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Angel with dirty face

Engel die schüchtern, egoistisch und brutal sind= einfach zum lieb haben
von

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Akt 1/ Female STANGER & Akt 2/ Missing ANGEL?

**Angel with dirty face ***

Autor: Little_Destiny

Mail: DestinyAngle@hotmail.com

Bemerkung:

Ja...eine neue Engelsstory an der ich am Anfang ja fast krachen gegangen bin. Ich habe mich hauptsächlich an die Lexikafakten gehalten. Na ja auf jeden Fall sind die Namen die im Fic vorkommen Religiös. Nein halt,

Sima: hauptsächlich aus Silikaten u. Magnesium zusammengesetzte Gesteine der Erdkruste (eigentlich habe ich mir den Namen ausgedacht, sieh an... das wusst ich gar nicht)

Ich hab mir vorgenommen das er ein wenig länger wird... ööhm... wann habe ich das mal nicht versucht? Falls sich jemand wundert, die Hauptcharakter S und M spielen erst einmal in einem jungen Jahrgang. 12 Jahre schätze ich. Ich hab's vergessen im Fic zu erwähnen. Es ist erst einmal schwer zu sagen in welchen Genre ich den Fic stecken soll... grübel... grummel.... ???...

Ich hoffe er gefällt euch auch ohne großartige Zuordnung.

Bis denn

Cu eure Suse
 

http://www.destiny-project.de.tf
 

Akt 1./ Female STANGER
 

"Wimmern, überall, als ob sie nichts besseres zu tun haben. Als ob sie keine Würde hätten".

Er trat noch einmal auf das wehrlose Wesen ein.

"Dummes Ding, noch nicht einmal weglaufen kannst du".

*habt erbarmen* , keuchte der Engel unter den Fußen des Mächtigeren.

In der Einöde war stille eingekehrt. Engel in Rüstungen hatten sich in einer Reihe aufgestellt und warteten die Befehle ihres Heerführers ab.

Seine roten Haare wehten kurz auf, als der Junge eine Energiewelle zu erfassen begann.

"Männer, wir gehen".

"Aber Michael-sama, was soll aus den Engeln hier werden", erwiderte ein höherer Offizier aus dem Heer.

"Was weiß ich, tötet sie. Nicht mein Bier". Der Angesprochene winkte ab und drehte seinem Opfer ,welches immer noch kümmerlich am Boden lag, den Rücken zu.

In diesem Augenblick jedoch durchfuhr den Jungen wieder eine Vision.
 

*es ist kalt, und so still. Noch vor Kurzem war ein Licht das ich sah. Es sprach zu mir und führte mich hier her. Nun bin ich allein, keiner der mir sagt was ich machen soll, keiner sagt wieso ich hier bin.

Ich will meine Augen öffnen, doch es gelingt mir nicht. Ich erinnere mich. Mein Name ist Sima Taichi. Ich lebte bei meiner Mutter. Mein Vater war schon lange verstorben. Nur ich und meine Mutter, in einem alten großen Haus was er uns damals vermacht hatte. Ich erinnere mich an ein Auto, kurz nachdem ich die Straße zu unserem großen Haus überqueren wollte. Es war so dunkel, und die Scheinwerfer blendeten mich. Nur kurz hatte ich gespürt wie es mich rammte. Danach konnte ich meine Augen nicht öffnen. Und jetzt...?

Wo bin ich?*
 

"Wo bin ich"?

Im seichten Licht, welches das Mädchen umgab, schwebte sie zu Boden. Sie konnte nicht sehen das Engel ihre Waffen auf sie gerichtet hatte. Der Rotschopf mit dem Namen Michael gab ein Zeichen und ließ veranlassen das seine Gefolgschaft die Waffen wieder sinken lassen solle.

Das Mädchen hatte den Boden erreicht und sackte vorsichtig in sich zusammen. Total desorientiert fing sie an ihren Untergrund zu ertasten.

"Hallo? Ist da jemand. Ich... ich... brauche Hilfe"! Keuchte sie und wurde immer unruhiger.

"Was, oder wer bist du. Sprich schnell sonst säble ich dir deinen Kopf ab Weib"!

"W.w.was?? Ich kann nichts sehen, wer spricht da"?

"Sag mal bist du blind oder taub? Ich stelle hier die Fragen"!

"Mein Name ist Sima. Ich komme aus Tokyo"!

"Nicht noch so ein Tourist. Wieso bist du in einer Wandelssäule erschienen"?

"In einer W.wandelssäule? Was ist das"?

"Ein Teleportationssäule, die normalerweise keine verlorenen Seelen benutzen können".

Sima stand auf. "Sag wo bin ich hier"?

"Im Hades Weib. Wir nehmen sie mit. Es könnte vielleicht nicht schaden sie zu sezieren", spracht Michael und deutete auf einen Soldaten der Sima dann prompt über die Schulter warf.

"Las mich runter... l.hhhhh ggrrhh.... Hey... hey.. .wieso in der Hades? Bin ich etwa Tod"?

Michael drehte sich verdutzt um.

"Du scheinst ja Grundwissen zu haben Weib"! Er betrachtete sie eine Weile. Ihre Augen waren fest verschlossen. Wieso um Himmelswillen konnte das Mädchen sie nicht öffnen. Er erinnerte sich an seine Vision kurz nachdem sie zu Boden geschwebt war. In seiner Vision stand ein Junge in Mitten solch einer Wandelssäule. Seine Augen waren ebenfalls geschlossen und er rief ihm zu. Er hatte Angst, dieser Junge dem Michael irgendwie Vertrautheit entgegenbrachte. Das Mädchen, so war er sich sicher, hatte eine größere Rolle. Nicht umsonst war sie genau an dem Ort im Hades aufgetaucht wo er gerade spazieren ging.

"Wie sagtest du nennt man dich", fragte er noch einmal und zog dabei an ihren Rot Braunen Haare.

"Sima... Sima Taichi.. das sagte ich doch bereits", grummelte sie und schlug nach seiner Hand die gerade damit beschäftigt war an ihren Haaren ruppig herum zu fummeln.

"Hey...", erwiderte Michael als er einen Klaps von ihr auf die Hände bekam.

"... du kommst mir aber gar nicht bekannt vor Weib"! Stellte er außerdem fest.

"Nenn mich nicht Weib, ich habe einen Namen".

"Halt die Klappe und widersprich mir nicht dauernd, du weißt nicht wen du vor dir stehen hast"!

Sima streckte ihren rechten Arm nach ihm aus, weil sie wusste das Michael kurz vor ihr stehen musste. Sie spürte auf einmal einen harten Griff um ihr Handgelenk.

"Wage es nicht mich dir gleichzustellen. Man nennt mich Michael-sama. Ich bin einer der 4 Erzengel. Mein Schutzgeist ist der Drache. Und falls du nur ein falsches Wort sagst dreh ich dir mit bloßem Finger den Lufthahn ab. Hast du mich verstanden Weib"?

Sima erstarrte kurz. Seine kalte stimme ließ ihr einen eisigen Schauer über den Rücken laufen.

"Ist gut Mika-chan", säuselte sie.

"Du dumme Ganz", vernahm sie ein Fluche ehe Sima sich dann auch schon wieder auf dem Boden wiederfand und ihre Kehle zugeschnürt wurde.

"Denkst du das hier ist ein Spiel"?

"Hör auf... hör...", krächzte Sima und versuchte sich zu winden damit sie sich befreien konnte. Aussichtslos.

"Michael-sama beruhigt euch", jegliche Versuche den Erzengel von Sima herunter zu bekommen scheiterten. Michaels Aura leuchtete hell auf und ließ keinen an sich heran der nicht genauso stark wie er selbst war. Manche Soldaten waren schon hinter die Felsen in Deckung gesprungen. Sie wussten wie Mika-chan manchmal ausrasten konnte.

"Du verzogene Göre hältst dich wohl vor den Obermacker. Ich werde dich zerlegen das du keine Seele mehr hast"

"hör.. bitte...". Sima rang mit den letzten Atemzügen. Sie spürte wieder diese Dunkelheit. Sie fragte sich jedoch wenn Mika-chan sie jetzt umbringen würde, was nach dem Tod im Himmel denn noch grausames kommen würde. Noch einmal versuchte sie Sauerstoff durch die eng gewürgte Luftröhre zu atmen, bevor ein unangenehmer Schmerz durch ihr Herz fuhr und ungewollt ihre Augen aufspringen ließ. Das Licht , welches durch ihre Augen viel, blendete sie. Wieder versuchte sie nach Luft zu ringen. Dennoch blieb der Sauerstoff aus. Sie konnte im beißenden licht zwei rot leuchtende Augen erahnen. Ihre Hände griffen hinauf zu ihrem Hals und klammerten sich an den festen Griff der sich wiederum um diesen gelegt hatte. Sima wollte schreien, und das unangenehmen Gefühl in ihrem Herzen hinaus lassen, doch es saß immer noch fest in ihr und ließ sie nicht los. Wieder wollte sie atmen, wieder ein kläglicher versucht sich zu befreien. Ihre Augen wurden immer größer und ihre Hände krallten sich immer stärker in das Fleisch ihres Gegners. Von einer Sekunde auf die andere wurde es im grellen Licht schlagartig dunkel. Sima schrie auf und spürte den immensen Druck der von ihr lastete und ihren Gegner wiederum von sich stieß. Sie spürte den harten Boden auf den sie nun gepresst war. Der Druck hatte ihr fast das Bewußtsein genommen, doch Sima besann sich schnell und öffnete ihre Augen. Vor ihr war der Boden aufgerissen und eine weiter Schleifspur zu erkenne. Am ende dieser sah man Michael liegen. Er schien das Bewußtsein verloren zu haben.
 

"Sperrt sie ein. Sicherheitsstufe 3".

Grobe Hände schleiften das Mädchen die kargen Gänge eines Verlieses Entlang. Links und rechts sah man Zellen. Teils von Sträflingen besetzt. Eine große Stahltür wurde geöffnet. Sie musste ziemlich schwer sein, denn die Tür zu öffnen sah sehr Kraft aufwendig aus. Hinter dieser sah man eine weitere Zelle.

"Was.. was soll das. Wieso sperren sie mich ein", protestierte Sima und fand sich sogleich auf dem Boden der Zelle wieder.

"Warte deinen Prozeß ab"! Der Wächter schob langsam die Tür hinter sich zu und lugte noch einmal prüfend in ein kleines Fenster welches in der Tür mit eingebracht war.

Es vergingen einige lange Sekunden ehe Sima begriff das sie eingesperrt wurde. Und das auf einer sehr ohne Sicherheitsstufe. Aber wieso? Der Boden unter ihr war grau und kalt. Die Zelle war leer und sah eben so stumm und einsam aus. Sima zog ihre Beine zu sich heran und starrte auf die Zellenwand gegenüber von ihr. Ihre Gedanken waren durcheinander. Sie begriff nicht was hier vor ging, und warum es veranlasst wurde sie hier rein zu sperren.
 

"Was soll das? Das meint ihr doch nicht im ernst Uriel"?

"Nach Augenzeugenberichten hat dieses Mädchen Michael-sama fast zulegt. Wir wissen nicht wer oder was sie ist. Für wen sie arbeitet und welche Seite sie angehört. Dieser Verschluss ist notwendig um eine Katastrophe zu vermeiden".

"Seht euch dieses Ding an. Sie ist ja fast noch ein Kind", erwiderte die Frau und ging auf und ab. Vor den Beiden Engel flimmerte ein Fernseher welches die Zelle in der sich Sima befand überwachte.

"Michael ist auch noch ein Kind", erwiderte der große dunkle Mann.

"Uriel lasst mich zu ihr. Ich werde mit ihr reden. Wer weiß was sie dazu veranlasst hat sich gegen Michael zu wehren".

"Oder anzugreifen, wenn nicht sogar zu töten Gabriel"!

Sie wollte seinen Arm berühren doch der große Mann zog hin zurück und starrte sie mit kalter Mine an. Gabriel, eine Frau mit schönen weiß-blonden Haaren, zarten rosa Wangen und roten Lippen drehte sich von ihrem Partner und verschwand durch die Tür aus dem Raum. Uriel griff nach der Fernbedienung und zoomt sich nähr an das zusammengekauerte Mädchen heran.
 

Er lang auf einer Liege. Seine Mundwinkel waren tief nach unten gezogen. Ein wenig Blut klebte noch an ihnen. Seine Haare standen wirr vom Kopf ab und sahen staubig aus. Hände und Knie, sowie seine Arme waren von Schirfwunden übersaht. Seine Augen waren starr an die Decke gerichtet. Neben ihm standen 3 Männer und hantierten an ihm herum.

"Du bist unberechenbar Michael-chan", grinste ein Mann der sich nun über ihn gebeugt hatte und seine Augen ein weiteres Mal überprüfte.

"Das Medikament scheint Wirkung zu zeigen".

"Wo ist diese Schlampe", murrte Mika-chan zwischen seinen Zähnen hindurch. Selbst das schmerzte höllisch.

"Im Verließ. Man hat sie einsperren lassen. Sag, ist sie wirklich ein Mädchen und noch kleiner als du, oder doch ein Monster mit riesen Pranken".

"Schnauze Schwuchtel *GGhhrr**".

Die Tür zum Krankenzimmer wurde krachend aufgerissen und Gabriel stampfe hinein.

"Was um Himmelswillen hat dich geritten ein wehrloses unschuldiges junges Mädchen auf die Palme zu bringen", rauzte sie los und stieß Raphael beiseite.

"Sie hat angefangen", erwiderte Mika-chan ein wenig leiser. Wie es schien hatte er vor dieser stürmischen Dame mehr Respekt als vor seinem Arzt.

" Außerdem war sie keinen Falls wehrlos".

"Das seh ich", sprach die Dame weiter und sah auf Raphaels Notizen.

"Ich kenne dich und weiß zufällig das du meist nur provozierst wenn eine Katastrophe ausbricht".

Die Frau mit den weiß- blonden Haaren starrte ihn durchdringend und ungeduldig in die Augen.

"Und... ich warte...", murrte sie.

"Wieso... spielt das denn eine Rolle"?

"Damit wir sie vor dem Protzes den Uriel ihr anhängen will bewahren können"!

"Du.. nicht wir"!

"Michael-sama!!"

"Waahh... ja.. ja ich habe sie ein wenig foltern wollen als sie mich Mika-chan genannt hat"!

Gabriel löste ihre Mine und lächelte. "Mika-chan, das hört sich süß an"!

"Wage es ja nicht mich auch noch so zu nennen Gabriel"!

Die Frau winkte beschwingt ab und fuhrt ihrem Schützling durchs feuerrote Haar.

"Ich werde sie da raus hohlen und dann wir Uriel sich ihr annehmen"!

"Wieso glaubst du das sie etwas mit dem Schicksal zu tun hat"?

Gabriel antwortete ihm nicht sondernd schlenderte vergnügt zu Tür hinaus. Kurz lächelte sie ihm noch zu bevor sich die Tür etwas sanfter als beim eintreten wieder schloss.

"Wau... diese Frau und ihre Stimmungsschwankungen. Hhheeiiiß... nicht Mika-chan"!

Michael-sama knirschte mit den Zähnen und zog Raphael am Kragen zu sich hinunter.

"Vergiss es Schwuchtel. Schleimen gibst bei mir nicht"!

Er ließ ihn wieder los und kratze sich den Kopf bevor er sich wieder auf die Liege zurück legte und die Augen schloss.

"Keine Angst Michael-sama", flüsterte Raphael und zupfte seinen Kragen wieder zurecht bevor er durch eine Nebentür aus dem Raum verschwand.

Akt 1/END
 

Akt 2 / Missing ANGEL?
 

Der Saal sah schon etwas bröcklig und eingerissen aus. An den Wänden standen Stühle und andere Sitzgelegenheiten. Manche waren schon zerbrochen. Die Anderen sahen sehr staubig und alt aus. Man konnte schon fast von einer Ruine sprechen. Und nicht anders sahen die übrigen Räume des Gebäudes aus in dem Sima schon seit 3 Tagen gefangen war. Nun, am dritten Tag, hatte man sie endlich aus der Zelle geholt und in diesen Saal gebracht. Sima vernahm Schritte die sich einer Tür im Saal näherten. Diese wurde sogleich aufgestoßen und es folgten 4 Personen. Der Mann welcher der Gruppe voran schritt war sehr groß und hatte schwarze Haare. In diesem Augenblick würdigte er Sima nicht einen Blick. Er setzte sich auf einen Stuhl der in mitten des Saales aufgestellt wurde. Uriel-sama schloss sich ein Mann an der einen Kopf kleiner als er war. Er hatte orangen, braun schimmerndes Haar. Sein Gesicht sah ein wenig feminin aus. Man nannte ihn Raphael-sama. Die Frau, die sich soeben neben ihm niedergelassen hatte, nannte man Gabriel. Sie war kaum größer als Raphael.

"WO bleibt der Junge", fragte Uriel in die Runde und sah zurück zur Tür.

Michael stand mit den Armen verschränkt an der Tür und schmollte vor sich hin.

"Michael-sama!" Die drohende stimme Uriel's schallte durch den Raum. Mika-chan reagierte nicht sondert wollte soeben wieder den Rücktritt antreten, als Uriel aus seinem Stuhl aufsprang und ein weiteres mal seinen Namen rief. Michael bliebt stehen und wandte seinen Körper ein zweites mal um 180 Grad. Aber dies mal in die andere Richtung. Seine Hände waren geballt und seine Schritte setzte er bewusst hart auf den Boden auf. Als er an seinem Sitzplatz angekommen war ließ er sich trotzig auf diesem nieder.

"Da wir ja jetzt alle vollzählig sind können wir anfangen", sagte Gabriel und nickte Uriel zustimmend zu. Dieser erhob sich und schritt zu Sima die ziemlich überrascht und Stock steif vor den 4 Engeln stand.

"Mein Name ist Uriel-sama. Ich bin der Erzengel der Botschaften und soll klären was oder wer du bist. Es sein denn du sagt's es uns freiwillig".

"Äh...".

"Nun... man wird dir vorgeworfen den Anführer des Cherubim angegriffen zu haben".

"Äh... angegriffen... Anführer... von was redet ihr da".

"Michael-sama, der angehenden Anführer und Führer der Erzengel und Wächter des Feuerdrachen Ladon".

"Mika-chan"?

"Äh... ja".

Der Angesprochene in den Hinteren Reihen fing an zu grummeln.

"Angegriffen... aber er hat mich zuerst würgen wollen. Ich habe mich nur gewehrt. Wie ist mir zwar immer noch unbegreiflich, aber hätte ich mich von ihm erwürgen lassen solln"?

Uriel drehte sich zu der Runde und deutete auf Michael. Dieser erhob sich vom Stuhl und stampfte zu den Beiden.

"Du... dämliches Weib, was redest du für ne Scheiße", rautze er sie an.

"Ist doch war", erwiderte Sima und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

"Stimmt das Michael"? Uriel wurde langsam ungeduldig. Das lag wohl daran das er nicht gut mit solchen Kindersituationen umgehen konnte.

"Sie hätte mich fast umgebracht Uriel, was spielt das eine Rolle", fluchte der kleine Feuermann und war nahe dran Sima wieder an die Gurgel zu springen.

"Ich denke das es ein dummes Versehen war. Beide haben an dem Vorfall Schuld", rief Gabriel und spielte belustigt mit ihren Haaren.

"Spricht weiter Gabriel", forderte Uriel und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

"Sowohl Michael als auch das Mädchen sind Schuld an diesem Unfall. Hätte Michael sie nicht angegriffen und das Mädchen ihre Kräfte so wie es scheint unter Kontrolle gehabt wäre das ganze nicht passiert".

Uriel nickte. "Gut, dann wäre ja das geklärt. Sag mir Mädchen wie nannte man dich auf der Erde".

"Mein Name ist Sima Taichi. Ich wohnte in Tokyo".

"Wie bist du gestorben, weiß du das noch"?

"Ich vermute durch einen Autounfall".

"Das erklärt trotzdem nicht wieso du in einer Wandersäule vor Michael erschienen bist. Kannst du dich jetzt vielleicht noch an ein zweites Leben erinnern"?

"Sie könnte vielleicht ein früherer Thron gewesen sein. Nach der Ausradierung der Seraphim sind viele Thronen mit ihnen gestorben. Vielleicht wurde sie wiedergeboren", meinte Gabriel.

"Wenn ich etwas fragen darf... wieso sieht der Himmel nicht nach dem Himmel aus. Es... es sieht hier aus wie eine Schlachtfeld. Was hat das zu bedeuten"? Sima sah schüchtern zu Boden. Vielleicht war es den hohen Engeln nicht gelegen das sie so neugierig war.

Man hatte sie getötet. Himmlisches Wesen mit sechs Flügeln. Eine der höchsten in der neunfachen Hierarchie der Engel. Die Seraphim werden mit Liebe, Licht, Leidenschaft und Reinheit in Verbindung gebracht. Nun, da sie nicht mehr existieren sieht das Reich so aus. Nach neusten Informationen wird schon bald ein Seraph geboren. Dennoch, die Seraphim bestanden aus 3 Engel. Keiner weiß ob dieser Engel es schafft die Hierarchie wieder neu aufzubauen".

"Uriel... was aber ist wenn Sima der angekündigte Seraph ist"? Wandte Gabriel ein.

"Nein, das kann nicht sein. Man verkündete mir das Seraph vom männlichen Geschlecht sein würde. Über dich hat man mir nichts berichtete Sima", murmelte Uriel.
 

Die Runde saß am Tisch. Stille herrschte, man hörte öfters das Besteckt am Teller klappern, doch Worte entwichen kaum von den Lippen der Cherubimen die mit Sima am Esstisch saßen. Es sah nicht festlich geschmückt aus. Eher im Gegenteil einfach und ohne große Mühe. Das Essen bestand nur aus Kartoffeln und Salz mit Brot. Zur Zeit konnten die Köche nichts anderes her geben. Sima hatte die Erlaubnis bekommen den Erzengeln Gesellschaft zu leisten. Zur Entschädigung ihres drei tätigen Aufenthaltes im Kerker. Sima war es recht unangenehm und so aß sie kaum etwas. Schräg gegenüber von ihr saß Mika-chan. Er hatte wohl auch nicht alt zu viel Appetit. Er blickte kurz auf und bemerkte nun das Sima ihn beobachtete. Sein Blick jedoch blieb nicht lange bei ihr und er sah sich weiter seinen vollen Teller an. Sima blickte weiter in die Runde und ihr viel ein Mann auf der sich sonst eher im Hintergrund gehalten hatte. Raphael war mit dem Essen schon fertig und säuberte sich gerade seinen Mund. Als er Simas Blicke spürte schenkte er ihr ein Lächeln. Raphael war der Erzengel des Heilens. Von allen hier sah er auch am heiligsten und freundlichsten aus. Was vielleicht seine schwuchtliche Art so ausstrahlte. Bevor Sima ihn jedoch weiter mustern konnte stand er auf, quälte sich ein "entschuldigt bitte" heraus und verließ die Runde. Sima hätte es ihm an liebsten nach gearmt doch so recht brachte sie nicht den Mut dafür auf. Gabriel legte ihr Besteck beiseite und erhob ihr Wasserglas. Während sie aus dem Glas trank wanderte ihr Blick über den Tisch durch die kleiner gewordene Runde.

"Nun... schmeckt es unserem Gast den nicht. Es ist nicht das beste, aber immer noch etwas hier im Himmel".

"Entschuldigt, ich denke ich muss mich noch an meinen vorläufigen Tod gewöhnen", erwiderte Sima und schaute zurück auf ihren Teller.

"Keine Sorge, sofern du nicht von großer Bedeutung bist schicken wir dich in den Hades, dort wird deine Seele zur Wiedergeburt geleitet", lächelte die Frau und erhob sich. Auch sie verließ die Runde.

Uriel gegenüber von ihr, und Michael neben ihm waren nunmehr nur noch übrig geblieben. Uriel jedoch ließ nicht lange auf sich warten und erhob sich ebenfalls. Mika-chan registrierte das und wollte sie in diesem Augenblick auch erheben, doch der Älteste hielt ihn zurück.

Nachdem Uriel aus dem Raum verschwunden war vernahm Sima ein Grummeln welches Mika so eben absondert hatte. Er starrte sie an.

"Und... sie erwarten das ich mit dir rede".

"... wieso..."? Sima klang leise und schüchtern. Ihr war es unangenehm mit Mika allein zu reden. Sie hatte Angst er würde sein Messer nun nicht mehr ausschließlich zum essen verwenden.

"Sie erwarten das ich mich bei dir entschuldige... weil...weil ich natürlich der Sündenbock bin und für das was vor drei Tagen mit mir passiert ist verantwortlich bin. Das bin ich doch immer".

Sima schaute zu ihm hinauf. Seine Augenbrauen waren tief nach unten gezogen und machten seine Augen klein. Der Mund hatte sich zu einer kalten Mine geformt.

"Seit dem ich im Engelsreich geboren wurde haben sie an mir herum gemäkelt. Was soll ich mich jetzt noch entschuldigen. Ist das nicht langsam Routine für sie"? Er schwenkte seinen Kopf in die rechte Ecke. An der Decke war eine kleine Linse zu erkennen. Kaum sichtbar als Kamera.

"Man hat erwähnt du würdest der Führer des Cherubim werden. Oder bist es sogar jetzt schon...". Sima hatte neuen Mut gefaßt und versuchte ein Gespräch aufzubauen.

"... ein Führer der andere in Gefahr bring ist kein guter Führer. Das denken Uriel, Gabriel und Raphael-sama sicher genau so".

"Siehst du in mir denn kein Kind so wie die anderen es tun? Manche niedere Engel schimpfen und zeigen mit dem Finger auf mich nur weil ich zu klein bin um einen Anführer darzustellen. Mit 6 Jahren hat Uriel mir diese Aufgabe den Cherubim zu leiten übertragen. Ein kleines Kind...".

Sima stand von ihrem Stuhl auf uns sah zu ihm herab. "Du warst früher schon so starrköpfig. Es stimmt das man immer nur mit dir schimpfen musste, doch diese Eigensinnigkeit zeigt doch einen eigenen Willen und Durchsetzungsfähigkeit. Uriel hat genau das vor 6 Jahren an dir gesehen".

Mika-chan lehnte sich verunsichert zurück und betrachtete sie kritisch.

"Was... erzählst du da"?

"Es stimmt. Erinnerst du dich nicht. Einmal bist du weggelaufen. Ganze..."

"... ganze 4 Tage", ergänzte er und seine Stirn legte sich in Falten.

"... Gabriel hat getobt und mit 100 Mann nach dir suchen lassen. Sie war wie eine Mutter zu ihr doch so richtig auf sie hören konntest du nie. Am 4 Tag hattest du den Drachen Ladon gerufen. Er gilt als unbezwing- und unnarrbar so wie du. Er hat dich wieder nach Haus gebracht. Uriel war schwer beeindruckt von dir Michael, und er ist es immer noch, glaube mir"!, sprach Sima und lächelte ein wenig abwesend.

"Wie... wie kannst du das alles wissen".

"Als ich ein zweites Mal starb, und du wusstest das ich nie wieder zurück kehren könnte, da hast du das erste Mal geweint. Wo du Tränen doch immer nur als Zeichen der Schwäche sahst".

Michael war verwirrter den je. Sima redete von der Vergangenheit die sie gar nicht miterleben hätte können.

"Du redest von ihm als... als würdest du er sein". Mika-chan sprang auf und wurde immer aggressiver.

"Du hast keine Ahnung... hör auf mir etwas vorzuspielen und zieh ihn nicht in deine schmutzigen Worte. Was willst du damit bezwecken"?

"Bezwecken. Ich will nur das du dich an mich erinnerst. Ich liebe dich doch, mein einziger Bruder Michael", Simas Worte waren immer noch ruhig und gelassen. Sie lächelte und wollte Mika-chan beruhigen doch dieser wurde immer rasender.

"Halt den Mund... er ist tot... und selbst du kannst mir ihn nicht mehr zurück hohlen".

Er schrie aus Leibeskräften und seine Aura leuchtete Feuer rot auf. Ehe Sima sich versah musste sie gegen den Mika's Ki kämpfen damit sie nicht vom Stuhl flog.

"Du verlogendes Biest. Wer hat dich geschickt? Etwa diese Barbaren? Deine scheinheilige Nummer kannst du dir sparen".

Der Druck um Sima wurde immer größer und sie konnte sich kaum mehr an ihrem Platz halten.

"Ich hätte dich töten sollen als ich die Gelegenheit dazu hatte", schrie er.

Sima kniff ihre Augen zusammen und versuchte vergebens dem Erzengel stand zuhalten. Sie spürte kurz darauf den Boden unter den Füßen nicht mehr und das einzige was sie tun konnte war wild drauf los zu schreien.

Michael schreckte kurz auf als eine weitere Vision durch seine Gehirnwindungen schoß.

Seine Augen weiteten sich. Sima lag bewußtlos am Boden. Die Wand hinter ihr fing schon gefährlich an zu wackeln. Mika-chan zögerte nicht und lief zu dem Mädchen welches nahe dran war unter einem Geröllberg begraben zu werden.

Mit einem Satz hatte er sie gepackt und vor der herunter fallenden Wand bewahrt.

"Ezechiel".

Akt 2 /END

Akt 3/ Dream TALK & Akt 4/ Long ESCAPE &Akt 5/ Adventure in PARADIS

Akt 3/ Dream TALK
 

*Tick*Tick*Tick*Tick*... sie schlägt ununterbrochen. In deinem Bewußtsein nimmst du sie war. Du bist wieder alleine und diese Dunkelheit, sie macht dir Angst. Du spürtest eine fremde Aura die von dir Besitz ergriffen hatte. Halt, war sie wirklich fremd? Hast du sie nicht die ganze Zeit mit in deinem Herzen getragen. Du spürst keinen Schmerz, du schläfst tief und fest. Um dich herum ist alles still, kalt und dunkel. Willst du ewig so liegen bleiben? Willst du das man dich vergisst kleiner Engel? Willst du das du ein zweites Mal qualvoll verendest? Willst du das?

Öffne deine Augen kleines Kind. Verschließe sie nicht länger vor der Wahrheit und Bestimmung die deine kleine unbefleckte Seele zu erfüllen hat.

Sima Taichi.

*Sima* **Sima** ***SIMA****

"Sima, wach auf".

Als sie ihr Umfeld außerhalb ihres langen Traumes war nahm spürte sei feste Griffe um ihre Schultern. Ein Körper, Arme die sie an sich pressten. Die ihr Wärme gaben. Wärme, so wie früher in den Armen ihrer Mutter.

"Sima... Sima".

Wieder diese warme Stimme an ihrem Ohr.

"Ezechiel", summte sie und bewegte ihre Lieder. Über ihr kniete die schöne Frau mit den blonden Haaren. Als sie ein Zeichen der kleinen Sima bemerkte fing sie erfreut zu lächeln an.

Simas Kopf fühlte sie schwer an. Ihre Augen blinzelten vor sich hin um den Schleier abzuwischen und das Umfeld klarer zu sehen.

"Bin ich froh das du wieder da bist", sagte Gabriel und half ihr auf.

Raphael stand gleich neben Gabriel und beugte sich nun auch zu ihr.

"Du warst sehr lange bewußtlos".

"Ich.. ich habe lange geträumt müssen sie wissen Raphael-sama. Ezechiel, ich dachte ich wäre ihm begegnet. Eine Stimme wollte mich zu ihm geleiten". Sie kratze sich den Kopf.

"Michael hat dich vor der herab stürzenden Wand bewahrt. Obwohl er eigentlich selbst dafür verantwortlich war", erzählte Gabriel weiter und deutete auf eine Ecke. Uriel versperrte Sima ein wenig die Sicht, aber sie konnte einen Körper, kümmerlich in der Ecke kauernd, erahnen. Uriel redete kühn und gefühllos auf den jungen Engel ein. Dieser hatte keine Worte für ihn parat und schwieg.

"Er scheint einen Schock zu haben. Als du den Namen seines verstorbenen Bruders erwähntest ist er total ausgetickt. Sein Name war Ezechiel. Er war ein Kriegsengel und der Thron von Michael. Er hat ihn die ganzen Jahre beschützen wollen. 2 mal ist er gestorben, jedoch nur einmal zurück gekehrt. Das schlimmste jedoch war das Michael selbst seinen älteren Bruder umgebracht hat. Es war eine schreckliche Schlacht. Es war ein Unfall, jedoch sieht Michael die größte Schuld am Tod seines Bruders in sich selbst. Er war da gerade mal 8 Jahre alt".

Gabriel's Augen wurden immer trauriger.

"Er liebte seinen Bruder. Keinen anderen vertraute er mehr als ihm. Es ist ein schrecklicher Schmerz den er Jahr für Jahr mit sich trägt. Michael's Wunde wird sich sicherlich nie wieder schließen".

Ihr Blick schweifte hinüber zu Uriel. Er hatte Michael auf dem Arm. Sein junges Gesicht zeigte keinerlei Mimik. Es schien als ob er sich im eigenen Geiste verlaufen habe und so schnell nicht wieder zurück kommen würde.
 

Und so war es auch. Mika's Schock hielt nun schon eine Woche lang an. Sein Bett hatte er seitdem nicht mehr verlassen. Stumm und leblos lag er Tag für Tag in seinem Bett. Noch nicht einmal Raphael konnte ihn aus seiner Depression heraus hohlen.

"Wenn man bedenkt das du bei unser ersten Begegnung vor Lebhaftigkeit und Energie nur so strotztest. Du siehst so leer aus. Ist das allein nur meine Schuld"?

Sima stand in der Tür zu Mika's Zimmer. Eigentlich wollte sie ihn beobachten, doch so recht gab es da ja nichts zu beobachten wenn Mika-chan sich keinen Zentimeter bewegte.

"Wenn ich dich da bloß raus hohlen könnte", dachte sie weiter. Langsam bewegte sie sich auf ihn zu. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig langsam. Seine starren feuerroten Augen sahen ins Leere.

"Wenn du jetzt geküsst werden musst um aufzuwachen"? Murmelte sie und ihre Lippe zogen sich ermüdend nach oben. Die Augen und die Stirn in Falten. "Gott... ein Alptraum"!

Sie betrachtete ihn weiter. Dabei zog sie einen Schmollmund und fuhr ihren Finger an seine Stirn. Sachte fing sie an ihn so anzutippen das sein Kopf langsam in Schwingungen kam und eine Nickbewegung vollzog.

"Du scheinst ziemlich abwesend zu sein", murmelte sie weiter und erhielt ein Nicken.

Sima gefiel das Spiel und sie fragte diverse andere Fragen die er immer wieder mit einem Nicken beantwortete. Sima fand das sehr sehr witzig und grinste breit.

"Du gefällst mir richtig wenn du am Schlafen bist.... sag findest du mich hübsch"?

Sima grinste und kicherte vor sich hin. Kein wunder das ihr das Spiel mit dem wehrlosen Mika gefiel, sie war ja gerade erst 12 geworden.

Nach ein paar Minuten seufzte sie tief und stütze ihre Arme auf sein Bett. Auf Dauer war das auch langweilig geworden. Plötzlich wurde sie auf seine Hände aufmerksam. Sie hatten sich kurz in die Bettdecke gekrallt aber dann wieder locker gelassen. Ein zweites Mal vollzog sich diese Bewegung.

Mika-chan hatte Alpträume.

"Was... was träumst du nur? Sag es mir", flüsterte Sima und berührte seine rechte Hand. Wieder krallten sich die Hände in die Decke und ließen sie kurz danach wieder los. Sima zögerte erst, dann jedoch legte sie ihre Hand in seine und wartete ab.

Es dauerte eine Weile eher Mika sich wieder in die Decke krallen wollte als er spürte das eine fremde Hand seine umschlossen hatte.

Sima spürte in diesem Augenblick vor ihren Augen ein Flimmern. Sie schloss sie und erkannte ein Bild.

Ein Mann, er hatte weiße Haare und feuerrote Augen, war darauf zu sehen. Er lächelte.

Es folgte ein weiteres Bild. Dieses mal stand der Mann nicht alleine, neben ihm klammerte sich ein kleiner Junge an sein Hosenbein.

"Das ist Mika-chan", entfuhr es Sima. Ihr wurde bewusst das Mika's Träume sich mit seinem verstorbenen Bruder Ezechiel zusammen hingen. Wahrscheinlich verarbeitete er die Vergangenheit.

Ein weiteres Bild zeigte sich Simas Augen. Ezechiels wurde von fremden Männer verschleppt. Mika sah man weinen. Es folgte ein weiteres Bild welches Ezechiel auf einem Stuhl gefesselt zeigte. Man sah deutlich das er mißhandelt worden war. Im nächsten Bild sah man Mika-chan. Er schien nicht älter als 8 Jahre zu sein. Er stand vor einer Ruine. Auf einem Sims am Eingang stand ein großer dunkler Mann der sich unter einem Schwarzen Mantel hüllte.

Als Sima das nächste Bild sah wurde ihr klar wieso Mika sich schuldig fühlte. Die Ruine war vollkommen zerstört. Auf dem Boden, kurz vor dem Eingang kauerte der kleine Junge. Seine Hände brannten noch von dem Energieschub den der wahrscheinlich vor kurzem gehabt haben muss. Sima wusste genau wer sich noch in der Ruine befanden hatte. Doch eher sie weiter überlegen konnte sah man das Schlussbild. Der große Mann mit den schönen weißen Haaren, die derweil blutdurchtränkt waren, lang unter einem großen Stein begraben. Er war blass und seine Augen starrten ins leere. Er war tot.

"Tot, siehst du... ich habe versucht diesen Barbar der meinen Bruder gepeinigt hatte zu töten, jedoch ist mir genau das falsche gelungen. Ich bin ein Monster".

"Mika-chan...Mika...".

"Habe ich nicht gesagt du sollst mich nicht so nennen. Verschwinde aus meinem Traum, du hast hier nichts verloren".

"Ich will dir helfen".

"Das kannst du nicht. Hat dir Raphael nicht gesagt das ich es bin der aus meinem Bewußtsein wieder heraus finden muss".

"Das ist mir egal. Ich bin dein Bruder Ezechiel und ich nehme dich mit".

"Du bist nicht mehr mein Bruder Sima, nur weil er bei dir Unterschlupf gesucht hat".

"Michael, der Führer des Cherubim und Herrscher über den Drachen Ladon, ein mächtiger Engel zeigt in solcher Form Schwäche und verkriecht sich einfach in seinem Selbstmitleid. Was... was denkst du eigentlich wie dein Bruder das findet. Er ist wahnsinnig enttäuscht über deine Feigheit, aber weder böse noch traurig das du ihn umgebracht hast. Es war sein Schicksal ein zweites Mal zu sterben. Ob im Krieg der damals herrschte oder unter Geröll. Zeig dich gefälligst".

Sima sah sich im Dunklen um. Ein Lichtstrahl viel ihr über die Füße. Aus dem Schatten dieses stiegen zuerst Mika's Beine, und dann seine volle Gestalt. Er hatte sein üblichen schwarzen Stiefel und kurzen Hosen an. Über seine Brust war ein schwarzes Netz gespannt. Seine roten Haare standen wie üblich wirr vom Kopf ab. Durch sein rechtes Augen ging ein Flammentatoo. Er sah eigentlich aus wie der Alte. Die kalte genervte Mine und die ungeduldige Warteposition.

"Hast du mir noch etwas zu sagen", fragte er und sah sie scharf an.

"Ich bitte dich, komm mit mir. Ich verzeihe dir auch das du mich umbringen wolltest".

"Das wurde ich am liebsten immer noch", grummelte er.

"Was..."

"Ach.. nichts".

"Gib mir deine Hand", bat sie und streckte diese nach ihm aus.

"Nö.. wieso sollte ich".

"Hab dich nicht so. Du spielst dich hier nur unnötig auf".

"Nein, wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe"?

"Nun mach schon", knurrte Sima und wollte nach ihm packen, doch Michael wich ihr gekonnt aus.

"Du kannst mich mal".

"Nun sei nicht so dämlich schüchtern".

"Was... äh was hast das mit schüchtern zu tun"? Mika-chan verschränkte belustigt die Hände hinter seinem Kopf. Sima ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und startete einen Frontalangriff indem sie ihn ohne Vorwarnung besprang. Sie spürte nur noch etwas weiches auf dem sie gelandet war.

Sie vernahm das klopfen seine Herz was laut und schnell pochte. Als sie sich besann und die Augen öffnete erblickte sie sein Gesicht. Mika's Augen sahen sie eben so fragend an wie ihre. Zu allem Überfluss waren sie nicht wieder im stillen nichts, sondert hatten ihre Augen im Bett von Mika-chan aufgemacht.

Sie bemerkte wie rot sein Gesicht im Vergleich zu seinen Haaren war. Sima stellte fest das ihre Arme immer noch um Mika geschlungen waren und sie auch nichts weiter unternahm um dies zu ändern.

"Lass mich los du dummes Weib", rauzte er und stieß sie von sich.

Akt 3/END
 

Akt 4/ Long ESCAPE
 

Mika-chan kratzte sich nervig den Hinterkopf.

"Das... versteh ich nicht", grummelte er als Raphael ihn den Sachverhalt schildern wollte.

"Sima hat dich auf andere Gedanken gebracht. Als du in diesem Augenblick deine Schuldgefühle vergessen hast, hat sie dich führen können. Ich glaube so war es gewesen".

Gabriel grinste zufrieden. "Dein Bruder.. äh.. Schwester, wie auch immer, hat ganze Arbeit geleistet, du solltest dich bei ihr bedanken".

"Pffhh, so weit kommt's noch. Sie ist weder mein Bruder noch Schwester. Nur ne wichtig tutende Tunte",

Mika erhielt nach beenden des Satzes eine Kopfnuss von Sima die rot vor Wut angelaufen war.

"Falls du darauf hinaus willst das ich eine männliche Seite in mir trage werd ich sie ein zweites mal an dir ausprobieren und dich durch die Mangel nehmen bist du heulst".

Funken folgen durch die Luft als Mika und Sima sich gefährlich anzufunken begannen.

"Ich find das so was von niedlich", flötete Gabriel und knuddelte die beiden dazwischen kräftig durch.

"Was für Mutter Komplexe", grummelte Mika-chan. Sein Blick viel zu Sima die Gabriel freudig anlächelte.

Er vernahm ein Türgeräusch und die 5 Mann blickten zu einem Wächter der gerade den Raum betreten hatte.

"Ich muss sie unterbrechen Uriel-sama, aber es gibt Probleme".
 

"Es ist ganz einfach. Ihr werdet den Tunnel aus dem Schloss nehmen. Gabriel kennt das Spiel ja, Sima wird sich exakt an ihre Anweisungen halten, ist das klar"?

Sima schluckte und nickte verständlich.

"Die Truppen werden ca. in 2 Stunden hier eintreffen. Gabriel wird sich nach einem Lager mit Sima umsehen. Falls unsre Truppen es nicht schaffen werden den Angriff der Diablos abzuwehren wirst du Michael zu ihnen stoßen. Ich nehme an das der Kontakt hergestellt werden kann". Uriel sah hin durchdringend an

Mika-chan schwieg. Ihm war es gar nicht recht einfach abzuhauen wenn es am interessantesten wird. Ein Wächter schloss sich Gabriel und Sima an die gerade dabei waren in die Verließe hinab zu steigen. Die drei übrigen Erzengel begleiteten sie ein Stück ins Verließ mit.

Sima erinnerten die kalten Wände an ihre 3 Tage Urlaub hier unten. Ein Stein wurde aus der Wand einer Verließmauer gehoben. Es folgten weitere Steine bis ein kleiner Durchgang entstanden war.

"Viel Glück", flüsterte Gabriel und lächelte noch einmal in die Runde.
 

