Forbidden past von Lizzan (Die Suche nach einer Familie) ================================================================================ Kapitel 2: Die Nachricht der Mutter ----------------------------------- Yumi schluckte. Sie betete innerlich, das es nichts schlimmes sei, doch dem Gesicht das Vaters nach zu Urteilen... „Was habt ihr getan?“, fragte der Vater und verschränkte die Arme. „Ich hab die Tiere versorgt, die Küche geputzt und Yumis zimmer aufgeräumt.“, antwortete der Bruder. „Ich hab ihm bei der Küche geholfen. Und vorher war ich doch bei dir, wir haben wegen der Mission gesprochen.“ Der Vater nickte. Yumi und Takato waren erleichtert, der Vater schien es ihnen abzunehmen. „Wo ist Mamoko?“ „Ich denke er ist noch am Dorfbrunnen, seine Aufgabe erledigen. Soll ich ihn holen?“, fragte Takato und bekam wieder ein nicken des Vaters. „Beeil dich gefälligst.“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme und sah den Jüngeren einschüchternd an. Takato verlies die Küche, zurück blieb Yumi mit ihren Vater. Wieder stieg in ihr die Angst hoch, denn sie war allein. Mutter würde sie nicht hören und selbst wenn, unternehmen könnte sie eh nichts. Der Vater schritt auf sie zu. „Woher wusste Takato, das Mamoko den Brunnen füllen sollte und deswegen am Dorfbrunnen ist?“ Ein kalter Blick hatte gereicht, um das Mädchen Zusammenzucken zu lassen. „I-ich weiß nicht...To-sama.“ Ein Versuch war es wert. Sie nannte den Vater extra so, vielleicht würde es ihn etwas beruhigen. Sie sah ihn voller Angst an. Vielleicht würde sie mit der Lüge durchkommen. „Ahja. Und das soll ich dir glauben? Erzähl mir die Wahrheit!“ „E-es...es ist die-die Wahrheit, To-sama...“, wisperte sie. Ihre Stimme versagte, am liebsten wäre sie jetzt weg gerannt und hätte die Flucht ergriffen, doch leider ging das nicht. Also stand sie weiterhin Ängstlich vor dem Vater. Diesem rutschte wahrscheinlich die Hand aus, als er seiner Tochter eine Ohrfeige verpasste. „Wenn ich sage, du sollst mir die Wahrheit erzählen, dann hast du das zu tun!“ Sie rang innerlich mit sich...sollte sie das wirklich tun? Sollte sie ihre Brüder verraten? Sie war sich unsicher. Entweder Schläge in Kauf nehmen, oder verschont bleiben. „Es ist die Wahrheit!“, sagte sie ihm ins Gesicht und bekam den nächsten Schlag. Dann wurde sie unsanft an der Kehle gepackt. Sie umgriff mit ihren Händen den Arm des Vater und rang nach Luft. „Dann werd ich eben Mamoko fragen, wenn du es mir nicht sagen willst.“, sagte er kühl und lies sie los. Sie sackte einfach zusammen und sah zu ihrem Vater auf. „Ta-takato...er...er hat es mir gesagt...dass Mamoko am Brunnen ist...“ „Habt ihr ihm geholfen?!“ „Nein, To-sama.“, antwortete sie kopfschüttelnd. Der Vater trat sie noch einmal mitten ins Gesicht und ging. Er lies diese Diskussion einfach so im Raum stehen. Yumi fasste sich ins Gesicht. Die Nase schien nicht gebrochen, aber ihr lief Blut übers Gesicht. Wie mechanisch stand sie auf und ging an die Küchenspüle, griff nach einem sauberen Lappen und wusch sich damit das Blut ab. Sie fuhr mit der Handfläche über die Tür eines Hängeschrankes und dieser verspiegelte. Das war ihre besondere Fähigkeit. Sie konnte ihre Gegner in einem Spiegelgefängnis fangen und dort ihre eigenen Naturgewalten einsetzen. Ebenso konnte sie glatte Oberflächen, wie zum Beispiel die Schranktür, zu Spiegeln machen. Sie sah sich kurz an und wischte sich das letzte Blut weg. Keine Platzwunde oder sonstiges, der Vater hatte auch nicht sonderlich fest getreten. Sie lies den Spiegel wieder verschwinden und wollte in ihr Zimmer gehen. Sie lief gerade am Wohnzimmer vorbei, als ihr Vater sie herein bat. Wenn die Mutter anwesend war, war er immer freundlich. Yumi lächelte und fragte: „Was gibt es, Vater?“ „Deine Mutter hat dir etwas zu sagen. Soll ich den Raum kurz verlassen?“ Die Mutter nickte leicht. Der Vater gab ihr noch kurz einen Kuss und verlies dann den Raum. „Komm her, meine Kleine.“, sagte die Mutter sanft lächelnd und deutete auf den Platz neben sich. Das Mädchen setzte sich und wartete Geduldig ab. Die Mutter setzte sich auf und fing an zu sprechen. „Yumi...es gibt da etwas, das du wissen musst.“ „Was denn Mutter?“ „Ich...ich werde nicht mehr lange leben. Du musst dich um deine Brüder kümmern...haltet immer zusammen, egal was kommt.“ Diese Nachricht traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. „W-wieso?! Wieso....?! Mutter...ich...ich dachte du wärst bloß...krank! So...so schlimm?!