Another Supernatural Story von Zorroline ================================================================================ Kapitel 1: Arrival and dispute ------------------------------ "Hey Bobby!" rief ihm eine junge Frau entgegen, die mit ihrem alten, schrottigen Auto gerade an der Straße vor Bobby´s Haus anhielt. Bobby hatte das Auto, was er ja sehr gut kannte, bereits aus dem Fenster gesehen, weshalb er nach draußen gegangen war, um seinen Besuch zu begrüßen. Dies tat er natürlich auch, nachdem die junge Frau ihm entgegengelaufen war. Sie freuten sich über den anderen und umarmten sich herzlich. "Gut siehst du aus, Bobby." grinste die Blonde mit ihren bunten Strähnen in den Haaren und klopfte Bobby mehrmals auf seinen nicht wirklich schlanken Bauch. "Das kann ich nur zurückgeben." Bobby schien sich wirklich zu freuen, das Mädchen wiederzusehen. Er wunderte sich wirklich, wie erwachsen sie doch geworden ist. Drei lange Jahre hatten sich die beiden nicht mehr gesehen, da Abby zum Studieren in Californien gelebt hatte. "Wie war die Fahrt, Abby?" fragte Bobby sie dann noch, während er ihre Taschen aus dem Kofferraum nahm und sie ins Innere seines Hauses gingen. "Anstrengend, aber es hat Spaß gemacht. Immerhin hatte ich ja jemanden, der an meinem Ziel auf mich wartet und deswegen hab ich mich gefreut." Abby sah sich jeden Millimeter im Vorbeigehen an, lies keine Stelle aus. Sie lächelte. Sie freute sich, endlich wieder Zuhause zu sein. Dort, wo sie ab ihrem achten Lebensjahr aufgewachsen war. "Hier hat sich nicht viel verändert, seit ich damals gegangen bin." stellte sie noch fest, während Bobby ihre Taschen vor die Treppe stellte. "Naja, ich bin eben viel beschäftigt gewesen und kam nicht dazu, hier mal Ordnung zu schaffen." grinste Bobby, der mit Abby in die Küche ging und ihr dort ein kühles Bier anbot. Dieses nahm sie natürlich gerne an. "Du Bobby? Sag mal, hast du nicht vielleicht einen alten Mustang, den ich mir aufpolieren kann? Der Camaro da draußen fällt halb auseinander." fragte sie ihren Vaterersatz und deutete in Richtung Haustür, die von der Küche aus sehr gut zu sehen war und am Ende des Flures lag. Bobby trank einen Schluck des Bieres, ehe er ihr antwortete, wobei er durch das Küchenfenster nach draußen zu seinem Schrottplatz deutete. "Ich glaube, ich hab da letztens sogar noch einen gesehen, aber sicher bin ich mir da jetzt nicht mehr. Wenn du willst, kannst du mal nachgucken. Falls du dich hier noch auskennst." Von Bobby´s Lippen kam ein breites Grinsen. Bobby freute sich nicht über viel, doch wenn Abby ihn mal anrief, oder ihm einen Brief schrieb, dann schon. Und jetzt, da sie nun wieder da war, nach dem Studium welches sie abgebrochen hatte, freute Bobby sich, sie wieder öfter sehen zu können. "Okay, dann geh ich mal gucken." grinste Abby zurück, trank die Flasche leer, stellte diese neben die Spüle und eilte nach draußen. Währenddessen trank auch Bobby sein Bier leer und ging anschließend zu seinem Schreibtisch, um für Sam und Dean wieder einige Sachen nachzuforschen. Vor Abby´s Ankunft hatte Bobby noch mit den Brüdern telefoniert, Sam und Dean wussten also, dass Abby nach drei Jahren wieder nach Hause kommen würde. Die drei kannten sich nicht, so wusste Abby auch nicht, für wen Bobby immer so viel herausfinden musste. Sie wusste auch nicht, woher Bobby die beiden kannte. Abby wusste nicht einmal, wie die beiden überhaupt aussahen. Und sie sollte es auch noch nicht herausfinden, denn seit sie aus dem Haus zum Schrottplatz gegangen war, hielt sie sich dort den ganzen Tag auf. Sie hatte den passenden Schlüssel zu dem Ford Mustang des Baujahres 67 gefunden, ihn vor die Werkstatt gestellt und sofort losgelegt. Damals hatte sie sich sehr viel von Bobby angeguckt, war ja sozusagen damit aufgewachsen. Neben ihrem Studium arbeitete sie in einer Werkstatt, um sich was dazuzuverdienen. Andere jobbten in Café´s, sie in einer Werkstatt. Sie wusste, was sie alles brauchte, was dem Wagen fehlte. Die Karosserie schliff sie komplett ab. Der vorige Lack war nicht mal mehr ein Lack. Vereinzelte, glänzende Stellen waren nur noch vorhanden. Der Rest des Wagens war pure Karosserie. Sie hatte Spaß dabei. Ihre Lieblingsmusik ertönte aus einem CD-Player, der in der Werkstatt stand, wobei sie sich immer am besten konzentrieren konnte. Als es dann langsam dunkel wurde beschloss sie, für heute Schluss zu machen, weshalb sie alles wieder dahin räumte, wo es hingehörte und anschließend wieder ins Haus ging. Mit einem weißen Lappen, der eigentlich überhaupt nicht mehr weiß war, versuchte sie ihre schwarzen Hände, aufgrund des ganzen Öls, sauber zu kriegen, doch sie scheiterte kläglich. Mit dem Blick noch immer auf ihre Hände und somit auf den Lappen gerichtet, ging sie ins Wohnzimmer, wo sie Bobby vermutete. "Bobby? Wo hast du denn...." wand sie sich an ihn, doch als sie aufsah und zwei junge Männer bei Bobby sah, brach sie ihren Satz ab. Beide sahen wirklich gut aus. Am meisten fiel ihr jedoch der etwas Kleinere der beiden auf, der aufgrund seines Blickes ihr gegenüber jedoch von Bobby ein Buch über den Hinterkopf gezogen bekam. Abby konnte sich ein Lachen gerade noch verkneifen, musste die Lippen dazu aber arg zusammenpressen. Der Größere hingegen lachte den anderen schamlos aus. "Unterstehe dich, Dean!" mahnte Bobby ihn an, da Bobby genau wusste, was Dean für einer war. "Abby? Das sind Sam und Dean Winchester." stellte Bobby sie einander vor, doch konnte Abby den beiden schlecht die Hand geben. "Ihr seid also die berühmten Winchester-Brüder." stellte sie erst grinsend fest und sah kurz auf ihre Hände hinab. "Ich würd euch ja die Hand reichen, aber ihr seht ja selbst..." sagte sie noch, woraufhin sie die beiden und Bobby wieder ansah. "Bobby, ich bin mal eben duschen. Soll ich danach was zu Essen machen?" Damit richtete sie ihr Wort wieder an ihren Ziehvater, der zuerst nickte, dann jedoch den Kopf schüttelte. "Also ich hätte schon Hunger." stellte Dean grinsend fest, während Abby gerade dabei war, den Raum zu verlassen. "Dean, du hast immer Hunger." sagte Sam, der zwar grinste, jedoch den Kopf schüttelte. Für Abby war klar, dass sie nichts kochen brauchte. Sie hörte schon immer auf Bobby, unterbrach ihn nicht, wenn er sprach, man hätte sie als gehorsam bezeichnen können. Sie gab Bobby nie auch nur ein Wiederwort und glaubte stets das, was er ihr sagte. Abby liebte es, hier zu leben. Sie wusste kaum noch, wie die ersten acht Jahre ihres Lebens verliefen. Aber sie wusste, dass ihre Eltern, und auch Bobby und damals dessen Frau, Jäger waren. Wie Sam und Dean wuchs auch sie in dieses Geschäft hinein und hat ihre Eltern ebenfalls durch Dämonen verloren. Jedoch wusste Abby noch nichts davon, was Sam und Dean´s Eltern betraf. Bobby achtete stets darauf, dass Abby nicht in irgendetwas verwickelt wurde, doch hat sie in den drei Jahren Abwesenheit nicht nur in der Werkstatt gearbeitet und fleißig studiert. Nicht umsonst brach sie das Studium ab, was Bobby noch nicht wissen sollte. Nachdem Abby mit Duschen und Umziehen fertig war, wollte sie wieder runtergehen, doch blieb sie oben am Treppenansatz stehen, da sie hören wollte, was die drei zu bereden hatten. "Ja, Bobby. Überall im Umkreis von Abby, wie du uns gesagt hattest, erledigten sich die Jobs wie von selbst. Was Sam damit sagen wollte, war eigentlich nur, dass wir denken, dass Abby sich nicht so ruhig verhalten hat, wie sie dir immer gesagt hat." sprach Dean, der im Wohnzimmer langsam auf und ab ging. Bobby schien alles andere, als begeistert zu sein und Abby traute sich nicht mehr nach unten. Doch leider, als Abby einen Schritt zurück ging um in ihr altes Zimmer zu gehen, knarrte eine Diele unter ihr, woraufhin Bobby sofort in den Flur ging. Er sah zu ihr hoch, als Abby wie angewurzelt da stand, ihre Hand auf dem Geländer. Bobby sah sie ziemlich sauer aber auch enttäuscht an. "Abigail Margaret Singer! Beweg sofort deinen kleinen Arsch hier runter! Oder willst du, dass ich nach oben komme?" wandte er sein väterliches Wort an, worauf Abby stets gehorchte. So senkte sie ihren Blick, als sie an ihm vorbei in die Küche ging. Der Ort, wo bis vor ihrem Weggang nach Californien jegliche Diskussionen und Streitereien stattfanden. Sam und Dean hatten sich verwundert angesehen. Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe, so streng kannten sie ihn nun wirklich nicht. Sie wunderten sich ebenfalls darüber, dass Abby den Nachnamen Bobby´s trug. Bobby adoptierte sie auf Wunsch ihrer Eltern, sollte ihnen etwas zustoßen. "Bobby, es....." wollte sie ihre Entschuldigung beginnen, doch Bobby unterbrach sie mit einem lauten "Sag nicht, es tut dir leid! Solche dummen Ausreden will ich in meinem Haus nicht hören, verstanden?". Abby schreckte für eine Sekunde zusammen, als er ihr so laut entgegnete, was auch Sam und Dean mitbekamen. Als Bobby bemerkte, dass Sam und Dean zusahen und auch ebenso zuhörten, drehte er sich um und schloss die Schiebetüren, die das Wohnzimmer von der Küche trennten. Vorher hatte er den beiden noch einen bösen - ja beinahe tödlichen - Blick zugeworfen. "Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst nicht auf eigene Faust handeln? Wieso wendest du dich nicht, wenn du etwas rausfindest und an soetwas arbeitest, an mich? Hast du auch nur die geringste Ahnung, was dir hätte passieren können?" Bobby war es egal, ob Abby eine Jägerin war oder nicht. Ihm ging es lediglich darum, dass sie ihn scheinbar immerzu angelogen hatte, ihm Dinge verheimlicht hatte. Er machte sich so oder so Sorgen um seine Ziehtochter. "Bobby! Ich bin alt genug! Und wie du siehst, lebe ich noch! Wieso muss ich mich denn wegen jedem kleinen Geist gleich an dich wenden? Ich bin lange genug eine Jägerin, um selbst damit fertig zu werden, was ich ja auch problemlos geschafft habe, wie du siehst." Doch das stimmte nicht ganz. Öfter hatte sie bei bestimmten Fällen so ihre Problemchen gehabt. "Gut, hin und wieder war es ein wenig schwerer, als erwartet, aber ich hab es trotzdem geschafft." rückte sie nun doch mit der Wahrheit heraus. Bobby war natürlich alles andere, als begeistert, doch wusste er, dass er insgeheim nichts dagegen tun konnte. Er konnte sie in dem, was sie für sich entschieden hatte, nicht aufhalten. "Ist das der Grund dafür, dass du dein Studium hingeschmissen hast?" fragte er schließlich noch, während er die Türen wieder aufschob. Dies bedeutete grundsätzlich, dass für ihn die Diskussion zuende war. Abby hatte noch mit einem "Ja." geantwortet, woraufhin sie Bobby zurück ins Wohnzimmer folgte. Bobby warf jedem der drei noch einen - wieder einmal - bösen Blick zu und sagte: "Ihr Kinder von Jägerfamilien seid doch alle gleich". Murrend hatte er das von sich gegeben, während er sich an seinen Schreibtisch setze. Sam saß noch immer auf dem selben Stuhl, wo er schon saß, als Abby hereinkam. Dean lehnte gegen den Türrahmen, stand halb im Wohnzimmer halb im Flur. "Bobby, wieso regst du dich eigentlich so auf?" Dean fragte dies mit seiner überaus coolen Ader, doch war Bobby ganz und gar nicht gut auf sowas zu sprechen. "Halt du dich da raus." mahnte der Mann mit seiner Kappe auf dem Kopf, der seine Ziehtochter daraufhin anwies, neben Sam auf dem freien Stuhl Platz zu nehmen. Man sah Abby an, dass sie ein wenig eingeschüchtert war. Ihren Blick stets gesenkt, dem von Bobby ausweichend. Dean hatte bei Bobby´s Mahnung kurz unbemerkt sein Gesicht verzogen und die Arme vor der Brust verschränkt. Nachdem Bobby Abby noch einmal deutlich klarmachte, dass sie nicht einfach machen kann, was sie will und sie ihn durchgehend dabei angesehen hatte, stand sie schließlich auf, als Bobby von dem Job, an dem Sam und Dean dran waren, anfing. Abby ging ohne ein Wort aus der Haustür und schloss diese hinter sich. Sie seufzte auf. Kapitel 2: Dispute goes on -------------------------- Während sie die Treppen der Veranda nach unten stieg, zündete sie sich eine Zigarette an. Sie wusste, dass es falsch war Bobby solche Dinge zu verheimlichen und ihn deswegen anzulügen. Aber sie wusste auch, dass Bobby sich ohnehin schon die ganzen Jahre über Sorgen gemacht hatte. Er hätte sich noch mehr Sorgen gemacht, hätte er gewusst, was sie treibt. Erneut seufzte sie. Sie setzte sich auf die vorletzte Stufe und zog an der Zigarette. Auch hier wusste sie, dass Bobby das nicht gerne sah, doch das war etwas, woran er nichts ändern konnte. Sie mochte es noch nie, sich mit Bobby zu streiten. Und sie hasste es, sich gleich am ersten Tag, nachdem sie sich drei lange Jahre nicht mehr gesehen hatten, mit ihm zu streiten. Sie fühlte sich schlecht. Richtig schlecht. Sie hatte kein Problem damit, sich bei fremden Menschen als jemand anderes auszugeben, die Polizei hinters Licht zu führen. Doch diejenigen zu belügen, die ihr nahe standen, das fiel ihr schon immer unglaublich schwer. Als sie erneut an ihrer Zigarette zog hörte sie, wie sich die Haustür öffnete. Abby sah kurz über ihre Schulter dorthin und nachdem sie Dean erblickt hatte wieder auf die Straße. Dean ging über die Veranda und setzte sich anschließend neben Abby. Dean wusste, wenn er irgendetwas versuchen würde, würde er von Bobby den Kopf abgerissen bekommen. So, wie es bei Jo war, vor deren Mutter Ellen Dean beinahe Angst hatte. Dean saß einfach nur so da, sagte nichts, während Abby ihre Zigarette aufrauchte und sie anschließend an der Seite der Stufe ausdrückte. "Hat Bobby dich geschickt?" fragte sie nach einigen weiteren Momenten der Stille und sah zu ihrem Sitznachbar, der den Blick erwiderte, jedoch den Kopf schüttelte und wieder nach vorne sah. "Nein. Ich wollte mal nach dir sehen." Dean konnte ein wiklich ehrlicher Mensch sein, wenn er nicht gerade dabei war, die weiblichen Personen in seiner Nähe anzugraben. Abby sah kurz zum Fenster, wo Bobby hin und her lief und anscheinend mit Sam redete. "Und wieso, wenn ich fragen darf?" Erneut stellte sie Dean eine Frage und erneut antwortete er. Dean hatte seine Ellbögen auf die Knie gestützt und die Hände ineinander gefalten. Er saß schon immer gerne so. Abby hatte sich auf die Stufe hinter ihrem Rücken mit den Armen gestützt und sah wieder zu Dean. "Ich wusste gar nicht, dass Bobby