einmal nichts und der Platz ist auch permanent mit drei zwei-Mann Wachen bewacht. Zur Öffnung hin stehen ab fast 10 Meter Entfernung die ersten Zelte der Truppen. Hinter dem Zelt befindet sich ein großer Platz auf dem ein Raumschiff steht. Zwischen den Zelten für die Truppen sind immer wieder kleinere Landeplätze, wobei der größte Teil der Raumschiffe im Norden des Lagers ist. Bei Nacht sind gut 30 kleine zwei-Mann Trupps in dem Lager unterwegs, Wachablösung ist immer alle eineinhalb Stunden. Das gesamte Lager wird von einem Laserzaun umringt, auf dessen Ecken sich jeweils ein Wachturm befindet. Wir befinden uns hier im Osten den Lagers, der Eingang ist im Süden. Ich glaub das war alles, sonst noch fragen?« Zur Antwort konnte Majeh lediglich die Augenbrauen heben. Die beiden hatten ihre Hausaufgaben wirklich gemacht, das muss man ihnen lassen, dennoch hatte sie noch eine Frage: »Wie viele Raumschiffe beherbergen sie, vor allem was für welche. Und wie seid ihr an all diese Informationen gelangt?« »Ungefähr 150 kleine Kampfgleiter, 3 Mutterschiffe und noch eine Hand voll Transporter. Und wie wir an all das kamen? Wir sind schon länger hier, wenn man weiter in die Höhle hinein geht, gelangt man irgendwann an einen natürlichen Schacht nach oben, dort ist eine kleine geschützte Höhle, sie misst kaum einen Meter in der Höhe, jedoch kann man von ihrem Ausgang aus das Lager wunderbar beobachten.« Das erklärte dann auch warum sie sich in einer Höhle befinden, statt in einem gut geschützten Raumschiff. Majeh erhob sich und sah ihre Begleiter auffordernd an: »Wird das heute noch was? Bewegt euch!« Etwas überrascht – Roderick – und glücklich – John – erhoben sie sich schlussendlich auch und folgten ihrem Beispiel, indem sie all die Sachen aus der Höhle zusammen packten und sich auf den Weg zum Höhlenausgang machten. John versuchte permanent durch schlechte Witze oder scheinbar lustige Geschichten die Stimmung etwas aufzulockern, was ihm auch seltsamerweise gelang, wie Majeh feststellten musste, obwohl die Spannung zwischen ihr und Andara nicht vollkommen verschwand. Am Ausgang angekommen übernahm Roderick die Führung in Richtung ihres Raumschiffes, die beiden Männer hatten einiges zu tragen während Majeh lediglich ihren Umhang wieder umgelegt hatte und die Decke mitnahm, die sie bekommen hatte. Am Raumschiff angekommen konnte man zu Majehs unglück nun – da der Schneesturm sich gelegt hatte – in weiter Ferne einige Überreste eines Raumschiffes ausmachen, dies bedeutete das sie die ganze Zeit im Kreis gelaufen war! Roderick und John verloren darüber zu ihrem Glück kein Wort, lediglich die Frage ob sie noch etwas von ihrem Schiff bräuchte, als er auf die Überreste deutete, ließen darauf schließen, das er es auch erkannt hatte. Mit einem stummen Nicken antwortete sie ihm, was ihr jedoch wieder eine Frage von John einbrachte, der noch immer versuchte mit einem der Beiden eine Konversation zu führen: »Von da willst du noch was holen?«, das 'da' betonte er dabei besonders überrascht, jedoch entgegnete Majeh ihm wieder nur mit einem ihrer kalten »Ja«. Im Inneren von John's und Roderick's Raumschiff wunderte Majeh sich über eben dieses, es schien noch so neu, so modern, was für diesen Teil des Universums eher selten war. Es war ein armer und von vielen Kriegen gezeichneter Teil, die Menschen hatten kaum Geld um sich überhaupt ein Raumschiff zu leisten und dann stand hier plötzlich ein neues und sehr modernes. Mit ihrer Aussage: »Schönes Raumschiff, wirklich.