Anders von DARKFEATHER ================================================================================ Kapitel 14: Vierzehn -------------------- 14. Kapitel „Also, gut, ähm, Reita...“, fing Saga schließlich an, nachdem er vom Boden aufgestanden war und nach dem kläglichen Versuch, den Staub von seiner Hose abzuklopfen, blickte er erneut in das Gesicht des auffälligen Blonden. „Ähm, also wie gesagt, ich heiß' eigentlich Takashi Sakamoto, aber eigentlich werd ich nur Saga genannt...“, wiederholte er seine Worte noch einmal, hatte das Gefühl sich nochmal der Höflichkeit halber vorstellen zu müssen. „Ja ja, das sagtest du vorhin schon. Also, Saga, wieso wirst du von diesen Typen oder eher von... von dem kleinem Blonden da verhauen?“, fragte dieser dann ziemlich direkt, die erneute Vorstellung Sagas abwinkend. Und auch wenn es dem Braunhaarigen unangenehm war, über diese Schwäche von ihm zu reden, wusste er, dass dies nötig war, wenn er wirklich mit dem Blonden befreundet sein und nicht auch von diesem abgewiesen werden wollte. „Also... diese beiden Typen, die da bei ihm waren, das sind....“, wollte Saga dem Neuen das alles erklären, doch wurde er recht schnell von Reita unterbrochen: „Ja ja, die sind mir egal. Was ist mit dem Blonden? Also... ich mein nur, weil der ziemlich wütend aussah. Hast' wohl was ausgefressen?“ Der Größere blinzelte daraufhin nur irritiert. Gut, wenn er nur über Ruki was wissen wollte... na ja, der war ja ohnehin der Drahtzieher von dem Ganzen. „Okay, okay... also dann eben der kleine Blonde. Das war Ruki und -“, versuchte es Saga erneut, doch wieder fiel ihm der Andere ins Wort: „Ruki? Das ist aber nicht sein richtiger Name, oder? Also, uhm… ich mein’, Ruki ist ja nicht unbedingt ein gängiger Name. Eher so' n Spitzname wie unsere auch, oder?“ Saga hob skeptisch eine Augenbraue. Konnte der ihn nicht mal ausreden lassen? Aber gut, er hatte ihm geholfen und eigentlich schien er ja ganz nett zu sein. Vielleicht war er ja nur etwas nervös, weil an seinem ersten Schultag gleich so was passierte. „Ja, Ruki ist nur sein Spitzname. Eigentlich heißt er Takanori Matsumoto und -“ Schon wieder. „Takanori also! Das erklärt natürlich einiges.“, meinte der Kleinere, der kurz etwas zu überlegen schien, dabei seine Hand an sein Kinn legend. Also jetzt reichte es ihm aber! „Kannst du mir nicht einfach mal zuhören? Ich versuche hier, dir mein alltägliches Schulleben zu erklären!“, platzte es dann genervt aus Saga heraus und endlich, scheinbar erlangte er damit wieder die volle Aufmerksamkeit des Neuen, der daraufhin nur heftig nickte. „Jedenfalls... na ja, er hasst mich. Ich weiß nicht warum, aber er verprügelt mich schon seit... ich glaub, so seit zwei Jahren? Bestimmt jede Woche, manchmal auch mehrmals.“, Saga seufzte deprimiert, fuhr dann aber fort: „Vorher gingen wir relativ neutral miteinander um, aber irgendwann hat das halt angefangen... da hat er sich wohl zu 'nem Schwulenhasser entwickelt, weiß auch nicht.“ Oh. Vielleicht hätte er diesen Teil weglassen sollen, wer wusste schon, Reita ihn nicht auch deswegen... nein, niemals! „Du bist schwul?“, wurde er nun mit einem skeptischen Blick gefragt. „Uhm, na ja... ich... weiß nicht?“, druckste er etwas herum. „Du bist schwul.