so streng sein kann." stellte Dean zuerst fest, bevor er dann fortfuhr. "Naja, ich mein, ich dachte, ich kenne Bobby, aber anscheinend nicht gut genug." "Bobby war schon immer so streng. Zumindest, was diese ganze Jäger-Sache betrifft. Wenn wir uns mal stritten, so wie vorhin, dann ging es immer nur um das Jagen. Bobby will nicht, dass mir was passiert, aber ich bin es leid, dass er immer nur das achtjährige Mädchen in mir sieht." Dean sah Abby über seine Schulter an. Sein Blick verriet, dass er das mit dem achtjährigen Mädchen nicht verstand. Bobby redete nie viel über seine Vergangenheit. "Wieso achtjähriges Mädchen?" fragte Dean dann nach, woraufhin Abby ihre Sitzposition änderte. Nun saß sie, wie der Mann neben ihr. "Bobby nahm mich auf, als ich acht Jahre alt war. Damals hatte seine Frau noch gelebt. Er musste meinen Eltern, die auch Jäger waren, versprechen mich zu adoptieren, falls ihnen etwas zustoßen würde. Sie wurden von einem Dämon getötet und Bobby nahm mich auf." "Naja, ich kann Bobby verstehen." kam es von Dean, was durch ein "Nein, kannst du nicht." von Abby zerschlagen wurde, doch Dean lies sich nicht abhalten. "Doch. Sam ist auch nur noch alles, was mir geblieben ist und ich habe auch Angst, ihn zu verlieren. So ist es auch bei Bobby, nehme ich mal an. Du bist auch nur noch das Einzige, was er hat und er macht sich nunmal große Sorgen um dich." Das, was Dean da sagte, lies Abby wieder mal aufseufzen. Sie wusste, dass sie sich glücklich schätzen konnte, Bobby als Vater zu haben. Bobby war ihr Vater. Ob biologisch, oder nicht. Er war immer für sie da, hat ihr durch schwere Zeiten geholfen. Sie waren füreinander da, als das mit Bobby´s Frau passierte. "Ja, ich weiß. Du hast ja Recht." stimmte sie nach einem kurzem Moment zu und seufzte wieder. Abby sah auf die Straße, während sie nach dem Zigarettenpäckchen griff, welches sich in der Brusttasche ihres rot-weiß-schwarz karierten Hemdes befand. Die Zigarette lies sie zuerst im rechten Mundwinkel ruhen, während sie aus der anderen Brusttasche ihr Feuerzeug, welches sie noch von ihrem Vater hatte, fischte und die Zigarette damit anzündete. "Ich find es nur scheiße, dass wir uns deswegen direkt am ersten Tag streiten mussten. Dabei haben wir uns seit etwas mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen." Dean wusste davon nichts, weshalb er sie dementsprechend ansah. "Wieso nicht?" fragte er deshalb nach, fand, dass Bobby sie ruhig hätte mal besuchen können. Abby zog an ihrer Zigarette und inhalierte den Qualm ziemlich tief, bevor sie antwortete. "Bobby hatte immer zu viel mit der Arbeit zu tun und ich konnte ihn auch nicht besuchen. Ich hatte mein Studium, hab nebenbei in einer Werkstatt gearbeitet und dann immer wieder Jobs erledigt, die in meiner Reichweite waren." Bevor sie allerdings noch etwas sagen konnte, fragte Dean: "Was hast du eigentlich studiert? Und wieso hast du abgebrochen?", "Ich hab Kirchengeschichte studiert. Abgebrochen hab ich, weil ich das alles leid war. Als Jäger sollte man sich stur auf die Jagd konzentrieren, alles andere bringt nur Unglück. Ob den Menschen im näheren Umfeld oder einem selbst. Nachdem zwei meiner besten Freunde gestorben sind, weil ich den Geist nicht zu fassen bekommen hab, stand meine Entscheidung fest. Ich brachte den Geist dahin, wo er hergekommen war, packte meine Sachen, rief Bobby an und jetzt bin ich hier." war Abby´s Erklärung auf Dean´s Fragen. Doch noch bevor Dean irgendetwas dazu sagen konnte, öffnete Bobby das Fenster und beorderte die beiden ins Haus mit dem Satz: "Seht zu, dass ihr reinkommt! Und Abby, hör auf zu rauchen!". Doch Abby störte sich nicht daran, rauchte noch in Ruhe auf, bevor sie mit Dean wieder ins Innere des Hauses ging. Abby konnte das noch nie leiden. Schon als sie mit 14 anfing Jungs in ihrem Alter zu treffen, hatte Bobby etwas dagegen. Stets mussten sich die jungen Burschen, bevor sie Abby zum Beispiel zum Kino abholen wollten, bei ihm vorstellen und ihm beweisen, was für nette Jungs sie doch waren. Doch entweder ließen sie Abby sitzen, oder umgekehrt. Bobby´s Frau sagte damals öfter zu ihm, dass er doch ein richtiger Vater geworden sei. Abby warf Bobby noch einen bösen Blick zu, der natürlich wusste, wieso sie das tat. Bobby´s Blick galt dann kurz Dean, anschließend wieder Abby, die noch immer sauer schien. Doch Bobby lies sich nicht davon abbringen, seinem wenigen Frust Freiraum zu verschaffen. Er sah wieder zu Dean, Abby wusste, was nun kam, denn Bobby tat dies immer. Bobby merkte stets, wenn Abby sich für einen Jungen bzw. Mann interessierte. Jemand, der Abby nicht kannte, hätte das wohl nicht bemerkt. "Komm nicht auf dumme Gedanken, Junge." hatte er zu Dean gesagt, während Sam natürlich kein Wort verstand. Aber auch Dean wusste gerade nicht, was er schon wieder getan hatte. "Bobby!" mahnte Abby ihren Ziehvater sofort zischend an, doch er ließ nicht locker. Bobby wollte das klarstellen. "Abby ist nicht irgendeine von diesen Bräuten, die du sonst für dein persönliches Vergnügen...benutzt. Abby hat ein Fable für Arschlöcher und jedes Mal wird sie unglücklich, also versuchs gar nicht erst." Zwar sprach Bobby ruhig, jedoch konnte man die Drohung, die in seiner Stimme und diesem Satz lag, durchaus wahrnehmen. "Ich bin also ein Arschloch?" Dean sah Bobby verständnislos an, während Sam ein Grinsen auf die Lippen huschte. Abby verdrehte nur die Augen und ging in die Küche, um sich ein Bier zu holen. "Würdest du nicht selbst auch von dir behaupten, dass du alle Frauen unglücklich machst?" fragte Bobby, worauf Dean kurz überlegte. "Naja.. Wie man´s nimmt. Gerade sind sie noch glücklich und wenn ich den Raum verlasse, sind sie todtraurig." Sam musste lachen, so auch Abby, die mit ihrem Bier zurückkam, doch Bobby sah noch finsterer drein. "Dean!" mahnte er ihn noch an, bevor Abby zu Bobby ging und ihn umarmte. "Sei nicht immer so... miesepetrig, Bobby." sagte sie, drückte ihn kurz und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Gute Nacht Bobby." lächelte sie noch. Abby konnte es auch nie leiden ins Bett zu gehen, wenn sie sich stritten und sie wusste immerhin, wie sie ihn milde stimmen könnte. So trank sie einen großen Schluck von dem Bier, stellte es Bobby auf den Schreibtisch und ging in Richtung Treppe. "Nacht Jungs." sagte sie noch, hob die Hand zum Abschied und ging nach oben. Trotz, dass sie das schon jahrelang von Bobby kannte, war es ihr vor Dean ziemlich unangenehm, doch wusste sie, dass sie an Bobby´s Art diesbezüglich nichts ändern konnte, weshalb sie sich damit arrangierte. Als Abby Dean zum ersten Mal an diesem Abend sah, fühlte sie sich gleich zu ihm hingezogen. Bei Sam hingegen hatte sie sofort das Gefühl, als wäre er wie ein Bruder für sie. Aber auch Dean war Abby gegenüber alles andere, als abgeneigt. Als er sie sah, wie sie mit ihren ölverschmierten Klamotten in den Raum kam, wusste er zuerst nicht, was er sagen sollte. Dazu kam noch, dass sie ihr Hemd um die Hüften an den Ärmen verknotet hatte und nur eines ihrer vielen Tops in weiß trug. Der Höhepunkt war, dass er noch nie eine Frau gesehen hatte, die voller Motoröl war, außer im Fernsehen, was er selbst natürlich ziemlich heiß fand. Er musste tatsächlich schlucken, als er sie so sah. Dean´s Fantasien waren schon immer ein wenig.. versaut. Doch nachdem er eben die Ansage Bobby´s erhalten hatte, wagte er sich kaum, Abby hinterher zu sehen, als sie nach oben ging. Wäre Bobby nicht anwesend, würde Dean nicht zögern und ihr nach oben folgen, so viel war sicher. Doch Dean hatte viel zu viel Respekt vor Bobby, als dass er das tatsächlich durchziehen würde. Sam wusste natürlich, dass Dean scharf auf Abby war. Dean war grundsätzlich immer scharf auf Mädchen, die ihm gefielen. Bobby war das ebenso klar, weshalb er schon direkt im vornherein einen Riegel vorschob. Sam und Dean verbrachten die Nacht in Bobby´s Haus. Sam schlief auf der Couch, die in der 'Bibliothek', in der Bobby´s Schreibtisch stand, vorzufinden war. Dean schlief auf dem Boden, während Bobby in seinem Bett einen erholsamen Schlaf hatte. Kapitel 3: Friend ----------------- Am frühen Morgen stand Abby auf. Jedoch zog sie sich nicht komplett an. In ihrem typischen Schlafoutfit, welches aus einem großen Schlabber-T-Shirt uns einer Hotpants bestand, ging sie leise an Bobby´s Schlafzimmer vorbei nach unten. Sie wusste noch nicht, dass Sam und Dean hier übernachtet hatten. Als sie jedoch die Treppe leise hinunterging, sah sie die beiden. Sie ging den Flur entlang und dort schließlich links in die Küche. Abby wollte die beiden nicht wecken, während sie sich um das Frühstück kümmerte. Dazu schloss sie noch leise die Schiebetüren, die die Bibliothek und die Küche verbanden. Während sie sich am Kühlschrank und in den Schränken zu schaffen machte, um Pancakes, Eier und Speck zuzubereiten, kochte der Kaffee vor sich hin. Sie war viel zu vertieft in ihrem Element, sie liebte kochen, und auch viel zu müde, als dass sie mitbekam, wie Dean sich an den runden Tisch in der Küche setzte. So bekam sie auch nicht mit, dass vor allem ihren Beinen ziemlich viel Aufmerksamkeit durch Dean´s Blicke geschenkt wurden. Dieser lehnte im Stuhl zurück, hatte sein typisches Grinsen auf den Lippen, konnte immerhin nicht oft einen solchen Anblick zum frühen Morgen genießen. Das Einzige, was er morgens zu sehen bekam, war entweder sein Bruder, dessen Psychogequatsche ihm noch immer auf die Nerven ging, oder, falls sie mal bei Bobby übernachteten, dessen schlechte Laune. So war dies hier doch eine recht nette Abwechslung für Dean. Als Abby sich umdrehte, um die Teller auf den Tisch zu stellen, erschrak sie beinahe so stark, dass ihr beinahe die drei Teller aus der Hand fielen. Doch sie konnte sie noch halten und sah für einen Moment unglaublich vorwurfsvoll zu Dean. "Musst du mich so erschrecken? Wie lange sitzt du schon hier?" fuhr sie ihn an. Sie konnte es nicht leiden, sich derartig zu erschrecken, dass ihr beinahe das junge Herz stehenblieb. Während sie die Teller nun auf dem Tisch platzierte, breitete sich auf Dean´s Gesicht ein Grinsen aus. "Tut mir leid, aber der Anblick, der sich mir hier bot..." sagte er, was von einem leichten Kopfschwenker und einem zischenden Geräusch seinerseits untermalt wurde. "...Da konnte ich einfach nicht anders, als diesen Anblick zu bewundern..". Abby war natürlich klar, was Dean damit meinte. Denn er meinte nichts anderes, als ihre braunen Beine. Abby kannte Typen, wie Dean. Wie Bobby schon sagte, hatte sie schon immer ein besonderes Interesse an dieser Art Mann. Auch machte sie keinen Hehl daraus, sie war eben nicht, wie die meisten jungen Frauen. Sie wollte kein normales Leben. Für sie galt es schon als spießig, wenn man heiratete. Abby verdrehte grinsend die Augen und widmete sich dem Kaffee. Sie goss Dean und sich die braune Brühe in zwei Tassen und stellte sie auf den Tisch. Abby sagte nichts zu dem, was Dean gesagt hatte. Sie gab lediglich ein "Bitte." auf Dean´s "Danke." wegen dem Kaffee von sich. Während sie das Küchenradio einschaltete, wo ihr Lieblingssender seit damals noch eingestellt war, kümmerte sie sich noch weiter um das Frühstück, bis schließlich auch Sam und Bobby hinzukamen und sich setzten. Bobby bekam sofort einen Kaffee und einen Kuss auf die Wange. Aber auch Sam bekam einen Kaffee. Da Abby nicht frühstückte, weil ihr der morgendliche Kaffee reichte, lies sie die Herren ihr Frühstück genießen und verschwand nach oben. Dort zog sie sich um und band sich die Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. Anschließend verschwand sie mit den Worten "Ich bin draußen bei der Werkstatt." zur Hintertür raus. Darauf hatte sie gewartet. Normalerweise wäre sie sofort nach draußen gegangen, doch wollte sie erst sicherstellen, dass Bobby sein Frühstück bekam. Sie wusste, dass er nie frühstückte. Jedoch fand sie, dass Bobby das musste. Sie war noch jung, sie musste nicht sofort frühstücken, doch legte sie immer viel Wert darauf, dass Bobby drei Mahlzeiten am Tag bekam. Als sie noch auf der Uni war und die beiden telefonierten, fragte sie ihn stets, ob er denn auch vernünftig gegessen hätte. Abby schloss die Werkstatt auf, schaltete die Musik ein und machte sich daran, weiter an dem Auto zu arbeiten. Dass sie das nicht komplett konnte, das war klar. Sie konnte kein Auto von Grund auf wieder in Schuss bringen, doch nicht umsonst gab es Bobby, der hinterher ihre Arbeit korrigieren würde. Als sie mit allem anderen fertig war, außer dem Lack, klebte sie alles ab, wo kein Karosserielack hingelangen durfte. Sie mischte die Farben an, füllte sie in die Sprühpistole und bevor sie anfing, den Wagen zu lackieren, setzte sie noch die weiße Schutzmaske über Nase und Mund. Zuerst war die Grundierung dran. Nachdem diese trocken war, was bei der Sonne und der Wärme etwas mehr als eine Zigarettenlänge dauerte, trug sie eine Schicht Hochglanzschwarz auf. Doch sie war noch immer nicht fertig. Als letzte Schicht trug sie ein helles, weiches Blau auf. Ebenfalls Hochglanz. Das hatte durch das Schwarz einen tollen Effekt. Jenachdem, wie man stand, fiel entweder mehr das Helle oder das Dunkle auf. Aber auch hier war sie noch nicht fertig. Es fehlte noch was. Zwar war sie schon zwei Stunden beschäftigt, doch kamen es ihr gerade mal wie 20 Minuten vor. Sie holte sich einen dieser roten Werkzeugwagen, die so viele Schubladen hatten, dass man jedes Mal etwas suchen musste, bevor man es fand. Auf diesen Wagen hatte sie dünnes Abklebeband, verschieden große Pinsel und die Farben Weiß, Rot und Schwarz positioniert. Zuerst klebte sie die Umrisse der Flammen, die sich später unten und neben den Cotflügeln befinden sollten, ab. So sah es aus, als würden die Reifen, wenn man fuhr, Feuer von sich geben. Allein schon die Umrisse gefielen ihr sehr gut. Sie konnte es zwar auch frei aus der Hand, immerhin machte sie das mit den Auto´s schon seit einigen Jahren, doch wollte sie, dass die Flammen perfekt werden. Dann machte sie sich ans Ausmalen. Als sie damit fertig war, war zwischen den einzelnen Farben Rot, Weiß und Schwarz natürlich noch das Blau, sie hatte ja abgeklebt. Hierzu nahm sie wieder die Sprühpistole und