«, ließ sie auch ihre Begleiter wissen, das sie nun auch wusste, das sie von weit her gekommen sein mussten. Jedoch ließ sie es dabei auf sich beruhen und beobachtete lieber wie John versuchte alles was sie für einen Angriff auch nur im entferntesten bräuchten in einen Rucksack zu drücken während Roderick daneben stand und nur den Kopf schüttelte. Sie wartete geduldig bis die Beiden alles zusammen gepackt hatten und hing in der Zwischenzeit ihren Gedanken nach, die sich nur um das Lager drehten und die Person die sich eventuell dort befinden würde. Nach geschlagenen dreißig Minuten standen Roderick und John voll gepackt neben ihr. Roderick trug nun an zwei gekreuzten Gürteln jeweils eine Handfeuerwaffe und hatte eine größere Kanone auf den Rücken geschnallt. John trug ebenfalls zwei Waffen an sich gekreuzten Gürteln, trug allerdings auf dem Rücken einen Rucksack, der dem Geruch nach mit Sprengstoff und Zündern ausgestattet war. »Und dafür habt ihr so lange gebraucht?«, war ihr einziger Kommentar dazu was ihr ein böses Funkeln von Roderick, und ein empörtes »Hey!« von John einbrachte. Ihr Blick schweifte wieder zu dem Fenster, aus dem sie schon die ganze Zeit zuvor gestarrt hatte als sie ihre Stimme wieder erhob mit der Frage ob sie auch Zelte hätten. »Eines, wieso?«, entgegnete Roderick sogleich. »Wir werden eine Nacht wohl draußen verbringen müssen, das Lager greifen wir von der gegenüberliegenden Seite bei Nacht an, es dauert jetzt noch knapp vier Stunden dann wird es dunkel. Aber da wir einen großen Bogen machen müssen, werden wir die nächsten Stunden den Weg beginnen, eine Nacht draußen schlafen und morgen früh den restlichen Weg zurücklegen, ein oder zwei Stunden vor der Dämmerung sollten wir dann auf der anderen Seite des Lagers eintreffen.«, erklärte sie den ersten Teil ihres Plans. Es war durchaus logisch, jedoch verstand John nicht warum sie von der anderen Seite aus eindringen, was er auch sofort laut aussprach. Majeh war es nicht die ihm antwortete, Roderick begründete diese Taktik: »Weil sie eher von einem Angriff von der zum Berg hin gelegenen Seite erwarten würden. Sie glauben wohl eher nicht, das jemand auf die selbstmörderische Idee kommt und vom offenen Feld aus angreift.«, er machte eine kurze Pause eher er weiter sprach: »Ich hoffe du hast eine guten Plan«, wobei er Majeh ernst ansah, dies verzog nur kurz ihren Mundwinkel zu etwas was man vielleicht als ein angedeutetes Lächeln, oder eher Grinsen, bezeichnen konnte, als sie wieder hinaus ins Freie schritt. Mit einer kurzen Geste machte Roderick John klar er solle das Zelt und die Schlafsäcke holen gehen, ehe er Majeh folgte und draußen neben ihr zum Stillstand kam. Aus dem Inneren vernahm man nur ab und an ein lauten scheppern mit gefolgten fluchen bis auch John hinaus trat und gerade etwas sagen wollte als Majeh ihn ansah und kalt sagte: »Ich brauche keinen«, und einfach los ging in Richtung der Frackteile, nicht darauf achtend ob ihre Begleiter ihr folgten oder nicht. Dort angekommen erstreckte sich ein Bild der Zerstörung. Überall lagen Einzelteile verstreut, viele schon wieder zu geschneit vom Sturm, jedoch konnte man es noch immer gut erkennen. Roderick blieb mit John am Rande des Chaoses zurück während Majeh sich indies auf die Suche nach einem für sie wichtigen Gegenstand machte. Es dauerte lange bis zu zurück kehrte und als sie ankam konnte man in ihrer Hand zwei – für ihre Verhältnisse – altertümliche Schwerter ausmachen, die in einer Ledervorrichtung steckten, die man sich um die Hüfte schnallen konnte. Skeptisch musterte Roderick die Waffen, was Majeh auch nicht entging. »Die sind das beste Mittel gegen Lloigoren«, und damit marschierte sie an den Beiden vorbei. Diese warfen sich noch einen letzten vielsagenden Blick zu ehe auch sich sie von dem abgestürzten Raumschiff abwandten und Majeh folgten. Als es dämmerte hielt Majeh plötzlich an, vollkommen ohne Warnung oder ersichtlichen Grund, was zur Folge hatte das John auch sogleich in sie hinein lief und unsanft auf dem Hintern landete. Fragend blickte er zu Majeh empor, die sich umgedreht hatte und in seltsam musterte. »Warum halten wir an?