Butterflies and Hurricanes von Losy () ================================================================================ Kapitel 1: ~Eins~ ----------------- Das erste Kapi, yeha! Ich widme es mir selbst. Viel Spaß beim Lesen, denn den hatte ich definitiv beim Schreiben ^^ Ich freu mich riesig über Kommentare und noch mehr über Vorschläge oder neue Ideen. Ich bin so much open for that! ^^ En-Joy! (Der Bruder von Schwester-Joy xDD~) ~~~~~~*°*~~~~~~ „Jetzt mach endlich, Uru, die anderen warten sicherlich schon auf uns!“ Ein wenig skeptisch aber doch schmunzelnd musterte der junge Mann seinen besten Freund, der immer noch fieberhaft damit beschäftigt war, seine Haarsträhnen perfekt in Szene zu setzen. Der leicht grimmige Ausdruck in den Augen und die zusammengekniffenen Lippen des anderen ließen ihn jedoch darauf schließen, dass dieser mit seiner momentanen Frisur überhaupt nicht zufrieden war. „Mann Saga, jetzt hilf mir doch einfach mal und steh da nicht nur so bedöppelt in der Gegend rum…“ Mit einem spitzbübischen Funkeln wandte sich Uruha vom Spiegel ab, in dem er sich bis eben noch intensiv gemustert hatte. „Komm schon Süßer, leb dich an mir aus, bring mich zum Strahlen und mach mich heiß“ schnurrte er und leckte sich langsam anzüglich über die Lippen, während er Saga ein verführerisches Zwinkern schenkte. Dieser gaffte seinen besten Freund einige Sekunden verdutzt an, ehe er beinahe synchron mit Uruha heftig zu lachen begann und sich schüttelnd bei seinem Gegenüber abstützen musste. „Uru, meine Zuckerschnute, “ meinte er, noch immer breit am Grinsen, „du weißt wie gern ich mich kreativ an dir auslebe, aber…“ er flüsterte, während er sich zu dem vor ihm Sitzenden hinab beugte und sanft aber gezielt in dessen Halsbeuge verschwand. „Du siehst heiß aus, also lass es so und komm endlich!“ Zur Überraschung Uruhas biss Saga leicht in den schlanken Hals und zog beinahe schmerzhaft mit seinen Zähnen an der erhaschten Haut. „Sagaaa~, lass das, das tut weh!“ Eigentlich hatte Uruha klagend klingen wollen, wurde dieses Vorhaben jedoch durch eine geschickte Bewegung einer überaus talentierten Zunge nahe seinem Ohrläppchen zunichte gemacht. So war es lediglich ein leichtes Kichern, welches Uruhas vollen Lippen entwich und Saga somit zum Schmunzeln brachte. Grinsend registrierte er die leichte Gänsehaut, die sich auf Uruhas sahneweißer Haut ausgebreitet hatte und besah sich seinen besten Freund, der die Augen geschlossen und sich in die sanfte Liebkosung gelehnt hatte. Noch einmal schnappte er kurz nach Uruhas empfindlicher Haut, entlockte ihm somit einen leisen Seufzer und wirbelte Uruha samt Stuhl herum, sodass sie nun beide wieder im Angesicht des Spiegels standen. Zart strich Saga mit seiner rechten Hand die weiche Haut des vor ihm Sitzenden, hinauf bis zu dessen Wange. „Schau dich an Schatz, wer könnte dir schon widerstehen?“ Mit einem breiten Lächeln zwang er Uruha förmlich seine Augen zu öffnen, woraufhin sich dieser seinen Kopf hin und her wendend im Spiegel betrachtete. Ein überlegender Laut verließ den eitlen Brünetten, ehe er sich an die warme Hand lehnte, die noch immer auf seiner Wange ruhte. „Hmm ja, hast ja Recht.“ Elegant wie immer erhob sich Uruha und drehte sich enthusiastisch zu seinem besten Freund. „Na dann los, was stehst du hier eigentlich noch rum? Immer kommen wir zu spät wegen dir…“ meckerte er in einem gespielt verärgerten Ton und schwebte grinsend an Saga vorbei, um sich seine wichtigen Sachen zu schnappen. Gerade kicherte er schadenfroh in sich hinein, als er mit einem Mal ein heftiges Zwiebeln an seinem Hintern spürte und ein Aufschrei seinen bis eben noch grinsenden Lippen entwich. „Auaaaa~!“ Saga hatte ihm doch tatsächlich mit voller Wucht auf seinen Prachtarsch gehauen! „Das hast du verdient, kleine Diva“ entgegnete sein bester Freund nur feixend, als Uruha ihn mit einem gekonnten Deathglare anstierte und die Augenbrauen unmöglich weit zusammenkniff. „Gemein…“ Der große Brünette murrte leise, hakte sich jedoch sofort bei seinem besten Freund ein, als dieser an ihm vorbei aus der Wohnung schritt. Als sie endlich auf die Straße traten und ihren Weg zum vereinbarten Treffpunkt einschlugen, schüttelte sich Uruha leicht und Saga konnte gerade so ein geflüstertes „Kaa~lt…“ vernehmen, was ihn zum Grinsen brachte. „Was musst du dich auch immer so freizügig geben, Schätzchen, kein Wunder dass du dir deine geilen Eier abfrierst.“ Ein weiterer ungnädiger Laut erfolgte auf Sagas Aussage hin, ehe dieser beinahe die Fähigkeit zu Laufen verlor, da sich Uruha millimeternah an ihn gedrängt hatte. „Wir wissen beide, dass es sich lohnt dafür zu frieren...“ Bibbernd aber doch schmunzelnd lief Uruha weiter, als ihm sein bester Freund ein heiteres „Ooh~ ja“ entgegenbrachte, seinen Arm um die Hüfte legte und wärmend darüber strich. „Wo gehen wir nochmal hin?“ fragte Saga und beobachtete die kleinen Rauchwölkchen, die ihr Atem in die kalte Nachtluft schlug. „Hmm…“ überlegte der Größere kurz, „…also, Reita meinte der Club heißt Sixty-Nine. Soll anscheinend ‘ne gute Promotion gehabt haben, angeblich recht vielversprechend.“ „Na hoffentlich, wär ja mal klasse hier ‘nen ordentlichen Schuppen in der Nähe zu haben, oder?“ Nickend bestätigte Uruha Sagas Worte und ließ sich weiter von seinem besten Freund durch die kalte Nacht führen. Schweigend schlenderten sie die Straßen entlang, die trotz der Dunkelheit dank diverser Leuchtreklametafeln hell erleuchtet und zudem noch von Menschen überfüllt waren. Achja, Tokyo bei Nacht hatte etwas, dachte sich Saga und führte sein nicht mehr ganz so zitterndes aber verdammt geiles Anhängsel über eine große Kreuzung. Immer wieder bekamen sie teils wehmütige teils anerkennende Blicke geschenkt, die sie jedoch beide im Laufe der Jahre zu ignorieren gelernt hatten. Dass sie geil waren wusste jeder, nicht zuletzt sie selbst. Und so bahnten sie sich ihren Weg durch die feierwütige Menschenmasse, während sie sich ihrer Wirkung dabei deutlich bewusst waren. „Showeinlage?“ drang es flüsternd von Uruha an Sagas Ohr, als sie gerade an einer roten Ampel standen und die lüsternen Blicke einer Gruppe junger Männer auf der anderen Straßenseite bemerkten. Ein fieses Grinsen umspielte plötzlich Sagas feine Züge, als er sich zu Uruha beugte und mit seiner Zunge lasziv langsam am entblößten Schlüsselbein des Größeren entlang glitt und anschließend dessen Halsschlagader hinauf tänzelte. Immer wieder saugte er sich kurz fest, schloss dabei die Augen und ließ seine andere Hand über Uruhas Brust in Richtung dessen Gürtelschnalle abwärts wandern. Kurz spielte er mit seinen langen Fingern an dem kalten Metall, ehe er mit der Hand tiefer strich und langsam aber gezielt begann, leicht Uruhas Schritt zu massieren. Dieser schloss genießerisch die Augen, warf seinen Kopf mit einem eleganten Schwung in den Nacken, sodass ihm seine langen Haarsträhnen aus dem Gesicht rutschten und seinen leicht geöffneten sündigen Mund offenbarten. „Uhh…“ Was für einen Anblick sie hier gerade boten wussten sie beide und es verfehlte ihre Wirkung nicht. Nicht nur die „Opfer“ aus der gegenüberstehenden Gruppe starrten wie gebannt auf dieses Schauspiel, auch um sie herum gafften die Leute, als gäbe es kein Morgen mehr. Fast allen war anzusehen, wie sehr ihnen die Show gefiel, doch sagen tat niemand etwas. Da merkte man mal wieder, wie verklemmt Japaner doch waren... Ein anzügliches Grinsen schlich sich auf Sagas Lippen bevor er noch einmal lang über Uruhas Schritt streichelte und ihm leise „Grün, Baby, weiter geht’s“ ins Ohr hauchte Uruha öffnete die Augen und lächelte seinem besten Freund entgegen, als dieser ihn mit sich schob, um endlich die Straße zu überqueren. Er liebte diese Spiele mit dem anderen. Es machte einfach Spaß und sie sahen nun mal beide verdammt gut zusammen aus. Sowieso war er heilfroh jemanden wie Saga an seiner Seite zu haben. Ihre langjährige Freundschaft war sein ganzer Rückhalt und er wusste genau, dass Saga genauso empfand. Sie würden alles füreinander tun, ihr Leben miteinander teilen, doch nicht als Paar. Das hatten sie lange geklärt, waren sich ohne Worte darüber einig geworden. Während sie weiter die Straße entlang liefen, dachte Uruha an ihre gemeinsame Kindheit zurück, wie sie zusammen aufgewachsen waren, sich gegenseitig entdeckt hatten… Völlig versunken merkte er auch gar nicht, dass sie bereits am vereinbarten Treffpunkt angelangten, wo ihre Freunde anscheinend schon länger auf ihre Ankunft warteten. „Heyyy~ Uru-chaa~n!“ Ein leichter Ruck durchging seinen Körper und schon besah er ein kleines quietschendes Knäuel, das sich an seinen freien Arm geklammert hatte. „Woow, siehst du toll aus heute! Also, nicht dass du sonst nicht toll aussiehst, im Gegenteil, aber heute siehst du einfach nur extrem toll aus!“ Uruha entriss sich Saga und widmete sich dem kleinen Etwas, welches noch immer aufgeregt an seinem Ärmel zupfte und ihn freudig anstrahlte. „Schätzelein, nicht so stürmisch oder willst du dass ich heute mal ausnahmsweise dadurch auffalle, ein einarmiger Krüppel zu sein?“ witzelte Uruha dem Kleinen entgegen, der daraufhin kichernd von ihm abließ und ihn verschmitzt anzwinkerte. „Jetzt erschreck doch Pon nicht so, Ruha.“ Eine wohlbekannte Stimme wehte von der Seite her zu ihm, die Uruha zum Aufsehen brachte. „Ach Rei, unser kleiner Pon wird schon keine Albträume davon bekommen, nicht wahr?“ Er wuschelte Hiroto besänftigend durch die Haare, woraufhin dieser quietschend verneinte und ihnen allen lachend erklärte, dass er ja auch schon groß sei. Saga, der dieser Szene nur belustigt zugeschaut hatte, trat an Reita ran und umarmte ihn zur Begrüßung. Dieser hauchte dem Brünetten nur einen feuchten Kuss auf die Wange, ehe er sich an Uruha wandte, um auch diesen mit einem lauten Schmatzer zu begrüßen. „Rei mein Baby“ witzelte Uruha und zog neckend an dem Band in Reitas Gesicht, was der Schwarzblonde anscheinend gar nicht so lustig fand. „Ruhaa~, lass das! Irgendwann bau ich da sonst noch Elektroschocks ran, dann siehst du, was du davon hast!“ Uruha bekam eine dicke Schmolllippe zu sehen und konnte nicht anders als heiter aufzulachen. „Ohh, Reirei, nicht doch, ich mach’s nicht mehr okay? Und geh lieber weg mit dem Schmollmund, sonst bekomm ich Lust dich abzuknutschen.“ Sofort wandelte sich Reitas Schmollmund zu einem breiten Grinsen und er schenkte seinem brünetten Freund einen Luftkuss, der das nur lachend erwiderte. Uruha wandte sich dem letzten in der Runde zu, der ein wenig abseits auf einer kleinen Mauer saß und still vor sich hin rauchte. „Toraa~, komm lass dich auch knutschen!“ Sofort bekam der Angesprochene einen Kuss auf die Wange gehaucht, ehe er sich leicht schmunzelnd erhob und den noch qualmenden Stängel wegschnippste. „Mein Tigeeee~r“ jubelte Saga laut, als auch er Tora erblickte und seinen besten Freund einfach zur Seite schob. Der Schwarzhaarige wurde von den weit ausgebreiteten Armen Sagas empfangen und erst einmal ordentlich zerquetscht, was ihm jedoch nur ein unwilliges Murren entlockte. Saga musste anhand dieses Lautes leicht lächeln. Toras Brust vibrierte immer so wunderbar, wenn er diese unendlich tiefen Töne von sich gab und gerade, da er ihn so an sich gepresst hatte, spürte er diese Vibration durch seinen gesamten Körper dringen. Ein angenehmes Schaudern durchfuhr ihn und er löste sich von dem Schwarzkopf, der ihn mit seinen dunklen Iriden merkwürdig fixierte. Einen kurzen Moment verweilten sie beide und schauten sich an… bis Hiroto dazwischen funkte und die Aufmerksamkeit seines Cousins zu erkämpfen versuchte. „Hee, Sagaaa~, hier bin ich! Dein herzallerliebster Cousin, hast du mich denn nicht vermisst?“ Erneut überzeugte Hiroto alle Anwesenden von seiner unglaublichen Fähigkeit eine Distel zu imitieren und klettete sich fest an seinen Cousin, der dafür nur ein müdes Seufzen übrig hatte. Gerade wollte er ansetzen und den Kleinen irgendwie abwimmeln, da ergriff auch schon Reita das Wort und nahm ihm diese Aufgabe ab. „Hey Pon, Lust ‘nen heißen Hengst zu besteigen?“ grinste Reita breit und zog damit erstaunte, aber vor allem argwöhnische Blicke auf sich. Uruha hob skeptisch eine Augenbraue und beäugte Reita. Hatte der das jetzt ernst gemeint? Jeder wusste doch, dass Hiroto das Nesthäkchen der Truppe war und alle mehr oder weniger darauf aus waren, ihn vor notgeilen Böcken und pädophilen Säcken weitestgehend zu beschützen. Und da jetzt so eine Frage? Hiroto blinzelte. „‘Nen heißen Hengst? Ja klaaa~r, immer her damit!“ Er lachte auf, verkündete lüstern seine Liebe zum ‚Reitsport‘ und hibbelte schon auf Reita zu, der ihn mit einem unmöglich breiten Grinsen erwartete. Gerade als Saga empört die Stimme erheben wollte, ging Reita in die Hocke, drehte seinen Rücken zu Hiroto und rief „Na dann steig mal auf kleiner, aber halt dich gut fest!“ Hiroto quietschte erstaunt, hatte er nun doch endlich verstanden, dass ihn kein leckerer Fang für den Abend, sondern nur Reita erwartete, der ihn zu der heutigen Feier-Location bringen würde. „Seht mal, Leute, ich darf auf Reirei reiten!“ stieß der Kleine aufgeregt aus und sprang mit einem Satz auf Reitas Rücken, wo er auch sogleich seine Arme und Beine um dessen muskulösen Körper schlang. Er schmiegte sich eng an den Rücken des Schwarzblonden, der sich daraufhin sofort in Bewegung setzte und jubelnd die anvisierte Seitenstraße entlang stürmte. Auch die verbliebenen drei liefen gemächlich die schmale Straße entlang, immer noch schmunzelnd über Reitas grandiosen Einfall Hiroto abzulenken. Selbst wenn der Schwarzblonde stur darauf bestehen würde, er habe das nur Hiroto zu liebe gemacht, so wussten doch alle, dass Reita mindestens genauso viel Spaß bei der Aktion hatte, wie Hiroto selbst. Er war eben doch noch manchmal irgendwo verspielt. Saga, der zwischen Uruha und Tora seinen Platz gefunden hatte, drehte sich im Laufen plötzlich zu dem Schwarzhaarigen herum und blitzte ihn mit feurigen Augen an. „Und, Tiger, wann darf ich denn mal auf dir reiten?“ Ein diabolisches Grinsen zierte Sagas schöne Lippen und auch Uruha neben ihm konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Sogleich spürte Saga einen spitzen Finger in seiner Seite, was ihm neben einem kleinen Zucken auch einen zischenden Laut entlockte, der unvermeintlich an den Verursacher gerichtet war. Uruha jedoch grinste nur frech zurück, streckte ihm die Zunge raus und sprach in einer übertriebenen Tonlage „Lass doch unser Kätzchen in Ruhe!“, ehe er sich bei Saga einhakte und weiter schritt. „Ach nicht doch“ ergriff nun auch Tora das Wort und schlenderte gelassen neben den beiden Freunden daher. „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Sagas reiterliche Fähigkeiten genügen, um mich besteigen zu können.“ Er drehte sich zu Saga und schmunzelte diesen leicht überheblich an, während der andere Brünette an Sagas Arm schon längst in schallendes Gelächter ausgebrochen war. Saga war erschüttert. Hatte er sich gerade allen Ernstes von Tora fertig machen lassen? Er konnte es nicht fassen und versuchte noch irgendwie, seinen letzten Stolz zu retten. „Ach, das glaub ich weniger. Du bist sicherlich… ‘nen… ganz zahmes Pony!“ In sich hinein fluchend beschimpfte er sich selbst für diesen blöden Spruch, der ihn unweigerlich ins Aus katapultiert hatte. Als er Toras siegessicheres Grinsen sah, verging ihm jegliche Lust, irgendwie weiter zu debattieren. Gegen Tora würde er eh niemals ankommen. So seufzte er nur ergeben und ließ sich von einem immer noch giggelnden Uruha zu ihrem angestrebten Lokal führen. Endlich an ihrem Ziel angekommen konnten Saga, Uruha und Tora schon von weitem Reita und Hiroto ausfindig machen, der mittlerweile auf den Schultern Reitas Platz gefunden hatte und nun alle auslachte, die kleiner waren als er. Dass er sich somit über alle um sie herumstehenden Clubgänger lustig machte, interessierte ihn nicht wirklich und auch Reita fand es zu amüsant, als dass er den Kleineren darauf hätte aufmerksam machen wollen. Er liebte diese Unbesonnenheit des Kleinen und würde den Teufel tun und ihm seinen offensichtlichen Spaß verderben. „Pon tut mir ehrlich leid, aber jetzt musst du doch absteigen. Die andern sind da und ich glaub du würdest unangenehme Begegnungen mit der Clubdecke machen, wenn du weiter auf meinen Schultern bleibst.“ Reita hockte sich hin und streckte die Arme nach oben, um dem Kleinen somit hinunter zu helfen, der allerdings schon leichtfüßig abgesprungen war. „Aber das machen wir noch mal, ja? Ja, Reirei? Das hat soooo Spaß gemacht!“ Mit glänzenden Augen schaute der Kleine zu Reita auf, der bei diesem niedlichen Anblick einfach nicht nein sagen konnte. Aber er tat es trotzdem. „Nö!“ grinste er kackfrech und brach in schallendes Gelächter aus, als er erst Hirotos entgleiste Gesichtszüge sah, welche dann von einer extrem großen Schmolllippe abgelöst wurden. Die zusammengekniffenen, beleidigt funkelnden Augen unterstrichen es nur noch und bescherten dem Schwarzblonden somit einen saftigen Lachflash. „Sagaaaa~, Rei ist gemein zu mir! Er will mich nicht noch mal auf sich reiten lassen“ beschwerte sich Hiroto schmollend bei seinem großen Cousin, der ihn verständnislos anstarrte. „Tja“, meldete sich Reita noch mal zu Wort, „mich reitet halt keiner so schnell, das ist ein großes Privileg!“ Dass Reita hierbei unweigerlich von seiner sexuellen Rollenverteilung schwafelte war wohl allen deutlich bewusst, weshalb sie nur anerkennende Laute von sich gaben. Da mochte er wohl Recht mit haben. „Wollen wir langsam rein?“ meldete sich Tora und beäugte die lange Schlange vor dem Club, woraufhin sich Hiroto augenblicklich zurückzuerinnern schien, weshalb er überhaupt auf Reita her galoppiert war. „Au jaa~, los, lasst uns rein, ich will jetzt tanzee~n“ lies Hiroto lautstark seine Mitmenschen wissen und wollte schon ansetzen und reinstürmen, als Uruha ihn jedoch zurück hielt. Der Kleine blickte fragend auf und schaute in Uruhas hübsches Gesicht, welches ihm ein leichtes Lächeln schenkte. „Pon, Liebes, gleiche Regeln wie immer. Du bleibst bei uns und bewegst dich nur so weit weg, dass wir dich noch sehen können. Keine Getränke von Wildfremden annehmen und schon gar nicht mit irgendwelchen Kerlen mitgehen!“ Der brünette Schönling hatte mittlerweile warnend den Zeigefinger erhoben, um dem kleinen Wirbel unmissverständlich klar zu machen, was Sache war. „Hai, hai, kenn doch die Regeln, Uru-chaaa~n. Ich weiß ja, dass ihr euch sonst Sorgen macht und das will ich eh nicht! Können wir dann jetzt?“ auf der Stelle hibbelnd blickte Hiroto erwartungsvoll zu Uruha, der mit einer kleinen Handbewegung Saga vor sich herschob und dem Kleinsten dann ein zustimmendes Nicken schenkte. „Juhuuuu~“ hörte man es nur quietschen und schon war Hiroto losgestürmt, bis er jedoch merkte, dass eine viel zu lange Schlange die Clubtür verzierte und er sich wohl oder übel noch gedulden müsste. „Ach so’n Mist! Jetzt müssen wir ja noch voll lange warten.“ Hiroto ließ seinen Blick ein wenig enttäuscht in der Gegend umher wandern, ehe er für sich beschloss, die Leute des heutigen Abends genauer unter die Lupe zu nehmen. „Leute, ich schau mich mal ‘nen bisschen um, okay?“ Schon setzte der Kleine an loszustiefeln, da ertönte ein tiefes „Weißte was, ich komm eben mit“ neben ihm. Hiroto sah auf und erblickte Tora, der ihm lächelnd den Arm um die Schultern legte. „Na komm, Kleiner“ meinte der Schwarzhaarige und nach einem kleinen Quietscher Hirotos waren die beiden auch schon verschwunden. „Wie der neue Club wohl so ist?“ hörte man Reita plötzlich fragen, der sich soeben wieder zu ihnen gesellt hatte, waren ihm doch kurz einige Bekannte über den Weg gehuscht, die er hatte begrüßen müssen. „Mhh, weiß nicht. Ich erwarte ehrlich gesagt schon was von dem Schuppen“ ging Saga gleich auf Reitas Frage ein, während er Uruha absent durchs Haar streichelte. „Ich auch“ ließ der Gestreichelte relativ abwesend verlauten, hatte er doch seinen Blick starr auf Hiroto gerichtet, der Gerade relativ weit entfernt und von einem gar nicht so schlecht aussehenden Kerl angesprochen wurde. War Tora nicht eben erst mit dem Kleinen davon gestiefelt? Doch den Schwarzhaarigen konnte Uruha nirgends entdecken und so ließ er skeptisch seinen Blick über den Mann vor Hiroto schweifen, dessen restlicher Auftritt auffallend extravagant wirkte. So wirklich wusste er nicht, was er von diesem Typen zu halten hatte. Er sah jedoch, dass Hiroto seinen Spaß zu haben schien und so wollte er ihm diesen auch gönnen. Zurück aus seinen Gedanken haschte er gerade noch ein „…hat auch gesagt, es soll voll exklusiv sein. Also bin gespannt“ von Reita auf, der gelangweilt gegen die harte Steinmauer neben ihm kickte. Uruha schüttelte kurz den Kopf, um wieder ins Hier und Jetzt zu gelangen, wobei er an Sagas Blick hängen blieb. „Na, wieder zurück?“ Saga grinste und auch Uruha musste schmunzeln. Sein bester Freund merkte halt immer was mit ihm los war. Irgendwie beruhigte ihn das. Er lehnte sich an Saga, der zwar seinen Arm um ihn legte, es sich jedoch nicht nehmen ließ, ein ausschweifendes Gespräch mit Reita über dessen neuen Bass zu beginnen. Nebenbei lies Uruha erneut seinen Blick über die Schlange schweifen und bemerkte frustriert, dass sie noch nicht wirklich weit vorangekommen waren. Hiroto unterhielt sich noch immer angeregt mit diesem komischen Typen, der für Uruhas Geschmack eindeutig viel zu viel Körperschmuck trug. Aber naja, was soll‘s, jedem das Seine. Sein Blick schweifte weiter, befand er das Angebot heute Abend jedoch eindeutig für zu niveaulos, als dass sich etwas Vielversprechendes hätte ergeben können. Wo waren nur die schönen Männer hin? Die, die er auch wollte? In einem Anfall von Theatralik scannte er enttäuscht weiter das Männeraufgebot und stellte dann doch fest, dass es ein oder zwei ganz brauchbare Exemplare gab. Na Halleluja. Erneut schaute er umher, bis sein Blick plötzlich haften blieb. Er starrte, ganz offensichtlich, doch konnte er es gerade nicht ändern. Was er dort sah ließ ihm definitiv das Wasser im Mund zusammen laufen. Er hatte seinen Blick wieder zu Hiroto gerichtet und bemerkte nun beinahe fasziniert die große und schlanke Begleitung des Mannes, der sich dort so angeregt mit dem kleinen Wirbel unterhielt. Gott, was war das für ein Wesen? Uruhas Augen huschten über das Antlitz des Unbekannten und er war sich sofort sicher, dies war definitiv einer der schönsten Menschen, denen er je begegnet war. Ein wenig verlor er sich in dem Anblick des reizvollen Mannes und ein unwiderstehliches Lächeln zwängte sich auf seine geschwungenen Lippen. Der Abend konnte ja doch noch was werden! Gerade als er sich abwenden und wieder zu Saga und Reita drehen wollte, durchzuckte ihn etwas. Der unbekannte Schönling hatte seinen Blickkontakt erwidert und bedachte Uruha nun mit einem nachdenklichen Blick. Sein Lächeln verblasste angesichts dieses Ausdrucks, der sich dort in den Augen des Unbekannten widerspiegelte. Es war schlicht und ergreifend Desinteresse gepaart mit kalter Abneigung, was er dort las und egal wie selbstsicher Uruha sonst war, dieser Blick verunsicherte ihn enorm. Noch nie hatte er sich so unattraktiv gefühlt. So ungewollt… Er konnte nicht mehr, so wandte er den Blick ab und sank seufzend in Sagas Arm zusammen. Dieser und auch Reita bemerkten die augenblickliche Veränderung Uruhas und musterten ihn überrascht. „Was’n los, Süße? Alles klar?