Ihre Beine waren schwer vom Laufen. Ihre Augen müde. Sie wollte sich setzen um etwas auszuruhen, doch die Frau vor ihr trieb sich immer mehr an.

"Ich höre sie, sie kommen und werden uns finden Sima, beeile dich". Gabriel zog an Simas Arm. Doch Sima konnte nicht mehr. Stunden durch das unterirdische Labyrinth hielten sie nicht lange mehr auf den Beinen.

Der Tunnel war eng und dunkel, doch schon bald konnte man einen kleinen Lichtstrahl am Ende diesen erkennen. Gabriel erreichte als erstes den Ausgang und sah sich verunsichert um. Sie zuckte mit den Schultern und stieg hinaus ins Freie. Sima vernahm ein Knacksen, dann viel ein Stein hinunter und Sima erkannte Gabriel die verunsichert an den Rand der Grube trat.

"Da... ist wer", entfuhr es Sima. Auch sie trat Schritt für Schritt zurück. Ließ ihre Augen aber nicht von der Öffnung. Man vernahm Männerstimmen. Gabriel schrie auf und wurde zu Boden gerissen. Es rieselte noch mehr Erde in den Tunnel und verdunkelte kurzzeitig die Sicht.

"Wer ist noch bei ihnen Gabriel-sama". Die kalte Männerstimme drohte Gabriel. Diese jedoch gab keine Antwort. Ein Mann sprang in die Grube, und hatte Simas Siluetten sofort erkannte. Er schrie auf und wollte sie festhalten, doch Sima wich ihm aus und lief los. Zwar war es aussichtslos weil sie viel zu langsam war, aber Sima hatte nicht die geringste Lust sich jetzt fangen zu lassen. Nun... aber sie wurde es unglücklicherweise doch.

Gemeinsam mit dem Mann wurde sie aus dem Tunnel gehievt. Gabriel war am Boden gefesselt worden, und ihr erging es Minuten später nicht anders.

Sima erkannte in der Ferne Soldaten. Und auch die Burg auf der sich die Engel noch vor kurzen verschanzt hatten, war zu erkennen.

"Michael... Michael....MICHAEL", schrie die Frau aus Leibeskräften. War das die Art von Kommunikation die Uriel vorhin erwähnt hatte?

".. hilf uns hier raus".

"Gabriel"?

Sie saßen wirklich in der Tinte. So eben hatte ein Soldat Gabriel in die Mangel genommen und hielt ihr ein Schwert vor die Kehle.

"Seit still, sonst passiert euch auch nichts". Er stieß sie wieder zu Boden.

Es vergingen einige Minuten. Sima beobachtete wie in der Ferne die Burg allmählich in Flammen aufging. Ungewöhnlicher Weise schwebte auf einmal eine Feder in ihrem Blickfeld zu Boden. Als sie in den Himmel schaute erblickte sie weitere Federn. Sie waren so weiß wie Schnee der zu Boden rieselte. Das Geräusch einer Klinge ließ sie hinter sich schauen.

"Lados, appear"!

Sein Haar stieß in den Wind als der das mächtige Schwert aus dem Soldaten zog. Ein weiterer der sich ihm von hinten näherte wurde enthauptet.

"Lados, appear"! Rief er ein zweites mal.

Kurz danach fing der Boden unter Sima und Gabriel zu beben an. Die Erde wurde nach oben gedrückt und ein mächtiger schwarzer Drache stieg aus der dem Boden empor.

Sima spürte wie ihre Fesseln zersprangen.

"Los, steigt auf, ich werde sie solange hinhalten", schrie der Junge ihr zu und deutete auf den Drachen.

"Mika-chan". Sima konnte nicht erwidern, denn sie wurde soeben von Gabriel auf die Beine gezogen. Der Aufstieg auf den Drachen war nicht alt zu schwierig. Noch einmal sah sie hinunter zu Mika-chan der gerade wieder einen Soldaten niedergestreckt hatte. Er blickte kurz auf und grinste.

"Pass auf dich auf Ezechiel".

Er bewegte seine Hand und befahl dem Drachen damit abzuheben.

"MIKA-CHAN!!"
 


 

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*************4 years later, at an other place, in heaven*************

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*"Ich will nicht das du genauso stirbst wie ich mein Bruder Michael"!*
 

Er rief wieder nach ihm. Ezechiel rief nach seinem Bruder der ihm nie antwortete.

"Es ist schrecklich diese Ungewißheit, ich weiß"

Gabriel strich ihr über den Kopf.

"Es sind schon Jahre vergangen, doch sein Ruf ist immer noch nicht verstummt Gabriel. Heißt das das er, Uriel und Raphael noch leben"?

"Ja... so hoffe ich Sima-chan"

Das Bett in dem Sima lag war hart und schon sehr alt. Und auch die Hütte, in dem die Beiden schon mehr als 4 Jahre lebten, sah verkommen aus. Aber das war typisch für eine Dorfzivilisation.

Als Lados gelandet war, fanden die beiden Engel, nicht weit von dem Platz, ein kleines Dorf das nun schon mehr als 4 Jahre ihr zu Hause war. Ihre Heimat.

"Er sollte uns doch folgen wenn es brenzlig werden würde. Es könnte doch sein das sie den Krieg gewonnen haben und uns nicht finden", sagte Sima.

"Ja... das könnte sein", erwiderte Gabriel und stand vom Bettrand auf. Sima musste schon seit 4 Tagen im Bett bleiben weil sie leichtes Fieber hatte. Doch Gabriel beschlich das Gefühl das nicht eine Krankheit das Fieber auslöste, sondernd die Belastung der Seele die in Sima schlummerte. Ezechiel schickte ihr seit einiger Zeit häufiger und belastender Träume. Ob das etwas mit Michael zu tun hatte wusste sie nicht.

"Mir ist schon wieder etwas besser, darf ich raus frische Luft schnappen"?

Gabriel nickte freudig.
 

Das Dorf war sehr übersichtlich und nicht alt zu groß. Die Engel, die es erbaut hatten, waren schon die älteste Generation. 16 Häuser zählte das beschauliche Dorf. Sima fühlte sich wohl, denn jeder mochte hier jeden und kannte ihn so gut wie er sich selbst. Sie hatten Sima und Gabriel vor Jahren so herzlich empfangen das sie hier auch nicht mehr weg wollten. Nicht zuletzt galt Gabriel hier als Heilige. Dennoch konnten die Bewohner ihr nichts wertvolles wie die Burg, auf der sie sonst gewohnt hatte, geben. Aber Gabriel kam es ja auch nie auf Prunk an.

Nun, seit 4 Jahren, warteten die Beiden auf ein Lebenszeichen der 3 anderen Engel. Auch das Dorf wusste nichts von dem Kriegsverlauf. Sie waren glücklicherweise zu sehr von dem Himmelsgeschehen abgeschnitten.

Die Wiesen hier waren riesig groß und ideal zum wandern. Manchmal saß Sima einfach in Mitten des grünen Gras und schaute in die Wolken. Genau so hatte sie sich den Himmel immer vorgestellt. Aber so sehr sie ihr Leben hier genoss, etwas stach ihr immer im Herzen das sie nachdenken musste. Ihre Sorge konnte sie danke Ezechiel nie vergessen.

Und dieses Mal war es auch nicht anders. Sie streckte ihre Glieder während sie auf der Wiese lag.

"Sima-san, Sima-san", lachende Worte drangen an ihr Ort und Sima blickte hinter sich. Den Hügel hinunter rannte ein kleines blondes Mädchen.

"Aloiel-chan".

"Sima-san. Er ist da, ein Freund. Er sagte er warte auf dich oben".

Das Mädchen zog sie am Arm und drängte das Sima sich endlich in Bewegung setzen solle.

"Wer... wen , wie heiß er".

"Das weiß ich nicht. Er hat gedrängt dich zu sehen"!

Sima lief immer schneller denn sie beschlich eine Vorahnung.

Als sie wieder auf dem Hügel standen führte Aloiel Sima weiter hinter ein Haus. Das kleine Mädchen bevorzugte immer ihre Geheimgänge. Und die führte manchmal sogar durch Häuser und Dickichte.

Ihr letztes Hindernis waren die vollen Wäscheleinen ihrer Nachbarin. Durch ein Bettlaken konnte sie Siluetten eines Mannes erkennen. Er hatte große kräftige Flügel auf dem Rücken. Erwartungsvoll schob sie das Bettlaken beiseite.

"Man... is sie das"?

"Äh... Mika-chan".

Kurz Verwirrung herrschte. Gabriel lächelte vergnügt.

Na gut, man konnte erahnen das das mal Mika-chan, der kleine gehässige Zwerg ,war, aber Sima war überrascht wie er sich verändert hatte. Nicht nur das er erstaunlicher weise ziemlich in die Höhe geschossen war. Er hatte eine schwarze Jacken und lange Hose an. Unter der Jacke ein ebenfalls schwarzes Shrit. Und wie sollte es sein, schwarze Schuhe die man unter der herabhängenden Hose erahnen konnte. Das einzig herausstechende waren seine Feuerroten Haare. Er hatte sehr breite Schultern bekommen, und man sah anhand seines eng anliegenden Shirts dass er viel trainiert oder gekämpft haben muss.

"Du bist ja sogar nen Meter gewachsen", stellte sie fest.

"Oh... wenn ich mal einen Zollstock hohlen dürfte. Ich bin mir nicht sicher ob du einen Zentimeter größer geworden bist, oder ob das nur deine Schubabsatz machen", erwiderte er gelassen.

Er war sich nicht sicher ob es wirklich Sima war die da vor ihm stand. Sie hatte längere Haare und sah so... anders aus als vor 4 Jahren.

"Nun.. ich bin nicht hier um mit euch über Größenverhältnisse zu plaudern..."

"Wo warst du die ganze Zeit. Mein Poltergeist hat mir deinetwegen keine Ruhe gelassen", viel Sima ihm ins Wort.

"... ggrhh.. quatsch mir nicht dauernd in den Satz rein. Ich war Spion von Uriel und hab so einiges spitz bekommen"!

"Wo sind die zwei", wollte Gabriel wissen.

"Sie sind noch im Lager. Ich habe mich darauf verlassen das ihr in Sicherheit seit und 3 Jahre lang die Diablos bespitzelt. Soweit ich es verstanden habe haben sie es auf Sima abgesehen. Aus welchem Grund auch immer. Ich glaube das hat ihnen irgend so ein möchtegern Medium oder Orakel geflüstert".

"Sie haben das Schicksal befragt? Wieso"?

"Vielleicht wollen sie dadurch den Seraph finden. Sie vielleicht aber auf etwas anderes gestoßen was mit Sima zutun hat. Sie haben mittlerweile euren Standort ausfindig gemacht und sie auf dem Weg hier her".

"Hier... hier her ins Dorf. Aber dann werden sie es doch gleich mit zerlegen. Das dürfen sie nicht".

Sima durchfuhr eine kalte Welle des Verzweifelns. Ihretwegen. Ihretwegen werden sie hier einfallen und alles klein machen. Sie erinnerte sie an die Bilder vor 4 Jahren und malte sich ebenso die Zerstörung aus, wie sie hier einfallen, wenn die Diablos angreifen würden.

"Ihr müsst fliehen", stellte Mika fest.

"Nein, das können wir nicht. Sie werden sie alle töten und das Dorf zerstören. Das müssen wir verhindern".

"Bist du verrückt. Das kannst du nicht", erwiderte Mika-chan und fuhr sie hart an.

"Das ist mir egal. Ich kann meine Heimat nicht verraten"!

"Das hast du schon allein durch deine Anwesenheit. Verschwinde"!!

Sima spürte seine kräftige Hand an ihrem Arme.

"Sima-san, schau". Aloiel zog in diesem Augenblick an ihrem kurzen Rock und deutete zum Himmel.

"Sind das Vögel. Sie sind ja so groß und schnell".

Das Mädchen lachte belustigt, sie wusste nicht das es eine Bedrohung darstellte.

"Gabriel, schaff hier alle raus", rief Sima und rannte Mika davon.

"Hey, halt wo willst du hin", schrie er ihr nach.

Sima hatte ihr Haus erreicht und steuerte instinktiv eine Holztruhe an. Dies öffnete sie mit schnellen Handbewegungen und zog sogleich ein Schwert heraus.

Mit diesem kam sie wieder aus dem Haus gestürmt. Glocken erklangen, und rasend schnell brach Panik in dem sonst so friedlichen Dorf aus. Die Bewohner eilten auf die Wiesen zu Gabriel die alle um sich versammelt hatte und den Sachverhalt schilderte.

Sima und Michael bekriegten sich derweil wieder gegenseitig. Er versuchte ihr das Schwert aus den Hände zu reizen.

"Du hast sie nicht mehr alle dem Feind einfach in die Arme zu laufen".

"Das tu ich doch gar nicht. Lass mich in Ruhe"!

"Das kann ich nicht. Du bist besessen die einfach mit einem Schwertschlag wegzupusten".

Ohne das sie im Moment auf den Angriff von Oben vorbereitet waren stürzten auf einmal Feuerbälle vom Himmel. Mika-chan hatte Sima gepackt und zu Boden gerissen.

"Siehst du was ich meine", schrie er und sprang wieder auf.

"LADOS, APPEAR"!!

Der Boden fing wieder an zu beben und der Meterdrache stieg empor aus dem Boden.

"Steig sofort auf"!

Ehe Mika sich mit dem Anbrüllen von Sima beschäftigen konnte flogen schon die Engelssoldaten vom Himmel und attackierten ihn. Es waren so viele das er es Tatsache mit der Angst zu tun bekam. Als er sich schon versah wurde er von den Soldaten in die Zagen gekommen.

Sima konnte nicht hinschauen, denn Mika-chan war nahe dran seine Kopf zu verlieren. Dennoch kam er immer dazu ihr zu zubrüllen sie solle mit Ladon endlich verschwinden.

"MIKA.... MIKA"! Sima schrie ihm zu er solle aufpassen. Doch unter so vielen Gegner ließ sich das schlecht kontrollieren jeden im Augen zu behalten. Sie sah sein Blut, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Er schrie seinen Namen, sie konnte es deutlich hören. Ezechiel schrie Michael.

"MICHAEL", entwich auch nun Simas Kehle. Sie spürte Ezechiels Kraft die in ihr zu wachsen begann und ihr Flügel aus dem Rücken brechen ließen. Ohne weiter nachzudenken stürmte sie in die Meute. Die riesige Energie, die sie umgab, tötete ihre Gegner ohne weitere körperliche Anstrengung.

"WAS IST DAS".

"DREI FLÜGEL"

Die entsetzen Stimmen der Söldner nahm Sima nicht mehr war. Sie steuerte nur Mika-chan an der perplex am Boden lag und sie eben so anstarrte, wie es die anderen Engel machten. Mit einem Ruck hatte Sima sich in Mika's Arme gerannt und war mit ihm in die Höhe gestartet. Dabei jedoch verlor sie kurz das Bewußtsein. Michael bemerkte dies und übernahm das Fliegen für sie. Er streckte seine Arm in die Luft und befahl dadurch Lados ebenfalls in den Himmel zu fliegen uns sie aufzusammeln.

Die wenig , nicht getöteten, Soldaten starteten nun auch in die Luft und versuchten die 2 wieder auf den Boden zu kämpfen. Doch ehe sie sich versahen wurden sie durch die Wucht des mächtigen Feuerdrachens wieder zu Boden geschleudert. Mika nahm auf ihm Platz. Er schaute noch einmal prüfend auf die Erde hinunter und versuchte Gabriel irgendwo zu orten. Doch von ihr fehlte jede Spur. Sein Entschluß stand fest und er erteilte dem Drachen den Befehl zum fliehen.
 

Als sie ihre Augen öffnete spürte sie eine starke Brise an ihren Wangen. Vor ihr saß Mika-chan der ihr Bein fest umklammert hatte. Mühsam erhob sie ihren Oberkörper und schaute sich um. Sie war auf Lados, und flog gerade Spitzengeschwindigkeit ins Nirgendwo.

"Ah, sie ist erwacht", rief Mika sarkastisch nach hinten.

"Und, wo geht die Reise diesmal hin"?

"Ins Paradies", erwiderte er. Seine Augen glänzten und er warf einen flüchtigen Blick hinter sich.

Akt 4/ END
 

Akt 5 / Adventure in PARADIS
 

Das Paradies. Ein Ort der Sünde? Die Seelen die schon lange nach der Vollkommenheit gesucht haben?

Ein Paradies mit Palmen und weißem Südseestrand. Wo Kinder glücklich lachen ... und doch

dieses Paradies schien nicht den erhofften Eindruck zu hinterlassen. Wo waren die Leute die lachten und gemütlich bei einander saßen. Wo waren sie? Niemand... niemand außer dem Paradies.

"Was... was ist hier geschehen"?

Als der Drache Lados den weißen Boden berührte drang der einzige Laut in die Ohren der beiden Engel.

"Hier... im Paradies? Was soll hier passiert sein? Hier ist alles passiv, hier, im Paradies ist keiner mehr. Keiner außer wir Beide". Mika-chan schmunzelte. Er hatte das Paradies zwar auch ganz anders in Erinnerung, aber das überraschte ihn hier weniger als die Erkenntnis mit Sima gerade hier zu landen.

Das schien hier wohl das einzig negative zu sein. Er zog an seinen Stiefeln und befreite sie von seinem Fuß.

"Es... ist wie auf der Erde, bloß vollkommen. Jeder Mensch träumt von diesem Ort. Diesem vollkommenen Ort. Doch... keiner will mehr hier her, es scheint nicht mehr in Mode zu sein"!

"Was redest du da! Wieso sollten die Menschen ihrem Paradies entfliehen wollen".

"Das ist unser aller wenigstes Problem. Solange uns hier keiner findet". Mika bemerkte die drängende Hitze und er zog sein Shirt über den Kopf. An solch einem Ort dezent schwarz zugehen ist wohl auch etwas negatives. Er folgte Sima mit den Augen. Sie schritt verunsichert den Strand entlang. Er war weiß, es schien so als ob sich jedes Korn glich. Das türkis glasklare Wasser spiegelte die Sonne wieder und tauchte die Atmosphäre in einen Inselurlaub.

"Und wo werden hier die Cocktails serviert"? Sima blickte zu Mika-chan. Seine Augen interessierten sich nicht sonderlich für Sima's Gesichtsausdruck.

"Was ist... schläfst du schon"? Rautze sie. Er schüttelte sich und warf ihr einen grimmigen Gesichtsausdruck entgegen.

"Das ist nicht mein Bier so du was zum Fressen bekommst. Genug Fett am Leib hast du ja, also hör auf rum zurautzen".

Sima's Laune glich sich Mika's an. "Weiß du was, ohne dich wäre es wahrlich ein Paradies".

Mit knirschenden Zähnen und dieser Erkenntnis zischte sie ab.

"Dämliche Kuh", grummelte er und ließ sich zurück in den weißen Sand fallen.
 

"Es... es ist so still. Sag mir wieso ist alles anders? Die Engel, das Paradies, sind das alles Lügen welche uns Menschen aufgetischt werden"?

"Es gab mal ein perfektes Leben im Himmel. Es gab so vieles, doch die Zeiten und Seelen veränderten alles. Sie verderben. Die Zeit gärt und kriecht vor sich hin, und die Seelen werden böse und gierig. Du weiß nicht wie die Zeit tickt, ob sich die Seelen zum Guten oder zum Bösen wenden. Das kann noch nicht einmal ein Seraph bestimmen. Es ist wie ein Zyklus. Der Mond, welcher mal schmal, oder voll ist".

"Bestimmt es auch das Paradies. Heißt das das die Menschen hier her zurück finden werden"?

"Menschen, die gierig sind und es zerstören wollen. Vielleicht lässt das Paradies deswegen keine menschlichen Seelen hier hinein".

"Und uns, wieso hat das Paradies uns nicht abgewiesen Mika-chan"!?

"Weil wir uns unterworfen haben. In dem Moment als wir Schutz gesucht haben. Es weiß das wir auf das Paradies angewiesen sind", flüsterte er. Unter dem Sternenhimmel, welches sich den Beiden in der Finsternis bot, lagen sie am Strand. In diesem weichen, warmen unberührten Sand. Es lag sich wie ein Himmelbett. Seine Augen fuhren ihre atmenden Körper hinauf zu Sima's Kopf. Ihre nassen klebrigen Haare waren voller Sand und ihr Gesicht war ebenfalls etwas sandig geworden. Ihre Haut schimmerte im Mondlicht. Sie musste durch die Hitze genau so schwitzen wie er. Zum ersten mal spürte er das prickeln und die Zufriedenheit die das Paradies ihm schenkte.

"Du redest Unsinn, was willst du mir eigentlich damit auftischen"? Fragte sie und blickte ihn an.

Sein harter Blick seufzte kurz. "Ein Gesprächsthema? Hast du noch nie über Gott und die Welt gelabert"?

Ja... er hatte recht und meinte es wohl auch gut. Denn schließlich waren ihre meisten Themen nur sich zu beschimpfen oder gegenseitig anzublaffen. Sima merkte das Mika nicht nur rein äußerlich heran gewachsen war. Vielleicht hatte er jetzt ein Funken Erwachsensein in sich und wolle mal etwas anderes ausprobieren als sich kindisch zu zoffen. Aber je länger ihr bewusst wurde das Mika und sie erwachsender geworden waren, des so mehr erwachsen sein fürchtete sie. Sie wurde ein wenig unruhig, kaum zu wissen wieso sie auf einmal. Seine Anwesenheit machte ihr Gedanken. Und Gedanken ließen sich nicht so einfach aus dem Kopf bekommen. Ihre Körperfunktion reichte soweit aus das sie Schweißausbrüche bekam. Das Mondlicht gab eigentlich genug her um sich noch im Wasser orientieren zu können. Sie sprang auf und lief in die Fluten und sie beschlich das Gefühl nicht nur ausschließlich wegen der Hitze ins Wasser springen zu müssen.

Mika-chan sah wie sie eilig nach draußen paddelte. Er schüttelte verächtlich den Kopf.

"Schräge Tussi". Hinter sich hatten sie eine kleine Hütte mit Mühe und Not aufgebaut. Lustlos stieg er den Sand hinauf und erreichte schließlich diese um sich eine Frucht aus dem gesammelten Vorrat zunehmen. Hungrig biss er von dieser ab. Flüchtig erspähte er Sima wie sie auf den Wasser trieb. Wie ein Korken den mal wahllos ins Wasser geworfen hatte. Er spürte einen kurzen Drang. Dann ein Verlangen als er wieder ihre Haut im Licht schimmern sah. Sima hatte sich in diesem Moment aber schon wieder in Bewegung gesetzt weil sie bemerkt hatte das sie schon etwas vom Ufer abgetrieben war. Hastig fing sie an gegen das Ufer zu schwimmen. Mika-chan setzte auch sich in Bewegung. Auch er hatte wieder den Strand im Visier. Er beobachtete genau ihre kraulenden Bewegungen. Wie sanft sie das Wasser von sich stieß um voran zukommen. In seiner anderen Hand hatte er einen Apfel den er gelangweilt drückte. Er spürte auf einmal etwas feuchtes an seinen nackten Sohlen. Schließlich war ihm das Wasser bist zu den Kniekehlen gestiegen bis er endlich stoppte und auf den weiblichen Engel wartete. Diese hatte kurze Zeit später nun auch das flachere Gewässer erreicht. Sie atmete schwer und letzte ihre Füße sehr langsam vor einander. Als sie Mika erblickte wurde sie immer langsamer. Ihr gerader Weg kreuzte seine Standposition. Sima sah sein verschmitztes Grinsten auf den Lippen. In der Hand hielt er den Apfel den er manchmal in die Luft warf. Die beiden trennten nun mehr nur noch einige Meter von einander. Sima spürte ihr Herz und ihr war es ein Rätsel wieso. Wieso diese Situation ihren Puls auf 180 brachte. Es war Michael, ein Engel des Cherubim. Sie trug die Seele seines Bruders in sich. Und das war auch schon das einzige was sie mit einander verband? Sima's Schritte hatten Mika erreicht. Unbeholfen sah sie ihn an.

"Sag... war dein Bruder schwul"?

Stille, Michael, eine Erzengel erster Hand stand vor einer unverhofften, total nicht nachvollziehbaren Frage.

"Nein, wieso... wieso ...."? Er schwieg ratlos und erblickte ihre tiefgründige überlegende Mine. Die Sache hingen eng an ihre weiblichen Formen gepresst am Körper und gaben mehr preis als das sie verdecken sollten. Er riss sich jedoch schnell aus den Gedanken indem er ihr den Apfel zuwarf.

"Erinnerst du dich das Adam und Eva aus dem Paradies verband wurden? Vielleicht wurden die Seelen der Menschen auf die gleiche Weise hinaus geworden"!

"Sünde......"?

"Pass auf Sima Taichi. Iss ihn nicht zu schnell auf, du könntest schneller Hunger bekommen"!

Er deutete auf den Apfel und drehte ihr den Rücken zu, bevor er dann aus dem Wasser stampfte.

Was er damit andeuten wollte ergriff sie wohl nicht denn sie biss hungrig in den Apfel hinein.

"Hey... was meist du damit"?

Mika-chan machte eine abwinkende Bewegung und lief den Strand entlang.

Akt 5/ END

Akt 6/ Perfect LIVE & Akt 7/ Hungry COMEBACK

Akt 6/Perfect LIVE
 

Sima hätte sich gewünscht von lieblichen Vögelgesängen geweckt zu werden. Doch Gezwitscher der Vögel im Paradies selber waren wie ausgestorben. Wo Sima doch dachte das genau das eine Paradiesatmosphäre ausmachte. Als sie ihre Augen aufmachte vernahm sie dumpfe laute nicht weit von ihr entfernt. Sie lag unter einer Palme im Sand verbuddelt. Wer weiß ob Mika diese Nacht wieder nicht schlafen konnte. Erst einmal versuchte sie sich aus dem Haufen Sand zu befreien. Ihr Grummeln zeigte an das sie schon am frühen Morgen mit schlechter Laune aufstand.

Ein wenig hinter ihr stand Michael und hackte mit seinem langen Schwert auf eine wehrlose Palme ein.

Sein Gesicht war wutzerknautscht und sah ein wenig besessen aus. Sima trottete zu ihm und ließ sich wieder in den Sand plumpsen. Unten am Boden sah sie ihm ins Gesicht und gähnte.

"Weib hat sich auch bequemt aus ihrer Sandhöhle zu kriechen".

"Guten Morgen Mika-chan. Du hast wohl den ganzen Tag Langeweile".

Er rammte das Schwert in den Sand und stütze die Hände hin die Hüften.

"Wenn ich Langeweile hätte würde ich, wie du, den ganzen Tag durch die gegen pennen und so verpeilt wie du schauen", rauzte er und stieß das Schwert um so das es neben Sima landete.

"Du kannst ja mal dein Glück versuchen und Holz hacken. Ich will heut was ordentliches zum Mampfen, und nicht ständig dämliches Diät Obst"!

Sein letztes Wort endete wieder in einer Schreiorgie die man weit über die Insel hören konnte.

Nun stand Sima auf und stützte ebenfalls die Hände in die Hüften.

"Wieso... Diät kann dir ja nicht schaden".

"Lass es nicht drauf ankommen und ich stopf dir dein großes Maul mit deinen scheiß Früchten voll".

"Wie denn, wenn du zu langsam bist vor Fettleibigkeit".

Und das war das Startzeichen wo Sima losrannte. Sie hatte zurecht das dumpfe Gefühl gestochen ,dass Mika sie gleich wieder ansprang und würgen wollte.

"Du dämliche Ganz... ich werd dir die Beine verknoten", brüllte Mika der kaum mühe hatte ihr an den Fersen zu bleiben. Sima preschte den Strand entlang. Im Himmel hatte sie gelernt wie man schnell sprinten musste. Und das nutzte sie hier passend aus. Hin und wieder warf sie einen hektischen Blick nach hinten zu ihrem fluchenden Verfolger.

Der Strand ging endlos um die Insel herum und Sima hatte das Gefühl diese schon mindestens 5 mal umrundet zu haben. Wieder wandte sich ihr Blick nach hinten. Mika-chan war langsamer geworden und ging ihr nur noch schleppend hinterher. Sie wurde nun auch immer langsamer und schließlich blieb sie keuchend stehen und stütze ihre Hände auf die Knie. Ihr Blick war dabei starr nach unten gerichtet, so das sie nicht sehen konnte das Mika schon wieder das Tempo beschleunigt hatte und wie gestochen auf sie zu rannte. Erst als sie kurz aufsah bemerkte sie die ansprinntende Gefahr und wollte so eben einen zweiten Fluchtversuch starten, der jedoch zu spät kam. Kaum hatte sie sich umgedreht spürte sie schon einen stoß in ihren Rücken und viel zu Boden.

Mika presste sie in den Sand und atmete kurz durch bevor er aufstand und sich auf sie setzte. Ihre Arme zog er straf auf ihren Rücken.

"Hab dich, denkst du das ich eine rollende Tonne nicht einholen kann"!

"Du hechelst wie ein alter Hund", erwiderte sie eben so keuchend.

Auf diese Feststellung wurden ihre Arme noch straffer von Mika gezogen so das sie aufschreien musste.

"Lass das, das tut weh".

Nicht nur das, denn Mika-chan fing an ihr in die Schultern zu kneifen.

Nach ein paar Minuten des Folterns verlor er allmählich die Lust daran und ließ sie los. Er stellte fest das sie ganz woanders gelandet waren als sie los liefen. Was eigentlich ziemlich logisch war. Am Ende des Strandes ragten Felsen in die Höhe. Sie waren grau-schwarz und nicht alt zu hoch. An diesen Felsen schloss sich der Dickicht an.

"Wir werden ver...hgsdxhsdhasdt".

Sein Gesicht wurde soeben in den Sand gedrückte. Sima's gehässiges Gesicht grinste. Doch das verging ihr als sie spürte das Mika-chan sich zu wehren begann. Schließlich hatte er sie von sich gestoßen und konnte in diesem Moment wieder nach Luft ringen.

"Hast du sie noch alle"? Hastig wischte er sich den Sand von den Augen und schaute sie grimmig an.

"Selbst Schuld", blaffte wiederum Sima und schmollte. Wieso sollte er immer nur ärgern dürfen?

Er packte sie an ihrem goldgelben Oberteil und wollte sie so eben mit nach oben ziehen als dieses in Folge seiner Grobheit riss. Sima schrie panisch auf und wehrte sich mit den Füßen.

"Sieh... jetzt hast du es kaputt gemacht! DAS HAB ICH VON GABRIEL BEKOMMEN. Du dämliches Schwein". Sima kochte und versuchte den Stoff an ihren Oberleib zu spannen.

"Wieso... das hast du mit Absicht gemacht", brüllte das Mädchen und war mit Sand nach ihm.

"Mensch... hör auf zu heulen. Brüll mich noch an und sag * ich hasse dich* und dann hat sich die Sache auch".

Sima war gerade dabei ihre Träger wieder mit einander zu verknoten. Er wusste nicht wie viel ihr an den Sachen lag, deswegen konnte er ihre Wut auch nicht verstehen. Als sie ihre Sachen wieder eigener Maßen zum Zusammenhalt gebracht hatte, stand sie auf, ohne ihm einen weiteren Blick zu würdigen, und stampfte den Strand zurück.

"Hey, bleib stehen du Heulboje, wir gehen in den Dschungel um etwas Essbares zu jagen".

Sima hörte nicht auf ihn und lief weiter stur ihren Weg.

"Hörst du, SIMA!!!!"
 

Sima war es egal ob ihr Magen knurrte, vielmehr schmerzte nun ihr Herz vor Sorge um die anderen Engel. Wie konnte Mika-chan denn seine Freunde einfach so hinter sich lassen. Sie plagte immer noch das Schuldgefühl ihnen nicht helfen zu können. Wie es Gabriel wohl geht?

Sie sollte nicht sterben, Sima wollte ihr doch helfen, statt dessen wurde sie mit diesem gefühlskalten Egoist regelrecht hier her verbannt.

Die Beiden wussten nicht wie sie mit einander umzugehen hatten. In ihrer ersten Begegnung steckte genauso viel Hass wie heute noch. Dabei war sie doch eigentlich eine Vertraute. Eine Schwester. Mika-chan liebte seinen Bruder doch auch so sehr. Und sie, die ihn in sich trug, verachtete er. Was um Himmels willen machte sie bei ihm falsch?

Das Floß trieb vor sich hin. Der Strand, an den sie sich angesiedelt hatten, war einen kleine Bucht, und so paddelte sie von einem Strandende zum anderen. Sie bemerkte in der Ferne bei ihrer kleinen Hütte ein Feuer brennen. Mika war wieder da. Seine Jagt hatte mindestens 3 Stunden gedauert. Ihr Verlangen trieb sie nicht sonderlich zu ihm und so schwamm sie weiter im Tümpel es Südseetraumes herum. Unter ihr schwammen kleine Fische. Sie waren bunt und sahen ziemlich niedlich aus. Sima beobachtete sie eine Weile. Dabei vergaß sie die Zeit ein wenig.

Nach und nach spüre sie eine leichte Brise an ihrem Rücken. Etwas weiches, welches auf dem Nacken zwischen ihren rotbraunen Schulter langen Haaren gelandet war, kitzelte sie. Und jetzt erst sah sie eine Feder auf die Wasseroberfläche gleiten. Und auch in ihrem Nacken hatte sich eine Feder gefunden, so stellte sie fest. Verwundert, wo diese Federn jetzt her kamen, schaute sie nach oben. Hoch am Himmel schwebte er mit seinen weißen Schwingen die ab und zu ein paar Federn ließen.

"Kann es sein das du wieder einmal vor dich hin gepennt hast"? Mika-chan deutete auf das Ufer welches schon ziemlich weit in die Ferne gerückt war.

"Scheiße", fluchte Sima und fing an zu paddeln.

Unabhängig von Sima's misslichen Lage fing Mika an eine gebratene Keule zu futtern. Ihm gefiel es bei einem guten Abendessen köstlich amüsiert zu werde.

"Ich hasse dich, wieso fliegt du da so nutzlos rum? Du könntest wenigsten noch ein wenig mit ziehen", keuchte sie in einer kurzen Pause.

"Tut mir Leid Weib, ich bin gerade mit etwas anderem beschäftigt". Er grinste und flog davon, dem Ufer entgegen.

Sima fluchte ihm nach.
 

So satt hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Komisch das ihm gerade seine Leibspeise über den Weg gegackert kam. Das Huhn war wohl genährt und machte ihn daher pap satt. Er fuhr mit seine Augen hinunter zum Strand.

"Sie hat es Tatsache geschafft", pfiff er.

Sima hatte sich soeben vom Floß ins Wasser fallen lassen und schleppte sich jetzt die letzten Meter an den Strand. Man sah das sie schon etwas wankte auf den Beinen war. Aber so schwer konnte doch die ganze Paddlerei nicht gewesen sein. Mika-chan schreckte etwas überrascht aus seiner Lümmelposition auf, als Sima im Begriff war ohne Vorwarnung in den Sand zu kippen. Oder hatte sind keine Lust mehr zum laufen?

Er sah sich gezwungen nach dem rechten zu schauen und schlenderte zu ihr heran. Als er bemerkte das sie ihre Augen geschlossen hatte, war er sich im ersten Moment sicher das sie vor Müdigkeit einfach eingeschlafen war. Er stieß sie mit dem Fuß an doch Sima reagierte nicht. Mika kratze sich nachdenklich den Kopf. Heute früh war sie schon Kilometer weit vor ihm davon gelaufen. Und dann noch diese lange Paddelei. Was hat sie denn alles gegessen um so fit zu bleiben. Ihm viel auf das er das letzte Obst heute früh ganz allein verdrückt hatte.

Mika kniete sich über sie und schaute ihr ins Gesicht. Sie lag auf dem Bauch und die eine Gesichtshälfte war in den Sand vergraben. Verunsichert drehte er sie auf den Rücken und verpasste ihr ein paar leichte Schläge auf die Wange. Nach dem 10 Mal kehrte ihr Bewußtsein langsam wieder zurück. Sie sprach nicht, kaum hatte sie einmal mit den Augen geblinzelt schloss sie sie wieder und viel in einen erneuten Schwächeschlaf. Kurz entschlossen hob Mika-chan sie vom Boden auf und trug sie nach oben zur Hütte.

"Das mit der Diät war doch nicht so gemeint. So dick bist du auch nun wieder nicht", grummelte er nachdenklich. Er legte sie in den Sand und füllte etwas Quellwasser, welches er von der Jagt mit gebracht hat, in eine Muschelschale und flößte dieses Sima ein.

Er schaute rüber zu dem Rest vom Abendessen. Knochen und ein paar Fleischfetzen waren noch von dem unschuldigen Huhn übrig geblieben. Eine angebissene Banane lag noch halb im Sand, und eine Kokosnuss, die er aber vergebens aufmachen wollte, waren vom Nachtisch übrig geblieben.

"Sag jetzt bloß nicht das ich dir die Rester noch vorkauen muss"?

Sima, die in seinen Armen hing schlief schon wieder fast ein. Mika aber stieß sie jedes mal an wenn sie im Begriff war die Augen zu schließen.

Mit Mühe und Not kaute sie Mikas essen hinunter. Zwischendurch wurde sie immer gesprächiger.

"Disschdf Hchuhn schmesdgzt zun chschen".

"Was"?

Sima schluckte kurz hinunter. "Das Huhn schmeckt zum kotzen".

Sie war mittlerweile schon wieder richtig aktiv und machte sich nun mit vollen Backen an das Resthuhn ran.

"Schlucken nicht vergessen", erwiderte Mika und versuchte sich mit einem selbst gebastelten Kamm die Haare glatt zu streichen. Er war gerade im Wasser gewesen und der frische Wind fröstelte ihn ein wenig.

Als auch die Knochen des Huhnes gierig von ihr abgeschleckt waren und kein Krümel Essbares mehr da war, begann Sima sich die Hände abzulecken.

"Iihh.. was machst du da... geh sie dir gefälligst waschen", rief Mika und verzog das Gesicht. Sima steckte ihn die Zunge raus.

"Ich... ich habe immer noch Hunger". Langsam kroch auf allen Vieren zu ihm. Er lehnte an einer Palme und legte soeben seinen Kamm beiseite als er sah mit welchem ungewöhnlichen Gesichtsausdruck sie auf ihn zu kroch.

"Äh... immer noch"?

"Ja... Hunger...". Als Sima Mika erreicht hatte setzte sie sich vor ihn. Ihre Zunge fuhr sichtbar ihre weißen Zähne entlang. Wie eine Katze stemmte sie sich auf seine Beine und blickte ihn genau ins Gesicht.

"Hunger"!

"Wirst du jetzt zum Kannibalen"? Fragte er verunsichert.

"Ich habe Hunger", flüsterte sie und ihr Kopf legte sich schief. Sie beugte sich instinktiv zu ihm nach vorn.

"Du... riechst nach Meer und Fisch. Das wäre genau das richtige", schnurrte sie.

Mika war ein wenig entsetzt. Und er wusste so recht nicht mit dieser jungen Frau anzufangen.

"He he... also...dein Hirn scheint zu wenig Sauerstoff zu bekommen...äh..äääähhhh", schrie er. Mika spürte ihren Atem an seinem Hals. Er hatte jetzt wirklich Angst sie würde ihn beißen. Schockiert presste er sich so an den Palmenstamm das er den Rückhalt verlor und an der zierlichen Palme abrutschte als Sima die Arme um ihn schlang und tatsächlich seinen Hals mit ihrem Mund berührte. Jedoch fühlte Mika nicht einen Biss, als die Beiden im Sand gelandet war.

"Wwas machst du da"? Schrie er wieder völlig in Panik und wollte sie von sich stoßen doch sie klammerte sich mehr den je an ihn. Allmählich erkannte er was sie da gerade machte.

"HÖR AUF AN MIR ZU SAUGEN DU EKEL"!

Es brachte ihn zum Rasen, da Sima sich nicht loswerden ließ. Schließlich riss er ihren Kopf von sich indem er an ihren Haaren zog. Sogleich bekam sie noch einen Tritt um Mika möglichst weit fern zu bleiben. Sima rappelte sich auf und grinste. "Du bist ja zäh"!

"Du hast sie wohl nicht mehr alle. Was... was hast du da gemacht"?

Er versuchte vergebens einen Blick auf seinen Hals zu werfen.

"Oh... er ist groß, und ssseeehhrr rot".

"Bist du noch ganz sauber"? Seine Stimme klang so als ob er gleich zu heulen begann.

"Man, wenn du so rot wirst sieht man ihn doch gar nicht mehr. Das ist eine gerechte Strafe für meine schöne Bekleidung". Sie nickte zufrieden.

"IST DAS DER DANK DAS ICH DIR MEIN FUTTER GEGEBEN HABE".

"Wenn du nicht so viel gestänkert hättest wäre ich ja mit auf Jagt gekommen".

Mika-chan sprang auf und lief zum Wasser hinunter.

"Was hast du denn, das ist doch nur ein Knutschfleck. Sein bloß froh das ich nicht wo anders gesaugt habe".

Er blieb stehen und legte seine Stirn in Falten. "Bleib mir bloß vom Leib du rollige Ganz".

"Oh... was haben wir da?! Mika-chan zeigt also einen Wunden Punkt. Ist das niedlich. Genau das hätte ich am aller wenigsten erwartet. Du bist schüchtern.... ist das süß"!!!
 

Obgleich der Fleck nicht länger als einen Tag zu sehen war, ging Mika-chan Sima sichtlich aus dem Weg. Und Sima begriff das ihre kindische Aktion ziemlich daneben gewesen sein muss. Sie sah es ja regelrecht als Flucht wenn sie und Mika zu eng aneinander befanden. Und das war meist kaum ein scheuer Körperkontakte wenn sie ihm etwas reichen wollte. Die Tage im Paradies gingen eher gequält vor sich hin, und keiner der Beiden konnte so recht das Leben in diesem Traum genießen.

Sima hatte ihre Vorliebe zum Meer entdeckt und tauchte oft nach Korallen oder Muscheln, die es dann zum Essen gab. Mika-chan hingegen wurde von Tag zu Tag immer unruhiger. Sima wusste nicht ob ihm die Gesellschaft von ihr so auf die Nerven ging, oder das generelle friedliche Leben was er anscheinend nicht gewöhnt war.

Und auch heute am 10 Tag ihres Paradiesurlaubes, rannte er wieder Stunden den Strand entlang. Später hackte er wie besessen auf Palmen ein und wenn diese zerkleinert waren, auf die bloßen Felsbrocken. Sima traute sich nicht ihm nach seinen Wutausbrüchen zu fragen. Allein seine heutige Aggressivität toppen die Gestrige.

Mika machte zwar ab und zu einige Pausen, die jedoch nicht lange waren. Eine davon nutzte Sima. Er saß auf dem Felsen den er gerade versucht hatte mit seinen langen Schwert zu zerkleinern. Seine Mine zog sich weit nach unten und seine Augen hatten diese typische kleine Form des Nachdenkens angenommen.

"Sag... bist du mir noch böse"?

Sima stand neben ihm, mit gewollt großem Abstand. Er blickte zu ihr und zog seine Schultern in die Höhe. Das Grummeln war eher gleichgültig.

"Ich merke das dich etwas berückt, wenn du dar..".

"Es ist nichts, hör auf mir auf den Senkel zu gehen", zischte er und kletterte vom Felsen hinunter. Sima folgte ihm.

"Ich gehe jagen".

"Was... aber es ist bald dunkel... dann... will ich auch mit"!

"Vergiss es, Weiber wie dich verscheuchen das Vieh nur"!