«, Rodericks Stimme durchbrach letztendlich die Stille, die sich in den letzten drei Stunden aufgebaut hatte, jeder versuch von John mit irgendeinem der Beiden zu reden schlug fehl, da sie beide sich in eine Mauer des Schweigens hüllten und diese eisern verteidigten. »Es wird bald dunkel.«, antwortete ihm Majeh und als er nicht darauf zu reagieren schien fuhr sie fort: »Bau das Zelt auf, wir schlagen hier unser Lager auf.« »Na endlich! Ich dachte schon wir müssen noch ewig laufen!«, damit begann John sich endlich zu rühren und das Zelt auf zu bauen und sich permanent über sein wehen Füße zu beschweren und was ihm sonst nicht an dem langem Fußmarsch passte. Roderick half ihm und Majeh verschwand in die Dämmerung. Als sie das Zelt fertig aufgebaut hatten war Majeh noch immer nicht zurück wodurch Roderick nun von John zugetextet wurde was ihr vielleicht alles passiert sein konnte, jedoch wurden seine Schreckensüberlegungen schnell von Roderick unterbrochen: »Sie ist schon groß, ihr wird schon nichts passieren, und jetzt rein ins Zelt!«, damit wurde er trotz Proteste ins Zelt geschoben. Erst als es schon Stock finster war kehrte sie zurück, was ihr – wiedereinmal – eine misstrauischen Blick seitens Roderick einbrachte und eine unfreiwillige Umarmung seitens John der ihr vorschlurzte was für Sorgen er sich gemacht hatte. Sie befreite sich schnell aus dieser und beantwortet die Fragen von ihnen lediglich mit: »Ich hatte noch was zu erledigen«. Am liebsten wäre sie jetzt einfach in einen Raum weit weg gegangen, wo sie endlich ihre Ruhe hatte, aber in dem Kleinen Zelt gab es keinen solchen Raum, dort war gerade einmal genug Platz damit sie drei dort einigermaßen bequem schlafen konnten. Also legte sie sich eng in ihren Mantel eingewickelt mit ihren Schwertern an sie gepresst in ihre Ecke und wandte ihren Begleitern den Rücken zu. John wollte sie schon fragen, ob sie nicht einen Teil von seinem Schlafsack haben möchte, doch wurde er von Roderick aufgehalten, mit einer Hand auf der Schulter und einen warnenden Blick, ehe er auch nur ansetzen konnte zu reden. Roderick löschte noch die Lampe, die an der Decke des Zeltes hing und legte sich selbst in die andere Ecke zum Schlafen und ließ einen etwas verstörten John zurück. Am nächsten morgen fand sich Majeh in einer Umarmung wieder. John hatte es doch tatsächlich gewagt sich nachts an sie heran zu schmiegen und sie in den Arm zu holen! Und sie hatte zu allem Überfluss nichts davon bemerkt! Infolge dessen flog John auch sogleich samt Schlafsack heraus ins Freie, und damit in die Eiseskälte des Schnees wodurch auch Roderick wach wurde und sich unmittelbar mit einer wütenden Majeh alleine im Zelt vor fand und einem sich beschwerenden John vor dem Zelt. Mit »Wir brechen auf.«, stand sie – nun wieder völlig gleichgültig – auf und begab sich nach draußen. Kurze Zeit später, und nach einem kleinem Frühstück, war wieder alles zusammen gepackt und Abflug bereit. Als sie sich in Bewegung setzten schmollte John noch immer vor sich hin was sich jedoch, zu Majeh's bedauern, bald wieder legte und er wieder begann zu reden. Und so verlief auch der größte Teil der restlichen Reise, Majeh und Roderick schwiegen und redeten nur wenn es nötig war und John redete einfach permanent, wobei das Reden sich gegen Ende mehr zu einem Jammern entwickelte. Gegen Mittag legten sie wieder eine kurze Pause ein, da John