“ ein wenig Sorge hatte sich unter Sagas Worte gemischt, wusste er doch nicht was Uruha so plötzlich zusammensinken ließ. Wirklich sehr ungewöhnlich. „Rei… uhm, entschuldige. Ich müsste mal kurz mit Saga allein reden… kannst du kurz warten?“ „Hey Ruha, kein Ding, wundere mich eh schon wo Tora die ganze Zeit ist. Bei Pon scheint er ja nicht mehr zu sein. Ich werd ihn mal suchen gehen, hab Handy dabei, ne, falls was ist.“ Und schon war Reita davon gestiefelt, kam jedoch nicht weit, da er ein paar Meter weiter schon erneut irgendwelche Bekannten getroffen hatte. Gott dieser Kerl kannte wirklich jeden. Geknickt wandte sich Uruha zu Saga und schaute diesem einen Moment lang schweigend in die Augen. „Hey, Kou, was‘n los?“ Dass Saga ihn mit seinem richtigen Namen ansprach verdeutlichte Uruha nur, dass er ihm unnötig große Sorgen auflastete. „Ach nichts…, hätte nur vielleicht doch noch was an meiner Frisur machen sollen...“ Saga schenkte ihm einen verdutzten Blick und fragte direkt „Was schwafelst du da, Schatz? Du siehst zum Anbeißen aus!“ Jetzt grinste er, nahm Uruhas Hand einfach in seine und begann verspielt am Mittelfinger zu knabbern und ihn leicht mit der Zunge zu umschlängeln. „Braucht da jemand eine kleine Aufheiterung àla Saga-sama? Mit extra special?“ Aus dem leichten wurde ein anzügliches Grinsen, welches Uruha jedoch nur mit einem müden Wink abtat. „So ein Typ da hinten, weißt du… Naja, er hat… Also er hat mich nicht gewollt! Obwohl ich ihn mit meinem umwerfenden Charme angelächelt habe! Er hat total desinteressiert geguckt…“ Uruha wurde zum Ende hin immer leiser und Saga immer fassungsloser. Glaubt man’s? Da ist Uruha, einer der schönsten und begehrtesten Männer weit und breit, hochgradig geknickt, weil mal einer nicht gleich unter seinem Anblick geschmolzen ist? Hätte Saga jetzt spontan einen Tisch parat gehabt, er hätte seinen Kopf auf die Tischplatte gerammt, immer und immer wieder. „Oh man Uru, das ist doch nicht dein Ernst. Wegen eines Typen? Vielleicht hast du es ja auch falsch gesehen, mh? Ist doch schon dunkel. Ich kann dir nur versichern dass du, nach Tora versteht sich, der heißeste Typ bist, der hier rumrennt“ zwinkernd nahm Saga Uruhas Gesicht in seine Hände und verteilte darauf viele kleine Küsse. Uruha genoss es, sich von Saga trösten zu lassen. Das hatte er schon immer geliebt. Saga gab ihm dann jedes Mal das Gefühl, so unendlich wertvoll zu sein… Still lächelte Uruha, bis Saga seine kleine Knutschtour vollendet hatte und verpasste diesem im Gegenzug selbst einen federleichten Kuss auf die Nasenspitze, was Saga mit einem süßen Nasenkräuseln quittierte. „So 'ne schöne große Nase...“ Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen beobachtete Uruha gespannt Sagas Reaktion auf den doch plötzlichen Sarkasmus, der ihm da so unverhofft entgegen geschleudert kam. Doch bevor sich Saga über den bösen Kommentar auszicken konnte, wurden sie von Reita unterbrochen. „Leute, wir können!“ Ungläubig beugte sich Saga zur Seite und besah sich die lange Schlange vor ihnen, an deren Seite fröhlich Hiroto auf sie zugehüpft kam. Kannte Reita jetzt etwa auch schon die neuen Clubbesitzer? Was war der Junge eigentlich, 'ne wandelnde Connection? „Und, wo ist Tora?“ fragte Saga an Reita gewandt, der sich ja ehemals auf die Suche nach dem Schwarzhaarigen hatte begeben wollen. „Achso, Tora, jo der ist schon vorn am Eingang. Hat uns das ja jetzt überhaupt erst klar gemacht, frag mich echt woher er den Türsteher kennt.“ Überlegend strich sich Reita über sein nicht vorhandenes Kinnbärtchen und murmelte nachdenklich vor sich hin. In welcher Welt der sich grad befand, würde wohl nie ein anderer Mensch außer ihm selbst nachvollziehen können. Es schnippste und Reita schien einen grandiosen Einfall gehabt zu haben, der ihn nicht nur zurück in die Realität versetzte, sondern ihn auch dazu veranlasste, die anderen endlich Richtung Eingang zu lotsen. Laut plappernd schritt Hiroto zusammen mit Reita voran, gefolgt von einem Paar unbarmherziger Schlampen, die es sich nicht nehmen ließen, besonders auffällig und aufreizend an der Menschenschlange vorbei zu schreiten, um noch so viele Augenpaare auf sich zu ziehen. Uruha kicherte sich ins Fäustchen und auch Saga grinste amüsiert, ehe er sich provokativ bei Uruha unterhakte und sich im Gehen an ihn drückte. Hach, das Leben war ja so schön! Gefolgt von neidischen Blicken erreichten die vier Freunde schließlich den Eingang des Clubs, an dessen schwerer Holztür gelehnt sie Tora erkennen konnten, der sich mit einem Bullen von Mann zu unterhalten schien. Saga beäugte diesen riesigen Kerl mit einer Mischung aus Unbehagen und Skepsis, ehe ihr schwarzhaariger Freund sie mit einer schlichten Handbewegung zum Eintreten anwies. „Na dann amüsiert euch mal“ grunzte der bullige Türsteher, als er und Tora eine kurze Umarmung austauschen. Der schmunzelte daraufhin nur „Oh, das werden wir“ und passierte die Türschwelle, die ihnen endlich den neuen Club offenbaren würde. Na dann konnte es ja losgehen! ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 2: ~Zwei~ ----------------- Soo~, da isses ^^ Pünktlich vor meinen 6 Wochen Japanurlaub :D !!!! Viel Spaß beim Lesen. Gewidmet ist dieses Kapitel einem unaufhörlich brummenden Bär in meinem Leben, der mich und mein grauenhaftes Fangirl Gehabe ertragen muss... Und ja, das machst du recht gut ^^ Thats for u. ~~~~~~*°*~~~~~~ Tora voran schritten sie durch einen dunklen Gang, an dessen Ende sie schon die Tanzfläche sehen und bereits jetzt die tiefen Bässe des Clubs spüren konnten. „Geiler Scheiß!“ Hiroto hibbelte freudestrahlend auf und ab und klammerte sich an Reitas Arm, um in dem kommenden Gewirr bloß nicht den Anschluss zu verlieren. „Wie fett ist das denn, Leute, schaut mal!“ Der kleine Wirbel stand bereits an der Schwelle zu dem gigantischen Partyraum, der sich nun auch vor den anderen auftat. „…Wow…“ Uruhas und Sagas Blicke schweiften über die gesamte Inventur, die dieser Laden zu bieten hatte und die Begeisterung in ihren Augen war nicht zu übersehen. „Moah, also das nenn ich mal ‘nen Club!“ Auch der sonst so abgebrühte Reita ließ einen freudigen Laut vernehmen, als er den Club abcheckte und sein Blick an mal größeren, mal kleineren Podesten hängen blieb. Auf den runden Tanzflächen räkelten sich verdammt heiße Männer, die mit gekonnten Hüftschwüngen und lasziven Bewegungen alle um sie versammelten Gäste zum Sabbern brachten. Reita grinste und befand diese Unterhaltungsart als äußerst angenehm. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit wurde jedoch einer kleinen, recht unscheinbaren Tür zu Teil, die neben der Hauptbühne in die tiefschwarze Wand eingelassen war. ‚Backroom‘ flackerte in roten, leicht abgewetzten Leuchtbuchstaben über dem oberen Rahmen und ließ den Schwarzblonden innerlich aufjauchzen. Yeah! Ade dem verflixten Eierabfrieren an irgendwelchen schäbigen Hauswänden! Er freute sich jetzt schon auf den späteren Abend, in dessen Verlauf er definitiv in die Räumlichkeiten hinter der Tür eindringen würde… Und nicht nur dort! Hehehe… Sein Blick suchte weiter und wurde fündig. Die verschieden farbigen Laserspiele, die durch die halbnebelige Luft zuckten, verliehen dem ganzen Raum eine wahnsinnige Atmosphäre und der wummernde Bass, der all die Körper zum Beben brachte, verstärkte das nur. Die Lichter huschten wie wild über die riesige Tanzfläche, auf der wunderbar viele Leute Platz zum Tanzen fanden. An einer Seite wurde sie von einer gigantischen Bar abgelöst, die sich über die komplette Länge des Clubs erstreckte und anhand der bunten Lichtreflexionen der zahlreichen Flaschen wie ein pompöser Thron durch den abgedunkelten Raum funkelte. Auch die leicht versetzte obere Ebene fand der Schwarzblonde einfach nur bemerkenswert. Sie formte mit verschiedenen, in der Luft hängenden Stahlplatten ein kleines Labyrinth aus Wegen, die sich allesamt auf einem großen Podest trafen, von dessen Geländer aus man sicherlich den geilsten Blick überhaupt auf den Club hatte. Reita war sich sicher, dass er soeben den VIP-Bereich entdeckt hatte. Wer so über einen Club thront, der musste es drauf haben. Er sah an seinem Arm herab, wo Hiroto noch immer beeindruckt seinen Blick über die Menge schweifen ließ und sich lüstern über die Lippen leckte. Mit einem kleinen Schubs brachte er den Kleinen dazu weiter zu laufen und Tora zu folgen, der ihnen bereits eine der Sitzloge organisiert hatte, die rundherum in den Wänden eingelassen waren. Irgendwie hatte Reita so im Gefühl, dass der heutige Abend ein voller Erfolg werden würde, denn die gesamte Stimmung in diesem Club war fantastisch. Er hörte ein leises Quieken hinter sich, gefolgt von einem dumpfen „…von wegen große Nase!“ und seine hellseherischen Fähigkeiten ließen ihn sich schmunzelnd umdrehen. Wie erwartet entdeckte er Saga, der Uruha die Hand vor den Mund drückte, dabei fast wild mit ihm rang und sich anscheinend einen Kampf mit dem Größeren lieferte. Der jedoch biss kurzentschlossen in die sich ihm so anbietenden Finger und entlockte seinem brünetten Freund einen schmerzenden Aufschrei. „Ahhhh~, Uru meine Fingeeer!“ Reita musste anhand dieses Anblicks einfach lachen, waren die beiden doch wirklich unübertrefflich. „Mannn~, Saga, lass das!“ knurrte Uruha gereizt, während Saga ihm ohne sich daran zu stören auf den Hintern klatschte. „Hör auf mit dem Scheiß und lass mich in Ruhe!“ Ein hochgradig zickiger Blick traf Saga, als sein bester Freund erhobenen Hauptes an ihm vorbei stolzierte, um sich einen guten Platz in der kleinen Sitzecke zu ergattern. Der Brünette grinste daraufhin nur triumphierend und spürte sogleich Reitas Arm auf seinen Schultern lasten. „Schauen wir mal wie nachtragend er heute ist, mein Großer.“ Schmunzelnd machte er Saga klar, dass ihm nun eventuell ein Abend voller Zickenterror bevorstehen könnte, was dieser jedoch mit einem milden Lächeln abtat. „Hält er eh nicht lange durch. Das Baby hat grad ‘ne anhängliche Phase.“ Saga schwang sich auf einen freien Platz neben Uruha, der sich soeben mit Tora über die Getränkekarte gebeugt hatte. „Schätzchen, lässt du mich mit reingucken?“ Ein belustigtes Schnauben ertönte und schon hatte Saga nur noch die Rückenansicht des Gefragten vor der Nase. Tse… So eine Zicke! Er hörte Reita lachen und dankte ihm recht säuerlich, als dieser eine der Karten über den Tisch reichte. „Huh? Wo ist denn eigentlich Pon?“ Der Schwarzblonde sah umher und auch die anderen drei hoben überrascht die Köpfe, um ihre Blicke suchend durch den Raum wandern zu lassen. „Da hinten ist er“ meinte Uruha und deutete mit seinem Finger auf ein kleines Podest, an dessen Fuße sich Hiroto gut gelaunt mit einem Mann unterhielt. Bei genauerem Hinsehen konnte er feststellen, dass es wieder dieser komische Typ von draußen war. Na sollte er doch, so lange er sich an die Regeln hielt. Sie wandten sich wieder den Getränkekarten zu, bis Reita sich erhob und laut verkündete, dass er, gnädig wie er nun mal war, die Getränke holen würde. Schnell sagten die anderen ihm, was ihnen den Abend versüßen durfte, ehe sich auch Tora erhob und mit Reita in Richtung Bar verschwand. Na toll. Abweisend stützte Uruha sein Kinn in seine Handfläche und zog eine kleine Schnute, während er Saga geflissentlich ignorierte. „Hast dir schon jemand leckeren für heute Abend rausgepickt?“ ertönte es neben ihm, doch tat Uruha einfach, als hätte er den anderen schlicht und ergreifend nicht gehört. „Schatz, komm schon, rede mit mir!“ Saga schüttelte Uruha leicht an der Schulter, drehte ihn zu sich herum und versuchte, ihm mit einiger Gesichtsakrobatik ein Lachen abzugewinnen. Dass er damit leider fast Erfolg hatte, versuchte Uruha gekonnt zu überspielen und starrte weiterhin wie versteinert an Saga vorbei. Dieser zog die Augenbrauen kraus und schob die Unterlippe vor, als er merkte, dass Uruha gerade wohl doch etwas nachragender war, als er gedacht hatte. „Hime~, ignorier mich nicht, du weißt, dass ich das überhaupt nicht leiden kann!“ schmollte er sichtlich gekränkt und zupfte an Uruhas Haarsträhnen herum, um somit dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch der brünette Schönling dachte gar nicht daran schon nachzugeben, obwohl er es einfach nur grenzenlos putzig fand, wenn sich sein bester Freund nicht ausreichend von ihm beachtet fühlte. „Uruu~, sei nicht so gemein zu mir, das hab ich nicht verdient!“ Quengelnd erhob sich Saga und schwang sich unerwartet auf Uruhas Schoß, sodass dieser ihn einfach nicht mehr übersehen konnte. Spitze Finger bohrten sich beiderseits in Uruhas rosige Wangen, ehe die dazugehörigen Hände anfingen, an der weichen Haut zu ziehen und sein Gesicht förmlich malträtierten. Gerade als Saga zu einem weiteren Monolog über Uruhas Herzlosigkeit ansetzen wollte, wurde ihnen beiden jeweils ein Getränk vor die Nase gehalten. Sie schauten überrascht auf und erblickten Reita und Tora, die sich schmunzelnd vor ihnen aufgebaut hatten. „Na, was macht ihr beiden da schon wieder?“ Reita war sichtlich amüsiert, das merkte man diesem Clown aber auch immer sofort an. Der Brünette streckte nur die Zunge raus und schnappte sich seinen Drink, bevor er sich von Uruhas Schoß erhob und wieder seinen ursprünglichen Sitzplatz aufsuchte. „Gemeine, kleine Diva!“ zischte er Uruha noch schmollend zu, der dafür nicht mehr als ein schadenfrohes Grinsen übrig hatte. Während sich Reita zu Uruhas anderer Seite niederließ, bemerkte Saga, wie Tora noch immer irgendwie unschlüssig vor dem Tisch stand und nicht recht wusste, wohin mit sich selbst. Er klopfte grinsend auf den freien Platz zu seiner Rechten und witzelte „Mein rechter, rechter Platz ist leer, ich wünsche mir den Tiger her!“ Tora bedachte ihn daraufhin mit einem merkwürdigen Blick, den Saga leider nicht deuten konnte. Dieser Kerl hatte aber auch Blicke drauf, wer die lesen könnte, hätte echt ‘nen Nobelpreis verdient... Dennoch ließ sich der Schwarzhaarige neben Saga nieder und beäugte interessiert dessen Getränk. „Darf ich mal kosten?“ Ein ganz leichtes Lächeln legte sich auf Toras schöne Lippen als er ihn das fragte und es brachte Saga in diesem Moment zum Schmelzen. „Klar, was mein ist, sei auch dein, Schätzchen.“ Grinsend schob Saga seinen Drink zu Tora, der diesen anhob und gemächlich zu seinem Mund führte. Um Saga herum breitete sich plötzlich eine ungewöhnliche Stille aus. Die Geräusche die vorher noch schallend an sein Ohr gedrungen waren, wurden immer dumpfer und verschwanden fast gänzlich in einer anderen Welt, aus der er sich soeben verabschiedet hatte. Alles was er gerade wahrnahm, war der schöne junge Mann vor seinen Augen, der ihm in diesem Moment jegliche Sinne raubte. Gebannt starrte Saga auf Toras geschwungene Lippen, die sich wie in Zeitlupe um den Strohhalm legten und leicht daran zu saugen begannen. Gott, wie gern wäre er jetzt der Strohhalm… Fasziniert sog Saga jede kleine Bewegung des Anderen in sich auf, beobachtete wie sich die weiche Haut seiner sündigen Lippen leicht kräuselte, als Tora den letzten Schluck nahm. Saga meinte zergehen zu müssen, als sich der Schwarzhaarige mit seiner Zunge über die Lippen strich, um auch die letzten Tropfen des Getränks auszukosten. Sein ganzer Körper seufzte innerlich auf, ehe sich plötzlich Toras scharfer Blick auf ihn richtete. Fast geschockt registrierte Saga, dass er halb in sich zusammen gesunken war, als er Tora so absent beobachtet hatte. Ruckartig richtete er sich auf, räusperte sich kurz und versuchte, wieder ganz ins Hier und Jetzt zu gelangen. Was war das denn bitte? Fuck, Tora raubte ihm echt den letzten Verstand. Gerade als der Schwarzhaarige seinen Mund öffnete, um Saga anscheinend irgendetwas zu entgegnen, drang ein heiteres „Heyy~, Leute! Darf ich euch jemanden vorstellen?“ an sein Ohr und beendete den Moment. Tora wandte seinen Blick von Saga ab und richtete ihn stattdessen auf einen nur zu gut bekannten Zwerg, der sich strahlend vor ihrer kleinen Runde aufgebaut hatte. Auch Uruha und Reita, die bis eben kichernd, mit zusammengesteckten Köpfen getuschelt hatten, sahen auf zu Hiroto, der sich grinsend zu einem großen Mann zu seiner Rechten drehte. „Also, das hier ist Miyavi-sama!“ Hiroto strahlte noch einen Ticken breiter und schaute zu seinen Freunden, die den Mann mehr oder weniger skeptisch betrachteten. „Ihm gehört der Club hier und ich wollte ihn euch unbedingt vorstellen!“ „Hey Jungs, na alles klar? Ich hoffe euch gefällt mein kleines Etablissement.“ Schmunzelnd trat der großgebaute Mann an die runde Sitzecke und beugte sich zu den Sitzenden, um jeden von ihnen mit einem Handschlag zu begrüßen. Reita ergriff zuerst das Wort, stand sogar auf als Miyavi ihm die Hand reichte. „Es ist einfach nur geil hier!“ Er grinste breit, was der extravagante Mann nur zu gern erwiderte. „Freut mich, dass es euch gefällt. Ihr seid jederzeit gern willkommen.“ „Setzen Sie sich doch zu uns, sofern Sie ein wenig Zeit erübrigen können“ richtete sich nun auch Uruha an Miyavi und lud ihn mit einer Handbewegung ein, sich zu ihnen zu gesellen. Der schüttelte jedoch nur den Kopf und meinte lächelnd „Bitte duzt mich doch einfach, dieser ganze höfliche Kram bekommt mir nicht so ganz. Ach, und die Einladung nehme ich gerne später an, aber jetzt habe ich gerade andere Absichten…“ Ein amüsiertes Funkeln lag in Miyavis Augen, als er seinen Blick kurz auf Hiroto lenkte und sich dann wieder Uruha zuwandte. „Euer kleiner Freund hier meinte, er müsse sich an irgendwelche Regeln halten und erst fragen, bevor er mit fremden Männern wie mir mitgehen kann. Also, dürfte ich ihn denn bitte zu einem Tanz auffordern?“ Hiroto schaute begeistert zu dem großen Mann an seiner Seite und huschte mit seinem Blick sofort zu Uruha, um ihn bettelnd anzuglubschen. „Bittee~, Uru-chaan, ich hab solche Lust zu tanzen, ich halt mich auch an die Regeln! Wirklich!“ Er hibbelte von einem aufs andere Bein und hoffte darauf, endlich Uruhas Zusage zu bekommen. Uruha schenkte dem Kleinen nur einen abschätzenden Blick und begann spitzbübisch zu lächeln, als er dem Kleinen fest in die Augen sah. „Dann sag mir doch, Pon-Liebes, woher dieser leckere Drink da in deiner Hand kommt, wenn du dich doch so an die Regeln hälst!“ Ertappt fuhr der Kleine zusammen, kniff die Augen fest zu schmalen Schlitzen und suchte anscheinend nach einer guten Ausrede. Wie auffällig war das denn bitte? Ein stummes Seufzen glitt über Uruhas Lippen, bevor er Hiroto leicht anstupste und diesen somit aus seinen gemurmelten Überlegungen riss. „Ich höre?“ - „Ähh, naja das war so... Genau! Also ich bin mit Miyavi zur Bar gelaufen und unglaublicher Weise, das war echt verrückt, lief uns urplötzlich ein Waschbär über den Weg! Wirklich, ein Waschbär, und der stellte diesen Drink genau vor meinen Füßen ab! …Ist das zu fassen?“ Kurz herrschte Stille an dem runden Tisch, die jedoch sofort von schallendem Gelächter unterbrochen wurde. Selbst Uruha konnte es sich nicht verkneifen, los zu prusten und Hiroto auf die Schulter zu klopfen. „Und das soll ich dir jetzt glauben, ja?“ Immer noch amüsiert beäugte er den Kleinen, der wohl so langsam seine Niederlage anzuerkennen schien. Doch bevor der Brünette zu seiner Standpauke ansetzen konnte, mischte sich Miyavi schmunzelnd mit ein. „Uruha-kun, lass gut sein. Ich hab ihn auf den Drink eingeladen. Ein süßer Kerl wie er sollte den Abend nicht ohne einen spendierten Drink beginnen.“ Er zwinkerte Hiroto verschmitzt zu, der das nur kichernd quittierte und Miyavi einen kleinen Luftkuss schickte. „Außerdem war es eh ein alkoholfreies Getränk, also wäre es echt nett, wenn ihr über den kleinen Ausrutscher hinwegsehen und mir einen Tanz mit dem Kleinen ermöglichen könntet.“ Miyavi schenkte Uruha noch ein überzeugendes Lächeln und erwartete offensichtlich eine positive Antwort. Der Brünette scannte Miyavi noch einmal von oben bis unten und lenkte seinen Blick wieder auf Hiroto, als er mit einem „Na gut, dann geh. Aber die Regeln gelten immer noch!“ seine alles entscheidende Zusage gab. „Supaaaa, lass uns tanzee~n“ jauchzte der Kleine und zog Miyavi am Arm hinter sich her auf die Tanzfläche. Ein erfreutes „Danke!“ war noch aus Miyavis Richtung zu hören und schon waren die beiden in der tanzenden Masse verschwunden. Saga seufzte auf. „Der hat aber auch immer ein Gespür dafür, sich die richtigen Leute rauszupicken, oder?“ Er schaute in die Runde und erntete eifriges Nicken aller Seiten, ehe sein Blick zu Uruha huschte und er diesen leicht schmollend musterte. „Ich hab auch Lust zu tanzen…“ Uruha bemerkte Sagas treudoofen Blick und verstand schon, worauf sein bester Freund gerade hinaus wollte. Eigentlich hatte er ja vorgehabt, den anderen noch ein wenig mit Ignoranz zu strafen, nur überkam ihn gerade selbst so die Lust zu tanzen, dass er seine Vorsätze über Bord warf und sich erhob. „Dann lass uns tanzen!“ Er bahnte sich an Reita vorbei, der aufgesprungen war und von der Idee ebenso begeistert zu sein schien, wie Saga über die unerwartete Einwilligung. „Tora, kommst du auch mit?“ wandte sich Reita an seinen besten Freund und schenkte diesem ein aufforderndes Grinsen, „Lust mit mir das Tanzbein zu schwingen?“ Übertrieben höflich bot er seinen Arm an und wartete, dass Tora heiter aufspringen und sich jubelnd an ihn heften würde. Die euphorische Reaktion des Schwarzhaarigen blieb zwar aus, jedoch stimmte auch er auf den Vorschlag ein und hakte sich grinsend bei Reita unter. „Klar, lasst uns die Menge ein wenig aufmischen!