“, stellte Reita dann fest, worauf Saga nur etwas zusammenzucken konnte. „Na ja, ist mir eigentlich auch egal, ne? Ich bin ja selbst nicht ganz hetero.“, lachte Reita dann auf einmal auf. WAS? Okay, Saga, ruhig bleiben, aber, aber... „Du siehst aber aus wie 'ne Hete! Du... du... du siehst aus als hättest du jeden Abend eine Andere im Bett! EINE, nicht einen!“, stotterte Saga dann herum, Reita ungläubig anstarrend, der daraufhin nur noch mehr grinsen konnte: „Ich weiß! Du glaubst gar nicht wie praktisch das ist. Ich meine, ich hab nichts gegen Frauen und natürlich nichts gegen Männer, das muss aber nicht jeder erfahren. Weißt du, wie das bei 'ner Frau ankommt, wenn du sagst du bist bi? Da wirst du doch gleich abserviert. Genauso wenn du 'nen stockschwulen Kerl hast. Wenn so einer nur das Wort 'bi' hört, rennt der schon schreiend davon.“ Okay. Das war zu viel. Gut, einfach wieder das Thema wechseln, Thema wechseeeln! „Aber dass dieser Ruki was gegen Schwule hat... sehr mysteriös.“, nahm ihm Reita diese Aufgabe schließlich ab, woraufhin Saga nur den Kopf schütteln konnte: „Mysteriös? Wohl eher bescheuert, der Typ hat sie einfach nicht mehr alle!“ Er merkte schon, es war nicht gut, wenn er plötzlich auch in der Schule jemanden zum reden hatte. Das verführte einen ja geradezu, über irgendwen zu lästern! „Hmm, das wird sich noch zeigen, ob er wirklich bescheuert ist oder...“, Reita schenkte ihm ein wissendes Grinsen und wand sich danach einfach von ihm ab. „...oder? Oder was?“, wollte Saga natürlich wissen und lief dem Blonden schließlich hinterher, wo auch immer dieser gerade hinwollte. „Wie gesagt, das wird sich noch zeigen.“, meinte dieser nur noch. Der Größere konnte darauf nur noch den Kopf schütteln. Ruki und mysteriös? Wohl kaum. Zu Ruki passten eher solche Worte wie „klein“ und „Giftzwerg“. Aber na ja, jedem seine Meinung. Ihm war das ziemlich egal, solange Reita sich nicht doch noch plötzlich dazu entschied, sich auf Rukis Seite zu schlagen. „Aber jetzt hab ich mal 'ne Frage.“, begann Saga auf einmal, „ich hab dich gestern angekotzt? Und ich… na ja, ich hab keine Ahnung mehr was gestern passiert ist, aber... das tut mir jedenfalls Leid. Aber meine eigentliche Frage... hab ich gestern noch irgendwas angestellt? Ich meine, wenn wir uns wirklich schon gestern mal begegnet sind und nicht erst heute, dann weißt du ja vielleicht was?“ Er hatte bisher zwei Sachen in Erfahrung bringen können über den Abend. Er hatte Shou im Blackmail gesehen, der ihn dann heimgebracht hat. Und er hatte Reita angekotzt. Keine Ahnung wie und wann er die beiden überhaupt getroffen hatte, aber er wusste, dass es passiert sein muss. Und Reita schien da wohl noch mehr zu wissen als er! „Bist du dir sicher, dass ich dir das jetzt erzählen soll?“, Reita schaute ihn nur mitleidig an. Natürlich war er sich sicher! „Also, gut. Du hast mit so 'nem großen Dunkelblonden ziemlich, äh, innig getanzt, und wenn ich sage 'innig' dann meine ich das auch so. Mit dem Kerl hast du dann ziemlich heftig rumgeknutscht, dann kam auf einmal so' n anderer Kerl und der hat dich dann von dem Blondem weggezogen, an die Bar.“ Dann schien er nochmal kurz zu überlegen. „Shou? Ja, doch, ich glaube, sein Name war Shou. Ich hatte mir eher deinen Namen gemerkt. Wie gesagt, du warst ja derjenige, der mich angekotzt hat und nicht der Andere.