noch schlimmer wurde, wenn er hungrig war. Mit ihrer Prognose lag Majeh nicht falsch, wie Roderick unfreiwillig feststellen musste, es dauerte maximal noch eine Stunde ehe die Sonne untergehen würde und das Lager lag noch ungefähr ein Kilometer entfernt. In der zwischenzeit hatte Majeh ihnen ihren Plan offenbart und er musste sich wieder unfreiwillig eingestehen das er gut war. Sie würden los gehen sobald es dunkel wird, auf seine Frage hin, ob sie sie nicht trotzdem sehen müsste entgegnete sie lediglich das sie das schon regeln würde, weiter hatte er nicht mehr nachgefragt, aus irgendeinem Grund wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde. Zugreifen auf das Lager würden sie von dem rechten Wachturm aus, er lag auf der Vorderseite des Lagers und war der beste Punkt um ins Lager zu gelangen, da der untere Teil nicht mit Lasern gesichert war. Majeh würde dort auf den Turm hinauf klettern, die Wachen ausschalten und anschließend ihnen eine Seil hinunter werfen, damit sie auch hinauf kämen. Von dort aus würden sie weiter in das Lager eindringen und jede Wache ausschalten die ihnen in den Weg käme bis sie an dem Hauptzelt angelangt wären, dort würde Majeh einen Lloigoren übernehmen und die anderen Beiden den Zweiten, wobei Roderick und John lediglich eine Zeit lang überleben müssten und Majeh die Lloigoren töten würde. Auf Rodericks Frage hin was in der Zwischenzeit mit Ares wäre antwortete sie kalt: »Er ist viel zu arrogant um einzugreifen, außerdem ist ihm das Leben seiner Untergebenen egal.«, deutlich konnte man einen Unterton von Abscheu darin vernehmen. So sah der Plan aus, wie es in Wirklichkeit nachher aussah wussten nur die Sterne. Nun war es soweit, die Nacht war herein gebrochen und die Drei standen mit dem Rücken eng an den Wachturm gepresst an dessen finsteren Fuße. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete Majeh wieder die Augen, die sie seit ihrer Ankunft geschlossen hatte. »Die Wachen wurden gerade abgelöst, ich werde nur hinauf gehen.«, kündigte sie ihr weiteres vorgehen im flüsterten an, wurde jedoch nocheinmal von John unterbrochen: »Woher weißt du das?«, fragte er ebenso geflüstert misstrauisch. Als Antwort hob sie kurz die Augenbraue, antwortete ihm aber auch: »Weil ich jedes Leben in meiner Umgebung spüren kann, ich dachte ihr wüsstet bereits mehr über meine Art«, damit verschwand sie hinauf zum Ende des Turms, das sich wie eine böse Vorahnung über ihnen düster vom beinahe schwarzen Nachthimmel abhob. Nur ansatzweise konnten sie erkennen wie Majeh den finsteren Riesen erklomm, fast sah es aus als gleite sie wie ein Schatten an der Mauer empor ehe sie am Ende verschwand. Lange Zeit darauf folgte nichts, nur Stille, bis plötzlich wie aus heiterem Himmel ein Seil zu ihren Füßen fiel. Erst erschrocken, dann verwundert sahen sich die zwei Freunde an bis Roderick als erstes das Seil ergriff und sich an den Aufstieg machte, dicht gefolgt von John. Oben angekommen sahen sie Majeh, die auf zwei Leichen saß, die noch vor Schrecken geweitete Augen hatten mit einer klaffenden Wunde am Hals, scheinbar hatten sie nicht einmal die Zeit gehabt ihren Tod zu realisieren ehe Majeh ihnen das Leben entriss. Kurz stieg in Roderick die Wut empor bei diesem Anblick, sie hatte sie getötet, das war zu erwarten, aber nun saß sie auf ihren Leichen wie auf einen Thron! Das war falsch! Und doch konnte er nichts tun außer seinen Blick von ihnen abzuwenden und zur Treppen zu gehen. Majeh beobachtete dieses Mimenspiel von ihm nur zu gerne, es war interessant, erst Verwunderung, dann Wut auf sie und dann Wut auf sich selbst, da er nicht tun konnte um etwas dran zu ändern. John blickte sie nur kurz