“ Saga, der Tora die ganze Zeit über immer verstohlene Blicke zugeworfen hatte, schmachtete vor sich hin, als er daran dachte, wie es wohl wäre mit Tora zu tanzen. Der schlanke aber kräftige Körper des Schwarzhaarigen an seinem eigenen, dieser wunderbare Geruch, der Saga in der Hitze des Tanzes wohl alle Sinne rauben würde… Erneut konnte er sich ein verlangendes Seufzen nicht verkneifen, ehe er zu Uruha sah, der fordernd seine Hand nach ihm ausgestreckt hatte. Auf der riesigen Tanzfläche konnten sie trotz der Fülle an bebenden Körpern schnell genügend Platz ergattern und man konnte nicht verleugnen, dass die ganze Atmosphäre einfach nur anturnte. Reita wurde sogleich von einem heißen, jungen Mann angetanzt, der sich aufreizend an seine Kehrseite drängte und im Takt der Bässe seine Hüfte schwang. Ein diabolisches Grinsen zierte Reitas Lippen, der sich sofort zu dem Mann umdrehte und bereitwillig auf dessen Spielchen einging. Auch Tora hatte nicht lange gefackelt und einen kleinen, etwas feminin wirkenden jungen Mann angetanzt, der ungläubig darauf einstieg. Schnell schien der etwas schüchterne, aber hübsche Typ allerdings zu merken, dass der Schwarzhaarige es wohl ernst meinen musste und tatsächlich mit ihm tanzen wollte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die blassen Wangen des Jungen, konnte er anscheinend gar nicht glauben, dass ein so gutaussehender Kerl wie Tora wirklich ihn ausgesucht hatte. Saga konnte dem irgendwie nichts abgewinnen. Er betrachtete den kleinen Tanzpartner Toras nur mit einem abwertenden Blick und entschloss, dass dieser es nicht wert war, seine Eifersucht an den Tag zu legen. Stattdessen drehte er sich zu Uruha um und nahm nun auch die andere Hand des Größeren in seine eigene. „Bist du noch böse auf mich?“ wollte er wissen und drängte sich dicht an seinen Freund, wobei er seine eine Hand löste und leicht zu Uruhas Hüfte gleiten ließ. Er bedachte Uruha gerade mit einem übertrieben schuldbewussten Blick, den dieser nach einigen Sekunden der Überlegung schließlich mit einem ehrlichen Lächeln erwiderte. „Aber nein Schatz, ich wollte dich doch nur ein wenig ärgern…“ Er sprach leise in Sagas Ohr und lehnte sich enger an seinen besten Freund, der seinen Griff um Uruhas Körper sofort verstärkte. Der Größere hauchte einen entschuldigenden Kuss auf Sagas Ohrläppchen, als sich dieser kurz verspielt mit den Kopf an ihn schmuste aber dann doch begann, sich langsam der Musik hinzugeben. Auch Uruha ließ die Bässe durch seinen Körper gleiten und bewegte sich geschmeidig zur Elektromusik, die sie und alle anderen Tanzenden vollkommen einzuhüllen schien. Wie er es liebte, mit Saga zu tanzen. Sein bester Freund brauchte zwar immer ein wenig um „warm“ zu werden aber Uruha wusste genau, was zu tun, um seinen Tanzpartner aus der Reserve zu locken. Er legte seine Arme beiderseits über Sagas Schultern und zog ihn so nah zu sich heran, dass sich nun auch ihre Körper enger aneinander schmiegten. Fast schelmisch sah er Saga grinsen, als dieser ohne zu zögern seine Hände auf Uruhas Hintern legte und den Größeren ganz im Takt immer wieder leicht an sich drückte. Das Lied wurde schwungvoller und so auch die zwei schönen Männer, die sich nach und nach immer aufreizender zu der harten Elektromusik bewegten. „Mhh~…“ Uruha genoss es, so von Saga umgarnt zu werden und dessen erhitzten Körper an seinem zu spüren. Wie er sich gegen ihn bewegte, mit seinen Händen zart aber leidenschaftlich über seine sicherlich heiße Haut strich, es fühlte sich unglaublich gut an. Er wollte dieses Gefühl teilen, wollte seinem besten Freund unbedingt genauso fühlen lassen und nutzte es aus, zu wissen, wo Sagas Schwachstellen lagen. Immer weiter strich er mit seinen Händen abwärts über Sagas Rücken, drückte sich an ihn und lies seine Zunge hauchzart über die feine Haut an Sagas Kehlkopf wandern. Er spürte, dass dem anderen ein leichtes Grollen entwich, doch hören konnte er es durch die dröhnenden Bässe nicht. Nur Sagas neckendes Knabbern an seinem Ohr verriet ihm, dass es ihm gefiel und so begannen die zwei Freunde, sich gegenseitig an ihren empfindlichen Stellen zu reizen. Eine Welle der Hitze durchflutete Uruhas schlanken Körper, bis in seine Fingerspitzen begann es leicht zu kribbeln, was ihn immer weiter von der Realität entfernte. Er fühlte sich heiß, spürte die so vertraute Seele bis zu seiner vordringen und wollte mehr davon. Mit Genugtuung merkte er, wie Saga selbst beinahe weggetreten über seinen entblößten Hals streichelte, immer weiter abwärts wanderte und mit den Fingern unter dem mittlerweile leicht feuchten T-Shirt verschwand. Uruha zögerte nicht lange, hatte er doch schon sein langes Bein aufreizend um Sagas Hüfte geschlungen. Fast so als hätte Saga nur darauf gewartet griff er in einer fließenden Bewegung unter Uruhas Oberschenkel und drückte ihre zur Musik tanzenden Becken eng aneinander. „Hahh~…“ Dem Größeren entfloh ein lautes Keuchen, das jedoch sogleich von den harten Bässen verschluckt wurde. „Saga…“ hauchte Uruha mit kratziger Stimme, tänzelte dabei mit seiner Zunge über Sagas hervorstehendes Schlüsselbein und versenkte die feuchte Spitze in der kleinen Vertiefung. „Wir sollten…“ leicht haschte er nach der salzigen Haut, „…sollten aufhören, mein Lieber…“ Es fiel Uruha sichtlich schwer, ruhig aber trotzdem so laut zu sprechen, dass Saga ihn in seinem erhitzten Zustand überhaupt verstand. Der schüttelte jedoch nur den Kopf, vergrub sein Gesicht in den brünetten Haaren seines Freundes und nuschelte ihm leise ins Ohr „Noch ein bisschen… bitte…“ Als er den beinahe flehenden Unterton in Sagas erregter Stimme vernahm, schlich sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, denen sogleich ein tiefes Seufzen entwich. Eigentlich wollte er selbst nicht aufhören, er wollte noch mehr. Mehr von dieser Nähe, die nur Saga ihm geben konnte. Er liebte dieses Gefühl und es brachte ihn dazu, sich immer energischer gegen Saga zu bewegen. Ein warmer Schauer breitete sich in seinem Körper aus, wanderte durch seine Adern und verlangte danach, den anderen zu berühren. Mit einem leichten Stoß entlockte er auch Saga ein unterdrücktes Stöhnen und merkte, dass er damit die Grenze überschritten hatte. In einer fließenden Bewegung hatte Saga ihn umgedreht und sich eng an seine Kehrseite gedrängt. Vorwitzige Finger glitten erneut unter Uruhas Shirt und begannen leicht über dessen erhitzte Haut zu streichen. Uruha konnte nicht anders als seinen Kopf in den Nacken und somit auf Sagas Schultern kippen zu lassen. Ihm entfleuchte ein schweres Aufatmen, ehe seine Augen langsam zudrifteten. Die Bewegungen ihrer Körper, der dröhnende Bass und das wirre Umherzucken der bunten Lichter versetzten Uruha in eine andere Welt, ließen ihn vergessen was gerade war. Auch Saga verlor sich immer mehr in dem Gefühl der Verbundenheit und schlang seine Arme um Uruhas Bauch, drückte diesen noch enger an sich. Er vergrub sich in der verlockenden Halsbeuge, die sich ihm gerade so schön bot und hinterließ eine feuchte Spur auf der heißen Haut. Er hörte durch die wummernde Musik, wie den leicht geöffneten Lippen Uruhas ein heiseres Stöhnen entwich, als Sagas Zunge über seine empfindliche Haut strich und seinem besten Freund eine heftige Gänsehaut über den Körper jagte. Saga war in diesem Moment einfach nicht mehr Herr der Lage. Es war, als hätte jemand die ‚Slow‘ Taste gedrückt und alles um ihm herum würde in einer lang gezogenen Geräuschwelle untergehen. Er merkte, wie auch Uruha anscheinend recht weggetreten war, hatte dieser doch aufgrund des heißen Zungenspiels in seinem Nacken den restlichen Bezug zur Realität verloren. Was sie hier taten war schon lange kein Tanzen mehr. Es war die schlichte Begierde, seinem Seelenverwandten nahe zu sein und zu zeigen, wie sehr sie den anderen begehrten. Ab und an hatten Uruha und Saga solche Momente. Momente, in denen sie sich darauf besannen, was sie miteinander teilten und genau dann kam es auch vor, dass sie gelegentlich die Grenzen überschritten. Mittlerweile bewegten sie ihre ganzen Körper aufheizend gegeneinander, ließen die Hüften zum Takt der Bässe kreisen und verloren sich in der Euphorie, die durch ihre Körper rauschte. Plötzlich drängten sich von allen Seiten Menschen an sie heran. Anscheinend legte gerade der neue DJ auf, dem die große Masse sogleich auf die Tanzfläche gefolgt war. Die beiden Brünetten nahmen dies jedoch nur am Rande war, verspürten sie doch urplötzlich die aufsteigende Hitze, die vibrierenden Körper, diese Enge… Uruha schnappte nach Luft als er Sagas heiße Hand spürte, die langsam aber sicher über seinen Bauch entlang abwärts glitt. Er merkte deutlich, dass Saga erregt war und um diesem ein wenig gutes Gefühl zu bescheren, begann er sich langsam immer enger und vor allem schwungvoller an Sagas Schritt zu pressen. Als dieser das Reiben spürte, durchflutete ihn ein so angenehmes Prickeln, dass er seine Hand schneller zu Uruhas Gürtel gleiten ließ und diesen mit geschmeidigen Bewegungen zu öffnen begann. Uruha konnte nicht mehr als sich Sagas schlanke Finger in seine Hose schoben und über die kleine Beule strichen, die der große mittlerweile unter seinen Shorts verbarg. Im Klang der Bässe streichelte Saga seinen besten Freund und bescherte ihm damit einen heftigen Flash. Die aufgeheizte Atmosphäre, der wummernde Beat und dieses wunderbare Gefühl, was sie gerade teilten, durchdrang sie und führte sie für den Moment auf eine andere Ebene. Gerade als sie sich beinahe in ihrer Lust zu verlieren drohten, hielt Saga in seinen Streicheleinheiten inne und zog unwillig langsam seine Hand aus der Hose des anderen. „Schatz“ Er keuchte halb und lehnte seinen Kopf an Uruhas Schulter. „Wir müssen aufhören… zu viel…“ Sichtlich erschöpft von dem heißen Spiel nickte Uruha daraufhin nur und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Ja… hast Recht…Aber lass uns noch ein bisschen…“ er schluckte und atmete einmal tief durch „…ein bisschen hier bleiben…“ Unmissverständlich drückte er ganz leicht sein Becken an Sagas, sodass sie sich beide einig wurden, die Situation lieber noch ein wenig abklingen zu lassen… Saga hauchte daraufhin nur ein „Besser ist das…“ und lehnte seine Stirn an Uruhas. Diese Aktion hatte sie beide ganz schön aus der Bahn geworfen und so legten sie ihre Arme um den jeweils anderen und gaben sich den nötigen Halt, um wieder die Fassung zu erlangen. Um sie herum bemerkten sie die anderen Menschen, die sich in der erhitzten Atmosphäre ebenfalls um den Verstand tanzten und dabei so manchen Anstand vergaßen. Aber was sollte das schon. Sie waren schwul, sie hatten Spaß, also warum denn nicht auch miteinander. Noch einige Zeit standen die zwei hübschen Brünetten aneinander gelehnt in der dichten Masse von wild tanzenden Körpern und wiegten sich dabei nur leicht hin und her. „Geht’s wieder?“ Saga schaute seinem besten Freund in die schönen Augen, die sich durch ein leichtes Schmunzeln zusammen kniffen, als Uruha ihm ein Nicken schenkte. „Und bei dir?“ – „Jaah, alles klar soweit, du geiles Stück!“ Uruha lachte auf und verpasste Saga einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, der dies nur mit einem breiten Grinsen quittierte. „Danke für den Tanz, meine süße Zuckerschnute.“ Er zwickte Uruha in die Wange und brachte diesen damit zum Quietschen. „Versau’s dir nicht gleich wieder, mein Lieber!“ Saga schüttelte daraufhin nur lächelnd den Kopf. „Nicht doch, lass uns heute Abend nur ein wenig Spaß haben, hai?“ Er fuhr mit seiner Hand zu Uruhas leicht geröteten Wangen und strich zart über die weiche Haut. „Wollen wir rüber zur Bar?“ Die schönen Augen Uruhas glänzten ihm entgegen und er bemerkte in seinem Ausdruck, dass sein bester Freund ihm im Moment wohl überall hin folgen würde. So nahm er ihn schließlich bei der Hand und kämpfte sich zu der langen Bar durch. Sie lehnten sich elegant an das herbe Holz der Theke und ließen kurz ihre Blicke schweifen. „Schon ‘nen geiler Schuppen, oder?“ ertönte es neben Uruha, der kurz auf die tanzende Masse blickte und sich dann frech grinsend zu Saga drehte. „Also ich will ‘nen Red Lychee, und du?“ Saga entging das spitzbübische Funkeln in Uruhas Augen nicht, hatte er doch eh schon verstanden, worauf der andere hinaus wollte. „Darf ich der Diva vielleicht einen Drink spendieren?“ Uruha grinste nur wohlwissend und stieg bereitwillig auf das Spielchen ein, indem er übertrieben „Zu meinem Vergnügen“ säuselte. Sein bester Freund konnte nicht umher, aufzulachen und Uruha einen Klaps auf dessen heißen Hintern zu geben. Gerade als Uruha Saga schmunzelnd einen feuchten Kuss auf die Wange hauchte, trat der zuständige Barkeeper hinter die Theke und musterte die beiden. „Was soll’s bei euch sein?“ Uruha drehte sich in die Richtung, aus der ihm dieser unterkühlte Ton entgegengeweht kam und seine Eingeweide erfroren bei dem Antlitz, dass er da erblickte. Kurz weiteten sich seine Augen, huschten über den Mann, der hinter dem Tresen stand und ihm so eisig entgegen funkelte. Ruckartig drehte er sich mit Saga weg, der durch die Aktion beinahe das Gleichgewicht verloren und an bedeutungsvoller Bekanntschaft mit dem Boden gewonnen hätte. „Saga!“ Uruhas Stimme zitterte leicht, als er leise in Sagas Ohr flüsterte. „Das ist er… der Kerl von vorhin, von draußen… du weißt schon!“ Mit einem Ruck richtete sich Saga auf und beäugte ungläubig den Barmann, der immer noch auf ihre Bestellung zu warten schien. Ein leises „Geht’s vielleicht noch auffälliger?“ erzischte neben ihm, als sich auch Uruha wieder umgedreht hatte. Er strich sich elegant eine Strähne aus dem Gesicht und richtete sich halb an Saga und halb an den Barmann. „Also, ich möchte gern einen Red Lychee, und du, Saga?“ Auffordernd schaute er zu seinem besten Freund, der in Uruhas Blick seine momentane Gefühlslage nur zu deutlich lesen konnte. „Ehh, dann nehm‘ ich einen… Garishonnen!“ meinte er schnell und versuchte seinem besten Freund ein wenig Ruhe zu verschaffen, als er sich näher zu ihm stellte. Sie wandten sich wieder dem Barkeeper zu, der ihnen beiden einen kurzen Blick schenkte, der dann jedoch an Uruha haften blieb. Der große Brünette wäre in diesem Moment liebend gern gestorben. Dieser Blick… Er brachte Uruha so enorm aus dem Konzept, dass er es nicht mal schaffte, den Blickkontakt zu brechen. Warum zur Hölle schaute dieser Kerl ihn so abwertend an? Hatte er irgendwas Ekliges an sich? „Eure Bestellung kommt sofort“ meinte der fiese Mann noch, bevor er sich umdrehte und nach diversen Flaschen griff. Uruha seufzte tief und kehrte dem Tresen den Rücken zu. „Sag mal, hat der irgendwas gegen dich?“ Saga hatte sich ebenfalls umgedreht und beugte sich nun leicht vor, um Uruha fragend in die Augen zu schauen. „Ich weiß ja auch nicht was der für ‘n Problem hat…“ nuschelte Uruha nur geknickt und seufzte schwer auf. „Hast du vielleicht vergessen ihn danach anzurufen?“ Saga lachte, verstummte jedoch sofort, als er Uruhas erschlagenen Ausdruck registrierte. „Schatz, hey, das war ‘nen Witz.“ Er legte seinen Arm um Uruhas Schulter und zog ihn leicht zu sich heran. „Mach dir doch nicht so ‘nen Kopf wegen diesem Kerl, so gut sieht er ja selbst gar nicht aus.“ Ein Schmunzeln huschte über Sagas Gesichtszüge, ehe er Uruha leise nuscheln hörte. „Er ist bezaubernd…“ Ein Zucken durchfuhr den schlanken Körper des Größeren, als er realisierte, was er gerade laut ausgesprochen hatte. „Oha, hat’s da etwa jemanden erwischt?“ Uruha schaute Saga verständnislos an, als dieser ihm auch noch feixend entgegen blinzelte. Er konnte absolut nicht verstehen, wie der andere jetzt auch nur irgendwie gut drauf sein konnte. Er selbst war dazu jedenfalls gerade nicht in der Lage. „Red‘ nicht so ’n Müll! Ich brauch so was nicht und das weißt du wohl am besten“ zickte er den armen Saga ungerechtfertigter Weise an und fuhr damit auch noch fort. „Ich für meinen Teil such mir jetzt ‘ne nette Begleitung für den Abend! Mach du doch was du willst.“ Gerade als er sich vom Tresen abstieß, um den trotzdem noch schmunzelnden Saga allein zurückzulassen, drang erneut diese kühle Stimme an sein Ohr und fraß sich durch seine Nerven. „Hier, eure Drinks Jungs… bzw. Mädels.“ Säuerlich drehte sich Uruha zum Barkeeper um, sah dessen fieses Grinsen und zickte schnippisch „Super! Der kommt mir jetzt ganz recht. Mein Freund hier zahlt.“ Ohne weitere Worte zu verlieren, schnappte er sich sein Getränk und verschwand zwischen den heiß tanzenden Körpern in der großen Menge. Saga konnte nicht umhin sich theatralisch an die Stirn zu klatschen und leise „Eine Diva ohnegleichen…“ zu murmeln. „Oh ja, das kannst du laut sagen“ ertönte es plötzlich von der Seite her, was den Brünetten erstaunt den Kopf heben ließ. Er sah den Barmann, der immer noch diesen verachtenden Blick drauf hatte. Mit einem Schnauben knallte er das Geld auf den Tresen und warf seinem Gegenüber nun ebenfalls einen eindeutig abwertenden Blick zu. „Du solltest es dir besser klemmen, in meiner Gegenwart so über ihn zu reden!“ Einen drohenden Unterton trugen seine Worte mit sich, doch war es Saga grade herzlich egal. Sonst war er zwar nicht so der Typ dafür, aber sobald jemand auch nur ein bisschen Uruha anging, konnte er zur Furie werden. „Alles klar. Ich klemm’s mir“ meinte der Angesprochene darauf nur trocken, ergriff das Geld und wandte sich ab, um andere Gäste an der Bar zu bedienen. Tse, kann ja wohl nicht wahr sein. Beleidigt der Schwanz einfach sein Püppchen! Kopfschüttelnd schnappte sich Saga den Garishonnen und lief in Richtung ihrer kleinen Loge, wo er sich doch irgendwie die Anwesenheit Toras erhoffte. An der kleinen Sitzecke angekommen stockte Saga kurz, als er nicht nur Tora sondern auch noch einen weiteren unbekannten Kerl an dem runden Tisch erkennen konnte. Er sah den anderen nur von hinten und schon breitete sich ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend aus, als sich der fremde viel zu dicht zu Tora beugte. Bevor er es wirklich realisierte, war Saga an den Tisch herangehechtet und rief übertrieben erheitert „Heyy~, da bin ich wieder!“, womit er die scheinbare Anmache augenblicklich unterbrach. Blitzschnell scannte er die andere Person neben Tora und atmete erleichtert auf, als er den vermeintlichen Feind als den Clubbesitzer erkannte. „Miyavi! Wo hast du denn Pon gelassen?“ Immer noch ein wenig durch den Wind schwang sich Saga neben Miyavi und ließ seinen Blick ganz kurz zu Tora schweifen. Dieser bedachte ihn schon wieder mit diesem merkwürdigen Ausdruck. Gott, was täte Saga nur dafür, dessen Blicke lesen zu können... Beinahe verlor er sich wieder in Toras tiefbraunen Augen, als Miyavi ihn jedoch kurz davor rettete. „Der Kleine ist nur mal eben zur Toilette. Ich dachte mir, da sollte ich ihn ja nicht unbedingt begleiten.“ Er grinste verschmitzt, wobei sich sein kleiner Lippenpiercing um die schönen Lippen zog. „Und wie war euer Tanz?“ fragte Saga weiter, war er doch gerade ziemlich darauf bedacht, nicht wieder an Toras atemberaubenden Blick hängen zu bleiben. „Ah, ja der Tanz, also euer kleiner Freund ist echt gut. Woher kennt ihr ihn denn eigentlich?“ „Hiroto? Ach der ist nur mein kleiner Cousin und sorgt seit jeher für viel Wirbel in meinem Leben.“ Leicht dramatisch schilderte Saga Hirotos bisheriges Einwirken in sein Leben, woraufhin Miyavi nur belustigt schmunzeln konnte. „Also ich finde den kleinen echt niedlich.“ Saga erhaschte Miyavis Blick und suchte in dessen Augen nach einem Zeichen für die Ernsthaftigkeit seiner Worte. Der Chef jedoch gab sich unbeeindruckt und schaute Saga fest in die Augen. „Ich mein’s ernst“ grinste er plötzlich breit und gab Saga im Großen und Ganzen die Gewissheit, dass Hiroto in den Händen dieses Mannes durchaus gut aufbewahrt war. Und wenn man vom Teufel spricht… Just in diesem Moment sprang der Kleine an den Tisch und schaute begeistert zwischen den Sitzenden hin und her. „Cousenchen! Wo hast du denn Uru-chan gelassen? Und wo ist Reita überhaupt? Achja, stimmt ja, den hab ich vorhin mit ‘nem leckeren Typen Richtung Backroom gehen sehen!“ Er lachte auf und schwang sich überraschend zu Miyavi auf den Schoß. „Wollen wir da nicht auch mal rein?“ Mit einem schelmischen Grinsen fixierte Hiroto seine Sitzgelegenheit und zwinkerte den nun ebenso grinsenden Mann verführerisch an. „Pon! Aus! Was hat dir Uruha vorhin gesagt? Hast du die Regeln schon wieder vergessen?“ Saga war leicht genervt. Hiroto war ja wohl mal noch deutlich zu jung, um dem berüchtigten Backroom einen Besuch abzustatten. Und was wollte der eigentlich von Miyavi? War der nicht mal gute zehn Jahre älter? „Keine Sorge, Saga, der Backroom ist eh tabu für den kleinen hier“ Miyavi wuschelte Hiroto durch die Haare und registrierte dessen augenblicklich enttäuschten Blick. „Aber hast du vielleicht Lust auf eine exklusive Führung durch meine bescheidenen Gemäuer? So mit allem Drum und Dran?“ Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf Miyavis Lippen, als Hiroto vom einen bis zum anderen Ohr zu strahlen begann. „Ja klaaa~r, wie cool ist das denn! Darf ich wirklich alles sehen? Auch die Ebene da oben? Oh, ich will so gern auf die Ebene da oben!“ Er quasselte in einer Tour, ehe sich Miyavi einfach erhob und der Kleine von seinem Schoß rutschte. „Na dann komm!“ Hiroto ergriff sofort die Hand, die ihm entgegen gehalten wurde und quietschte vergnügt auf. Er war anscheinend ganz außer sich und man hörte ihn aufgeregt weiter plappern, als Miyavi sich mit einer Handbewegung von den beiden Freunden verabschiedete und diese allein zurück ließ. Na super. Saga seufzte. Allein mit Tora, wo sollte das bitte schön enden? Er rutschte zu dem Schwarzhaarigen auf, der während der letzten Minuten immer interessiert zu Miyavi gespäht hatte. Was sollte das? Stand der jetzt etwa auch auf dieses zu großgeratene, kunterbunte, durchlöcherte und hässliche…!! …Unbegründeter Eifersuchtsanfall, halloo~! Jetzt bloß nicht überreagieren! Er fragte monoton und eher sporadisch „Na, immer noch allein hier?