“ Ein kurzer griesgrämiger Blick zu Saga, dann setzte er seine Erzählung fort: „Jedenfalls hat der irgendwas gelabert von wegen du würdest äußerlich viel besser zu irgendeinem 'Tora' passen, blabla und warum du denn mit dem Kerl rumgeknutscht hast... du hast dann rumgeheult, 'Aber, aber, aber... Tora mag mich nich meeeehr'.“ Der Blonde verdrehte die Augen bei dem Gedanken daran: „Alter, du warst schon ziemlich dicht, das muss man schon sagen. Ich saß jedenfalls da an der Bar und du wolltest dann irgendwie abhauen und dann, das wichtigste, hast du mich vollgekotzt! Du kannst froh sein, dass mir dieser Shou Geld für meine Hose gegeben hat, sonst hättest du den Abend wohl nicht mehr überlebt.“ Was. Was. Was. WAS? Oh mein Gott, das war weitaus schlimmer als er es sich vorgestellt hatte. „Sprachlos, was?“, grinste ihn Reita dann belustigt an. Oh ja, sprachlos! Das traf es recht gut. Er hatte also mit einem großen Blonden rumgemacht… und Gott, wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, dann... er hatte diesen Kouyou doch auf der Toilette getroffen! Das wusste er noch. Kouyou. Groß. Blond. Kouyou. Groß und blond! Verdammt, ausgerechnet mit dem! Warum konnte er sich bloß nicht mehr erinnern? Wieso hatte er so überhaupt so viel getrunken, dass er sich zu etwas hinreißen ließ? Und dann hatte Shou das Ganze auch noch gesehen! Der würde das doch brühwarm gleich Tora erzählen! Was sollte er denn jetzt bloß tun? Sich umbringen erschien ihm eigentlich als eine angemessene Lösung. „Sag mal, wo ist eigentlich das Krankenzimmer? Mir wurde gesagt, dass ihr eins habt, aber wo?“, wurde Saga dann aus dem Nichts gefragt. Oh, toll. Bei der Erwähnung des Krankenzimmers wurde Sagas Laune natürlich gleich viel besser. Nicht! „Ein Stockwerk tiefer, den Gang rechts entlang und dann die vierte Tür.“, sagte er schließlich aus dem Stegreif. Hey, er war schon knapp eine Million Mal diesen Weg gegangen, irgendwann wusste man es einfach auswendig! Keine Vorwürfe hier. „Warum fragst du danach?“, wollte er dann aber doch noch wissen. Für den Fall, dass Reita irgendwas im Krankenzimmer zu suchen hatte, würde er ihn aber sicherlich nicht dorthin begleiten! Er hatte bisher jede erneute Begegnung mit Tora vermieden und das hatte er auch weiterhin vor. Vor allem wenn der jetzt auch noch von seinen nächtlichen Eskapaden erfahren hatte! „Das fragst du noch? Du wurdest gerade verprügelt und wenn ihr 'nen Arzt hier habt, dann sollte das jetzt der erste Ort für dich sein, wo du hingehst.“, bemerkte Reita und lief stur weiter, ging schließlich die Treppen hinunter, die Saga erwähnt hatte. „Was? Das kannst du vergessen, dass ich das mache! Unmöglich!“, nörgelte der Braunhaarige dann, ebenfalls die Treppe hinunter steigend. Immerhin war auch ihr Klassenzimmer dort auf diesem Stockwerk und die Pause war nun mal gleich aus. Der Blonde drehte sich kurz zu Saga, jedoch nur um diesem einen misstrauischen Blick zukommen zu lassen. Gut, vielleicht reagierte er etwas übertrieben, aber er hatte auch ein gutes Recht dazu! „Gut, dann gehen wir eben gleich ins Klassenzimmer, mir auch egal.