Er warf sein Schert über die Schulter und trottete in den Dickicht. Sima folgte ihm unerlaubt. Dennoch ließ Mika-chan es zu.

Er kannte sich in den 6 Tagen hier auf der Insel ziemlich gut aus und wusste wo das Vieh ihre Futterstellen hatte. Beide hockten in einem Busch nahe einer kleinen Quelle. Es vergingen Minuten des Schweigens. Mika war sich sicher das mindestens ein Tier hier noch trinken kommen musste. Und es dauerte auch dann nicht mehr lange bis sich im Busch etwas bewegte. Ein Tier mit langen graziösen Beinen stieg ins freie. Es streckte die Nase in die Luft und steuerte die Quelle an .

"Ein junges Reh", zischte er und hielt sich zum Angriff bereit. Der günstigste Augenblick war gekommen und er stürmte aus dem Busch. Gerade als er, mit dem Schwert voran, sich auf das Reh stürzen wollte, wurde er an der Hüfte gepackt und zu Boden gerissen. Irritiert sah er sich um.

Sima hatte sich auf ihn geworfen. Das Reh war weg, und ließ sich auch nicht mehr so schnell einholen.

"Was sollte das"? Seine Stimme war nicht gewohnt aufbrausend, wenn Sima ihn wieder einmal verärgert hatte. Eher klanglos und kalt.

"Ich habe dich gefragt was das sollte", wiederhole der abermals.

"Es war viel zu jung Mika-ch..".

"Was glaubst du eigentlich wieso das jagen heißt. Wie willst du Fleisch bekommen wenn du mich keins erlegen lässt? Denkst du das Essen fliegt einfach so auf den Tisch"?

"Du verstehst nicht die Gesetze der Natur. Du tötest die nächste Generation".

"Ich habe langsam keine Lust mehr dein Babysitter zu sein. Wenn du etwas gegen meine Art hast das verpiss dich und versorg dich gefälligst selbst. Du hast mir sowieso nur Ärger gemacht. Also verschwinde aus meine Blickfeld sonst setzt's was"! Seine Stimme durchbrach den Normalton.
 

Wahrscheinlich hatte er recht gehabt. Als sie ihren Kopf aus den Armen hob, glitzerten ihre Tränen in der untergehenden Sonne.

Jetzt wusste sie das Mika sie wirklich hasste und nur wegen seinem Bruder halber sich mit ihr abgegeben hatte. Und es war nicht verwunderlich das ihm erst jetzt der Faden gerissen war, wo es doch vielleicht schon überfällig war. Sie versuchte ihr Schluchzten zu kontrollieren, doch so sehr sie sich bemühe sich wieder zu beruhigen, in ihrem Kopf stiegen wieder seine kränkenden Worte hoch.

Was wollte sie denn noch hier? Allein, ohne jegliche Zivilisation, nur ihren Bruder der sie hasste. War das hier doch nicht das Paradies. Sie vernahm laute Geräusche, es hörte sich fast wie ein Grollen an. Er musste sich wohl wieder abreagieren und machte sein Umfeld platte. Sie würde zu gern wissen ob es ihm gut ging. Als sie blind durch den Wald gerannt war, musste sie wahrscheinlich auf der anderen Seite der Insel gelandet sein. Hier war sie noch nie gewesen. Der Sand hier sah noch unberührt und fein gepudert aus. Nur einzelne Sandspuren von ihr waren zu sehen. Als sie die Sonne unter gehen sah spürte sie kurzzeitig das Gefühl der Geborgenheit. Die Sonne wärme sie schützend und trocknete ihre Tränen. Alleine waren die zwei wohl besser dran, so bemerkte sie jetzt.
 

Seine Stirn schmerzte ein wenig und sie war schon etwas wund, doch auch durch das ständige Hämmern gegen den Palmenstamm ließ das Gefühl nicht verschwinden. Reue, und er fühlte sich ein wenig schuldig dem Mädchen solche Worte an den Kopf gehauen zu haben.

Sie hatte sich eine Mulde in den Sand gegraben und diese mit Palmenblättern ausgelegt. Und darin schlief sie nun. Er stand an einer Palme, mit der Stirn an ihr, gelehnt und jedes mal wenn er ihr einen Blick zuwarf hämmerte er gegen den Stamm und versuchte sein klägliches Gefühl hinaus zuklopfen. Aber das brachte ihm eher Kopfschmerzen. Sie hatte sich mit Sand zugedeckt, weil er schön warm und trocken war. Mika spürte frische Luft an seinen Armen vorbeiziehen. Als er hinauf sah bemerkte er dicke Wolken die den Himmel allmählich bedeckten. Sie schlief hier im Freien und es würde jeden Augenblick anfangen zu regnen, das wusste er. Ohne weiter nachzudenken fing er an Blätter für eine Unterkunft zusammen. Wenn sie vom Regen aufwachen würde, hätte er ihr wenigstens unbemerkt etwas zum unterstellen zusammen bastelt. Doch als er die ersten Palmenblätter in der Hand hielt viel schon der erste Tropfen zu Boden. Erstaunlich, denn es war das erste mal das es hier regnete. Ihr Körper zuckte auf einmal zusammen und streckte sich. Sima's Kopf blickt in die Höhe und bemerkte den herannahenden Wolkenbruch. Als sie ein Knacksen hinter sich vernahm, war es für Mika zu spät um unbemerkt aus ihrem Blickwinkel zu verschwinden. Sie stand hastig auf und rief seinen Namen. Es wäre ihm auch unangenehm gewesen jetzt einfach so abzuhauen. Aber genauso unangenehm war es jetzt ihr den Grund seiner Anwesenheit zu erklären.

Erstaunlicher weise aber fragte sie nicht danach sondert setzte sich wieder in den Sand. Der kalte Regen zauberte ihr eine niedlich aussehende Gänsehaut auf ihren Körper. Immer mehr tropfen perlten nun von diesem ab. Wieso stellte sie sich nicht unter die Bäume. Sima streckte ihre Arme in die Höhe und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Augen hatte sie geschlossen und der Regen lief nun schon fast in Strömen vom Himmel auf sie herab. Zuerst zögerte Mika-chan, dann jedoch fasste er sich und lief mit einem Palmenblatt in der Hand zu ihr. Er hatte sie erreicht und hielt ihr das Blatt über ihr Gesicht. Der Regen nässte dieses Körperteil nun nicht mehr. Überrascht öffnete sie ihre Augen.

"Das brauchst du nicht. Es ist schön wenn ein kalter Regen dir das Gesicht wäscht", flüstere sie und schob das Blatt beiseite. Mika schaute verwundert zu ihr nach unten. Seine Haare waren klitsch nass und Perlen tropften in den Sand. Er beobachtete ihr Lächeln und ihr schien es wirklich zu gefallen. Sein Gesicht streckte sich nun auch in den Himmel und er schloss seine Augen um die Wirkung des Regens abzuwarten. Tatsächlich war es eher ein angenehmes Gefühl. Langsam ließ er sich in den Sand kippen und breitete seine Füße und Arme weit aus.

"Ich... ich wollte mich entschuldigen", viel ihm ein.

"Für was"?

"Das ich dich heut so angeschrien habe"!

"Du hast es doch bloß gut gemeint. Ich merke das wir nicht so recht mit einander klar kommen. Dein natürliches Schuldgefühl plag dich bloß. Doch für diese Erkenntnis brauch man sich nicht zu entschuldigen".

Seine Hände krallten in den Sand. "So ist das also".

"Nein.. bitte versteh das nicht falsch. Ich habe eigentlich nichts gegen dich. Ich will dir auch keine Vorwürfe machen, denn es ist mehr als fair das du dich trotzdem um mich gekümmert hast".

"Trotzdem du denkst das ich dich hasse".

"Ja".

"Ich... ich hatte eher Angst vor dir. Ich hasse dich nicht weil du mir auch sonst ziemlich auf den Wecker gehst. Ich habe nur manchmal angst vor dir und auch manchmal selbst vor mir."

Mika hob seinen Körper in einen sitzende Lage. Er hatte bemerkt das sie nach hinten geschaut hatte und nun wollte er ihr ins Gesicht blicken können. Sima machte es ihm gleich und saß nun ein Stück weiter vor ihm.

"... Angst? Vor dieser Kraft die in mir Schlummert"? Fragte sie.

"Ich habe viel über dich nachgedacht. Wieso wir uns begegnet sind. Wieso mein Bruder gerade dich als Träger seiner Seele ausgesucht hatte. Er war einmal ein mächtiger Thron. Und als ich in diesem Dorf deine 3 Flügel gesehen hatte, die darauf hin wiesen das da ein Seraph in deinem Körper schlummert, nahm ich an das dieser Auserwählter mein Bruder selbst war. Es passte doch alles. Er war männlich, so wie es Uriel vorhergesehen hatte. Doch wieso um Himmelswillen wählt sich mein Bruder so ein hilfloses Geschöpf wie dich aus, wenn er solch eine Macht in sich trägt"?

"Und davor hattest du Angst? Vor deinem Bruder"?

"Er ist kein Seraph!"

"Aber... wieso... wieso kommst du darauf wenn so vieles dafür spricht"?

"Ich weiß es einfach".

"Du sprachst davon das du selbst vor dir Angst hast. Ich habe bemerkt wie unruhig du auf einmal geworden bist. Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Erzähl mir nicht das du den Krieg vermisst".

"Ja und nein. Ich vermissen den Krieg zwar nicht, aber das Gefühl etwas gutes bewirkt zu haben und diesen Bastarden wieder einmal in den Arsch zu treten, fehlte mir. Es war so befriedigend. Was mir hier bliebt ist das abwarten und hoffen das dieses friedliche Leben hier bald vorbei ist. Dennoch merkte ich das sich nicht nur das in mir aufgestaut hatte. Es war eher Wut auf mich selbst. Ich hasste mich dafür solche Schwächen zu zeigen. Vor allem dir gegenüber Sima".

Sima's Blick wurde ein wenig perplex.

"Schwäche hast du mir gegenüber aber nie gezeigt".

"Ich habe es aber nur geschickt in Form von Wut kaschieren können". Er lachte ein wenig lächerlich und schüttelte den Kopf.

"Es musste wohl irgendwann so kommen. Und das ist jetzt das erste mal das ich es mir direkt eingestehe". Seine Hände ballten sich und er hievte sich nach oben.

"Ich finde es doch ein wenig zu nass hier".

Sima sprang ebenfalls auf. Sie lief schnell auf ihn zu. "Heißt das ich darf zurück"?

"Mh... ich denke schon", murmelte er und klopfte sich den Sand ab.

Überraschend viel sie ihm ihn die Arme. Ihr Körper presste sich sicher und dankbar an ihn und er spürte wie viel Last von ihr viel.

"Was es auch immer ist, ich werde über deine Schwächen und Ängste hinweg sehen. Schließlich habe ich sie auch".
 

Er betrachtete sich das Meer. Unter ihnen, an den Klippen, war das besagte Korallenriff.

"Hast du Angst"? Fragte sie als Sima sich neben ihn gestellte hatte. Mit einem Satz sprang sie in die Fluten. Als sie aufgetaucht war sprang auch Mika ihr nach.

Unten, auf dem Meeresgrund, bot sich den Beinen eine Fundgrube. Muscheln, Krabben, Fische in den verschiedensten Farben, Algen und nicht zuletzt die bunt leuchtenden Korallen. Mika zog sein Messer aus dem Gürtel seiner Hose. Gerade als er eine Muschel aus den Korallen schneiden wollte spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Zeh. Panisch spuckte er seinen Sauerstoff aus den Lungen und stieß an die Oberfläche. Das Wasser war tief und so hatte er keine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten. Eine Hand umfasste Sekunden später sein Fußgelenk und der Schmerz wurde unterbrochen. Sima tauchte kurz vor ihm auf und hielt einen Krabbe in der Hand.

"Hast was geangelt"!

"Ha ha...", grummelte er. Seine Augen musterten die Krabbe. Er hätte sie am liebsten gegen die Klippen geworfen. Aber er nahm an das sie heut zur strafe noch gekocht wurde. Sima nahm ein selbst gebasteltes Netz aus Algen zu Hand und warf die Krabbe hinein.

"Und was hast du gefangen"? Fragte sie.

Ein wenig rot nahm Mika seine Hand aus dem Wasser und hielt ihr eine 5 cm große Muschel vor die Nase.

"Hunger? Ist klein und handlich".

Sima zog amüsiert die Augenbrauen nach oben. Gerade als sie ihm durch die Haare wuseln wollte, hielt er ihr Handgelenk fest. Ihr Lächeln auf den Lippen verschwand, und ihr Blick war leicht verwirrt, denn sie wusste nicht wieso er sie so durchdringend anstarrte. Durch das Wasser zog er sich langsam an sie heran. Ohne das er ihr Handgelenk festhielt, fuhr sein Kopf an ihr Ohr und verharrte eine weile. Sima spürte seinen schweren Atem. Und auch sie keuchte noch von dem Sauerstoffmangel Unterwasser. Seine freie Hand fuhr hinauf zu ihre Kopf und strich durch ihr rotbraunes Haar.

"Mika-chan"?

"Ja? Wieder eine Schwäche was"?

"Du kannst nicht fischen"?

"Ich bin miß sag es doch"! Seine Hand hatte ihren Nacken umschlossen und seine Augen blickten nun in ihre.

Akt 6/ END
 

Akt 7/ Hungry COMEBACK
 

Beide spürten plötzlich eine Strömung, die von Sekunde um Sekunde immer stärker wurde.

"WAS IST DAS", schrie Sima und krallte sich umbewusst an Mika der verwirrt zu dem Strudel sah, der sich soeben nicht weit von ihnen entfernt gebildet hatte. Beide hatten keinen Halt um sich irgendwie fest zu halten. Mika-chan zog sie überraschend mit nach unten. Ein Blick unter Wasser zeigte einen Strudel der aus dem Meeresboden heraus schloss und alles in sich aufsaugte. Und wie es aus sah auch die Beiden gleich mit. Mika hatte einen kleinen Felsvorsprung erreicht und klammerte sich mit einer Hand daran. In der anderen hatte er Sima die sich wiederum an ihn klammerte. Sie fing plötzlich an, an Mika zu rütteln. Als er sich überrascht zu ihr drehte deutete sie nach oben. Mika schüttelte den Kopf. Es war riskanter nach oben zu flüchten als sich unten am Meeresgrund an etwas festzuhalten. Das war ja irgendwie auch logisch. Doch das alles half nichts wenn man nicht genügend Sauerstoff für diesen genialen Einfall hatte. So und nicht anders erging es Sima die dies Mika verständlich machen wollte und immer zu auf ihren Mund deutete. Er zögerte nicht eine Sekunde, sondert zog sie mit letzer Kraft zu sich heran um mit ihr seinen Sauerstoff zu teilen. Als er ihren Mund mit seinem verschlossen hatte, stieß er genügend Sauerstoff in ihre Lungen, das er nun dummer Weise selbst nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch war das nicht genug, den der Strudel zog immer stärker an den Beiden so das Mika teils seinem Sauerstoff und dem Kraftaufwand sie nicht mehr festhalten konnte und die beiden in den Strudel gezogen wurden. Für kurze Zeit schien das Bewußtsein der beiden nichts mehr wahrzunehmen. Mika merkte als erstes das sie auf etwas gelandet waren welches mit rasender Geschwindigkeit, nach oben, an die Oberfläche schoss. Er rang mit den letzen Sekunden, als er jedoch die Wasseroberfläche durchbrochen hatte, zog sich seine Lunge sogleich mit Sauerstoff. Die Sicht war durch das Wasser in seinen Augen noch etwas verschwommen. Ein zweimal fuhr er mit den Händen über seine Augen und wischte es einfach Weg. Er kauerte auf großen Schuppen welche schwarz grau in der prallen Sonne schimmerten.

"Lados"?

Er war es tatsächlich. Hastig und voller Elan drehte er sich nach hinten um nach Sima zu schauen. Die allerdings entdeckte er weniger.

"Sima"?

Wieder drehte er sich und schaute dabei hinauf zum Kopf des mächtigen Drachen. Mika sprang auf und wanderte den Rücken des Tieres hinunter. Sima hing nirgends an ihm, und das ließ Mika befürchten das sie gar nicht mit aufgestiegen war. Im selben Moment schoss ein Lichtstrahl aus dem Wasser. Der Drache schreckte auf und flog mit Mika in die Luft.

"SIMA"! Nur sie hatte solche Energie. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er abermals ins Wasser.

Mika-chan hatte Recht behalten. Ein lebloser Körper mit 3 Flügeln auf dem Rücken, trieb regungslos im Wasser. Es dauerte nicht lange bis Mika Sima erreicht hatte und mit nach oben zog. Lados Kopf lag im Wasser und ließ Mika und Sima auf dessen Körper steigen. Sima wurde von Mika mit ein wenig Nachdruck hinauf gezerrt.

Er beugte sich über sie und spürte das aus ihrer Lunge keine Luft mehr entwich. Nun startete er seine ersten Wiederbelebungsmaßnahmen. Zum Glück hatte er Sima schon bald wieder ins Leben gerufen, indem er abermals seinen Sauerstoff mit ihr geteilt hatte. Ihre Augen blinzelten und sie erkannte seine Umrisse in der beißenden Sonne.

"Mika..-chan"!

"Schau... wir haben Besuch bekommen". Er hastete zum Hals des Drachen und umklammerte ihn fest.

"Mein kleiner Süßer. Ich hab dich so vermisst. Wem hast du bloß ohne mich alles den Kopf abgerissen"?

Ihre Augenbrauen zogen sich bedenklich in die Höhe.

"Wenn er mal so erfreut über mein Leben wäre"!

Mika drehte sich abermals zu ihr.

"Er kommt uns abholen"! Mika-chan's Freude darüber war nicht zu leugnen. Denn er strahlte wie die Sonne. Und sein Grinsen machte Sima schon etwas ängstlich, denn es war noch nie so groß.

Freudig kletterte er auf den Kopf des Drachen.

"Los mein Alter! Auf geht's ins Leben", johlte und jubelte er wie ein 11jähriger wenn er nach Disney Land fährt. Sima hatte bei der Sache wohl die meisten Zweifel. Sie hätte ruhig noch ein wenig länger in Frieden leben können.
 

Die Pforten eines Schlossen wurden geöffnet. Auch Sima stieg nun von dem mächtigen Drachen und betrat das neue Anwesen der Cherubim. Diesmal hatten sie wohl nicht mit Prunkt gespart. Sima fröstelte es ein wenig. Kein wunder, ihr zerrissenes kurzes Top, und ihr Rock des schon einmal länger als nur bis zum Arsch hing, gaben nicht alt zu viel Wärme ab. Ihre Haare waren bei dem kälteren Zugwind auf Lados auch noch nicht getrocknet. Mika schien die Kälte hier jedoch nicht alt zu viel auszumachen. Er lief barfuß, oben ohne und mit zerrissener Hose freudig dem Eingang entgegen. Kurz hatte er sich zu ihr umgedreht und eine auffordernde Bewegung gemacht sie solle ihm gefälligst schneller folgen. Doch kaum hatte sie ihn erreicht stürmte er wieder im Tempo eines Sprinters los.

Sie betraten eine Halle die über 3 Türen in einen Saal führte. Von diesem aus ging eine Treppe hinauf zu verschiedenen Türen. Auch rechts und links hatte man eine große Auswahl an Durchgängen.

"Wo sind die denn alle?

URIEL?? GABRIEL?? RAPHAEL"?

"Schrei nicht so, sie werden dich auch so hören", grummelte Sima die gerade dabei neben ihm stand.

Eine große Tür auf der oberen Etage wurde aufgemacht, und ein dunkler Mann mit langen Haaren und zerknautschtem Gesicht trat hervor.

"Michael-sama, und... Sima, wir haben vieles zu bereden". Sein Ton war besorgniserregend ernst. Mika hätte eigentlich gedacht Uriel hätte sich über den Besuch der Beiden gefreut.
 

Die Schleppe hinderte Sima ein wenig daran schneller zu laufen. Ihre Haare rochen so frisch und sauber wie schon lange nicht mehr. Sie lagen fein und glatt auf ihren Schultern. Sie fror nun nicht mehr da sie etwas längeres angezogen hatte. Um genau zu sein war es doch ein wenig zu lang. Die Schleppe von ihrem Kleid war sehr Kraft aufwendig. Ruppig riss sie den feinen Stoff über den polierten Boden. Die Schuhe, die sie trug, waren noch nicht eingelaufen und drückten etwas. Dennoch war sie nun um 5 cm größer. Das weiß des Kleides blendete schon fast ein wenig. Sie fühlte sich ein wenig unwohl, denn sie hatte das Gefühl auf na Hochzeit eingeladen zu sein. Und sie war da wohl die Braut.

Als sie langsam die Tür zum besagten Treffpunkt aufmachte, bot sich zuerst das Gesicht von Mika-chan.

"Was'n los, wieso bist du so aufgebrätzelt"?

Sima schaute an sich herunter und zuckte mit den Schultern.

"Sie hatten nichts besseres. Die anderen Kleider waren alle mit Schleifchen. Was sollen wir hier"?

Mika deutet auf den Tisch der reichlich gedeckt war.

"Essen. Mal was erfreuliches hier. Uriel hat sich auch noch nicht sehen lassen. Ich denke wir hätten eine Menge zu reden", grummelte er.

Sima war überrascht das er sich so steril angezogen hatte. Wie immer kleidete ihn schwarz, dennoch hatte er eine schlichte lange Faserhose und ein Hemd was er mal wieder nicht zugeknöpft bekomme hatte, an.

"Wir bitten sie jetzt zu Tisch Michael-sama".

Eine Stimme drang aus einem Lautsprecher süß und lieblich.

"Hey, wo, wenn ich mal fragen darf, sind die anderen Engelchen"? Blaffte Mika in den Raum. Er wusste das sie überwacht wurden und jedes Wort mithören konnten. Bei Uriel-sama im Hause dürfte so etwas auf keinen Fall fehlen. Beide setzten sich und betrachteten eine weile das Büfett vor ihnen.

"Ich hab Hunger", stellte der junge Mann fest und bohrte mit dem Messer in der Tischdecke herum.

"Ich frage mich was sie aufhält"?

Sima war sich sicher das sich die 3 wohl nicht einfach so im Schloss verlaufen hatten. Es musste einen triftigen Grund geben.

"Erinnerst du dich noch, als wir am Strand saßen und uns keiner Vorschriften gemacht hat ob wir essen dürfen oder nicht. Das einzige Hindernis beim Essen war das du dann meist alles angekokelt hast". Sima lächelte in Gedanken. Es war eine schöne Zeit im Paradies. Und sie hätte es auf keinen Fall gegen dieses lange Warten eingetauscht.

"Man... man... ja ja ich weiß. Aber das hier ist doch auch nicht schlecht"!

Er deutete auf den Joghurt und das Gemüse, was es ausnahmsweise nicht im Paradies gab.

"Und Krabben", erwiderte wiederum Sima und deutete auf eine Platte mit den Schalentieren. Sie erhielt nur ein improvisiertes Lachen von Mika.

Es vergingen weitere Minuten. Sima merkte nicht wie Mika-chan sie die ganze Zeit lang musterte. Er stellte fest das sie heraus geputzt ganz anders aussah als auf der verlassenden Insel im Paradies. Er wurde jedoch in Gedanken unterbrochen als Sima seinen Blick mit ihrem kreuzte und ansah. Er schreckte auf und schüttelte sich etwas. Im war es in diesem Augenblick unangenehm von ihr erwischt zu werden.

"Wieso... starrst du mich an Mika-chan"?

"Ich hab dich nicht angestarrt, nur zufällig in Gedanken in deine Richtung geschaut", erwiderte er und wurde etwas rot.

"Über was...", wollte sie wissen als die Beiden unterbrochen wurden. Glück für Mika, denn Sima konnte jetzt nicht weiter nachbohren. Eine Tür wurde aufgemacht und Raphael trat hindurch. Uriel folgte ihm mit einem Kinderwagen. Was ziemlich ungewöhnlich aussah.

"Oh... unter die Väter gegangen? Hab ich da was nicht mitbekommen Uriel"?

"Du hast dich im Paradies amüsiert, und daher wirklich etwas verpasst", erwiderte der dunkle große Mann. Raphael war inzwischen bei Sima angekommen und verbeugte sich vor ihr. Sie war erst ein wenig perplex, wurde es jedoch noch mehr als er ihr Hand küsste und sie anlächelte.

"Simael-sama, ihr seit wahrlich heran gewachsen. So wie es Gabriel beschrieben hatte. Kurz ...".

"Gabriel... wo ist sie...", unterbrach Sima sein Liebesgeschwafel.

"Wieso Simael-sama", unterbrach wiederum Mika Sima.

"Was ist hier eigentlich los"? Sima blickte zu Uriel der sich gesetzt hatte.

"Nun... um Raphael's Satz zu beenden, kurz bevor Gabriel verstorben ist...".

Stille herrschte in der Runde und man vernahm ein kurzes Schluchzen. Sima starrte gebannt auf den Boden. Genau das was sie befürchtet hatte war eingetreten. Sie und Mika hatten Gabriel im Angriff einfach allein gelassen. Sie waren einfach feige geflüchtete ohne ihr geholfen zu haben. Ohne zu wissen ob sie überhaupt in Sicherheit was.

"Wie...?" Durchbrach Mika die Stille und sah Uriel ernst an.

"Nachdem die Diablos ins Dorf von Sima's und Gabriel's Versteck eingefallen waren, hat man mir berichtet sie hätten es leer aufgefunden. Gabriel hatte das Dorf in eine Höhle geführt. Die Diablos hatten angenommen auch Sima befinde sich noch unter ihnen. Was eigentlich absurd war den einige haben sie mit dir Mika und Lados wegfliegen sehen. Die Höhle wurde gesprengt, und Gabriel mit ihnen unter Geröll vergraben. Wir haben sie finden können. Doch selbst Raphael konnte nichts mehr für sie tun. Sie hat gesagt wir sollen Simael beschützen, damit sie den Rang der Engel übernehmen kann"! Er sah in die Runde. Mika starrte ihn immer noch gebannt an. Sima hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen um ihr Schluchzen zu verdrängen, welches aber immer noch leise durch den Raum viel.

"Sie ist der gesuchte Seraph", stellte Mika fest und erhielt ein Nicken von Uriel.

"Deswegen wollten die Diablos Simael umbringen. Damit kein neuer Seraph geweiht werden kann".

"Aber wieso dann hast du vorausgesagt das ein männlicher Seraph erwachen wird"?

"Dein Bruder Ezechiel, hat uns geschickt täuschen können. Nicht zuletzt weil er wusste wer Sima war. Und Anfangs war sie ein kleines schutzloses Mädchen. Er wollte den Verdacht auf ein männliches Wesen lenken damit Sima erst einmal nicht unter Verdacht steht. Er hat die Orakel und Wahrsager, ja sogar mich, mit seiner Seele täuschen und blenden können. Er hat sich als Sima ausgegeben. Nur deswegen ist er auch in ihren Körper geschlüpft, weil er wusste wenn sein Bruder erfährt das er in einem Körper steckt, diesen Körper auf jeden Fall beschützen würde. So war Sima also nicht mehr hilflos auf sich allein gestellt. Sein geschickt eingefädelter Plan ist im ersten Moment zwar aufgegangen, jedoch hat Simael ihre Kräfte sehr früh gebraucht und dennoch den Verdacht allmählich auf sich gezogen".

"Hey, hör auf zu flennen, das Leben geht weiter. Vor allem für dich Sima".

Mika fuchtelte mit den Armen hin und her so das sie zu ihm aufschauen musste.

"Hast verstanden? Gabriel wird wiederkommen"!

"Was für ein Bastard bist du eigentlich? Hast du keinerlei Schulgefühle sie einfach allein gelassen zu haben. Wir hätten sie retten können. Aber nein wir mussten ja unbedingt Urlaub auf Insel Paradies machen. Hast du überhaupt ein Funken Mitleid in dir"! Sie sprang auf und hastete davon.

Mika lächelte etwas überrascht. Mit solch einem Wutausbruch hätte er jetzt nicht gerechnet.

"Äh... ich bin gleich wieder da. Fangt bloß nicht ohne uns zu essen an"!
 

Gerade als er ihr ins Zimmer folgen wollte, wurde die Tür vor seiner Nase zugeschmissen.

"Was soll das"! Schrie er und wurde ein wenig ungeduldig.

"DRAUßEN BLEIBEN", erwiderte eine kreischende Stimme. Mika-chan schreckte aber weniger ihr ungewöhnliches Kreischen ab. Er stieß die Tür auf und betrat ohne "wenn und aber draußen bleiben" einfach den Raum.

"Hab ich nicht gesagt du sollst draußen bleiben", brummte sie und wollte ihn ruppig wieder die Tür hinaus werfen.

"Hab dich nicht so zickig Weib! Mit dir kann man nur reden wenn du halb am ersaufen bist"!

"Und du bist der, der mich ersäufen will, was"!

"Ich? Ich musste dich schon zichmal retten"!

"Was hat das jetzt damit zu tun? Ich will dich nicht sehen"!

"Muss du aber wenn ich vor dir stehe. Gabriel ist gestorben und du kannst ihr nicht ewig nach heulen. Wenn du sie wirklich gern hast kannst du ihr gleich mal die Windeln wechseln".

Sima sah ihn scharf an und ihr wurde bewusst das in dem Kinderwagen wohl Gabriel's Wiedergeburt gelegen hatte.

"Das ist doch gar nicht der springende Punkt"!

"Was dann, das man dich nicht in die Luft gesprengt hat. Der einzige Seraph? Verstehst du überhaupt um was es hier geht Sima"?

"Dann erklärst der dummen Kuh mal lieber"!

"Es geht darum einen jahrelangen Krieg gehen die entstehende Hölle zu beenden. Der Krieg zischen dem ehemaligen 5 Erzengel Luzifel. Oder auch bekannt als Luzifer"!

"Luzifer? Ein Engel? Er... aber wie ist das möglich"?

"Er hat sich gegen die Mächte des Himmel stellen wollen und gefallende Engel um sich geschart. Er selbst wurde gebrandmarkt als er aus Hass den ersten Seraph ermordet hatte. Man strich man das el aus seinem Namen. Von dort an hatte er Rache geschworen, weil man ihn einfach verbannt hatte. Seine Wut war so stark das auch die Dämonenmächte seinen Untertanen wurden und sich ihm ergaben. Der Teufel war geboren, und er hatte keine andere Aufgabe als Rache an den Engeln des Himmels zu nehmen. Schon Jahrzehnte lang das selbe Spiel. Doch dieses mal ist es zum Desaster gekommen und man hat alle 3 Seraphim stürzen können. Der Macht von Luzifer bin ich selbst unterlegen. Nur eine Macht wie deiner, des Seraph, kann ihn wieder zum stürzen bringen".

"Aber stand im Glauben der Menschen nicht das der Engel Michael das Heer des Himmels zum Sieg gegen Luzifer bringen wird"?

"Pah... ich denke euch Menschen hat man in Sachen Engel und Glaube sowieso ziemlich angeschissen. Bis jetzt hat das noch kein Michael vor mir schaffen können"!

"WAS? Soll das etwas heißen ich soll da einfach mal in die Hölle spazieren und diesem Luzifer den Kopf abhacken? Ist das denn schon alles vorprogrammiert"?

"Gut, wenn du nicht willst. Keiner zwing dich. Ich aber sehe nicht einfach tatenlos zu wie dieser Bastard einen Engel nach dem anderen umlegt. Auch wenn es aussichtslos ist. Gleich nach deiner Weihung werde ich meine Truppen zusammenrufen lassen. Es hat schon alte Tradition das dies mit jedem Michael passiert".

Er machte kehrt und stiefelte gelassen aus dem Raum.

Sima's Hände fingen an zu zittern. "Das machst du doch jetzt absichtlich du dämlicher Arsch"!

Sie rannte aus der Tür und blickte ihm den Gang entlang nach. Mika drehte sich aufgrund dieser Bemerkung zu ihr um und zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht was du damit meinst, aber abringen lass ich mich sowieso nicht davon".

Akt 7/ END
 

Akt 6/Perfect LIVE
 

Sima hätte sich gewünscht von lieblichen Vögelgesängen geweckt zu werden. Doch Gezwitscher der Vögel im Paradies selber waren wie ausgestorben. Wo Sima doch dachte das genau das eine Paradiesatmosphäre ausmachte. Als sie ihre Augen aufmachte vernahm sie dumpfe laute nicht weit von ihr entfernt. Sie lag unter einer Palme im Sand verbuddelt. Wer weiß ob Mika diese Nacht wieder nicht schlafen konnte. Erst einmal versuchte sie sich aus dem Haufen Sand zu befreien. Ihr Grummeln zeigte an das sie schon am frühen Morgen mit schlechter Laune aufstand.

Ein wenig hinter ihr stand Michael und hackte mit seinem langen Schwert auf eine wehrlose Palme ein.

Sein Gesicht war wutzerknautscht und sah ein wenig besessen aus. Sima trottete zu ihm und ließ sich wieder in den Sand plumpsen. Unten am Boden sah sie ihm ins Gesicht und gähnte.

"Weib hat sich auch bequemt aus ihrer Sandhöhle zu kriechen".

"Guten Morgen Mika-chan. Du hast wohl den ganzen Tag Langeweile".

Er rammte das Schwert in den Sand und stütze die Hände hin die Hüften.

"Wenn ich Langeweile hätte würde ich, wie du, den ganzen Tag durch die gegen pennen und so verpeilt wie du schauen", rauzte er und stieß das Schwert um so das es neben Sima landete.

"Du kannst ja mal dein Glück versuchen und Holz hacken. Ich will heut was ordentliches zum Mampfen, und nicht ständig dämliches Diät Obst"!

Sein letztes Wort endete wieder in einer Schreiorgie die man weit über die Insel hören konnte.

Nun stand Sima auf und stützte ebenfalls die Hände in die Hüften.

"Wieso... Diät kann dir ja nicht schaden".

"Lass es nicht drauf ankommen und ich stopf dir dein großes Maul mit deinen scheiß Früchten voll".

"Wie denn, wenn du zu langsam bist vor Fettleibigkeit".

Und das war das Startzeichen wo Sima losrannte. Sie hatte zurecht das dumpfe Gefühl gestochen ,dass Mika sie gleich wieder ansprang und würgen wollte.

"Du dämliche Ganz... ich werd dir die Beine verknoten", brüllte Mika der kaum mühe hatte ihr an den Fersen zu bleiben. Sima preschte den Strand entlang. Im Himmel hatte sie gelernt wie man schnell sprinten musste. Und das nutzte sie hier passend aus. Hin und wieder warf sie einen hektischen Blick nach hinten zu ihrem fluchenden Verfolger.

Der Strand ging endlos um die Insel herum und Sima hatte das Gefühl diese schon mindestens 5 mal umrundet zu haben. Wieder wandte sich ihr Blick nach hinten. Mika-chan war langsamer geworden und ging ihr nur noch schleppend hinterher. Sie wurde nun auch immer langsamer und schließlich blieb sie keuchend stehen und stütze ihre Hände auf die Knie. Ihr Blick war dabei starr nach unten gerichtet, so das sie nicht sehen konnte das Mika schon wieder das Tempo beschleunigt hatte und wie gestochen auf sie zu rannte. Erst als sie kurz aufsah bemerkte sie die ansprinntende Gefahr und wollte so eben einen zweiten Fluchtversuch starten, der jedoch zu spät kam. Kaum hatte sie sich umgedreht spürte sie schon einen stoß in ihren Rücken und viel zu Boden.

Mika presste sie in den Sand und atmete kurz durch bevor er aufstand und sich auf sie setzte. Ihre Arme zog er straf auf ihren Rücken.

"Hab dich, denkst du das ich eine rollende Tonne nicht einholen kann"!

"Du hechelst wie ein alter Hund", erwiderte sie eben so keuchend.

Auf diese Feststellung wurden ihre Arme noch straffer von Mika gezogen so das sie aufschreien musste.

"Lass das, das tut weh".

Nicht nur das, denn Mika-chan fing an ihr in die Schultern zu kneifen.

Nach ein paar Minuten des Folterns verlor er allmählich die Lust daran und ließ sie los. Er stellte fest das sie ganz woanders gelandet waren als sie los liefen. Was eigentlich ziemlich logisch war. Am Ende des Strandes ragten Felsen in die Höhe. Sie waren grau-schwarz und nicht alt zu hoch. An diesen Felsen schloss sich der Dickicht an.

"Wir werden ver...hgsdxhsdhasdt".

Sein Gesicht wurde soeben in den Sand gedrückte. Sima's gehässiges Gesicht grinste. Doch das verging ihr als sie spürte das Mika-chan sich zu wehren begann. Schließlich hatte er sie von sich gestoßen und konnte in diesem Moment wieder nach Luft ringen.

"Hast du sie noch alle"? Hastig wischte er sich den Sand von den Augen und schaute sie grimmig an.

"Selbst Schuld", blaffte wiederum Sima und schmollte. Wieso sollte er immer nur ärgern dürfen?

Er packte sie an ihrem goldgelben Oberteil und wollte sie so eben mit nach oben ziehen als dieses in Folge seiner Grobheit riss. Sima schrie panisch auf und wehrte sich mit den Füßen.

"Sieh... jetzt hast du es kaputt gemacht! DAS HAB ICH VON GABRIEL BEKOMMEN. Du dämliches Schwein". Sima kochte und versuchte den Stoff an ihren Oberleib zu spannen.

"Wieso... das hast du mit Absicht gemacht", brüllte das Mädchen und war mit Sand nach ihm.

"Mensch... hör auf zu heulen. Brüll mich noch an und sag * ich hasse dich* und dann hat sich die Sache auch".

Sima war gerade dabei ihre Träger wieder mit einander zu verknoten. Er wusste nicht wie viel ihr an den Sachen lag, deswegen konnte er ihre Wut auch nicht verstehen. Als sie ihre Sachen wieder eigener Maßen zum Zusammenhalt gebracht hatte, stand sie auf, ohne ihm einen weiteren Blick zu würdigen, und stampfte den Strand zurück.

"Hey, bleib stehen du Heulboje, wir gehen in den Dschungel um etwas Essbares zu jagen".

Sima hörte nicht auf ihn und lief weiter stur ihren Weg.

"Hörst du, SIMA!!!!"
 

Sima war es egal ob ihr Magen knurrte, vielmehr schmerzte nun ihr Herz vor Sorge um die anderen Engel. Wie konnte Mika-chan denn seine Freunde einfach so hinter sich lassen. Sie plagte immer noch das Schuldgefühl ihnen nicht helfen zu können. Wie es Gabriel wohl geht?

Sie sollte nicht sterben, Sima wollte ihr doch helfen, statt dessen wurde sie mit diesem gefühlskalten Egoist regelrecht hier her verbannt.

Die Beiden wussten nicht wie sie mit einander umzugehen hatten. In ihrer ersten Begegnung steckte genauso viel Hass wie heute noch. Dabei war sie doch eigentlich eine Vertraute. Eine Schwester. Mika-chan liebte seinen Bruder doch auch so sehr. Und sie, die ihn in sich trug, verachtete er. Was um Himmels willen machte sie bei ihm falsch?

Das Floß trieb vor sich hin. Der Strand, an den sie sich angesiedelt hatten, war einen kleine Bucht, und so paddelte sie von einem Strandende zum anderen. Sie bemerkte in der Ferne bei ihrer kleinen Hütte ein Feuer brennen. Mika war wieder da. Seine Jagt hatte mindestens 3 Stunden gedauert. Ihr Verlangen trieb sie nicht sonderlich zu ihm und so schwamm sie weiter im Tümpel es Südseetraumes herum. Unter ihr schwammen kleine Fische. Sie waren bunt und sahen ziemlich niedlich aus. Sima beobachtete sie eine Weile. Dabei vergaß sie die Zeit ein wenig.

Nach und nach spüre sie eine leichte Brise an ihrem Rücken. Etwas weiches, welches auf dem Nacken zwischen ihren rotbraunen Schulter langen Haaren gelandet war, kitzelte sie. Und jetzt erst sah sie eine Feder auf die Wasseroberfläche gleiten. Und auch in ihrem Nacken hatte sich eine Feder gefunden, so stellte sie fest. Verwundert, wo diese Federn jetzt her kamen, schaute sie nach oben. Hoch am Himmel schwebte er mit seinen weißen Schwingen die ab und zu ein paar Federn ließen.

"Kann es sein das du wieder einmal vor dich hin gepennt hast"? Mika-chan deutete auf das Ufer welches schon ziemlich weit in die Ferne gerückt war.

"Scheiße", fluchte Sima und fing an zu paddeln.

Unabhängig von Sima's misslichen Lage fing Mika an eine gebratene Keule zu futtern. Ihm gefiel es bei einem guten Abendessen köstlich amüsiert zu werde.

"Ich hasse dich, wieso fliegt du da so nutzlos rum? Du könntest wenigsten noch ein wenig mit ziehen", keuchte sie in einer kurzen Pause.

"Tut mir Leid Weib, ich bin gerade mit etwas anderem beschäftigt". Er grinste und flog davon, dem Ufer entgegen.

Sima fluchte ihm nach.
 

So satt hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Komisch das ihm gerade seine Leibspeise über den Weg gegackert kam. Das Huhn war wohl genährt und machte ihn daher pap satt. Er fuhr mit seine Augen hinunter zum Strand.

"Sie hat es Tatsache geschafft", pfiff er.

Sima hatte sich soeben vom Floß ins Wasser fallen lassen und schleppte sich jetzt die letzten Meter an den Strand. Man sah das sie schon etwas wankte auf den Beinen war. Aber so schwer konnte doch die ganze Paddlerei nicht gewesen sein. Mika-chan schreckte etwas überrascht aus seiner Lümmelposition auf, als Sima im Begriff war ohne Vorwarnung in den Sand zu kippen. Oder hatte sind keine Lust mehr zum laufen?

Er sah sich gezwungen nach dem rechten zu schauen und schlenderte zu ihr heran. Als er bemerkte das sie ihre Augen geschlossen hatte, war er sich im ersten Moment sicher das sie vor Müdigkeit einfach eingeschlafen war. Er stieß sie mit dem Fuß an doch Sima reagierte nicht. Mika kratze sich nachdenklich den Kopf. Heute früh war sie schon Kilometer weit vor ihm davon gelaufen. Und dann noch diese lange Paddelei. Was hat sie denn alles gegessen um so fit zu bleiben. Ihm viel auf das er das letzte Obst heute früh ganz allein verdrückt hatte.

Mika kniete sich über sie und schaute ihr ins Gesicht. Sie lag auf dem Bauch und die eine Gesichtshälfte war in den Sand vergraben. Verunsichert drehte er sie auf den Rücken und verpasste ihr ein paar leichte Schläge auf die Wange. Nach dem 10 Mal kehrte ihr Bewußtsein langsam wieder zurück. Sie sprach nicht, kaum hatte sie einmal mit den Augen geblinzelt schloss sie sie wieder und viel in einen erneuten Schwächeschlaf. Kurz entschlossen hob Mika-chan sie vom Boden auf und trug sie nach oben zur Hütte.

"Das mit der Diät war doch nicht so gemeint. So dick bist du auch nun wieder nicht", grummelte er nachdenklich. Er legte sie in den Sand und füllte etwas Quellwasser, welches er von der Jagt mit gebracht hat, in eine Muschelschale und flößte dieses Sima ein.

Er schaute rüber zu dem Rest vom Abendessen. Knochen und ein paar Fleischfetzen waren noch von dem unschuldigen Huhn übrig geblieben. Eine angebissene Banane lag noch halb im Sand, und eine Kokosnuss, die er aber vergebens aufmachen wollte, waren vom Nachtisch übrig geblieben.

"Sag jetzt bloß nicht das ich dir die Rester noch vorkauen muss"?