“ und führte nach einem zustimmenden Brummen Toras gemächlich den leckeren Drink zu seinen Lippen. Gerade wollte er ansetzen und genüsslich die kalte Flüssigkeit seine Kehle hinab laufen lassen, da bemerkte er aus den Augenwinkeln den Blick des Schwarzhaarigen, der ihn zu beobachten schien. Er schnellte herum, doch hatte sich Tora blitzschnell abgewandt. Trotzdem war Saga diese kleine Gafferei nicht entgangen und so drehte er sich wieder seinem Getränk zu und setzte erneut an. Besonders langsam und vor allem lasziv begann er seine Lippen über den langen, dünnen Strohhalm gleiten zu lassen. Deutlicher als zuvor spürte er Toras Blick auf sich ruhen, hatte sogar beinahe das Gefühl, dass sich dieser leicht zu ihm gedreht hatte. Tja, wenn Tora so unbedingt wollte, würde er ihm jetzt das retour zahlen, was er Saga selbst angetan hatte, als er vorhin so an seinem Getränk genuckelt hatte. Er schloss genießerisch die Augen und bewegte seine sündigen Lippen charmant um den schmalen Strohhalm. Dabei öffnete er sie immer wieder einen spaltbreit und ließ leise Laute des Wohlgefallens über die feucht schimmernde Haut gleiten. „Hmm~…“ In diesem Moment genoss er einfach nur die Situation. Saga wusste, seine Reize einzusetzen. Und jetzt zu wissen, dass der Mann seines Herzens ihm dabei zuschaute und er ihn dadurch vielleicht doch etwas beeindrucken könnte, ließ ihn noch einen Schritt weiter gehen. Langsam aber bestimmt nahm er den Strohhalm weit in seinen Mund auf und seufzte genießerisch, als er den langen Halm lasziv mit der Zunge umspielend wieder aus seinem Mund gleiten ließ. Er nippte an der Spitze, umschloss sie mit seinen sündigen Lippen, setzte dann jedoch wieder ab, nur um sie wieder leidenschaftlich mit der Zunge zu umfahren. Immer wieder nahm er den Halm auf, umschlängelte ihn und strich dabei mit seinem feuchten Mund die komplette Länge auf und ab. Dieses Spiel machte ihm Spaß und so wiederholte er es noch einige Male, bis ihn die Neugierde übermannte und er die Augen öffnete, um Toras Reaktion zu sehen. Doch kurz bevor er einen gelungen Augenaufschlag inszenieren konnte, spürte er etwas Weiches und Ungewohntes an seinem Mundwinkel. Es war als würde etwas hauchzart über seine Lippen streichen, was ihn erschrocken die Augen aufreißen ließ. Was ihm dann für ein Bild geboten wurde, ließ ihn fast vergessen wer, was, wo, wann und wie er überhaupt war. Tora war ihm so unglaublich nahe. So nahe, dass sein Herz mit einem Satz seinen Rhythmus verlor und nach einem kurzen Stillstand heftig zu schlagen begann. Alles was er gerade sah, war Toras fast verschleierter Blick, der irgendwie absent auf Sagas Lippen gerichtet war; Toras schlanker Zeigefinger, der leicht und bedächtig über die weiche Haut von Sagas Lippen wanderte... Er schien vollkommen in der elektrisierenden Wirkung zu versinken, die der hübsche Brünette bei ihm entfachte. Wie in Trance kam er Saga immer näher, der einfach nicht realisieren konnte, was hier gerade geschah. Da war es, das Objekt seiner Begierde, der Mann, der ihm schon so lange den Kopf verdrehte. Und er war ihm so verdammt nah… ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Achja... Autoren freuen sich immer sehr über Feedback^^ Kapitel 3: ~Drei~ ----------------- Und schon gehts weiter ^^ Widmung geht dieses Mal an Nick! Weil du so wunderbar schnell gebetat hast und ich das sooo lieb von dir finde :) 333 ~~~~~~*°*~~~~~~ Saga konnte diese Situation nicht mehr ertragen. Alles in ihm rastete aus, als er ein unermesslich intensives Kribbeln durch seinen Körper fluten spürte. Es durchdrang ihn, bis in die letzten Spitzen seiner Nervenbahnen und entlockte ihm ein verzweifeltes Keuchen. Er spürte sie. Er spürte sie so deutlich, dass er meinte, zergehen zu müssen. Zarte Lippen auf den seinen. Toras wundervolle Lippen… So weich und sinnlich, wie Saga es noch nie zuvor bei irgendjemandem erlebt hatte. Was er in diesem Augenblick empfand, würde er wohl seine restliche Lebzeit nicht wieder vergessen. Alles um ihn herum, er selbst und das wundervolle Gefühl an seinen Lippen, all das betäubte seine eh schon verschleierten Sinne und ließ ihn zaghaft die Lippen bewegen. Ein heftiger Schauer durchfuhr ihn als er merkte, wie Tora ebenso sachte aber doch bestimmt erwiderte. Das konnte doch hier alles nicht sein. Wo war der Witz? Und wo bitte war der Sinn? Und die Logik? Tora an seinen Lippen?! Nicht mal im Traum hatte er damit gerechnet, dass Tora diesen Schritt wagen würde. Ehrlich, er hatte nicht einmal damit gerechnet, dass der Schwarzhaarige sich überhaupt für ihn interessierte… Seine Gedanken rasten und machten es ihm unmöglich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Er spürte deutlich, dass dieser Kuss nicht nur von ihm ausging. Tora brachte ihm eine so unerwartete Zärtlichkeit entgegen, die Sagas Herz fast zum Platzen brachte. Kami-sama, der Himmel auf Erden! Er konnte nur noch genießen. Genießen, was Tora ihm schenkte und es diesem einfach nur genauso zurückgeben. Saga ließ sich fallen, lehnte sich in den leidenschaftlicher werdenden Kuss und glitt unwillkürlich mit seiner Zunge flüchtig an Toras Lippen entlang. Es ging nicht anders, er wollte einfach mehr. Er schmeckte den leicht süßlichen Geschmack des vorherigen Cocktails und verlor sich in einer heftigen Reizüberflutung, als er Toras Zunge an seiner eigenen spürte. Toras stupste ihn spielerisch an, doch war Saga im ersten Moment so perplex, dass er sich zurückzog. Als wäre es eine Einladung gewesen, folgte Tora ihm und drang gezielt in Sagas Mundhöhle ein, womit er eine heiße Welle durch Sagas ganzen Körper schickte. Vorsichtig, fast so als wüsste er nicht recht, ob es ihm gestattet war, stupste Tora erneut gegen Sagas Zunge und begann sachte, sie zu umschmeicheln. Der Brünette seufzte tief in den Kuss, als beinahe zeitgleich Tora auch ein schweres Seufzen nicht unterdrücken konnte. Einen kurzen Moment verweilten sie, ehe sich ein mildes Lächeln auf ihrer beiden Lippen legte, welches miteinander verschmolz, als sie erneut mit ihren Lippen nach dem anderen suchten. Ihre Zungen begannen ein sanftes Spiel, ein Spiel des Verlangens, welches Saga alles um sich herum vergessen ließ. Mittlerweile waren sich auch ihre Körper so nah, dass sie sich leicht an den anderen lehnten. Völlig in einer anderen Welt, rutschten die beiden immer weiter auf die breite Lehne der runden Sitzcouch. Wie lange sie sich hier küssten, konnten Saga nicht sagen. Doch für ihn war es eine wundervolle Ewigkeit… Als er dann langsam die Augen aufschlug und Toras Zunge noch ein letztes Mal anstupste, schien für ihn die Zeit angehalten. Schwer atmend schaute er auf in Toras glänzende Augen, die ihm in diesem stillen Moment irgendwie rätselhaft entgegenfunkelten. Es lag ein leuchten in ihnen, doch schien es, als würde es ein verzweifeltes sein. Warum…? Toras Ausdruck veränderten sich, weiter und weiter und dann war er da, der Break, den Saga eigentlich schon erwartet hatte. Dieser Blick, der so ganz hingegen aller Gefühle war, die sie gerade miteinander geteilt hatten. Er war kalt. So schnell wie sein euphorisches Gefühl Saga vollkommen übermannte hatte, so schnell wich es wieder und machte Platz für eine andere Empfindung. Eine Empfindung die er in Bezug auf Toras und seine Verbindung eigentlich niemals hatte verspüren wollen. Er spürte die Angst, er spürte sie so deutlich, als Toras Gesichtszüge immer weiter erstarrten und sich der Schwarzhaarige langsam erhob. Wie benommen schüttelte er den Kopf und blickte wieder auf Saga herab, der sich gerade genau denken konnte, was passiert war. Tora hatte wohl endlich realisiert, was sie hier taten und schien davon nicht gerade angetan zu sein. Die dichten schwarzen Augenbrauen zogen sich leicht zusammen und es sah aus, als würde Tora Saga grade das erste Mal heute Abend sehen und sich fragen, wieso dieser unter ihm lag. Ein leicht irritierter Blick wanderte über Sagas Gesicht, der sich in diesem Moment am liebsten einfach aufgelöst hätte. Tora betrachtete ihn immer noch halb fassungslos und langsam bekam Saga das Gefühl, dass der Schwarzhaarige das eben Geschehene bereute. Wie konnte er auch nur annehmen, dieser sinnliche Kuss wäre nur für ihn bestimmt über Toras Lippen gewichen? Wahrscheinlich hätte in diesem Moment jeder hier sitzen und an seinem Drink nippeln können und der Schwarzhaarige hätte wohl gleich reagiert… Nur dass Tora jetzt klar wurde, mit wem er her rumgemacht hatte. Mit einem Freund… Aber das konnte doch alles nicht sein! Es war so vertraut… So unendlich gut und intensiv, dass sich Saga beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass Tora nicht genauso fühlte. Ein leichter Schauer durchfuhr ihn, als er merkte dass sich der andere gänzlich von ihm gelöst hatte. Irgendwie war ihm jetzt kalt… „Tora…i-“ Saga setzte an, wurde jedoch abrupt unterbrochen. „Ich geh jetzt lieber. Wir sehen uns nachher oder so.“ Tora erhob sich und wollte gerade einfach davon gehen, da spürte er Sagas Hand nach seiner greifen. „Tora! H-halt…! Willst du jetzt einfach gehen?“ Saga war geschockt und er merkte, dass seine Angst, die er verspürt hatte, begründet war. „Du kannst doch jetzt nicht so tun als wär nichts gewesen! Tora, bleib stehen verdammt!“ Der Schwarzhaarige war weiter gelaufen, hatte sich nicht davon stören lassen, dass Saga ihm am Arm zurückhalten wollte. Er musste hier dringend weg, er konnte Saga jetzt nicht mehr ansehen, würde er dabei doch nur Gefahr laufen, wieder diesem Rausch zu verfallen. Und das durfte er nicht. Nicht hier und nicht mit diesem Mann. Er wusste genau, wer Saga war und wie dieser seine Affären behandelte. Saga war gelinde gesagt ein Playboy, er spielte mit den Männern, gab sich ihnen für den einen Moment vollkommen hin, um sie im nächsten Moment eiskalt abzuservieren. Natürlich hatte Tora gemerkt, wie Saga ihn regelrecht umgarnte, auch wenn es meistens nur Albereien entsprang, wusste Tora genau, dass der Brünette ihn erobern wollte. Er wollte ihn wahrscheinlich als Trophäe in seiner Sammlung und das wusste der Schwarzhaarige mit aller Kraft zu verhindern, auch wenn es ihm bei dem umwerfenden Auftreten des anderen manchmal mehr als schwer fiel... Diese feinen Züge, diese Grazie, mit der sich der anderen bewegte, diese unendlich verführerische Art… Verflucht! Warum zur Hölle hatte er sich gehen lassen? Er lief einfach weiter, drehte sich dann aber doch zu dem Brünetten um, da dieser ihn partout nicht hatte los lassen wollen. „Was ist los Saga? Willst du jetzt an mir kletten, nur wegen eines Kusses? Sei nicht so prüde.“ Mit einem leichten Ruck entriss er sich Sagas Hand und schleuderte ihm diese ablehnenden Worte monoton ins Gesicht. Kurz sah er dem Brünetten noch in die Augen, ehe er sich einfach umdrehte und davon schritt. Er hinterließ einen höchst verstörten Saga, der einige Sekunden lang nur wie versteinert da stand und nicht ganz begriff, was gerade geschehen war. Was…? Langsam und unaufhaltbar durchsickerte ihn die Erkenntnis, dass er sich jetzt so ziemlich alles mit dem Mann seiner Begierde verscherzt hatte und konnte diesen Gedanken nicht ertragen. „Scheiße! Verflucht! Das kann doch jetzt nicht wahr sein!“ Ein wütender Aufschrei entwich ihm, als er sich abrupt umdrehte und zu ihrer Sitzloge zurück stürmte. Niedergeschlagen warf er sich auf die weichen Polster und seufzte theatralisch auf. War das denn jetzt so ein Fehler? Er konnte es nicht anders sagen, aber diese ganze Situation, der enge Kontakt zu Tora, all das hatte sich einfach so richtig angefühlt, dass er mit der plötzlichen Abweisung einfach nur überfordert war. Bereute Tora es wirklich so sehr? Der Brünette ließ sich erschlagen an die breite Lehne der Couch sinken und seinen Blick durch die tanzende Menge schweifen. Toll, wie die alle Spaß hatten. Er wollte auch Spaß. Mit Tora! „So ein Kerl…“ schwafelte Saga leise mit sich selbst, als er plötzlich einen Ruck spürte und sich die Couch neben ihm leicht absenkte. Erstaunt schaute er zur Seite und erblickte Reita, leicht angetrunken aber übers ganze Gesicht strahlend. „Heyy~ Saga-chaan!“ säuselte der Schwarzblonde und schwang seinen Arm um Sagas Schultern. „Na, ganz allein hier? Heute Abend wohl zu anspruchsvoll, mh?“ Reita schnappte unverhofft nach Sagas Drink und führte diesen zu seinen Lippen. „Ich darf doch, oder? Hab echt Durst.“ - „Sicher, sicher“ seufzte Saga nur mild und richtete seinen Blick wieder auf die feierwütige Menge. Was Tora jetzt wohl machte… „Also der Kerl vorhin, der mich so angetanzt hatte, der war echt ganz schön laut.“ Saga sah zu Reita, der ihn unverhohlen und leicht prahlerisch angrinste, als er ihm von seinem nächtlichen Vergnügen erzählte. Nicht, dass Saga Reitas kleine Geschichten uninteressant fand, aber war es mit dem Schwarzblonden doch immer dasselbe, wenn sie feiern gingen. Er brauchte die minimale Zeit, angemacht zu werden und sich eine nette Begleitung für den Abend zu organisieren. Naja, manchmal waren es auch zwei. Nur mäßig lauschte er Reitas Worten, war er doch im Moment vollkommen mit einer anderen Sache beschäftigt. „Saga?“ Plötzlich wedelte eine penetrante Hand Millimeter weit vor seiner Nase herum und ließ den Brünetten kurz zusammen zucken. „Hm?“ Er hatte nicht mitbekommen, dass Reita wohl aufgefallen war, dass er im Moment ganz woanders war. „Sag mal, Saga-Liebes, was’n los mit dir? Bist doch sonst nicht so abwesend?“ Na super. Jetzt musste er Reita entweder eine überzeugende Ausrede auftischen oder doch die Wahrheit erzählen, wonach ihm jetzt gerade aber nicht wirklich der Sinn stand. „Ach, ist nichts. Schon okay“ versuchte er seinen Schwarzblonden Freund abzuwimmeln, doch ließ dieser das ganz zu Leiden Sagas nicht mit sich machen. „Hälst du mich für doof oder so?“ Reita grinste seinen brünetten Freund an und rutschte zu ihm auf. „Ich kenn dich schon zu lang, als dass du mir hier weismachen könntest, es sei nichts. Komm schon.“ Er sah Saga bestimmt in die Augen und setzte sofort wieder zu seinen Überzeugungsversuchen an. „Komm, sag’s mir schon! War Uru wieder fies zu dir? Oder wurdest du etwa abgewiesen? Oh, das ist es bestimmt, du wurdest abgewiesen!“ Kurz lachte Reita schelmisch auf, ganz so, als würde er sich darüber amüsieren und es toll finden, dass sich Saga durch eine Ablehnung schlecht fühlte. Doch wusste der Brünette, dass Reita es nicht so meinte und der Alkohol in seinem Blut wohl schon etwas dazu beitrug. „Aber von wem wurdest du denn abgewiesen? Kenn ich denjenigen?“ Kami, dass Reita aber auch so schrecklich neugierig sein musste. Definitiv ein Zug an dem Schwarzblonden, der Saga schon das ein oder andere Mal die Nerven geraubt hatte. „Also“ begann er nun doch zu erklären, wusste er eh schon, dass Reita keinesfalls locker lassen würde. „Erstens. ICH werde NIEMALS abgewiesen, verstanden? Ich mein, hallo, schau mich doch mal an?“ Er ließ präsentierend einen Fingerzeig über sein Antlitz wandern und konnte endlich wieder ein mildes Schmunzeln auf seine Lippen zaubern. Auch, wenn es wirklich noch ausbaufähig war. „Und Zweitens geht es zufälliger Weise um deinen besten Freund, weshalb ich es nicht wirklich für angebracht halte, mich jetzt gerade bei dir darüber auszulassen.“ Er konnte nur seufzen. Mit Reita darüber zu reden half ihm jetzt wirklich nicht, war er doch gerade immer noch ziemlich durch den Wind wegen der ganzen vorherigen Situation. „Um Tora geht’s? Was hat er denn gemacht? Hat ER dir etwa ‘nen Typen ausgespannt?“ Ein verständnisloser Blick traf Reita, der immer noch feurig darauf brannte, die Wahrheit aus Saga rauszukitzeln. „Man Rei, ich kann das grad nicht gebrauchen. Tut mir leid, ich werd‘s dir ein andermal erzählen, okay? Sei nicht sauer.“ Mit einem leicht erschlagenen Blick sah er zu Reita, dessen Stimmung augenblicklich zu wechseln schien, als sich ein sorgenvoller Ausdruck in seinem Gesicht breit machte. „Sagalein, das hört sich aber gar nicht gut an. Also wenn du nicht darüber reden magst, versteh ich das schon, aber ich glaube, gerade wenn es mit Tora zu tun hat, weißt du, da könnte ich dir wohl am ehesten irgendwie helfen. Meinst du nicht?“ Der Schwarzblonde beugte sich leicht vor und nahm Sagas Hand in seine, was den Brünetten verwundert Reitas Blick erhaschen ließ. Es war ihm ja generell nichts neues, dass Reita ab und an mitfühlende Momente hatte, wo er seinen Freunden unbedingt helfen wollte, aber dass so ein Moment an einem Clubabend auftreten würde, an dem Reita schon etwas intus hatte, ja, das war definitiv neu. Aber vielleicht hatte der Schwarzblonde ja Recht? Vielleicht konnte er ihm irgendwie sagen, warum Tora so was gemacht hat. Und das ausgerechnet bei ihm! „Naja weißt du Rei, Tora… Also, er hat…naja, er… Ach fuck man! Tora hat mich geküsst, verstehst du? Und ich kann mir das einfach nicht erklären!“ Mit einem Mal zuckte Reita so heftig zusammen, dass Saga selbst vor Schrecken mit zusammenzuckte. Gott! Was war das denn jetzt? Verschreckt sah er zu seinem schwarzblonden Freund, der plötzlich einen völlig nervösen Eindruck machte. „Eetoo~, also Saga, sorry, aber ich glaub du solltest mir das doch ein andermal erzählen, ok? Findest du es hier nicht auch zu laut dafür?“ Reita setzte ein mehr als unechtes und gespieltes Lachen auf, was Saga einfach nur stutzig werden ließ. Was ging bitte mit dem jetzt ab? „Ach da fällt mir ein, ich muss ja noch mal zu Miyavi weil… naja, weil doch Hiroto bei ihm ist! Und da muss ich hin!“ Der Schwarzblonde erhob sich mit einem Schwung und schritt eilen Schrittes davon, ehe er ihm noch „Bis später, Saga!“ zurief. Perplex, verwirrt und völlig im Unglauben saß der Brünette auf der Couch und verstand die Welt nicht mehr. Hatten es heute alle darauf abgesehen ihn mit ihren Aktionen und anschließenden Reaktionen aus dem Konzept zu bringen? Grummelnd erhob er sich und begab sich auf die Suche nach seinem besten Freund. Er brauchte jetzt dringend die Anwesenheit des anderen, konnte dieser vielleicht doch dieses beklemmende Gefühl in seinem Brustkorb lindern. Wo war Uruha nur wenn man ihn brauchte? Saga seufzte innerlich auf. Okay, dann waren wohl mal wieder seine Rekonstruktionsfähigkeiten gefragt. Also auf zur Tanzfläche! Wie er seinen besten Freund da jedoch finden sollte, war ihm schleierhaft. Er kämpfte sich ein stückweit durch die Massen und scannte immer wieder alle Leute, die er erhaschen konnte, nur konnte er Uruha nirgends entdecken. Verdammt aber auch! Sein Blick huschte immer verzweifelter über die tanzende Masse, bis er sich darauf besann, lieber Uruhas Gedankengänge zu rekonstruieren. Sein bester Freund hatte sicherlich sofort einen Tanzpartner gefunden, oder aber auch zwei. Saga wusste, wie gern Uruha sich und seine Reize zur Schau stellte und da kam ihm eine Idee. Er blickte zu den leicht erhobenen Podesten, die zu beiden Seiten der kleinen Bühne angebracht waren, die der Club gleich hinter der Tanzfläche aufweisen konnte. Und dann sah er ihn. Na endlich! Mit großen Schritten begab sich Saga in Richtung seines Seelentrösters und war fast angekommen, als ein unerwarteter Anblick sein Weltbild mit einem Mal vollkommen zerstörte. Nein…! Da stand er. Tora. Mit diesem kleinen hässlichen Jungen von der Tanzfläche und drückte diesen wild küssend gegen die harte Steinwand. Saga glaubte in diesem Moment den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ungewollt übermannte es ihn und ein verzweifelter aber vor allem wütender Aufschrei entwich ihm einfach. „Nein! Verfluchte Scheiße!“ Er konnte seinen Blick nicht abwenden, schaute Tora nur dabei zu, wie sich dieser mit geschlossenen Augen und einer beinahe beängstigenden Bestimmtheit einfach das nahm was er wollte und der schmächtige Junge in seinen Armen zu zergehen schien. Saga wurde beinahe schlecht bei diesem Anblick, wie der Mann seiner Begierde so leidenschaftlich mit einem anderen rummachte. Obwohl er doch kurz zuvor noch an Sagas Lippen hing… Was zur Hölle sollte das? Gerade als er sah, wie Toras schlanke Finger leicht in die Hose des zierlichen Jungens rutschen wollten und Saga beinahe seine Beherrschung verlor, griff eine flinke Hand nach Toras und hielt diese fest. Saga hob erstaunt eine Augenbraue und ließ seinen Blick zu dem Besitzer dieser wundervollen Hand gleiten, die ihn vor einem sicherlich traumatischen Anblick gerettet hatte. Er schluckte, als er erkannte, dass es Reita war, der Tora wild gestikulierend von dem jungen Mann trennte und diesen unverhohlen einfach zur Seite schob. Der Schwarzblonde richtete sich noch kurz zu dem verdatterten Jungen, sagte einige Worte und drehte sich wieder zu Tora, der in diesem Moment mindestens genauso perplex war, wie sein augenscheinliches Date für den Abend. Im Stillen konnte Saga seinem schwarzblonden Freund gerade nur unendlich danken. Zu sehen, wie sich Tora an einem anderen verging und dann auch noch mit so leidenschaftlichen Berührungen, das hätte er beim besten Willen nicht verkraftet. Und das erste Mal heute Abend kam dem Brünetten der Gedanke, ob Tora vielleicht jeden so küsste, wie er vorhin auch Saga geküsst hatte. Urplötzlich fühlte er sich so unbedeutend und nichtig, dass er sich von der bizarren Szenerie wegdrehte und noch bestimmter auf Uruha zuschritt. Dieser hatte währenddessen ungestört weitergetanzt, schien immer noch vollkommen in seinem Element zu sein, obwohl sich doch leichte Perlen der Erschöpfung über seine Schläfe zogen. Saga trat an das Podest und rief laut „Uru!“ und klopfte ungeduldig an den Rand des Podestes. Uruha blickte ihn aus einer aufreizenden Bewegung an und begann übers ganze Gesicht zu strahlen. „Schatz! Komm auch rauf, das macht Spaß!“ rief er euphorisch, während er Saga auffordernd die Hand entgegen streckte. „Kou, bitte, komm runter!“ Sagas energischer Tonfall und der Fakt, dass er ihn schon wieder mit seinem richtigen Namen angesprochen hatte, ließen Uruha augenblicklich in seinen Bewegungen inne halten und seine Augen auf die seines besten Freundes richten. Was er dort sah, brachte ihn zum Stocken, ehe er eilends das Podest hinabkletterte und Saga umarmte. „Oh Gott, Schatz, was ist denn los?“ Uruha war ehrlich besorgt. Sagas Blick war so verletzt und irgendwie verzweifelt, dass er sich ernsthafte Sorgen um seinen besten Freund machte, der doch sonst nie so die Fassung verlor. Saga zitterte leicht, als er die beruhigende Wärme seines besten Freundes spürte und sprach leise „Können wir bitte hier raus… Ich will einfach nur nach Hause.