mischte zuerst schwarz und rot an. Damit verdeckte sie an jeder Seite die blauen Spuren und so sah es aus, als würde das Rot in das Schwarz fließen. Dasselbe machte sie mit Rot und Gelb, der Orange Übergang vom Rot zum Weiß. Anschließend umrandete sie die Flammen noch mit einem dünnen, schwarzen Rand. Als sie fertig war und alles weggeräumt hatte, kamen die drei Herren. Bobby hatte gesehen, dass Abby fertig geworden war, nun war schon Nachmittag und er wollte sehen, was sie aus dem schrottigen Mustang gemacht hatte. Abby hatte Glück, dass an der Inneneinrichtung des Mustangs nicht viel kaputt war. Das Armaturenbrett war noch original und super erhalten. Jedoch hatten die Sitzbezüge gelitten, was sie noch machen musste. "Der sieht klasse aus." stellte Sam fest und begutachtete, wie sein Bruder und Bobby, den Wagen. "Dann wollen wir doch mal sehen, ob das Kätzchen auch schnurrt." meinte Bobby, der daraufhin von Abby, die wieder einmal rauchte, die Autoschlüssel zugeworfen bekam. Sam und Dean stellten sich zu Abby, da Bobby eine Testfahrt über den Schrottplatz machen wollte. Abby freute sich über den Sound ihres neuen Wagens und sie freute sich ebenso, dass sie von Bobby die Möglichkeiten bekam, diesen alten Mustang wieder in Schwung zu bringen. "Wo hast du das alles gelernt?" fragte Sam, während Dean an seinem Bier trank. Abby sah Sam jedoch nicht an. Ihr Blick galt ihrem neuen Auto, mit ziemlich viel Stolz. Das konnte man aber auch an ihrem Gesicht erkennen. Ein breites, fröhliches Grinsen zierte ihre Lippen. "Naja, ich bin hier aufgewachsen. Ich hab Bobby immer zugesehen. Aber am meisten hab ich in der Werkstatt gelernt, wo ich mir während der Uni Geld dazuverdient hab." antwortete Abby, ohne den Blick von dem Auto zu nehmen, das Bobby über den Schrottplatz fuhr. Als Bobby zurückkam und den Wagen ausstellte, warf Abby ihre Zigarette zu Boden und trat sie aus. Abby fing den Schlüssel auf, den Bobby ihr mit den Worten "Gute Arbeit, Abby." lächelnd zuwarf. Abby wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Sie wollte ihr Auto, welches sie schon nicht als Erste ausprobieren durfte, nun endlich austesten. Sam und Dean wollten sich das Auto natürlich ebenfalls genauer ansehen. Sie gingen mit Abby noch einmal um das Auto, auch öffnete sie die Motorhaube. Nun war es kein Wunder mehr, wieso sie am Vorabend so voller Motorenöl war. Sie hatte alles feinsäuberlich gereinigt. "Ein 67er Shelby GT-500. Cobra Jet-Siebenliter, 355 PS. Ich liebe dieses Auto." gab Abby Dean kurz die Daten durch, während sie noch immer die Motorhaube hochhielt. "Beängstigend." stellte Dean nur fest. Abby lies in dem Moment die Motorhaube hinunter, sah kurz zu Dean und dann zu Sam, als dieser grinsend das Wort erhob. "Dean ist es nicht gewohnt, dass Frauen sich mit sowas auskennen, nicht wahr, Dean? Normalerweise ist Dean der Autofreak.". Abby konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, hatte sie sich das doch schon gedacht. "Also, Jungs. Ich muss mal eben einkaufen." grinste Abby, während sie in den Wagen stieg und diesen anschließend anließ. Bevor sie losfuhr, als sie schon das Geräusch des Wagens hörte, brachte sie noch ein "Wow!" über die Lippen. Bobby wusste natürlich, dass sie den Wagen jetzt erstmal austesten würde und dass dies seine Zeit dauerte. Immerhin kannte er sie. Den alten Wagen, der wirklich beinahe auseinander fiel, brachte Bobby noch auf den Schrottplatz, wo dieser dann seine letzten Tage erleben sollte. Abby kam erst spät am Abend mit zwei vollen Einkaufstüten wieder. Sam und Dean waren noch da. Sam half ihr, das Eingekaufte zu verstauen, woraufhin sie mit ihm zu Bobby und Dean ging und von ihrer Fahrt erzählte. Sie war mehr als begeistert und konnte die nächste Tour, die nächste Jagd, nicht mehr abwarten. Sie hatte, wie in dem Chevrolet Impala von Dean, einen doppelten Boden im Kofferraum eingerichtet. Für die Waffen und den ganzen anderen Kram, den man als Jäger brauchte. Sie wollte zuerst den Rücksitz umbauen, doch war dies auf Dauer einfach zu Umständlich. Bobby hatte natürlich wieder mal etwas dagegen und fing wieder einen Streit an. "Ich hab dir das Auto nicht gegeben, damit du es für das Jagen gebrauchst!" sagte er, was durch ein "Bobby! Du kannst mich davon nicht abhalten! Entweder wir arbeiten zusammen, oder ich arbeite alleine!" gekontert wurde. Natürlich war es ihm lieber, wenn sie zusammenarbeiteten, doch er musste hier sein, um denen, die Fragen hatten, durch seine Bücher weiterzuhelfen. Nach langem Hin und Her gab er schließlich seine Einwilligung, worüber Abby sich freute, dies jedoch versteckte. Immerhin war sie 24 Jahre alt und keine 16 mehr. Doch einen Haken gab es. Es gibt immer einen Haken. "Sollte irgendein Problem auftauchen, egal, um welches es sich handelt, dann lässt du den Job sausen, haben wir uns verstanden?". Abby nickte. "Ja, Sir." gab sie an. Bobby hatte zuerst den Gedanken, welchen er auch laut äußerte, sie mit Sam und Dean loszuschicken, doch das war ihm dann doch wider zu unsicher. Wegen Dean. Sam konnte auch nicht immer ein Auge darauf haben, was Bobby noch weniger in den Kram passte. Zu Abby´s Erleichterung, denn sie wollte, je nach Job, alleine arbeiten. Außer, dass sie den Dämon töten wollte, war es das Adrenalin, was sie zu diesem Job bewegte. Sie hätte genauso gut Fallschirmspringen oder Bunjeejumping vollziehen können, doch mit diesem Job rettete sie wenigstens einige Menschen. Sam und Dean waren ebenso wenig begeistert, wie Bobby, doch sagten sie dazu nichts. Immerhin war es Abby´s Entscheidung und Bobby´s Einwilligung. Als Abby schlief, waren die drei Männer noch wach. Bobby wies die beiden an, Abby zu jedem Job zu folgen. Zumindest am Anfang, solange bis Abby sich bewiesen hat, alleine arbeiten zu können. Bobby war noch immer voller Sorge, immerhin hatten es Frauen in diesem Millieu nicht leicht. "Tut einfach so, als wüsstet ihr nicht, dass Abby bei diesen Jobs dabei ist. Tut so, als ob ihr auch wegen dem Job gekommen seid." hatte Bobby den beiden noch gesagt. Sie fanden es natürlich nicht toll, den Babysitter für jemanden zu spielen, der anscheinend drei Jahre ohne jeglichen Schutz gearbeitet und diese Jobs erfolgreich erledigt hatte. Aber Bobby war auch für die beiden so eine Art Vaterersatz, weshalb sie nicht nein sagen konnten. Der nächste Morgen begann wie der Morgen zuvor. Abby war als Erste wach, sie ging runter und bereitete das Frühstück. Für Sam und Bobby extra etwas gesundes, für Dean ein ganz normales Frühstück. Während sie gegen die Küchenzeile lehnte, ihren Kaffee trank und zusah, wie Bobby die Nase bei dem gesunden Frühstück rümpfte, klingelte ihr Handy. "Ich kann dich verstehen, Bobby.." hatte Dean noch mit vollem Mund genuschelt, der sich über seinen Speck freute. Da sie aber nicht wusste, wo sie es zuletzt hingelegt hatte, musste sie dem Geräusch folgen. Dieses lotste sie bis nach oben ins Badezimmer. Zwar wunderte sie sich, wieso sie es im Bad hatte liegen lassen, das verflog jedoch, als sie sich meldete. Es stellte sich heraus, dass ihre Freundin Yukiko, die den Spitznamen Ayu trug, am anderen Ende der Leitung sprach. Mit dem Satz "Mein Haus ist abgebrannt." brachte sie ihre Freundin Abby in helle Aufregung. Ayu schien einen Geist verärgert zu haben. Die Feuerwehr ging jedoch davon aus, dass es irgendwas mit den Stromleitungen zu tun hatte. Da Abby wusste, dass Ayu nicht wusste, wohin sie nun sollte und Abby ihre Freundin sowieso besuchen wollte, beschloss sie, ihre Freundin aus Miami abzuholen. Natürlich war das kein Katzensprung und es würde seine Zeit dauern, doch Abby sah auch etwas positives in dem Ganzen. Vielleicht wäre Bobby beruhigter, wenn sie nicht alleine unterwegs wäre. Abby beendete das Telefonat, zog sich schnell an und packte ein paar Sachen. Mit ihrer Tasche kam sie dann in die Küche und war ziemlich kurz angebunden. "Bobby, ich bin mal weg." sagte sie, was für allgemeine Verwunderung sorgte. "Wohin denn? Wieso so schnell?" fragte Bobby, der seinen Teller scheinbar beiseite geschoben hatte. Abby erklärte ihm kurz und knapp, da er Ayu ja auch flüchtig kannte, was ihr passiert war und verließ mit der Aussage "Iss dein Frühstück, Bobby." und "Bis dann, Jungs. Man sieht sich." das Haus. Ihre Tasche warf sie auf den Rücksitz und fuhr daraufhin auch schon los. Mit einem einzigen Stop nach 14 Stunden kam sie für einige Stunden, in denen sie fest schlief, in einem Motel in Clarksville unter. Anschließend erneute Fahrt von knapp 16 Stunden, bis sie schließlich bei Ayu eintraf. Diese hatte im Eifer des Gefechts in der Nacht des Brandes ihre beiden Notfalltaschen geschnappt und fluchtartig das Haus verlassen. Sie wohnte, bis Abby auftauchte, in einem Motel in Miami Springs, ihrem bisherigen Wohnort. Eine Nacht würden die beiden, jungen Frauen dort noch verbringen, bevor es wieder nach Sioux Falls ging. Doch Abby war skeptisch, bis Ayu ihr erzählte, dass sie den Geist beseitigen konnte. Abby und Ayu hatten in der Vergangenheit einige Male zusammen an Fällen gearbeitet, weshalb Abby sich sicher war, sie würden ein gutes Team abgeben. Ayu war zuerst nicht wirklich begeistert von der Idee, lies sich aber unter Abby´s Vorwand "Du hast doch sonst nichts zu tun." darauf ein. Aber Abby hatte ja Recht. Was sollte Ayu auch sonst machen? Bobby würde sich natürlich freuen, wenn er nun zwei junge, rauchende Frauen um sich hätte, doch darüber machte Abby sich die wenigsten Sorgen. Nachdem sich die beiden noch lange unterhalten und die Nacht noch ruhig in dem Motel verbrachten, begaben sie sich auf den Weg zurück. Sam und Dean waren natürlich nicht mehr da, sie hatten den nächsten Job zu erledigen und waren sowieso schon eine Nacht zu lange bei Bobby geblieben. Wieder eine Nacht darauf war es dann soweit. Kapitel 4: Ghost hunt - 1 ------------------------- Bobby lies Abby nicht gerne gehen, doch war es ihm auch lieber, dass Ayu dabei war. Abby packte ihrem Kram ins Auto, während Ayu sich nach der Verabschiedung mit Bobby schon hineinsetzte. "Wenn was ist, dann melden wir uns. Und halte deine Wachhunde zurück." sagte Abby, während sie ihren Ziehvater drückte. "Welche Wachhunde?" fragte Bobby, was Abby nur grinsen lies. "Bobby, ich bin nicht blöd. Wenn wir Hilfe brauchen sollten, dann werden wir uns melden." versicherte sie ihm, als sie sich von ihm löste. "Du sollst dich auch melden, wenn ihr keine Hilfe braucht. Damit ich weiß, dass du noch lebst." mahnte Bobby an, der einen Kuss auf die Wange bekam und noch ein "Ja, Sir!" von Abby hörte, bevor sie einstieg. Während sie losfuhr winkte sie ihm noch, bis sie um die nächste Ecke bog. Ihr Ziel war Casper Mountain, Wyoming. In dem Motel 'The Sunburst Lodge - Bed & Breakfast' sollte es angeblich spuken. Gäste als auch die Besitzer des Motels hatten mehrmals unerklärliche Dinge und Geräusche gehört. Dort angekommen checkten sie gleich für fünf Nächte ein. Abby und Ayu bezogen eines der Zimmer im zweiten Stock. Das Motel lag ziemlich abgelegen in dieser Gegend umringt von tausenden Bäumen und ein wenig hoch oben. Natürlich hatten sie sich auch unter falschem Namen eingetragen. Während Sam und Dean, nach Bobby´s Informationen, in Missouri einem Dämon auf der Spur waren, sammelten Abby und Ayu immer mehr Informationen über die Vorkommnisse in diesem Motel. Am Abend suchten die beiden im Internet nach Legenden und Mythen über den Ort, fanden jedoch nicht viel heraus. Mehr, als sie sowieso schon wussten, stand auch nicht im Internet. Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, befragten die beiden die Besitzer des Motels. Sie selbst wussten vor dem Kauf des Motels nichts von alledem und nun hatten sie Sorge, dass sie pleite gehen würden. "Misses Yust. Genau deswegen sind wir ja gekommen. Es gibt viele Menschen, die sich für Geisteraktivitäten interessieren. Unsere Zeitung befasst sich hauptsächlich mit solchen Begebenheiten und einige Motels, die dasselbe Problem hatten, wie sie auch, bekamen durch unsere Artikel sogar noch mehr Besucher, als sie je hatten. Erzählen sie uns doch einfach, was sie wissen." Abby wusste durchaus, wie sie an Informationen kam, die sie haben wollte. Das war ja auch nicht wirklich schwer, wenn man sich als Journalisten ausgab. Immerhin sagen kaum welche nein, wenn es darum geht, das Geschäft wieder anzukurbeln. So war es auch bei Misses Yust. "Nunja. Mein Mann und ich haben dieses Motel vor zwanzig Jahren ziemlich günstig erworben. Niemand hatte uns gesagt, was hier passiert war, sonst hätten wir das hier auch nicht gekauft. Schon bei den damaligen Bauarbeiten kam es zu unerklärlichen Todesfällen. Dadurch verzögerte sich natürlich alles. Als dann schon die ersten Gäste hier übernachteten, fingen die Sichtungen an. Einige der Gäste beschwerten sich über laute Geräusche auf dem Dachboden, andere über Gestank." erklärte die etwas ältere Besitzerin. Abby schrieb sich natürlich Stichworte auf. "Was denn für Geräusche? Und was war das für ein Geruch?" wollte Abby wissen, worauf Misses Yust fleißig antwortete. "Naja. Also, einige Gäste schwörten, sie hätten eine Art Kratzen auf dem Dachboden gehört. Andere sagten, es hörte sich an, als wäre ein Mann gefallen. Wieder andere Gäste meinten, sie hätten gesehen, wie sich Gegenstände wie von selbst bewegten. Und fast bei jedem Mal rochen sie so etwas wie... Schwefel." Abby war natürlich sofort klar, dass es sich hier um einen echten Geist handeln musste und nicht nur um eine weitererzählte Legende. Auch fragte sie Misses Yust, was denn hier passiert sein soll. "Mein Mann und ich fragten, als sich diese Vorkommnisse häuften, bei dem damaligen Verkäufer nach, doch dieser wollte nicht reden und davon auch nichts mehr wissen." begann sie, doch dann sprach ihr Mann weiter, der Abby und Ayu ebenfalls gegenüber saß, wie seine Frau auch. "Wir haben uns dann im Ort bei allen möglichen Leuten erkundigt. Einige wollten nicht reden, andere erzählten haargenau dieselbe Geschichte. Scheinbar soll hier einmal eine große Familie gelebt haben. Großeltern, Eltern, mehrere Kinder. Ich glaube mich zu erinnern, dass es vier Burschen und zwei Mädchen waren. Oder?" Somit wandte er sich wieder an seine Frau, die eifrig