Sima, die in seinen Armen hing schlief schon wieder fast ein. Mika aber stieß sie jedes mal an wenn sie im Begriff war die Augen zu schließen.

Mit Mühe und Not kaute sie Mikas essen hinunter. Zwischendurch wurde sie immer gesprächiger.

"Disschdf Hchuhn schmesdgzt zun chschen".

"Was"?

Sima schluckte kurz hinunter. "Das Huhn schmeckt zum kotzen".

Sie war mittlerweile schon wieder richtig aktiv und machte sich nun mit vollen Backen an das Resthuhn ran.

"Schlucken nicht vergessen", erwiderte Mika und versuchte sich mit einem selbst gebastelten Kamm die Haare glatt zu streichen. Er war gerade im Wasser gewesen und der frische Wind fröstelte ihn ein wenig.

Als auch die Knochen des Huhnes gierig von ihr abgeschleckt waren und kein Krümel Essbares mehr da war, begann Sima sich die Hände abzulecken.

"Iihh.. was machst du da... geh sie dir gefälligst waschen", rief Mika und verzog das Gesicht. Sima steckte ihn die Zunge raus.

"Ich... ich habe immer noch Hunger". Langsam kroch auf allen Vieren zu ihm. Er lehnte an einer Palme und legte soeben seinen Kamm beiseite als er sah mit welchem ungewöhnlichen Gesichtsausdruck sie auf ihn zu kroch.

"Äh... immer noch"?

"Ja... Hunger...". Als Sima Mika erreicht hatte setzte sie sich vor ihn. Ihre Zunge fuhr sichtbar ihre weißen Zähne entlang. Wie eine Katze stemmte sie sich auf seine Beine und blickte ihn genau ins Gesicht.

"Hunger"!

"Wirst du jetzt zum Kannibalen"? Fragte er verunsichert.

"Ich habe Hunger", flüsterte sie und ihr Kopf legte sich schief. Sie beugte sich instinktiv zu ihm nach vorn.

"Du... riechst nach Meer und Fisch. Das wäre genau das richtige", schnurrte sie.

Mika war ein wenig entsetzt. Und er wusste so recht nicht mit dieser jungen Frau anzufangen.

"He he... also...dein Hirn scheint zu wenig Sauerstoff zu bekommen...äh..äääähhhh", schrie er. Mika spürte ihren Atem an seinem Hals. Er hatte jetzt wirklich Angst sie würde ihn beißen. Schockiert presste er sich so an den Palmenstamm das er den Rückhalt verlor und an der zierlichen Palme abrutschte als Sima die Arme um ihn schlang und tatsächlich seinen Hals mit ihrem Mund berührte. Jedoch fühlte Mika nicht einen Biss, als die Beiden im Sand gelandet war.

"Wwas machst du da"? Schrie er wieder völlig in Panik und wollte sie von sich stoßen doch sie klammerte sich mehr den je an ihn. Allmählich erkannte er was sie da gerade machte.

"HÖR AUF AN MIR ZU SAUGEN DU EKEL"!

Es brachte ihn zum Rasen, da Sima sich nicht loswerden ließ. Schließlich riss er ihren Kopf von sich indem er an ihren Haaren zog. Sogleich bekam sie noch einen Tritt um Mika möglichst weit fern zu bleiben. Sima rappelte sich auf und grinste. "Du bist ja zäh"!

"Du hast sie wohl nicht mehr alle. Was... was hast du da gemacht"?

Er versuchte vergebens einen Blick auf seinen Hals zu werfen.

"Oh... er ist groß, und ssseeehhrr rot".

"Bist du noch ganz sauber"? Seine Stimme klang so als ob er gleich zu heulen begann.

"Man, wenn du so rot wirst sieht man ihn doch gar nicht mehr. Das ist eine gerechte Strafe für meine schöne Bekleidung". Sie nickte zufrieden.

"IST DAS DER DANK DAS ICH DIR MEIN FUTTER GEGEBEN HABE".

"Wenn du nicht so viel gestänkert hättest wäre ich ja mit auf Jagt gekommen".

Mika-chan sprang auf und lief zum Wasser hinunter.

"Was hast du denn, das ist doch nur ein Knutschfleck. Sein bloß froh das ich nicht wo anders gesaugt habe".

Er blieb stehen und legte seine Stirn in Falten. "Bleib mir bloß vom Leib du rollige Ganz".

"Oh... was haben wir da?! Mika-chan zeigt also einen Wunden Punkt. Ist das niedlich. Genau das hätte ich am aller wenigsten erwartet. Du bist schüchtern.... ist das süß"!!!
 

Obgleich der Fleck nicht länger als einen Tag zu sehen war, ging Mika-chan Sima sichtlich aus dem Weg. Und Sima begriff das ihre kindische Aktion ziemlich daneben gewesen sein muss. Sie sah es ja regelrecht als Flucht wenn sie und Mika zu eng aneinander befanden. Und das war meist kaum ein scheuer Körperkontakte wenn sie ihm etwas reichen wollte. Die Tage im Paradies gingen eher gequält vor sich hin, und keiner der Beiden konnte so recht das Leben in diesem Traum genießen.

Sima hatte ihre Vorliebe zum Meer entdeckt und tauchte oft nach Korallen oder Muscheln, die es dann zum Essen gab. Mika-chan hingegen wurde von Tag zu Tag immer unruhiger. Sima wusste nicht ob ihm die Gesellschaft von ihr so auf die Nerven ging, oder das generelle friedliche Leben was er anscheinend nicht gewöhnt war.

Und auch heute am 10 Tag ihres Paradiesurlaubes, rannte er wieder Stunden den Strand entlang. Später hackte er wie besessen auf Palmen ein und wenn diese zerkleinert waren, auf die bloßen Felsbrocken. Sima traute sich nicht ihm nach seinen Wutausbrüchen zu fragen. Allein seine heutige Aggressivität toppen die Gestrige.

Mika machte zwar ab und zu einige Pausen, die jedoch nicht lange waren. Eine davon nutzte Sima. Er saß auf dem Felsen den er gerade versucht hatte mit seinen langen Schwert zu zerkleinern. Seine Mine zog sich weit nach unten und seine Augen hatten diese typische kleine Form des Nachdenkens angenommen.

"Sag... bist du mir noch böse"?

Sima stand neben ihm, mit gewollt großem Abstand. Er blickte zu ihr und zog seine Schultern in die Höhe. Das Grummeln war eher gleichgültig.

"Ich merke das dich etwas berückt, wenn du dar..".

"Es ist nichts, hör auf mir auf den Senkel zu gehen", zischte er und kletterte vom Felsen hinunter. Sima folgte ihm.

"Ich gehe jagen".

"Was... aber es ist bald dunkel... dann... will ich auch mit"!

"Vergiss es, Weiber wie dich verscheuchen das Vieh nur"!

Er warf sein Schert über die Schulter und trottete in den Dickicht. Sima folgte ihm unerlaubt. Dennoch ließ Mika-chan es zu.

Er kannte sich in den 6 Tagen hier auf der Insel ziemlich gut aus und wusste wo das Vieh ihre Futterstellen hatte. Beide hockten in einem Busch nahe einer kleinen Quelle. Es vergingen Minuten des Schweigens. Mika war sich sicher das mindestens ein Tier hier noch trinken kommen musste. Und es dauerte auch dann nicht mehr lange bis sich im Busch etwas bewegte. Ein Tier mit langen graziösen Beinen stieg ins freie. Es streckte die Nase in die Luft und steuerte die Quelle an .

"Ein junges Reh", zischte er und hielt sich zum Angriff bereit. Der günstigste Augenblick war gekommen und er stürmte aus dem Busch. Gerade als er, mit dem Schwert voran, sich auf das Reh stürzen wollte, wurde er an der Hüfte gepackt und zu Boden gerissen. Irritiert sah er sich um.

Sima hatte sich auf ihn geworfen. Das Reh war weg, und ließ sich auch nicht mehr so schnell einholen.

"Was sollte das"? Seine Stimme war nicht gewohnt aufbrausend, wenn Sima ihn wieder einmal verärgert hatte. Eher klanglos und kalt.

"Ich habe dich gefragt was das sollte", wiederhole der abermals.

"Es war viel zu jung Mika-ch..".

"Was glaubst du eigentlich wieso das jagen heißt. Wie willst du Fleisch bekommen wenn du mich keins erlegen lässt? Denkst du das Essen fliegt einfach so auf den Tisch"?

"Du verstehst nicht die Gesetze der Natur. Du tötest die nächste Generation".

"Ich habe langsam keine Lust mehr dein Babysitter zu sein. Wenn du etwas gegen meine Art hast das verpiss dich und versorg dich gefälligst selbst. Du hast mir sowieso nur Ärger gemacht. Also verschwinde aus meine Blickfeld sonst setzt's was"! Seine Stimme durchbrach den Normalton.
 

Wahrscheinlich hatte er recht gehabt. Als sie ihren Kopf aus den Armen hob, glitzerten ihre Tränen in der untergehenden Sonne.

Jetzt wusste sie das Mika sie wirklich hasste und nur wegen seinem Bruder halber sich mit ihr abgegeben hatte. Und es war nicht verwunderlich das ihm erst jetzt der Faden gerissen war, wo es doch vielleicht schon überfällig war. Sie versuchte ihr Schluchzten zu kontrollieren, doch so sehr sie sich bemühe sich wieder zu beruhigen, in ihrem Kopf stiegen wieder seine kränkenden Worte hoch.

Was wollte sie denn noch hier? Allein, ohne jegliche Zivilisation, nur ihren Bruder der sie hasste. War das hier doch nicht das Paradies. Sie vernahm laute Geräusche, es hörte sich fast wie ein Grollen an. Er musste sich wohl wieder abreagieren und machte sein Umfeld platte. Sie würde zu gern wissen ob es ihm gut ging. Als sie blind durch den Wald gerannt war, musste sie wahrscheinlich auf der anderen Seite der Insel gelandet sein. Hier war sie noch nie gewesen. Der Sand hier sah noch unberührt und fein gepudert aus. Nur einzelne Sandspuren von ihr waren zu sehen. Als sie die Sonne unter gehen sah spürte sie kurzzeitig das Gefühl der Geborgenheit. Die Sonne wärme sie schützend und trocknete ihre Tränen. Alleine waren die zwei wohl besser dran, so bemerkte sie jetzt.
 

Seine Stirn schmerzte ein wenig und sie war schon etwas wund, doch auch durch das ständige Hämmern gegen den Palmenstamm ließ das Gefühl nicht verschwinden. Reue, und er fühlte sich ein wenig schuldig dem Mädchen solche Worte an den Kopf gehauen zu haben.

Sie hatte sich eine Mulde in den Sand gegraben und diese mit Palmenblättern ausgelegt. Und darin schlief sie nun. Er stand an einer Palme, mit der Stirn an ihr, gelehnt und jedes mal wenn er ihr einen Blick zuwarf hämmerte er gegen den Stamm und versuchte sein klägliches Gefühl hinaus zuklopfen. Aber das brachte ihm eher Kopfschmerzen. Sie hatte sich mit Sand zugedeckt, weil er schön warm und trocken war. Mika spürte frische Luft an seinen Armen vorbeiziehen. Als er hinauf sah bemerkte er dicke Wolken die den Himmel allmählich bedeckten. Sie schlief hier im Freien und es würde jeden Augenblick anfangen zu regnen, das wusste er. Ohne weiter nachzudenken fing er an Blätter für eine Unterkunft zusammen. Wenn sie vom Regen aufwachen würde, hätte er ihr wenigstens unbemerkt etwas zum unterstellen zusammen bastelt. Doch als er die ersten Palmenblätter in der Hand hielt viel schon der erste Tropfen zu Boden. Erstaunlich, denn es war das erste mal das es hier regnete. Ihr Körper zuckte auf einmal zusammen und streckte sich. Sima's Kopf blickt in die Höhe und bemerkte den herannahenden Wolkenbruch. Als sie ein Knacksen hinter sich vernahm, war es für Mika zu spät um unbemerkt aus ihrem Blickwinkel zu verschwinden. Sie stand hastig auf und rief seinen Namen. Es wäre ihm auch unangenehm gewesen jetzt einfach so abzuhauen. Aber genauso unangenehm war es jetzt ihr den Grund seiner Anwesenheit zu erklären.

Erstaunlicher weise aber fragte sie nicht danach sondert setzte sich wieder in den Sand. Der kalte Regen zauberte ihr eine niedlich aussehende Gänsehaut auf ihren Körper. Immer mehr tropfen perlten nun von diesem ab. Wieso stellte sie sich nicht unter die Bäume. Sima streckte ihre Arme in die Höhe und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Augen hatte sie geschlossen und der Regen lief nun schon fast in Strömen vom Himmel auf sie herab. Zuerst zögerte Mika-chan, dann jedoch fasste er sich und lief mit einem Palmenblatt in der Hand zu ihr. Er hatte sie erreicht und hielt ihr das Blatt über ihr Gesicht. Der Regen nässte dieses Körperteil nun nicht mehr. Überrascht öffnete sie ihre Augen.

"Das brauchst du nicht. Es ist schön wenn ein kalter Regen dir das Gesicht wäscht", flüstere sie und schob das Blatt beiseite. Mika schaute verwundert zu ihr nach unten. Seine Haare waren klitsch nass und Perlen tropften in den Sand. Er beobachtete ihr Lächeln und ihr schien es wirklich zu gefallen. Sein Gesicht streckte sich nun auch in den Himmel und er schloss seine Augen um die Wirkung des Regens abzuwarten. Tatsächlich war es eher ein angenehmes Gefühl. Langsam ließ er sich in den Sand kippen und breitete seine Füße und Arme weit aus.

"Ich... ich wollte mich entschuldigen", viel ihm ein.

"Für was"?

"Das ich dich heut so angeschrien habe"!

"Du hast es doch bloß gut gemeint. Ich merke das wir nicht so recht mit einander klar kommen. Dein natürliches Schuldgefühl plag dich bloß. Doch für diese Erkenntnis brauch man sich nicht zu entschuldigen".

Seine Hände krallten in den Sand. "So ist das also".

"Nein.. bitte versteh das nicht falsch. Ich habe eigentlich nichts gegen dich. Ich will dir auch keine Vorwürfe machen, denn es ist mehr als fair das du dich trotzdem um mich gekümmert hast".

"Trotzdem du denkst das ich dich hasse".

"Ja".

"Ich... ich hatte eher Angst vor dir. Ich hasse dich nicht weil du mir auch sonst ziemlich auf den Wecker gehst. Ich habe nur manchmal angst vor dir und auch manchmal selbst vor mir."

Mika hob seinen Körper in einen sitzende Lage. Er hatte bemerkt das sie nach hinten geschaut hatte und nun wollte er ihr ins Gesicht blicken können. Sima machte es ihm gleich und saß nun ein Stück weiter vor ihm.

"... Angst? Vor dieser Kraft die in mir Schlummert"? Fragte sie.

"Ich habe viel über dich nachgedacht. Wieso wir uns begegnet sind. Wieso mein Bruder gerade dich als Träger seiner Seele ausgesucht hatte. Er war einmal ein mächtiger Thron. Und als ich in diesem Dorf deine 3 Flügel gesehen hatte, die darauf hin wiesen das da ein Seraph in deinem Körper schlummert, nahm ich an das dieser Auserwählter mein Bruder selbst war. Es passte doch alles. Er war männlich, so wie es Uriel vorhergesehen hatte. Doch wieso um Himmelswillen wählt sich mein Bruder so ein hilfloses Geschöpf wie dich aus, wenn er solch eine Macht in sich trägt"?

"Und davor hattest du Angst? Vor deinem Bruder"?

"Er ist kein Seraph!"

"Aber... wieso... wieso kommst du darauf wenn so vieles dafür spricht"?

"Ich weiß es einfach".

"Du sprachst davon das du selbst vor dir Angst hast. Ich habe bemerkt wie unruhig du auf einmal geworden bist. Von Tag zu Tag wird es schlimmer. Erzähl mir nicht das du den Krieg vermisst".

"Ja und nein. Ich vermissen den Krieg zwar nicht, aber das Gefühl etwas gutes bewirkt zu haben und diesen Bastarden wieder einmal in den Arsch zu treten, fehlte mir. Es war so befriedigend. Was mir hier bliebt ist das abwarten und hoffen das dieses friedliche Leben hier bald vorbei ist. Dennoch merkte ich das sich nicht nur das in mir aufgestaut hatte. Es war eher Wut auf mich selbst. Ich hasste mich dafür solche Schwächen zu zeigen. Vor allem dir gegenüber Sima".

Sima's Blick wurde ein wenig perplex.

"Schwäche hast du mir gegenüber aber nie gezeigt".

"Ich habe es aber nur geschickt in Form von Wut kaschieren können". Er lachte ein wenig lächerlich und schüttelte den Kopf.

"Es musste wohl irgendwann so kommen. Und das ist jetzt das erste mal das ich es mir direkt eingestehe". Seine Hände ballten sich und er hievte sich nach oben.

"Ich finde es doch ein wenig zu nass hier".

Sima sprang ebenfalls auf. Sie lief schnell auf ihn zu. "Heißt das ich darf zurück"?

"Mh... ich denke schon", murmelte er und klopfte sich den Sand ab.

Überraschend viel sie ihm ihn die Arme. Ihr Körper presste sich sicher und dankbar an ihn und er spürte wie viel Last von ihr viel.

"Was es auch immer ist, ich werde über deine Schwächen und Ängste hinweg sehen. Schließlich habe ich sie auch".
 

Er betrachtete sich das Meer. Unter ihnen, an den Klippen, war das besagte Korallenriff.

"Hast du Angst"? Fragte sie als Sima sich neben ihn gestellte hatte. Mit einem Satz sprang sie in die Fluten. Als sie aufgetaucht war sprang auch Mika ihr nach.

Unten, auf dem Meeresgrund, bot sich den Beinen eine Fundgrube. Muscheln, Krabben, Fische in den verschiedensten Farben, Algen und nicht zuletzt die bunt leuchtenden Korallen. Mika zog sein Messer aus dem Gürtel seiner Hose. Gerade als er eine Muschel aus den Korallen schneiden wollte spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Zeh. Panisch spuckte er seinen Sauerstoff aus den Lungen und stieß an die Oberfläche. Das Wasser war tief und so hatte er keine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten. Eine Hand umfasste Sekunden später sein Fußgelenk und der Schmerz wurde unterbrochen. Sima tauchte kurz vor ihm auf und hielt einen Krabbe in der Hand.

"Hast was geangelt"!

"Ha ha...", grummelte er. Seine Augen musterten die Krabbe. Er hätte sie am liebsten gegen die Klippen geworfen. Aber er nahm an das sie heut zur strafe noch gekocht wurde. Sima nahm ein selbst gebasteltes Netz aus Algen zu Hand und warf die Krabbe hinein.

"Und was hast du gefangen"? Fragte sie.

Ein wenig rot nahm Mika seine Hand aus dem Wasser und hielt ihr eine 5 cm große Muschel vor die Nase.

"Hunger? Ist klein und handlich".

Sima zog amüsiert die Augenbrauen nach oben. Gerade als sie ihm durch die Haare wuseln wollte, hielt er ihr Handgelenk fest. Ihr Lächeln auf den Lippen verschwand, und ihr Blick war leicht verwirrt, denn sie wusste nicht wieso er sie so durchdringend anstarrte. Durch das Wasser zog er sich langsam an sie heran. Ohne das er ihr Handgelenk festhielt, fuhr sein Kopf an ihr Ohr und verharrte eine weile. Sima spürte seinen schweren Atem. Und auch sie keuchte noch von dem Sauerstoffmangel Unterwasser. Seine freie Hand fuhr hinauf zu ihre Kopf und strich durch ihr rotbraunes Haar.

"Mika-chan"?

"Ja? Wieder eine Schwäche was"?

"Du kannst nicht fischen"?

"Ich bin miß sag es doch"! Seine Hand hatte ihren Nacken umschlossen und seine Augen blickten nun in ihre.

Akt 6/ END
 

Akt 7/ Hungry COMEBACK
 

Beide spürten plötzlich eine Strömung, die von Sekunde um Sekunde immer stärker wurde.

"WAS IST DAS", schrie Sima und krallte sich umbewusst an Mika der verwirrt zu dem Strudel sah, der sich soeben nicht weit von ihnen entfernt gebildet hatte. Beide hatten keinen Halt um sich irgendwie fest zu halten. Mika-chan zog sie überraschend mit nach unten. Ein Blick unter Wasser zeigte einen Strudel der aus dem Meeresboden heraus schloss und alles in sich aufsaugte. Und wie es aus sah auch die Beiden gleich mit. Mika hatte einen kleinen Felsvorsprung erreicht und klammerte sich mit einer Hand daran. In der anderen hatte er Sima die sich wiederum an ihn klammerte. Sie fing plötzlich an, an Mika zu rütteln. Als er sich überrascht zu ihr drehte deutete sie nach oben. Mika schüttelte den Kopf. Es war riskanter nach oben zu flüchten als sich unten am Meeresgrund an etwas festzuhalten. Das war ja irgendwie auch logisch. Doch das alles half nichts wenn man nicht genügend Sauerstoff für diesen genialen Einfall hatte. So und nicht anders erging es Sima die dies Mika verständlich machen wollte und immer zu auf ihren Mund deutete. Er zögerte nicht eine Sekunde, sondert zog sie mit letzer Kraft zu sich heran um mit ihr seinen Sauerstoff zu teilen. Als er ihren Mund mit seinem verschlossen hatte, stieß er genügend Sauerstoff in ihre Lungen, das er nun dummer Weise selbst nicht mehr lange durchhalten konnte. Doch war das nicht genug, den der Strudel zog immer stärker an den Beiden so das Mika teils seinem Sauerstoff und dem Kraftaufwand sie nicht mehr festhalten konnte und die beiden in den Strudel gezogen wurden. Für kurze Zeit schien das Bewußtsein der beiden nichts mehr wahrzunehmen. Mika merkte als erstes das sie auf etwas gelandet waren welches mit rasender Geschwindigkeit, nach oben, an die Oberfläche schoss. Er rang mit den letzen Sekunden, als er jedoch die Wasseroberfläche durchbrochen hatte, zog sich seine Lunge sogleich mit Sauerstoff. Die Sicht war durch das Wasser in seinen Augen noch etwas verschwommen. Ein zweimal fuhr er mit den Händen über seine Augen und wischte es einfach Weg. Er kauerte auf großen Schuppen welche schwarz grau in der prallen Sonne schimmerten.

"Lados"?

Er war es tatsächlich. Hastig und voller Elan drehte er sich nach hinten um nach Sima zu schauen. Die allerdings entdeckte er weniger.

"Sima"?

Wieder drehte er sich und schaute dabei hinauf zum Kopf des mächtigen Drachen. Mika sprang auf und wanderte den Rücken des Tieres hinunter. Sima hing nirgends an ihm, und das ließ Mika befürchten das sie gar nicht mit aufgestiegen war. Im selben Moment schoss ein Lichtstrahl aus dem Wasser. Der Drache schreckte auf und flog mit Mika in die Luft.

"SIMA"! Nur sie hatte solche Energie. Ohne weiter darüber nachzudenken sprang er abermals ins Wasser.

Mika-chan hatte Recht behalten. Ein lebloser Körper mit 3 Flügeln auf dem Rücken, trieb regungslos im Wasser. Es dauerte nicht lange bis Mika Sima erreicht hatte und mit nach oben zog. Lados Kopf lag im Wasser und ließ Mika und Sima auf dessen Körper steigen. Sima wurde von Mika mit ein wenig Nachdruck hinauf gezerrt.

Er beugte sich über sie und spürte das aus ihrer Lunge keine Luft mehr entwich. Nun startete er seine ersten Wiederbelebungsmaßnahmen. Zum Glück hatte er Sima schon bald wieder ins Leben gerufen, indem er abermals seinen Sauerstoff mit ihr geteilt hatte. Ihre Augen blinzelten und sie erkannte seine Umrisse in der beißenden Sonne.

"Mika..-chan"!

"Schau... wir haben Besuch bekommen". Er hastete zum Hals des Drachen und umklammerte ihn fest.

"Mein kleiner Süßer. Ich hab dich so vermisst. Wem hast du bloß ohne mich alles den Kopf abgerissen"?

Ihre Augenbrauen zogen sich bedenklich in die Höhe.

"Wenn er mal so erfreut über mein Leben wäre"!

Mika drehte sich abermals zu ihr.

"Er kommt uns abholen"! Mika-chan's Freude darüber war nicht zu leugnen. Denn er strahlte wie die Sonne. Und sein Grinsen machte Sima schon etwas ängstlich, denn es war noch nie so groß.

Freudig kletterte er auf den Kopf des Drachen.

"Los mein Alter! Auf geht's ins Leben", johlte und jubelte er wie ein 11jähriger wenn er nach Disney Land fährt. Sima hatte bei der Sache wohl die meisten Zweifel. Sie hätte ruhig noch ein wenig länger in Frieden leben können.
 

Die Pforten eines Schlossen wurden geöffnet. Auch Sima stieg nun von dem mächtigen Drachen und betrat das neue Anwesen der Cherubim. Diesmal hatten sie wohl nicht mit Prunkt gespart. Sima fröstelte es ein wenig. Kein wunder, ihr zerrissenes kurzes Top, und ihr Rock des schon einmal länger als nur bis zum Arsch hing, gaben nicht alt zu viel Wärme ab. Ihre Haare waren bei dem kälteren Zugwind auf Lados auch noch nicht getrocknet. Mika schien die Kälte hier jedoch nicht alt zu viel auszumachen. Er lief barfuß, oben ohne und mit zerrissener Hose freudig dem Eingang entgegen. Kurz hatte er sich zu ihr umgedreht und eine auffordernde Bewegung gemacht sie solle ihm gefälligst schneller folgen. Doch kaum hatte sie ihn erreicht stürmte er wieder im Tempo eines Sprinters los.

Sie betraten eine Halle die über 3 Türen in einen Saal führte. Von diesem aus ging eine Treppe hinauf zu verschiedenen Türen. Auch rechts und links hatte man eine große Auswahl an Durchgängen.

"Wo sind die denn alle?

URIEL?? GABRIEL?? RAPHAEL"?

"Schrei nicht so, sie werden dich auch so hören", grummelte Sima die gerade dabei neben ihm stand.

Eine große Tür auf der oberen Etage wurde aufgemacht, und ein dunkler Mann mit langen Haaren und zerknautschtem Gesicht trat hervor.

"Michael-sama, und... Sima, wir haben vieles zu bereden". Sein Ton war besorgniserregend ernst. Mika hätte eigentlich gedacht Uriel hätte sich über den Besuch der Beiden gefreut.
 

Die Schleppe hinderte Sima ein wenig daran schneller zu laufen. Ihre Haare rochen so frisch und sauber wie schon lange nicht mehr. Sie lagen fein und glatt auf ihren Schultern. Sie fror nun nicht mehr da sie etwas längeres angezogen hatte. Um genau zu sein war es doch ein wenig zu lang. Die Schleppe von ihrem Kleid war sehr Kraft aufwendig. Ruppig riss sie den feinen Stoff über den polierten Boden. Die Schuhe, die sie trug, waren noch nicht eingelaufen und drückten etwas. Dennoch war sie nun um 5 cm größer. Das weiß des Kleides blendete schon fast ein wenig. Sie fühlte sich ein wenig unwohl, denn sie hatte das Gefühl auf na Hochzeit eingeladen zu sein. Und sie war da wohl die Braut.

Als sie langsam die Tür zum besagten Treffpunkt aufmachte, bot sich zuerst das Gesicht von Mika-chan.

"Was'n los, wieso bist du so aufgebrätzelt"?

Sima schaute an sich herunter und zuckte mit den Schultern.

"Sie hatten nichts besseres. Die anderen Kleider waren alle mit Schleifchen. Was sollen wir hier"?

Mika deutet auf den Tisch der reichlich gedeckt war.

"Essen. Mal was erfreuliches hier. Uriel hat sich auch noch nicht sehen lassen. Ich denke wir hätten eine Menge zu reden", grummelte er.

Sima war überrascht das er sich so steril angezogen hatte. Wie immer kleidete ihn schwarz, dennoch hatte er eine schlichte lange Faserhose und ein Hemd was er mal wieder nicht zugeknöpft bekomme hatte, an.

"Wir bitten sie jetzt zu Tisch Michael-sama".

Eine Stimme drang aus einem Lautsprecher süß und lieblich.

"Hey, wo, wenn ich mal fragen darf, sind die anderen Engelchen"? Blaffte Mika in den Raum. Er wusste das sie überwacht wurden und jedes Wort mithören konnten. Bei Uriel-sama im Hause dürfte so etwas auf keinen Fall fehlen. Beide setzten sich und betrachteten eine weile das Büfett vor ihnen.

"Ich hab Hunger", stellte der junge Mann fest und bohrte mit dem Messer in der Tischdecke herum.

"Ich frage mich was sie aufhält"?

Sima war sich sicher das sich die 3 wohl nicht einfach so im Schloss verlaufen hatten. Es musste einen triftigen Grund geben.

"Erinnerst du dich noch, als wir am Strand saßen und uns keiner Vorschriften gemacht hat ob wir essen dürfen oder nicht. Das einzige Hindernis beim Essen war das du dann meist alles angekokelt hast". Sima lächelte in Gedanken. Es war eine schöne Zeit im Paradies. Und sie hätte es auf keinen Fall gegen dieses lange Warten eingetauscht.

"Man... man... ja ja ich weiß. Aber das hier ist doch auch nicht schlecht"!

Er deutete auf den Joghurt und das Gemüse, was es ausnahmsweise nicht im Paradies gab.

"Und Krabben", erwiderte wiederum Sima und deutete auf eine Platte mit den Schalentieren. Sie erhielt nur ein improvisiertes Lachen von Mika.

Es vergingen weitere Minuten. Sima merkte nicht wie Mika-chan sie die ganze Zeit lang musterte. Er stellte fest das sie heraus geputzt ganz anders aussah als auf der verlassenden Insel im Paradies. Er wurde jedoch in Gedanken unterbrochen als Sima seinen Blick mit ihrem kreuzte und ansah. Er schreckte auf und schüttelte sich etwas. Im war es in diesem Augenblick unangenehm von ihr erwischt zu werden.

"Wieso... starrst du mich an Mika-chan"?

"Ich hab dich nicht angestarrt, nur zufällig in Gedanken in deine Richtung geschaut", erwiderte er und wurde etwas rot.

"Über was...", wollte sie wissen als die Beiden unterbrochen wurden. Glück für Mika, denn Sima konnte jetzt nicht weiter nachbohren. Eine Tür wurde aufgemacht und Raphael trat hindurch. Uriel folgte ihm mit einem Kinderwagen. Was ziemlich ungewöhnlich aussah.

"Oh... unter die Väter gegangen? Hab ich da was nicht mitbekommen Uriel"?

"Du hast dich im Paradies amüsiert, und daher wirklich etwas verpasst", erwiderte der dunkle große Mann. Raphael war inzwischen bei Sima angekommen und verbeugte sich vor ihr. Sie war erst ein wenig perplex, wurde es jedoch noch mehr als er ihr Hand küsste und sie anlächelte.

"Simael-sama, ihr seit wahrlich heran gewachsen. So wie es Gabriel beschrieben hatte. Kurz ...".

"Gabriel... wo ist sie...", unterbrach Sima sein Liebesgeschwafel.

"Wieso Simael-sama", unterbrach wiederum Mika Sima.

"Was ist hier eigentlich los"? Sima blickte zu Uriel der sich gesetzt hatte.

"Nun... um Raphael's Satz zu beenden, kurz bevor Gabriel verstorben ist...".

Stille herrschte in der Runde und man vernahm ein kurzes Schluchzen. Sima starrte gebannt auf den Boden. Genau das was sie befürchtet hatte war eingetreten. Sie und Mika hatten Gabriel im Angriff einfach allein gelassen. Sie waren einfach feige geflüchtete ohne ihr geholfen zu haben. Ohne zu wissen ob sie überhaupt in Sicherheit was.

"Wie...?" Durchbrach Mika die Stille und sah Uriel ernst an.

"Nachdem die Diablos ins Dorf von Sima's und Gabriel's Versteck eingefallen waren, hat man mir berichtet sie hätten es leer aufgefunden. Gabriel hatte das Dorf in eine Höhle geführt. Die Diablos hatten angenommen auch Sima befinde sich noch unter ihnen. Was eigentlich absurd war den einige haben sie mit dir Mika und Lados wegfliegen sehen. Die Höhle wurde gesprengt, und Gabriel mit ihnen unter Geröll vergraben. Wir haben sie finden können. Doch selbst Raphael konnte nichts mehr für sie tun. Sie hat gesagt wir sollen Simael beschützen, damit sie den Rang der Engel übernehmen kann"! Er sah in die Runde. Mika starrte ihn immer noch gebannt an. Sima hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen um ihr Schluchzen zu verdrängen, welches aber immer noch leise durch den Raum viel.

"Sie ist der gesuchte Seraph", stellte Mika fest und erhielt ein Nicken von Uriel.

"Deswegen wollten die Diablos Simael umbringen. Damit kein neuer Seraph geweiht werden kann".

"Aber wieso dann hast du vorausgesagt das ein männlicher Seraph erwachen wird"?

"Dein Bruder Ezechiel, hat uns geschickt täuschen können. Nicht zuletzt weil er wusste wer Sima war. Und Anfangs war sie ein kleines schutzloses Mädchen. Er wollte den Verdacht auf ein männliches Wesen lenken damit Sima erst einmal nicht unter Verdacht steht. Er hat die Orakel und Wahrsager, ja sogar mich, mit seiner Seele täuschen und blenden können. Er hat sich als Sima ausgegeben. Nur deswegen ist er auch in ihren Körper geschlüpft, weil er wusste wenn sein Bruder erfährt das er in einem Körper steckt, diesen Körper auf jeden Fall beschützen würde. So war Sima also nicht mehr hilflos auf sich allein gestellt. Sein geschickt eingefädelter Plan ist im ersten Moment zwar aufgegangen, jedoch hat Simael ihre Kräfte sehr früh gebraucht und dennoch den Verdacht allmählich auf sich gezogen".

"Hey, hör auf zu flennen, das Leben geht weiter. Vor allem für dich Sima".

Mika fuchtelte mit den Armen hin und her so das sie zu ihm aufschauen musste.

"Hast verstanden? Gabriel wird wiederkommen"!

"Was für ein Bastard bist du eigentlich? Hast du keinerlei Schulgefühle sie einfach allein gelassen zu haben. Wir hätten sie retten können. Aber nein wir mussten ja unbedingt Urlaub auf Insel Paradies machen. Hast du überhaupt ein Funken Mitleid in dir"! Sie sprang auf und hastete davon.

Mika lächelte etwas überrascht. Mit solch einem Wutausbruch hätte er jetzt nicht gerechnet.

"Äh... ich bin gleich wieder da. Fangt bloß nicht ohne uns zu essen an"!
 

Gerade als er ihr ins Zimmer folgen wollte, wurde die Tür vor seiner Nase zugeschmissen.

"Was soll das"! Schrie er und wurde ein wenig ungeduldig.

"DRAUßEN BLEIBEN", erwiderte eine kreischende Stimme. Mika-chan schreckte aber weniger ihr ungewöhnliches Kreischen ab. Er stieß die Tür auf und betrat ohne "wenn und aber draußen bleiben" einfach den Raum.

"Hab ich nicht gesagt du sollst draußen bleiben", brummte sie und wollte ihn ruppig wieder die Tür hinaus werfen.

"Hab dich nicht so zickig Weib! Mit dir kann man nur reden wenn du halb am ersaufen bist"!

"Und du bist der, der mich ersäufen will, was"!

"Ich? Ich musste dich schon zichmal retten"!

"Was hat das jetzt damit zu tun? Ich will dich nicht sehen"!

"Muss du aber wenn ich vor dir stehe. Gabriel ist gestorben und du kannst ihr nicht ewig nach heulen. Wenn du sie wirklich gern hast kannst du ihr gleich mal die Windeln wechseln".

Sima sah ihn scharf an und ihr wurde bewusst das in dem Kinderwagen wohl Gabriel's Wiedergeburt gelegen hatte.

"Das ist doch gar nicht der springende Punkt"!

"Was dann, das man dich nicht in die Luft gesprengt hat. Der einzige Seraph? Verstehst du überhaupt um was es hier geht Sima"?

"Dann erklärst der dummen Kuh mal lieber"!

"Es geht darum einen jahrelangen Krieg gehen die entstehende Hölle zu beenden. Der Krieg zischen dem ehemaligen 5 Erzengel Luzifel. Oder auch bekannt als Luzifer"!

"Luzifer? Ein Engel? Er... aber wie ist das möglich"?

"Er hat sich gegen die Mächte des Himmel stellen wollen und gefallende Engel um sich geschart. Er selbst wurde gebrandmarkt als er aus Hass den ersten Seraph ermordet hatte. Man strich man das el aus seinem Namen. Von dort an hatte er Rache geschworen, weil man ihn einfach verbannt hatte. Seine Wut war so stark das auch die Dämonenmächte seinen Untertanen wurden und sich ihm ergaben. Der Teufel war geboren, und er hatte keine andere Aufgabe als Rache an den Engeln des Himmels zu nehmen. Schon Jahrzehnte lang das selbe Spiel. Doch dieses mal ist es zum Desaster gekommen und man hat alle 3 Seraphim stürzen können. Der Macht von Luzifer bin ich selbst unterlegen. Nur eine Macht wie deiner, des Seraph, kann ihn wieder zum stürzen bringen".

"Aber stand im Glauben der Menschen nicht das der Engel Michael das Heer des Himmels zum Sieg gegen Luzifer bringen wird"?

"Pah... ich denke euch Menschen hat man in Sachen Engel und Glaube sowieso ziemlich angeschissen. Bis jetzt hat das noch kein Michael vor mir schaffen können"!

"WAS? Soll das etwas heißen ich soll da einfach mal in die Hölle spazieren und diesem Luzifer den Kopf abhacken? Ist das denn schon alles vorprogrammiert"?

"Gut, wenn du nicht willst. Keiner zwing dich. Ich aber sehe nicht einfach tatenlos zu wie dieser Bastard einen Engel nach dem anderen umlegt. Auch wenn es aussichtslos ist. Gleich nach deiner Weihung werde ich meine Truppen zusammenrufen lassen. Es hat schon alte Tradition das dies mit jedem Michael passiert".

Er machte kehrt und stiefelte gelassen aus dem Raum.

Sima's Hände fingen an zu zittern. "Das machst du doch jetzt absichtlich du dämlicher Arsch"!

Sie rannte aus der Tür und blickte ihm den Gang entlang nach. Mika drehte sich aufgrund dieser Bemerkung zu ihr um und zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht was du damit meinst, aber abringen lass ich mich sowieso nicht davon".

Akt 7/ END

Akt 8/ Holy BETRAYAL & Akt 9/ Battle LOVER

Akt 8/ Holy BETRAYAL
 

Der Tag des Weihung war gekommen. Sima fühlte sich schrecklich. Sie wusste das auf ihren Schultern eine große Last ruhte. Aber auch das Gefühl jeden Moment etwas Wichtiges zu verlieren. Wenn sie zum Seraph geweiht wurde hätte sie doch so viel macht es verhindern zu können. Er hatte sie in eine Zwickmühle gebracht. Falls Sima sich weigerte gegen Luzifer zu kämpfen würde Mika-chan sicher nie wieder von der Schlacht gegen ihn zurück kehren.

"Ich fühle mich schrecklich", jammerte sie. Ihre Leibeigene lächelte.

"Ihr seht ganz und gar nicht danach aus Simael-sama.

"Wieso nennt ihr mich Simael und nicht Sima"?

"el steht im heiligen für ein Himmelswesen. Es bedeutet strahlend, oder hell. Wenn ihr zum Seraph geweiht werdet seit ihr eine Heilige und verdient diese Auszeichnung".

"Aber, alle Engel tragen einen Namen mit el"!

"Nicht die Seelenlosen, die von der Erde kommen. Ihr wurdet nicht als Engel geboren. Deswegen müsst ihr auch geweiht werden".

"Das klingt ja verwirrend". Sima zuckte mit den Schultern und ließ das Mädchen weiter an ihrem Kleid herum fummeln. Sie wäre da auch im Bikini rum gelaufen, aber Uriel hielt sich an diese strenge Kleiderordnung bei der Zeremonie. Das Kleid war weiß. Die Ärmel waren lang und groß geschnitten. Um ihren Bauch hatte man ein dickes Band gebunden welches rot schimmerte. Sima sah den Fummel als übergroßen Kimono. Ihre Haare hatte man mit Blume nach oben gesteckt. Die Rosen waren ebenfalls weiß. Im Himmel galt diese Farbe als rein und unbefleckt, ideal für solche Zeremonien wie sie gerade anstand. Als sie endlich fertig war, bekam Sima noch einen weißen Umhang, dann wurde sie aus dem Zimmer geschickt. Uriel empfing sie. Er hatte durch und durch schwarze Sachen an. Wieso musste sie denn in weiß gehen, und andere im sterilen schwarz? Denn Uriel war nicht der einzige. Als die Beiden den Weihungssaal betraten, waren alle anwesenden schwarz gekleidet.

"Hab ich mich in der Farbe vergiffen, oder ist das normal"? Flüsterte sie als Uriel mit ihr den Teppich zum Altar schritt.

"Nein, habt keine Angst. Allein auf euch soll die gute weiße macht übergehen, deswegen ist es strengstens verboten das ein er außer euch weiß bei dieser Zeremonie trägt"!

Sie waren am Altar angekommen, und Uriel verließ sie um sich auf den letzten freien Stuhl zusetzen der hinter dem Altar aufgebaut war. Raphael, Michael und das Baby was schon bald die junge Gabriel sein wird, waren schon anwesend. Nun war Sima auf sich allein gestellt. Ein Engel mit weißen Schwingen stellte sich vor sie. Er war hier wohl der Amtsleiter in Sachen Weihen. Er ließ Sima in die Knie gehen. Dann sprach er lateinische Worte die von den Gästen Satz für Satz wiederholt wurden.

Danach folgte das bekannte Weihwasser welches über ihren Kopf getropft wurde. Wieder sprach er in lateinischen Wörtern.

"Dem Herren seist du am nächsten. Sollst deine Hand über deine Untertanen halten. Sollst Frieden bringen und bewahren. 1. Seraph des 2 Jahrtausends"!

Der Priester hob aus einem Kissen einen Rosenkranz. Die Blütenblätter der eingeflochten Rosen waren Pech schwarz. Sachte ließ er den Kranz auf Simas Haupt nieder.

"Simael, Seraph des Himmelreiches erhebt euch vor euren Untertanen".

Was Sima dann auch tat. Sie blickte in die Gesichter der Cherubim. Alle drei standen vor ihren Stühlen und hielten eine Feder in der Hand. Das Baby konnte leider noch nicht stehen und wurde deshalb von einem Priester auf den Arm genommen.

Auf dem Alter war ein Kissen. Sima gelangte durch eine Treppe auf diesen und ließ sich auf das Kissen nieder. Im Hintergrund sangen die Gäste lateinische Wörter.

"Das Cherubim widerlege den Segen", rief der Priester und bat den ersten Erzengel aufzustehen.

Raphael hatte das Glück der erst zu sein. Der Altar machte Sima einen Kopf größer als den femininen Mann. Er ging auf die Knie und legte seine Feder in Simas Hände.

"Ich Raphael übergebe euch Simael-sama das Element Luft um uns zu schützen"!

Raphael stand wieder auf, verbeugte sich sachgemäß noch einmal und ließ Uriel den Vortritt. Dieser kniete eben so nieder und legte eine braune Feder Sima in die Hände.