“ Uruha nickte sofort und führte Saga durch die immer noch tanzende Masse zum Clubausgang. Er war wirklich froh, dass sein bester Freund ihn gerade durch die vielen Menschen kämpfte und er sich einfach nur von ihm führen lassen musste. Irgendwie war seine ganze Energie verschwunden, seit er dieses absurde Bild von Tora und diesem verfluchten Jungen hatte mit ansehen müssen. So ein kleiner Wichser… Plötzlich umfing Saga die frische Nachtluft und der mittlerweile nur noch entfernt wummernde Bass verriet ihm, dass sie den Club wohl verlassen hatten. Abrupt blieb Uruha stehen und schaute Saga kurz an. „Ich hol nur super fix unsere Sachen! Bin sofort wieder da“ meinte er und verschwand nachdem er dem Türsteher noch ein entschuldigendes Lächeln geschenkt hatte wieder hinter dem gut besuchten Eingang. Ergeben lehnte sich Saga an die Wand außerhalb des Clubs und ließ den Abend Revue passieren. Was für ein kranker Scheiß, anders konnte er es einfach nicht beschreiben. Sekunden später war Uruha auch schon wieder da, sichtlich außer Atem, schien er doch schnell gerannt zu sein, um Saga nicht zu lange allein zu lassen. „Wieder…da…“ hechelte der große Brünette fast atemlos, was Saga nur ein seliges Lächeln auf die Lippen zauberte. Er legte die Arme um Uruhas Schultern und zog diesen in eine tiefe Umarmung. „Danke, dass du immer für mich da bist…“ hauchte er in Uruhas Ohr, der wegen der hauchzarten Berührung von Sagas Lippen leicht kichern musste. „Du bist doch auch immer für mich da…“ Uruha nuschelte nur und drückte Saga näher an sich. „Willst du mir sagen, was passiert ist?“ Er bemerkte das Kopfschütteln, welches Saga ihm entgegenbrachte und wie dieser leicht seufzte. „Hm~, ok, dann vielleicht zu Haus?“ Uruha musste schmunzeln, als Saga nickte und seine Nase verspielt an Uruhas Halsbeuge schmuste. „Na komm!“ Er griff nach Sagas Hand und umschloss sie fest mit seiner, ehe er zum Gehen ansetzte und den anderen einfach mit sich zog. Der Brünette folgte Uruha wortlos und ließ sich von diesem über die nächtlichen Straßen Tokyos führen. Dabei dachte er nach. Er dachte an Tora, wie dieser ihn geküsst und begehrte hatte, wenn auch nur für diesen einen Moment. Unverständnis stieg in ihm auf, als er versuchte, Toras Reaktion zu ergründen. Es ergab schlicht und ergreifend keinen Sinn! Es widersprach sich so ungemein mit dem Gefühl, welches Saga während ihres Kusses gespürt hatte. Und er war sich einfach so sicher, dass sie dieses Gefühl geteilt hatten und es nicht nur einseitig war. Uruha merkte, wie sehr sein bester Freund in Gedanken versunken war. Mit einem leicht sorgenvollen Blick beobachtete er Saga, der sich geistesabwesend auf der Unterlippe rum biss und erst als Uruha zärtlich über die malträtierte Lippe strich, schaute er überrascht auf. „Nicht, dass du dir noch deine sündigen Lippen zerstörst, Liebling“ lächelte Uruha und konnte Saga damit ebenfalls zum Lächeln bewegen. Gott, wie gut Saga dieser Kontakt zu Uruha tat konnte er gar nicht beschreiben. Allein durch die Anwesenheit des anderen fühlte er sich getröstet, weshalb er seine Hand von dem anderen löste, um sie nun um dessen Hüfte zu schlingen. Auch Uruha legte seinen Arm um Saga und so schlenderten sie Arm in Arm durch die kühle Nacht. Sie schwiegen, bis sie zu Hause angekommen waren, war es doch jetzt nicht nötig irgendwelche Worte zu verlieren. Uruha merkte, dass Saga gerade nur seine Anwesenheit brauchte, genauso wie er es kannte, dass er in traurigen Momenten Saga einfach nur um sich haben wollte. Uruha schloss die Tür auf und betrat die Wohnung. Sein bester Freund folgte ihm, fand sich jedoch sogleich in einer kurzen Umarmung wieder, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Setz dich ins Wohnzimmer, Süßer, ich mach dir was zu trinken und komm dann, hai?“ Der Größere entließ ihn aus der Umarmung und verschwand in der Küche, wo er begann, einen Tee aufzukochen. Schnell huschte er noch in sein Zimmer, um sich bequemere Klamotten überzuwerfen. „Komme sofort!“ rief er dabei laut, sodass Saga ihn hoffentlich gehört hatte. Seine benutzte Kleidung schmiss er in seinen Wäschekorb, wobei sein Blick an einem metallenen Gegenstand haften blieb, der daneben aufgestellt war. Grinsend öffnete er die Gitter und nahm den winzigen Bewohner aus dem kleinen Käfig. „Na mein kleiner?“ Er hob das Fellknäuel auf seinen Arm und begab sich damit zu Saga ins Wohnzimmer. Dieser hatte sich ebenfalls seiner gerade mehr als unbequemen Jeans entledigt und zappte geistesabwesend durch die Programme des Fernsehers. „Schau mal wer dich hier aufheitern möchte“ flüsterte Uruha leise mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. Er sah, wie Saga erschlagen zu ihm aufschaute und sich seine leeren Augen dann doch für einen Moment mit Freude füllten. „Chibiii~!“ Der Brünette richtete sich auf und lief zu Uruha, der immer noch mit dem kleinen Ding auf dem Arm neben dem Sofa stand. „Na du kleines Baby, alles ok bei dir?“ Er nahm seinem besten Freund das Tierchen ab, ehe er sich geschwind wieder aufs Sofa sinken ließ und den winzigen Hasen verspielt an seine Wange drückte. „Hast du uns vermisst? Jaa~, sicher hast du das.“ Saga liebte ihren kleinen Hasen. Er hatte ihn mal als Überraschung für Uruha und seine unausgelebten Muttergefühle geholt und ihnen beiden damit viel Freude beschert. Während sich Saga noch ein wenig mit dem Häschen unterhielt, schritt Uruha lächelnd in die Küche, um den Tee abzugießen. Hatte er es sich also doch richtig gedacht, dass ihr kleiner Hase Saga aufmuntern würde. Er lachte sich insgeheim ins Fäustchen für seine Genialität, während er mit dem Tee bewaffnet ins Wohnzimmer zurück schritt. Saga war immer noch vertieft in einen getuschelten Monolog mit dem Hasen, den er mittlerweile nah über sein Gesicht hielt. Währenddessen hatte er sich längst auf die Couch gelegt und Uruha konnte nicht anders, als über diesen Anblick leise zu glucksen. „Schatz du bist so süü~ß!“ Er stellte den Tee auf den flachen Couchtisch ab und schwang sich zu Saga auf das weiche Sofa, wo er sich seitlich zu ihm drehte und den anderen still beobachtete. „Magst du mir jetzt erzählen, was los ist?“ Uruha erhaschte auffordernd Sagas Blick und sah ihn abwartend an. „War es was mit Tora?“ Er erntete nur ein erschlagenes Nicken und schon richtete sich Saga leicht auf, um den Hasen zwischen sich und Uruha abzusetzen. „Ja, es war wegen Tora…“ Saga seufzte schwer, legte sich selbst längst auf die Couch und begann, den kleinen Hasen zu kraulen. „Weißt du, als ich von der Bar kam, da saßen Tora und ich dann plötzlich allein da. Zu zweit weißt du, nur wir beide!“ Er seufzte und merkte Uruhas aufmerksamen Blick auf sich lasten. „Und, naja, du kennst mich doch, ich wollte ihn ein klein wenig provozieren…“ immer leiser wurde der Brünette, als er seinen Blick abwandte. „Und dann hat Tora mich geküsst…“ Ein lautes Zischen ertönte neben ihm, hatte Uruha doch plötzlich die Luft eingezogen. „Er hat was?!“ - „Ja, ich sag’s dir doch…“ Uruha schenkte Saga nur einen durchdringenden Blick und konnte sofort dessen Gefühlskämpfe sehen, die er innerlich auszutragen hatte. „Hey Schatz…“ Der Größere hob seine Hand und legte sie an Sagas Wange. Dieser schaute Uruha nur leicht wehmütig an, ehe er sich in die sanfte Berührung lehnte. „Ich weiß wie du dich fühlst, Süßer.“ Sachte fuhr er mit seiner Hand über die weiche Wange und wanderte langsam seinen Hals hinab. „Was genau ist denn passiert, mh?“ Seine Hand verweilte an seiner Halsbeuge und ein auffordernder Blick brachte Saga dazu, sich leicht zu räuspern. „Also, ich hab an meinem Drink genuckelt, so schön lasziv, ganz meine Art“ seicht grinste er, ehe er weiter sprach, „Und dann war er mir plötzlich so nah… und dann hat er mich geküsst. Das war so intensiv, Uru, das glaubst du nicht. Und irgendwie sind wir dann weiter gegangen, ich weiß echt nicht wie lange das ging aber es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt…Eine so tolle Ewigkeit war das…“ Uruha bemerkte, wie Saga in seiner Erinnerung schwelgte und ließ es diesen weiter tun. „Und weiter?“ fragte er leise, woraufhin sein Freund einmal tief durchatmete. „Ach, es war einfach so wunderbar intensiv. Das glaubst du nicht. Kannst du dir vorstellen, dass Tora zärtlich ist?“ Stumm schüttelte Uruha den Kopf. „Siehst du, ich auch nicht, aber was er mir da für eine immense Zärtlichkeit gewidmet hat… Uru, das war unglaublich.“ Er konnte nicht verhindern, dass er ob dieser Erinnerung lächeln musste. „Und dann war der Moment plötzlich vorbei. Einfach vorbei, so als wär er gar nicht gewesen. Tora war dann auf einmal total komisch, weißt du, irgendwie total kalt.“ Uruha sah bedrückend wie sich die Enttäuschung in Sagas Augen breit machte. Saga so zu sehen, war einfach nur grauenvoll für ihn. Wenn der andere litt, spürte Uruha selbst den Schmerz und es machte ihn fertig. Er richtete sich auf und hob den kleinen Hasen an, der still und halb schlafend zwischen ihnen gehockt hatte. Chibi wurde vorsichtig auf den Boden vor der Couch abgesetzt, ehe sich Uruha selbst vor das Sofa stellte. „Komm her Schatz“ forderte er den Liegenden auf, der sich daraufhin regte und sich schwerfällig aufrichtete. Er erhob sich schwerfällig und setzte sich an den Rand der Couch, während er abwartend zu Uruha aufschaute. Der Größere schenkte ihm nur ein Lächeln und legte seine Arme auf die Schultern des so geknickten Freundes. „Du fragst dich, warum Tora so reagiert hat, oder?“ Saga schaute in Uruhas Augen und nickte schließlich. „Also ich glaube“ begann Uruha und spielte leicht mit Sagas Haarsträhnen, „dass Tora einfach nur überfordert war.“ Eine skeptische Augenbraue wanderte Sagas Stirn empor, gefolgt von einem mehr als ungläubigen Blick. „Meinst du, ja?...“ Ein wenig grübelnd senkte Saga wieder den Kopf und lehnte sich an Uruhas Bauch. „Das war echt heftig, weißt du…“ Die Hand in seinen Haaren streichelte zu Sagas Nacken, ehe sie ihn sanft an Uruhas Körper drückte. „Ich kann verstehen wie du dich fühlst.“ Er strich noch einmal durch Sagas Haare, bevor er diesen leicht von sich wegdrückte und ihn ansah. „Komm, wir machen uns jetzt noch ‘nen schönen Abend und versuchen, dich ein wenig auf andere Gedanken zu bringen, okay?“ Ein anzügliches Lächeln huschte über Uruhas Züge und Saga wusste, was sein bester Freund ihm gerade anbot. Er konnte nicht anders, als stumm in sich hinein zu schmunzeln und zu Uruha aufzusehen. „Und wie willst du das anstellen?“ Mit einem anrüchigen Blick funkelte er seinen besten Freund an, der sich nur grinsend breitbeinig auf seinem Schoß niederließ und sich zu ihm herabbeugte. „Lass dich überraschen, Süßer.“ ~*~ Eine prickelnde Wärme breitete sich auf seiner Haut aus und ließ ihn sich angenehm räkeln. Uuhmm~, wie schön warm das war. Einfach nur herrlich. Saga drehte sich zur Seite und blinzelte einige Male, war das helle Licht doch ein wenig zu viel für seine müden Augen. Mit einer leichten Bewegung wischte er sich darüber und blickte orientierungslos umher, wobei er an dem großen Knäuel neben sich hängen blieb. Ein leichtes Grinsen huschte über seine Züge, bevor er sich ein wenig aufstemmte und zu dem anderen rüber beugte. Uruha hielt die weiche Decke fest umschlungen und seine brünetten Haare lagen wirr über seinem Gesicht. Saga schmunzelte, als er den kleinen Schmollmund sah, den Uruha zog, als er ihm zärtlich ein paar Strähnen aus dem Gesicht wischte. „Guten Morgen, Himee~“ Tief beugte er sich zu dem anderen und hauchte diesem einen leichten Kuss auf die Wange. „Zeit für’s Frühstück!“ Kurz biss er verspielt sanft in Uruhas Nase, ehe er sich erhob und aufsetzte. Uruha grummelte nur verschlafen und richtete sich ebenfalls auf, jedoch noch reichlich planlos. „Was’n los…?“ nuschelte der Größere und blickte verwirrt im Raum umher. „Hab ich heut bei dir geschlafen?“ – „Oh ja, das hast du, mein Lieber.“ Schmunzelnd stand Saga auf und drehte sich zu Uruha um, der immer noch verpeilt in der Gegend umherblinzelte. „Ahh~, das hat gut getan!“ gähnte Uruha daraufhin herzhaft, kratzte sich einmal unberührt im Schritt und stand ebenfalls auf. Er ging zur Tür, ließ es sich jedoch nicht nehmen, Saga kichernd noch einen kleinen Klaps auf den knackigen Hintern zu verpassen. „Kleiner Teufel“, nuschelte Saga grinsend, was Uruha jedoch nicht mehr hören konnte. „Willst du Kaffee?“ ertönte es dumpf aus der Küche, was Saga nur mit einem lauten „Gern!“ bejahte. Während er seine restlichen Klamotten überstreifte, besann er sich des gestrigen Abends und wurde nachdenklich. Er konnte sich immer noch nicht recht erklären, was Tora dazu bewegt hatte, so zu ihm zu sein. Kurz schüttelte er den Kopf, wollte er doch nicht seine gute Laune verlieren, die er dank seines besten Freundes wieder gefunden hatte. Nur mit einer langen Jogginghose betrat er die Küche, wo er Uruha schon am Frühstück rumwerkeln sah. „Man Saga, weißt du eigentlich wie spät es ist? Wir haben fast den ganzen Tag verschlafen.“ Der Brünette ließ sich auf den Küchenstuhl fallen und beobachtete Uruha dabei, wie dieser sich zu ihm umdrehte und ihm seinen Kaffee reichte. „Haben doch heute eh nichts vor, oder?“ gähnte Saga darauf, sodass sich der Größere ergeben neben ihm niederließ. „Ach ja, bevor ich’s vergesse, da ist ‘ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter.“ Saga erhob sich auf diese indirekte Aufforderung hin und schlenderte mit seinem Kaffee in der Hand Richtung Telefon. „Hast du schon abgehört?“ rief er Uruha noch zu, der kurz verneinte und ihm dann ins Wohnzimmer folgte. „Vielleicht ist es ja eines meiner gestrigen Abenteuer…“ Uruha grinste schelmisch, als Saga schon auf den Knopf gedrückt hatte, der ihnen die Nachricht vorspielte. Es piepte laut und eine bedrückende Stille legte sich über den Raum. Verwundert schaute Saga zu Uruha, der sich mittlerweile auf einen Sessel hatte fallen lassen und ihn gleicher maßen verwirrt ansah. „……. Mach jetzt!.......“ Sie hörten ein leises Tuscheln und Zischen, was Uruha und Saga nur ungläubige Blicke tauschen ließen, ehe es mit einem mal erneut piepte und die Nachricht zu Ende war. „Eh? Was war das jetzt?“ Uruha erhob sich und ging auf Saga und das Telefon zu, um auf das Display zu schauen. „Warum die Leute immer als Unbekannt anrufen… echt ätzend.“ Er stellte sich neben Saga und beäugte das kleine Telefon genauer. „Uh, schau mal Schatz, da ist noch ‘ne Nachricht drauf!“ Sofort hatte der Größere auf den Knopf gedrückt, woraufhin ein erneutes Piepen folgte. „….. Wehe du legst jetzt auf!“ erzischte es abermals leise, bevor sich ein tiefes Räuspern durch die Freisprechanlage des Telefons zwängte. Kurz herrschte noch Stille, bis eine wohlbekannte Stimme den Raum erfüllte. „Hey Saga… hier ist Tora. Ich… müsste mal mit dir reden...“ ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Note: An dieser Stelle bietet es sich an, den OS "Usagi" zu lesen~http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/473039/255249/ Kapitel 4: ~Vier~ ----------------- Hat länger gedauert als die letzten, sry dafür ^^ Aber Tokyo lässt einen nicht mal zum Betan kommen x)Ist jetzt quasi ungebetat... hate that T.T (Perfektinismus nagt an meinem Gewissen, arghhhh) Ich widme dieses Kapi... Gazette xD Weil ich heute erfahren hab, dass wir Tickets haben und die Euphorie noch immer durch meine Zellen strömt! Yay!!!! ~~~~~~*°*~~~~~~ „Hey Saga… hier ist Tora. Ich… müsste mal mit dir reden...“ Er stockte und man hörte ein hastiges und sehr leises „Mach schon!“ ehe Tora sich erneut räusperte und weiter sprach. „Jo, also… hast du nächsten Samstag schon was vor? …Mein Manager hat mich zu der Vernissage einer expressionistischen Kunstaustellung im ‚Big Sight‘ eingeladen und ich dachte, da du ja gerade eh an so einem Projekt arbeitest… würde… dir das schon viel fürs Studium bringen! Ich hab ihn halt gefragt, ob ein befreundeter Kunststudent mitkommen dürfte und er hat eingewilligt. Also wenn du Lust hast… naja, dann ruf mich an…“ Die beiden ungläubigen Brünetten warteten auf das abschließende Piepen, welches jedoch irgendwie nicht erfolgte. Stattdessen hörte man nur kurz ein weiteres Rauschen der Stille, bis die leise Stimme im Hintergrund energisch „Jetzt leg auf, leg auf!“ flüsterte und der Anrufbeantworter nun doch langgezogen verkündete, dass die Nachricht vorbei war. Fassungslosigkeit breitete sich über dem Raum aus, woraufhin sich Uruha und Saga nur skeptische Blicke schenken konnten. „Sag mal…“ unterbrach Uruha die sich ausbreitende Stille, „bin ich doof oder war das Reita im Hintergrund?“ Saga zog nur die Augenbrauen in die Höhe und antwortete ungläubig „Ja, jetzt wo du es sagst… Was für ein Idiot…“ Der Brünette schüttelte in sich hineingrinsend den Kopf und dachte an die gestrige Situation mit Reita. Der hatte Tora nachdem sie weg waren wohl noch ordentlich die Leviten gelesen, doch warum ihr schwarzblonder Freund da solche Energie reinsteckte, war ihm schleierhaft. Und außerdem konnte Saga immer noch nicht glauben, worauf Tora ihn da eingeladen hatte. Überhaupt, dass dieser ihn eingeladen hatte! „Sag mal, meint Tora das ernst?“ Ungläubig starrte er Uruha an, gerade so, als könnte dieser ihm erklären, was sich der Schwarzhaarige dabei gedacht hatte. „Anscheinend schon“ nuschelte Uruha nur und stützte seinen Kopf auf der Schulter seines besten Freundes ab. „Und, willst du hin gehen?“ „Hmm… Ich weiß nicht. Was sagst du?“ Zweifelnd linste er zu Uruha, der ihm jedoch nur lächelnd einen Schmatzer auf die Wange drückte. „Natürlich gehst du hin! Tora hat doch recht. Für deine Hausarbeit, die du gerade machen musst, ist so ‘ne Ausstellung echt klasse. Und das mit Tora, weißt du Schatz“, kurz holte er einmal theatralisch laut Luft, „das mit Tora wird sich schon irgendwie ergeben. Wie gesagt, ich denke er wird gestern nur überfordert gewesen sein. Denn ich glaube so ganz egal, wie er immer tut, bist du ihm gar nicht.“ Saga schloss die Augen und seufzte auf. „Und warum macht er dann so was wie gestern?“ Ergeben lehnte er sich an Uruha, der sich mittlerweile hinter ihn gestellt und ihn still umarmt hatte. „Keine Ahnung, Schatz, aber mach dich nicht fertig deswegen, hai?“ Kurz spürte Saga, wie sein bester Freund ihn drückte und dann entließ. „Wir zwei Hübschen werden heut noch ein wenig entspannen, ok? Du musst ja morgen früh genug raus, da solltest du den Sonntag noch genießen.“ Saga drehte sich zu Uruha um, der wieder in die Küche gelaufen war, um sich endlich ihrem Frühstück zu widmen. „Ja hast Recht“ meinte er nur, ehe er sich ebenfalls an den Küchentisch setzte und begann das Essen reinzuschaufeln. Mann, hatte er einen Hunger. Wie kam es, dass er das die ganze Zeit nicht bemerkt hatte? „Ach, Schatz“, Angesprochener schaute auf und erhaschte sofort Uruhas bettelnden Hundeblick, „ich will mir heut noch die Haare nachfärben, hilfst du mir?“ Saga musste schmunzeln, als er sah, wie sein bester Freund versuchte, ihn mit seiner extrem niedlichen Mimik zu seinem Vorhaben zu überreden. Und natürlich hatte er Erfolg damit. „‘Türlich, mach ich doch eh immer, Honey.“ Er grinste und wuschelte dem Größeren durch die Haare, der dabei nur brummend die Augen zusammen kniff und sich über seine ruinierte Frisur beschwerte. Der restliche Tag flog an ihnen vorbei, war es doch wirklich entspannend für Saga einfach mal zu Hause zu bleiben und nicht ständig unterwegs zu sein. Uruhas Haare bekamen einen kräftigen und glänzenden, aber auch etwas dunkleren brünetten Ton, der ihnen beiden einfach nur echt gut gefiel. Zwischenzeitlich hatte Saga noch schweren Herzens bei Tora angerufen, um diesem seine Zusage mitzuteilen. Der Schwarzhaarige hatte seinen schüchternen Anflug, der Saga bei der hinterlassenen Nachricht sowieso schon verwirrt hatte, anscheinend bereits überwunden und glänzte wieder mit seinem üblichen Selbstbewusstsein. „Sicher, dass du mitkommen willst? Ich mein, neben mir wirst du an diesem Abend deine allseits geforderte Aufmerksamkeit sicherlich nicht bekommen.“ Saga hörte anhand von Toras Stimme, dass dieser amüsiert war und er musste bei diesen Worten selbst grinsen. Irgendwie hatte Tora ja Recht. „Jaja, das schaff ich schon“ witzelte Saga nun selbst, „bei so einem Star wie dir kann ich doch sowieso nicht mithalten.“ Toras erheitertes Lachen entspannte Saga irgendwie. „Hört sich so an, als hätte ich gerade meinen größten Fan am Telefon. Willst du zufällig meinen Fanclub gründen? Ich würde es dir sogar erlauben!“ Und nun war es an Saga zu lachen. „Oh ja bitte, ich taufe ihn ‚Tigermania‘, wie wär das?“ Vergessen war die spannungsvolle Situation zwischen ihnen, die Saga bis zu diesem Telefonat noch nicht überwunden hatte. Aber irgendwie schaffte Tora es immer, ihn all seine Sorgen vergessen zu lassen. Woran das wohl lag…? “Ja mit ‚Tigermania‘ bin ich einverstanden. Naja du, ich muss jetzt los zur Arbeit, ich hab aber nichts dagegen wenn du noch ein paar Fanbriefe schreibst. Nett wie ich bin, würde ich sie mir sogar durchlesen!“ Er hörte Tora förmlich schmunzeln und konnte nicht umhin, sich dem anzuschließen „Alles klar, dann glänz mal ordentlich bei deinem Job! Wir sehen uns Samstag.“ „Ich glänze nicht, ich strahle atomarisch!“ entgegnete ihm Tora lachend und nach einer kurzen Verabschiedung hatte sein Freund aufgelegt. Saga konnte nichts dagegen tun, aber das breite Grinsen in seinem Gesicht war wie eingemeißelt. Er liebte diese Art an Tora und wenn er ehrlich war, hätte er noch Stunden mit dem anderen weiter telefonieren können. Euphorisch schwang er sich auf und lief zu Uruha ins Zimmer, um diesen sofort über die plötzliche Wendung der Dinge zu unterrichten. Es schien gerade wirklich wieder bergauf zu gehen! Am nächsten Morgen musste Saga wirklich früh aufstehen. Verflixte Uni! Es war noch dunkel draußen und alles in ihm schrie laut nach seinem kuschligen Bett, aus dem er sich gerade hatte rausquälen müssen. Völlig übermüdet tapste er in die Küche und war überrascht, seinen besten Freund dort vorzufinden. „Huh? Uru, was bist du denn schon so früh wach?“ Er gähnte einmal laut und streckte sich genüsslich, ehe er sich auf den Stuhl plumpsen ließ, wo schon ein leckerer Kaffee auf ihn wartete. „Guten Mooo~rgen! Ach, weißt du Schatz, ich dachte mir, dass ich dir einfach ‘nen leckeres Frühstück zaubere, hab ja heut eh nichts Besonderes vor.“ Der Große lachte kurz auf, bevor er noch hinzufügte „Und außerdem weiß ich ja, dass dein Frühstück sonst nur aus einem Kaffee besteht und ich will doch, dass du dich ordentlich ernährst!“ Ein süßes Lächeln schlich sich auf Uruhas Lippen, als er ihm einen Teller mit zwei überbackenen Toasts reichte. „Lass es dir schmecken, Süßer. Ich leg mich wieder hin.