“, erwiderte Reita dann doch nach einer Weile. Oh yes! Er hätte jetzt wirklich keine Lust gehabt mit dem Kleinerem darüber zu diskutieren wieso und weshalb er jetzt NICHT ins Krankenzimmer gehen wollte. Das wäre jetzt zu viel für ihn. Erst das alles erfahren und dann auch noch Tora sehen? Niemals! Und so dackelte er Reita wieder still hinterher, konnte schon ein paar Leute aus seiner Klasse sehen, die sich nun ebenfalls zurück in das Klassenzimmer begaben. Wahrscheinlich würde er sich im Unterricht aber eh nicht konzentrieren können, er war ja jetzt schon viel zu sehr damit beschäftigt, was er gestern alles angestellt hatte! Kouyou! Geküsst! Von Shou gesehen! Reita vollgekotzt! Und seiner Mutter zufolge von Shou nachhause gebracht! Gut, das letzte war jetzt nicht wirklich schlimm, aber wer wusste schon, was er auf dem Weg zu sich nachhause Shou noch alles erzählt hatte! Er hatte garantiert geheult. Peinlich, konnte er dazu nur sagen. Plötzlich spürte er, wie eine Hand seinen Oberarm umfasste und er grob in eine andere Richtung gezogen wurde. Was zur Hölle? „Reita, was zum Teufel tust du da?“, motzte Saga nun doch etwas genervt. Das. Tat. Weh! „Ich will nur kurz wohin.“, erhielt er die knappe Antwort. „Aber ich will nicht!“, jammerte Saga, der immer noch von Reita durch das Schulhaus geschleift wurde. Moment! Der wollte doch nicht...! Doch es war bereits zu spät, als der Größere endlich erkannte, wohin Reita ihn wirklich bringen wollte, denn der Blonde riss bereits die Tür zum Krankenzimmer auf und stieß den Braunhaarigen hinein. Nachdem er zwei tuschelnde Mädchen vorbeiließ, die soeben aus dem Zimmer kamen, schloss er die Tür wieder hinter sich. „Shou, meinst du das ernst? Er hat was...? Aber...“, hörte er dann auf einmal jene Stimme, die ihn schon so oft in seinen Träumen (die letzte Zeit jedoch eher in den schlechten davon) heimgesucht hatte und deren Klang er trotzdem so sehr herbei gesehnt hatte. Der große Schwarzhaarige saß auf seinem Schreibtischstuhl, den Rücken zu ihnen gewand, und hielt sich sein Handy an das Ohr. Vermutlich hatte er die Mädchen von eben aus dem Raum geschickt, weil er einen wichtigen Anruf erhalten hatte. Aber was hörte er da? Shou? Oh Gott, er ahnte schon, was da am Telefon gerade gesprochen wurde. „Aber Shou, ich ruf dich später nochmal an. Es ist jetzt wirklich schlecht auf der Arbeit und gerade ist wieder jemand-“, der Ältere drehte sich nun mitsamt seinem Stuhl um, wollte sehen, wen er als nächsten Patienten hatte. Sein Blick fiel jedoch nur kurz auf den Braunhaarigen, wanderte dann aber zu Reita, der gerade wieder von Sagas Arm abließ. „Shou, ich muss jetzt wirklich aufhören. Wir sehen uns.“, und dann legte er schnell auf, ohne noch auf die Antwort des Models zu warten. „Du...“, er stand auf und steuerte direkt auf Reita zu. „Bist du das, der ihn immer wieder verprügelt und ihn demütigt? Bist DU das?“, fuhr Tora auf einmal völlig aus der Haut, durchbohrte den Blonden nur so mit diesem zornigem Blitzen, welches sich in seinen sonst so freundlichen Augen breit machte. „Was zur Hölle, fällt mir dazu nur ein.