"Ich Uriel übergebe euch Simael-sama das Element Erde um uns zu schützen"!

Aus seinem Blick sprach Trauer. Sima konnte dies aber so recht nicht deuten.

Als nächstes trat Mika-chan vor den Altar. Seine Feder war rot. Nur einmal schenkte er ihr einen Blick mitten in die Augen.

"Ich Michael übergebe euch Simael-sama das Element Feuer um uns zu schützen".

Mit lebloser Mine ließ auch er seine Fehler in ihre Hände gleiten.

Gabriel kam in Begleitung des Priesters. Sie hatte das letzte Element in der Hand, eine blaue Feder.

"Gabriel übergibt euch Simael-sama, dass Element Wasser um uns zu schützen".

Engel an den Seiten der Halle zündeten Weihrauch. Die Cherubim hatten sich im Gang als erstes aufgestellt. Die weiteren Gäste und Priester hatten sich ihnen angeschlossen und reiten sich den Gang entlang bis zu einer Tür. Als Sima an ihnen vorbei schritt verbeugten sie sich abwechselnd vor ihr.

Sie bemerkte das Uriel und Mika-chan ihr mit gesenktem Kopf folgten.
 

"Ihr seit so still und esst nichts, das gibt den hohen Gästen Rätsel auf Simael-sama"! Uriel sah zu ihr hinauf. Sie saß auf einem höheren Stuhl und vor ihr lagen zahlreiche Früchte und anderes Eßbares. Sima blickte zu ihm hinunter und schüttelte den Kopf.

"Entschuldige Uriel, ich war nur in Gedanken"!

Er nickte und ließ seinen Blick durch die Runde der Gäste wandern, die gerade an der Meter langen Tafel aßen und fröhlich mit einander diskutierten oder gestikulierten. Schließlich erblickte er Mika-chan gegenüber von ihm sitzend. Er schaufelte wieder einmal das Essen ohne Pause in sich hinein. Die Essgewohnheiten hatte er wohl mit aus dem Paradies gebracht. Er gebrauchte werde Messer und Gabel, noch eine Serviette. Dementsprechend sah es auch rund um seinen Essplatz aus. Uriel stieß den Jungen mit seinem Bein an und lenkte Mika's Aufmerksamkeit auf sich.

"Benehm dich, und rede mit ihr"!

Mika sah ihn fragend an. Uriel deutete auch Sima die immer noch betrübt auf ihren Teller sah.

Aber ehe Mika ein Gespräch mit ihr anfangen konnte, stand sie auf und entschuldigte sich höflich etwas frische Luft schnappen zu müssen. Gerade als Mika ihr nach wollte hielt Raphael ihn auf.

"Warte lieber eine Weile, ich werde mich mit ihr unterhalten. Ich bin mir sicher das du ihr Problem nicht lösen willst"!

Nun hatte auch Raphael sich erhoben. Schnell lief er dem Mädchen hinter her.

Sie hatte gerade die Treppe erreicht als sie Rufe vernahm.

"Simael-sama"!

Raphael lief mit schnellen Schritten auf sie zu. Als er sie eingeholt hatte.
 

"Wie konnte es sein das man die 3 Seraphim umbringen konnte? Wenn sie so stark waren selbst Luzifer zu töten"?

Raphael setzte sich auf die Steinbank des kleinen Innenhofgartens. Vor ihnen plätscherte ein Springbrunnen. Rings um den Garten waren Blumen und Sträucher gepflanzt worden.

"Einen haben die Dienstmädchen erstochen in seinem Gemach gefunden. Der Andere wurde unter einer Mauer begraben, und kurz nach dessen Tode wurde auch der letzt mit einem Schwert getötet. Alle drei Morde hat man nie mitbekommen".

"Heißt das die Mörder mussten unter euch gelebt haben"?

"Richtig, doch darüber wollte ich gar nicht mit euch reden Simael-sama. Was hat sich zwischen euch und Michael abgespielt? Ihr scheint sehr an einander zu hängen. So kommt es mir jedenfalls vor".

"Im Paradies? Nichts, es hat sich bloß heraus gestellt das wir uns in Wirklichkeit nicht so hassen wie wir immer tuten. Ich weiß das er schon bald in die Schlacht ziehen wird. Doch....".

"... ihr wollt es nicht. Michael hat euch schon aufgeklärt wie die Schlacht jedes Mal ausgegangen ist, nicht war"?

"Wenn er doch weiß er kann allein gegen Luzifer nicht gewinnen, wieso zieht er dann in diese aussichtslose Schlacht"?

Raphael lachte auf. "Weil er der größte Dickschädel ist den ich kenne. Er hat so einen großen Stolz, dass er es einfach nicht zulassen kann, als rechtmäßiger Erzengel Michael des Cherubim, sein Schicksal nicht zu erfüllen. Und dies wird von Generation zu Generation immer weiterbestehen. Sich gegen Luzifel zu stellen und eine erbittliche Schlacht zu führen. Ich denke er hat so einen Dickschädel, dass es wirklich ein gefährliche Schlacht für Luzifel werden wird".

"Wieso nennst du ihn noch Luzifel"?

"Wieso nicht Simael-sama". Wieder grinste er und fuhr sich durchs Haar.

"Nicht zuletzt will Mika-chan sicher wieder zu euch zurück kehren"!

Sima wurde rot und drehte sich zum Wasser, welches ihr Spiegelbild wieder spiegelte. Sie betrachtet es eine Weile bis sie Raphael's Kopf neben sich erblickte und erschrocken zusammen fuhr.

"Fühlt ihr euch nicht wohl Simael-sama? Es wird seine Zeit brauchen bis ihr euch an das Leben eines Seraph gewöhnt habt. Es sei denn ihr werdet daran gehindert"!

"Wie meint ihr das"? Ihr Blick musterte sein Gesicht verunsichert. In ihr stieg ein ungutes Gefühl hinauf.

"Was wäre wenn der Mörder noch unter uns lebt, so wie ihr es richtig vermutet hattet? Was ist wenn er es jetzt auch euch abgesehen hat? Um Luzifel's Übernahme nicht zu gefährden, müssen alle Seraphim getötet werden. Und da wird man bei euch Simael keine Ausnahme machen".

Raphael drängte Sima immer weiter nach hinten. Ihre Hände krallten sich in den kalten Stein des Brunnens. Als sie sich bewegen wollte um aufzustehen, wurde sie von Raphael hart angefahren. Er hinderte sie daran zu flüchten, indem er sie fest an den Schultern gepackt hatte und auf ihren Sitzplatz presste.

"Aber Seraph Simael. Ich nehme doch nicht an ihr haltet mich für den Mörder? Ich, euer treuster Untertanen und ein Mitglied es Cherubim".

"Wenn es nicht so sein sollte, dann lasst mich bitte los Raphael"!

Dieser lächelte ermüdend und ließ tatsächlich von ihr ab. Sima stand in windest Eile auf und wollte so schnell es ging aus seiner Nähe flüchten, doch auch dieses mal wurde sie von ihm aufgehalten. Er hatte ihr Handgelenk gepackt.

"Vertraut ihr mir nicht"?

"Wieso macht ihr das Raphael"? Ihre Augen sahen nun schon ängstlicher zu dem zierlichen Mann hinauf.

"Ich verstehe nicht was ihr meint. Ich wollte nur wissen ob ihr mir Vertrauen schenkt"!.

Seine Hand fuhr hinauf zu ihrer Wange und strich darüber.

"Ihr seit der schönste Seraph den ich in meinem Raphael Dasein je zu Gesicht bekommen habe. Ihr wisst nicht wie ich Michael-sama um eure Zuneigung beneide", flüsterte er und seine Hand fuhr hinab zu ihrem Hals. Mit einem festen Griff hatte er diesen umschlossen und drücke überraschend zu.

Sima keuchte vor schreckt auf und wollte schreien, doch ihre Stimme versagte in der Note.

"Nur schade das er jetzt nicht hier ist um euch zu beschützen. So wie die letzen Male"!

Sein Griff wurde immer enger und sein sonst so heiliges Gesicht hatte sich zu einer fiesen Grimasse verzogen.

"Das alles tu ich nur Luzifel's halber. Dem Herrscher der Unterwelt, und mein geheimer geliebter Herr. Wie gerne hätte er euch an seiner Seite gesehen, da bin ich mir sicher"!

Sima wollte Raphael ans Schienbein treten, doch ihr Körper wurde von seiner Kraft in die Höhe gehoben, und so baumelte sie hilflos in der Luft herum. Sie konnte sich nicht wehren, denn leider wusste sie ja nicht wie. Ihre Kräfte blieben in solch einer Situation wohl verborgen. Um sie herum fing es allmählich an schwarz zu werden.

"Ich setzte nur meine eigene Tradition fort Sima-chan"! Sein Lachen übertönte ihr jämmerliches Krächzen. Ihre Wehr wurde immer schwächer, bis Sima schließlich regungslos in der Luft hing. In diesem Moment jedoch bemerkte er nicht die herannahende Gefahr von hinten. Ein Schwert bohrt sich durch seinen Unterleib.

"Du elender Verräter", vernahm Raphael an seinem Ohr bevor er auf die Knie sackte, und das leblose Mädchen auf den Boden fallen ließ.

Michael zog sein Schwert aus Raphael's Körper und stieß mit seinem Fuß verächtlich gegen den Mann.

"Du hast sie alle umgebracht. Deine Herren, den du eigentlich Treue und Unterwerfung geschworen hattest. Du wirst in den Hölle vergammeln, und mit ihr verbrannt werden"! Nachdem er dies mit gefühlloser Stimme gesagt hatte rammte er ihm ein zweites Mal das Schwert in den Körper mitten durch dessen Herz. Als Mika mit ihm fertig war bemerkte er erst jetzt das Sima nicht wieder aufgestanden war. Er fühlte ihren Puls, spürte keinen Atemzug mehr.

"Scheiße, das darf nicht war sein", fluchte er. Er hob sie auf seine Arme und blicke in ihr blasses Gesicht. Er biss sich auf seine Lippen und erkannte das sie tot war. In windest Eile stürmte er zurück in den Saal.

Mit einem festen Fußtritt hatte er die schwere Tür aufgestoßen. Die Gäste blickten verwirrt zu ihm und sahen die gerade erst geweihte Simael leblos in seinen Armen liegen. Unruhe und Panik machte sich breit, weil keiner wusste wie es nun weiter gehen sollte.

"Ich muss die Party leider unterbrechen, aber wir haben ein wiederholtes Problem zu lösen", schrie Mika in den Raum. Uriel stürmte auf ihn zu und entriss ihm den Körper.

"Wie lang ist sie schon tot"?

"Nicht lange, wir haben aber sicher nicht mehr viel Zeit"!

Uriel rief Priester und Wachen zusammen die ihm folgen sollten.

Ihr Weg führte die Schar in einen kleinen Raum.

Priester und Wachen breiteten eine Maschine vor.

"Wie ist das passiert"? Wollte Uriel in der Eile wissen.

"Raphael hat sie erwürgt. Er war der Mörder der anderen Seraphim".

Uriel sah Mika überrascht an. Aber ihm war der Grund jetzt erst einmal egal. Er legte Sima rasch in einen Behälter.

Dann gab er ein Zeichen und die durchsichtige Röhre mit Sima wurde geschlossen. Danach nahmen alle Beteiligten Abstand von dieser, und ein Priester legte den Schalter zu der großen Maschine um. Diese fing bedrohlich laut an zu brummen. Sekunden später durchzuckten Blitze die Röhre und erhellten das ganze Zimmer. Als Mika seine Augen wieder öffnete, und das Lichtspecktakel zu Ende war, erblickte er Sima die in der Röhre, die ihre Augen öffnete und ihren Kopf zu ihm drehte. Tränen glitzerten von weitem an ihrer Wange.

Ohne abzuwarten bis Uriel das o.k. Zeichen gab stürzte er sich auf die Röhre und öffnete sie. Ein paar elektrisch aufgeladene Teilchen gaben ihm wenige Stromschläge, die ihn aber weniger abhielten nach Sima zu schauen.

"Ich habe sie alle gesehen. Sie haben mir guten Tag gesagt und wollte sich mit mir unterhalten. Sie haben gesagt das ich noch zu jung zum sterben wäre"!

Mika strich ihr über die Haare.

"Da hast du ja noch mal Glück gehabt". Er drücke sie fest an sich und seufzte erleichtert auf.

"Ich ... ich habe ihm vertraut und gedacht er wäre ein Freund", schluchzte sie und krallte sich fest in seine Sachen hinein. Daraufhin spürte Sima das Mika sie fester an sich zog und beruhigend über ihr Haar strich. Um sie herum wurde es still, und alle Anwesenden schwiegen für eine Minute. Als Sima sich beruhigt hatte, löste sie sich langsam aus Mika-chan's Armen. Als er ihr ins Gesicht blickte sah er einen leichten Rotschimmer.

"Du hast mir einen ziemlichen Schreck eingejagt", gab er zu. Sima lächelte. Vorsichtig berührte sie mit einer Hand seine und streckte sich zu ihm hinauf. Sein Blick erkannte ihr vorhaben, als sie ihre Augen schloss und sich ihm näherte. Gerade als auch er seine Augen erwartend geschlossen hatte durchbrach Uriel's Stimme ihren Augenblick ruppig. Beide schreckten auf und sahen sich zu dem Engel um.

"Michael-sama, wir sollten Simael-sama jetzt ein wenig Ruhe gönnen".

Er gab ein Zeichen, und ein Wächter nahm sich Sima an und hob sie aus der durchsichtigen Röhre. Als er mit ihr durch die Tür verschwand ging Uriel zu Mika und setzte sich neben ihn.

Er seufzte. "Mach es nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist Michael. Du lässt sie lieber mit solchen Belastungen in Ruhe. Es würde nur noch mehr weh tun sie verlassen zu müssen"!

Uriel hatte wahrscheinlich recht. Mika's drang Sima nicht zu verlassen wuchs. Dabei war er vor einigen Tagen von seinem Vorhaben nicht mehr abzubringen gewesen.

"Ich werde so schnell es geht abreisen Uriel. Schick für mich die Nachricht heraus man soll die Truppen zusammen rufen"!

Uriel nickte. Seine Hand ruhte tröstend auf Mika's Schultern.

"Ich erinnere mich noch an deinen Vorgänger. Man sagte er würde mir ähnlich sein. Er war ruhig, intelligent und hat seine Schlachtzüge genaustes geplant. Doch als es so weit war, sind seine Truppen an einer falschen Berechnung gescheitert. Er war in dieser Hinsicht dumm zu glauben alles würde sich errechnen und genaustes planen lassen. Doch du bist da genau das Gegenteil. Deine offensive und Aggressivität sind einmalig. Ich hoffe sie bringt dir in deiner Bestimmungsschlacht etwas".

Ohne weiter auf Uriel's Worte eingegangen zu sein, lief Mika davon. Er ließ sich diesen Augenblick noch einmal vor Augen führen. Er war so weich wie Butter geworden. Und er ist es jetzt immer noch wenn er an diesen Augenblick denkt. Vor sich hin grummelnd schloß er sich in seinem Zimmer ein, welches er Gedanken versunken betreten hatte.

"Was würdest du an meiner Stelle tun Ezechiel"?
 

*er ist verschwunden *

*nicht mehr da *

*er hat sich unbemerkt davon geschlichen *

*weißt du wo er hingegangen ist ?*

"Er ist nicht mehr da, wo ist er hin? Ich spüre ihn nicht mehr. Ich spüre nur eine Leere in meinem Herzen".

*Ezechiel !!!!!*

"Ezechiel... er hat mich verlassen. Aber wieso?"

Es war dunkel im Zimmer. Am Fenster hing ein kleiner Kristall. Die Mondstrahlen bündelten sich in ihm und warfen einen kaum sichtbaren Regenbogen über ihr Bett. Sie beobachte die Farben. Als sie in den Strahl des Kristalls hinein griff, zauberten die Regenbogenfarben ihr ein Armband. Die Decke hatte sie bis unter ihr Kinn gezogen. Jetzt fühlte sie sich allein. Ihr Schutzengel hatte sie in dieser Nacht sitzen gelassen. Was nun, jetzt war sie dieses hilflose Mädchen mit den Zauberkräften, die nur dann zum Einsatz kamen, wenn sie es am wenigsten wollte. Jetzt war sie schutzlos. Und nun, da sie nicht mehr seinen geliebten Bruder in sich trug, was würde er nun über sie denken? Simael, oder hieß sie früher doch einmal Sima? Alles hatte sich rasant geändert. Ihr liefen die Bilder durch den Kopf. Als sie im Himmel ankam, und nur das schwarze vor ihren Augen hatte. Der Kerker, die Ruine und ihre Gänge. Das Dorf, die Wiesen und der blaue Himmel. Zerstörung, und eine brennende Burg. Gabriel, Mika-chan, Uriel und nicht zuletzt Raphael. Das Paradies und die Fische. Den feinen Sand und zwei Hände die einander fest umklammerten. Dann der Priester, vor ihr stehend. Die 4 Federn, Raphael, der seine Hand nach ihr ausgestreckt hatte und diese Grimasse zog.

Sein Gesicht, welches ihr so nahe war. Und jetzt, die Regenbogenfarben an ihrer Hand. Es war dunkel. Sie war allein
 

"Ich weiß das du jetzt gehen musst. Doch... du weißt das ich dich nicht gehen lassen. Dennoch kann ich dich nicht daran hindern".

Mika drehte sich erschrocken um. Sie stand an der Wand gelehnt. Wie lange hatte sie darauf gewartet, dass er wohl heraus kommen würde. Und das mitten in der Nacht.

"Jetzt geht ihr alle, und ich bin wieder allein. Wieso ist er nicht bei mir geblieben"?

"Wer ist er", erwiderte der junge Mann mit den roten Haaren.

"Dein geliebter Bruder. Was nun, bin ich daran Schuld? Gibst du mir die Schuld? Hasst du mich deswegen"!

Sein Blick war stumm und er spielte mit seinem Ärmel. Er hatte sich gegenüber von ihr an die Wand gestellt. Das Licht, der seichten Lampe, ließ sie kümmerlich auf dem Boden hockend aussehen.

"Ich weiß das er gegangen ist. Er hat mir Lebewohl gesagt. Er meinte er werde gerufen. Es ist nicht deine Schuld. Und du bist auch nicht allein. Gabriel und Uriel sind doch noch bei dir".

Sie blickte hinauf und sah sein Lächeln. "Aber das genügt mir nicht"!

Mika-chan stieß sich von der Wand ab und hob einen Beutel vom Boden auf.

"Wünsch mir Glück Seraph Simael". Seine Hand fuhr hinauf zu einer zagen, gelassenen, grüßenden Bewegung. Dann ging er den Gang entlang. Wurde aber wieder langsamer und drehte sich um. Er hatte eigentlich noch auf eine Antwort gewartet.

Ihre Federn langen auf dem Boden. Sie hatten keine Kraft graziös und anmutig in die Höhe zu steigen.

Seine Wange strich eine Feder entlang. Sima hatte sich im zugewandt. Sie kauerte zwar immer noch am Boden, lächelte ihn aber warm und freudig an.

"Ich wünsche es dir, ja", sagte sie und in Gedanken viel sie ihm um den Hals. Sie spürte seine Arme und seinem Atem. Als sie jedoch aus ihrem Traum aufwachte war er verschwunden.

Akt 8/ END
 

Akt 9/Battle LOVER
 

Es war als hätte man einen Fluch über diese Mission gelegt. Das Wetter war mies. Soldaten erkrankten nach einander an einer unbekannten Krankheit, die sich nicht in den Griff bekommen ließ.

Zu allem Überfluss hatte er auch schon so ein Kratzen im Hals.

Mika stampfte wütend auf dem Boden herum. Er war außer sich. Die Truppe kam langsamer als geplant voran. Und so würde die Reise bis zu den Herrsmächten Luzifers noch länger dauern. Er spürte eine übersprudelnde Ungeduld in sich.

"Macht schon ihr lahmen Kröten", knurrte er und sah hinter sich. Die Männer räumten gerade das Lager auf. Bald würde der Fußmarsch weiter gehen. Aber bald war nicht gleich jetzt. Mika reagierte sich aus reinem Zeitvertreib an einem abgestorbenen Baum ab. Er wurde das Gefühl nicht los das die Schlacht jetzt schon gescheitert war.

"Hätte Raphael uns nicht verraten, würde die Kotzkrankheit ganz einfach in den Griff zu bekommen sein. Aber nein... er muss sich ja gerade dem anschließen, welches er eigentlich bekämpfen sollte. Dieser Arsch soll mit Luzifer in der Hölle brutzeln und verkockeln bist die Beiden schwarz sind".

Er bemerkte das von dem Baum nun nichts mehr brauchbares übrig geblieben war. Um sich weiterzubilden zog er eine Karte heraus und orientierte sich an der Lage seiner Armee.

"Hey, wir sind nur noch ein paar Kilometer von dem ersten Stützpunkten Luzifers entfernt. Leute, wir können bald auf die Schädel dieser Bastarde schlagen", rief der Jungen und streckte sich multivierend in die Höhe. Von hinten kam nur ein "Toll", welches ziemlich genervt klang.

"Für was bezahl ich euch träge Säcke eigentlich"?
 

Wenn Mika etwas im Gefühl hatte, dann lag er meist auch nicht ganz daneben.

Auch in den nächsten Tagen verbesserte sich der Zustand der Truppe nicht. Eher im Gegenteil.

Mika-chan's Truppe war nun schon mehr als 2 Wochen unterwegs. Das Gelände war nicht alt zu gut zum Fußmarsch geeignet. Aber was hätte er Anführer denn schon großartiges tun können?

Mika ging durch den Kopf, dass er wohl schon bald an die Tradition anknüpfen würde. Wobei er noch nicht einmal so richtig gegen Luzifer antreten konnte, weil seine Truppen schon an den ersten paar Kilometern gescheitert waren.

Auf einem Hügel angekommen, erblickten die Soldaten und ihr Heerführer das Tal, wo sich die ersten Gegner postiert hatten. Ein Lager, welches Luzifer mehr als 4 Mal vor seinen Toren aufbauen lassen hatte. Die erste Hürde die seine Truppen zu meistern hatte.
 

"Wenn Krieg und Verdammnis die Nahrung des Teufels sind, könnte man ihn nicht einfach besiegen, indem man einfach nicht mehr gegen ihr kämpft"?

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"Wenn Liebe ein Zeichen der Zuneigung ist, wenn Handlungen Liebe ausdrücken, wieso dann ist es so schwer es auszusprechen"?

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"Wenn ein Leben erlischt, und ein anderes erleuchtet, wieso ist der Schmerz des Hinterbliebenen immer noch so groß, dass das neue Licht es nicht lindern kann?

Sag mir Gabriel, was soll ich tun um ihn nie wieder zu verlieren zu können? Es ist ein Unendliches Spiel was er spielt. Es ist nicht fair das er einfach so gegangen ist. Ohne mir etwas zu hinterlassen".

Sima betrachtete das Baby in der Wiege. Es sah der alten Gabriel kein Stück ähnlich. Wieso auch, denn nach jedem Tod eines Cherubims wird eine neue Seele auserwählt die geeignet für dieses Aufgabe ist. Es gibt unter den Menschen wohl so einige, denn schließlich wiederholte sich das Auswahlverfahren hier wohl sehr oft. Ihre Finger spielten nervös mit ihren Haaren. Hin und wieder stieß sie die Wiege an, damit Gabriel weiter in Ruhe schlief. Das Baby schrie in letzer Zeit sehr oft. Vielleicht hatte sie genauso wie Sima ein schlechtes Gefühl.

Sie bemerkte nicht Uriel, wie er sich neben sie gestellt hatte, und sie ansah. Seine Mine war besorgt.

Sima zuckte in diesem Augenblick zusammen, als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte.

"Ich... ich habe schlechte Nachrichten. Man hat keine weiteren Boten von Michael erhalten. Der Kontakt scheint abgebrochen zu sein. Er hatte das letzte mal berichtet, er würde die erste Wand Luzifers angreifen wollen. So wie es aussieht ist seine Mission schon an den ersten Toren gescheitert"!

Sima blickte zu Uriel hinauf.

"Nein... das kann nicht sein", sagte sie im sicheren Ton.

"Mika-chan hätte seinen Tod gebührend verabschiedet, und das weiß ich weil er es mir versprochen hat. Er würde mich ein letztes mal besuchen, bevor er geht. Aber dies ist leider nicht eingetreten. Vielleicht sind seine Boten bloß aufgehalten worden".

"Simael, die Truppe war schon geschwächt bevor sich überhaupt angreifen konnten".

Sie stand vom Stuhl auf. Ihre Fäuste waren geballt, und ihre Augen blickten ihn scharf an.

"Schluss jetzt. Dann hat er mal wieder seinen Willen durchsetzten können".

"Äh.. was meint ihr damit Simael-sama"?

"Ich werde gehen, so wie es Mika-chan gewollt hatte. Nur zu dumm das ich erst so stur war, und es nicht einsehen wollte das der kleine Zwerg es wirklich nicht ohne meine Hilfe schafft".

Uriel blickte sie mit verdatterten Augen an. Er war sich bewußt das Sima noch nicht einmal wusste wie Krieg überhaupt geschrieben wurde. Geschweige denn das sie ein Heer durch einen Luzifer Krieg führen konnte.

"Entschuldigt, aber übernehmt ihr euch dabei nicht ein wenig Simael"?

"Quatsch... wenn Mika das gebacken bekommen, werden die Söldner auf mich fliegen"!

"Fliegen???"

"Ja fliegen, wie wäre es mal mit einem Luftangriff"!

"Aber... wie stellt ihr euch das vor. Nicht alle Engel besitzen die Schwingen um zu fliegen"!

"Ich meinte damit ja auch nicht Flügel"!
 

"Scheiße, SCHEIßE"....

Mika wusste dieses Wort oft zu gebrauchen. Nicht zuletzt krakelte er es jede 2 Meter durch die Felsenwände hindurch. Sein Arm war blutig und er hielt ihn schmerzvoll an seine Brust gepresst. Gut, er hatte wieder einmal richtig hervor geahnt, und genau das schlimmste war eingetreten. Seine Soldaten wurden spielten von der ersten Wand Luzifers platt gemacht. Mika wollte bis zum bitteren Ende kämpfen, doch dummer weise hatte sich ein riesen Drachen zum Ende der Schlacht eingemischt und ihn einfach mit sich genommen. Ladon hatte die Hitze nicht gut getan, und so war Mika nun in dieser Einöde gelandet, und von seinem geliebten Drachen einfach ausgesetzt worden. Nach einer kurzen Gefangenschaft von Seelenlosen Engelsshamaden war er wieder am laufen.

Er hatte Hunger...

Er hatte Schmerzen...

Ihm taten die Füße vom ewigen laufen weh....

Und nicht zuletzt hatte er wieder einmal das dumpfe Gefühl nicht bei einer Schlacht sein Leben zu verlieren. Da hätte er sich doch lieber von einem Engel durchbohren lassen, als ganz allen und hilflos einen langweiligen Hungerstot in einer Wüste zu ertragen. Er schätze diese ganze Wanderei schon mehrere Tage lang. Und es würde wohl noch Jahre so weiter gehen. Er dachte nach, und stellte fest, jetzt gerne in einer bestimmten Gesellschaft zu sein. Aber das schien wohl sinnlos zu sein. Durch die langen Felsgänge schallte ein seltsames Echo. Mika erkannte dieses Geräusch in keinster Weise wieder. Es hörte sich fast Maschinell an, doch woher sollte hier eine Maschine kommen. Er beschleunigte seinen Schritt. Weit vor ihm sah man eine breitete Öffnung die zum ende der Felsenwände führte. Aber wie nähr er auch dem Ausgang kam, das Geräusch wurde weder lauter noch leiser. Verwundert streckte er seinen Kopf aus der Öffnung. Er erkannte jedoch nur die Einöde und weites weites Wüstenland. Er raufte sich die Haare und fluchte vor sich hin.

"Jetzt dreh ich auch noch vollkommen durch. Junge bleib ruhig... das ist alles die Sonne, und die viele Hitze". Gerade wollte er sich in den Sand fallen lassen, als das Geräusch abermals seine Aufmerksamkeit in eine Richtung lenkte. Sein Kopf streckte sich in die Höhe und erkannte ein ungewöhnliches Objekt die Felsen empor steigen. Ihn packte ein mulmiges Gefühl, und wie von Hummeln gestochen preschte er den Sand entlang. Gegen so ein unbekanntes Objekt am Himmel war Kämpfen wohl nicht sinnvoll. Mit panischen Blickten wandte er sich immer zu den Felsen um und musste feststellen das dieses Objekt in Begleitung von anderen identischen Objekten war. Ungewollt viel er zu Boden und erblickte nun eines der Objekte in ganzer Größe über sich schweben. Es hatte eine ovale Form, und war an einigen Seiten verglast. An der Seite trug das Objekt Ruder. Wie es fliegen konnte war dem jungen Mann der entsetzt in den Himmel starrte unbegreiflich. Denn es musste einige Tonnen wiegen. Am Objekt bewegte sich eine Luke, und Mika erkannte Männer die sich zu Boden seilten. Um ihn, wahrscheinlich, aufzusammeln, oder gar platt zumachen. So schnell er hingeflogen war, war er auch wieder auf die Beine gekommen und hat diese rasend vor einander gesetzt. Was allerdings seine Verfolger nicht daran hinderte ihm nicht an den Fersen kleben zu bleiben. Und auch das Objekt über ihm, folgte als ob er ein Magnet wäre. Im Hintergrund erkannte Mika eine regelrechte Flotte solcher Objekte.

"Jetzt... jetzt..jetzt reicht's aber", keuchend verlangsamte er sein Tempo, und blieb schließlich stehen. Wüten drehte er sich zu seinen Verfolgern um. Sie waren mit weißen Tüchern vermummt. Mika wusste nicht wer sie wahren, sie sahen jedoch Luzifers Heer nicht ähnlich.

"Ich bin Michael, ein Cherubim, und ich habe es nicht nötig vor meinen Gegnern einfach abzuhauen", schrie er aufgebracht und seine Energie stemmte sich in die Höhe so dass eine Engergiesäule entstand. Die vermummten Gestalten blieben Stock steif stehen. Mika ließ seine Flügel aus seinem Rücken brechen und stellte sich ihnen demonstrativ in den Weg. Er bemerkte aus seinem Blickwinkel heraus, das sich eine weitere Luke geöffnet hatte. Mika hätte jetzt mit noch mehr solchen Typen gerechnet, aber es trat nur eine Person ins Licht der grellen Sonne. Mehr als einen schwarzen Umhang ab die Gestalt nicht preis.

"Oh.. und du musst wohl der Obermacker sein", knurrte Mika-chan. Mit einer Handbewegung hatte der die Verfolger zu Boden geworfen und war in die Höhe geflogen, auf dem Weg zu der Gestalt mit dem Schwarzen Umhang. Gerade als er seine Energie ebenfalls gegen die Gestalt richten wollte, streckte diese eine Hand nach vorn, und ließ Mika wie eine Fliege an einem Fenster einfach abprallen. Mit einer Fingerbewegung deutet die Gestalt darauf das Mika langsam näher kommen solle. Verunsichert erfüllte dieser den Wunsch dann auch. Als er auf der Plattform angekommen war senkte sich die Hand des Unbekannten wieder. Im Hintergrund erkannte Mika weitere Personen.

"Du solltest nicht immer so stürmisch sein Michael-sama", flüstere die Gestalt mit weiblicher Stimme. Ein Mann trat neben sie. Mika war ihm wohl bekannt. Und er ahnte wer sich unter der Kutter verstecken würde.

"Das ist jetzt nicht euer Erst", stöhnte der Engel und ließ sich auf die Knie fallen.

"Was denn, keine Wiedersehensfreude"? Die Kapuze zog sie rasch von ihrem Kopf, und zum Vorschein kam Simas amüsiertes Lachen.
 

Der Raum war klein und eng. Aber ihm reichte es wenn nur ein Bett darin stand völlig. Er atmete ruhig und versuchte sich zu entspannen. Noch einmal realisierte er sein Glück, denn hätte er noch ein paar Tage dort draußen herum irren müssen, wäre er sicher wie eine Rosine jämmerlich verschrumpelt und zu Sand geworden. Das Kissen war erholten für seinen Schweren Kopf, und die Schmerzen seines immer noch blutenden Arms realisierte er in diesem Augenblick eher weniger. Er nahm nur schwach war das es an der rostigen Tür geklopft hatte. Sima schneite heiter in seinen Schlaf hinein. In den Händen hielt sie ein Handtuch, Schüssel und Verbandszeug.

"Na...Ich bin's, die Nervensäge die dich gerettet hat. Ich meine gesehen zu haben das du dir *Auaweh* zugezogen hast".

Mika grummelte und öffnete seine Augen. Sie strahlten ihm entgegen und warteten darauf das er munter wurde.

"Lass gefälligst * Auaweh*,* Auaweh * sein und mich endlich in Ruhe schlafen"! Knurrte er und vergrub seinen Kopf in dem Kissen, welches schon etwas blutig war.

"Du saust alles ein, noch nicht mal das bemerkst du"!

Sie drehte ruppig an seiner Schulter, so dass er vor Schmerz in die Höhe schoss.

"Na geht doch", grinste sie.

Als Sima damit fertig war Mika's Wunde zu reinigen, verband sie ihm die Schulter und zurrte den Verband fest zusammen. Danach ließ Mika sich wieder in sein Kissen fallen, und wollte gerade seine Augen erneut schließen, als er auf seinem Bauch plötzlich etwas schweres spürte. Sima hatte sich mit ihrem Kopf auf seiner Magenhöhe gemütlich gemacht. Er sah nicht ihr Gesicht, weil sie es von ihm abgewannt hatte, aber er bemerkte wie sich ihre Hände in die Bettdecke krallten. Ab und zu schluckte sie hart. Vorsichtig strich er mit seiner Hand über ihren Kopf. Ihre roten, tränenden Augen sahen ihn vorsichtig an.

"Alle haben sie gesagt, du hättest es nicht überlebt. Alle... und sie haben mir Angst gemacht sie hätten recht gehabt. Ich jedoch habe daran geglaubt das du noch am Leben wärest. Wahrscheinlich war ich die einzige. Ich habe mich an den Gedanken geklammert, wenn du tot seihst hättest du dich doch von mir verabschieden müssen Mika-chan. Ist es nicht so"?
 

*Einmal*
 

"Ja.. so wird es wohl sein".
 

*Nur ein einziges mal*
 

"Nur einmal", flüsterte er als er seine Augen langsam schloss, und er seinen Kopf zu ihr hinunter beugte. Sie spürte überraschend seine weiche Haut auf ihren Hände. Seine weichen Lippen die so warm waren, und in ihre ein Kribbeln verursachten. Ihr stieg die Wärme in die Wangen. Nach einigen Sekunden spürte sie seinen Atem der sich jedoch immer weiter von ihren Lippen entfernte. Als sie ihre Augen erprobt aufschlug sah sie Mika's Oberkörper der langsam zurück ins Kissen viel. Er hatten seine Augen dabei nicht geöffnet. Um so mehr hatte sie ihre aufgerissen, und die röte war ihr in die Wangen geschossen. Sie brachte keinen Ton heraus. Versuchte sich an die vergangenen letzten Sekunden zu erinnern. An dieses warme begehrendes Gefühl was nur so von kurzer Dauer war, das sie es am liebsten noch länger hätte genießen wollen. Doch... der Moment war wie weggeblasen. Völlig beirrt lief sie aus dem Raum.
 

Die Wüste war unberechenbar. Und wieder brach ein Sandsturm über die Schiffsflotte herein. Sima war sich sicher, dass sie schon bald die 2. Wand von Luzifer erreichten würden. Na ja. falls sie das Lager bei dem Sturm nicht einfach übersehen. Etwas gähnte neben ihr und sie wurde kurz aus den Gedanken gerissen.

"Was sind das hier eigentlich für Teile"? Mika sah sich auf dem Bug des Schiffe um. Vor ihnen war eine große Glaswand. Und hinter ihnen führten viele Weg über Brücken zu Türen und entweder hinauf zu der Steuerungszentrale, oder in den Bauch, zu den Maschinen, des Schiffes.

"Das waren früher mal Schiffe. Man hat sie bloß umgebaut, das es fliegen können", erwiederte sie. Sima mustere ihn aus dem Augenwinkel heraus. Warscheinlich machte er sich jetzt weniger Gedanken um den gestrige Abend, als sie. Sie errötete einwenig als Mika ihr in die Augen blickte. Er hatte eine baige Hose an, und eine schwarze Wese. Darunter konnte man seinen Verband hervor blitzen sehen. Wie es schien waren seine Füße abgehärtet, denn er lief auf dem kalten Eisen,des Bodens, einfach Barfuß. Sie selbst trug heute einen Oval, der eigentlich ziemlich eng saß. Ob ihre Kleiderordnung etwas mit dem gestrigen Abend zusammen hing, war schwer zusagen, denn sie trug öfters solche verbotenden Sachen.

"Mika...".

"Mh...".

"Lass uns bitte über den gestrigen Abend reden".

Er sah sie überrascht an. Eigentlich hatte er gehofft sie würde es genauso verdrängen wollen wie er. Doch in ihren Augen sah er entschlossenheit entlich aufgeklärt zu werden.

"Und...", erwiederte er und verschrenkte seine Arme hinter den Kopf.

"Und...? Ich weiß nicht, ich dachte du könntest mir das sagen"!

Mika kamen die Worte von Uriel in den Sinn. Er hatte Mika doch geraden erst gar nicht mit solchen sachen anzufangen. Und schon gar nicht mit dem höchsten Engel Seraph Simael. Doch irgentwie hatte er sich da nicht so ganz dran halten können.

"Ich weiß leider nicht was du meinst, drück dich bitte etwas deutlicher aus", murmelte er. Vielleicht ließe sich die Sache ein wenig heraus zögern, und sie würden irgentwann unterbrochen. So war es ja meistens.

"Du weißt ganz genau was ich meine Michael! Oder hast du da schon etwas geschlafen... mit offenden Augen"!

"....". Er wollte sich pertuh nicht dazu äußern.

"Idiot" Knurrte Sima bevor sich ihn einfach am Bug stehen ließ und sauer hinauf zum Kontorllraum rannte. Mika sah ihr ruhig nach. Wenn sie sauer auf ihn war, konnte Sima ihn auch nicht so scharf machen ,dass es ein zweites Mal passieren würde. Aber was sie da an hatte, ließ seine Finger kurz zucken. Er drehte sich missmutig zum Fenster zurück und versuchte in dem ganzen Sand etwas zu erkennen.

Und er brauchte auch nicht lange suchen, als er schwarze Turmspitzen weit, weit, in der verschwommenden Ferne erblicken konnte.

Akt 9/END

Akt10/ Missing ANGEL II(2) & Akt 11/ Downtown PLACE & Akt 12/ Dath ASH

Akt10/ Missing ANGEL II(2) ?
 

Uriel blickte grummlig in die Ferne. Die Schiffe waren in einem geschützten Felsengebiet gelandet. Nur per Luft konnte man aus dem Felsenkreis heraus kommen. Und das hatten die Engel für ein Versteck ihrer Schiffsflotte genutzt. Die Soldaten, des Teufels Luzifer, kämen nie auf die Idee, dass die Engel aus der Luft angreifen würden. Zugegeben, Sima hatte einen ungewöhnlichen Einfall, aber wie es sich heraus gestellt hatte, war dieser gar nicht so dumm gewesen, so musste Uriel sich eingestehen.

"Ich glaube sie ist die geborene Anführerin Uriel, nicht ich".

Uriel drehte sich zu seinem jüngeren Engelsfreund um. Sein Blick war eben so starr zu dem Lager des Feindes gerichtet.

"Sie hatte den Einfall mit diesen Luftschiffen. Sie ist sehr schlau, obwohl sie eigentlich nichts vom kämpfen versteht. Und ich... ich bin sogar schon vor dem Kriegsbeginn gescheitert".

"Ich weiß nicht Michael, vielleicht wollte das Schicksal es so, dass du mit dem Seraph zusammen eine Schlacht führst. Vielleicht auch ist die Serie des gefallenden Cherubim Engel Michael hier zu Ende".

Die Beiden wurden durch einen vorbeiziehenden Pfeil aufgeschreckt. Dieser bohrte sich vor ihnen in den Felsen hinein.

"Man... der ist ja scharf, ich hätte fast getroffen"!

Mika drehte sich entsetzt um und sah Sima mit einer Armbrust herumfuchteln. Sie hatte das Gerät fast auf ihn schießen lassen.

"W...was... legt das Ding aus den Händen. Du bringst uns alle noch damit um", kreischte er.

Eben wollte Mika ihr die Waffe aus den Händen reizen, als sie ein weiteres mal die Armbrust auf ihn richtete.

"WÜrd ich an deiner Stelle nicht machen Kleiner"!

"Äh.."?

"Uriel... lass uns allein", befahl sie und deutete darauf das Uriel um den nächsten Felsen verschwinden sollte. Was dieser dann auch widerwillig tat.

"Was ist denn das für ne Nummer"? Mika vergrub gelangweilt seine Hände in den Hosentaschen.

"Wieso gehst du mir aus den Weg"?

"Wieso sollte ich dir aus dem Weg gehen? Ich sehe keinen Grund zum Anlass dies zu behaupten".

Sima grummelte und fuchtelte einige male mit dem Geschoss hoch und runter.

"Red bloß nicht so förmlich. Los, du weiß genau was ich meine"!

"Ich sag gleich gar nix mehr, wenn du mir so kommst"!

Sima seufzte und ließ die Armbrust sinken.

"Oh... Mika du weißt genau was ich meine. Du gehst mir dauernd aus dem Weg, und eine Antwort hast du mir auch noch nicht gegeben, seitdem du mich in deiner Kabine geküsst hast"!

"Oh...oh sprich das ja nicht noch mal aus Simael"!! Er wurde trotzig. Das erinnerte ihn jetzt wieder an seine schwach Seite, die er nicht gerne zeigte.

"Was... ich verstehe nicht... du sollst mir das bloß erklären. Erklären wieso"!

Sein Kopf sank und er schaute zu Boden.

"Lass mich damit in Ruhe o.k."!

Gerade als er sich an ihr vorbei schlängeln wollte hielt sie ihn zurück. Dabei löste sich ein Pfeil aus der Armbrust, und stieß in den Boden. Er blickte hinauf zu ihren traurigen Augen.

"Und seh mich nie wieder so an"! Damit drückte er sie beiseite und lief mit schnellen Schritten vor ihr davon. Sima warf wütend die Armbrust zu Boden. Sie wäre ihm jetzt am liebsten hinter her, doch Mika war so stur, dass es sicher nicht viel gebracht hätte.
 

Sie beobachtet das Treiben unter ihren Füßen. Auf dem Boden der trockenen Wüste kämpften Engel gegen Dämonen. Und so wie es aussah war die weiße Seite am gewinnen. Ihre Hände hatten einander fest umschlossen. Sie betete das alles glimpflich, für all ihre Soldaten, ausgehen und das dieser Krieg bald ein Ende haben wurde. Sie erblickte 2 Schwingen, einen roten Schopf, und ein langes Schert, welches immer wieder auf ein Geschöpf nieder ging. Mika hatte sichtlich Spaß am töten.

Nach einigen Stunden des Wartens, begaben sich die ersten verletzen Engel an Bord. Und allmählich wurde das Schlachtfeld von Lebenden immer verlassender. Sie sah Uriel und Mika-chan, wie sie freudig miteinander auf der Kommandobrücke diskutierten. Sima entwich nur ein zaghaftes Lächeln. Dann wandte sie sich wieder dem grausamen Bild, unten auf dem Boden, zu.