vorwurfsvoll an ehe er Roderick in die Tiefe des Turms folgte. Nun erhob sich auch Majeh von ihrem 'Thron' und stieg ebenfalls die Treppen herab. Auf halben Weg hielt sie inne und deutete ihren Mitstreitern an still zu sein und zu bleiben wo sie waren. Sie wartete noch kurz bis sie nickten und begab sich anschließend leichtfüßig wie eine Katze weiter nach unten. Dort angekommen war sie doch etwas enttäuscht, obwohl die Wache erst vor 10 Minuten sich abgewechselt hatten, waren diese Beiden an dem Eingang vom Turm schon kurz davor im Stehen einzuschlafen. Lautlos schlich sie sich von hinten an ihre nächsten Opfer heran und sprang blitzschnell auf den Rücken des Rechten und ehe dieser wusste wie ihm geschah, hatte sie seinen Kopf umfasst und mit einem Ruck nach hinten gedreht, anschließend ließ einen Dolch aus einer Vorrichtung an ihrem Unterarm hervor schnellen und stieß diese in das Auge der anderen Wache. Zu schnell war der Angriff und zu schnell waren beide tot, keiner von ihnen konnte noch ein warnendes Wort seinen Kameraden zurufen oder gar einfach überrascht aufschreien. Sie zog die Leichen weiter hinein in eine dunkle Ecke neben der Tür, bevor sie Roderick und John von oben holte. Diese konnten nur einen kurzen Blick auf die Leichen werfen die von Brutalität zeugten, John war sichtlich entsetzt als er feststellen musste, dass sie den Kopf des einen bis nach hinten gedreht hatte, die Haut von seinem Hals war regelrecht zerrissen wurden! Ohne ein weiteres Kommentar schlichen sie weiter ins Lager hinein, wann immer sie einer Wache begegneten spielte sich das Selbe ab: Majeh schlich sich an sie heran und tötete sie schnell und erbarmungslos und versteckte irgendwo ihre Leichen. Es dauerte nicht lange, maximal eine halbe Stunde, als sie das Hauptzelt erreichten. Noch versteckten sie sich hinter einem der Zelte am Rand der kleine Lichtung, jedoch als ihnen auffiel, dass dort keine Wachen mehr waren erhob sich Majeh und ging geradewegs auf den Platz zu. Roderick glaubte er würde halluzinieren, was zur Hölle machte sie gerade da? War sie Lebensmüde? Doch noch bevor auch nur einer dieser Sätze seine Mund verlassen konnten klärte Majeh in auf: »Es ist sinnlos sich jetzt noch zu verstecken, sie wissen das wir da sind seit wir das Lager betreten hatten.«, und wie zur Bestätigung traten die Lloigoren aus dem Zelt. »Das hast du Richtig erkannt, Mensch.«, eine überheblich, tiefe männliche Stimme antwortete ihr. Vollkommen unbeirrt blickte er auf die Menschen unter sich hinab, und auch der Andere blickte nicht unüberheblicher hinunter. Roderick gefiel das ganz und gar nicht, er hatte das dringende Bedürfnis einfach auf zuspringen und ihnen so lange in ihre Gesichter einzuschlagen bis nicht einmal mehr ihre Mütter sie erkennen konnten, jedoch bewahrte ein warnender Blick seitens Majeh ihn davor diese Dummheit durchzuführen, die ihm am Ende nur den Tod bringen würde. Daher trat er einfach mit erhobenen Haupt zusammen mit John zu Majeh, die sich nun auch umdrehte und den zwei Lloigoren ihr Gesicht preisgab. In deren Gesichter konnte man kurz Verwunderung aufflackern sehen als sie erkannten was sie war. Jedoch übertönte die Überheblichkeit dies sogleich wieder. Majeh betrachtete sich in der Zwischenzeit beide genauer, der Eine, der als erstes erschienen war, hatte kurze Blonde Haare und trug für die Lloigoren der Turaner übliche Kleidung. Ein Schwarzes Hemd, eine ebenso schwarze Hose und darüber einen Wappenrock mit dem Turaner-Wappen: Blutrot mit einem schwarzen Schlangenkopf mit geöffnetem Maul und spitzen Giftzähnen, der böse auf den Betrachter blickte. Lediglich die Abzeichen auf den Schulter ließen auf die weiter Stellung schließen. Dieser war allen Anschein nach ein Lehrer, also war der Andere sein Schüler. Er hatte etwas längeres, braunes Haar, das er mithilfe von viel zu viel Gel nach hinten geschmiert hatte, zumindest empfand Majeh es so. Ansonsten trug er das Gleich wie sein Meister. Das Letzte was sie noch von eben diesem hörte war: »Sie gehört mir!