“, stammelte sie. „Es ist endgültig, Yumi. Ich war heute morgen noch einmal beim Arzt...ich werde bald sterben. Vielleicht noch 1 oder 2 Monate...aber dann, musst du auf eigenen Beinen stehen und der Mutterersatz für die beiden sein.“ Die Mutter zog sie zu sich und umarmte sie. Yumi begann, zu weinen. Sie dachte bis Dato noch, das ihre Mutter bloß krank wäre, aber dass sie sterben würde, daran hatte sie nicht gedacht! Sie vergrub das Gesicht, versteckte ihre Tränen, ihr Leiden. „Shhh...ist gut, Yumi. Ich bin überzeugt davon, dass du mal ein großartiges Mädchen wirst. Eine gute Mutter und Kunoichi.“ „Aber Mama...“, flüsterte sie. „Was denn? Du stehst alles durch. Ganz sicher, meine Kleine! Du bist das Willensstärkste Mädchen, das ich kenne.“ Die Worte der Mutter erfüllten Yumi mit stolz, doch gleichzeitig auch mit Trauer. Wie soll das gehen? Nur ihre Mutter konnte den Vater beruhigen. Wenn er niemanden mehr hatte, der ihn beruhigen konnte...auf was für Ideen würde der Vater kommen? Sie bekam große Angst, vor der Zeit, in der ihre Mutter nicht mehr da sein würde. „Mama...ich...“ Nun stand sie im Zwiespalt. Sollte sie den Vater verraten? Erzählen, was er tat? Oder sollte sie den Mund halten? Sie entschied sich lieber für letzteres, da sie bestimmt noch mehr Ärger bekam und der Vater sich sowieso wieder herausreden würde. „Ich hab dich lieb.“, sagte sie leise. Sie lächelte traurig und sah die Mutter an. Diese strich ihr übers Haar und lächelte liebevoll. „Ich dich auch, mein Schatz.“ Yumi fühlte sich sehr wohl, bei ihrer Mutter. Bei ihr brauchte sie keine Angst vor ihrem Vater zu haben. Sie wischte sich auch ihre Tränen weg und schmiegte sich wieder an sie. Ein paar Minuten Ruhe, ein paar Minuten diese Zuneigung genießen, das war alles, was sie im Moment wollte. Währenddessen kamen Mamoko und Takato wieder nach Hause. Sie öffneten die Tür, der Vater wartete schon. „Eure Mutter hat euch was zu sagen.“, sprach er in einem Ton, als ob ihn das absolut kalt lassen würde. Die beiden nickten und gingen sofort zur Mutter. Sie hörten die gleiche Geschichte wie Yumi. Beide fingen an zu weinen, Mamoko schmiss sich um den Hals der Mutter. Yumi stellte sich neben ihren Bruder Takato. „Habt ihr den Eimer beseitigt, der noch am Brunnen stand?“, fragte sie leise und wusste, dass der Jüngere eigentlich gerade ganz andere Sorgen hatte. Doch es musste sein. Takato nickte. Yumi war erleichtert, denn hätte der Vater die Eimer gefunden, wäre alles aufgeflogen. Takato schmiegte sich an Yumi, diese umarmte ihn. Sie strich ihm über den Rücken, denn sie hatte sich bereits mit dem Tod der Mutter abgefunden. Takato drückte sich an sie. „Ich bin immer für euch da.“, sagte sie liebevoll und lies ihre Brüder einfach weinen. Sie steckte wieder mal ein, nur damit es ihren Brüdern gut geht. Die Sonne war schon untergegangen, da gingen die drei erst ins Bett. Mamoko war völlig fertig in den armen der Mutter eingeschlafen, Takato war ebenfalls im Halbschlaf. Yumi hob Mamoko hoch und wünschte der Mutter eine gute Nacht. Leise liefen sie die Treppe hinauf und Yumi legte den Jüngeren Bruder vorsichtig ins Bett, deckte ihn zu und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann verlies sie das Zimmer, um sich gleich in Takatos Zimmer zu schleichen. Dieser hatte sich bereits umgezogen und saß auf seinem Bett. „Ich hab Vater angelogen, was die Sache mit dem Brunnen betrifft. Wenn du Mamoko morgen als erstes siehst, sag ihm bitte, er soll ihn auch anlügen...okay?“ „Was hast du ihm denn gesagt?“, fragte er erstmal und sah sie skeptisch an. „Naja das selbe wie immer. Wir haben ihm nicht geholfen.“ Takato nickte sachlich und rutschte von der Bettkante, um zu seiner Schwester zu gehen. „Nee-chan...“, sagte er leise und umarmte sie. „Ich hab dich lieb!“ ein wenig verwunderten Yumi diese Worte, denn eigentlich sagte Takato das selten zu ihr. Sie verstanden sich blind und wussten einfach, das der eine den anderen lieb hatte. Doch diese Worte machten sie glücklich. Sie lächelte breit und strich ihrem Bruder durchs Haar. Diese verspielte und verschmuste Seite von ihm bekam sie nämlich nur selten zu Gesicht, deswegen war sie auch so glücklich. „Ich dich doch auch, Outoto.“ „Danke für alles.“, fügte er dann noch an und gab Yumi einen Kuss auf die Wange. „Keine Ursache Outoto. Ich bin doch deine Nee-chan!“, entgegnete sie grinsend. Takato grinste ebenfalls und legte sich dann ins Bett. „Gute Nacht, Outoto.“ „Nacht, Nee-chan!“ Sie schaltete das Licht aus und ging aus dem Zimmer. Sie huschte in ihr eigenes, zog sich um und legte sich schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)