"Seraph Simael-sama, wir haben Gefangene des alten Heeres befreien können", erklang eine Stimme hinter ihr.

Einer der 9 Throne stand hinter ihr. "Möchtet ihr sie sehen"?

Sima nickte, und ließ 5 Engel auf den Bug treten.

Nur ein Engel von ihnen war weiblich.

"Sagt, wie seit ihr gefangen genommen worden"?

Ein Soldat trat nach vor und viel vor ihr auf die Knie.

"Hoher Seraph Simael-sama, wir sind von dem ersten Lager Luzifers, hier her, in das zweite Lager, transportiert worden, nachdem uns die 1 Wand Luzifers vernichtend geschlagen, und gefangen genommen hatte".

Man vernahm Schritte im Hintergrund. Uriel und Michael kamen gerade von der Kontrollbrücke hinunter gelaufen. Mika wurde immer langsamer und fluchte leise. Als sie die 5 Engel ebenfalls nach hinten wandten, wurde der weibliche Engel auf Mika aufmerksam, und unterwarf sich diesem sogleich.

Sima war ein wenig überrascht. "Was macht ihr hier"? Wollte sie von dem Mädchen, mit blonden langen Haaren, wissen.

Das Mädchen hastete wiederum in Sima's Richtung und verbeugte sich vor dieser.

"Man bezeichnet mich als Mätresse des Heers. Meine Aufgabe ist es den Söldner im Krieg das Leben zu verschönern. Mein Name ist Aulel".

Uriel und der völlig perplexe Mika hatten Sima erreicht und begutachteten die Neuankömmlinge.

"Scheiße.. und ich dachte sie hätten dich behalten", knurrte Mika kaum hörbar. Dennoch hatte Sima seine Wort hören können.

"Wieso Mika-chan", wollte sie wissen und sah hin scharf an.

"Es war seine Mätresse", beantwortete Uriel Sima's Frage.

Aulel kniete vor Mika-chan's Fuße und flüstere "Mein Gebieter" vor sich hin. Sein Gesicht war eher genervt als geschmeichelt.

"Eine Mätresse? Im Krieg? Was Kerlen alles so im Kampf ihres Lebens fehlt", sagte Sima schnippisch und verschränkte ihre Arme vor die Brust.

"Sie wird auf ein anderes Schiff gebracht".

"Wieso, seit ihr etwas eifersüchtig Simael-sama", erwiderte Uriel und sah sie beschwingt an.

"Nein", erwiderte Sima eben so beschwingt, aber hastig.

"Gut, dann werdet ihr ja auch kein Problem haben das die 5 alle auf diesem Schiff bleiben. Ich werde sie zum Verhör schicken, wenn es euch recht ist". Sein Blick verriet das er ein wenig Spaß dabei hatte Sima verzweifelt zu sehen. Sie wollte es ja nicht zugeben auf diese Aulel eifersüchtig zu sein, also beließ sie es bei Uriel's Vorschlag.
 

Wieder saß er in seiner beengenden Kabine. Er war vor all dem Trubel einfach abgehauen. Mika verstand es geschickt vor allen Konfrontationen davon zu rennen. Es störte ihn nicht, dass Sima rasend vor Eifersucht war. Eher im Gegenteil, fand er es doch ein wenig süß wenn sie beleidigt das Gesicht verzog. Auf seinem Laken waren Blutspuren. Immer noch. Sie erinnerten ihn immer an den Abend mit Sima. Und er hätte das Laken am liebsten von der Matratze gerissen, um die Flecken nicht mehr sehen zu müssen. Doch er schlief so ungern auf schmutzigen Matratzen. Und manchmal dachte er ganz gern an diese Blutflecken. Aber nur ganz selten. Es klopfte an der Tür, und Mika wurde kurz unruhig. Als die Tür jedoch aufging und Aulel ihm den Kopf entgegen streckte, atmete er wieder durch.

"Uriel-sama hat mich zu euch geschickt", sagte sie und betrat das Zimmer.

"Der tut auch alles um mich irgendwie abzulenken, was"!

"Hab ihr einen Wunsch mein Gebieter Michael-sama"!

Mika überlegte. Wenn sie schon mal da war.... .

"Komm her, und setzt dich an mein Bett", befahl er. Verwundert blickte das Mädchen mit den blauen Augen hin an, und wartete weitere Anweisungen ab. Seine Hand fuhr hinauf zu ihrem Ohr, und strich ihr Haar beiseite. Für kurze Zeit rief er seine Erinnerungen herbei, bis er sich wieder besann und sich zu ihr heran zog. Mit langsamen Bewegungen hatte er Aulel's Lippen umschlossen. Er öffnete seine Augen und erblickte das blonde Mädchen. Allmählich rief er ein anderes Gesicht vor seine Augen. Sanft zog er durch das nun rot-braun gewordene Haar, und der Kuss wurde immer intensiver.

"..Sima...", entwich es seinen Lippen, als er dem Mädchen eine kurze Atempause gönnte.

Aulel riss erprobt ihre leuchtend blauen Augen auf, und ließ das Bild um Sima langsam in Mika's Augen verblassen. Abstoßend stieß er sie von sich.

"Mach.. mach das nie wieder du Nutte", keuchte er.

"Raus...". Mika wurde ungeduldig.

"Michael...-sama".

"RAUS...hab ich gesagt", und seine Stimme hob sich.

Aulel hastete in die Hohe und schwirrte verwirrt aus der Kabine heraus. Als die Tür zu viel, ließ er sich ins Kissen fallen.

"Verdammt"!

Er atmete tief durch und versuchte das Gefühl in sich zu verdrängen. Doch so recht gelang es ihm nicht.
 

In der Luft lag ein erdrückendes Band, welches Sima ein wenig die Stimme nahm. Aber vielleicht war es auch nur die Angst vor dem Angriff. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und beobachtete heimlich, wie die Soldaten ihre Schwerter schärften. Bald schon hätten die Engel die vorletzte Wand erreicht, und deshalb bereitete sich der größte Teil auf eine weitere große Schlacht vor. Hinter den großen Kisten kauerte sie nun, um möglichst kein Aufsehen zu erregen. Denn jedes Mal wenn Soldaten sie zu Augen bekamen, vielen sie reihenweise auf den Boden und riefen vernatisch Sima's Namen. Sie fand das ziemlich abgedreht, denn so besonders fühlte sie sich eigentlich nicht.

Die Zeit auf dem Schiff hatte sie gerade mal dazu genutzt einen Befehl nach dem anderen zu erteilen. Sollte sie eigentlich nicht hilfreich sein? Mh... sie hatte das Gefühl das eher genau das Gegenteil der Fall war.

Sima war die lange Beobachterin allmählich etwas langweilig geworden. Das Schiff senkte sich zu Boden und landete schließlich auf dem weichen Sand. Die Flotte musste eine Pause einlegen, und das die ideale Voraussetzung endlich mal aus dieser Metallmühle heraus zukommen.
 

Er beobachtete jeden einzelnen Schritt den sie tat, und ein wenig Vertrautheit stieg in ihm hinauf. Dennoch überwog es seine Gefühle nicht.

Die roten Augen, welche das Mädchen gründlich musterten, glänzten in der prallen Sonne der Wüste. Ruckartig schnellte er in die Höhe und gab sich zu erkennen.

"Was...". Erschrocken blickte sich das Mädchen um und erkannte ihren Beobachter wieder. Jedoch war sie ein wenig verwirrt ihn hier anzutreffen.

"Sima"!

"Ich... was... das... also.... Ezechiel"? Sie blinzelte verschreckt und schaut noch einmal den großen Mann an. Ja, ganz recht, das war er, keinen Zweifel. Seine langen weißen Haare, die große schlacksige Gestalt, und die hervorstechenden rot leuchtenden Augen.

"Was machst du hier"?

"Ich bin gekommen....". Er trat einen Schritt auf sie zu und zog ein Tuch aus seiner Tasche.

".... um euch zu hohlen Sima-chan"!

Unerwartete hatte er sie gepackt, und das Tuch vor ihren Mund und Nase gehalten. In Sekunde verlor Sima das Bewußtsein. Er fing sie ab und hob Sima auf seine Arme. Man hörte Schritte und Ezechiel drehte sich prüfend nach allen Seiten um. Jedoch achtete er jetzt weniger auf Verfolger, denn er war bereit in die Luft, mit Sima, zu starten. Gerade als er die ersten Meter empor geflogen war, hörte er Stimmen, die aufgebracht miteinander diskutierten. Je höher er kam, des so mehr Engel erblickten ihn. Auch unter ihnen sein Bruder der gebannt zu ihm hinauf sah. Ezechiel grinst untypisch und beschleunigte sein Tempo nach oben in die Luft.
 

War er es wirklich? Er sah ihm so ähnlich.

Sima!

Er hatte sie mit sich genommen. Aber wenn es Ezechiel, sein Bruder, wirklich war, wieso dann entführte er seinen Schutzkörper. Wieso hatte er auf einmal selbst wieder seinen gestorbenen Engelskörper wiederbekommen.

"Ich muss ihnen nach", fluchte der Junge und breitete seine Flügel aus.

"Michael...". Uriel eilte zu ihm und wollte nach Mika greifen, doch dieser war schon in die Lüfte gestiegen und sah zu ihm hinab.

"Ich werde sie zurück bringen"! Ein Grinsen überflog seine Mine und er wandte sich wieder dem Himmel zu.

"Bring auch dich wieder zurück Michael-sama"!

Akt 10/ END
 

Akt 11/ Downtown PLACE
 

Als sie ihre Augen öffnete, spürte sie nur einen leichten Schmerz um ihre Handgelenke. Ihr Kopf brummte von dem Betäubungsmittel, und allmählich rief sie die letzten Erinnerungen herbei. Als sie sich orientieren konnte, fand sie sich gefesselt an einem Stuhl, in einem leeren dunklen Zimmer wieder.

"Wo... bin ich hier gelandet? Hallo?? Ha...ll..oo? Ezechiel? Ich find das nicht witzig"! Sie strampelte mit ihren Beinen herum. Aber das hatte nur die Folge, dass sie nahe dran war mit dem Stuhl umzukippen. Es dauerte nicht lange, als die Tür aufging und eine Frau den Raum betrat. Sie hatte schwarzes kurz abgestuftes Haar. Ihre Kleider waren knapp gehalten, und sahen alt aus. Sie hockte sich hinter Sima und befreite sie vom Stuhl.

"Was soll das, wo ist Ezechiel"?

"Er erwartet euch"! Erwiderte die Frau und riss sie vom Stuhl auf. Sima hatte jedoch immer noch Fesseln an ihren Handgelenken.

Sie wurde durch alte Gänge geführt, die Sima stark an ihr erstes Leben als Sterbliche erinnerte. Hier sah es fast wie in einem alten, herunter gekommenen Bürogebäude aus. Die Frau führte Sima zu einer Tür und öffnete sie. Als das Mädchen mit etwas Nachdruck in das Zimmer gestoßen wurde, schloss die Frau diese wieder und Sima stand im dunklen. Sie verharrte eine weile, weil sie weder etwas hören, noch etwas im dunkeln erkennen konnte. Nach einigen Minuten ging eine weitere Tür, vor ihr, im Raum auf, und das Licht wurde angemacht.

"Was soll das"? Sima wurde ungeduldig. Diese Leute hier waren ihr, erstens viel zu ungesprächig, und zweitens nicht gerade gastfreundlich.

Ezechiel setzte sich an den alten Holztisch, der sich als einziger Gegenstand in diesem Raum befand.

"Ich schätze ich habe dem ersten Seraph eine Menge zu erklären", sagte der Mann und lehnte sich zurück.

"Wenn ich darum bitten dürfte, diese ungemütlichen Fesseln abzubekommen"?

"Reine Vorsichtsmaßnahme, dass ihr nicht fliehen könnt Sima"!

Sie legte ihre Stirn in Falten und begriff erst jetzt wie das Spiel hier gespielt wurde.

"Oh, noch jemand der die Seiten gewechselt hat"? Ihr sarkastischer Ton war nicht zu überhören.

"Nennt ihr es wie ihr es wollt"! Sein Blick musterte sie und er stand von seinem klapprigen Stuhl auf.

"Wenn ich bitten dürfte", mit freundlicher Stimme wies Ezechiel Sima darauf die eben betretende Tür wieder zu benutzten.
 

"Was ihr hier seht, ist ein herunter gekommenes Stadtviertel. Um genau zu sein, ein Teil von Tokyo".

"Hat sich in den Jahren, die ich schon nicht mehr in Tokyo lebe, denn so viel verändert"?

"Nein, um genau zu sein sieht es hier schon seit 50 Jahren so aus. Bloß das ist nicht das Tokyo für welches ihr es haltet. Das ist die Welt der Seelen, ein Abklatsch von der Welt der Sterblichen. Bloß um einiges verkommender".

Ezechiel führte Sima an den Fenster des Bürogebäudes entlang. Von dort aus konnte man weit über das Viertel blicken. Die Wolkenkratzer waren halb eingerissen, und manche von ihnen nicht mehr bewohnbar.

"Du warst ja schon im Paradies, ein weiterer Ort für Seelen. Und die meisten bevorzugen es wohl hier ihren Urlaub zu machen". Der Mann blieb stehen und betrachtete sich die herunter gekommenen Landschaft.

"Mh... ich finde da haben die im Reisebüro bestimmt viel Lügen müssen, um Menschen hier her zugekommen", erwidert Sima.

"... nun, die Seelen kommen alle in diese Welt. Wie du sicher mitbekommen hast, ist das Paradies wie ausgestorben. Wo also kann man eine solch große Anzahl von Seelen denn noch unter bringen, als im Paradies"?

"Ich.. verstehe nicht..."? Eigentlich hätte Sima gedacht, dass sie nicht die einzige wäre die solch ein Loch auf keinen Fall dem Paradies vorziehen würde.

"Alles zu seiner Zeit Sima, ihr werdet noch genug schockierendes erleben müssen".

Er führte sie weiter zu einem Fahrstuhl.

"Hast du mich etwas nur betäubt und hier her schoffiert, damit ich mir das hier ansehe"?

Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung und fuhr nach unten. In der stillen Kabine drang nur ein Surren. Sima erwartete eigentlich eine Antwort.

Die Tür öffnete sich schwer und Ezechiel trat hinaus. Er sah sich erwartend zu ihr um.

"Nun..."!?

"Nun? Ich wurde im Auftrag von Luzifel geschickt"!

Über diese Antwort war dir junge Frau nicht alt zu schockiert.

"Wieso auch nicht, hätte ich mir ja denken können. Wie willst du es denn machen? Wieder mit bloßer Hand, oder hast du dir etwas ordinäres einfallen lassen, und erschießt mich zur Abwechslung mal"?

Er schob sie vor sich und schließlich kamen die Beiden auf der Straße Tokyos an.

"Seelen werden in den Hades geschickt. Dort wird über Hölle oder Himmel entschieden. Die Wiedergeburt wird erst dann eingeleitete wenn das zweite Leben vorüber ist. Sprich das Leben im Himmel, oder Hölle. Was meinst zu wo wir uns befinden, oder wozu Tokyo zählt"?

"Da dies jetzt sicher einen Fun Frage ist, beantworte ich sie mit Himmel"!

"Im Himmel gibt es 2 Orte für die Seelen, das Stadtleben und das Paradies. Je nachdem ob die Menschen Einsamkeit bevorzugen, oder das Stadtleben".

Die Straßen waren nass und voller Dreck. In den Ecken hockten Penner und baten den vorüber gehenden um etwas zu essen. Meist vergebens.

"Doch zur Zeit hat der Hades einen Fehler und das Wahlprogramm zwischen Paradies und Stadt funktioniert nicht mehr. Es läuft wie ein Virus, der nur eintritt in das Städteleben zulässt.

Manipulation"!

"Durch Luzifer, nehme ich doch stark an".

Ezechiel nickte. "Etwa zur selben Zeit als der Systemfehler im Hades aufgetreten ist, hat sich auch das Stadtleben verändert. In den jetzigen Zustand. Wieso weiß keiner".

"Was bezweckt Luzifer damit", wollte sie wissen.

"Eine Kontrolle über alle Seelen, und die aussaht für seine Truppen gegen das Engelsreich. Er sucht sich hier die geeignetsten Seelen heraus und macht sie zu Soldaten. Diese Stadt bietet idealen Nährboden für die Wandlung vom Guten ins Böse. Nur wer hier schlecht denkt, hat eine Chance jemals heraus zukommen. Es sein denn man verstirbt glücklicher weise. Was jedoch nicht aus eigener Hand passieren darf, sonst wird man als Seele einfach aus der Hades Wiedergeburtsliste gestrichen".

"Das Gesetzt der Wiedergeburt und Selbstmord". Sima wusste, wenn man als Seele versucht sich selbst umzubringen und die Wiedergeburt möglichst schnell herbeirufen will, hat man sich jede Chance verbaut es jemals wieder als Sterblicher probieren zu dürfen.

"Wieso unternehmen die Engel nichts gegen diese Blockade im Hades"?

"Ich bitte euch Sima, die haben doch schon genug zutun überhaupt die Angriffe der immer größer werdenden Armee von Luzifel abzuwehren. Sie sind mit Luzifel's Machtergriff total überfordert. Da sie jetzt gerade den aussichtslosen Kampf zur Stürzung von Luzifel führen, bliebt nicht alt zu viel Zeit um sich um diese, nicht ernst genommene, Sache zu kümmern".

Sima blieb stehen und starrte ihm nach. Sie kam ins Grübeln, denn etwas brannte ihr immer noch auf der Zunge.

"Wieso erzähltest du mir das? Wieso tötest du mich nicht? Wenn Luzifer um jeden Preis meinen Tod will, und dich damit beauftragt hat"!

Er drehte sich zu ihr um und lächelte sie an. "Ihr kennt mich nicht gut genug. Es hat sich viel verändert, als ich euren Körper verlassen habe. Luzifer hat nach mir rufen lassen, und dummer weise bin ich seinem Ruf auch gefolgt. Eigentlich mag ich euch Sima-chan"!
 

Was war das hier? Rauchig, kalt und nass. Dreckig und Maschinen -laut. Mika fühlte sich in dieser Stadtumgebung nicht ganz wohl. Um ehrlich zu sein ekelte er sich regelrecht vor solchem Abschaum. Er hatte die Stadt ganz anders in Erinnerung. Dennoch schien sie wie ausgewechselt zu sein. Als er klein war besuchte er seinen Bruder hier. Er war kurz zeitig als Thron in die Seelenwelt stationiert worden. Früher sah diese Stadt noch so voller Leben und frische aus. Jetzt gleich es eher einer allmählich rostenden Müllkippe.

Als er die dunkeln Gassen entlang schritt, bemerkte er allmählich das ihm jemand zu folgen begann. Mika ließ sich jedoch davon nicht alt zu sehr beeindrucken. Die Schritte hinter ihm wurden immer schneller, und sein Verfolger hatte sich um einig Meter an ihn heran geschlichen.

Seine Augen wurden ungeduldig und zogen sich verärgert zusammen. Mika drehte sich erprobt um und starrte seinen Verfolger, der sich unter einer Kutter verborgen hatte, tiefgründig an.

"Hey.... was soll die Scheiße"?

Der Mann, etwa in seiner Körpergröße, blieb erschrocken stehen. Er erwiderte nichts.

"Ich hab dich etwas gefragt... Dumpfbacke", rautze Mika und seine Finger fingen in der Stille zu knacksen an.

Über Mika vernahm man einen schreienden Laut, und eine weitere Person sprang so eben in das Geschehen, und mitten auf Mika's Schultern. Ehe Mika-chan sich versah, hatte die andere Person ihm eine Jacke über das Gesicht gestülpt und ließ sich mit ihm zu Boden fallen. Mika wäre nicht Mika gewesen, hätte er sich nicht in Windeseile gegen den Angriff gewehrt. Die zweite Person wurde von ihm sogleich über die Schultern geworfen und niedergestreckt. Dabei hatte der Erzengel die erste Person vergessen, die sich nun ebenfalls auf ihn stürzte. Mika spürte einen Tritt nach dem anderen in seinen Rücken. Als er die Jacke von sich werfen konnte, erblickte er die 2. Person unter sich liegend. Es ließ ihn kurz den Atem anhalten.

"Ach du Scheiße", fluchte das Mädchen und starrte ihn ebenes so überrascht an.

"Lass sie los"!

Der Mann riss Mika von dem Mädchen und nahm diesen in die Mangel. Als auch die Beiden männlichen Rivalen sich ins Gesicht blickten, verstummten sie und ihre Kinnlade klappte entsetzt hinunter.

"Was... was ist das für ne schlechte Nummer du Idiot"! Rautze Mika und stieß sein Knie in dessen Bauch. Er rappelte sich vom Boden auf und blickte die 2 stumm an.

"Was seit ihr für krankhafte Klone"?

Der Mann hatte sich wieder erholt und stellte sich ihm in den Weg.

"Red keinen Stuß, keiner ist hier geklont. Was bist du für ein ...."!

Ihm fehlten vor Verwirrung die Worte. Denn wie er Mika so musterte musste er feststellen das sein Spiegelbild ihm wohl sehr ähnelte. Mit Ausnahme das er, im Gegensatz zu Mika, braun-rote Haare hatte, und seine Augen nicht so rot leuchteten wie Mika's.

"Was wollt ihr von mir"? Mika vergrub seine Händen in den Taschen und musterte das Mädchen gründlich. Diese musterte ihn wiederum auch ein wenig mißtrauisch. Ihr war diese Ähnlichkeit noch nicht unter die Augen gekommen. Sie hatte Schulter langes feuerrotes Haar. Ihre Augen strahlten genauso wie Mika's hell rot hervor.

"Man nennt mich Michael, einer der 4 Cherubim. Ich bin nicht erfreut. Was habt ihr mit mir vorgehabt"!?

Der Mann zeigte ein wenig Respekt und stellte sich mit dem Namen Daisuke vor. Dem Mädchen entwich nur ein Mya.

"Essen, Geld... das Übliche". Daisuke deutete darauf das Mika ihm folgen solle. Mya trabe ein wenig mißtrauisch hinter den Beiden her. Sie traute dem Doubel von Daisuke wohl noch nicht ganz.
 

"Was suchst du hier in der Seelenstadt"?

Er gab Mika einen Becher mit Kaffee, und setzte sich neben Mya ans Feuer. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und an sich gezogen. Es sah so aus als ob sie fror.

"Ich suche den Seraph. Sie wurde hier her verschleppt. Ihr Name ist Simael", sagte Mika und beobachte die Beiden über dem Becherrand hinaus. Daisuke strich seinem Mädchen durchs Haar und küsste sie kurz.

"Nun... und..."! Fragte der Mann und blicke zu Mika hinauf.

"Ich denke ihr könntet mir behilflich sein. Ich vermute das ihr euch bestens in der Stadt auskennt. Das könnte mir von nützen sein".

"Und was haben wir davon, außer einem Schmarotzer von Erzengel geholfen zu haben"? Mya öffnete ihre Augen und blickte ihn scharf an. Mika wurde ihre Art ein wenig unheimlich. Sie erinnerte ihn irgendwie stark an sich selbst. Aber das ließ er jetzt erst einmal außer acht.

"Ich bin ein hohes Tier, vergiss das nicht du Rotzgöhre. Ich werde euch aus dieser Stadt hohlen. Oder liegt euch so viel an dem Leben in dieser Müllhalde hier"?

Die Beiden gegenüber von ihm schwiegen.

"Habt ihr etwas von einem Ezechiel gehört? Er ist ziemlich groß, hat rote Augen und sieht abgemagert aus".

Daisuke und Mya überlegten kurz. "Nun... dieser Baukasten, von dem die ganzen Leute immer sprechen, vielleicht"?

Mika wusste zwar nicht was Mya mit Baukasten gemeint hatte, aber er nickte entschlossen.

"Er hat im 3. Viertel ein Bürogebäude besetzt. Man sagt es wäre über und über mit Wachpersional. Er gehört Luzifers Truppen an, und ist Leiter der Überwachungsdienste in der Stadt".

"Könnt ihr mich dort hin bringen"?

Daisuke blickte ihn verdattert an. "Hatten wir nicht erwähnt das im Gebäude an jeder Ecke ein Wachposten steht"?

Mika grummelte. "Wohl ihr Sahnetauben nun hier raus oder nicht"?
 

Als sie gegen die Fenstergläser schlug, zerbrachen diese kurzzeitig, setzten sich jedoch in windest eile wieder zu der Glaswand zusammen. Sima schnaufte hilflos und stütze ihre Ellenbogen auf das Fensterbrett. "Scheiß Neuzeittechnik"!

Ihre weiße Bluse hatte schon einen grau Ton angenommen, und ihr schwarzer Rock zerfiel bald in Einzelteile.

"ICH WILL HIER RAUS!!! MIKA!!!! M...I...K...A.... du Arsch, hohl mich hier endlich raus. Sonst bist du doch auch immer gleich zur Stelle"!

Ihr Hämmer gegen das Glasfenster wurde immer schwächer und sie beließ es nun nur noch dabei hinaus zustarren.

"Idioten, was soll das, mich hier einfach so warten zu lassen"?

Sie ließ sich trotzige zu Boden fallen und seufzte auf. Mit den ganzen Informationen, die Ezechiel ihr gegeben hatte, konnte sie noch nicht so richtig etwas anfangen. Nach einigen Minuten des Wartens öffnete sich die Tür und die Dame mit den schwarzen kurzen Haaren betrat wieder einmal das Zimmer.

"Simael-sama, kommt mit mir"!

Ehe sich Sima versah war sie auch schon aus dem Zimmer gescheut worden. Allmählich ging ihr diese Verwahrung und das herum Geschupse gewaltig auf den Senkel. Sie blieb stehen und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

"Simael-sama, bitte gehen sie weiter", sagte die Frau und stieß sie kurz an.

"Wer hat gesagt das ich das überhaupt will"? Murmelte Sima vor sich hin und drehte sich zu der Frau. Dabei bemerkte sie wie die Schwarzhaarige ihr Handgelenk greifen wollte.

"Ich bestehe auf einen korrekt aufgeführte Anweisung".

"Du kannst mich mal", grinste Sima und stieß ihre Faust in den Magen der Frau. Als diese jedoch erschrocken zu ihr hinauf sah, hatte sie auch schon die Nächste zu sitzen gehabt, als Sima ein zweites mal mit der Faust ausholte. Keuchend lag sie auf dem Boden und schaute zu der siegessicheren jungen Frau hinauf.

"Befehl ausführen". Die Frau griff nach Sima's Fußgelenk und krallte sich so fest in ihr Fleisch das Sima vor Schmerz aufschrie. Sie versuchte durch Tritte ihre Gegnerin abzuschütteln, jedoch war das nicht so einfach. Sima fand sich Sekunden später auf dem Boden wieder. Das Gesicht der Frau hatte eine aggressive Mine angenommen.

"Sie sollen den Befehl befolgen".

Endlich hatte sie Sima's Handgelenk zu fassen bekommen und mit sich auf die Beine gezogen.

"Ich befolge von niemanden Anweisungen. Und schon gar nicht von dir Liebes", knurrte Sima.

Durch ihrer plötzlich ansteigende Wut, hob sie ihr Bein in Richtung Gesicht des Gegners und schleuderte diese mit frontaler Kraft, mit dem Kopf zuerst, gegen die Wand. Die schwarzhaarige Frau sacke in sich zusammen und viel von der Wand ab zu Boden. An der rechten Wangenseite, die soeben gegen die Wand geprallt war, konnte man dichtes Kabelgedränge hervor blitzen sehen. Die Frau bewegte ihre Augenlieder auf und zu. "Be...fehl...ausführen...Bef...be...b...."!

Sima kratze sich den Kopf. "Was... ein Roboter. Ich habe mich von einem Roboter herum kommandierten lassen. Das... ist... schrecklich... komisches Personal hier"!

Durch die Gänge pfiff ein schriller Ton. Der Alarm wurde ausgelöst, und die Sirene, die dazu erklang, war furchtbar Laut und ließ sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Sima rannte los. Sie nahm an das der Alarm wegen ihr ausgebrochen war.

Geschwind war sie die Gänge entlang gerast, und zu den Treppenhäusern gelangt, die nach unten führten. Sie befand sich im 11 Stockwerk, und es würde Stunden dauern die ganzen Treppen hinunter zu hasten. Um möglichst wenig Krach zu machen ließ sie sich zwischen den Treppengeländern hinunter gleiten. Die Stockwerke flogen an ihr vorbei, und kurzzeitig hatte sie das Gefühl gehabt rote Augen gesehen zu haben.

Mit ihren Flügeln fing sie den heftigen Sturz ab, und war nun in einer Art Tiefgarage angelangt. Um Stützpfeiler herum konnte sie einen Ausgang erkennen. Samt Flügel auf dem Rücken, und einem Wahnsinns Tempo stürmte sie blind aus dem Gebäude heraus. Und mit blind, war der sogleich Zusammenstoß mit einer Person, die gerade die Fluchtbahn von Sima kreuzte.

Als sich der Seraph wieder besann, lag sie auf dem Boden, und unter ihr ein junger Mann.

"Oh... oh...was.. MIKA???"!

Der Junge blickte sie verdattert an und seufzte. "Gott, hatten wir das nicht schon mal"?

"Du... du... bist nicht er"! Stellte sie fest und stand von Daisuke auf.

"Der Idiot hat jetzt auch noch den Alarm ausgelööö... Daisuke"??

Ein Mädchen stieß zu den Beiden und blieb verdutzt stehen. Sima blickte zu ihr und viel fast wieder auf den Jungen hinter ihr.

"Ich... ich fall gleich ins Koma! Was ist das hier"?

"Ach Herr je, ihr müsst Simael sein. Michael ist gerade rein gestürmt um euch zu retten. Das ist ja ziemlich abgedreht. Ihr seht ja aus wie ich"! Mya lachte etwas überrumpelt. Sie nahm die Sache ein wenig mit zu viel Humor.

"Er ist was....?? IDIOT... jetzt muss ich da ja wieder rein"! Fluchte Sima und wollte soeben kehrt machen als Daisuke sie zurück hielt. Er deutete auf die Fenster des Treppenhauses.

Dort klebte Mika am Fenster und war nahe dran von Wachposten vermöbelt zu werden. Es dauerte aber nicht lange als die Gläser hinter Mika-chan's Rücken zersprangen und er nach hinten viel. Sima hastete sofort in die Höhe und fing ihn ab. Als sie mit ihm auf dem Arm wieder am Boden war, viel Mika erst jetzt die echte Sima auf.

"Du bist ja schwer"! Stellte sie fest und ließ ihn zu Boden fallen.

"SIMA"?

"MIKA-CHAN"?

Er kniff ihr in die Wade, um eine Echtheit feststellen zu können. Der Reflex von ihr erteilte ihm nur einen Tritt. Wie es aussah war Sima wohl Sima.

"Was ist? Willst du noch auf einen Begrüßung warten, oder dich gleich wieder verabschieden"? Sie deutete hinter Mika. Die Wächter kamen gerade aus dem Gebäude bestürmt und stürzten sich auf die Beiden.

Akt 11/ END
 

Akt 12 / Dath ASH
 

"Das ist ja alles abgedreht. Erst Daisuke, und jetzt auch noch ich", schmunzelte Mya und spazierte um ihre Doppelgängerin mit den rotbraunen Haaren herum.

"Die Wachen müssten wir los sein. Entschuldigt bitte die Unordnung. Wir haben hier schon lange nicht mehr aufräumen können", meinte Daisuke und legte Holz ins Feuer.

Mit aufräumen meinte er wohl den Müll auf dem Mika und Sima saßen. Na ja es war in diesen Verhältnissen nicht schlecht ein Sofa und einen Tisch zu haben. Die Behausung war ein wenig frisch, da das eingerissenen Gebäude Löcher in den oberen Stockwerken hatte. Aber recht gemütlich.

"Kann mir mal jemand erklären, wieso wir einander so ähneln", wollte Mika wissen und blickte Sima an. Diese war schon Lage tief in Gedanken versunken.

"Ich weiß nicht, vielleicht hat das etwas mit dem Systemfehler des Hades zu tun"!

"Ja... ich glaube du hast einen Fehler.... und, wie soll es jetzt weiter gehen", fragte Mya und setzte sich neben ihren Freund.

"Nun, nach meiner Ansicht sollten wir wieder zurück zu Uriel gehen"!

" Nein, ich denke wir sollten diesen Fehler erst einmal beseitigen. Vorher nützt eine Schlacht gegen Luzifer wenig". Sima blickte zu Mya und Daisuke. Wie es schien hatten sie kein Ohr für Sima, denn Daisuke knabberte gerade an Mya's Ohrläppchen herum, dass sie ihr unmöglich Aufmerksamkeit schenken konnte. Es machte ihr Angst dies mit ansehen zu müssen. Doch gleichzeitig beneidete Sima die Beiden.

"Äh... wenn ich stören darf...", stotterte sie und Mya blickte zu ihr hinauf. "... was habt ihr jetzt eigentlich noch vor"?

"Mh... unser Ziel früher war es unsere Mutter zu finden, aber dann haben wir die Suche aufgegeben. Eigentlich nichts." Das Mädchen mit den roten Haaren grinste die total schockierten Gesichter von Mika und Sima an.

"Mutter... wie.. ich hoffe..."! Mika puzzelte sich geschwind die Bedeutung Mya's Worte zusammen.

".. das bedeutet wir sind Geschwister"! Beendete Daisuke ihren Satz.

"ja...ja.ja.ja... das denk ich auch.. wollt ihr uns verarschen"? Mika stütze empört die Hände in seine Hüften.

"Wieso... seit ihr deswegen jetzt etwas verwundert, oder haltet ihr nichts von Inzucht"? Mya schlang gemütlich ihre Arme um Daisuke's Hals.

"Woher wollte ihr wissen das ihr Geschwister seit? Ihr seht euch noch nicht mal annähert ähnlich". Mika tippte sich gegen die Stirn.

"Wir wussten es einfach. Genauso wie wir auf einmal wussten das wir auch noch mehr als Geschwister sind. Es macht uns nichts aus, wir haben schließlich nur einander", sagte Daisuke. Er war sich seinen Worten recht sicher.

Während Mika sich noch weiter mit den Beiden stritt, stellte Sima immer mehr einen Zusammenhang zwischen den Doppelgängern und ihnen fest. Sie zurrte an Mika's Hemd und deutete darauf ihn mal unter 4 Augen sprechen zu müssen.
 

"Nun... wie soll ich sagen, dass ganze hier ist kein Zufall Mika"!

Er lehnte lästig an der Wand und wartete auf Erklärungen.

"... wenn dir aufgefallen ist sehen wir Daisuke und Mya nicht nur Äußerlich ähnlich. Mya weißt nach meiner Meinung ähnliche Charakterzüge wie du auf. Vorlaut, großmäulig, aggressiv..".

"Hey..mach mich nicht schlechter als ich bin", grummelte Mika ihr ins Wort.

"Das gleiche gilt genauso für Daisuke und mir. Zudem denken sie, sie wären Geschwister. Erinnerst du doch noch daran als Ezechiel bei mir Unterschlupf gesucht hatte".

"Ja... aber ich habe dich nie als Schwester oder Bruder angesehen".

"Das ist es. Mya und Daisuke haben keinen triftigen Grund sich für Geschwister zu halten. Aber sie tun es trotzdem. Hingegen es bei uns einen triftigen Grund gibt. Verstehst du nicht. Alles wurde getauscht. Das sind Abbilder aus uns zwei. Dieser Systemfehler im Hades hat eine Spiegelbild aus unsern verknüpften Seelen und Körpern gemacht. Alles was wir sind, ist bei den Beiden genau das Gegenteil".

Mika schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. Aber er war sich nicht sicher ob sie recht hatte.

"Vergiss es Weib. Es muss einen anderen Grund geben", antwortete er ihr.

"Wieso... das klingt doch logisch"!

"Ja.. schon. Doch wenn sie genau das Gegenteil sind... wieso... wieso lieben sie sich dann"?

Sima hielt den Atem an. War das jetzt eine Art Geständnis.

"Vielleicht, vielleicht ist es das einzige was uns 4... verbindet"! Sie versuchte ihn anzulächeln, doch sie wandte ihren Kopf zu Boden und starrte vor sich hin. Eigentlich hatte Sima eine Antwort erwartete, doch Mika war wieder davon gelaufen. Konfrontationen lagen ihm halt nicht, und das wusste sie.

Doch eines machte Sima noch zu schaffen. Wieso trat genau das Paar Sima und Mika als Spiegelbild im Hades auf. Wieso nicht eine andere Figur an Mika's Seite? Hatte es etwas mit dem Verlauf des Schicksals zutun. Hing an diesem Paar wirklich eine entscheidende Mission? Oder war es nur ein dummer Scherz, oder ein Versuch einander näher zukommen. Und irgendwie hatte es ja auch geklappt. Sima war sich sicher das Mika nicht nur ausschließlich Hass für sie empfand. Doch er tat sich immer so schwer seine Gefühle zu offenbaren.
 

"Ich möchte das ihr mit uns in den Hades kommt".

Am frühen Morgen hatte Sima Mya und Daisuke unsanft aus dem Schlaf geholt, um ihnen ihre Entscheidung mitzuteilen.

"Zisch ab... ist ja noch nicht mal nach 10 Uhr"!

Sima kratze sich den Kopf. Genau das hatte Mika vorhin auch zu ihr gesagt, als sie ihn wecken wollte. Daisuke blickte sie verstohlen an und stand freundlicher weise aus dem Bett auf.

Sie aßen zusammen ein wenig Brot und Sima schilderte ihm die Sicht er Dinge.

"Du meinst das wir also gar nicht existiert haben".

"Vielleicht schon. Vielleicht hat der Hades sich einfach verstorbene Menschen genommen und sie umfunktioniert das sie das Abbild von uns ergeben".

"Wieso bist du dir so sicher, dass wir die Abbilder sind, und nicht du und Mika"?

Sima lächelte. "Ich weiß das ihr euch nicht an eure Vergangenheit erinnern konnte. Ist es nicht so"?

"n...n...ja.ja du hast recht, aber...".

"Es tut mir leid das ihr in diese Sache mit hinein gezogen werdet. Mika und ich können euch wieder zu Menschen machen, damit ihr ein neues Leben beginnen könnt. Doch das wichtigste ist jetzt erst einmal das wir den Hades von Luzifers Virus befreien können."
 

Mit Extragehnemigung und einen Auftrag machten sich die 4 auf den Weg zum Hades, dem Kessel der verstorbenen Seelen. Daisuke und Mya gefiel es mal aus der Stadt zu kommen. Dank Genehmigung des Cherubim Michael war dies auch erlaubt. Normalerweise dürfen normale Seelen eigentlich nicht, vor ihrem Tod als Seele, die Lager verlassen. Aber ein Erzengel hatte viel Macht, und für Mika war das ein Klacks die Beiden aus der Zone heraus zu schmuggeln.

Sie befanden sich nun schon im Territorium des Hades. Es war eine recht düstere Gegend. Etwas verwachsen und neblig, aber Sima konnte sich noch an ihren ersten Ausflug in den Himmel erinnern, der sie nämlich genau hier her führte. Früher hatte Mika hier Engel gesucht die seinem Herr beitreten konnten. Aber dieses Mal war er nicht auf Erniedrigungen und Prügel austeilen aus.

Lados setzte die 4 kurz vor einem Waldstück ab.

"Das sind die dichten Wälder des Hades. Viele Seelen verirren sich Jahre lang, bevor sie zum Hadesbaum gelangen. Er ist ziemlich versteckt und lässt nur Seelen in seinen Nähe. Jedenfalls versucht er es. Denn andere Geschöpfe bedeuten für ihn nur Gefahr". Mika deutete auf einen schmalen Pfad der ins innere des dunklen Waldes führte.

Er war schon einmal bei dem Baum des Hades gewesen. Und er wusste das der Baum nur schlecht anzusprechen war. Er war ein wenig schüchtern und Gesprächs faul. Und zugegeben auch ein wenig schlecht auf den Engel Michael zu sprechen.

"Hey Mika-chan, renn nicht gegen jeden Baum". Sima hielt ihm am Kragen fest, kurz vor einem Baum, den er auf Garantie Sekunden später gerammt hätte. Mika schüttelte seine Gedanken von sich und zog an ihrem Arm, so dass Sima neben ihm lief.

"Keine Panik"!

Eine Weile verging, und der Pfad wollte und wollte nicht enden. Zwischendurch schallte von hinten immer wieder "Turteltauben" nach vor zu Sima und Mika. Aber das veranlaßte die Beiden eher immer mehr still schweigend neben einander her zulaufen.

Und Sima hätte den Beiden hinter ihnen am liebsten den Mund gestopft. Die Situation war schon schwierig genug. Sie bemerkte plötzlich Mika's Griff um ihr Handgelenk. Er lies seine andere Hand nach oben schnellen und das Zeichen geben anzuhalten.

"Seit still", zischte er. Sima beobachtete seinen Blicke. Sie schweiften suchend in alle Richtungen.

"Was hast du"?

Mika hielt seinen Finger vor den Mund. Er verlangte absolute Stille. Die Minuten vergingen, in denen sich die 4 noch nicht einmal trauten laut zu atmen.

"Jetzt! PASST AUF". Mika zog hastig sein Schwert und stieß Sima Beiseite. Auch Daisuke und Mya waren zwischen das Laub gehechtet. Vor Mika brach der Boden auf und Wurzel schnellen auf ihn zu. Nach ein paar Schwertschlägen waren die Wurzeln zerkleinert, doch sie waren nicht der einzigen Angreifer gewesen. Von allen Seiten schossen Wurzeln aus dem Boden und attackierten Mika. Er war bemüht die Übersicht zu behalten, merkte aber nicht wie sich langsam Wurzel um Sima schlangen, und sie sich mit einem spitzen Panikschrei bemerkbar machte. Mya eilte ihr als erstes zur Hilfe, wurde aber im selben Augenblick auch von einer Wurzel gepackt, und zum Fallen gebracht. Daisuke war nun am Zuge und hatte seine Freunden recht schnell befreien können, doch Sima wurde immer höher, von den Wurzeln, in die Höhe gehoben. Sie wussten wohl nicht welchen Engel die da gerade zu erdrücken versuchten. Mika blickte in die Höhe und stellte nun Sima's missliche Lage fest. Ihre Schreie wurden immer lauter, und Mika wollte ihr gerade zur Hilfe eilen, als eine Wandelssäule entstand und er zurück springen musste. Die Wurzel zersprangen und die Säule verschwand. Und Sima mit ihr.

"WO IST SIE"! Mika drehte sich nach allen Seiten um, aber von Sima war einen Spur. Ein dumpfer Schrei lenkte seinen Aufmerksamkeit in die Höhe. Bevor er jedoch realisieren konnte, was da auf ihn zukam, war es auch schon auf ihm gelandet.

"gxetehh vssun mür unhner", knurrte er. Er hatte mühe zu atmen, da Sima's Brust genau auf seinem Gesicht lag.

"Äh...entschuldige", Sima wurde rote und sprang von ihrem Freund auf.

"Das sah ja heiß aus. Wie hast du das gemacht"? Wollte Mya wissen. Sima zuckte mit den Schultern. Ihr war es genauso ein Rätsel.