“ Bevor Saga noch irgendetwas erwidern konnte, war Uruha auch schon verschwunden und er widmete sich dem leckeren Frühstück vor seiner Nase. Na da konnte der Tag doch nur gut werden, bei so einem Start. Und tatsächlich. Nicht nur dieser Tag sondern auch die folgenden liefen super für Saga. Bei der Präsentation ihres bisherigen Arbeitsprozesses der Semesterarbeit konnte er gut überzeugen und auch die kleine Zwischenprüfung am Donnerstag, für die er zusammen mit Uruha noch fleißig gepaukt hatte, konnte er mit einem guten Bauchgefühl verlassen. Haach, das lief ja alles so perfekt hier! Kurz fragte er sich, ob es Samstag mit Tora auch so gut laufen würde, doch verwarf er diesen Gedanken wieder schnell, als er aus dem Universitätsgebäude schritt und von einem breit grinsenden Reita empfangen wurde. „Sagaa~, da bist du ja! Ich warte hier schon ‘ne Weile auf dich!“ Der Schwarzblonde kam mit großen Schritten auf ihn zu und umarmte ihn herzlich. „Na, wie liefs? Uru meinte vorhin, du hast ‘ne Prüfung am Laufen heute.“ Zusammen mit Saga setzte sich Reita in Bewegung, um auf das schillernde Motorrad zuzusteuern, welches er kurz für seinen Freund zurückgelassen hatte. „Ach, lief spitze! Ich hab alles geschafft und ich glaube auch recht gut.“ Fast routiniert schwang sich der Brünette hinter Reita aufs Motorrad und setzte sich den Ersatzhelm auf, den der Schwarzblonde ihm gereicht hatte. Mit einem lauten Dröhnen setzten sie sich erst langsam aber dann doch recht schnell in Bewegung und schlugen den Weg zu Uruhas und Sagas Wohnung ein. Sie rasten über die vollen Straßen Tokyos, für Sagas Geschmack zwar ein bisschen zu schnell, aber für Reita schien es einfach purer Genuss zu sein. Saga hatte seine Arme eng um den Schwarzblonden geschlungen und merkte erneut, dass so hohe Geschwindigkeiten einfach nichts für ihn waren. Während sie irgendwann relativ lange an einer roten Ampel standen und Saga begann, sich leicht zu langweilen, kam dem Brünetten eine Idee, die Langeweile zu überbrücken. Mit einem fast diabolischen Grinsen verschwand er blitzschnell unter Reitas Jacke, der nur einen erstaunten Laut von sich gab. Flink wanderten Sagas kalte Hände auch unter Reitas Shirt und ließen diesen erschaudern. „Uhh, Saga deine Finger sind eiskalt…!“ Der Brünette kicherte nur und streichelte über Reitas mittlerweile angespannte Bauchmuskeln. Rawr! Reita war doch echt ‘ne leckere Schnitte! Er ließ seine linke Hand langsam über Reitas Bauch, hinauf zu dessen muskulöser Brust wandern, als er gleichzeitig seine rechte Hand mit leicht kreisenden Bewegungen immer tiefer in Richtung Reitas Schrittgegend führte. Der Schwarzblonde vor ihm verspannte sich sichtlich und stammelte „Eeh, Saga… Die Ampel wird gleich… grün…“ Ein halbes Keuchen entwich ihm, als Saga mit seinen langen Fingern hauchzart an Reitas Gürtel entlangstrich und sich millimeterweit darunter schob. Gleichzeitig führte er seine andere Hand, die immer noch sanft Reitas Brust umschmeichelte, zu dessen Burstwarze und kniff ganz leicht in diese hinein. Ein lautes Hupen ertönte und verschluckte Reitas leises Stöhnen, welches Saga ihm in diesem Moment entlockt hatte. Der Brünette grinste nur triumphierend und zog seine Hände zurück aus Reitas Klamotten und umschlang wieder ganz normal den Bauch des anderen. Dieser hatte mittlerweile seine Maschine aufjaulen und den hupenden Autofahrer hinter sich alt aussehen lassen. „Das zahl ich dir irgendwann heim, Sagalein!“ Immer noch hatte der Schwarzblonde einen leicht erschwerten Atem, hatte ihn die Aktion Sagas doch irgendwie erregt. „Ja, sicher tust du das. Ich fürchte mich jetzt schon~. Ganz so wie damals…“ Auf Sagas Lippen breitete sich ein verführerisches Grinsen aus, das Reita zwar nicht sehen aber aus seinem Tonfall deutlich heraus hören konnte. Stumm lächelnd schüttelte er den Kopf und brachte sich und Saga zu dessen Wohnung. Uruha erwartete sie schon, mit Lockenwickler in den Haaren, einer leichten Gesichtsmaske und ständig hin und her wedelnden Händen, an denen der Nagellack trocknen musste, so wie er es sagte. Der Schwarzblonde hatte sich kurz erschrocken, als Uruha in dieser Verfassung auf sie zugelaufen kam und ihnen leichte Luftküsse schenkte. „Sorry meine Süßen, auf ein richtiges Küsschen müsst ihr verzichten“ plapperte er nur und begab sich mit seinen Freunden ins Wohnzimmer. Reita blieb noch eine Weile und sie hatten einfach nur Spaß dabei, Uruha bei seinem Aufstyling zu ärgern, wobei sie aufs Möglichste verhinderte, dass dieser vorankam. Der große Brünette wurde immer unwirscher, bis er Saga und Reita erfolgreich eine heftige Standpauke hielt, wonach sich die beiden Freunde nicht mehr wirklich trauten, ihn weiterhin zu ärgern. Unglaublich, der Größere konnte manchmal wirklich angsteinflößend sein! „Et violà~!“ Sagas und Reitas Augenmerk richtete sich sofort auf Uruha, der vollkommen fertig gestylt und aufreizend im Türrahmen lehnte. Reita ließ nur ein lautes Pfeifen vernehmen, wobei sich Saga erhob und auf seinen besten Freund zusteuerte. „Mann, Baby, du siehst verdammt heiß aus!“ Er beugte sich zu Uruha und biss ihm verspielt in seinen verführerischen Hals, woraufhin sich dieser nur leicht kichernd unter Sagas Berührung wandte. „Sagaa~ nicht jetzt!“ Uruha schob seinen schmunzelnden Freund von sich und meinte freiheraus „Na komm, Reirei, auf geht’s!“, wobei er Reita auffordernd den Arm hinhielt. Reita erhob sich schwungvoll als es plötzlich an der Tür klingelte. „Saga gehst du eben?“ kicherte Uruha, da ihr Schwarzblonder Freund sich gerade einen Spaß daraus machte, ihn anscheinend überfallen zu wollen. Schleppend begab sich Saga Richtung Tür, die er sogleich schwungvoll aufriss. „Ahh~, überall werde ich von meinen Fans verfolgt!“ Perplex sah Saga Tora entgegen, der sich lässig an den Türrahmen gelehnt hatte und ihm nun breit entgegen grinste. „Eh..“ stammelte Saga, war mit der plötzlichen Tora-Konfrontation doch sichtlich überfordert. „…Tiger! Was machst du denn hier?“ Er wies den anderen an einzutreten, der das allerdings schon selbst in die Hand genommen und sich in den kleinen Flur gequetscht hatte. „Na ich hol Reita und Uru ab“ meinte er selbstverständlich und im gleichen Moment standen besagte Personen schon im Türrahmen. „Shii~n“ rief Reita, als er zusammen mit Uruha auch noch in den nun viel zu engen Flur eintrat. „Akii~“ säuselte Tora darauf nur übertrieben und die beiden besten Freunde schlugen wohl schmerzhaft doll mit einem Handschlag ein, den Reita nur wimmernd beendete. „Ha, gewonnen!“ grinste Tora breit und Saga bemerkte, dass dieses neue Ritual wohl ein weiteres Machtspiel der beiden sein musste. „Ihr seid ja zwei Blödies“ nuschelte Uruha grinsend und nahm Tora und Reita einfach bei der Hand. „Dann lasst uns mal los meine Hübschen!“ Erheitert zog er die beiden hinter sich her, als Tora plötzlich stehen blieb. „Was ist mit dir Saga? Drückst du dich heute?“ Angesprochener drehte sich erstaunt um, war er doch schon beinahe wieder zurück ins Wohnzimmer geschritten. „Ich kann heut leider nicht, muss noch was für die Uni erledigen. Aber wenn du willst, kannst du mir ja helfen.“ Verführerisch schenkte er Tora ein kleines Zwinkern, grinste jedoch breit, da gerade offensichtlich ein Witz aus ihm gesprochen hatte. „Mhh, ja warum nicht?“ Mit einer enormen Geschwindigkeit verschwand das Grinsen aus Sagas Gesicht, als er Toras Worte vernahm. „Eh… Dein Ernst?“ Unsicher schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der sich nur zu Uruha und Reita umgedreht hatte und diese nun fragend ansah. „Störts euch? Ihr zwei habt doch sicherlich auch alleine euren Spaß, oder?“ „Jaa~, den haben wir immer!“ entgegnete Uruha sofort und augenblicklich tauschten er und Reita vielsagende Blicke. „Aber benehmt euch!“ meinte Tora noch warnend, bevor seine beiden Freunde aneinander geschlungen die Treppen hinabstiegen. „Jaa~, wir doch immer!“ hörte man Reita noch rufen und schon waren die beiden Verrückten verschwunden. „Wer weiß, was die anstellen“ schmunzelte Tora, als er die Tür hinter sich schloss und begann, sich seiner Schuhe zu entledigen. Saga sah ihm dabei zu und war irgendwie gehemmt. Ohje, jetzt war er allein mit Tora. Allein mit dem Mann, den er wollte. Hoffentlich endete das nicht alles wie am Samstag… „Was musst du denn machen?“ hörte er Tora fragen und es riss ihn aus seinen Grübeleien. „Ach, ich muss noch ziemlich viel Recherchieren für Kunstgeschichte. Wir behandeln grad Expressionistische Kunst-“ „Passt ja zur Vernissage“ unterbrach ihn Tora kurz und lief ihm hinterher in sein Zimmer. „Ja, genau. Naja und wir sollten uns halt alle einen Künstler raussuchen und meiner ist echt genial. Zwar nicht ganz expressionistisch, aber auf jeden Fall stark davon beeinflusst. Zumindest was die Farbgebung betrifft.“ Während er so erzählte, fragte er sich, ob er Tora damit nicht langweilte. Schließlich war der andere ja nicht ansatzweise so in die Materie vertieft, wie er selbst. „Langweile ich dich damit?“ fragte er einfach mal gerade heraus, als er sich vor seinen Schreibtisch stellte und unter diversen Zetteln sein Notebook hervor kramte. „Im Gegenteil. Ich find’s interessant.“ Tora ließ sich einfach auf dem Boden nieder und Saga zögerte nicht, als er sich einfach neben ihn setzte. „Na dann“ war alles was er dazu sagen konnte und begann, die ganzen noch offenen Tabs zu sortieren. „Ist er das?“ fragte Tora, als Saga gerade eine allgemeine Infoseite zu seinem Künstler offen hatte und ihm ein griesgrämig dreinblickender Mann anstierte. „Ja… Der Mann war so genial! Schau mal!“ Und schon war Saga in seiner Welt. Er erklärte Tora diverse Werke dieses Künstlers, merkte gar nicht wie er immer weiter abschweifte und schon bald in einer kleinen Diskussion mit Tora landete, die sich um den Einfluss ausländischer Kunstrichtungen auf den traditionellen Holzschnitt drehte. „Das war alles im Zuge der Industrialisierung, sonst wär das doch hier niemals auf unsere Insel vorgedrungen.“ Saga lehnte sich leicht zurück und betrachtete Tora, der kurz überlegte. „Mhh, ja glaube ich auch. Nur ich denke vor allem dass es auch einfach mit der Kultur zusammen hängt, die doch viel mehr auf Traditionen ausgerichtet ist. Da spielen einfach so viele Faktoren mit rein.“ Saga nickte zustimmend und legte den Kopf in den Nacken, als er einen kurzen Blick auf die Uhr warf. „Jetzt sitzen wir hier schon zwei Stunden und ich hab noch nichts geschafft.“ Es klang wie ein Vorwurf, doch eigentlich war es gar nicht so gemeint. Eher im Gegenteil, er genoss es so unbeschwert wie immer mit Tora einfach diskutieren zu können, diesem seine Gedanken mitzuteilen und die kleinen Neckereien zu ertragen, die ihm der Schwarzhaarige gern entgegen brachte. „Hast du Hunger?“ fragte Tora einfach, ohne auf Sagas Worte einzugehen. Der Brünette schaute auf und nickte schließlich. Hunger hatte er wirklich. „Na dann mach ich eben was und du lernst fleißig. Und wehe wenn nicht! Sonst schmeiß ich dich aus meinem Fanclub!“ Grinsend hatte sich Tora erhoben und brachte Saga nur zum Aufschnauben. „Du kannst mich doch nicht rauswerfen! Ich bin dein größter Fan!“ Gespielt beleidigt schmollte er Tora entgegen, der dafür nicht mehr als ein Schmunzeln übrig hatte. „Dann streng dich halt an. Ich mach eben was Leckeres und ruf dich dann.“ Und schon war er weg. Saga hörte noch leises Geklapper in der Küche und richtete sich auf, um seinem kleinen Notebook böse Blicke zu schenken. Darauf hatte er jetzt wirklich überhaupt keine Lust. Wieder sah er zu der Tür, aus der Tora soeben verschwunden war und ihm erwachte der Wunsch, dem anderen einfach folgen. Nochmal besah er sich das Notebook, welches noch nie unattraktiver war, als in diesem Moment. Wieder hörte er Tora in der Küche rumwerkeln und sein Entschluss stand fest. Er schwang sich auf und schlich auf leisen Sohlen in die Küche, wo er Tora erblickte, der anscheinend irgendwelche Sachen für das Essen zerstückelte. Er stockte in seiner Bewegung, als er in die Küche eingetreten war und Toras komplette Rückenansicht vor sich hatte. Tief in ihm begann es zu kribbeln, als er das breite Kreuz musterte, sich die ausgeprägte Muskelpartie besah, die sich leicht durch das schwarze T-Shirt abzeichnete. Er schluckte, als Tora sein Gewicht verlagerte und seine schlanke Taille so gut zur Geltung kam, dass sie Saga förmlich einlud, den anderen auf der Stelle zu bespringen. Mann, was hatte Tora nicht für einen wohlgeformten Körper… Nur einmal kurz wollte er ihn berühren, irgendetwas in ihm verlangte so sehr danach, dass er einfach auf den Schwarzhaarigen zuschritt und ihn von hinten fest umschlang. Tora verspannte sich augenblicklich, doch wusste Saga nicht, ob es nun durch den Schreck oder durch den plötzlichen Kontakt hervorgerufen wurde. Aber er konnte nicht anders. Seine Arme drückten sich fest um den starken Körper und würde ihn dieses Gefühl nicht so sehr berauschen, hätte er den schnellen Herzschlag Toras gespürt, der sich hinter dessen Brust verbarg. „Was machst du da…“ Tora sprach leise, regte sich jedoch nicht, sodass Saga einfach die Augen schloss und tief einatmete, wobei er Toras Duft förmlich inhalierte. Wie gut Tora doch roch… „Ich weiß nicht…“ nuschelte er gegen das Stück Stoff, welches Toras Haut vor ihm versteckte und kurz wallte in ihm das Verlangen auf, Toras das T-Shirt einfach vom Körper zu reißen. Doch er besann sich. Er löste sich wieder, stellte sich neben Tora und besah sich dessen kulinarischen Fortschritt, tat einfach so, als sei nichts gewesen. „Was kochst du uns denn?“ Interessiert betrachtete er das Kleingehackte Gemüse und konnte eigentlich schon so erkennen, dass der Schwarzhaarige wohl eine simple Reispfanne als heutiges Festmahl erwählt hatte. „Reis“ sprach Tora abhackt und fuhr damit fort, die Möhren in kleine Streifen zu schneiden. „Warum lernst du nicht?“ Er sah Saga nicht an, obwohl der Brünette in diesem Moment nichts lieber betrachtet hätte, als Toras tiefbraune Augen. „Bin nicht mehr konzentriert irgendwie. Soll ich dir nicht lieber helfen?“ Immer noch suchte er nach Toras Blick, aber der Schwarzhaarige schien mehr Gefallen daran zu finden, dem Gemüse seine Aufmerksamkeit zu widmen. Gemeinheit… Wäre er Uruha, würde er jetzt garantiert eifersüchtig auf das Gemüse werden und allein dieser Gedanke brachte ihn zum Grinsen. „Deck doch schon mal den Tisch“ meinte Tora schlicht und begann nun, all das zerstückelte gesunde Zeug in die Pfanne zu werfen. „Ach ja, ich schmeiße dich hiermit offiziell aus meinem Fanclub!“ Nun spürte Saga doch Toras Blick auf sich lasten und sah, wie der Schwarzhaarige ihm amüsiert entgegen schmunzelte. „Das ist gemeii~n, ich kann dafür doch nichts!“ Er schmollte Tora an, doch erreichte er nicht das, was er eigentlich damit beabsichtigt hatte. „Na und! Meine Fans müssen auf mich hören, für sie bin ich das Größte!“ „Aber ich hör doch auf dich! Schau, ich deck jetzt den Tisch, NUR weil du das sagst!“ Sofort griff Saga nach dem passenden Geschirr und lief mit einem „Wir essen dann im Wohnzimmer“ in den angrenzenden Raum. Vorhin hatte er gelesen, dass um diese Zeit Baseball im Fernsehen laufen würde und er hatte wirklich Lust, das zusammen mit Tora zu schauen. Schließlich wusste er, dass Baseball eines der Lieblingssportarten seines Freundes war und er selbst fand es auch nicht gerade unspannend. So verbrachten sie das Essen mit wilden Sportspekulationen und Saga merkte mal wieder belustigt, wie Tora voll in diesem Spiel aufzugehen schien. Manchmal schrie er sogar den armen Fernseher an, wenn einer der Sportler nicht das machte, was der Schwarzhaarige von ihm erwartete. Saga konnte darüber nur lachen, erntete sich dadurch jedoch viele böse Blicke seitens Tora ein, der in dieser Hinsicht wohl überhaupt keinen Spaß verstand. Doch irgendwie fand Saga gerade das so lustig. Irgendwann verabschiedete Tora sich dann, doch nicht ohne Saga nochmal klar zu machen, dass er sich jetzt anstrengen musste, um in seinem Fanclub zu bleiben. Saga konnte darüber nur lachen. Zum einen weil Tora diesen Gag anscheinend wirklich lustig fand und zum andern, weil er doch verdammt nochmal der einzige Fan in diesem Club war! Er erhielt ihn doch aufrecht! „Bis übermorgen“ meinte Tora noch, ehe er sich abwandte und schon zur Tür schritt. Saga folgte ihm, lehnte sich gegen den Rahmen und schaute dem Schwarzhaarigen hinterher, wie dieser die Treppen hinabstieg. Kurz bevor er hinter dem darunter liegenden Stockwerk verschwand, sah Tora noch mal auf und erhaschte Sagas Blick, der immer noch auf ihm ruhte. In diesen wenigen Sekunden, wo sich ihre Blicke trafen, meinte Saga etwas in Toras Ausdruck zu erkennen. Doch er wusste nicht was. Er war sich sicher, noch ein angesetztes Lächeln zu sehen und dann war Tora auch schon verschwunden. Mit einem leeren Gefühl im Magen schloss er die Tür und rutschte an dem Holz hinab auf den Boden. Er war innerlich einfach nur fertig. Je mehr Zeit er mit Tora verbrachte, desto mehr wurde ihm klar, wie sehr er Tora wollte. Und wie sehr er ihn um sich brauchte… Am liebsten hätte er Tora gefragt, ob dieser nicht die Nacht bei ihm verbringen würde. Aber sein Mut war letztendendes doch in irgendeine Ecke gekrochen. Viel zu deutlich erinnerte er sich noch die letzte Abweisung des Schwarzhaarigen, erinnerte sich, wie sehr es ihn getroffen hatte. Die Angst war einfach da, dass der Schwarzhaarige wieder so kalt zu ihm sein würde, wie am letzten Samstag. Seufzend erhob er sich, löschte die Lichter im Wohnzimmer und begab sich in seinen eigenen Raum, wo er sich erschlagen aufs Bett fallen ließ. Irgendwas musste er doch machen… Am nächsten Morgen war er einfach nur groggy. Uruha war mitten in der Nacht sturzbetrunken nach Hause gekommen und hatte natürlich laut rumfluchend nach dem Weg ins Badezimmer gesucht. Dabei war er unglücklicher Weise in Sagas Zimmer gelandet, der trotz seiner Schlaftrunkenheit genug Anstand hatte, Uruha seine dringend notwendige Fürsorge zu schenken, da dieser leise wimmernd auf dem Boden gelegen und weinerlich nach seinem besten Freund gerufen hatte. Nachdem er sicherlich über eine Stunde mit dem Größeren im Bad verbracht hatte, wo er angestrengt versuchte diesen zu entkleiden und wenigstens ein bisschen von der Schminke zu entfernen, war er sichtlich erschöpft neben Uruha auf dessen Bett eingeschlafen. Dieser hatte wie ein kleines Kind rumgejammert, nicht alleine schlafen zu wollen und hatte sich an ihn geklettet, um ihm auch ja die Möglichkeit zu nehmen, seinen erholsamen Schlaf in seinem eigenen Bett zu bekommen. Somit war der ganze Freitag ein Graus und sowohl Uruha als auch Saga waren an diesem Tag nicht wirklich zu gebrauchen. Na gut, der große Brünette vielleicht noch weniger als sein bester Freund. Der Samstag kam schneller als erwartet und Saga wurde immer aufgeregter, je näher der frühe Abend heranrückte. „Uruuuuuu~! Wo bist duuu~“ Saga rannte quer durch die Wohnung und suchte nach seinem besten Freund. „Schönheit, komm raus! Du musst mir helfen!“ Er schaute sich um, konnte jedoch keinen Uruha entdecken und war einem Nervenzusammenbruch sehr nahe. „Schatz versteck‘ dich nicht, hilf mir gefälligst!“ Hektisch durchsuchte er die beiden Schlafzimmer, das Bad und auch in der Küche konnte er den anderen nicht finden. „Chibi!“ Gerade hatte er das Wohnzimmer betreten, wo er ihren kleinen Hasen vorfand, der friedlich auf der Couch rummümmelte. Er nahm das kleine Häschen hoch und sah ihm ernst in die Augen. „Chibi-chan, hast du Uru gesehen? Sag mir wo Uru ist, du weißt es bestimmt!“ Plötzlich hörte er ein dumpfes Lachen, welches aus dem dunkelgelegenen Flur drang. „Uru?!“ Augenblicklich verstummte das Lachen, woraufhin Saga nur leicht schnaubte. Er setzte den kleinen Hasen behutsam zurück auf die Couch, hastete jedoch sofort in den Flur, aus dem er das heimliche Kichern gehört hatte. Suchend schaute er sich um und ein imaginärer Drop bildete sich an seiner Schläfe, als er schnellen Schrittes auf den großen Schrank zueilte und die Türen aufriss. Ihm entgegen kullerte ein nun heftig gackernder Uruha, der sich auf dem Boden umherwälzte und seinen besten Freund offensichtlich auslachte. „Und..?“, versuchte der auf dem Boden liegende seinen Atem wieder zu kontrollieren, „…hat Chibi dir verraten wo ich bin?“ Er prustete und lachte erneut laut drauf los, woraufhin Saga einfach nicht mehr böse sein und nur mitgrinsen konnte. Man, manchmal war Uruha so dermaßen verspielt, dass es überhaupt nicht zu seinem Image passte, dass er sich außerhalb ihres Freundeskreises aufgebaut hatte. Mit einem Ruck half Saga seinem besten Freund auf und beäugte diesen eingehend. „Uru, jetzt hilf mir! Meine Haare, schau sie dir an! Mit so ‘nem Wischmop aufm Kopf kann ich doch nicht rausgehen!“ Ohne Uruha die Chance zu lassen, auf seine wirre Äußerung einzugehen, packte er diesen bei der Hand und schleifte ihn ins angrenzende Bad. „Süßer, komm mal ein bisschen runter, hai?“ Uruha stellte sich hinter Saga, der sich vor dem Spiegel auf dem kleinen Hocker niedergelassen hatte. „Ich mach dich jetzt schick und dann siehst du so umwerfend aus, dass Tora dich wieder anspringen wird…“ Verschmitzt lächelte Uruha seinen besten Freund an, der nur ergeben aufseufzte und leise „Schön wär’s…“ nuschelte. Uruha strich sanft durch Sagas weiche Haare und begann mit seiner Arbeit. Nach langem Umherzupfen, Richten und wieder Entrichten und einer doch unerwarteten aber sehr entspannenden Kopfmassage wurde Saga endlich mit einem „So, das war’s!“ aus Uruhas fähigen Händen entlassen. „Jetzt schnapp dir noch ‘ne nette Kette und du wirst der Star des Abends“ grinste Uruha nur und schubste seinen besten Freund leicht aus dem Bad. „Du meinst ich soll Tora die Show stehlen?“ fragte Saga gespielt nachdenklich, als er gefolgt von Uruha in sein Zimmer schritt. Dieser lachte daraufhin nur. „Naja, jetzt wo du so fragst, lass es lieber. Wer weiß wie Tora abgeht, wenn man ihm in seinem Business das Zepter klaut“ murmelte er, während er Saga die Kette umlegte. Als er damit fertig war, verließ er den Raum und rief laut „Komm schon Saga, du musst los, du willst doch Tora nicht warten lassen… Immerhin bist du kein Weib!“ Als Saga mit energischen Schritten seinen besten Freund erreichte, sah er belustigt, wie sich dieser hinter einem großen Sofakissen versteckte und grinsend hervor lugte. „Tu mir nicht weh! Das war nur ein Scherz!