nickte, woraufhin er seinen Blick wieder auf Abby und Ayu warf. "Sechs Kinder, deren Eltern und die Eltern des Vaters. Scheinbar, so erzählten es uns die Anwohner, war der Vater der sechs Kinder irgendwann durchgedreht, einfach verrückt geworden." Mister Yust gestikulierte wild bei der Erzählung, was Ayu und Abby für einen Moment kurz aus dem Konzept brachte, doch sie machte weiter Stichworte. "Naja, das ist ja auch kein Wunder, wenn man keine Arbeit hat. Auch seine Frau hatte anscheinend keine Arbeit. Seine Eltern, also die Großeltern der Kinder, lebten ganz oben. Unter dem Dach. Auf dem Dachboden. Die Kinder gingen nicht zur Schule, seine Frau sollte die Kinder selbst unterrichten. Fünf Monate hatte sie kein Mensch mehr gesehen. Am letzten Tag war Mister Rydell, so hieß die Familie, in der Stadt unten, um ein paar Sachen einzukaufen. Er redete mit niemandem, ging schnurstracks in den einzigen Supermarkt, kaufte einige Dinge, bezahlte und verschwand wieder. Nach diesen fünf Monaten fuhr der Sheriff zum Haus, um nach dem Rechten zu sehen. Die Haustür stand offen, ein halbes Blutbad fand man unten vor, was nun unsere Eingangshalle ist. Der Sheriff fand die gesamte Familie auf dem Dachboden. Die beiden Frauen, also seine Mutter und seine Frau, sowie seine beiden Töchter hingen halb verwest am Dachbalken. Scheinbar hatte er sie aufgehängt, was später auch als Todesursache bestätigt wurde. Natürlich wissen wir das alles nicht mit Sicherheit, es kann natürlich auch sein, dass sich die Menschen in der Stadt einen Scherz mit uns erlaubten, das kann man nie wissen." erklärte er weiter gestikulierend, woraufhin Abby nun nachfragte, was mit den männlichen Mitgliedern der Familie passierte. "Ach so. Naja. Mister Rydell hatte anscheinend vor die hängenden Frauen einen Tisch gestellt. Sie starben wohl als Erstes. Nach und nach soll er angeblich den Rest der Familie nach oben gelockt und ermordet haben. Zuerst sein eigener Vater, danach seine vier Söhne. Er hatte allen die Kehle aufgeschlitzt und sie an den Tisch gesetzt. So, dass man hätte meinen können, er wollte, dass sie die aufgehängten Frauen sehen. Als die Kinder schon tot waren, hatte er jedem seiner Kinder, außer den Mädchen, die Hände abgeschnitten und fein säuberlich auf dem runden Tisch in Form eines Kreises platziert. Sich selbst hat er anschließend mit seiner Schrotflinte das Gesicht weggeschossen." Abby und Ayu wussten nicht, was sie sagen sollten. Sie hatten wirklich schon viel gesehen und gehört, doch diesmal mussten sie ihre plötzliche Übelkeit deutlich unterdrücken. Bevor Ayu das Wort ergriff, weil Abby wohl nicht im Stande war in diesem Moment zu sprechen, schluckte sie noch einmal auf. "Erm.. Vielen Dank für die.. Einzelheiten. Wir werden das für unsere Zeitung natürlich ein bisschen weniger.. blutig schreiben. Wenn sie nichts dagegen haben, würden wir uns im Laufe des Tages ein bisschen im Haus umsehen." sagte Ayu zuerst ein wenig stockend, erhob sich währenddessen gemeinsam mit den Anwesenden. "Ja, nein, kein Problem. Sehen sie sich ruhig um. Sollten sie Interesse am Dachboden haben, dort haben wir nichts verändert. Aber es ist grundsätzlich dort abgeschlossen, also sollten sie uns vorher Bescheid sagen. Mein Mann oder ich, wir werden ihnen dann die Tür nach oben öffnen." Abby wunderte sich, dass Misses Yust ihnen das so bereitwillig anbot und den beiden sogar erlaubte, dort oben bei Bedarf Fotos zu machen. Sehr selten hatte sie so etwas bisher erlebt. "Sagen sie, wann genau soll sich das Ganze ereignet haben?" fragte Abby noch, während sie mit Ayu auf dem Weg zur Tür war. "Gekauft haben wir das Motel 1990. Es stand, so viel wir wissen, ganze 30 Jahre leer. Kurz davor muss es wohl passiert sein, mehr wissen wir nicht." antwortete Mister Yust wieder, woraufhin Abby aber noch eine letzte Frage hatte. "Und wissen sie zufällig, ob und wenn ja wo die Familie begraben liegt?" wollte sie noch wissen, doch da waren sich die beiden auch nicht genau sicher. Entweder wurden sie auf dem Friedhof hinter der einzigen Kirche im Ort begraben, oder, wie wenige der Dorfbewohner angaben, würde die Familie auf einer Lichtung im Wald 10 Meilen westlich hinter dem heutigen Motel liegen. Abby und Ayu bedankten sich und gingen auf das Motelzimmer. Nun wussten sie aber noch immer nicht, welcher Geist genau hier sein Unwesen treiben sollte. Langsam war Abby sich auch nicht mehr sicher, ob das nicht wirklich nur eine Schauergeschichte war mit dem Ziel, die Besucher anzulocken. Doch Ayu hielt dagegen. "Abby, guck doch mal. Ist dir Misses Yust nicht aufgefallen? Wie sie drauf war? Also für mich kommt das alles schon glaubhaft rüber." stellte sie fest, doch Abby war dies nicht genug. "Doch, Ayu, das ist mir aufgefallen. Aber ich an ihrer Stelle würde nicht so bereitwillig irgendwelche Fremden irgendwelche Fotos vom Dachboden machen lassen, wo ich genau wüsste, dass da alles passiert ist. Also ich weiß nicht..." Abby sprach sich damit die Skepsis ein wenig von der Seele, woraufhin sie Bobby anrief. Zumindest wollte sie das, denn sie hatte keinen Empfang. Ayu bemerkte Abby´s Gesichtsausdruck und fragte nach, was los war. Abby zog die Brauen zusammen und ging zum Fenster, doch auch hier nichts anderes. "Ich bekomme kein Netz." antwortete sie auf Ayu´s Frage, woraufhin sie ihr Handy wegsteckte und sich zu Ayu umdrehte. "Guck du mal, ob du auch kein Netz hast.". In der Tat. Auch Ayu hatte kein Netz. Abby setzte sich an den Laptop, der auf dem einzigen Tisch im Raum stand, doch auch dieser hatte keine Internetverbindung mehr. Das konnte natürlich auch daran liegen, dass einfach ein Problem mit der drahtlosen Leitung bestand, doch glaubten die beiden das nicht wirklich. Abby musste unbedingt mit Bobby sprechen, weswegen sie aus dem Zimmer nach unten in die Eingangshalle ging. Beinahe alle Gäste, wovon nun wirklich nicht viele vertreten waren, standen an der Rezeption und gaben an, dass sie keinen Emfpang mit dem Handy und auch keine Internetverbindung hätten. Abby ging ohne etwas zu sagen wieder zurück aufs Zimmer und teilte dies ihrer Freundin mit. Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster sah sie, dass es begann dunkel zu werden, was sie vorher nicht bemerkt hatte. Da man den beiden gesagt hatte, es würde beinahe jede Nacht zu Geräuschen, Gerüchen und Sichtungen kommen, nickte Abby Ayu entgegen und machte sich daran, ihre Waffe und eine Taschenlampe aus der Tasche zu nehmen. Während Ayu ihre geliebte Schrotflinte und ebenfalls eine Taschenlampe nahm, ergriff Abby noch das EMF-Gerät, welches Geisteraktivität anzeigte. Dieses steckte sie in ihre hintere Hosentasche, woraufhin sie mit Ayu das Zimmer verließ. Und kaum hatten sie das getan, ging der Strom plötzlich weg. Die beiden schalteten ihre Taschenlampen ein, hielten die Waffen jedoch noch zurück. Ihr erster Weg ging in die Eingangshalle, wo gerade noch die Gäste waren. Diese erschraken, als sie die jungen Frauen mit den Taschenlampen sahen, doch Abby und Ayu baten die Gäste auf ihre Zimmer. Das Ehepaar Yust brachte auf Nachfrage aus einem Kämmerchen hinter der Rezeption mehrere Säcke Streusalz, was für den Winter gedacht war. Die meisten der Gäste wollten einfach nicht verstehen, wieso sie die Säcke mit Salz mit auf die Zimmer nehmen und das Salz auf den Fensterbänken und vor die Tür streuen sollten, weshalb Abby und Ayu sie einfach auch ihre Zimmer begleiteten und das für die Gäste erledigten. Abby und Ayu streuten vor jede Zimmertür, deren Zimmer bewohnt war, eine dicke Linie aus Salz, bis sie schließlich auch die Besitzer in ihre Räumlichkeiten brachten und dort das Selbe taten. Das hatte natürlich eine Weile gedauert, in der es nun komplett dunkel geworden war. Abby hatte sich noch den Schlüssel für den Dachboden geben lassen, woraufhin sie sich langsam zu der Tür begaben, die den Flur im zweiten Stock mit der Treppe zum Dachboden verband. Das EMF schlug komplett aus, schon die ganze Zeit, es war also ziemlich nutzlos. Abby steckte die Taschenlampe in den Mund, um eine Hand für den Schlüssel frei zu haben. Als sie aufschloss nickten sich die beiden Frauen entgegen, woraufhin Abby den Schlüssel wegsteckte, die Taschenlampe wieder in die linke Hand nahm und daraufhin die Tür öffnete. Ayu leuchtete sofort die Treppe rauf und zielte mit ihrer Schrotflinte in jeden Winkel, den sie ansah, doch außer Staub und Spinnweben kam ihnen nichts weiter entgegen. Abby ging langsam vor. Die Hände bzw Handgelenke überkreuzt, die rechte Hand, in der sie ihre Waffe hielt, oben liegend. Ayu fragte sich in dem Moment, wieso sie eigentlich die Taschenlampe mitgenommen hatte, da sich auf ihrer Schrotflinte eine befand. Die Halterung für diese kleine, jedoch super leuchtstarke Taschenlampe hatte sie selbst an ihre Flinte 'gebastelt'. Ohne zu zögern schaltete sie die große Taschenlampe aus, steckte sie in die Hosentasche und knipste die Kleine auf der Flinte an. Natürlich war die Munition der beiden mit Steinsalz gefüllt. Oberhalb der Treppe war noch ein kleiner Flur, der zu der einzigen Tür dort oben führte. Den beiden wurde immer mulmiger zumute. Abby wünschte sich jetzt in diesem Moment, aufgrund der Geschichte die sie hierüber gehört hatte, dass die beiden nicht alleine wären. Doch daran führte jetzt kein Weg mehr vorbei. Sie könnten das hier natürlich auch sein lassen und einfach sofort nach den Leichen an den besagten Orten suchen, doch nun waren sie schonmal hier. Alles war ruhig, bis auf die Tür, die Abby öffnete, denn diese gab ein lautes und knarrendes Geräusch von sich. Es schien wirklich schon seit etlichen Jahren niemand mehr hier oben gewesen zu sein. Den Boden überall, so auch auf der Treppe, zierte eine dicke Staubschicht, auf der nun die Schuhabdrücke der beiden Frauen zu sehen waren. Es war natürlich auch nicht von Vorteil, dass Abby eine Spinnenphobie hatte, denn hier, so auch an vielen anderen Orten, befanden sich eine Menge Spinnen. Sie unterdrückte ihre Schreie, die sie wegen den achtbeinigen Viechern von sich geben wollte und versuchte sich weiterhin auf das zu konzentrieren, weswegen sie hier waren. Doch es war nichts zu sehen. Es war ruhig. So ruhig, wie es nun mal auf einem solchen Dachboden nunmal war. Sie verließen den Dachboden nach gründlichem Absuchen wieder, jedoch nicht unvorsichtig. Auch schloss Abby unten die Tür wieder ab. "Was meinst du? Falscher Alarm?" wandte sich Ayu dann an ihre Freundin Abby, doch bevor noch eine der beiden reagieren konnte, standen - scheinbar - die Eltern der Kinder vor den beiden. Das wohl Schlimmste in diesem Moment war, dass der Mann ein zerfetztes Gesicht besaß, soweit man dies noch als Gesicht bezeichnen konnte. Sein rechtes Auge ging sozusagen am seidenen Faden und baumelte dort herum, wo normalerweise der Wangenknochen saß. Weiß der Geier, wo das andere Auge war, denn in seinem von seiner Schrotflinte zerschossenen Gesicht was nur dieses eine vorhanden. Ayu und Abby rissen die Augen auf, kamen aber zuerst nicht zum Schießen. Sie standen geschockt und wie angewurzelt da. In diesem Moment fragten sich Ayu und Abby gedanklich das Selbe. Wieso griffen sie nicht an? Wieso standen sie einfach nur vor ihnen, ohne jegliche Regung? Ayu und Abby ließen ihre Waffen sinken, Abby hielt jedoch noch die Taschenlampe auf die beiden. Die Frau sah, Abby´s Meinung nach, ziemlich traurig aus. Von dem Mann konnte man solche Einschätzungen ja nicht mehr machen. Ayu durchbrach die Stille, die herrschte mit einer ziemlich einleuchtenden Frage: "Was wollt ihr?". Von dem Mann würde Abby wohl noch einige Nächte Albträume haben. Nie hatte sie so einen übel zugerichteten Geist gesehen. Es dauerte einige Momente, in der die Frau stumm ihren rechten Arm hob und in westliche Richtung deutete. Ayu und Abby sahen kurz dorthin, blickten aber auf die Wand im Flur. Als sie die beiden wieder ansehen wollten, waren diese plötzlich verschwunden und im ganzen Haus ging der Strom wieder an. Zuerst erschraken die beiden jungen Frauen, war es so plötzlich doch wirklich ziemlich hell. Die Gäste, als auch das Ehepaar Yust kamen aus ihren Zimmern. Doch Abby und Ayu baten sie, wieder zurück in ihre Zimmer zu gehen, bis die Angelegenheit geklärt ist. "Ihr seid doch keine Journalisten! Journalisten tragen keine Waffen!" entrüstete sich Misses Yust, die anscheinend ziemlich sauer war und deshalb skeptisch von Abby und Ayu angesehen wurde. Doch glaubten die beiden nicht daran, dass sie etwas damit zu tun hatte. Mister Yust hatte seine Frau wieder mit in das Zimmer genommen, woraufhin Abby und Ayu sich kurz auf ihr Zimmer begaben. Dort nahmen sie noch eine der Taschen mit, in der sich zwei Spaten, Benzin, Salz und noch Munition, sowie ein paar weitere Waffen befanden. Sie mussten immerhin auf alles vorbereitet sein. Abby griff nach ihrem Autoschlüssel und ging mit Ayu nach unten. Von der Rezeption nahm Ayu sich noch eine Karte mit, die sie im Wagen noch kurz studierten. Wie sich herausstellte, dauerte die Autofahrt knappe fünf Minuten. Als sie an einer Abzweigung ankamen, musste Abby nach links fahren, doch schon nach wenigen hundert Metern endete die Straße. Abby stellte den Wagen ab und stieg mit Ayu aus. "Hier auf der Karte sieht man die Lichtung, von der uns die beiden erzählt haben. Ist die einzige Lichtung im Umkreis." sagte Ayu, die mit ihrer Taschenlampe auf die Karte leuchtete und Abby, die gerade die Tasche geholt hatte, die Stelle zeigte. "Das sind gute zwanzig Minuten bis dahin." stellte Abby fest, woraufhin Ayu nickte und sie losgingen. Ihre Taschenlampen erhellten ihren Weg zumindest ein bisschen. Die beiden hofften trotz Karte am richtigen Ort auszukommen und sich nicht zu verlaufen. Abby hatte nun gar nicht mehr daran gedacht, Bobby anzurufen, als der Strom wieder im Haus war, was ihr auch jetzt noch nicht einfiel. Beiden war in so einem großen und dunklen Wald ziemlich unbehaglich zumute, doch mussten sie da nun durch. Immerhin hatten sie es sich beide ja ausgesucht, also mussten sie den Job auch zuende bringen. Der Fußweg dorthin erweiste sich als sehr matschig, nachgiebig und nicht gerade stolperfrei. Abby war sowieso schon immer ein wenig tollpatschig gewesen, was ihr