“, war das erste was Reita herausbrachte, der noch viel zu verwundert über dieses wütende Auftreten des Arztes war. „Ich habe ihm geholfen, Amano-san“, setzte Reita dann fort, sprach dabei den Namen des Schwarzhaarigen, den er wohl am Türschild zuvor abgelesen hatte, wie eine Beleidigung aus, als wäre dieses Wort Gift für ihn. Saga war selbst noch zu schockiert über diese aufbrausende Reaktion Toras, konnte bei Reitas Worten nur stumm nicken. Als Tora dieses kurze Nicken vernahm, schien sich seine ganze Haltung plötzlich zu verändern, so wie auch seine Augen, aus denen dieses unangenehme Funkeln verschwand und Platz für das sanfte Schimmern machte, mit dem er nun Saga wieder ansah. „Ich danke dir dafür und tut mir Leid für meinen kleinen Ausraster eben.“, wand er sich wieder an Reita und schenkte diesem ein entschuldigendes Lächeln, was Saga den Boden unter den Füßen raubte. Es war fast so, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen. Die Wirkung, die der Arzt schon früher auf ihn gehabt hatte, hatte sich in der Zeit, in der Saga ihm aus dem Weg gegangen war, keineswegs verringert. Eher im Gegenteil, denn diese ganze Scham über den gestrigen Abend, seine Sorgen darüber, was er alles dort gemacht hatte und sogar die Enttäuschung, die ihm Tora selbst zugefügt hatte… das alles war einfach aus seinen Gedanken verschwunden, auch die Übelkeit, die er die letzte Zeit öfters empfunden hatte, nahm er nicht mehr wahr, stattdessen breitete sich dieses altbekannte, wohlige Gefühl in seinem Magen aus, welches er nur spürte, wenn er Toras Stimme hören konnte, seinen Geruch riechen und seinen wunderbar schlanken Körper, sein schönes Gesicht und diese wundervollen Augen sehen konnte. „Weißt du, er wollte mir nie sagen, wer ihn verprügelt und ich hatte nun schon gedacht, dass ich endlich erfahre wer das ist... aber da lag ich wohl falsch. Tut mir echt Leid, das war wirklich etwas voreilig von mir. Aber das freut mich, wenn Saga jetzt endlich einen Freund hier hat.“, bei diesen Worten klopfte Tora dem Braunhaarigen plötzlich freundschaftlich auf die Schulter. Diese eigentlich ach so kleine Berührung sandte wahre Stromsstöße durch seinen Körper, jedoch die der schönen Art, an die man noch nach Tagen denken musste. „Aber du bist wohl neu hier, oder? Ich hab dich noch nie an der Schule gesehen.“, fragte der Älteste von ihnen dann nach, zog dabei seine Hand wieder zu sich. Reita schien das Ganze wohl doch locker hinzunehmen, entspannte sich bei den Worten des Arztes wieder und nickte nur dazu: „Kein Problem, ich war auch ganz schön sauer, als ich gesehen habe, wie diese Typen ihn behandeln. Und... ja, ich bin neu, heute ist mein erster Tag hier. Freut mich, sie kennenzulernen, Amano-san, ich bin Akira Suzuki.“ Akira Suzuki? Gut zu wissen. Aber was viel wichtiger war... die beiden wollten sich doch wohl jetzt nicht auch noch anfreunden? Das würde er nicht überleben! Warum hatte sich Reita überhaupt so schnell abgeregt?! Sollte der jetzt nicht noch etwas aufregen, weil Tora ihn so angezickt hat? Andererseits... er wusste ja, wie extrem Toras ganzes Dasein auf jemanden wirken konnte und nun ja, er könnte Tora ja selbst nicht mal wirklich böse deswegen sein, schon gar nicht wenn er diesen Dackelblick drauf hatte. „Freut mich sehr, mein Name ist Shinji Amano, ich bin der Schularzt hier. Nun... ich will dich ja hier nicht verscheuchen, Suzuki-kun, aber der Unterricht hat schon wieder angefangen. Wenn du neu bist, solltest du wohl nicht gleich an deinem ersten Tag zu spät zum Unterricht kommen? Ich kümmere mich um Sakamoto-kun und schicke ihn dann auch gleich wieder zurück in den Unterricht.