“ Er zuckte zusammen und rannte hinter die Couch, das Kissen immer noch fest umklammert, als Saga einen Satz machte und sich auf ihn stürzen wollte. Der Größere versteckte sich aufgeregt lachend hinter der Couch und rannte um diese herum, als er Saga auf sich zu hechten sah. „Sagaa~ niiiicht!“ Immer noch lachend schmiss Uruha das ihn nun an der Flucht hindernde Kissen fort und sprang zum Bad um sich schutzsuchend darin einzuschließen. „Komm raus da!“ Laut klopfte Saga gegen die Tür, konnte aber die ganze Zeit nur herzlich grinsen. Er fand Uruha einfach zuckersüß, wenn diesen die kindliche Seite übermannte und er sich zu einem achtjährigen kichernden Jungen zurück entwickelte. „Aber dann tust du mir weh!“ drang es dumpf von der anderen Seite und Saga wusste, dass Uruha gerade lauschend sein Ohr an die Tür drückte, um Sagas Aktionen irgendwie erahnen zu können. Ein fieses Grinsen setzte sich auf Sagas Lippen, ehe er einmal heftig gegen die Tür schlug und nur ein lautes Quietschen aus dem Bad ertönte. Saga lachte herzhaft. Hatte er also doch richtig gelegen. „Das ist gemein! Du wusstest dass ich horche!“ Die Tür schwang auf und ein höchst beleidigter Uruha schritt erhobenen Hauptes an ihm vorbei. „Hau jetzt endlich ab zu seiner blöden Vernissage!“ Ehe sich Uruha gänzlich von ihm entfernen konnte, griff Saga jedoch nach dessen Hand und zog seinen besten Freund nahe zu sich heran. Widerwillig ließ sich Uruha die kleine Umarmung gefallen, als er schließlich aber doch seine Barrikaden aufgab und leicht erwiderte. „Danke, dass du mich so schick gemacht hast, Schatz. Wir sehen uns dann vielleicht noch heute Abend, hai?“ Einmal wuschelte Saga seinem besten Freund durch die Haare, der nur ergeben nickte und ihm schnell einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich warte auf dich. Will ja schließlich wissen, wie’s gelaufen ist“ sagte der Größere noch, ehe er Saga einfach zur Tür schob. „Ach ja und grüß Tora von mir! Tschüüüs!“ Mit einem lauten Knall stand Saga plötzlich vor der verschlossenen Tür. „Ja, bis dann!“ brüllte er noch, sodass der andere es hoffentlich gehört hatte. Ein aufgeregtes Kribbeln zog sich durch seinen ganzen Körper, als er die Treppen hinab stieg. Ohje. Jetzt ging‘s los! ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 5: ~Fünf~ ----------------- Muuuh! Gewidmet ist dieses Kapi... Dem Nakano Sun Plaza *.* Das mir einfach (neben dem Budokan) das tollste Gazette Konzert überhaupt beschert hat! Ein an die Staffs, bis auf den Lockentyp xD ~~~~~~*°*~~~~~~ Auf dem Weg zur Ausstellung war Saga einfach nur in Gedanken. Was der heutige Abend wohl so mit sich bringen würde? Er wurde immer angespannter, als er daran dachte, jetzt gleich Tora wieder zu sehen. Ein wenig schmachtete er bei dieser Vorstellung, als die mechanische Stimme aus dem Lautsprecher ihm schon verkündete, dass er an seiner Station angekommen war. Nachdem er den Bahnhof verlassen hatte, bog er auf eine belebte große Straße und lief diese beinahe schlendernd entlang. Während er mal wieder über Tora sinnierte, fragte er sich selbst, was eigentlich mit ihm los war. Seit dem Kuss am Samstag saß er so auf heißen Kohlen, dass er es selbst nicht verstand. War es, weil er sich nun schon so lange danach sehnte und ihm dieser Abend im Club einen unvergesslichen Vorgeschmack gegeben hatte? Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. In seinen Gedanken vertieft merkte er gar nicht, dass seine Füße ihn bereits zu seinem Ziel getragen hatten und er nun vor der gigantischen Halle stand, die ihm heute Abend sicherlich viele neue Eindrücke vermitteln würde. Sein Blick richtete sich auf und es verschlug ihm die Sprache. Wow! Heilige Scheiße! Die Architektur dieses Bauwerkes ließ sein Künstlerherz um einige Takte schneller schlagen. Er stand nur da, mit offenem Mund und ließ seinen Blick über die faszinierende Einrichtung schweifen. „Du bist beeindruckt.“ Beinahe hätte Saga in seiner Faszination die Stimme überhört, doch drang sie so tief in sein Gehör, dass er sich erstaunt umdrehte. „Ich wusste, dass es dir gefällt.“ Da stand er. Tora. Kami! Wie Saga in diesem Moment wirken musste, wollte er lieber gar nicht wissen. Immer noch mit offenem Mund starrte er Tora an, der nur verschmitzt lächelnd auf ihn zukam. „Mund zu, sonst sabberst du noch.“ Ein schelmisches Grinsen legte sich auf Toras Lippen, dessen Bemerkung Saga augenblicklich wieder in die Realität versetzte. „Na Tiger, alles klar?“ Einen Moment zögerte Saga, ehe er den anderen trotz der Öffentlichkeit in eine kurze Umarmung zog. Irgendwie verlangte es ihm danach. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich schnell wieder von dem anderen zu lösen, doch als er diesen Körper an seinem spürte, der Geruch des anderen seine Sinne vernebelte, da drückte er sich unbewusst noch enger an ihn und genoss das Gefühl, welches ihm dadurch beschert wurde. Es war einfach wunderbar… Gerade als er den Kontakt so richtig auskostete, wurde er mit einem Mal hastig von Toras Körper fortgeschoben „Nicht hier“ sagte der Schwarzhaarige knapp und blickte sich suchend um. Anscheinend hatte er Angst, von irgendwelchen Leuten gesehen zu werden, die ihn wegen seiner sexuellen Neigung zum Karrieretod führen könnten. „Nicht hier? Dann vielleicht woanders?“ witzelte Saga und versuchte, seine deutliche Enttäuschung zu überspielen. Er hasste es, dass Tora einfach nicht zu seiner Homosexualität stand und somit quasi einen Teil seiner Persönlichkeit fälschte. Nur war gerade nicht die passende Situation, um das mal wieder zur Sprache zu bringen. Saga bekam keine Antwort auf seine Frage und entschied sich, einfach fortzufahren. „Wollen wir?“ fragte er deshalb und schaute Tora auffordernd entgegen. Der Blick des Schwarzhaarigen war irgendwie seltsam auf ihn gerichtet und Saga war sich in diesem Moment sicher, dass der andere sehr wohl seine Enttäuschung erkannt hatte. Ob er es sich nur einbildete wusste er nicht, aber er meinte doch etwas Entschuldigendes in diesem Blick zu lesen. Und irgendwie stimmte ihn das milder… „Jo. Aber bitte mach es nicht allzu deutlich dass du schwul bist, okay?“ vernichtete Tora das besänftigende Gefühl, was sich doch gerade so schön in ihm breit gemacht hatte. „Das könnte einfach für negative Presse sorgen. Und die kann ich momentan nicht wirklich gebrauchen.“ Sagas Laune sank bei diesen Worten auf einen Betrag nahe des Gefrierpunktes. Wie bitte? Erst versucht er die halbe Zeit seines Lebens seine Neigung ungeachtet aller Konsequenzen auszuleben und dann soll er sie wegen einer Vernissage plötzlich verheimlichen? Irgendwie stieß das gerade arg in ihm auf, aber er merkte, dass es Tora selbst unangenehm war, ihn danach zu fragen. Schließlich wusste der Schwarzhaarige, wie Saga zu dem ganzen Thema stand und so sammelte er sich kurz, ehe er einwilligend nickte. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren setzte sich Tora schon in Bewegung und Saga wusste, dass jetzt der Moment gekommen war, dem Schwarzhaarigen in die Höhle des riesigen Gesellschaftslöwen zu folgen. „Na dann mal los“ meinte Tora noch und führte Saga zu dem gut gefüllten Eingangsbereich der riesigen Kunsthalle. Anfangs war Saga leicht nervös, wusste er doch nicht, wie er sich in dem kommenden Gewirr aus Leuten, die er eigentlich verachtete, verhalten sollte. Doch als sie durch das Portal traten und sich ihnen eine prall mit Menschen gefüllte Halle offenbarte, da vergaß er für einen Moment seine persönlichen Belange und versank ganz in der bunten Farbenwelt, die sich vor ihm auftat. Hin und weg war er von den wunderbaren Gemälden, die ihm allein in der Vorhalle den Vorgeschmack auf das geben sollten, was ihn gleich in den Ausstellungsräumen erwartete. Er konnte es einfach nicht verhindern und so legte sich ein unwiderstehliches Lächeln auf seine Züge, das seine ganze Faszination von innen nach außen trug. Seine schwarzhaarige Begleitung bemerkte, wie sehr Saga von der künstlerischen Umgebung angetan war und ohne dass der Brünette es registrierte, zog sich ein leichtes Schmunzeln über Toras Lippen. „Na, gefällts dir?“ fragte der Schwarzhaarige amüsiert, als Saga seine vor Freude funkelnden Augen auf ihn richtete. Er nickte eifrig, bestätigte es mit einem schnellen „Mh!“ und sah wieder gen Decke, wo sich die Veranstalter für den heutigen Abend wohl selbst übertroffen hatten. „Pass auf, dass dir nicht die Augen rausfallen“ hörte er noch eine belustigte Stimme neben sich, war jedoch viel zu geplättet, um darauf jetzt einzugehen. „Komm, ich will dir jemanden vorstellen.“ Auf diese Worte hin blickte der Brünette fragend zur Seite, wo Tora jedoch bereits verschwunden war. Schnell folgte er ihm und sah seinen Freund auf einen kleinen Stehtisch ansteuern, um den herum einige Leute standen, die sich angeregt unterhielten. „Nishikawa-san, schön sie hier zu treffen.“ Tora hatte sich charmant an den kleinen japanischen Mann gewendet, der soeben noch mit dem Rücken zu ihnen gestanden hatte. Dieser drehte sich nur erstaunt um und Saga konnte die Veränderung in dessen Mimik geradezu vorhersehen. Ein breites Lächeln strahlte ihm sofort entgegen, als sich besagter Nishikawa schon Tora und ihm zugewendet hatte. „Amano-san! Da sind Sie ja. Schön, dass sie gekommen sind. Ich freue mich sehr.“ Tora verbeugte sich leicht und auch Saga tat es ihm gleich. In solchen Situationen war es wohl doch besser, seinem Gegenüber die allseits erwartete Höflichkeit entgegenzubringen, auf die er doch sonst eher weniger Wert legte. „Nishikawa-san, darf ich Ihnen einen begeisterten Kunststudenten vorstellen? Er ist ein sehr guter Freund von mir.“ Auffordernd sah Tora ihm an und Saga wusste, dass er sich nun selbst vorzustellen hatte. „Sakamoto, freut mich sehr Sie kennen zu lernen“ lächelte Saga freundlich und verbeugte sich abermals. „Ahh, Sakamoto-san, herzlich willkommen, ich bin der Managing Director des Big Sights. Kommen Sie, kommen Sie nur. Ich stelle Ihnen die anderen vor.“ Wie eine Puppe ließ sich Saga einfach zu dem kleinen Tisch führen und befolgte die unausgesprochenen Verhaltensregeln, die schwer über diesem Ort hingen. „Hey Männer, hört mal her. Das hier ist Amano-san. Er ist das Model der momentanen Hauptkollektion von ‚Deviant Design‘ und ein sehr guter Bekannter von mir.“ Tora lächelte nur freundlich und verbeugte sich tief vor den Angesprochenen. „Ahh, Amano-san, endlich lerne ich Sie mal persönlich kennen, ich habe nur Gutes über Sie gehört.“ Ein hagerer Mann mit einem unmöglich breiten Lächeln im Gesicht reichte Tora seine Hand und auch die anderen Männer hinter ihm gaben zustimmende Laute. „Danke, die Freude ist ganz meinerseits“ antwortete Tora freudig und verbeugte sich nochmals, ehe er sich zu Saga wandte um auch diesen vorzustellen. „Und das hier ist ein befreundeter Kunststudent und mein heutiger Gast, Sakamoto-san.“ Einige der Männer zogen nur erstaunte Gesichter, andere lächelten dagegen noch ein Stück breiter, bevor sie auch Saga in ihre kleine Runde aufnahmen. Anscheinend war es nicht üblich hier als stinknormaler Student eine Einladung zu bekommen. Saga wurde klar, dass er sich auf jeden Fall noch mal bei Tora dafür bedanken sollte… „Sehr toll, wirklich sehr toll!“ schwafelte Nishikawa weiter und begann ein angeregtes Gespräch mit Tora über seine momentane Arbeitslage bei seinem Label. Saga stand nur daneben und beobachtete seinen schwarzhaarigen Freund. Wie atemberaubend Tora war. So viele Leute freuten sich ihn zu sehen und dazu noch einflussreiche, die etwas zu sagen hatten in dieser Welt. Wann hatte er verpasst zu begreifen, wie erwachsen Tora mittlerweile geworden war? Ein richtiger Mann, mit Ansprüchen und Zielen, die er anstrebte. Ein wenig musste er grinsen, als unwillkürlich Bilder ihrer Schulzeit vor seinen Augen auftauchten. Tora war damals so anders. Nur am Rumalbern und irgendwelche Streiche spielen, für die er und Reita nicht einmal die Verantwortung übernehmen mussten, da sie es doch immer irgendwie geschafft hatten, sich aus der Affäre zu ziehen. Er bewunderte seinen Freund wirklich für diese Entwicklung und er fragte sich selbst, ob er da überhaupt mithalten konnte. Schon jetzt hatte Tora so viel geschafft und er konnte nicht verleugnen, dass er unermesslich stolz auf ihn war. So lächelte er nur still in sich hinein und verbrachte die nächsten zwei Stunden damit, an Toras Seite irgendwelche wichtigen Leute zu begrüßen und Kontakte zu knüpfen. Auch wenn Saga die ganze Situation irgendwie befremdlich fand, gab es ihm trotzdem Sicherheit, Tora neben sich zu wissen. Ein Sektchen hier, ein Häppchen da, wanderten sie gemächlich durch die große Halle, bis die Masse ein wenig die Stimme erhob und damit ankündigte, dass die Eröffnung bald beginnen würde. Endlich hatte Saga mal einen Moment, um sich leicht erschöpft hinzuhocken, war die ganze Lauferei und aufgesetzte Höflichkeit doch ziemlich anstrengend für ihn. Schnell realisierte er allerdings, wo er sich überhaupt befand und sah beinahe zeitgleich Toras ermahnenden Blick. Leise ächzend erhob er sich und stellte sich wieder brav neben seinen Freund, während er dort vorne irgendwelchen Menschen lauschte, die über das gleich Kommende redeten. Er nutzte die Gelegenheit, ein wenig abzuschalten, denn das brauchte er jetzt dringend. „Bist du erschöpft?“ drang es leise an Sagas Ohr, was diesen aus seinen Überlegungen riss und nur ergeben Nicken ließ. „Wenn die Rede vorbei ist, gehen wir ein wenig raus frische Luft schnappen, ok?“ Tora flüsterte, war es doch keine gute Idee, die Rede durch unangebrachtes Getuschel zu stören. Also nickte Saga nur erneut und schwieg weiterhin, bis die Rede beendet war. „Aahh~, endlich Frischluft!“ Saga stütze sich hoch auf das Geländer und ließ seinen Blick schweifen. „Verdammt geile Aussicht! Schau mal, Tora!“ Der Schwarzhaarige war schon zu Saga herangetreten und stellte sich neben ihn, bevor auch er in die Umgebung schaute und den Ausblick genoss. Sie standen auf einer großen Terrasse im zweiten oder dritten Stockwerk, wahrscheinlich für die arbeitenden Raucher. Und trotzdem hatten sie einen unglaublichen Ausblick über die Weite des Wassers, das sich vor ihnen erstreckte. Wie sich der Mond auf der glatten Oberfläche widerspiegelte und dabei die See zu einem tanzenden Gewirre glitzernder Reflektionen werden ließ… Wow, das sah einfach nur fantastisch aus. „Pass bloß auf, dass du nicht übers Geländer fällst“ witzelte Tora leise, „so toll ich auch sein mag, eine Superman-reife Rettungsaktion kann ich dann doch nicht hinlegen.“ Saga grinste bei diesen Worten und schloss genießerisch die Augen. Der kühle Wind strich ihm durch die Haare und entspannte ihn ungemein. „Hmm~, das tut so gut…“ Er spürte wie Tora irgendwie viel zu dicht neben ihm stand und somit dessen Wärme langsam auf ihn überging. Wie unglaublich das war. Die Frische des Windes und die Wärme Toras an seiner Seite, es vermischte sich zu einem unbeschreiblich guten Gefühl, welches Saga einfach in dem Moment versinken ließ. Wie gern er den anderen doch richtig spüren würde. Was täte er nicht dafür, sich jetzt einfach in die Arme Toras fallen zu lassen und eine Erwiderung zu merken. Doch er wusste, dass das alles nicht mehr als unrealisierbare Vorstellungen waren und so löste er sich von diesem Bild, welches so lebhaft vor seinem inneren Auge umherschwirrte. Mit einem ungewollten Seufzen öffnete er die Augen und sah gerade noch, wie Toras Hand wegzuckte. Verwirrt starrte er auf den Punkt, von dem sich Tora so ruckartig entfernt hatte und irgendwie wurde Sagas ganz anders. Dort, an dieser Stelle, schlossen sich seine eigenen Finger um das kalte Geländer… Hätte Tora ihn jetzt tatsächlich berührt, wenn er es nicht vorher schon zerstört hätte? Vorsichtig schaute er zur Seite und bemerkte wie der Schwarzhaarige versteinert gerade aus auf das Wasser starrte, als liefe dort ein Film, dem er mit großen Interesse folgen würde. Skeptisch betrachtete er Toras Hand, die er mittlerweile wieder unter seine verkreuzten Arme gelegt und sich teilweise darauf abgestützt hatte. War das jetzt wirklich passiert oder hatte er es sich doch alles nur eingebildet?... Irgendwie fühlte sich die Situation gerade komisch an. Saga merkte deutlich, dass irgendetwas schwer in der Luft hing und die Atmosphäre immer angespannter wurde. Woran das lag, konnte er sich schlicht nicht erklären, doch es ließ ihn beinahe unbestimmt einfach handeln. Er wollte es jetzt wissen, wollte herausfinden ob Tora gerade wieder in dieser Stimmung war, die ihn schon im Club zu seinem Handeln angetrieben hatte. Schwungvoll stieß er sich vom Geländer ab und merkte, wie Toras Aufmerksamkeit sofort auf ihm lastete. Gekonnt legte er ein verschmitztes Lächeln auf seine Lippen und sah Tora aufreizend, aber vor allem tief in die Augen. Oh ja, er wusste seine Reize einzusetzen und jetzt war eine perfekte Zeit dafür. Bestimmt drehte er sich mit dem Rücken zum Geländer, streckte seine Arme über das kalte Metall und ließ sich lasziv langsam daran entlang gleiten. Immer weiter drückte sich das Gestell in sein Kreuz, sodass er leise aufseufzend die Augen schloss, seinen Kopf in den Nacken warf und sich an dem Metall räkelte. Oh wie er es liebte zu spielen! Seine Lippen öffneten sich einen Spaltbreit, ehe er langsam mit der Zunge darüber strich und ein abschließendes Seufzen seiner Kehle entwich. Er wusste, was er hier gerade für ein Bild abgeben musste, und es wurde nur noch verstärkt, als er mit gerecktem Hals langsam an den kalten Stangen hinab rutschte. „Hahh…Toraah….“ Verführerisch stöhnte er dabei und krallte sich um das Geländer, das offenbar sein letzter Halt zu sein schien. Und nun war es so weit. Nun wollte er wissen, ob seine Aktion etwas gebracht hatte. Innerlich schon schmunzelnd öffnete er leicht die Augen und suchte nach dem Schwarzhaarigen, den er wie erhofft nicht mehr neben sondern leicht vor sich stehen sah. Tora wirkte leicht abwesend, sah ihn nur verschwommen an und Saga meinte, dass sich sein Freund gerade ganz woanders befand. Er kam Saga immer näher, schien es nicht mal ganz zu realisieren, bis er nah, viel zu nah, zu ihm heran getreten war. Dem Brünetten wurde augenblicklich heiß, war es doch beinahe so, als würde sein Körper von ganz allein auf Toras Nähe reagieren. Und als sich dann ihre Blicke trafen schien für einen Moment die Zeit stillzustehen. Die ganze Situation war so angespannt und Saga meinte das Knistern zu hören, das schwer in der Luft hing. Es benebelte ihn, ließ ihn für einen Moment einfach vergessen wo sie gerade waren und was hier eigentlich passierte. Gerade zählte einfach nur der Mann, der so verlockend nah vor ihm stand… Tora fixierte ihn regelrecht und es machte ihn immer unruhiger. Wie gebannt starrte er in Toras Augen, die ihn anhand der vielen Reflexionen des Wassers so sehr anfunkelten, dass er sich mit einem stummen Seufzen darin verlor. Sie waren sich mittlerweile so nah, dass Saga den leichten Atem des anderen an seiner Haut spürte, der ihm beinahe über sein Gesicht streichelte. Er wollte etwas sagen, wollte Tora irgendwie wissen lassen, wie er sich fühlte, doch nichts kam ihm über die Lippen. Zu sehr nahm ihn dieses Gefühl mit, das sich gerade wallartig in ihm ausbreitete. Tora hatte langsam seine Hände gehoben, sie begleitet von einer heftigen Gänsehaut Sagas nackten Arme entlangwandern lassen und legte sie letztendlich um Sagas Handgelenkte, wo er jetzt sicherlich seinen rasenden Puls spüren konnte... Saga fühlte nur noch Toras Haut auf seiner, sah das Gesicht des anderen so nah an seinem und es machte ihn blind. Heißer Atem perlte gegen seine Lippen, er fühlte sachte ihre Nasenspitzen aneinander treffen, sah dabei so unendlich tief in Toras Augen… Er wollte es und er konnte es spüren. Gleich würde es passieren. Gleich würde er endlich wieder Toras wunderbare Lippen kosten dürfen… Er war so kurz davor… Unbewusst kippten seine Augenlider zu und er spürte dieses Kribbeln auf seinen Lippen. Sie verzehrten sich nach ihrem Gegenpart, nach den Lippen des anderen, die nur noch Millimeter von ihnen entfernt waren… Ein beinahe nichtiger Abstand, den sie noch zu überwinden hatten… Und dann spürte er sie. Fast. Es war wie eine Feder, die für den Bruchteil einer Sekunde hauchzart über seine Lippen strich, bevor die zarte Berührung schon wieder unterbrochen wurde. Und zwar ruckartig. Saga hörte nur noch laute Schritte, die schnell auf sie zukamen und sah verschleiert, wie Tora sich blitzschnell von Saga ab- und dem kalten Geländer des Balkons neben ihm zuwandte. Augenblicklich schien Saga zu realisieren, wo sie sich hier befanden und was für einen Skandal sie ausgelöst hätten, wären sie bei dieser Aktion gerade beobachtet worden. Hastig versuchte er sich zu sammeln und linste kurz zu Tora, der irgendwie genauso nach seiner Fassung zu suchen schien. „Amano-san, da sie sind ja! Ah und Sakamoto-san ist auch dabei, perfekt. Wir wollen jetzt die Ausstellung besichtigen und würden Sie gerne in unserer bescheidenen Runde begrüßen.“ Der hagere Mann von ihrem ersten abendlichen Gespräch lächelte ihnen freundlich entgegen und war sich anscheinend überhaupt nicht bewusst, was er Saga gerade für ein persönliches Leid angetan hatte. Innerlich tausend Flüche beschwörend setzte sich Saga in Bewegung, um Tora und dem anderen Mann zurück in die große Vorhalle zu folgen, wo schon Nishikawa auf sie wartete. Verfluchter Mist! Er war so kurz davor! Womit hatte er das eigentlich verdient? Saga wurde sich schnell einig, dass er das überhaupt nicht verdient hatte und konnte innerlich nur bockig werden. Zum Mäusemelken war das doch… Als sie in die kleine Runde Nishikawas traten und nochmal freundlich begrüßt wurden, konnte Saga einfach seinen Blick nicht von Tora abwenden. Der Schwarzhaarige hatte sich unglaublich schnell wieder gefangen und kurz fragte sich Saga, ob nur er die vorherige Situation als so intensiv empfunden hatte. „Sakamoto-san, kommen Sie, nicht dass Sie uns verlieren.“ Überrascht schaute Saga zu Nishikawa, der ihm freundlich den Weg wies. Als er so in Gedanken gewesen war, hatte er gar nicht bemerkt, wie sich Tora und die Geschäftsmänner schon in Bewegung gesetzt hatten und Saga nur noch dumm in der Gegend rumstand. „Entschuldigen Sie, ich war kurz in Gedanken“ entschuldigte er sich nur und folgte dem menschlichen Wegweiser schließlich in den ersten Ausstellungsraum. Sagas jauchzte innerlich auf, als er sich in einem Raum prall gefüllt mit diversen eindrucksvollen Gemälden wiederfand. Moah! Gigantisch! Anscheinend strahlte er dieses Gefühl förmlich aus, denn Nishikawa trat lächelnd zu ihm heran und fragte „Na, gefällt es Ihnen?