"Viele Grüße vom Baum des Hades. Er hat unser eindringen wohl gemerkt. Seit das nächste Mal vorbereitet", murmelte Mika und sah die anderen 3 durchdringen an. Sie nickten heftig. Schließlich gingen sie der Sache nach, bevor sie überraschend angegriffen wurden. Laufen. Und das ging Stunden so. Es wurde schließlich dunkel, und Mya und Daisuke hatten keine Lust mehr sinnlos durch die Gegend zu laufen. Die 4 ließen sich nieder und machten ein Feuer an, welches sie die Nacht wärmen sollte. Trotz all dem war es Sau kalt, und Sima fror. Sie saß am Feuer und versuchte sich die Hände zu wärmen. Gegenüber von ihr saß Mika. Er starrte abwesend hins Feuer. Mya und Daisuke machten das, was sie am liebsten taten. Sie lagen eng aneinander gekuschelt neben einem Baum. Den Beiden war wohl am wärmsten. Sima hatte nicht gewusst das es auf ihrer Reise so kalt werden würde. Sicherlich hätte sie sich ein wenig dicker angezogen. Das Feuer knisterte als Mika gelangweilt in der Asche herum stocherte.

"Du solltest schlafen, nicht das du morgen wieder vor Müdigkeit umfällst", murmelt Mika. Er spielte auf die Szene im Paradies an. Sima schüttelte zickig den Kopf.

"Keine Panik, ich denke du solltest dich ein wenig hinlegen. Nicht das du tatsächlich noch gegen einen Baum rennst"! Mika sah ihren auffordernden Blick, und seine Mine wurde gleichgültig. Er ließ sich nach hinten fallen und verschränkte seine Arme hinter den Kopf.

"Weck mich wenn etwas ist"!

Auch wenn es nicht so aussah, Mika konnte Stunde um Stunde kein Augen zumachen. Er langweilte sich und Blickte in den Himmel. Dieser war Stock schwarz, und zeigte keinerlei Regung. Wie eine schwarze Decke die den Hades abdeckte. Es gab keine Sterne oder einen Mond. Als er sich langsam aufstützte flackerte das Feuer nur noch mäßig. Es würde die Stunde sicher ausgehen, und Feuerholz hatten sie nicht mehr. Im Schein der Flammen konnte er Sima sehen, wie sie auf dem Boden eng zusammen gekauert lag. Sie zitterte ein wenig. Nicht verwunderlich wenn sie so sommerlich durch die Gegend lief. Er kroch um das Feuer herum und betrachtete ihren Körper. Mit einem Stock versuchte er das Feuer ein wenig mehr zu entfachen, doch es half nicht viel.
 

Etwas kitzelte sie im Nacken. Es hauchte regelmäßig und warm an ihn heran. Erschrocken viel sie aus ihrem leichten Schlaf und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sima riss ihre Augen auf und sah sich verunsichert um. Sie spürte etwas festes um ihrem Bauch. Zwei Arme hatten sie umschlossen, und wärmten ein wenig. Sie erkannte die kräftigen Hände und die anschließenden Arme die hinter sie zu Mika gehörten. Als sie sich aufrichten wollte, wurde sie fester umklammert und daran gehindert. Als Sima hinter sich blickte, sah sie Mika der hinter ihr friedlich vor sich hin schlummerte. Sie seufzte ein wenig zufrieden. Ihr Blick schweifte hinüber zu Daisuke und Mya. Mya lag, ein wenig abseits von Daisuke, eingerollt. Komisch, ob das nur am schlafen lag, oder es etwas mit dem Gegenteil der 4 zutun hatte. Sie wandt sich in Mika's Armen so das sie ihm genau ins Gesicht schauen konnte. Er atmete ein wenig laut, dass es sich ein wenig nach schnarchen anhörte. Ab und zu schmunzelte er mit der Nase. Sima fing am ihm das rote Haar hinter die Ohren zu streichen, worauf er langsam munter wurde. Knurrend und murrend fing er an mit seinen Augen zu blinzeln. Bis er Sima vor seinen Augen wahr nahm ,dauerte es allerdings nicht lange. Er schmatzte langsam und wollte soeben wieder die Augen schließen, als ihm bewußt wurde, dass da etwas komisch war. Sofort errötete er und seine Augen sprangen auf.

"Hallo"! Sima grinste frech.

"Wäähh...". Völlig in Panik zog er seine Arme von Sima und sprang in die Höhe.

"Gut geschlafen", fragte sie forsch und richtete sich auf so dass sie neben ihm saß.

Mika's Röte war immer noch nicht aus seinen Wangen gegangen, und so blickte er überrumpelt zu Boden. Sima allerdings übersah sein Schamgefühl keinesfalls.

"Du... du hast gefroren. Nicht das du wegen einer Erkältung einfach hier wegstirbst"! Rechtfertigte er sich.

"Schon gut", lächelte sie und wollte ihre Hand auf seinen Schulter legen, als er jedoch kurz davor aufstand und sich dem Rest zuwendete, um sie zu wecken.
 

"Ob es jemals ein Happy End gibt?

Ob man jemals die wiedersieht, die man so misst?

Ist es nicht so das das gute immer siegt?

Sind wir überhaupt das Gute?"

"Beziehst du dich jetzt auf mich Sima"?

"Du bist nur von außen schlecht", so stellte sie fest.

"Ich soll einen guten Kern haben? Da greifst du aber ganz gewaltig mein Ego an", erwiderte Mika-chan.

Sie lächelte vor sich hin. Es tat gut mal wieder mit ihm herum zu albern. Das kam nicht oft vor, denn meist blieb ja keinen Zeit. Zwischen Flucht und Kampf ein friedliches Gespräch aufzubauen war sehr selten.

Mika war sich sicher das die 4 schon bald am Ziel sein müssten. Zwar hatte der Baum des Hades ihnen ein paar Fallen stellen wollen, aber keiner von ihnen war so blöd darauf hinein gefallen zu sein.

Schon bald hatten sie eine Lichtung erreicht. Der Hades verwandelte sich hier in ein Meer aus Blumen. Ein wunderschönes Meer, was hier eigentlich nie vermutet wurde. Über eine Schlucht konnte man den großen Baum, mit seiner riesigen Krone und dem dicken Stamm erkennen.

"Wau, allmählich fange ich an den Hades richtig zu mögen", pfiff Daisuke durch die Zähne.

"Seit vorsichtig, dass könnte ebenfalls eine Fall sein", erwiderte Mika-chan und schritt als erster durch das Beet zu Schlucht. Er trat sicher einen schritt nach dem anderen vor seine Füße. Immer den Boden im Blick. Sima folgte ihm. Die Beiden konnten nicht ahnen was gleich geschehen würde.

"Hey, was soll das"? Mika spürte das er seine Beine sich nicht mehr vom Fleck bewegen konnten. Und Sima erging es nicht anders. Mya rief nach ihnen. Sie und Daisuke sollten am Anfang der Wiese erst einmal warten.

"Was geht hier vor Mika"? In Sima stieg Panik auf. Eine Falle, und sie waren genau hinein gelaufen.

"Es kriecht durch den ganzen Körper. Irgend etwas lähmt uns", durchfuhr es den Engel. Er wusste nicht wie man sich gegen eine unsichtbare Kraft hätte wären sollen. Er blickte hinter sich und sah Sima wie sie hilflos mit den Armen ruderte. Unter ihnen fing der Boden an zu beben, und Ranken schossen hinaus welche die Beiden nach oben, in die Luft, trug.

"Eine Falle, einen brillante Fallen"! Die Stimme kam Mika und Sima wohl bekannt vor. Aus dem Boden stieg der Engel mit den weißen Haaren. Und er war nicht allein. Luzifers Soldaten leisteten ihm Gesellschaft.

"Der Baum ist nicht dumm, so wie ihr Beide. Und er steht unter dem Einfluss von Luzifel".

"Du bist es tatsächlich", grummelte Mika und mustere seinen Bruder gründlich. Er hatte sich vom rein Optischen gar nicht verändert. Aber, wie es schien, die Seiten gewechselt.

"Es war dumm das ihr einfach so geflohen seit Simael-sama. Ich habe euch zu viel verraten und hatte angst ihr würdet es weiter plauder. Ob es mit jetzt gelingt euch zu töten"? Ezechiel blickte zu Sima hinauf. Ihre Kehle war von Schlingen umschlossen, so dass sie kaum etwas erwidere konnte.

"Hey... was haben sie mit dir angestellt"? Mika wollte Fragen beantwortete haben, doch sein Bruder schenkte ihm nur wenig Aufmerksamkeit. Er lachte und würdigte ihm ein Blick.

"Du willst sie sicher vor dem Tod bewahren. Deinen Schützling, mein Bruderherz. Wieso hast du mich nicht so beschützt wie sie? Liebst du sie denn mehr als mich?

Aber halt.... es war doch ein Unfall. Ich habe dir doch schon lange verziehen"!

Er lachte wieder auf und bemerkte Mika-chan's wütenden Blick.

"Ja, du hast mich getötet. Wie so viele Unschuldige nach mir. Wie kann ein Engel bloß so böse werden? Simael, können sie mir diese Frage beantworten? Er wollte euch doch auch schon zahlreiche Male umnieten. Habt ihr das denn schon vergessen"!

"Ja", erwiderte sie.

"Gut, ich kann es euch ja nicht verübeln. Ihr seit spielt ja auch ein wichtiges Spiel im Roulett um Himmel gegen Hölle. Fragt sich nur wenn die Kugel auf schwarz fällt, und es euch nicht mehr gibt"!

Sima konnte es nicht begreifen welchen Charakterumschwung Ezechiel gemacht hatte. Bei ihrer letzten Begegnung feindseliger Art war er doch noch ganz charmant.

"Soll ich euch mein Geheimnis verraten"?

"Ein Psychopart war du immer schon", erwiderte Mika kühn.

"Meine Seele wird von Luzifel kontrolliert. Kontrolliert das ich euch vernichte, damit ihr keine Gefahr mehr darstellt. Mein Körper, den er mit geschenkt hat, besteht zu 90 % aus Kabeln, und 10 % aus Kunsthaut. Der Ezechiel der vor euch steht ist nur ein Roboter mit einem halben, nicht kontrollierbaren Herzen". Wieder lachte er auf und fuhr sein Haar hinter die Ohren.

"Wenn ich es nicht tun kann, dann wird es der Hades Baum für mich erledigen", brummte er und seine Laune schlug ins Finstere um.

"Ezechiel...", vernahm er es von Mika. Er starrte seinen Bruder fassungslos an.

"Das ist eine Überraschung, nicht war Michael. Jetzt bin ich genauso eine Monster, wie du es bist. Jetzt sind wir wieder eine Familie"!

Aus dem Boden schossen Äste mit Dornen die sich langsam um Mika's Körper legten. Dieser schrie vor schmerzen auf, als sie die Dornen in sein Fleisch bohrten.

"Es sieht wunder schön aus Michael. Du siehst wunder schön aus, wenn du schmerzen erleidest". Ezechiel streckte seine Hand nach seinem Bruder und berührte seinen blutenden Wangen.

"Lass ihn los. Ezechiel!! Wenn du ihn liebst, wenn du wirklich noch sein Bruder bist, dann helfe ihm. Ich bitte dich". Sima's flehende Worte erreichten Ezechiel nicht. Die Äste zogen sich enger um Mika's Körper und Blut tropfte die Sprossen hinab auf die Blumen. Seinen Augen öffneten und schlossen sich erschöpft.

"Tu..tu. tu ihr nichts. Hörst du. Tu ihr ja nichts an", keuchte Mika. Ezechiel lächelte und blickte zu Sima. Die Tränen konnte sie nicht erdrücken und ihr Gesicht zeichnete den Schmerz den sie ertragen musste, wenn sie Mika so leiden sah.

"Wieso...? Wieso hilfst du ihm nicht", jammerte der Seraph.

"Weil ich nicht den Befehl dazu erteilt bekommen habe", erwiderte Ezechiel und sprang die Ranke hinunter zu Boden.

"Er wird jämmerlich verbluten. Und keiner kann ihm helfen"!

"DAISUKE!!!" Mya schrie verzweifelt den Namen ihres Geliebten. Er war zu Boden gesackt. Um ihn herum war Blut, und ihm selbst erging es nicht besser als Mika.

"Wenn der große Michael stirbt, heiß das für sein Spiegelbild auch Lebewohl".

Mya schrie wie am Spieß. Sie hielt ein Messer in der Hand.

"MYA!!! MYA was machst du". Sima konnte nicht fassen das Mya es ausgerechnet gegen sich selbst richtete. Wenn sie starb, dann würde dies heißen das auch Sima nicht mehr leben würde.

"Sieh nur, sie trauert um ihren Freund. Oh... oh nein. Sie will sich deswegen doch nicht etwa selbst erledigen? Wird sie dann nicht eigentlich gelöscht? Oder nie wieder geboren. Simael, bist du nicht ihr Ebenbild? Heißt das etwas das das gleiche dann auch für dich gilt. Einer der großen Seraphim? Würde dann nie mehr zurück kehren"?

Sima blickte mit tränen in den Augen zu Ezechiel hinauf. Ihn schien das alles zu belustigen.

"Das war alles von Anfang an geplant! Deswegen wolltet ihr mich nicht umbringen. Deswegen auch der Systemfehler. Das war alles beabsichtigt. Diese Doubels, die Falle, nur damit Mya sich aus Verzweiflung selbst umbringt, und den Seraph gleich mit"?

"So.. und nicht anders Simael-sama".

Ein dumpfer Schrei erklang aus Mya's Mund, als sie sich das Messer zwischen die Rippen stieß. Sima erblickte Ezechiel kaltes Abschiedslächeln. Nur einen kurzen Blick konnte sich noch auf Mika-chan werfen, welcher leblos zwischen den Ranken hing. Sie spürten diesen stechenden Schmerz mitten durch ihr Herz. Eine Wärme, die ihr bekannt vorkam. Sie spürte die leere, und eine Hand die sie führte. Wie sich einen Tür öffnete.... und sie Tageslicht erblicken konnte.

Akt 12 /END

Akt 13/ Tree MISSION &Akt 14/ Friendly DEVILS & Akt 15/ White WING

Akt 13/ Tree MISSION
 

"Alles nur ein Traum"?

Alles um sie herum war warm und angenehm. Sie wollte ihre Augen nicht öffnen, zu sehr war sie auf ein böses Erwachen gefasst.

"Aishiteru Sima-chan".

Wer sprach da? Eine Stimme, die ihr in das Ohr flüsterte, und Sima's Herz rasen ließ. Die Worte, welche wie ein Traum an ihr Ohr klangen.

Nur ein Traum. Sie fühlte sie leicht und unbeschwert.

"Aishiteru". Wieder diese Wort. Keiner hatte ihr es jemals so ins Ohr geflüstert. Die Stimme zitterte. Sie sprach ein wenig Angst aus. Kannte Sima sie? Voller Angst und Furcht. Unbewusst blinzelte sie mit den Augen, und eine rosa Flüssigkeit blendete sie, bevor sie einen nackten Rücken erkennen konnte. Sima spürte keinen Boden unter ihren Füßen, sie schwebte in dieser Flüssigkeit. Blasen stiegen rechts und links an ihrem Körper vorbei. Ihre Haare strichen an ihrer Wange vorbei und der Rücken wandte sie zu einer Brust herum.

"Sima...", stotterte er. Sie konnte seinen leichten Rotschimmer auf den Wangen erkennen.

Mika wuselte sich durch's Haar. Seine Hemdfetzen flatterten um ihn herum.

"Was hat das zu bedeuten"? Fragte sie.

"Wir sind im Inneren des Baumes. Glücklicherweise hat er uns gleich aufgenommen. Wir hätten sowieso hier rein gemüsst. Es passt das unser Körper tot sind. Nur als Seele, ohne Körper, kommt man in den Hadesbaum. Lass uns jetzt diesen Fehler aus dem Baum hacken".

Gerade wollte er los schweben, als Sima ihn zurück hielt, und seinen Namen flüsterte. Sie wollte nach Mika-chan's Arm greifen, doch er ließ sich nicht berühren.

"Wieso... wieso kann ich dich nicht berühren"? Stotterte sie verwirrt.

Mika lachte. "Ganz einfach, Seelen haben keinen Körper, und so können sie auch nichts anfassen oder berühren. Nur mit großer Geduld lässt sich ein Gegenstand fühlen oder greifen. Die Seele muss sich den Körper erst in ihrem Kopf bildlich berühren, damit das Umfeld auch ....".

"Warte", unterbrach Sima ihn. Sie streckte ihre Hand nach seiner aus. Jedoch vergebens. Ihre Hand fuhr durch ihn hindurch.

"Das funktioniert nicht", fluchte sie.

"Nun, du musst dir es vorstellen, und fest an eine Berührung glauben".

Sima blickte in seinen Augen. Sie schloss ihre Lieder und konzentrierte sich auf ihre Hand. Sie fing an zu kribbeln, als Sima in Gedanken Mika's Haut berührte. Ihre Hand streckte sich ein zweites Mal nach vorn zu Mika aus, und sie konnte seine Haut unter ihren Fingerkuppen spüren. Jeden einzelnen Muskel seiner Brust, und ja sogar die leichte Gänsehaut, die ihn gerade überkommen hatte. In Gedanken musste sie über diese Körperreaktion schmunzeln. Als sie ihre Augen aufmachte blickte Mika sie ein wenig ratlos an. Es fühlte sie toll an, jedoch nahm er es nicht als wirkliche Berührung war.

"Ich habe in meinem Traum ein Wort wahrgenommen. Es bedeutete mir sehr viel. Sag, hast du es mir ins Ohr geflüstert"? Ihre Stimme zitterte vor Aufregung. Es gab die Möglichkeit das Mika mal wieder alles abstritt, oder ihr endlich die Wahrheit sagte.

"Ein Wort"? Er wollte ein wenig überrascht tun, doch so recht gelang im dies nicht.

Ihr Gesicht fuhr hinauf zu seinem, und sie musterte seine Augen, die ein wenig ihre Augen widerspiegelten.

"Ja, nur ein Wort", flüsterte sie. In Gedanken spürte sie Mika's Lippen. Wie warm und weich sie auf ihren Lippen lagen, und ihr Verlangen wuchs. Ihre Hand versuchte vergebens durch sein Haar zu streichen. Sie spürte es nicht. Vielleicht wehrte er sich gegen ihre Annäherung. Sie hoffte jedoch das er ihre jetzige Handlung nicht abwies. Sachte und fast in Zeitlupe näherte sie sich ihm und langsam konnte sie seinen Atem spüren.

"Lass uns keine Zeit verschwenden".

Die Worten drangen durch Sima's Ohr, und ließen sie zurück schrecken. Mit einem Satz ließ er sich durch die roser Flüssigkeit nach unten gleiten. Unten, auf dem Boden, sah man ein weißes Masse, in welches Mika auf einmal eintauchte. Sima's Wut steigerte sich ins Unermeßliche. Wie konnte er sie nur so drastisch unterbrechen. Wieso war er bloß so stur? Sie folgte ihm und fand sich schließlich auf einem grauen kargen Boden wieder. Mika stand vor ihr. Er hatte ein weißes langes gewandt an, mit der Nummer 5637. Als sie an sich hinab sah erkannte sie das gleiche Gewand bloß mit der höheren Nummer 5638.

"Komm schon". Mika drängelte ein wenig.

"Ich hasse dich Abgrund tief", grummelte sie.

"Jetzt nicht", erwiderte er scharf.

Die Beiden liefen den Gang entlang, und gelangten schließlich in die Zentrale des Baumes. Zum Glück waren sie nicht die Einzigen die solch ein selten häßliches Kleidchen an hatten. Die Schlage an den Zuweisungsschaltern war sehr lang. Vorwiegend stellte sich die ältere Generation an den 4 Schlangen an. Es gab jedoch auch für früh zeitig verstorbene Menschen eine Schlage.

"Fehlt bloß nur noch ein Kiosk, und ich fühle mich wie in einem Bahnhof".

"Heut scheint ja Anreisetag zu sein", erwiderte Mika auf Sima's gereizte Feststellung.

Sie zupfte sich ihr Haare zurecht und atmete tief ein, um ihre Aggressivität herunter zu schlucken.

"Und...*gummel* warst du schon mal hier? Oder müssen wir erst nach dem Weg fragen"?

"Nun, ja... nein, also ich war schon mal hier. Aber seitdem scheint sich hier ja viel verändert zu haben".

"Und was schlägst du jetzt vor? Wo sollen wir denn eigentlich anfangen zu suchen"!

"Bei Ganges, dem Wächter des Baumes. Hör auf so schlechte Laune zu haben"!

Sima sah ihm nach, als er gelassen davon schlenderte.

"Ich...ich ...GGHHRR, hat der Glück das wir uns nicht so einfach berühren können, sonst wäre er jetzt schon toter als er jetzt ehe schon ist", grummelte Sima und stampfte hinter Mika her.
 

"Michael-sama, welch eine Freude euch wieder einmal unter den Seelen zu sehen".

Das war Ganges? Ein kleiner Schrumpelsack mit einem Krückstock? Er war der Wächter, der den Baum vor Eindringlingen beschützen soll? Sima wunderte sich nicht, das Luzifer irgend etwas in den Baum eingeschleust bekommen hat. Dieser Mann hört noch nicht einmal eine Bombe explodieren.

"Hey Alterchen. Na... erfreut mich wieder zusehen"!? Mika wollte dem zierlichen alten Mann soeben seine Hand freundschaftlich auf den Rücken schlagen, doch Ganges bestand auf Abstand von dem Feuermann.

"Oh... ja.. natürlich Michael. Das ist das 2. Mal. Das heißt du musst hier bleiben"! Der alte Opa grinste.

"2. Mal"? Warf Sima ihm ins Wort.

"Ja... richtig, das letzte mal wurde ich ja von Luzifers Wachen aufgespießt, als ich diese ausspioniert hab. Man... was für eine Demütigung".

"So ist es. Da du ja schon einmal hier warst, kann ich dich dieses mal leider nicht gehen lassen. Und komm ja nicht auf die Idee hier wieder zu randalieren", sagte Ganges und fuchtelte mit seinem Stock vor Mika-chan's Gesicht herum.

"Wir sind eigentlich nicht wegen dem Holzkopf hier. Luzifer hat den Baum manipuliert und die Seelenstadt für Anschaffung neuer Soldaten genutzt. Wir sind hier, um die Stadt und das Paradies wieder zu dem zumachen wofür sie eigentlich bestimmt sind". Sima stutzte die Hände in die Hüften.

"Oh... Simael, ihr seht ja noch schöner als auf den Fotos aus. Ich bin euch untergeben, schöne Seraph".

"ww...as.... was machst du da"? Sima zuckte zusammen als sich der alte Mann an ihre Beine schmiegte und sie zu drücken begann. Sofort griff Mika in diese Anmache ein und packte den alten Herren am Kragen.

"Hast du nicht zugehört alter Mann"?

Sima verzog verärgert das Gesicht. "Hey, wieso kannst du ihn, und er mich berühren Mika-chan"!?

"Das ist reine Trainingssache. Du bist noch ein läppischer Anfängerin", erwiderte Mika und ließ den Mann zu Boden fallen.

"Und was ist nun"?

Ganges blickte mit großen Augen hinauf zu Mika, der ihn ungeduldig entgegen blickte.

"Das tat weh.... du nervender Balg! Mir ist bewusst das Luzifer den Baum manipuliert hat. Ich war ja selbst dabei gewesen".

Mika viel vor Schreck zu Boden. "Ich glaub das nicht", stöhnte er.

"Wieso bitte dann unternimmst du nichts"?

"Ich habe den Baum nicht mehr unter Kontrolle. Er gehorcht meinen Anweisungen nicht mehr".

"Ist es nicht so, dass er nur auf deinen Befehle hört. Wie ist es dann möglich, dass dieser Befehl, die Seelenstadt als einzigen Zutritt für die Seelen zu nutzten, dann von dem Baum ausgeführt werden konnte...".

"Ich habe ihm den Befehl gegeben", erwiderte Ganges Mika's Frage, worauf Mika-chan dem Boden wieder einen Besuch abstattete.

"Was soll das? Bist du bescheuert"?

"Luzifer hat gedroht mich umzulegen und zu foltern. Du hättest mal seine Stimme erleben müssen".

Und wieder klebte der alte Mann an Sima's Bein und fing an ängstlich zu zittern.

"Das hätte ich mir denken können. Ganges ist sein Leben lieber, als das Engelstum würdig zu vertreten, und um den Baum zu kämpfen", grummelte Mika und zerrte den Mann ein zweites mal von Sima's Bein.

"Nun, verloren hätte ich ehe, und mit dem Baum wäre sowieso das selbe wie jetzt geschehen".

"Wenn du tot bist wohl kaum. Wieso dann lassen sie dich den Baum dann bewachen"? Gerade wollte Mika dem Opa einen Kopfnuss erteilen, als dieser ihn zurück hielt und läppisch zu lachen begann.

"Sag, bist du so dämlich? Was nütz ein neuer Wächter, wenn er den alten ehe nicht ersetzten kann. Seit der Baum existiert, lebe ich schon. Ich wurde aus der ersten Blüte des Baumes geboren. Kein anderer außer mir wird je den Baum kontrollieren können".

"Halt Opa, du hast was vergessen. Ist es nicht so, dass du genau das Problem jetzt hast"? Mika-chan grinste. "Sei still du Balg, willst du mich vor dem Seraph blamieren", zischte Ganges und trat ihm auf den Fuß.

Während sich die junge und alte männliche Generation gerade gegenseitig vermöbelten, setzte Sima sich auf den Boden und fing an über die Informationen nach zudenken.

"Was genau hast du dem Baum für einen Befehl erteilt"?

"N.o.c.c.m.k.! Was so viel wie "No one can cotroll me know". Ich musste den Baum den Befehl erteilen ,dass er nicht mehr auf mich hörten soll. Jedoch hat der Baum einen letzten Befehl vor dem völligen Verweigern gefordert. Luzifers Befehl, die Seelenstadt mit Bösen zu nähren, und das Paradies, wegen seinen zu positiven Schwingungen, ganz aus der Verteilung zu nehmen. Zusätzlich hat er ein DNS Doubel von dem neuen Seraph gefordert. Und seinem Führer, der ebenfalls geklont werden sollte. Durch das Schicksal hat der Baum einen genauen Verlauf des Lebens des Seraph heraus bekommen, und Michael-sama zu dem 2. Doubel gemacht. Es lief nicht nur darauf hinaus mehr Söldner für Luzifers Truppen zu sammeln, sondert auch eine völlige Zerstörung eines Seraph. Wie es scheint ist dies auch gelungen".

"WAS!! Heißt das ich kann nicht wieder in meinen Körper zurück kehren"?

"Ja... der Baum wird dich töten, wenn es so weit ist. Dann gibt es selbst deine Seele nicht mehr".

Sima spielte nervös mit ihren Fingern. Das hatte sie ganz vergessen. Mya hatte sich ja selbst umgebracht.

"Nur der Baum kann Gnade erteilen. Was natürlich auch für dich Michael zählt. Aber da der Baum ja nur noch unter einem Befehl anzusprechen ist, glaube ich nicht das sich da etwas ändern lässt. Er teilt jetzt nur noch Seelen der Hölle oder der Seelenstadt zu. Mehr ist da nicht mehr"!

"Gut und schön, wie aber kommst du darauf alter Mann, dass mich der Baum tötet, wenn er jetzt nur noch diesen einen Befehl erteilt"!? Sima grinste breit und freute sich einen Lichtblick gefunden zu haben.

"Mh... du hast recht süßes Mädchen. Wenn ihr den Baum allerdings wieder zur Vernunft bringen wollte, heißt das auch das der Baum seinen alten Anweisungen folgen wird". Der alte Mann zuckte mit den Schultern.

"Nix zumachen"!

Er führte die Beiden in einen Raum. Er war nicht groß, jedoch sehr sehr hoch. Ein großer, stämmiger Baum füllte diesen engen Raum Kilometer weit in die Höhe. Zarte weiße Blüten zierten jeden einzelne Ast des Baumes. Er sah so prächtig und stolz aus. Kaum zu glauben das er nun mehr nur noch einen Puppe war.

"Baum... Baum... dein Wächter ruft dich"! Ganges schrie den Koloß an, dieser jedoch stand weiter still und prächtig herum. Was man eigentlich von einem Baum erwartete.

"Seht ihr. Er stellt sich auf stur! Ich weiß nicht wie ich diesen Befehl rückgängig machen soll"!

Der alte Mann ließ sich zu Boden fallen.

"Hast du eine Idee"? Sima versuchte Mika's Schulter anzutippen. Aber ihr Finger griff ins Leere.

"Nun... ich hab keine Ahnung. Wir sollten ihn vielleicht düngen. Dann ist er auf uns besser zu sprechen, oder nicht"?

"Dummkopf. Deine dämlichen Witze helfen uns auch nicht weiter", stellte der Seraph fest.

Sima erblickte eine große Blüte, die nahe des Bodens, an dem Meter dicken Stamm gewachsen war.

"Was ist das für eine große Blühte", wollte sie wissen.

"Was ist mein Ursprung. Ich hatte euch vorhin gezählt, der Baum hätte mich aus einer Blüte erschaffen. Und das ist sie"!

Mika betrachtete sich den Sessel. "Ob der gemütlich ist"? Fragte er sich und setzte sich prompt in die Blüte hinein. Er beobachtete einige Minuten wie Sima ununterbrochen auf den armen kleinen alten Mann einredete. Und irgendwie tat Mika, Ganges ein wenig leid. Gerade als Mika sich wieder aus dem gemütlichen Blütensessel erheben wollte, wurden seine Arme ungewollte am Aufstehen gehindert. Und auch seine Beine gehorchtem ihn nicht mehr.

"Hey, das ist nicht witzig", grummelte der junge Mann. Er bemerkte rasch das es wohl kein Zufall war. Denn er spürte eine Anziehungskraft die ihn immer fester in die Blüte hinein drückte. Gerade als er anfangen wollte, sich lautstark bemerkbar zu machen, wurde der von der Blüte verschlungen.

Sima und Ganges bemerkten Mika-chans verschwinden nach Minuten noch nicht. Erst als Ganges Sima wieder ans Bein gehen wollte, sah sie sich hilflos nach ihrem Gefährte um.

"Wo ist..."?
 

"Aahh.. Michael-sama wird nicht gern von Pflanzen einfach aufgegessen", grummelte der Rotschopf. Er fand sich auf einem weichen Untergrund wieder. Mika vermutete im Inneren des Baumes gelandet zu sein. Vielleicht sogar im Magen. Hätte ihn jedenfalls nicht gewundert. Die Umgebung war recht braun-rot-orange, und erinnerte Michael an Fleisch. Ab und zu bewegten sich die Wände um ihn herum. Vereinzelt lagen Stränge am Boden und Blütenblätter.

"HI?? Jemand zu Haus"?

Mika behalf sich immer lautstark nach Anwesenden zu Fragen. Er wartete eine ganze Weile, jedoch bekam er keine Antwort. Schließlich zog er eine Wanderung vor. Wenn er schon mal hier war, könnte er der Sache auch schon auf den Grund gehen. Die Tunnel spalteten sich in Gablungen, und Mika zweifelte ob er gewollt an sein Ziel gelangen würde, oder ob es nur reiner Zufall war gerade den Tunnel genommen zu haben. Man unterschied hier bestimmt zwischen 10 verschiedene Durchgängen, allein schon an jeder Gablung. Nach und nach verließ ihn jedoch der Kampfgeist und er setzte sich auf den Boden. Er hatte zwar das Gefühl wieder einmal sinnlos seine Zeit vergoldet zu haben, aber wenigstens hatte er es versucht. Wieder saß er vor einer Gablung, welche sich in 11 weitere Tunnel abzweigte. Es gab keinen Würfel mit 11 Ziffern drauf, und wenn, hätte es ihm die Auswahl wohl erleichtern können. Jedoch bemerkte er schnell, das bei nähere Betrachtung ein Tunnel ziemlich aus der Reihe tanzte. Die Eingänge der 10 verbliebenen Tunnels hatten eine helle, belichtete Farbe. Doch es gab einen Tunnel der total in Dunkelheit eingetaucht war. Zufall, Absicht, wohl möglich ein Hinweis?

"Es kann nicht schaden". Mika hatte wenigstens einen Grund gehabt, außer dem Zufallsprinzip, genau den Tunnel zu nehmen.

Nachdem er den dunklen Gang betreten hatte, folgten einige Schritten totaler Finsternis. Ab und zu rannte der Junge auch schon mal gegen die gepolsterte Wand. Mika erkannte aber schon wenige Minuten nachdem betreten des Tunnels, etwas helleres in der Ferne aufgehen.

"Das ist ja altmodisch. Ich hatte eigentlich mehr erhofft, als eine dumme große häßliche Statur".

Mika steckte seinen Zunge heraus und trat gegen das Eisenkunstwerk, welches sich zwischen Wurzeln und Blütenblättern in die Wand gegraben hatte. Und das war auch schon das einzige was Mika am Ande des Tunnel entdeckten konnte. Das Licht ging von einer Fackel aus. Und ein weiteren Durchgang gab es nicht. Wie es aussah stand Mika-chan leider in einer Sackkassen.

"Hässlich, groß und protzig, typisch Ganges. Was soll das darstellen"?

Mika meinte wohl die ungewöhnlichen 3 Hundeköpfe, auf einem sitzenden Hundekörper. Er sah wirklich nicht hübsch aus, dafür aber gefährlich. Auf dem Sims des Hundes war eine Schrift eingraviert. Mika wusste zwar das es eine bekannte Sprache des Himmels war, aber im Unterricht hatte er sich eher mit Papierflugzeugbauen beschäftigt, als mit den Vokabeln. Der Rotschopf war verzweifelt und ließ den Kopf hängen. Mit einem kräftigen Tritt hatte er seinen Fuß gegen die Statur gehauen, bevor er umkehrte und wieder den dunklen Tunnel entlang gehen wollte. Jedoch stoppten sein Rücktritt nach wenigen Schritten, und er vernahm ein leichtes Grummeln. Erde rieselte auf Mika hinab, und Sekunden später kam eine große Blüte nach unten geschossen und fraß ihn auf.
 

"Was denkt sich dieser Arsch eigentlich? Das ist typisch... der feine Herr muss ja wieder auf großen Helden spielen und alleine los ziehen". Sima kochte wieder einmal vor Wut, und sie raufte sich andauernd genervt die Haare. Jedoch fing im selben Moment der Boden an zu beben, und der Baum öffnete sämtliche Blüten. Ganges geriet in Panik.

"Oh... jetzt ist mir alles klar. Der Bengel ist in den Baum gelangt, und hat ihn provoziert".

"OH TOLL!! MIKA!!!"

Auf Kommando spuckte der Baum unsanft den jungen Erzengel aus einer weißen Blute aus. Dieser war noch ein wenig benommen und kauerte auf dem Boden.

"Hey, was fällt dir ein, schreckt mir nicht deinen blanken Hintern entgegen, sondert sag mir gefälligst was du jetzt schon wieder angestellt hast du Bastard", knurrte der Mann und trat dem armen Mika ins Gesäß. Sima hatte sich beschämt abgewandt und jammerte vor sich hin das alles wieder gut werden würde.

"Hey Alter, gefällt dir mein Hintern denn nicht"? Grummelte Mika und stand langsam auf.

"Da war so ein häßlicher Hund...".

"Kerberos... alles bloß nicht KERBEROS!! Du hast den Baum erweckt, und damit nun einen deiner schlimmsten Gegner in Fahrt gebracht. IST DIR DAS KLAR"?

"Schlimmster Gegner? Keiner ist so schlimm wie Gabriel und Sima. Mich kann nichts umhauen", erwiderte Mika gelassen. Jedoch kam ihn die häßliche Visage des bösen Hundes in den Sinn, und er zweifelte doch ein wenig an seinen überstürzten Worten.

Die Blüten des Baumes streuten glitzernde Samen auf den Boden. Und allmählich verwandelte sich der enge Raum in eine Skilandschaft aus Blütenstaub.

"Wir sollten lieber hier raus", stellte Sima fest und kämpfte sich durch die Metermassen zum Ausgang vor. Als sie jedoch bemerkte das Mika ihr nicht folgte, blieb sie stehen. Er wollte sich wohl der heran nahenden Gefahr stellen, so stur wie sie ihn kannte.

"Was soll das"? Rief sie zu ihm nach vorn.

Er drehte sich grinsend um und deutete drauf das Sima schon mal vor gehen sollte. Was sie natürlich nicht tat, und mitbekam wie sich aus dem Blütenstaub ein Meter großes Tier in die Höhe streckte. Es hatte 3 Köpfe mit Zähne fletschenden Hundegesichtern. Sein Körper war kräftig und an den Pfoten mit scharfen großen Krallen versehen. Kerberos, wie dieses Monster von Ganges bezeichnet wurde, war fast 2 mal so groß wie Mika selbst. Nach Sima's Ansicht hatte Mika eine Siegeschance von etwa 3%. Wenn Mika hierbei drauf gehen würde, käme er als Wiedergeburt auf die Erde. Und er wäre aus dieser Mission hier verband. Sima müsste sich dann also allein durch ihr ehe schon versaute Engelsleben schlagen. Was blieb ihr jetzt noch übrig als Mika zu helfen.

"Du hast weder ein Schwert, noch einen Stock mit dem du dich gegen diese Tüffe wären könntest", stellte sie fest.

"Hab ich nicht gesagt du sollst verschwinden"?

"Nö... du hast nur blöd mit dem Arm herum gefuchtelt. Woher soll ich das wissen"?

Er stieß sie nach hinten. "Dann sag ich's dir jetzt halt. Hau ab, dass ist nichts für Mädels wie dich. Du würdest bloß wieder anfangen zu heulen".

Sima wollte trotzig nach ihm grapschen, jedoch mißglückte dieser Versuch wieder ins Leere zu greifen.

"Wenn ich diesen Hund hier zur Strecke bringe, werden die ganzen Daten des Baumes gelöscht. Denn er trägt sie in sich. Das würde heißen der Befehl zu Verweigerung wäre aufgehoben. Mir bleibt nichts anderes übrig"!

Er sprang in die Luft und attackierte den Hund mit bloßen Händen.

"Was... wie ist das möglich". Sima blickte dem Kampfgeschehen mit großen Augen zu. Mika verdrosch den Hund einfach so. Und wie es schien wehrte sich das arme große Hundilein noch nicht einmal. Wieso?

"Der Junge scheint ziemlich mobil zu sein. Er wird nicht merken, dass dies nur reine Strategie des Kerberos ist". Er alte Mann nahm Sima mit an einen geschützen Ort, hinter einem dicken Wurzelstamm.

"Sobald der Junge seine Kraft ausgepowert hat, wird er vernichtend zuschlagen und vernichtet".

"Aber wieso helfen sie ihm nicht"?

Ganges hielt einen Dolch in der Hand. "Ich bin zu alt um mich gegen meinen eigenen Baum zu wehren. Früher hatte er noch vor mir Respekt, aber alles hat sich verändert. Oder bist du auch noch mit 3427 Jahren so mobil"?

"Oh.. na dann, alles gute zum Geburtstag. Was ist das für ein Dolch den du da hast"?

Der Opa drückte Sima diesen in die Hand und flüsterte:

"Es ist die einzige Waffe die den Kerberos aufhalten kann. Helfe ihm, und befreie den Baum"! Seine Augen glitzerten.

"Du bist so was von feige alter Mann", stellte Sima fest und sprang auf. Sie hatte erst jetzt bemerkt das auch der Hund angefangen hatte zu kämpfen. Und das nicht aus Spaß.

"Verschwinde SIMA"! Mika's Rufe prallen an ihr ab, als sie auf den Koloß zustürzten. Der Cherubim lag am Boden, und eine Prange des Hundes machte sich gerade auf dem Weg ihn zu zerquetschen, als Sima sie vor ihn warf, und den Dolch in die Pfote des Tieres bohrte. Durch den Druck des Tieres wurde sie nach hinten auf den Boden zu Mika gestoßen.

"Was machst du da"? Wollte er wissen, als er den Dolch in ihren Händen erblickte. Sima besann sich schnell und ließ sie von Mika auf die Beide zerren. Er blickte sie an, und Sima streckte ihm den Dolch entgegen. Erstaunlicher weise konnte sie den Dolch halten, und als sich ihre Finger berührten lächelte sie begeistert.

"Siehst du, es geht doch", grinste er als Sima es endlich geschafft hatte ihre Berührungen zu kontrollieren. Überrumpelt fand er jedoch auch schnell Sima in seinen Armen wieder.

"Bring es zu Ende", flüsterte sie.

Ein flüchtiger Kuss verirrte sich an ihr Haar, als Mika sie von sich stieß und ein weiteres mal den Angriff auf Kerberos startete. Wie es schien hatte er wieder an Energie gewonnen, den er hüpfte wie ein Gummiball quer unter dem Tier durch. In einem zehntel günstigen Augenblick hatte Mika dem Hund mit den 3 Köpfen den Dolch mitten in das Herz gestoßen. Die qualvollen Schmerzschreie des Tieres durchschallten den Raum und Kerberos viel zu Boden. Langsam löste sich den Hund in feinsten Blütenstaub auf. Und nicht nur er. Der Baum ließ sämtliche Blüten, die zu Millionen zu Boden vielen, und einen wunderschönen Regen verursachten.

"Was soll das. Der Baum stirbt doch nicht etwa", rief Sima zu Mika hinüber. Dieser schüttelte den Kopf. Die Blüten werden erneuert. Sie symbolisieren alle Informationen des Baumes. Sie werden abgestoßen. Ich hoffe die Blütenblätter, die unseren Tod symbolisieren, sind auch runter gefallen"!

"Hey, heißt das ich werde nicht ausradiert"?

Mika wand beschwingt sein Haar zur Seite. "Ja...dank mir".

Sima grinste. "Oh mein Schnuckelchen... das hab ich alles dir zu verdanken...", flötete sie und rannte zu ihm um in seine Wange zu kneifen.

"WO ist der alte Sack hin"? Mika drehte sich verwundert nach allen Seiten um, als er Sima's schmerzliche Knuddelattacke überlebt hatte. Ganges war wohl geflüchtet.

"... wie soll es denn ohne ihn weiter gehen, und wie sollen wir wieder in unsere Körper zurück kommen"?

"Ich habe von einer Quelle gehört, die am Stamm des Hades Baum fließen soll. Jede Seele, die dieses Wasser trinkt, wird sofort wieder zu einem sterblichen in seinen Körper zurück geschossen, oder so"!

Wieder ließ Mika seine Augen durch die Runde fahren. Sima hingegen bevorzugte es den großen Stamm erst einmal prüfend zu umrunden.

Sie schrie Mika-chan's Namen als sie wohl fündig geworden war.

"Was stellst du dir unter einer Quelle vor"? Sie deutete auf einen kleinen Wasserstrahl, der aus dem Stamm in die Erde sickerte.

"Egal, schluck das Zeug als erstes, dann werden wir sehen", erwiderte Mika und drückte ihren Kopf nach unten.

"Hey... wieso ich"? Missmutig ließ sich ihren Mund an den Wasserstrahl und sauge die Flüssigkeit kurz in ihren Mund, ehe sie es hinunter schluckte. Mika tat es ihr gleich. Eine weile sahen sich die Beiden etwas ratlos an.

"Es schmeckt, nutzt aber wie es aussieht wenig", stellte Sima fest.

Akt 13/ END
 

Akt 14/ Friendly DEVILS
 

Sein Mund fühlte sich trocken an, und sein Hals kratze fürchterlich beim Schlucken. Er spürte diesen betäubenden Schmerz und es erinnerte ihn an die Dornen, die ihn wohl möglich immer noch umschlungen hatte. Er versuchte seine rechten Hand zu bewegen, und spürte etwas weiches in dieser liegen. Es war warm und zart, und er wusste das es sich nur um eine andere Hand handeln konnte. Bevor er jedoch seine Augen aufschlagen konnte, vergingen einige Minuten.