“, erklärte der Arzt dem Neuen mit seinem allwissendem, jedoch stets freundlichem Lächeln. Moment. Reita, zurück in den Unterricht? Und er, hier bleiben? Alleine mit Tora? Nein, nein, nein! Er sah hilfesuchend zu Reita, wollte nicht, dass dieser ihn hier ließ. Der Blonde würde schon erkennen, was er ihm damit sagen wollte, sein Blick schrie doch förmlich nach „Lass mich hier nicht allein!“ Das musste man einfach verstehen. „Stimmt, das hätte ich jetzt fast vergessen. Saga hierher zu schleifen hat mich jetzt zu sehr davon abgelenkt.“, erwiderte der Kleinere daraufhin, wandte sich dann an Saga: „Ich versteh echt nicht, warum du auf Biegen und Brechen nicht hierher wolltest. Hast wohl Angst vor Spritzen und dem ganzen Zeug, was?“, grinste er den Anderen noch kurz an, wandte sich dann zum gehen. „Also, ich hab echt kein Bock jetzt schon Stress mit den Lehrern zu kriegen. Man sieht sich dann später, Saga!“, meinte er noch und weg war er. Womit genau das, was er die ganze Zeit versucht hatte zu meiden, eingetreten war. Er hatte gewusst, dass es irgendwann passieren würde, dass er es irgendwann nicht mehr verhindern könnte, aber musste es denn schon jetzt sein? Natürlich ging es ihm mittlerweile etwas besser, zumindest besser als vor zwei Wochen, doch wie es diese Worte schon aussagten: es war gerade einmal zwei Wochen her, als er Tora das letzte Mal gesehen hatte, vor zwei Wochen, da... war noch alles gut gewesen. Gott, wenn er nur an diese kleinen Momente dachte, die er mit Tora geteilt hatte, wurde ihm ganz schwummerig. Es waren nicht viele gewesen, doch in ihrer Bedeutung waren sie dafür umso größer, hatten sich in sein Hirn und vor allem sein Herz genistet und wollten ihn nun auf keinen Fall mehr loslassen. Nun stand er ihm gegenüber, alleine. Tora. Dem Menschen, der ihm so viel Freude, doch zugleich so viel Leid gebracht hatte. Er sollte ihn hassen, für das, was er ihm angetan hatte, sollte sich womöglich noch dafür rächen. Und doch hatten sich seine Gefühle für eben diesen Menschen die ganze Zeit über nicht geändert. Da war keine Wut in seinem Herzen, kein Zorn, kein Hass. Nur das allzu bekannte Gefühl, welches er nur mit Tora in Verbindung brachte, diese Einigkeit, diese Verbundenheit, diese Li... nein, er wollte nicht an dieses Wort denken. Nicht solange er nicht wusste, warum Tora dieses Gefühl abgewiesen hatte, ihn abgewiesen hatte. Warum? Das war doch auch schon alles was er wissen wollte. Warum? _____________________________________ Tadaaa ^^ Tora is back XD Okay, es wurde ja schon vermutet, dass Reita den armen Saga jetzt ins Krankenzimmer schleift... aber was soll er denn sonst auch machen XD Wär ja sonst unlogisch gewesen! Erst gegen Ruki helfen und dann links liegen lassen? Nein, nein, so ist unser Reita natürlich auch wieder nicht ^^ Auch wenn er sich doch mehr für Ruki zu interessieren scheint XDD Jetzt bleibt jedenfalls die Frage offen: werden Saga und Tora sich jetzt endlich vertragen oder endet auch dieses Treffen in einem Disaster? Ich mein, theoretisch könnte jetzt alles passieren, jetzt wo Reita weg ist o_o Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat und ich freue mich wie immer über eure Kommentare! :3 Bis zum nächsten Kapitel! Nächstes Update: 30. Januar Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)