«, ehe beide nach vorne stürmten und angriffen. Kurz wandte sie ihre Stimme noch einmal an ihre Begleiter: »Versucht am Leben zu bleiben!«, ehe auch sie in den Kampf los stürmte. Der Meister und Majeh trafen als Erstes mit einem lauten klirren von Klingen aufeinander, beide hatten im lauf ihre Schwerte gezogen und standen nun mit gekreuzten Klingen voreinander. »Gestatten mein Name ist Master Dean Shadow, Lloigor der Turaner, mit mit welcher Schönheit hab ich hier die Ehre?«, mit einem Süffisanten Grinsen eröffnete der damit ein Gespräch. Jedoch folgte darauf nur lachen, sie lachte ihn aus. »Shadow? Da hast du dir aber einen Besonders einfallsreichen Namen ausgedacht, wirklich«, ihre Aussage triefte nur so vor Sarkasmus. Mit einem Zischen löste er sich von ihr und versuchte erneut mit seinem Schwert auf sie einzuschlagen, jedoch wich Majeh im letzte Moment aus indem sich sich nach hinten fallen ließ und dabei mit voller Kraft gegen sein Knie trat. Zumindest war das ihr Plan, denn bevor sie ihn erwischen konnte sprang er einige Meter nach hinten und wich ihr somit aus. Bei John und Roderick sah das ganze anders aus, immer wieder versuchte der Schüler auf sie mit seinem Schwert zwei zu teilen, doch konnten sie ihm bisher immer ausweichen, jedoch nie einen Gegenangriff starten, außer ab und an auf ihn zu schießen, was aber nicht viel brachte. Somit hielten sie sich an Majeh Rat und versuchten einfach zu überleben bis sie kommt. Majeh nutze indessen den Schwung ihres Tritts aus und sprang somit wieder auf die Beine und rannte sogleich auf Dean zu um einen Frontalangriff zu starten. Dieser wurde jedoch wieder von ihm pariert und er versuchte wieder einen Angriff von seiner Seite aus zu starten, was aber dann von Majeh pariert wurde. So ging das eine ganze Zeit lang, immer wieder, Angriff, Parieren. Nun standen sie sich wieder gegenüber und Dean bemerkt nun wie ihr Blick immer wieder auf das Zeit in der Mitte der Lichtung huschte, dies missbilligte er, denn es bedeutete das sie nicht mit voller Kraft kämpfte. »Hier spielt die Musik, Süße. Wenn du willst das ich dich, nachdem mein Schüler diese Menschen getötet hat, noch vernasche musst du schon deine volle Aufmerksamkeit auf mich richten, Süße«, als sie dies hörte stieg in ihr die Wut auf, was denkt sich dieser Wurm eigentlich! Er will einen richtigen Kampf? Den kann er gern haben! Mit diesem Gedanken und der Wut im Gesicht geschrieben stürzte sie sich wieder auf ihn. Diesmal ging es zu schnell, er konnte nicht ausweichen und musst dafür mit einem Arm bezahlen, »Das ist für das erste 'Süße'«, zischte sie gefährlich Böse und bevor er sich versah fehlte auch sein zweiter Arm, »Und das war für das zweite Mal«. Nun lag er vor ihr, seine Augen vor Schreck geweitet. Er hatte sie gar nicht kommen gesehen! Plötzlich war sie da und ihm fehlten die Arme! Doch schreien würde er nicht, niemals, also biss er die Zähne zusammen und unterdrückte das Bedürfnis den Schmerz einfach heraus zu schreien. Als sie ihr Schwert in sein Herz rammte sah er mit Schmerzzerfressenem Gesicht zu ihr hinauf, aus Trotz, sie sollte sehen das er Stark war! Doch als er ihr Gesicht sah spürte er den Schmerz nicht mehr, zu stark war der Schock, alles was er sah waren ihre Augen, aber was für Augen! Augen die bereits die tiefsten Abgründe der Hölle gesehen hatten, und erst ihr