Das Licht, von Scheinwerfern, blendete ihn, und seine Augen schmerzte im ersten Augenblick. Als er einen Blick auf die fremde Hand, die seine umschlossen hatte, werfen konnte, sah er den dazu gehörenden Körper leblos an einem Kreuz neben ihm prangern. Und auch er selbst war an ein Kreuz, mit Dornen verwachsen, gefesselt worden.

"Sima.. Sima...", flüsterte er doch die Angesprochene reagierte nicht. Mika sah sich weiter um. Die Scheinwerfer erhellten die Nacht, und wie es aussah befanden sich die Beiden in einem Dorf oder einer Art Stadt. Rings um sie herum waren altertümlicher Häuser gebaut, und Mika wurde bewusst das sie öffentlich, in dieser Stadt an einem Kreuz gepeinig wurden. Das konnte nur Luzifer gewesen sein.

Er schnaufe empört und versuchte sich aus den Schlingen zu befreien. Doch dabei hatte er ganz vergessen, dass sich mit jeder Bewegnung die Dornen, um ihn, immer fester in sein Fleisch bohrten.

Es vergingen weitere Minuten. Mika versuchte Sima verzweifelt aus ihrer Bewußtlosigkeit zu hohlen.

Plötzlich vernahm er Schritte. Er spürte wie die Dornen um ihn zersprangen, und er langsam vom Kreuz zu Boden rutschte. Verwundert sah er sich nach allen Seiten um. Eine dunkle Gestalt stand im Schatten eines Hauses. Seine Augen leuchteten blau hervor, sonst konnte Mika nichts wahres an dieser Gestalt erkennen. Sein Blick viel hinauf zu Sima, denn ihre Fesseln lockerten sich, und sie war nahe dran nach vorn auf den kalten Boden zu fallen, hätte Mika sie nicht rechtzeitig aufgefangen.

Er hob sie auf ihre Arme und verschwand zwischen den Häusern.

Zwischen Mülltonnen, in einer dunklen Gasse, ließ er sich mit ihr nieder. Wo waren sie hier gelandet? Er kannte solche Orte nicht. Sie waren so alt, und gespenstisch. Irgendwie düster. Düster wie die Hölle. Konnte es sein das Mika und Sima in einer Schicht der Hölle gelandet waren?

"Hey... langsam reicht's. Wach auf du Trantüte", grummelte Mika und schüttelte Sima durch. Wieder keine Reaktion. Sie wollte ihn wohl provozieren. Müde lehnte er sich gegen Hauswand. Seine Haut schmerzte von den vielen Einstichen in seinen Körper. Langsam aber sicher verließ ihn der Mut. Mika kniff seine Augen zusammen um das erniedrigende Gefühl der Hilflosigkeit herunter schluckten und verdrängen zu können. Verbissen krallten sich seine Hände in ihr rotes Haar, und er drückte Sima's Körper fest an sich, um das Gefühl zu bekommen nicht alleine zu sein. Alleine mit seiner Hilflosigkeit.

"Mika-chan"?

Sima spürte einen leisen Laut an ihrem Ohr.

"Mika..."!

"Ja"! Sein Wort klang leise und trug ein wenig Trauer.

"Was... was ist los? Wo sind wir"?

"Im Scheol"!

Sie streckte sich um sein Gesicht sehen zu können.

"Was hast du"? Sie sah seine Augen die traurig zu Boden blickten. An den Liedern klebten einige Tropfen Wasser. Tränen, die für Mika eigentlich nicht üblich waren.

"Du bist verletzt. Hast du Schmerzen"? Sie wandte mit ihren Händen über seinen zerstochene Haut.

"Ja... schon. Aber es schmerzt nicht doll. Ich halte es bloß nicht mehr aus. Vielleicht war es doch alles ein wenig viel für mich. Mach dir keinen Kopf". Mika versuchte zu lächeln worauf Sima sich jedoch aus seinen Armen wandte und zu ihm hinauf sah. Ihre Hände fuhren durch sein Haar, und sie beugte sich zu ihm und ließ ihre Lippen auf seine Stirn gleiten. Mika ertappte sich dabei es genossen zu haben. Diese kleine flüchtige Berührung, die ein Kribbeln in ihm verursachte, und ihm wieder neuen Mut schenkte.

Unerwartet wurden sie aus dem Augenblick gerissen, als eine Tür ins Schloss viel, und sich vor den Beiden eine alte Dame mit einem Besen aufgetürmt hatte.
 

"Was ist das"? Wollte Mika wissen.

"Was ist Schokolade zu trinken, du Dummkopf", erwiderte Sima

Die alte Dame lächelte belustigt. "Was macht ihr zwischen meinen Mülltonnen? Und wer seit ihr", wollte sie wissen.

"Äh... also", fing Sima verunsichert an zu stottern. Als sie einen Blick zu Mika warf, schüttelte dieser den Kopf.

"Ich heiße Lima, und das ist Nicka".

"Oh je". Mika-chan ließ seinen Kopf auf den Holztisch fallen.

"Ja so ist es. Wir kommen aus einem anderen Dorf. Es wurde abgebrannt, als Luzifers Truppen es gestürmt hatten"!

Die Frau drehte sich ungläubig vom Herd zu ihnen um. "So... und wieso sollte Luzifer dies tun"?

"Äh... also", wieder kam Sima ins Wanken.

"Ganz einfach. Diese Seraph hätte sich im Dorf irgendwo verschanzt. Keiner der Dorfleute wusste davon, und Luzifer war so wütend, dass er die Dorfbewohner festgenommen hatte. Wir beiden konnten ihm entkommen. Er war so erbost, weil man den Seraph schon getötet hatte, dieser aber irgendwie wieder zum Leben erwacht ist". Mika-chan betrachtete den Blick der alten Dame, welcher nicht überzeugt wirkte.

"Die Seraph hin gestern noch neben dem Erzengel Michael an einem Kreuz. Sie taten mir leid, wisst ihr. Das erstaunliche ist das ihr den Beiden ziemlich ähnlich seit. Wie seit ihr wieder zum Leben erwacht"!

Dumm war die Oma ja nicht. Und wie es aussah hatte sie nicht vor die Beiden zu verraten.

"Wir haben von der Quelle des Hades Baum getrunken, kurz nachdem wir seine Infos gelöscht haben. Daher wurde Sima die Löschung, und mir die Wiedergeburt erspart"!

"Nun... das erklärt mir alles. Aber sag Michael-sama, die Wiedergeburt ist doch die Erlösung aus dieser kranken Welt. Wieso sträubst du dich dagegen"!

Mika warf ein beschwingtes Lächeln auf, als er seinen Becher zu Tisch sinken ließ.

"Ich will sie nicht allein lassen. Außerdem bin ich kein Feigling".

"Mika...". Ein verwunderter Laut drang aus Sima's Mund.

"Wieso behandelt ihr uns so gut, obwohl ihr wisst das wir zum Feind gehören".

Die etwas fündige Dame lachte leise. "Nun, das frage ich mich auch. Der Grund ist ganz einfach. Ich hasse Luzifer abgrundtief. Ich habe einen Sohn von ihm geboren. Aber täuscht euch nicht. Ich war ca. der 50 Brutkasten für ihn. Er sucht das perfekte Kind als sein Nachfahre. Nur leider war Lambus es nicht. Wir wurden verstoßen, konnten unserem Tod entfliehen, und schließlich gelangten wir in diese Stadt der Diabolus. Wir sind wahrscheinlich nicht selten, ich und Lambos. Doch vielleicht bin ich der einzige Brutkasten mit der Brut, die Luzifer entkommen konnte. Ich habe von eurer Mission gehört, und nach der Auferstehung zum Seraph gehofft, dass alles anders wird. Das es eine gerechte Strafe für Luzifer gibt, die all die benutzen Frauen recht. Ich habe es gehofft, doch als ich eure Körper am Kreuz prangern sah, fühlte ich mir verloren wie noch nie zu vor. Nicht umsonst bin ich froh euch gesund zu sehen Simael und Michael-sama"! Sie verbeugte sich vor den Beiden, und Sima viel ein Stein vom Herzen in der Hölle wenigstens einen Verbündeten gefunden zu haben. Kurz danach öffnete sich die Haustür, und alle 3 im Raum erstarrten für kurze Zeit.

"Lambos, musst du uns so erschreckte", fuhr die Frau hinauf.

"Entschuldige Mutter", erwiderte der Junge. Er hatte eisblaue Augen, und schwarze Haare. Ihn kleidete eine braune Kniehose, und ein weißes Hemd. Ein schwarzer Umhang hatte sich um seinen schlacksigen Körper gelegt. Mika musterte ihn gründlich, und sofort sprach ihn die Person an.

"Du war es der uns vom Kreuz befreit hatte", stellte er fest und fuhr vom Stuhl auf.

"Lambos, mein Sohn, und Erzeugnis von Luzifer. Das sind Simael-sama und Michael-sama aus den heiligen Hallen.

Der Sohn verbeugte sich und nickte. "Ich hoffe es war euch genehm"!

"Was ist das für ne dämlich Frage alter. Das war spitze. Ohne dich würden wir doch immer noch am Kreuz dort oben baumeln"! Erwiderte Mika gelassen und hatte Lambos den Arm um die Schulter gelegt.

"Kreuz"? Sima wusste nicht wovon Mika da sprach, aber wie es sich anhörte war es wohl nicht sehr angenehm gewesen.

"Nun, ihr könnte natürlich länger bei uns bleiben. Oder habt ihr schon einen genauen Plan"?

"Plan? Nun... eigentlich wollen wir zurück zu unseren Truppen. Sie führen eine Schlacht gegen die Wände Luzifers", erwiderte Mika auf die Frage der alten Frau.

"Ihr wisst nicht zufällig über den Verlauf des Krieges Bescheid"!

Sima und Mika waren die ganze Zeit entweder nur damit beschäftige sich gegenseitig und andere zu retten, dass sie ihr Heer ganz vergessen hatten.

"Eure Truppen sind auf dem Weg zur 4., und letzten, Wand. Die überraschend angreifenden Kriegsschiffe waren sehr gut durchgeplant, und haben die Technik von Luzifer ganz gewaltig durcheinander gebracht", sagte Lambos.

"Ha... war ja auch meine Idee", flötete Sima. Mika verdrehte die Augen.

"Wenigstens mal ein guter Einfall was"!

"Ich bezweifele aber das die 4. Wand vernichtend geschlagen werden kann. Zu sehr sind die Truppen geschwächt worden Simael-sama. Ich denke ihr solltet so schnell wie möglich hier raus, und zu ihnen gelangen"!

Lambos hatte recht. Und das war ja auch der ursprüngliche Plan der beiden gewesen. Nur wie sie wieder dort hin finden sollten, war fraglich.

"Ich werde euch begleiten", warf der Junge mir den schwarzen Haaren ein.

Mika nickte. "Ich hoffe du kennst dich hier aus. Und ungefährlich wird es mit uns beiden auf jeden fall nicht"!
 

Es fing in Strömen an zu regen. Ausgerechnet jetzt, wo kein Unterschlupf zu sichten war. Schnell huschten die 3 von Baum zu Baum. Es war wieder Nacht, und die Dunkelheit erschwerte die Sicht, und erhöhte das Risiko gegen einen Baum zu rennen.

"Scheiße wo sind wir"? Mika stoppte Limbos, der vor ihnen lief. Sima knallte währenddessen gegen Mika-chan's Rücken, als dieser ebenfalls stehen geblieben war.

"Hey, wieso geht ihr nicht weiter"?

"Wir sind gleich im nächsten Dorf. Ich werde versuchen eine Unterkunft zu bekommen. Es hat wenig Sinn durch die Gegen zu rennen, wenn man sich besonders hier, unter erschwerten Bedingungen, leicht verlaufen kann.

Nach einigen Minuten standen die 3 auch schon in einer kleinen Dorfkneipe. Die obere Etage wurde zum Wohnen vermietet, und eines davon war glücklicher weise für dir 3 noch frei.
 

Als Lambos seinen Mantel ablenkte, blickte er verstohlen in die Runde. Alle 3 waren bis auf die Knochen durchnässt.

"Ich werde Decken holen gehen", meinte er und schloss die Tür hinter sich.

Das Zimmer war nicht groß. Ein Bett, ein Tisch und 3 Stühle stand zum wohnen zur Verfügung. Sima schmiss ihren Umhang ab und schüttelte sich. Ihre Sachen konnte sie auswringen, so durchnässt waren sie.

"Er tut viel zu viel für uns Mika-chan", stellte sie fest. Sie spürte die Kälte in sich aufsteigen, und ihre Arme schlangen sich schützend um ihren Körper.

"Gibt es hier keine Heizung"! Durch Fenster drangen Straßenlichter, und es herrschte wieder einmal bedrückende Stimmung. Mika-chan hatte nun seinen Umhang auch ablegen können, nachdem er seine Starre gelöst hatte.

"Was denkst du gerade"? Wollte sie wissen. Es kam nicht oft vor das Mika so ernst nachdenkend wirkte.

"Du hast recht. Lambos tut viel für uns". Er fuhr sich über seine verletzte nackte Haut.

"Ist dir nicht kalt"?

"Nein, aber manchmal tut es weh, sich nie mal revanchieren zu können"!

Sima seufzte. Sie knöpfte ihre Bluse auf und warf sie über den Stuhl. Und auch ihr nasser Rock hatte sie schnell von ihrem Körper gezogen. Sie spürte Mika's stummen Blick, doch in diesem Moment war ihr die Blöße egal gewesen. Schließlich hatte sie ja noch Unterwäsche an, und da gab es ja nichts, was Mika nicht schon gesehen hätte. Sie vertraute ihm, dass genügte ihr. Langsam ließ sie sich auf dem Bett nieder. Im seichten Licht stand Mika im Raum und es sah so aus als ob er zum Fenster hinaus starrte.

Er ballte seine Hände und drehte seinen Kopf, nach langer Bedenkzeit, zu ihr.

"Es tut mir leid das ich immer so abweisend zu dir war Sima. Aber ich dachte dadurch noch verletzlicher zu werden, als ich es ehe schon bin"!

Langsam schritt er zu ihr. Er beugte sich zu ihr und ließ eine Hand nahe ihres Körpers auf das Bett stützen. Sima spürte seine enge Körperwärme. Das Bett war sehr schmal, und so bemerkte Sima schon bald die Wand an ihrem Hinterkopf anstoßen. Mika hatte sie etwas nach hinten gedrängt. Sein Atem kam ihr immer näher und seine Lippen vollzogen erste zarte Annäherungsversuche an ihrer Wange. Schnell hatte Mika ihre weichen Lippen gefunden und drückte seine fest und innig auf diese. Seine Hände griffen weiter über das Bett und sein Körper zog sich auf ihren. Sie spürte seine Fingerkuppen an ihrer Wirbelsäule. Seine Hand fuhr zärtlich zu ihrem Genick hinauf und dann durch ihr Haar, um ihren Kopf unter seiner Kontrolle zu haben, als er schließlich seinen Mund leicht zu öffnen begann und seine Zunge zaghaft über ihre Lippen strich. Sima konnte es nicht verhindern, und sie wollte es im ersten Moment auch nicht. Dennoch gewährte sie ihm Einlaß. Ihrem Körper wurde langsam wärmer, als das Spiel langsam ins rollen kam. Mika beließ es jedoch nicht nur ausschließlich beim erkunden ihrer Lippen, einige Sekunden nach dem Zungenspiel, verließ er ihre Lippen und strich über ihren Hals. Sima atmete schwer, und in ihrem Gehirn baute sich langsam eine Barrikade auf.

"Nein...". Flüsternd wollte sich sie von ihm eisen, doch seine Küsse waren so warm und nährreich das es ihr doppelt so schwer viel. Mit zunehmender Leidenschaft kam Sima ins Wanken.

"NEIN"! Mit einem Fußtritt hatte sie Mika von sich vom Bett befördert.

"DU DRECKIGES SCHWEIN. Wieso denkt ihr Kerle nur, wenn ein Mädchen ihre Sachen auszieht, dass es willig ist, und ihr sie gleich bespringen könnt"! Ein Kopfkissen flog Mika gleich hinter her, und dieser sammelte sich verwundert wieder vom Boden auf.

"WAS"?

"Tu doch nicht so scheinheilig", brüllte sie und nahm die Decke in die Hand. Bevor diese jedoch in Mika's Gesicht landen konnte, sprang er auf sie, und hielt sie fest. Er starrte fragend in ihre gekränkten Augen.

"Ich bin nicht eine von deinen Mätressen Michael-sama"! Tränen stießen ihr in die Augen.

"Ich... das..".

"Was? Bist du sprachlos? Wie kannst du nur ein unschuldiges Mädchen, was im Begriff ist dich zu lieben, so auszunutzen"?

"Nein, ich wollte dich nicht ausnutzten Sima. Ich fühlte mich bloß so allein...."!

"Dann weißt du ja wie ich mich jetzt fühle. Lass mich los, sofort"!

Sie stieß ihn beiseite, so dass er auf dem Bett landete. Regungslos. Sie zog sich die kalten, nassen Sachen über und war gerade dabei ihre Kutte überzustreifen, als Mika zu ihr aufsprang.

"Warte, wo willst du hin"!?

Ihre tränigen, kalten Augen sahen ihn gefühllos an.

"Warten? Ich habe so lange auf dich gewartet. So lange, aber dir hatte es immer nicht richtig gepasst, erinnerst du dich? Mir passt es jetzt gerade nicht so richtig, wenn ich im Begriff bin dich nicht mehr sehen zu wollen"! Damit eilte sie zur Tür und flüchtete hinaus.

Mika's Hilflosigkeit wandte sich in blanke Wut um.

"Dumm Ganz! Was spielt sie da? Sie hat nicht das Recht mir Vorschriften zu machen. Sie ist doch genauso scheinheilig wie ich es bin", keuchte er.

"Scheinheilig"? Lambos lugte um die Türecke. Er hielt zwei Decken in den Händen.

"Hattet ihr Streit Michael"? Wollte er zaghaft wissen.

"Mehr als das"!

Lambos trat ins Zimmer und legte die Decken ab. "Du solltest ihr nach. Sie wird vielleicht in Gefahr kommen, wenn sie ganz alleine durch die Gegend rennt"!

Mika machte einen spöttischen Laut und ließ sich auf das Bett fallen.

"Sima wird schon wissen was sie tut. Arrogante Ganz"!

"Du scheinst nicht gern Abfuhren zu bekommen Michael", bemerkte der Junge und ging Sima nach.

Akt 14/ END
 

Akt 15/
 

Seine Augen wanderten die Decke des Zimmers auf und ab. Ein wenig langweilte er sich. Lambos war schon eine ganze Weile mit Sima verschwunden. Ob er wohl möglich recht gehabt hat, und Sima wirklich etwas zugestoßen ist?

Wieso machte er sich Sorgen, wenn er auf Sima eigentlich sauer war. Na ja, eigentlich müsste sie es ja sein, aber Mika hatte das Gefühl gehabt, Sima war eher enttäuscht gewesen. Er war ein wenig selbstsüchtig, und das gab er auch zu. Doch nie hätte er Sima so ausgenutzt. Na...ja... fast nie. Jedenfalls nicht außerhalb seiner engen Träume.

Mika grinste bei seinen Gedanken. Noch nie musste er wegen einem Mädchen so viel träumen und nachdenken. Am Anfang war es zwar ziemlich beängstigend gewesen. Aber langsam hatte er sich mit diesen Begleiterscheinungen abgefunden, jedes mal wenn Mika Sima ansah.

Als sie sich das erste mal nach den 4 Jahren gesehen hatten, und sie plötzlich vor ihm stand, hatte sich mit einem Schlag alles verändert. Mika hatte wirklich gezweifelt das sie es war, weil Sima auf einmal in seinen Augen so anders schien.

Mika mochte zwar sich selbst zu verarschen, wie blöd und vernarrt er war, doch in ihm stieg eine kleine Beunruhigung auf. Er hatte Sima ihren Ausraster verziehen, und es war ja auch nicht sonderlich neu das Sima ihn anschrie oder beschimpfte. Also, Schwamm drüber, mal sehen was sich noch retten ließ.

Mika hopste vom Bett und zog seinen Mantel über. Er war unangenehm nass, aber das störte Mika eher weniger. Als er die Tür aufriss und munter hinaus schreiten wollte, stolperte er unerwartete und segelte gegen die Wand.

"Was soll das du Penner.."! Rauzte der Junge und blickte hinter sich. Am Boden, gleich neben der Tür, lag Lambos bewußtlos zusammen geschlagen. Und Mika hatte es nicht bemerkt. Doch nun beschlich ihn das Gefühl das Lambos nicht zufällig auf dem Boden lag.

"Lam... Lamchen... wach auf du Kröte. Was haben sie mit dir gemacht? WO ist Sima"?

Mika rüttelte an dem zierlichen Körper herum. Doch dieser reagierte nicht. Er fühlte Lambos Puls, und atmete erleichtert auf. Umgebracht haben sie ihn nicht, aber Mika konnte sich denken wer an Lambos Stelle dran sein würde. Mit einem Ruck hatte er Lambos auf die Arme genommen und in das Zimmer geschleppt. Als er ihn auf das Bett gelegt hatte, verschwand Mika jedoch gleich wieder aus dem Zimmer und ließ die Tür ins Schloss plauzen, worauf der 12jährige dann die Augen erprobt aufschlug.
 

Es war beängstigend.

Sie wusste nicht wo sie war.

In einem Schloss?

In einem Traum?

Ihre Hände verkrampften und sie spürte einen seidigen Stoff der ihre Haut streichelte. Sie musste es angezogen bekommen haben.

Von wem? Wieso?

Sie konnte sich an einen dumpfen Schlag auf den Hinterkopf erinnern, als sie die verregneten Gassen entlang geschritten war. Mit Tränen in den Augen, und total in Gedanken versunken. War sie wieder entführt worden?

Ezechiel? Oder war sie wieder im Himmel? Aber wieso hatte man sie dann einfach so nieder geschlagen?

Über ihr lagen Tücher und Seidenvorhänge, die an das Dach des Himmelbettes befestigt waren. Eine leichte Brise wehte und die Stoffe wippten im Wind hin und her. Ihre Augen konnte sie bewegen, doch ihr restlicher Körper schien wie gelähmt zu sein. Das war in der Hölle wohl so üblich. Denn anderswo konnte sie sich kaum vermuten. Sima wollte nach Hilfe schreien, doch ihr Munde ließ kein Wort über die Lippen kommen. Eine weile verharrte sie. Schließlich öffnete sich einen Tür, und man vernahm schritte. Über Sima beugte sich eine Frau. Ihre großen blau leuchteten Augen, sahen Sima freundlich an. Sie hielt eine Spritze in der Hand, die sie Sima sogleich indizierte. Nach und nach spürte das Mädchen langsam wieder Gefühl in ihren Fingern.

"Was mache ich hier"? Stotterte Sima leise.

"Der Meister erwartete euch höchst persönlich Simael-sama"!

Die Frau ging schnell fort, und holte einen Rollstuhl, in den sie Sima verfrachtete. Diese war noch ein wenig benebelt, von was auch immer, und wäre fast wieder aus dem Stuhl gekippt.

Die Gänge, die die Frau mit Sima entlang fuhr, waren prunkvoll und edel. Wie konnte so etwas hier in der Hölle geben? Eine Tür wurde aufgestoßen und die Beiden betraten einen Saal. Links und rechts standen unzählige Schätze. Sima blendet der Schein ungemein. Sie erkannte einen Mann. Er saß auf einem großen schwarzen Stuhl. Vermutlich ein Thron. Sein Gesicht bedenken die Schwarzen Haare. Als er jedoch den Kopf zu Sima hob, blitzen ein Lächeln hervor, und ließ Sima kurzzeitig erstarren. So kalt, aber dennoch außergewöhnlich anziehend. Es machte Sima neugierig. Sie wollte mehr von der Person sehen, und beugte sich etwas weiter nach vorn. Der Rollstuhl stoppte, und die Frau kniete zu Boden. Der Mann auf dem Stuhl hob die Hand und die Frau verschwand eilig aus dem Zimmer.

"Wer seit ihr"? Sima's Stimme, ihre Hände, ihre Augen, ihr Herz zitterten.

"Ihr hab zu mir gefunden Simael, der erste Seraph des neues Reiches. Bin ich eigentlich nicht euer schlimmster Feind"?

Eine Hand strich die halblangen Haare hinter das Ohr, und Sima erblickte nun die vollen Züge ihres Gegenüber liegenden Gesprächspartner.

"Ihr seit Luzifer"! Sima schluckte hart. Wieder fing der Mann an zu lächeln. Leicht und sanft, nie für einen Teufel üblich.

"Ja, Liebste Simael"!

Liebste? Was hatte dieser Mann vor? Wieso war er so anders. Sima hatte sich Luzifer schrecklich hässlich und grausam vorgestellt. Nicht mit diesen lieben schwarzen Augen, mit dem sanften Lächeln, und den feinen glänzenden Haaren. Wie ein Prinz aus einem Märchen.

Das Gefühl stieg in Sima. Es war überraschend und unkontrolliert. Und sie konnte es nicht einordnen. Nicht gegenüber Luzifer.

Er stand auf und schritt zu ihr. Sein langer Mantel verdeckte den starken strammen Körper, und sein Gang war majestätisch graziös. Als er vor ihr stehen blieb, musterten seine Augen Sima's, und für kurze Zeit verlor sie sich in dem schwarzen Meer seiner Augen.

"Was wollt ihr"? Mit einem harten Schlucken hatte sie sich einen Satz aus der Kehle gezogen.

"Was ich will? Wieso mißtraut ihr mir so Simael"?

Er streckte eine Hand nach Sima aus, und diese zögerte nicht sie anzunehmen. Geschwind hatte Luzifer Sima aus dem Stuhl gerissen, und sie fand sich Sekunden später in seinen Armen wieder. Sein Geruch stieg ihr in die Nase, und er vernebelte ihre Sinne kurzzeitig.

"Ich verlange euch Simael. Ihr werdet für immer bei mir, an meiner Seite sein. Liebste Simael"!

Wieder diese Augen, wie ein sanfter Strom, der ihre Augen widerspiegelte. Sima spürte seine kräftigen Arme. Es war so anders. Anders als jede andere männliche Person vor ihm. So ergreifend und anziehen, dass Sima sich ihm nicht widersetzten konnte. Ihr Kopf streckte sie zu ihm und sie forderte eine innige Berührung.

Als all dieser Rausch auf sie einfloss spürte sie einen Kälte. Eine Kälte auf seinen Lippen. Die Kälte, die sich fast auffraß, und von der sie nicht genug bekommen konnte, und gierig danach zu saugte begann.
 

Noch einmal blickte er hinter sich. Die Gruppe aus Soldaten marschierte durch das Tor des Schlosses. Dort wo sich Luzifer und wahrscheinlich aus Sima aufhielten. Mika hätte sie nie träumen lassen aus eigenen Willen durch das Tor der Hölle zu gehen. Doch es war wohl ein besonderer Grund, und das verlange auch besondere Maßnahmen. Seine Feuerroten Haaren vielen in der Menge auf. Soldaten des Luzifer Heers hatten ausschließlich schwarze Haare. Mika hatte einen Wachposten in der Stadt niedergeschlagen, und sich von dort an als Soldat ausgegeben. Das verstieß zwar in allen Dingen gegen seine Grundprinzipien, aber wenn es half ins Schloss zu kommen würde er sogar Limbo tanzen. Für sie!

Auf dem Platz, vor dem Schloss, tummelten sich eine Menge solcher Soldaten. Sie aßen, und tranken Massen an Essen und Alkohol. Doch keiner ging ins Schloss. Was die Lage nicht gerade optimierte. Unauffällig schlich er sich von der Truppe davon und ging die Schlosswand entlang, in der Hoffnung ein offenes Fenster, oder eine andere Einstiegsmöglichkeit zu finden. Er hatte Glück, und ein Fenster war weit geöffnet worden. Das Zimmer war vermutlich ein Büro, und keiner hatte es bis jetzt betreten. So hüpfte Mika schnell in den Raum hinein. Er war von dem Prunk ein wenig überrascht.

Schnell hatte er sich aus der Tür verdrückt und stand nun in einem Gang. Dieser war reichlich beleuchtete und viel junge Frauen huschten an Mika vorbei.

"Sie wünscht etwas anders zum anziehen", meinte die eine Frau zu einem weiteren Dienstmädchen.

Sie?? Damit konnte doch Sima gemeint sein! Mit grader Haltung und gesenktem Kopf schritt Mika-chan den beiden hinter her. Unterwegs begegneten ihm weitere Soldaten, und damit war gesichert das er nicht alt zu sehr in der Frauensippe auffiel. Die beiden Dienstmädchen, vor ihm, bogen in eine Tür ein, und Mika stand vor verschlossenen Türen. Falls Sima dort wirklich auf ihn wartete, musste er die Mädels einfach einen Kopf kürzer machen, damit sie nicht plauderten. So oder ähnlich sah sein Plan aus, als er in das Zimmer stürzte.

"Komisch.... wieso ist hier niemand"?

Er war in einem Saal. Was ihn eigentlich verwunderte, denn hinter so einer kleinen Tür hätte er nie solche einen Raum vermutet. Und von den Dienstmädchen war auch keine Spur.

"Wieso habe ich eigentlich gedacht das ihr auf diesen simplen Trick nicht rein fallen werdet? Ich habe eure Vorgänger eigentlich in anderer Erinnerung. Michael"!

"Oh, Luzifer. Hi!!! Wie geht's? Ich hatte schon gedacht ich musste gehen ohne dich zu begrüßen, aber das hast du ja ganz vorzüglich eingefädelt", grummelte Mika, als eine Stimme im Saal erklang.

Aus dem Schatten einer großen Säule trat der große schwarze Mann, mit Namen Luzifer, ins Licht.

"Wo hast du denn den Seraph versteckt? Ich bin hier um sie zu hohlen", fuhr Mika fort und verschränkte etwas großkotzig seine Arme.

"Nun, Simael wird bei mir bleiben. Sie wird meine Braut werden. Eine Braut der Dunkelheit"!

Mika pfiff durch die Zähne. "Bin ja mal gespannt wie du das Nervenbündel so umpolen willst".

"Nun, bei Raphael hat es doch auch geklappt! Er hat zwar den alten Auftrag ausführen wollen, ist aber dann in Würde zu mir gestorben. Nur leider müsst ihr meine Pläne immer so drastisch verhindern Michael"!

Luzifer hob seinen Arm und hinter ihm schlich Sima. Sie presste sich eng an ihren Gatten und sah unterwürfig zu ihm hinauf.

"Was wird das"? Mika wurde ungeduldig als er sah was Luzifer da mit seiner rechtmäßigen Freundin tat. Als der Mann im Begriff was Sima zu küssen, flog ein Messer an seinem Kopf vorbei und blieb in der Säule stecken.

"Wag es ja nicht sie zu beschmutzen du Bastart". Mika viel aus seiner Fassung und zog ein Schwert, was bis jetzt noch verborgen geblieben war.

"Oh, ich versteh schon. Es geht euch nicht um meinen Tod, nur um euer geliebtes Mädchen hier. Ihr seid doch nicht etwa eifersüchtig"!

"Nur ein bisschen Luzifer, das muss ich zugeben"! Grummelte der Rotschopf und ehe Luzifer sich versah stürzte Mika auf ihn. Sima kniff verängstigt die Augen zusammen. Sie verstand sich in diesem Moment selbst nicht mehr. Dieser Junge Mann, sie spürte seine warme bekannte Nähe. Doch Luzifer, welches ihr ein ähnliches Gefühl entgegen brachte, war so kalt und still.

"Hört doch bitte auf"!

Ihr Wimmern unterbrach Mika's Attacke, und er blieb langsam stehen. Unwillkürlich streckte er seine Hand nach ihr aus.

"Komm schon du kleine Heulboje. Wir gehen"! Sein warmes Lächeln ließ Sima kurz aufschrecken.

"Mika-chan. Du bist gekommen um mich zu hohlen"?

Sein lächeln ging in eine freche Mine über. "Dummkopf, sollte ich mit Luzifer Kaffee trinken wollen"?

Sima drehte sich zu dem schwarzhaarigen Mann um. Er wusste nicht wie Sima sich aus seinem Bann befreien konnte. Doch als er sah, dass Sima Mika's Hand entgegen nahm, war wohl der Seraph verloren.

Das Mädchen viel Mika stürmisch um den Hals. Dieser wusste zwar nicht womit der das verdient hatte, freute sich aber über die Wiedervereinigung. Sein Schwert und die Arme zogen sich um ihren Körper.

"Ich glaube, wenn wir schon mal hier sind, sollte ich es auch zu Ende bringen", flüsterte Mika zu ihr. Auf seinem Rücken hatte er seine Flügel ausgebreitet und als er Sima's Ohr ein letztes Mal erreichen konnte, flüsterte er sein Abschiedswort ruhig zu ihr.

"Aishiteru"!

Sima wurde ruckartig von Mika gestoßen und viel zu Boden. Luzifer hatte nun ebenfalls ein Schwert in der Hand. Sein Rücken zierte Tausende schwarze Federn. Mit einem Schwertschlag hatte er den Boden des Raumes aufgebrochen, und Splitter hinderten Sima kurzzeitig am sehen.

Der Kampf begann, und Sima begriff, dass es auf keinen Fall mehr nicht nur nicht harmlos aussah. Die Wände zersprangen um sie, da die Kraft der Beiden Gegner aufeinander prallten, und der Druck kein Gestein aushalten konnte. Geröll viel auf sie herunter, doch Sima wurde nicht verletzt, da sie ihre Flügel schützend über sich gehalten hatte. Nachdem sich der Staub ein wenig gelegt hatte, war von Luzifer und Mika keiner Spur mehr zu sehen. Der einzige Fluchtweg war nach oben, den Sima dann auch benutzte.
 

Er konnte schlecht sehen. Alles um ihn herum schien einen Schleier zu haben. Ob das mit dem Kraftverlust zu tun hatte? Mika konnte den Teufel Luzifer kaum mehr selbst attackieren. Er hatte Mühe überhaupt seine Angriffe abzuwehren. Uriel, Gabriel und Raphael hatten recht gehabt. Noch nicht einmal ein Cherubim konnte Luzifer aufhalten. Mika war einfach zu schwach. Doch wenn er sich gegen Luzifer nicht stellte, wer dann? Er konnte und wollte Simael damit nicht belasten. Sie war die Unschuld, ihre schöne Gestalt passte nicht zu einer Mörderin. Sie sollte nicht beschmutzt werden, so wie er es war.

"Michael-sama!"

Eine bekannte Stimme riss ihn aus den Gedanken. Er blickte verwundert auf und sah Uriel in der Ferne schweben. Hinter ihm die ganze Schiffsflotte. Sie hatten es also tatsächlich geschafft. Und auch Lambos meldete seine Anwesenheit, in dem er Mika freudig zuwinkte.

Plötzlich erinnerte er sich wieder, dass er ja eigentlich gar nicht allein war. Mika konnte sich aber sonderlich nicht über den Besuch freuen, besser gesagt hatte er ja gar keine Zeit, denn Luzifer wartete nicht gerne. Schon waren die Beiden wieder eifrig mit dem Kampeln beschäftigt. Sima, währenddessen, war schlüssig wie sie ihrem Mika nun helfen könne. Es sah nicht gut aus, und es würde dann auch sicherlich nicht gut für ihn enden. Schließlich fasste sie sich und flog zu den Beiden. Mika war zuerst überrascht das Sima sich in den Kampf einmischen wollte.

"Was machst du da"? Mika hatte sein Schwert an Sima verloren, und stand nun mir leeren Händen da.

"Was ich hier mache? Du hattest einmal gesagt, dass nur der Seraph Luzifers Kräften gerecht werden kann. Du bist hier nicht der Seraph. Das bin nämlich ich".

Gut, das hatte Mika gesagt. Aber das war schon Monate her, und nicht mehr, nach seiner Meinung, aktuell. Sima sollte nicht kämpfen. Er wollte ihr das Schwert aus den Händen reizen, als in diesem Augenblick Luzifer wieder zum Schlag ausholte und er notgedrungen ihre Hände packte und damit ihren Schwertschlag zu führen begann. Sie spürte seinen schweren Atem an ihrem Hals.

"O.k., aber ohne mich lauft das nicht"! stellte er fest. Sima lächelte müde.

"Da hast du recht". Sie drehte ihre Kopf nach hinten und drückte ihre Lippen, wohl möglich das letzte mal in diesem Leben, auf seine. Sima erkannte eine spitze Klinge mitten auf sie zuschießen. Dieser Augenblick schien wie eine Zeitlupe abzulaufen.

"MIKA"!!! Sie schrie in Panik auf, weil sie etwas in sich spürte. Die Kraft, die wohl möglich nötig war um all das zu beenden. Er klammerte seine Hände um den Griff und er wusste das es der letzt Schlag gegen den Teufel Luzifer ist, und der musste passen. Instinktiv presste Mika das Schwer vor sich, mit Sima's Händen, nach vorn. Die Klinge vor ihnen kam bedrohlich nahe.

"MIKA!!"

Sie spürte diese Kälte, die sie allmählich aufzufressen begann. Die sich tief durch ihren Körper zog, durch sie hindurch brach. Ein Laut an ihrem Ohr ließ sie aufschrecken. Das breite Gesicht des Teufels blickte sie an. Mika's Schwert hatte sich durch sein Herz gebohrt, doch er schien sich eher lustig darüber zu machen. Als Sima an sich herunter blickte, sah sie ebenfalls ein Schwert, welches ihr Unterleib durchbohrt hatte.

"Verzeih mir"! Mika's Stimme zeigte Schmerzen, denn auch er war von dem langen Schwert Luzifers durchbohrt worden. Immer noch hatte er die Hand, vor ihr, um das Schwert gefasst. Ruckartig nahm er seine letze Kraft zusammen und rammte das Schwert tiefer in den Brustkorb des dunklen Mannes, so dass auch Luzifers Schwert noch tiefer in die Leibe der Beiden gestoßen wurde. Sima schrie vor Schmerzen laut auf.

Luzifers Augen schlossen sich langsam, und seine Mimik verblasste. Sima ließ das Schwert in ihrer Händen langsam los. Ihr Körper spürte nur noch eine Kälte und die Leere die sie langsam auffraß, so das sie ihre Augen schloss, und langsam in seine Arme sacke. Mika's Arme ließen ebenfalls von dem Schwert ab und drückten sie fest an sich. Die Federn seiner Flügel, die langsam an den Beiden vorbei schwebte, ließen Sima noch einmal Erinnerungen in den Kopf scheigen.

Diese weißen wunderbaren Engelsfedern, die sie so sehr zu lieben begonnen hatte. Sima spürte nicht den Aufprall auf den Boden. Mika hatte ihn abgefangen. Er lag unter ihr, mit einem Lächeln auf den Lippen. Glücklich, so schien es.

Sima merkte nicht wie die Engel sich um sie versammelten. Wie eine kalte Hand ihre Wangen berührte. Sie merkte nur diese Kälte in sich. Kalt, kälter als jedes Eis. Kälter als der Tod.
 

-
 

"Sag.... glaubst du an Engel"!?

Die Strahlen der Sonne wärmten ihr Gesicht. Sie spürte den Boden, er war weich, und voller grünen Gras.

"Wieso"? Erwiderte ihr eine Stimme.

Langsam öffnete sich die Augen und erblickte die untergehenden Sonne.

"Nun.. ich habe von ihnen geträumt"!

"So". Eine Hand fuhr um den dicken Baumstand, an dem sie sich gelehnt hatte, und berührte ihre Wange. Ein roter Schopf folgte dieser und der Junge lächelte sie an.

"Ich habe auch einmal von Engeln geträumt".

"Warst du ein Engel"? Wollte sie wissen und blickte ihm in die Augen.

"Ja... doch komischer weise war ich nicht der stärkste Engel"!

"Oh...", sie grinste und zog an seinem Schlips der Schuluniform.

"Du warst der stärkste Engel und hast mich gerettet"! Seine roten Augen blitzten.

Er spürte ihre Lippen, doch schon kurz danach ging der Kuss in ein schallenden Gelächter um.

"Komisch. Ich hatte den selben Traum".

Er packte sie an den Schulter und zog ihren Körper in die Höhe.

"Uuhh... das war bestimmt eine Vorahnung", grummelte er. Sie lief gemütlich neben ihm.

"Nein, vielleicht war es einer Erinnerung"!
 

Akt 15/ END
 

Angel with dirty face //// BE END

POWERD & WRITEN by Little_Destiny
 

Schlusskommentar:
 

Schluss... den ich mir ziemlich spät eingefallen ist. Meine Geschichten enden meiste immer mit diesem üblichen "Alles Gute" - Happy-end. Zwar auch in dieser Geschichte, bloß das noch etwas tragisches mit rein gewurschtelt wurde. Ich find's niedlich das Mika und Sima sich sogar im nächsten Leben wiedergefunden haben. Was also nicht heißt, dass es nur ein dämlicher *ohne Grund* Traum

war. Ich hab das Gefühl zum ende wurde es doch ein wenig zu drastisch in der Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren. Ich meine, zuerst hassen sie sich, dann ignorieren sie sich, dann suchen sie einander ständig, und schließlich betätscheln sie einander so, dass man meinen kann sie hätten Viagra geschluckt.

**Ich sehe mein Fehler ein**

**Kopf schütteln** Aber wenn es einfach so über mich gekommen ist, dann ich den ganzen Murks jetzt nicht einfach umändern.

Der letze Teil war eigentlich nicht so kurz geplant. Sorry, ist dann auch nur noch ein Akt geworden.

Die Bildergalerie ist auch fertig geworden. Man in den 2 Monaten ist echt viel über den Fic entstanden.

Ich danke allen die mir fleißig Kommentare geschrieben haben **GANZ LIEB*** (Macht weiter so^.^)

Bis denn

Cu eure Suse;))
 

http://www.destiny-project.de.tf



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Lorelei89
2005-12-22T16:27:49+00:00 22.12.2005 17:27
hey das war eich super super super schöne ff^^ wie imer halt^^
ich hoff du schreibts weiter solche ffs

bye deine lorelei89
Von:  Lorelei89
2005-12-22T16:26:59+00:00 22.12.2005 17:26
hey das war eich super super super schöne ff^^ wie imer halt^^
ich hoff du schreibts weiter solche ffs

bye deine lorelei89
Von: abgemeldet
2004-07-04T17:45:07+00:00 04.07.2004 19:45
ach ja! was soll ich dazu noch sagen? deine ff hat mir natürlich sehr gut gefallen.
ich liebe engel und habe auch vor bald eine geschichte über sie zu schreiben ^-^
der schluss war wirklich klasse! damit hätte ich ehrlich gesagt nich gerechnet. also wie gesagt..super ff und ich lese jetz mal schnell deine anderen ff^-^
Von:  Mirumy
2003-09-17T16:37:04+00:00 17.09.2003 18:37
Ich glaube, dass das eine deiner schönsten ff ist!! :) Hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen!!
Es ist schön, dass sie sich auf der Erde wiedergefunden haben!!!*hach* (happy end liebehaber bin)
Ich liebe deine Geschichten und dein Schreibstil ist einfach klasse! *knuddl*
auf gutes Schreiben*g*
by
deine Mirumy *knutschknuddl*
Von: abgemeldet
2003-09-06T17:58:38+00:00 06.09.2003 19:58
War ne coole FF und gut geschrieben!!^^
GLG natsu
Von: abgemeldet
2003-05-03T20:44:32+00:00 03.05.2003 22:44
Die ff ist voll schön geworden! Der Schluss hat mir sehr gut gefallen :))
ciao
Von: abgemeldet
2003-03-19T14:37:55+00:00 19.03.2003 15:37
Lang aber gut!!!Schreib mal wieder eine ff ok?
*kuddel*
Also (hoffentlich)bis zur nächsten ff.


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