nun mehrmals zum Verhängnis wurde. Ayu hatte nichts Besseres zu tun, als ihre Freundin auszulachen, die immer wieder im Schlamm landete. Dennoch half sie ihr jedes Mal auf. Dabei war Ayu diejenige, die ständig auf die Karte sah und Abby die, die stets auf den Weg achtete. Nach diesen 20 Minuten kamen sie schließlich - zum Glück - am Rande der Lichtung an. Mitten auf der Lichtung zierte ein wirklich altes Haus die Stelle. Es war aus Holz gebaut und trotz der vielen Jahre, in der das Haus nicht instand gehalten wurde, sah es noch recht in Ordnung aus. Es war auch eher eine Hütte, als ein Haus. Eine kleine, niedrige Veranda war davor aufzufinden. So recht wussten sie gar nicht, was sie hier eigentlich machten, immerhin sind sie einfach nur der Richtung gefolgt, die ihnen ein Geist gezeigt hatte. Zuerst betraten sie vorsichtig das Haus, hatten dazu wieder ihre Waffen gezogen. Doch auch hier war alles ruhig, noch zumindest. Es sah ziemlich verwüstet aus. Alle Fenster waren zu Bruch gegangen, Scherben lagen draußen vor den Fenstern, als auch innen. Zerfetzte Gardinen hingen teilweise noch an Gardinenstangen, eine der Gardinenstangen hing nur noch mit einer Seite in der Wand aus Holzbalken, die dazugehörige Gardine verdreckt auf dem Boden, darauf Scherben. In der Nische, die wohl als Kochnische dienen sollte, stand eine Spüle, ein Herd und zwei Küchenschränke. Überall darauf und auch auf dem Boden davor lagen Töpfe, Pfannen, Geschirr und Besteck. Alles verdreckt. Abby ging zum Kühlschrank, was kurz durch ein zischendes "Spinnst du? Jetzt mach den doch nicht auf!" von Ayu kurz unterbrochen wurde. "Ist doch nur ein Kühlschrank, man!" gab Abby leise zurück, woraufhin sie ihre Taschenlampe wieder auf den Kühlschrank richtete. Im nächsten Moment wünschte sie sich jedoch wieder, ihn nicht geöffnet zu haben. Tierkadaver, sowie Maden, die Abby auch noch vor die Füße fielen, waren in dem alten Kühlschrank vorzufinden. Eine Menge Fliegen kamen ebenfalls aus dem Kühlschrank geflogen. Vor Schreck, hauptsächlich wegen den Maden, schrie Abby auf, knallte den Kühlschrank zu und wich schnellen Schrittes zurück. Dabei fiel sie jedoch rücklings über einen der Stühle, die an dem Tisch standen, und landete auf dem Boden. "Mach doch nicht immer so einen Krach, Abby!" fauchte Ayu ihre Freundin an, während sie ihr aufhalf. "Alter! Denkst du, ich mach das mit Absicht?" giftete die Blonde zurück und klopfte sich den Dreck von den Sachen, was eigentlich sowieso nichts mehr brachte. Sie war ja sowieso voller Schlamm. Mit einem Blick auf den Esstisch, den sie durch die Lampe erhellt hatte, sah sie mehrere Blätter herumliegen. Sie steckte ihre Waffe weg und sah sich die Blätter genauer an. Ein Tagebuch, wie sie nach einigen Sätzen herausfand, lag ebenfalls dort. "Hier, sieh mal. Das scheint ein Tagebuch zu sein.. Sieht aus, als wäre es von einer Frau geschrieben." stellte Abby fest und zog ihre Freundin hinzu, die sich das nun ebenfalls ansah. "Ja, der Schrift nach zu urteilen schon.." bestätigte sie, woraufhin sie sich weiter umsah. Abby hingegen las sich einige Seiten durch. Es gehörte der Mutter der sechs Kinder. Sie beschrieb ihren Mann, von dem die Menschen im Ort glaubten, er seie durchgedreht, als den liebevollsten und nettesten Mann, denn sie je kennengelernt hatte. So, wie sie über ihn schrieb, war klar, dass sie ihn wirklich sehr geliebt haben musste. Als Abby ein paar Seiten, ungefähr bis zur Mitte des Buches, weiterblätterte, erschrak sie beinahe, als sie das las. "Ayu! Hör dir das an! Holly, also so hieß die Mutter der Kinder, schreibt, dass sie den Großvater dabei erwischt hatte, wie er die Kinder missbrauchte. Von den Mädchen hatte er wohl die Finger gelassen, doch von den Jungs nicht. Hier steht, dass wohl auch die Großmutter davon wusste, jedoch nichts dagegen tat. James, Holly´s Mann, hatte nie von alledem etwas mitbekommen. Holly´s Schwiegervater, der übrigens Ron hieß, drohte ihr, ihre Kinder und die gesamte Familie umzubringen, würde sie James etwas davon erzählen." fasste Abby ihrer Freundin zusammen und bekam Mitleid mit dieser jungen Familie. "Also war es nicht der Vater der Kinder?" schlussfolgerte Ayu daraus, was Abby nicken lies. "Ich nehme mal an, dass Ron seine Drohung wahr gemacht hat. Das was die Yust´s erzählt haben, da stimmt auch was nicht. Sie meinten, unten, wo jetzt die Eingangshalle ist, wäre ein Blutbad gewesen. Aber dann haben sie erzählt, dass der Vater sie alle nacheinander nach oben gelockt und dort umgebracht hat." Abby konnte sich aber nicht erklären, wie der Großvater jedes der Kinder und dann auch den Vater nach oben schaffen konnte. Ayu hatte denselben Gedanken, wie man an ihrer Vermutung deutlich erkennen konnte: "Naja, aber wenn es der Großvater gewesen ist, wie hat er dann die ganzen Leichen nach oben schleppen können? Na gut, ich mein, früher haben die sich alle ja ziemlich früh fortgepflanzt. Kann natürlich gut sein, dass er als Opa gar nicht so alt war und doch noch ziemliche Kraft hatte." Das leuchtete ein. "Stimmt. Bobby ist 52. Angenommen Ron wäre auch in dem Alter gewesen.. Bobby hat auch noch ziemlich viel Kraft. Das könnte hinkommen." Doch nun mussten sie die Leichen finden. Mit den vielen Jahren waren sich die Freundinnen sicher, dass irgendwo tief in der Erde Skelette umringt von ekligen Kriechtieren lagen. Abby hielt Ayu das Tagebuch von Holly entgegen, worauf Ayu ihre rechte Hand legte. Sie konnte als Medium, in bestimmten Situationen, auch gewollt Visionen hervorrufen, wie zum Beispiel durch die Berührung eines Menschen oder eben eines Gegenstandes wie das Tagebuch. In ihrer Vision sah Ayu zuerst eine ziemlich glückliche Familie. Dann jedoch das, wovon Holly wegen Ron geschrieben hatte, wie sie ihn mit ihren Söhnen erwischte. Und als sie ihre Söhne aus dem Zimmer holte und Ron sich die Hose schloss, packte er sie und drohte ihr. Ayu sah nicht alles, wie Ron seine Familie tötete, jedoch, wie er die Frauen aufhing und sich am Ende selbst die Kehle durchschnitt. Abby gefiel es ganz und gar nicht, Ayu so abwesend zu sehen, denn dann hatte sie das Gefühl, alleine hier draußen zu sein. Allein wäre sie niemals hier rausgefahren, sowieso hätte Bobby das gar nicht zugelassen. Kapitel 5: Ghost hunt - 2 ------------------------- Ayu sah noch, wo man die Leichen der Familie begrub. Direkt vor der Hütte, in der sie gerade standen. Doch der Großvater wurde bereits verbrannt, was sie Abby auch sofort mitteilte. "Ja wie jetzt? Wer stiftet denn dann die ganze Unruhe? Wenn Ron verbrannt wurde, dann muss einer der anderen dafür verantwortlich sein. Oder hier in der Hütte ist noch etwas, was Ron hier festhält." Abby wusste nicht so recht, was sie nun tun sollten. Sie hatten lediglich nur einen kleinen, roten Kanister Benzin mit. Das reichte nicht aus, um die Knochen als auch die Hütte zu verbrennen. Ayu schlug vor, zuerst mal die Skelette auszugraben, die nicht einmal standesgemäß beerdigt wurden, sondern einfach alle zusammen in eine Grube geworfen wurden. Kein Wunder also, dass sie ihre letzte Ruhe so lange nicht fanden. Abby und Ayu fingen an zu graben, was seine Zeit dauerte. Doch letztendlich waren sie fertig. Als sie von oben in das Grab hinab sahen, entdeckten sie, dass sie alle scheinbar der Reihe nach in die Grube geworfen wurden. Großmutter, Vater, Mutter und die Kinder nach Größe 'sortiert'. Abby fand den Anblick schrecklich, eine junge Familie so zu sehen, mit dem Wissen um deren Unglück. "Warte. Die Großmutter gehört da nicht rein." sagte sie zu Ayu, die gerade Salz in die Grube streute. Abby sprang wieder ins Grab und gab Ayu die Knochen der Großmutter an. Bisher hatten sie Glück, dass Ron noch nicht aufgetaucht war, denn sie hatten ihre Waffen nicht griffbereit. Ayu hatte die Knochen der Großmutter ein wenig entfernt von dem Grab auf einen Haufen gelegt. Ayu kümmerte sich um die Familie, Abby um die Großmutter. Beide salzten die Gebeine ein, übergossen sie mit Benzin und zündeten das Ganze schließlich an. Als die beiden noch zusahen, wurden sie von ihrem bisherigen Glück verlassen. Ron tauchte plötzlich neben Ayu auf und verpasste ihr so eine Ohrfeige, dass sie buchstäblich gegen den nächsten Baum flog. Mit der Stirn war sie gegen den Baumstamm gekracht und lag flach, wahrscheinlich ohnmächtig. Nun hatte Abby ein Problem. Sie hatte kein Benzin mehr, um die Hütte anzuzünden und das ganze Laub, welches hier herumlag, war feucht vom letzten Regen. Auch sie wurde niedergeschlagen, landete jedoch glücklicherweise direkt mit dem Gesicht neben der Tasche. Ron packte sie am Fußgelenk, um sie von der Tasche wegzuziehen, doch sie ergriff Ayu´s Schrotflinte, richtete sie auf ihn und drückte ab. Sie hatte nicht mehr viel Zeit, bis er wiederkommen würde, also richtete sie sich auf und schnellte zu Ayu. Diese wachte sofort auf, als Abby ihr auf die Wangen haute und sah sich erschrocken um. "Herr Gott! Hier, nimm deine Schrotflinte! Wenn du mir noch mal so eine Angst einjagst, dann schieß ich dir in den Arsch!" fluchte Abby. Sie hatte wirklich einen großen Schreck bekommen, als sie ihre Freundin so leblos dort hatte liegen sehen. "Lass du dich auch mal K.o. schlagen, dann reden wir nochmal drüber!" gab Ayu zurück und nahm ihre Schrotflinte entgegen. Abby ging wieder schnellen Schrittes zu ihrer Tasche, in der sich Holly´s Tagebuch befand. Sie hatte vergessen, dass sie dieses eingesteckt hatte. Abby schnappte sich ihre Waffe, hing sich die Tasche und um lief mit Ayu los. Abby wollte noch von irgendwoher Benzin besorgen, damit zurückkommen und die Hütte in Brand setzen. Sie wusste ja nicht, dass dies völlig umsonst gewesen wäre. Die beiden rannten, so schnell sie konnten. Abby hatte keine Ahnung, wohin sie eigentlich lief, ihr Orientierungssinn lies manchmal wirklich zu wünschen übrig. Dafür wusste Ayu genau, wo es lang ging, Abby brauchte ihr nur folgen, was sie natürlich auch tat. Durch das Rennen brauchten sie nur zehn Minuten, bis sie völlig außer Puste und fertig am Auto ankamen. Sie waren wirklich gerannt, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihnen her. Abby schließ in Windeseile den Wagen auf, warf die Tasche auf den Rücksitz und stieg mit Ayu ein. Während sie mit dem Auto wendete, fischte sie ihr Handy aus der Hosentasche und sah, als sie auf die Straße bog, von der sie gekommen waren, auf das Display ihres Handy. Sie hatte Empfang. Sofort rief sie Bobby an, der erst nach ein paar Mal Klingeln an sein Telefon ging. Abby erzählte ihm schnell und in Kurzfassung, was passiert war, woraufhin Bobby in heller Aufregung war. "Habt ihr die Knochen verbrannt?" fragte er sofort, was durch ein "Bobby! Ich bin nicht das erste Mal auf einer Jagd! Natürlich haben wir das! Und Ron wurde damals schon verbrannt, aber er wandelt hier immer noch rum. Wir hatten nicht genug Benzin dabei, um die Hütte in Brand zu setzen." erwidert wurde. Bobby fragte, ob sie denn irgendetwas aus der Hütte mitgenommen hatte, was sie verneinte. Der Mann am anderen Ende der Leitung wies die beiden an, bis zum nächsten Morgen zu warten, bevor sie zurückgingen, doch ehe Abby noch etwas sagen konnte, war der Empfang ihres Handy´s wieder dahin. Im Motel, wo sie nun wieder angekommen waren, brannte wieder kein einziges Licht. Schnell nahm Abby die Tasche, stieg mit Ayu aus dem Auto und lief mit ihr in das Motel. In ihrem Zimmer verbarrikadierten sie sich. Das Salz, welches Abby vor die Tür und im Bad auf dem Fensterbrett verteilte, als auch von Ayu im Zimmer auf den Fensterbänken verstreut wurde, sollte die beiden erstmal schützen. Ayu kramte in der Tasche herum, als Abby plötzlich aufschrie. Sie hatte vor dem Fenster gestanden und mit der Taschenlampe aus dem Fenster geleuchtet, wo Ron plötzlich vor dem Fenster stand. Sie hasste es, wenn sie sich erschreckte und sie hasste es noch mehr, deswegen schreien zu müssen. Aber sie wusste, dass er wegen dem Salz nicht ins Zimmer kommen konnte. "Abby? Hast du nicht zu Bobby gesagt, du hast nichts mitgenommen?" wand Ayu sich an ihre Freundin und hielt das Tagebuch von Holly hoch. Abby sah sie mit großen Augen an und gestand, dass sie das wohl vergessen hatte, woraufhin Ayu ihr Feuerzeug zog, doch Abby nahm ihr das Tagebuch weg. "Nein, Ayu! Wenn wir das Tagebuch verbrennen, dann wird noch in hundert Jahren erzählt, dass der Familienvater seine Familie brutal abgeschlachtet hat, was aber nicht stimmt!", "Ja was denn? Willst du das Buch behalten? Was ist, wenn es das ist, was den Opa da draußen hier noch hält? Wenn er nicht will, dass die Wahrheit ans Licht kommt?" erwiderte Ayu, die Abby in dieser Hinsicht nun überhaupt nicht verstand. Abby wollte die Seiten kopieren, doch das ging nur, wenn der Strom wieder da war. Das war aber solange nicht der Fall, bis es hell wurde. "Wir sitzen das jetzt bis morgen früh aus und wenn es hell ist und der Strom wieder da ist, dann kopiere ich die Seiten. Danach verbrennen wir das Ding, damit Ron endlich verschwindet." Dies war Abby´s letztes Wort und Ayu wusste, dass sie noch eine Ewigkeit mit ihr diskutieren konnte, dennoch würde Abby sich nicht davon abbringen lassen. Abby fand, dass dies richtig war. Immerhin wurde der Falsche für diese Taten verdächtigt. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis der Morgen anbrach. Schon als die ersten leichten Sonnenstrahlen am Horizont auftauchten, verließ Abby das Zimmer, nachdem sie sichergestellt hatte, dass der Strom wieder vorhanden war. Ayu war eingeschlafen, weshalb Abby nun an die Rezeption ging, um die einzelnen Seiten zu kopieren. Nachdem das erledigt war, suchte sie noch einen Kanister Benzin. Sie wollte die Hütte als auch das Tagebuch gemeinsam verbrennen. Sicher war sicher. Nachdem sie das Tagebuch eingesteckt und den Kanister ins Auto gebracht hatte, gab sie im den Gästen Entwarnung und brachte die Kopien des Tagebuchs aufs Zimmer. Diese legte sie auf den Tisch, nahm sich anschließend ihre Wagenschlüssel und fuhr wieder zu dem Waldrand. Mit Streichhölzern, dem Benzin und dem Tagebuch ging sie die 20 Minuten bis zu der Hütte. Als sie im Inneren der Hütte war, das Tagebuch zurück auf den Tisch gelegt hatte und gerade dabei war, das Benzin zu verschütten, war es, als würde sie hinten am Kragen gepackt und nach draußen gezogen werden. Es war Ron. Er konnte ja auch noch nicht verschwunden sein, immerhin musste die Hütte abgebrannt werden, doch scheinbar wollte er das nicht. Abby versuchte immer wieder an ihm vorbeizukommen, doch er konnte sie gut fernhalten. Dass sie nicht an ihre Waffe gedacht hatte, war ihr eigener Fehler, doch dann entdeckte sie unterhalb der Veranda, als er sie wieder einmal zu Boden warf, ein Brecheisen. Bevor er sie wieder an ihrem Bein packen konnte, griff sie danach und hielt ihn sich so vom Leib. Scheinbar hatte sie Glück, dass das Ding aus Eisen war. Sie zögerte nicht lange und zündete die Schachtel Streichhölzer an, bevor er wieder auftauchte, die sie brennend ins Haus warf. Noch mit dem Brecheisen in der Hand stand sie ein wenig abseits vor der Hütte und sah zu, wie sie verbrannte. Sie hatte nicht oft Mitleid, wenn es um Jagden oder um einzelne Familien, ob tot oder lebendig, ging. Bei dieser Familie war es jedoch anders. Der Großvater vergreift sich an den Enkelkindern, die Schwiegertochter erwischt ihn dabei und will zu ihrem Mann gehen und ihm davon erzählen. Der Großvater droht ihr und ein paar Tage später sind alle tot. Ermordet vom Familienoberhaupt. Abby nahm an, dass Holly ihrem Mann doch erzählt hatte, was der ach so tolle Großvater mit seinen Enkelsöhnen anstellte. James hatte seinen Vater darauf angesprochen und auch rausbekommen, dass seine Mutter die ganze Zeit davon wusste, aber nichts dagegen tat. So sah Ron sich wahrscheinlich in seiner 'Ehre' und seinem 'Stolz' angegriffen und zog seine persönlichen Konsequenzen aus dem Ganzen. Wahrscheinlich brachte er zuerst den Vater, dann die Söhne unten im Haus um. Anschließend hing er seine eigene Frau, seine beiden Enkeltöchter und seine Schwiegertochter auf dem Dachboden auf. Wieso er den Jungs jedoch die Hände abgeschnitten und sie in einem Kreis auf diesem Tisch platziert hatte, konnte Abby sich nicht erklären. Sie starrte während der ganzen Zeit, in der sie über diese Familie nachdachte, in das Feuer der brennenden Hütte. Noch bevor sie komplett abgebrannt war, trat sie den Weg zurück zum Auto an. Das Brecheisen warf sie in den Kofferraum und fuhr anschließend zurück zum Motel. Dort versicherte sie noch einmal auf Nachfrage der Yust´s, dass alles vorbei wäre. Im Motelzimmer legte sie sich jedoch noch zum Schlafen hin, nachdem sie die Kopien des Tagebuch´s in ihre Tasche gesteckt hatte. Nachdem sie dann gegen Mittag aufgewacht war, ging sie duschen, zog sich an und verließ anschließend, mit einer aufgeplatzten Lippe, sowie einer Platzwunde an der rechten Augenbraue und links oben an der Stirn, mit Ayu das Motel. Abby sagte kein Wort. Im Ort hielt sie dann bei der Polizei und legte die Kopien dort unbemerkt auf den Thresen. Sie war heilfroh, wieder auf dem Weg zu Bobby zu sein und sie war heilfroh, dass sie eine Familie wie Bobby hatte. Kapitel 6: New case ------------------- Abby war mehr als froh, dass sie den Job so schnell erledigt hatten. Sie konnte auch nicht verstehen, wie das Ehepaar in diesem Motel wohnen konnte. Was machten sie denn, wenn einmal die Gäste ausblieben, weil zum Beispiel die Saison vorbei war? Abby würde nach nur einer Woche schon durchdrehen in dieser Einöde. Ayu versuchte während der Fahrt mehrmals ein Gespräch mit Abby anzufangen, doch diese sagte entweder nur ein paar Worte oder gar nichts. Sie war traurig, was dieser Familie passiert war. Und sie fand es noch schlimmer, dass es so viele Jahre über niemand geschafft oder auch nur in Erwägung gezogen hatte, diesen Fall zu lösen. Was aber immer noch an ihr kratzte war, dass sie sich nicht erklären konnte, wieso der Großvater seinen Enkelsöhnen die Hände angeschnitten und in einem Kreis auf dem Tisch platziert hatte. "Abby, komm schon. Das geht mir gewaltig auf die Nerven. Sonst nimmst du dir auch nichts so zu Herzen, wieso jetzt?" fragte Ayu ihre Freundin. Ihr war klar, dass Abby sich schon die ganze Fahrt über darüber Gedanken machte. Doch Abby seufzte nur. Im Moment wäre sie lieber alleine unterwegs. Es vergingen einige Minuten, bevor sie antwortete. "Ist dir das denn völlig egal, was dieser jungen Familie und vor allem den Kindern passiert ist? Ich mein, stell dir das doch mal vor. Wie kann man seine eigene Familie umbringen? Lässt dich das völlig kalt?" Somit machte Abby ihren Gedanken wenigstens ein bisschen Luft. "Nein, aber ich steigere mich auch nicht so rein, wie du das machst. Es ist passiert und daran kannst du nichts mehr ändern. Du solltest lieber froh sein, dass wir den Geistern ihre wohlverdiente, letzte Ruhe gegeben haben." Damit hatte Ayu natürlich Recht, doch das änderte für Abby nicht viel an der Situation. Sie wusste ja, dass Ayu sowas immer gern positiv sah, aber das war selbst für Abby ein bisschen zu viel positive Energie. Als die beiden bei Bobby nach den Stunden Autofahrt angekommen waren, wartete dieser schon auf die beiden. Sam und Dean waren natürlich nicht da, doch saß jemand anderes mit ihm am Küchentisch. Abby wusste zuerst gar nicht, was sie sagen sollte. Geschockt stand sie halb in der Küche, halb auf dem Flur und sah den jungen Mann unentwegt entgeistert an. Ayu hatte keine Ahnung, was denn nun Abby´s Problem war. Im Gegensatz zu Abby ging Ayu auf den jungen Mann zu, reichte ihm die Hand und stellte sich vor. "Mike.. Was machst du hier?" fragte Abby dann nach einigen Momenten, stand jedoch immer noch auf dem selben Fleck. "Nach deinem plötzlichen Abgang hab ich dich gesucht und da du mir damals ausnahmsweise mal erzählt hast, wo du gewohnt hast, bin ich hergekommen.", "Verfolgst du mich also?" fragte Abby sofort, während Ayu verwirrt zwischen den beiden hin und her sah. Bobby verstand ebenfalls nicht wirklich, was genau hier vor sich ging. Abby hatte ihm zwar von Michael erzählt, dass er ihr Freund war, doch hatte sie kein Wort darüber verloren, seit sie wieder Zuhause war. So wusste Bobby also auch nicht, was das Problem der beiden war. Als er gerade fragen wollte, was denn eigentlich los war, klingelte sein Telefon, weshalb er den Raum verlassen musste. "Ich verfolge dich nicht, Abby. Ich will nur wissen, wieso du so plötzlich das Weite gesucht und nicht ein Sterbenswort darüber verloren hast. Als ich einschlief lagst du noch neben mir und als ich aufgewacht bin, warst du weg. Zuerst dachte ich, du bist unterwegs, doch als du auch in der nächsten Nacht nicht nach Hause kamst, fing ich an mir Sorgen zu machen. Ich dachte, du bist bei einem dieser.... Jobs, wie du das immer so schön bezeichnet hast, gestorben!" Abby wusste einige Sekunden lang nicht, was sie darauf antworten sollte. In diesem Moment winkte Bobby Ayu zu sich, die daraufhin ein Buch aus dem obersten Regal für ihn holen sollte. "Mike, bitte. Es ist besser so, glaub mir. Du bist in Gefahr, wenn du in meiner Nähe bist, verstehst du das nicht? Du hast doch gesehen, womit ich es zu tun habe! Ich habe dir gesagt, weshalb meine beiden Freunde von der Uni gestorben sind! Ich wollte nicht, dass die auch sowas passiert." Doch Mike hatte seinen eigenen Kopf, wollte seine eigenen Entscheidungen bezüglich dieses Themas treffen. "Ich bin doch kein kleines Kind, dass du vor bösen Monstern in Wandschränken oder unter dem Bett beschützen musst! Ich hätte dir helfen können! Hast du auch nur eine Sekunde daran gedacht, wie es mir ergangen ist, seit du verschwunden bist? Nicht mal eine kleine Nachricht, keine SMS, kein Anruf, gar nichts! Und das auch noch kurz nachdem ich dich gefragt habe, ob du meine Frau werden willst!" Abby sah kurz zu Bobby und Ayu, die scheinbar wegen Sam und Dean irgendwas nachschlugen, woraufhin sie zum Kühlschrank ging, um sich ein Bier zu holen. Sein letzter Satz versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie hatte ihm keine Antwort auf diese Frage gegeben, nur, dass sie darüber nachdenken müsse und eine Woche später war sie weg. "Mike, hör auf! Du solltest ein normales Leben führen! Mit einer normalen Frau, deinen Job machen, deiner Frau ein Haus kaufen in einer normalen Gegend und ein ganz normales Familienleben haben. Jemanden wie mich brauchst du nicht. Mein Job ist zu gefährlich, aber wir alle hier können damit umgehen. Die meisten Jäger sind damit aufgewachsen, oder durch spezielle Vorfälle in ihrem Leben darauf gekommen. Aber du.. Du brauchst das nicht. Und du solltest das auch nicht. Und wollen schon mal gar nicht." sagte sie, nachdem sie an ihrem Bier getrunken hatte und ihn dabei ansah. Mike stand auf, ging zu Abby, nahm ihr das Bier ab und stellte dieses neben die Spüle. "Baby, ich will mit dir zusammen sein und da schrecken mich auch keine Geister oder andere... Wesen ab. Wir könnten zusammen Menschen retten, die von sowas bedroht werden." Mike meinte es todernst. Er wollte Abby nicht einfach aufgeben und schon gar nicht jetzt, wo er sie gefunden hatte und wusste, dass es ihr gut ging. Abby konnte seinem Blick nicht standhalten und es fiel ihr schwer, nein zu sagen, weshalb sie nun einfach schwieg. Es war nicht so, dass er ihr egal war, im Gegenteil. Immerhin hatte sie eine kurze Weile bei ihm gewohnt und zwei Jahre Beziehung war ja auch nicht gerade wenig. Man lernt den anderen Menschen kennen, gewöhnt sich an ihn und liebt diese Person auch. Aber genau deswegen konnte Abby es nicht mit ansehen, wie Mike sich mit so einer Entscheidung in diese Gefahr begab. Sie stieß ihn nicht weg, als er sie in den Arm nahm, es tat ihr sogar ziemlich gut. Ja, Abby hatte Mike vermisst, es bisher jedoch immer wieder, wenn Erinnerungen aufkamen, verdrängt. Derweil hatte Bobby das Gespräch mit Sam beendet. Sam und Dean hatten ihren Job erledigt, jedoch hatte Sam noch eine spezielle Frage an Bobby, weshalb er anrief. Ayu sah zu Abby und Mike, anschließend zu Bobby, der ihr das Buch wieder in die Hand drückte, damit sie es wieder zurück in das Regal stellte. Ayu war froh, dass sie keine Beziehungsprobleme oder sowas hatte. Für sie war ihr Leben auch so schon stressig genug. Natürlich, manchmal hatte sie auch den Drang nach Liebe und Geborgenheit, doch meistens verwarf sie solche Gedanken sofort wieder mit dem Satz "Schwachsinn. Bringt nur noch mehr Probleme. Brauch ich nicht." an sich selbst. Bobby erklärte kurz auf Ayu´s Nachfrage, dass Abby und Mike zwei Jahre lang ein Paar waren, als Abby in Kalifornien war. Doch wusste auch Bobby nichts von Mike´s Antrag, was ihn verwunderte. Nach einigen, weiteren Momenten löste Abby diese Umarmung, nahm sich ihr Bier und entfernte sich einige Schritte von Mike. "Bitte, Mike. Mach es doch nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist. Fahr nach Hause. Ich bitte dich. Fahr und konzentrier dich auf was anderes.", "Abby.." wollte er einen Satz beginnen, doch sie unterbrach ihn und drehte sich zu ihm um. "Michael!" mahnte sie ihn bei seinem vollen Namen an, wobei er wusste, wie ernst sie es meinte, denn so nannte sie ihn immer nur, wenn sie sich mal stritten. "Hör auf! Das hier ist mein Leben, nicht deins! Du gehörst hier einfach nicht hin, verstehst du das? Dein Leben ist in L.A. und nicht hier! Du solltest normale, menschliche Verbrecher jagen, eben das tun, was dein Job ist! Bitte, geh einfach." Das war das Letzte, was sie zu ihm sagte. Mit ihrem Bier, wovon sie bisher nur einen Schluck getrunken hatte, ging sie hinten aus dem Haus. Sie hoffte, wenn sie nach der Zigarette wieder reingehen würde, dass Mike ihrem 'Befehl' gehorcht hatte und gefahren sei. Nach der Zigarette atmete sie einmal schwer auf und ging mit der mittlerweile leeren Bierflasche wieder ins Haus. Sie sah Bobby und Ayu an, dass sie Fragen hatten, doch fragten sie nichts. Sie hätte so oder nicht geantwortet, sie behielt solche Dinge lieber für sich. Vier Monate vergingen, in denen Abby jedem noch so kleinen Job nachjagte, jedem noch so kleinen Hinweis. Von Mike hatte sie nichts mehr gehört, dafür hatten sie Sam und Dean das ein oder andere Mal bei einigen Jobs angetroffen. Dort knobelten sie aus, wer den Job erledigte, was vor allem Ayu und Sam ziemlich ... kindisch fanden, doch Abby und Dean hatten ihren Spaß bei der Sache. Und auch, wenn die vier bei solchen Begegnungen mal einem Abend zusammen in einer Bar verbrachten, hatten Abby und Dean den meisten Spaß. Sam trank zwar auch, jedoch nicht in diesen Massen, wie sein Bruder das stets tat. Ayu war eine totale Anti-Alkoholikerin, dafür rauchte sie mindestens zwanzig Zigaretten am Tag, während Abby nur unter bestimmtem Stress zur Zigarette griff. Abby war froh, wenn sie nicht an die kürzlich endgültige Trennung von Mike denken musste, da kamen ihr solche Abende ziemlich gelegen. Aber auch, wenn sie mit Ayu alleine verschiedene Jobs erledigte, war Abby jedes Mal diejenige, die ins Motel gebracht werden musste. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass Ayu strikt etwas gegen Alkohol hatte. Die vier verstanden sich wirklich gut. Auch, wenn Dean bei den beiden jungen Frauen nicht immer seine Sprüche für sich behalten konnte. Einige Tage später bekam Abby einen Anruf. Es war Mike, der sie anrief und um Hilfe bei einem Fall bat, an dem er gerade arbeitete. Mike wurde an diesem Tag zu einem Tatort gerufen und einigen Zeugenaussagen zufolge, hatten die Menschen, wortwörtlich, Graf Dracula gesehen. Einen Tag zuvor hatte angeblich ein Werwolf in dieser Gegend sein Unwesen getrieben. Abby hatte ihr Handy auf Lautsprecher umgestellt, damit Ayu mithören konnte, da Abby zusätzlich noch fuhr. "Ja, in Ordnung. Wir sehen uns das mal an. Gib uns ein paar Stunden, dann treffen wir uns in der Bar." sagte Abby, woraufhin das Gespräch beendet wurde. Mike wusste, von welcher Bar die Rede war. Abby rief Bobby noch an, der selbst jedoch nicht helfen konnte. Abby versprach ihm, würden sie Probleme, egal welcher Art haben, da sie ja noch nicht wussten, womit sie es zu tun bekamen, dass sie sich melden würde. Bobby würde Sam und Dean schicken, wenn es brenzlich werden würde. Sofern die beiden natürlich nicht an einer anderen Sache dran waren. Abby und Ayu missfiel es, dass Bobby die Brüder jedes Mal schicken wollte, wenn sie sagten, sie hätten Probleme. Doch es war auch verständlich, denn so brauchte Bobby sich nicht allzu große Sorgen machen. Stunden später in L.A. angekommen, trafen die beiden sich mit Mike in der Bar. Dieser hatte Obduktionsakten der Opfer, sowie die Zeugenaussagen dabei, die er den beiden zeigte. Natürlich waren die Bilder, die vom Tatort und den Leichen stammten, nicht gerade appetitanregend, doch hatten sie sowas schon zu oft gesehen, als dass sie sich auch nur annähernd übergeben mussten. Mike erlaubte den beiden, die Akten mit ins Motel zu nehmen, was sie auch taten. "Naja, so ganz unnormal ist das ja nicht." kam es von Ayu, die gerade dabei war, im Internet nach Informationen zu suchen und auf ihrem Kugelschreiber rumkaute. Abby sah von den Fotos der Opfer, die sie sich noch einmal genauer ansah, fragend zu ihrer Freundin auf. "Was meinst du?" fragte sie und richtete ihren Blick wieder auf die Fotos. "Vampire gibt es und Werwölfe auch. Ist also nicht ganz unwahrscheinlich, dass es sich darum handelt." stellte die Dunkelhaarige fest und gähnte. "Das stimmt schon. Aber Werwölfe und Vampire vertragen sich nicht sonderlich gut. Und die Opfer lebten im selben Viertel. Entweder haben sich ihre Ansichten bezüglich ihres Revieres geändert, oder es ist was anderes. Ich tippe auf Letzteres." sagte Abby, die sich die Fotos nahm und sie Ayu auf den Laptop legte. "Guck mal. Siehst du das? Auch, wenn man das nicht gut erkennen kann, die angeblichen Werwolfopfer haben dieselben Bisswunden am Hals, wie die anderen Opfer, wo angeblich Graf Dracula gesehen wurde." Ayu sah sich die Bilder genauer an, als ihr diese gezeigt wurden und nickte. "Ja, du hast Recht. Denkst du, dass das auch Vamipre waren? Aber wenn ja, wieso zerfleischen sie ihre Opfer dann so? Das machen die doch normalerweise nicht.", "Ich hab keine Ahnung. Weiß der Teufel, was in denen vorgeht. Ich glaube jedenfalls nicht, dass hier Werwölfe am Werk sind." Abby seufzte auf, fuhr sich mit den Fingerspitzen angestrengt durch die Haare und setzte sich mit den Fotos zurück auf ihr Bett. "Sag mal, was ist denn da eigentlich mit dir und Michael?" erkundigte Ayu sich nach einer Weile, die ja von Natur aus sehr neugierig war und es bis jetzt zurückgehalten hatte. "Nichts ist da. Was soll sein?" Abby schien nicht begeistert von dem Thema, weshalb ihre Stimme eher genervt und murrend klang, als alles andere. "Abby, komm schon. Sags mir. Bobby und ich hatten doch gehört, dass er dich heiraten wollte.", "Geh mir mit dem Thema nicht auf die Nerven! Wir sind nicht wegen Mike, sondern wegen dem Job hier." konterte Abby direkt, die daraufhin die Akten weglegte. "Du gehst mir mit deinen Geheimnissen auch auf die Nerven! Und dass wir wegen dem Job hier sind, weiß ich auch, ich bin ja nicht blöd!", "Ja also! Dann lass es einfach gut sein und uns den Job erledigen, damit wir hier wieder verschwinden können!" Abby war nun mehr als sauer, aber auch Ayu, der es wirklich gewaltig gegen den Strich ging, dass Abby nie über irgendetwas, was sie beschäftigte, sprach. Der nächste Morgen verlief nicht besser. Schon nach dem Aufstehen stritten sie sich darum, wer als Erste ins Bad ging. Auch wegen des Frühstücks wurde sich gestritten. Ayu wollte gesund frühstücken, Abby wollte irgendwas mit Fleisch, also gingen die beiden getrennt frühstücken. Später trafen sie sich wieder vor dem Motel. Dies ging einige Tage so, weshalb die Erledigung des Jobs nur schleppend voran ging. Sie fanden keinerlei Anhaltspunkte, ob es sich denn nun um Werwölfe oder Vampire handelte. Sie konnten nicht einmal sagen, ob sie es hier überhaupt mit etwas Übernatürlichem zu tun hatten. Abby und Ayu waren so genervt voneinander, dass sie den Job abbrachen. Bobby war alles andere, als begeistert. "Könnt ihr euch nicht einmal zusammenreißen und wie Erwachsene verhalten? Das ist ein Job, wie jeder andere auch! Wenn ihr den aber nicht alleine hinkriegt, dann schick ich euch Sam und Dean vorbei!" hatte Bobby am Telefon laut von sich gegeben. Er kannte Streitereien auch von Sam und Dean, doch bei Frauen ist sowas immer etwas anderes. Ayu ging am nächsten Abend nach dem Telefonat nach draußen, um eine zu Rauchen, da man auf dem Zimmer nicht rauchen durfte. Abby ging die weiteren Hinweise, die die beiden doch irgendwie sammeln konnten, noch einmal durch. Ayu traf draußen auf Sam und Dean, die gerade eingetroffen waren. Durch Bobby wussten die beiden ja, in welchem Motel Abby und Ayu sich aufhielten. Doch waren Abby und Ayu noch immer mehr als schlecht gelaunt, was die jungen Männer sofort bemerkten. "Und wegen eurem Zickenkrieg mussten wir hierher kommen? Weil ihr es nicht auf die Reihe bekommt, den Job durchzuziehen?" Dean war der Meinung, dass er und Sam sich mit etwas anderem hätten beschäftigen können, anstatt den Job zweier anderer Jäger zu erledigen, die sich in den Flicken hatten. Abby wollte gerade ihr wütendes Wort an Dean richten, doch Sam unterbrach sie, noch bevor sie einen Laut von sich geben konnte. "Zeig mal, was ihr bis jetzt habt." sagte er und setzte sich ihr am Tisch gegenüber. Abby legte ihm die Akte, in der die Zeugenaussagen, Fotos und Obduktionsberichte lagen. Sie erzählte ihm auch, während er sich das alles ansah, dass sie nirgendwo auch nur einen einzigen Anhaltspunkt gefunden hatten, dass es sich um Vampire, Werwölfe oder sonst etwas handeln könnte. "Dean, kommt dir das nicht irgendwoher bekannt vor?" wandte sich Sam an seinen Bruder, der auf Abby´s Bett saß und Waffen reinigte. "Was denn?" fragte Dean und sah zu Sam. "Damals, der Trickster? Da haben wir uns auch gestritten, weil ich dachte, du hast meinen Laptop verschwinden lassen und du dachtest, ich wäre für die platten Reifen von deinem Impala verantwortlich. Der Geist, die Aliens und der Alligator in der Kanalisation. Weißt du das nicht mehr?" Ayu und Abby hatten davon keine Ahnung. Sie wussten zwar, worum es sich bei einem sogenannten Trickster handelte, jedoch nicht, dass Sam und Dean mal mit so einem zu tun hatten. "Der hat uns doch später auch in dieser Fernsehwelt sitzen lassen, oder? Und du denkst, dass hier auch wieder einer zugange ist?" fragte er, während Abby und Ayu zwischen den beiden hin und her sah. "Keine Ahnung, aber wäre gut möglich. Wie seid ihr an den Fall gekommen?" richtete Sam sein Wort dann an die beiden. "Ich kenn einen Detective, der arbeitet im LAPD. Er rief mich an und bat uns zu kommen." antwortete Abby und achtete sehr darauf, dass sie nicht zu viele Einzelheiten preis gab, doch Ayu gab mehr Informationen ab. "Ihr Ex-Freund, als sie hier gelebt hat, weiß von dem, was sie tut und deswegen hat er sie angerufen. Und trotz, dass er wusste, was sie macht, wollte er sie heiraten und sie hat sich verdrückt.", "Ayu!" fauchte Abby sofort, da dies einfach nicht hierher gehörte. Ayu erzählte schon immer gern über sich und ihr Leben, doch dies bedeutete nicht, dass Abby das auch tun musste. Sam und Dean sahen verwundert zu Abby, die stinksauer auf ihrem Stuhl saß und sich keinen Millimeter bewegte. "Ja, was denn? Sam hat doch gefragt." kam es nur von Ayu, woraufhin Abby ihre Brauen zusammenzog. "Ja, genau! Und das, was ich gesagt habe, hätte vollkommen ausgereicht! Du musst nicht immer der ganzen Welt private Dinge von mir ausplaudern! Und da wunderst du dich, wieso ich alles für mich behalte!", "Hey, jetzt regt euch ab, ok?" unterbrach Dean den Streit. "Also. Was wissen wir, Sam?" wand er sich dann an seinen Bruder. "Naja. Den Zeugen zufolge haben sie in der Nacht von den ersten beiden Tatorten etwas, was wie ein Werwolf aussah, gesehen. In der zweiten Nacht soll Graf Dracula in der Nähe gesehen worden sein. Die Zeugen schwören darauf, was sie gesehen haben. Außerdem sagen sie, dass die Opfer wohl nicht gerade die nettesten Menschen gewesen sein sollen. Das würde auf einen Trickster passen, würde ich sagen." erklärte Sam, während Dean die gesäuberten Waffen zurück in die Tasche legte. "Und wie töten wir diesen Trickster?" fragte Ayu dann. "Nicht ihr, sondern wir. Und Sam und ich brauchen dazu nur einen Holzpflock. Der wird dem Trickster ins Herz gerammt und die Welt hat ein Problem weniger.", "Wieso ihr? Wieso arbeiten wir nicht zusammen?" kam es wieder von Ayu, die das wieder ziemlich aufregte. "Weil wir damit schon zu tun hatten. Ganz einfach." antwortete Dean, was zwar keine sonderlich gute Antwort war, doch es war wenigstens eine. Abby passte es jedoch auch nicht, dass die Jungs das alleine erledigen wollten. "Und wie wollt ihr diesen Trickster finden? Ich glaube ja kaum, dass er einfach so auf der Straße rumläuft." wollte Abby wissen, die erstens ziemlich genervt klang und zweitens aber auch etwas darüber wissen wollte. Ayu sah ebenfalls zu den beiden Brüdern, woraufhin Sam antwortete. "Wir gehen noch mal alles durch, checken die Umgebung und sehen dann weiter. Die Opfer wohnten alle im selben Viertel, nicht weit voneinander entfernt, also muss sich der Trickster irgendwo in der Nähe aufhalten." Kurz darauf waren die Sam und Dean aus dem Motelzimmer der beiden verschwunden. Abby entschied für sich, dass es vielleicht doch einfach besser war, wenn sich die beiden darum kümmerten, immerhin hatten sie schon einmal damit zu tun. Da sie ihren Frust, der durch die Streitereien und der Begegnung mit Mike entstand, loswerden wollte, schnappte sie sich ihre Jacke und ging in eine Bar, die gegenüber von ihrem Motel zu finden war. Auch, wenn es nicht viel Abstand war, hatten die beiden Frauen dadurch doch ein wenig Luft, was vielleicht gar nicht mal so schlecht war. Abby war einfach nur froh, dass sie morgen wieder von hier verschwinden würden. Sie saß an der Theke und trank einen Schnaps nach dem anderen. Auch rauchte sie, hauptsächlich aber nur, um ihre gereizten Nerven zu beruhigen. Als sie schon bei ihrem Xten Drink war, fing sie an, dem Barkeeper irgendwas zu erzählen. Wie nervig es doch ist, ständig mit jemandem unterwegs zu sein, sich mit demjenigen zu streiten und wie scheiße doch alles ist. Der Barkeeper ließ sie einfach reden, spülte und trocknete dabei Gläser und bediente den ein oder anderen Gast, der sich noch in der Bar aufhielt. Abby war eigentlich kein Mensch, der sich über das Leben oder über andere Menschen beschwerte, doch wenn sie getrunken hatte, sprudelte es beinahe aus ihr heraus. Letztendlich bezahlte sie und verließ die Bar Richtung Motel. Ein wenig schwankend kam sie dann im Zimmer an, welches dunkel war. Ayu schlief schon. Ayu schlief immer, wenn es besonders stressig oder aufregend war. Doch Abby wollte noch nicht schlafen, weshalb sie sich wieder umdrehte und nach draußen 'ging'. Dort lies sie sich auf einer Bank, die vor dem Motel stand, nieder und sah sich den Himmel an. Sterne sah man nicht, dafür waren viel zu viele Lichter in der Stadt. Am nächsten Tag, Abby hatte es noch ins Bett geschafft, machten sich Abby und Ayu nacheinander fertig, redeten jedoch kein Wort miteinander. Sie packten ihre Sachen, brachten sie zum Auto und gingen wieder getrennt frühstücken. Als Abby gerade an einem der Tische saß und auf ihr deftiges Katerfrühstück wartete, mit der Sonnenbrille auf der Nase, kamen Sam und Dean rein, die sich kurz darauf zu Abby setzten. Abby schob kurz ihre Sonnenbrille hoch und sah sich die beiden genauer an. "Man, seht ihr scheiße aus." stellte sie murrend fest und lies die Sonnenbrille wieder runter. Scheinbar hatten die beiden den Job kurzerhand erledigen können, was Abby und Ayu innerhalb einer Woche nicht geschafft hatten. Dean hatte eine Platzwunde links an der Unterlippe und Sam an der rechten Augenbraue. "Und du siehst aus, als hättest du ne harte Nacht hinter dir." sagte Sam, der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte, so auch Dean nicht. "Ihr könnt mich mal" murrte Abby wieder und lies den Kopf auf den Tisch sinken. "Wieso so schlecht gelaunt? Ist doch ein super Tag heute. Der Trickster ist erledigt und.... hier gibts wirklich tolle Aussichten.." Es war natürlich klar, dass dieser Satz von Dean kam, der der Kellnerin im kurzen, roten Rock hinterher sah. Sam gab nur ein kurzes, leises Lachen von sich und bestellte. "Kannst du auch mal an was anderes denken, als an Frauen?" fragte Abby, die ihr Frühstück bekam, sich aufsetzte und ihre Sonnenbrille auf den Tisch legte. "Was denn? Ich mach doch überhaupt nichts." stellte Dean fest, der seinen Blick nun an Abby hinunterwandern lies. "Dean, lass das." murrte sie wieder, bevor sie an ihrem schwarzen Kaffee trank. "Was soll ich lassen?" fragte er wieder und grinste, doch Abby schien das im Moment nicht witzig zu finden. Wenn sich die vier trafen und mal wieder einen oder zwei Abende gemeinsam verbrachten, hatte Abby nichts dagegen, sie machte sogar mit, doch nun war die Situation ein wenig anders. Sie war verkatert, schlecht gelaunt wegen dem Stress mit Ayu und dazu kam, dass sie Sorge hatte, Mike würde auftauchen. "Sam, krieg deinen Bruder mal in den Griff." murmelte sie, bevor sie sich die Zeitung schnappte und begann zu essen. "Was? Nein. Wenn er meint, dann soll er doch machen." Abby verdrehte die Augen und sagte einfach nichts mehr. Heute war ihr einfach nicht nach sowas zumute. Nach dem Frühstück, bei dem Abby auf die beiden gewartet hatte, gingen sie zusammen zurück zum Motel, wo Ayu schon am Auto wartete und wieder mal am Rauchen war. Auch Abby hatte sich nach dem Essen eine Zigarette angezündet, die beiden bezeichneten diese Zigaretten als 'Nachtisch' oder 'Verdauungszigaretten'. "Wo fahrt ihr jetzt hin?" fragte Abby, die ihre Sonnenbrille wieder auf der Nase trug. "Wir haben noch kein Ziel. Es wird langsam immer ruhiger. Außer den ständigen Geistern ist nicht mehr so viel los, wie es einmal war." antwortete Sam, während Dean seinen Blick an Abby auf und ab schweifen lies. Aber auch Abby, die den Schutz ihrer Sonnenbrille hatte, musterte den Älteren der Brüder. Es dauerte einige Momente, bis Abby, die ein ganz leichtes Grinsen auf den Lippen hatte, wieder das Wort erhob. "Also Ayu und ich fahren wieder zurück zu Bobby. Kommt doch mit." bot sie an, woraufhin die beiden kurz überlegten. Ob sie nun ohne Ziel durch die Gegend fuhren, oder sich noch einmal bei Bobby blicken ließen, war ziemlich egal, so entschieden sie sich für Bobby. Kapitel 7: Angel ---------------- Der Grund, wieso Abby stets ihre Geheimnisse für sich behielt, war nicht nur, dass Ayu oft zu viel über private Dinge sprach. Eigentlich besitzt jeder Mensch ein dunkles Geheimnis, so war es auch bei Abby. Nicht nur, dass sie sich für die Tode ihre Studienfreunde verantwortlich und schuldig fühlte. Es war ihre Schuld. Als die beiden starben, war Abby 22 Jahre alt, daher lernte sie auch Mike kennen, der damals die beiden Fälle mit einem anderen Detective untersuchte. Zu dieser Zeit jagte sie schon ein gesamtes Jahr alleine und so hatte sie auch den Geist, der ihre Freunde umbrachte, unschädlich gemacht. Man könnte sagen, es wäre die Schuld des Geistes, immerhin hatte er die beiden getötet, doch es gab einen Grund, weshalb der Geist es auf Abby´s Freunde abgesehen hatte. Als Abby 14 Jahre alt war, war sie mit einigen 'Kinderfreunden' draußen. Sie trieben ständig irgendwelchen Schabernack, machten Klingelmännchen, legten brennende Tüten mit Hundehaufen vor Haustüren, all solche Dinge machten sie. Inklusive Abby waren sie fünf Freunde. Zwei Mädchen, drei Jungs. Doch für einen der Jungs, für den Jüngsten der gerade mal 12 war, sollte es tödlich enden. Es war Abby´s Schuld, dass dies geschah, denn sie war an dem Tag alleine mit ihm unterwegs. Die beiden waren den ganzen Tag gemeinsam unterwegs und Abby sollte ihn, nach der Verabschiedung der restlichen drei, nach Hause bringen. Er wohnte schräg gegenüber, Abby wohnte ja bei Bobby und Karen. Da kam Abby auf eine Idee. Es sollte nur Spaß sein, was es zuerst auch war, doch entwickelte es sich anders, als geplant. Auf dem Weg nach Hause kamen sie stets an einem verlassenen Gelände vorbei, wo ein alter Brunnen stand. Abby erzählte ihrem jungen Freund eine Geistergeschichte, die jedoch ausgedacht war. Der Junge wollte Abby beweisen, dass er keine Angst hatte, weshalb sie, als es Dämmerung war, auf das Gelände zu dem Brunnen gingen. Abby stand ein wenig abseits und sah ihm zu. Er beugte sich über den Rand, um hinein zu gucken und sofort, nachdem er "Abby! Hier ist nichts!" rief, was vom Brunnen wiederhallte, verlor er sein Gleichgewicht und fiel Kopfüber in den Brunnen. Abby wollte ihn noch festhalten, doch sie war nicht schnell genug. Da der Brunnen nicht sonderlich tief war und kein Wasser mehr enthielt, hatte sie einen dumpfen Aufschlag gehört. Sie rief nach ihm, doch als er nach mehrmaligem Rufen nicht geantwortet hatte, war ihr klar, dass er tot war. Sofort rannte sie nach Hause und informierte Bobby, der die Polizei anrief. Abby sagte jedoch nichts davon, dass er ohne ihre Geschichte niemals dahin gegangen wäre. Sie sagte, er hätte ihr etwas zeigen wollen. Abby hatte Angst, immerhin war sie noch ein Kind. Sie blieb bei Karen, während Bobby zu der Stelle eilte, um auf die Polizei zu warten. Abby war total aufgelöst. Zwar sagte sie, dass sie ihn hätte aufhalten müssen, doch wusste sie, dass es ohne ihre Idee nie so weit gekommen wäre. Als Abby dann in der Uni war, sah sie ständig einen Geist. Es war ein Junge, doch schien sie es verdrängt zu haben, denn sie erkannte ihn nicht. Als er ihr jedoch Hinweise gab, verstand sie, um wen es sich dabei handelte, doch es war schon zu spät, denn ihre Freundin war bereits tot. Kurz darauf starb der andere. Abby war klar, dass sie etwas unternehmen musste, also fuhr sie in den Semesterferien nach Souix Falls, um die Knochen ihres verstorbenen Kinderfreundes zu verbrennen. Einen Besuch bei Bobby hatte sie ausgelassen und war wieder zurückgefahren. Es hörte auf und Abby hatte nun nur noch mehr den Drang, alles übernatürliche zu Jagen, was sie auch tat. Niemand weiß etwas davon, nicht einmal Bobby. Vor Mike hatte sie ja auch versucht, ihren Job zu verheimlichen, was im Endeffekt dann aber doch nicht funktionierte. Auch heute noch gab sie sich die Schuld an den Toden, denn es war ihre Schuld. Andere würden sagen, dass es ein Unfall war, Kinder jagen ihren Freunden gerne mal einen Schrecken ein, doch Abby hatte diesbezüglich gelogen und verschwiegen. Niemand sollte je davon erfahren und dies würde sie auch einhalten. "Wer ist Charlie?" fragte Dean, als Abby von der Couch in Bobby´s Bibliothek aus ihrem Schlaf aufschreckte. Kurz fuhr sie sich durch die Haare und sah sich um. Ayu war in der Küche und werkelte irgendwas. Sam und Dean hatten sich mit Bobby unterhalten. "Was?" fragte sie ein wenig verwirrt nach und sah Dean auch ebenso an. "Charlie. Du hast den Namen im Schlaf gesagt." stellte er fest. Sam sah ebenfalls zu Abby, Bobby hingegen wandte seinen Blick von ihr ab und sah in das Buch vor ihm. "Er war ein Kinderfreund von Abby, aber er starb." meinte Bobby nur kurz, woraufhin Abby sich erhob und in die Küche zu Ayu ging. Sam und Dean wandten sich wieder Bobby zu und Abby nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank. "Du solltest weniger trinken." stellte Ayu behutsam fest und lies sich auf einen der Stühle am Tisch nieder, während Abby einen großen Schluck trank. "Und du brauchst mal Sex." konterte Abby, die daraufhin breit grinste, während Ayu nur perplex aus der Wäsche guckte und nicht wusste, was sie sagen sollte. Abby setzte sich zu ihrer Freundin, verdrängte, was sie geträumt hatte, und grinste noch immer. Nachdem sie noch einen Schluck getrunken hatte, deutete sie in Richtung der drei Männer, die sich ernst unterhielten und über Bobby´s Buch hingen. "Schnapp dir doch Sam, der ist süß." stellte Abby fest, bekam jedoch einen bösen Blick von Ayu zugeworfen. "Du hast sie doch nicht mehr alle. Da könnte ich genauso gut sagen, halt dich an Dean." murrte die Dunkelhaarige ihrer Freundin entgegen, die wieder einen Schluck trank und daraufhin lachen musste. "Okay, mach ich." grinste Abby. Sie hatte damit kein Problem, doch wusste sie, dass Ayu nicht der Typ war, der in diesem Sinne auf jemanden zuging. Und schon gar nicht, wenn es sich um einen so gutaussehenden, jungen Mann handelte, wie Sam einer war. "Was ist denn eigentlich mit Dean und dir?" hakte Ayu nach, die ein Bein über das andere schlug. "Was soll da sein?" erwiderte Abby mit einer Gegenfrage, die nicht verstand, was Ayu meinte. "Na, ob da was läuft, will ich wissen." Abby musste lachen. Erstens die Tatsache, dass Ayu wirklich immer alles über alles und jeden Bescheid wissen musste und zweitens hatte Abby zwar schon öfter darüber nachgedacht, es jedoch nie ernsthaft in Erwägung gezogen. "Nein." antwortete sie nur, trank ihr Bier aus und brachte die leere Flasche weg. "Ich hab Hunger. Kommst du mit?" fragte Abby ihre Freundin dann, die sie fragend ansah. "Wohin mit?" wollte sie wissen, während Abby das Geld in ihrem Portemonnaie überprüfte. "In eine Stripbar." Auch hier musste Abby wieder lachen, aber diesmal aufgrund Ayu´s Gesichtsausdruck. "Nein, man. Essen holen.", "Achso. Ja, sag das doch." grinste Ayu dann auch und zog sich, wie Abby, ihre Jacke über. "Wohin wollt ihr?" fragte Bobby, als die beiden in den Raum kamen. "Wir gehen jetzt Nackttanzen." antwortete Abby, wobei sie alles gab, um ihren Blick total ernst zu halten. "Da bin ich dabei!" kam es direkt von Dean, woraufhin die beiden Frauen wieder lachten. Bobby fand das ganz und gar nicht witzig, Sam hielt sich komplett raus. "Das glaub ich dir. Nein. Wir holen was zu Essen. Wollt ihr auch was?" grinste Abby, die scheinbar ziemlich gutgelaunt war, woraufhin zugestimmt wurde. Doch Abby und Ayu brauchten nicht darauf warten, dass die Herren der Schöpfung ihre Bestellung aufgaben, denn sie wussten, was die Herren haben wollten. So fuhren die beiden los, um etwas Essbares aufzutreiben und wurden schnell fündig. Als sie eine Stunde später wieder zurückkamen, blieben sie aber abrupt stehen, als sie eine junge Frau in der Bibliothek stehen sahen. Die beiden wussten gar nicht, was sie sagen sollten. Selbst sie als Frauen, waren verwundert über die Schönheit der jungen Frau. Obwohl es dunkel war und nur das normale Licht den Raum erhellte, war es, als ob sie strahlen würde. "Wer ist das?" fragte Abby dann nach einigen Momenten, in der sie ihre Fassung wieder erlangt hatte. "Hallo Abby." ergriff die Schwarzhaarige das Wort. "Mein Name ist Paige." fügte sie noch hinzu, was Abby jedoch nun nicht sagte, um wen oder was es sich bei der Person handelte. Doch ihre Stimme klang so weich und anmutig und auch die Tatsache, dass Sam, Dean und Bobby so ruhig waren, lies sie annehmen, dass es sich nicht um einen Dämon oder Geist handelte. "Paige ist ein Engel." sagte Bobby, was Abby wieder ihre Fassung verlieren lies. Ayu sah aus, als würde ihre Kinnlade gleich den Boden treffen. Die beiden konnten nicht glauben, dass wahrhaftig ein Engel vor ihnen steht. Zwar waren sie gläubig, doch hätten sie nie gedacht, dass es wirklich tatsächlich Engel gibt. "Was hat denn ein Engel ausgerechnet hier zu suchen?" fragte Abby, die somit ihren kleinen Zweifeln Luft machte. "Gott hat mich beauftragt, nach Sam zu suchen. Die letzte Spur hatte ich in Los Angeles. Diese hat mich nach hier geführt." Das war nicht die Antwort, die sich Abby auf ihre Frage erhofft hatte, weshalb sie nun zwischen den Männern hin und her sah. Dean erhob sich in dem Moment und nahm Abby die Papiertüten ab, in denen sich das Essen befand. Ayu hatte die Tüten auf Bobby´s Schreibtisch gestellt. "Und wieso? Ich meine, wieso hat Gott dich beauftragt, nach Sam zu suchen? Wenn er doch Gott ist, wieso weiß er dann nicht, wo sich Sam aufhält?" wollte Abby weiter wissen. Was soetwas anbelangte, war auch sie neugierig. Doch sprach in diesem Punkt eher die Skepsis aus ihr. "Nunja. Wieso genau ich Sam finden sollte, weiß ich selbst auch nicht, das hatte er mir nicht mitgeteilt. Gott sagte, ich solle ihn ausfindig machen, da er selbst keinerlei Verbindung zu Sam hätte." Sam, Dean und Bobby hatten das alles ja schon gehört, weshalb sie nun keine Fragen stellten. Diese hatten sie wahrscheinlich gestellt, bevor Abby und Ayu wiederkamen. "Wie kann denn Gott die Verbindung verlieren? Ich dachte, Gott und ihr Engel wacht über jeden von uns?" fragte Ayu dann nach, die sich neben Dean auf der Couch niederlies. "Das stimmt. Gott und wir Engel wachen über jeden von euch. Ich nehme mal an, dass ich über Sam wachen soll. Und das soll ich hier auf der Erde tun, denn es scheint so, als gäbe es zwischen Sam und dem Himmel keinerlei Verbindung mehr." erklärte Paige, woraufhin Abby verwundert die Brauen in die Höhe zog. "Wie kann das sein? Ich mein, wie kann die Verbindung einfach so abbrechen? Ist denn auch die Verbindung zwischen den Engeln im Himmel und Sam auch weg?", "Ja. Eigentlich sollte Castiel kommen, doch wurde ich geschickt, da Castiel mit einer anderen Sache beschäftigt ist." antwortete die Schwarzhaarige wieder, woraufhin Sam das Wort ergriff, da Dean und Bobby den Mund voll hatten. "Castiel ist auch ein Engel. Er hatte Dean damals an der Schulter gepackt und aus der Hölle geholt. Castiel hat uns dann die ganze Zeit über geholfen.", "Ja, bis zu dem Tag, als Sam Lucifer seine Einwilligung gab, dessen Körper als sein Gefäß zu nutzen. Das ist eine lange Geschichte. Jedenfalls ist Sam mit Lucifer in die Hölle gesprungen, um Lucifer wieder in seinen Käfig zu sperren. Michael, auch ein Engel und Bruder von Lucifer, befand sich in Adam´s Körper. Adam war der Halbbruder von Sam und Dean und bereits tot, doch weil Dean Michael seine Einwilligung nicht gab, ließen die Engel Adam wieder auferstehen. Sam riss Michael mit in die Hölle. Naja, Castiel erweckte mich wieder zu Leben, heilte Dean und verschwand wieder in den Himmel." erklärte Bobby nun, der den Mund logischerweise nicht mehr voller Essen hatte. "Das ist richtig. Und seit Sam wieder auf der Erde ist, haben wir keine Verbindung mehr zu ihm. Ich sollte ihn aufspüren und über ihn wachen." fügte Paige dann noch hinzu, was für Ayu und Abby ein wenig zu viel des Guten war. Ohne etwas zu sagen ging Abby durch den Raum in die Küche und öffnete sich wieder ein Bier. Ayu saß noch immer fassungslos da, während Sam, Dean und Bobby aufaßen. Abby trank mehrere Schlücke hintereinander, bevor sie mit dem Bier in der Hand wieder zu den anderen ging. "Und wer hat Sam aus der Hölle geholt? Ich glaube ja wohl kaum, dass er es alleine geschafft hat, womit ich vermutlich auch richtig liege." wandte sie ihr Wort an Paige. "Um ehrlich zu sein, das weiß ich nicht. Gott hatte darüber nichts gesagt. Er hat mir einen Befehl gegeben und diesen führe ich aus, ohne weitere Fragen zu stellen." antwortete Paige wieder. Abby stellte fest, dass Paige ein wenig emotionslos antwortete und ihrer Meinung nach auch ein wenig zu ehrlich. "Sie die alle so?" fragte Abby nun Dean, sah ihn dabei an und deutete mit dem Zeigefinger auf Paige. Dean nickte. "Ich denk schon. Cass war auch so." antwortete er nur und aß sein letztes Stück von dem Cheeseburger. Abby starrte kurz ein Loch in die Luft, besann sich dann jedoch und trank still ihr Bier. Abby wusste ja, dass Engel 'nur' die Soldaten Gottes waren, doch hatte sie sich die Engel doch wirklich ein wenig ... warmherziger vorgestellt, mit wenigstens ein wenig Emotion. Ayu wollte gerade etwas dazu sagen, da klingelte ihr Handy. Sie entschuldigte sich kurz und ging nach draußen, um dort das Telefonat zu führen. Sie wurde von einem Bekannten, der bei der Versicherungsgesellschaft arbeitete, bei der sie wegen ihrem Haus versichert war, angerufen. Als sie wieder reinkam sagte sie, sie müssen am Morgen zurück nach Florida und dass es nicht anders ginge. Immerhin war dies auch eine wichtige Sache. Ihr Haus war abgebrannt und folglich auch alles, was sich darin befand, weshalb nun alles geklärt werden musste. Abby hatte nichts dagegen, denn Ayu kam ja wieder. Zwar würde dies wahrscheinlich bis zu einer Woche dauern, doch hatte es ja auch einen wichtigen Grund. Nachdem Abby dann noch einige Biere mit Sam, Dean und Bobby getrunken hatte, während Paige wieder verschwand, gingen Abby und Ayu ins Bett. Am nächsten Morgen bekam Ayu von Bobby ein Auto zur Verfügung gestellt, Abby hatte keine Lust, mit ihr zu fahren, was für Ayu aber auch kein Problem war. Der Abstand würde beiden gut tun und vielleicht ein bisschen weniger Streit hervorrufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)