Ausdruck! »Schrei für mich«, als er dann ihre Stimme hörte, kalt, erbarmungslos, böse und die Freude über sein Leid in ihren Augen konnte er nicht mehr anders als zu schreien mit dem er den letzten Rest seines Lebens aus hauchte. Erst ein markerschütternder Schrei lenkte ihn kurz von dem Kampf ab, Roderick's Blick suchte Majeh und er fand sie auch, unweit von ihnen über der Leiche des Meisters mit ihrer Klinge in seiner Brust. Sie hatte es geschafft! Doch zu spät hörte er wie John im eine Warnung zu rief, zu spät erkannte er das der Schüler auf ihn zu rannte und ihm seine Klinge in seinen Bauch rammen wollte und zu spät war es um noch auszuweichen. Plötzlich schien alles wie in Zeitlupe zu laufen, er sah John's Angst erfüllten Blick und wie er zu ihm rannte und er sah die Klinge auf sie zu rasen und wusste das er nichts mehr tun konnte außer sich für den Schmerz bereit zu machen. Sein Blickfeld wurde von Blutrot erfüllt, doch blieb der Schmerz aus. Es dauerte eine Weile ehe er erkannte was gerade geschehen war, Majeh hatte sich zwischen ihn und den Schüler gestellt und somit sein Leben gerettet. »Was zum? Majeh?«, war das Einzige was er in diesem Moment hervor bringen konnte, zu verstört waren sein Gedanken. Sie hatte ihn gerettet, aber warum? Das nächste was er mitbekam war John der sich im sofort an den Hals warf und im Vorschlurzte was für Angst er gehabt hatte. Und dann sah er nur wie erst der Schüler tot zu Boden ging und anschließend wie Majeh zu Boden sackte. In der Ferne konnte man schon die Rufe und Schritte der Wachen hören, die aufgrund des Schreis angerannt kamen. Sofort befreite er sich von John und kniete sich zu Majeh nieder. »Majeh! Sag was!«, er war besorgt und legte ihr sanft die Hand auf die Wange, ihre Reaktion darauf verwirrte ihn nur noch mehr. Sie lachte, zwar schwach, doch es war ganz eindeutig ein echtes lachen. »Was kümmert dich ein Monster Andara?«, fragte sie noch immer amüsiert, doch noch bevor er antworten konnte unterbrach sie ihn wieder: »Hinter dem Hauptzelt steht ein unbewachtes Raumschiff, flieht! Ares ist nicht hier, er war nie hier gewesen. Beeilt euch, die Wachen sind gleich hier«, und das letzte was sie noch mitbekam war wie Roderick sich erhob und John in Richtung des Raumschiffes zog, etwas enttäuscht, in dem Glauben sie würden sie zurücklassen gab sie sich der Schwärze hin. Was sie somit nicht mehr mitbekam war das Roderick und John von dem Hauptzelt einen Teil des Stoffes abrissen und Majeh darin einwickelten und zum Schiff trugen. Viel Zeit hatten sie nicht, den kurz bevor sie das Raumschiff erreichten mussten sie schon den ersten Schüssen der Wächter ausweichen. Im letzten Moment, bevor sie sie noch erwischen konnten stürmten sie in das Raumschiff und somit in die vorläufige Sicherheit. Es war einer der kleinen Transporter, somit fanden sie schnell die Brücke und konnten somit fliehen. Für Roderick selbst war es kein großes Problem den Schüssen der Abwehrsysteme des Lagers und den kleineren Gleitern auszuweichen. Sobald sie sich außerhalb der Atmosphäre des Planeten befanden ging er in den Hyperraum über und ließ die Verfolger zurück. John kümmerte sich derweil um Majeh und brachte sie in eine der Kabinen für die Besatzung und versorgte ihre Wunden. Roderick beobachtete derweil Majeh und fragte sich warum sie ihn gerettet hatte, das passte so ganz und gar nicht zu seinen Vorstellungen. Vielleicht hatte John ja recht, vielleicht waren sie Verbunden. Doch was war es das sie Verband? ~~~~~~~~~~~~~~~~ TA-DA! Hat etwas länger gedauert, aber hey! Dafür ist es auch viel länger ;) Ich hoffe es gefällt euch ;) lg Lloigor Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)