“ „Oh ja, das tut es allerdings. Es ist unglaublich.“ Saga war wirklich hin und weg und so begann er ein recht ausschweifendes Gespräch mit Nishikawa über die abstrakte Kunst. Die Zeit verging schneller als gedacht und so sehr Saga doch eigentlich auf seinen schwarzhaarigen Freund fixiert war, so sehr konnte er doch nicht umhin, in diese Welt der Kunst regelrecht einzutauchen. Dass Tora ihn beinahe unentwegt beobachtete und immer wieder verstohlen zu ihm linste, entging Saga in seiner Faszination vollkommen. „Ah, Sakamoto-san, ich freue mich wirklich außerordentlich Sie kennen gelernt zu haben. Sie haben einen exzellenten Geschmack. Ich würde mich freuen, Sie auf meiner nächsten Ausstellung wieder begrüßen zu dürfen.“ Oh Gott, Saga blieb die Spucke weg. Wie krass geil war das denn! „Sehr gern, Nishikawa-san. Es wäre mir eine große Freude.“ Eine kleine Verbeugung folgte und Saga war sich sicher, das Herz dieses Mannes im Sturm erobert zu haben. Er war einfach nur brillant! Tschaka! Sofort schaute er zu Tora, hoffte, dass dieser seinen gesellschaftlichen Erfolg mitbekommen hatte und sah mit Genugtuung, wie Tora ihn anlächelte. Saga erwiderte es nur und drehte sich zu dem immer noch redenden Nishikawa. Dieser betrachtete grad ein Gemälde einer deutschen expressionistischen Künstlervereinigung und schien davon recht angetan zu sein. Gerade als Saga auf einen Kommentar eingehen wollte, erhob Tora seine tiefe Stimme. „Nishikawa-san, bitte entschuldigen Sie, aber ich müsste mich und Sakamoto für einen Moment entschuldigen.“ Saga fiel auf, dass Tora leicht ungeduldig wirkte und er konnte sich schon erklären woran das lag. Ehrlich gesagt, er musste auch mal! Naja, nicht wirklich, aber doch sah er die Chance, es als Ausrede für ein wenig Zweisamkeit zu nutzen. Vielleicht würden sie das von vorhin ja wiederholen?... „Nicht doch, nicht doch. Gehen Sie nur! Wir sehen uns dann bei der Nachfeier, Amano-san“ antwortete Nishikawa mit einem kleinen Zwinkern und Saga fragte sich, warum er Tora jetzt diese kleine Geste hatte zukommen lassen. Na, wie dem auch sei. Tora verbeugte sich leicht und führte Saga hinaus durch einen anderen Raum. „Boah, Tiger, zum Glück hast du was gesagt. Ich brauch dringend mal ‘ne Pause.“ Saga drehte sich im Gehen zu Tora, der nur ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen trug. Warum, wusste Saga nicht, aber es steckte ihn an und so schritt er munter weiter, wo lang Tora ihn auch immer führen würde. „Bist du dir sicher, dass es hier zu den Toiletten geht?“ fragte Saga dann doch irgendwann, war ihm der weite Weg doch ein wenig merkwürdig vorgekommen. Was sollten nur die ganzen alten Säcke machen, wenn sie aufs Klo mussten? Mit ihren Krücken erst mal eine halbe Marathonstrecke bewältigen? Sicherlich nicht. „Nur die Ruhe“ meinte Tora schlicht und war sich anscheinend genau bewusst, dass er Saga damit nur noch mehr unter Spannung setzte. Wie fies! So ließ er sich weiterhin schweigend von Tora durch kleine und große Gänge führen und vergaß nach kurzer Zeit beinahe, dass sie ja eigentlich ein Ziel hatten. Plötzlich jedoch blieb Tora abrupt stehen und Saga bemerkte, dass sie sich vor einer kleinen unscheinbaren Tür befanden. Nanu? Das war definitiv nicht die Toilette. Fragend blickte er zu Tora, der irgendetwas in seiner Hosentasche zu suchen schien, es aber anscheinend nicht fand. „Soll ich dir helfen?“ meinte er nur und bemerkte amüsiert, wie Tora ihm einen erstaunten Blick zuwarf, der Saga ein wenig überheblich werden ließ. Entschlossen langte er einfach in die Hosentasche Toras und hörte mit Genugtuung, wie der andere erschrocken die Luft einzog. Oh, wie er solche Spiele liebte! Er sah wie sich Tora hektisch umblickte, wahrscheinlich um sich zu vergewissern dass sie niemand beobachten würde. Aber so abgelegen wie sie hier waren, konnte sich Saga einfach nicht vorstellen, dass jemand sie entdecken würde. Gerade genoss er das Gefühl der Überlegenheit, als er plötzlich einen funkelnden Blick erhaschte und stockte. Toras Hand hatte sich um seinen Unterarm geschlossen und drückte seine Hand immer weiter gen Schrittrichtung. „Wenn du schon dabei bist, dann hol es doch gleich raus“ kam es rau von Tora und Saga suchte schlagartig eine heftige Gänsehaut heim. Hatte er sich das jetzt eingebildet oder hatte Tora ihm wirklich gerade eine Erlaubnis gegeben? Ungläubig und gar nicht mehr so übermütig schaute Saga zu dem Schwarzhaarigen auf und versuchte zu erkennen, ob Tora das nun wirklich ernst gemeint hatte. Dieser grinste jedoch nur breit und führte nun seine eigene Hand mit in die eigentlich viel zu kleine Hosentasche. Oh Gott… Saga wollte schon innerlich sterben bei dem Gedanken, was er gleich berühren würde, da zog Tora jedoch seine und Sagas Hände zurück. Der Brünette schaute nur verwundert auf seine Handfläche, wo ihn plötzlich ein kleiner glänzender Schlüssel an schimmerte. Er dropte gedanklich. Ach das hatte Tora gemeint! „Mach sie auf“ ertönte es neben ihm und Saga besann sich der Situation, ehe er sich nun mit einem mulmigen Gefühl im Bauch der Tür zuwandte. „Muss ich mich jetzt fürchten?“ witzelte Saga leicht nervös, wollte er doch irgendwie herausfinden, was Tora mit dieser Aktion beabsichtigte. „Nein…“ erklang es plötzlich ganz nahe seines Ohres, was Saga unwillkürlich erschaudern ließ. Überrumpelt steckte er den kleinen Schlüssel einfach ins Schloss und ließ die Tür mit einem leisen Klicken aufspringen. Die ganze Situation kam Saga plötzlich leicht bizarr vor und so verspürte er allmählich ansteigende Aufregung, wusste er doch nicht, was ihn jetzt erwarten würde. Bevor er sich jedoch darüber Gedanken machen konnte, hörte er nur ein leises „Komm“ und sogleich ergriff Tora seine Hand. Er zog Saga in den kleinen Raum, der nur durch ein schmales Fenster hoch oben beleuchtet und somit fast gänzlich von Dunkelheit gefüllt war. Doch trotz der schwachen Lichtes konnte Saga deutlich erkennen, was dort in der Mitte des Raumes auf ihn wartete. Und es verschlug ihm den Atem. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Umfrage: Wievielen von euch ist es gestattet adult-kapis zu lesen? ^^ Antwort bitte per ENS oder im Kommi ~ je nach dem müsste ich dann einige Kapis in zwei Versionen hochladen (wegen der Storyline) Kapitel 6: ~Sechs~ ------------------ Mahahahaha~ Da ist es schon, mein erstes Adult-Kapi ^^ Premieeeere! Bin ja mal gespannt, wie es so ankommt :) Gewidmet ist dieses Kapitel... Ja, wem wohl? Dem liiieben, lieben Essilion ^^ Dafür, dass du so wunderbar begeistert bist und mir damit viel Freude bereitest :) Der Sex ist für dich xD ~~~~~~*°*~~~~~~ Mit einem Ruck drehte er sich zu Tora und starrte ihn an. „Das ist nicht dein Ernst!“ Völlig fassungslos, verwirrt und einfach nur ungläubig erwartete er eine Antwort von Tora, gerade so, als solle dieser ihm auf der Stelle widersprechen. Aber Tora grinste nur. „Doch, das ist es.“ Saga klappte der Mund auf. „Oh Kami…“ flüsterte er und drehte sich wieder zu dem Objekt in der Mitte des Raumes. Er trat näher an die kalte Glasvitrine und streckte seine nun leicht zitternde Hand aus, die jedoch Millimeter vor der Scheibe innehielt. Gerade war er einfach nur geplättet. Die leichten Spiegelungen des Glases funkelten ihm entgegen und anhand dieser Erscheinung, traute er sich einfach nicht, seine Hand weiterzuführen. „Tora, woher weißt du…?“ Der Schwarzhaarige stand noch immer hinter ihm im Raum, kam nun jedoch ebenfalls zu dem Objekt und stellte sich dicht neben den Brünetten. „Ich höre dir halt zu, wenn du mir etwas erzählst“ meinte Tora nur und Saga konnte nicht umhin, von diesen Worten extrem gerührt zu sein. Nur die Ruhe Saga, nicht überreagieren! Atmen, atmen… ruhig atmen! „Wow… Tiger, das ist einfach nur Wahnsinn! Das Original…?“ Immer noch schaute Saga wie gebannt auf das Bild, welches hinter der Glasscheibe auf einem kleinen Sockel thronte. „Hai, das Original von 1953. Ziemlich beeindruckend, oder?“ Für einen Moment wandte Saga seinen Blick ab um Tora in die Augen zu schauen. Mit wie viel Freude er ihn gerade anstrahlte, war dem Brünetten gar nicht bewusst, doch legte sich auch ein ehrliches Lächeln auf Toras Lippen, als er Saga so begeistert sah. „Beeindruckend? Das ist nicht nur beeindruckend, das ist einfach vollkommen… Wahnsinn!“ Tora schmunzelte daraufhin nur und er bemerkte, wie sich Saga wieder zurück zur der Vitrine gedreht hatte. „Kono Takashis ‚Sheltered Weaklings – Japan‘… Ich glaub‘s nicht…“ hauchte Saga und man sah ihm an, wie sehr es ihn beeindruckte, dieses Bild live und in voller Pracht vor sich zu haben. „Schau dir diese geniale Kunst an! Wie kann man so genial sein?“ Immer noch beeindruckt schwelgte Saga vor sich hin und sah nicht, wie Toras Ausdruck sich leicht veränderte. Erst als er plötzlich ein ungewohntes Gefühl an seiner Hand spürte, wandte er seinen Blick von dem Bild ab und schaute perplex hinunter. Toras Hand hatte seine einfach genommen und führte sie nun zur Vitrine, wo er Sagas Finger leicht auf das kalte Glas legte. Ein Schauer durchfuhr den Brünetten, war das Glas doch irgendwie unerwartet kühl. Gerade breitete sich eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen aus, als er die Wärme von Tora auf seinem Handrücken spürte. Der Schwarzhaarige hatte seine Hand auf die Sagas gelegt und drückte sie leicht gegen das Glas, gerade so, als wolle er Sagas Empfindungen durch den Kontakt ihrer Hände teilen. Und mit einem Mal schien eine tiefe Vertrautheit in der Luft zu hängen, die Saga meinte bereits zu kennen. Doch war das anhand der Umstände nicht schlichtweg unmöglich? Langsam löste er seine Finger von der Glasscheibe und nahm Toras Hand in die seine. „Tora…“ begann er zu sprechen, obwohl er nicht wusste, was er sagen wollte. Wie sollte er das anstellen? Die Frage, ob nur er diese Bindung zwischen ihnen fühlte, beschäftigte ihn so sehr, dass er drauf und dran war Tora einfach darauf anzusprechen. Doch irgendwie traute er sich das nicht… „Hm?“ unterbrach Tora seine inneren Zweifel und machte Saga klar, dass er jetzt irgendetwas sagen musste. „…Sag mal, …woher hattest du den Schlüssel?“ Warum Saga gerade das jetzt fragte, wusste er selbst nicht. Zwar schwirrten ihm gerade ganz andere Gedanken durch den Kopf, aber irgendwie wollte er das trotzdem wissen. Tora sah ihn überrascht an und begann sofort zu grinsen. „Na was glaubst du denn. Von Nishikawa hab ich den. Ich hatte mich vorhin ein wenig mit ihm über die Ausstellung unterhalten und zufällig erwähnte er, dass im Big Sight eines der Original Werke von Takashi untergebracht ist. Und da ich ja wusste, wie du zu dem Künstler stehst hab ich gleich mal nachgefragt. Et violá.“ Tora ließ dabei seine freie Hand leicht über den Raum gleiten und entlockte Saga ein leises Auflachen. „Achsoo~ ist das also. Aber sag mal…“ geistesabwesend strich Saga mit seinen Fingern leicht an Toras entlang, „das mit Takashi… Du wusstest wirklich, dass er einer meiner Lieblingskünstler ist?“ Fragend schaute er zu Tora und irgendwie kam es ihm so vor, als hätte sich der Abstand zwischen ihnen beinahe verflüchtigt. „Wären wir sonst hier?“ antwortete Tora amüsiert und schenkte ihm ein breites Lächeln, das Saga einfach nur erwidern konnte. Tora hatte ihm wirklich eine verdammt große Freude bereitet und allein, dass er ihm so genau zuzuhören schien, wenn er etwas von seiner Kunst erzählte, machte ihn wirklich glücklich. Er strahlte Tora an und in diesem Moment schien einfach alles richtig zu sein. Mittlerweile waren sie sich so nahe gekommen, dass Saga deutlich Toras wunderbaren Duft ausmachen konnte. Er liebte das Parfum des anderen, liebte überhaupt alles an dem Mann, der so wunderbar dicht vor ihm stand. Für einen Moment vergaß er alles um sich herum, blendete es einfach aus und verlor sich in dem durchdringenden Blick, den Tora ihm schenkte. Ohne es wirklich zu merken umgriff er auch mit seiner anderen Hand Toras, führte sie zusammen und genoss dieses Gefühl der Verbundenheit. Es war so wunderbar warm… Tora sah ihn weiterhin einfach nur an und je länger dieser Blick auf Saga lastete, desto aufgewühlter wurde er. Diese Spannung, die sich zwischen sie gelegt und Sagas ganzen Körper so langsam aber sicher vereinnahmt hatte, stieg immer weiter an. Mehr und mehr meinte Saga diesem Druck nachgeben zu wollen, der sich von innen her nach außen zu drängen versuchte. Und dann begann Tora zu Lächeln. Wie in Zeitlupe hob er ihre ineinander verschlossenen Hände, führte sie immer weiter nach oben, bis er schließlich einen zarten Kuss darauf hauchte. Und nun war für Saga die Zeit vorbei, noch länger an sich zu halten. Er schlang seine Arme um den Schwarzhaarigen und presste sich an ihn. Seine Hände wanderten über Toras Rücken, die eine fand schnell ihren Weg in den freigelegten Nacken und begann sachte, die kleinen Härchen zu kraulen. Er merkte deutlich, wie Tora nach einem kurzen überraschten Laut sofort darauf einstieg und Saga fest in seine Arme drückte. Ihr Atem wurde lauter, sie berührten und streichelten sich, an allen möglichen Stellen, die sie erreichen konnten. Sagas Hände wanderten wie aus einer eigenen Bewegung Toras Rücken hinab, bis zu dessen Steiß, wo sie einen kurzen Moment verweilten. Mit einem kleinen Ruck packte er Toras Hintern und drückte sich gleichzeitig fest gegen den Körper, der unter seinen Berührungen zu zerfließen schien. Tora keuchte. Offensichtlich hatte er mit so einer Aktion nicht gerechnet. In Saga brodelte es. Er hörte nur Toras erschwerten Atem, wie der Schwarzhaarige beinahe gehetzt klang. Immer noch trafen sich ihre Blicke und die Veränderung, die Saga in den Augen des anderen lesen konnte, machte ihn einfach verrückt. Toras Augen wurden immer dunkler. Sie fixierten ihn so intensiv, dass Sagas ganzer Körper zu kribbeln begann. Er spürte, wie Tora immer ungestümer mit seinen Händen über Sagas Körper wanderte. So nah es überhaupt ging pressten sie ihre Körper aneinander und plötzlich entwich auch Saga ein heiseres Keuchen. Tora hatte es ihm gleich getan und seine Hände fest in Sagas Hinterteil vergraben. Oh Kami… Und plötzlich spürte Saga wie er mit einem Ruck den Boden unter den Füßen verlor. „Nghh~ Tora…“ Der Schwarzhaarige hatte ihn in einer schnellen Bewegung angehoben, sodass Saga nur seine Beine um dessen Steiß schlingen konnte. Verdammt, war diese Pose verrucht… Saga musste sich stark zurück halten, um nicht laut aufzustöhnen, als er bemerkte, wie Tora ihn immer wieder gegen sich drückte. Sein Kopf kippte nach vorn und seine Stirn traf Toras, dessen Atem nun heiß gegen seine Lippen perlte. Spätestens jetzt konnte er nicht mehr. Toras heißer Atem, wie er ihn berührte und wie er ihn hielt… All das ließ Saga jegliche Grenzen überschreiten. In einer Euphorie die ihn bis in die letzte Zelle durchströmte begann er Tora wild zu küssen. Er war einfach nicht mehr Herr seiner Sinne. Als ihre Lippen aufeinander trafen entwich ihnen beiden ein erregtes Stöhnen, das jedoch in dem anhaltenden Kuss unterging. Saga schlang seine Arme um Toras Nacken, strich mit seiner Zunge fordernd über die sündigen Lippen und spürte schnell, wie der Schwarzhaarige willig seinen Mund öffnete. Unverhohlen drang Saga in Toras Mundhöhle ein, suchte nach seiner Zunge und begann ein heißes Spiel, welches den Schwarzhaarigen ein tiefes Grollen entlockte. Fuck, dieser Laut… In seiner Ekstase bemerkte Saga wie seine Hose immer enger wurde und immer wieder heiße Blitze in seinen Schritt schossen, wenn Tora ihn erneut fest gegen sich drückte. Er musste den Kuss lösen, als er seinen Kopf in den Nacken warf und ein viel zu lautes Stöhnen über seine Lippen entwich. Er hörte durch einen Schleier, wie Tora unwillig grummelte. Mit kratziger Stimme hauchte dieser nur hastig „Küss mich…“, bevor er sich vorbeugte und Sagas Lippen zu erhaschen versuchte. Atemlos beugte sich Saga zu Toras Lippen, zog und knabberte daran, ehe seine Zunge stürmisch die Toras suchte. Willig drückte er sich an Toras Körper, begann auf dessen Rhythmus einzusteigen und sich aufheizend gegen ihn zu bewegen. Er spürte, wie seine Erregung immer wieder gegen Toras Bauch streifte, wie Tora es nahezu darauf anlegte, ihn an sich zu reiben, um Saga die schönsten Laute zu entlocken. Scheiße war das geil… Ihr lautes Keuchen vermischte sich. Toras gehetzter Atem hallte in Sagas Ohren und füllte alles um ihn herum aus. Immer wieder stöhnten sie erregt in den Kuss, ließen die Bewegungen ihrer Körper schneller werden, bis Saga das Gefühl hatte, dass gleich alles vorbei für ihn war. „Kami..“ Er keuchte. „Tora…“ Und schon japste er auf. Tora hatte ihn in einer fließenden Bewegung gegen die kühle Wand gedrückt und küsste ihn um den Verstand. Saga spürte, wie sich Toras Körper immer bestimmender gegen ihn drängte, ihn immer mehr vereinnahmte, er spürte, wie sich etwas Hartes gegen seinen Innenschenkel drückte und es machte ihn verrückt. All das war zu viel für ihn. Seine Beherrschung verabschiedete sich mit einem letzten Wink und ließ Saga beinahe gequält aufstöhnen. „Fick mich!“ Er schlang die Arme um Toras breite Schultern und bewegte sich immer heftiger gegen den starken Körper, der ihn beinahe fesselnd gegen die Wand drückte. In seinem Rausch bemerkte Saga gerade noch, wie Tora sich kurz verspannte und heiser „Halt dich fest“ wisperte. Sofort drängte er sich näher an Tora und verspürte ein angenehmes Kribbeln in seiner Lendengegend, als er seine Beine fest um Toras Steiß schlang. Gott, war das berauschend… Sagas Kopf kippte ihm in den Nacken und seine Augen drifteten unwillkürlich zu, als er spürte, wie sich Tora hastig an seinem Gürtel zu schaffen machte. Oh Gott…! Mit einer einzigen Bewegung hatte Tora Sagas Hose mitsamt Boxershorts bis zu seiner Kniekehle gezogen und begann nun, sich hektisch seiner eigenen Sachen zu entledigen. Saga stöhnte laut auf, als er endlich Toras warme Hände an seiner nun nackten Hüfte spürte, die ihn leicht anhoben. Sein Kopf lehnte mittlerweile an der kühlen Wand und seinen geöffneten Lippen entwich unaufhörlich schweres Keuchen. Er wollte ihn endlich in sich spüren…! Und dann plötzlich entfloh beinahe ein heiserer Aufschrei seiner Kehle. Vor Schmerz riss er die Augen weit auf und versuchte angestrengt, das zerreißende Gefühl in seinem Inneren zu ignorieren. Tora hatte sich mit einer einzigen Bewegung so weit in ihn getrieben, dass er für einen Moment vergaß zu atmen. „Tora…“ Saga hatte nicht kontrollieren können, dass seine Stimme einen leicht schmerzverzehrten Ton mit sich trug und so war er sich sicher, dass Tora seine Schwäche gehört hatte. Als wüsste der Schwarzhaarige, was gerade in Saga vorging, hielt er in seiner Bewegung inne und löste eine Hand von Sagas Hüfte. Er führte sie gemächlich hinauf zu Sagas Wange, strich beruhigend über die leicht gerötete Haut. „Gehts…?“ fragte Tora heiser und Saga hörte deutlich das unterdrückte Zittern in dessen Stimme, merkte, wie ungeduldig der andere immer wieder leicht zuckte. Ein schwaches Nicken und Saga lehnte sich Nähe suchend in die warme Berührung an seiner Wange. Gerade hatte der Brünette wieder seine Augen geschlossen, da spürte er Toras feuchte Lippen an den seinen. Ein Prickeln durchzog angenehm seinen ganzen Körper, als eine vorwitzige Zunge einfach in seine Mundhöhle eindrang und ihren Spielpartner zum Tanz aufforderte. Gleichzeitig spürte er ein heftiges Ziehen in seinem Unterleib, hatte Tora doch begonnen, sich wieder behutsam in ihn gleiten zu lassen. Immer leidenschaftlicher wurde das heiße Spiel ihrer Zungen und dann, ganz langsam, konnte Saga die Situation wieder genießen. Der Kuss wurde noch intensiver, war der Schmerz doch fast abgeklungen und wurde ersetzt durch schier unstillbare Lust. Nach kurzer Zeit begann Saga selbst, sich gegen Tora zu bewegen. Er küsste ihn so verlangend, dass ihm beinahe die Luft wegblieb, doch war das in diesem Moment einfach egal. Er wollte ihn spüren, wollte Tora so nahe sein, wie es nur ging und so schlang er immer fester seine Beine um Toras Steiß, schob sich gegen den anderen und stöhnte. Tora wurde einfach mitgerissen von Sagas ungestümen Verlangen, stieß immer tiefer in den schlanken Körper und brachte diesen zum Zergehen. „Kami.. Tora…“ keuchte Saga schwer gegen die feuchten Lippen, zog an ihnen und biss hinein, während ihm immer wieder wollüstige Laute entflohen. Tora war zu geil. Zu geil, als dass er irgendwie hätte an sich halten können und als der andere immer hemmungsloser in ihn stieß, konnte Saga einen leisen Aufschrei nicht mehr unterdrücken. Sein ganzer Körper bebte, bis in jeden Winkel durchzog sich dieses kribbelnde Gefühl und jagte durch seine Nerven. „Verfluchte… Scheiße… Ahh, Tora… tiefer!...Ahh…“ In Sagas Kopf wurde alles blank. Diese Ekstase war unglaublich. Sie bewegten sich so heftig gegeneinander, dass Saga deutlich die Wand in seinem Rücken spürte. Tora schob ihn regelrecht dagegen und drang damit so tief in Saga ein, dass die Erregung ihn beinahe zu übermannen drohte. Er konnte sich nicht mehr auf den Kuss konzentrieren. So kippte sein Kopf erneut gegen die Wand und seinen sündigen Lippen entwich ein erregtes Stöhnen, als Toras Hand auf einmal in seiner Schrittgegend verschwand und begann, ihn zu massieren. Er fühlte nur noch dieses unglaubliche Gefühl durch seinen ganzen Körper pulsieren, hörte und spürte Toras gehetzten Atem nah an seinem Ohr. Diese Hitze, Toras betörender Duft, dieses unglaublich geile Gefühl… Saga stöhnte gedehnt auf, ehe all die Anspannung aus seinem Körper wich und jeden Funken von Euphorie mit sich fort trug. Er konnte Tora in sich spüren, fühlte die heiße Flüssigkeit in seinem Inneren und wie Tora verschwitzt und vollkommen außer Atem leicht um ihn zusammen sackte. Nach Luft ringend genoss Saga die Nachwellen seines Orgasmus und begann beinahe geistesabwesend durch Toras zerwühlte Haare zu streichen. Verdammt, war das geil… Er merkte deutlich, dass Tora genauso erschöpft war wie er selbst, doch noch immer hielt der Schwarzhaarige ihn fest, drückte ihn gegen die Wand und schien nicht die Absicht zu haben, die Pose so bald wieder zu ändern. Und es fühlte sich so gut an… Ein erneutes Kribbeln durchzog leicht seinen Körper, als er sich bewusst wurde, dass er Tora noch immer in sich spürte. Diese Verbindung war derartig intensiv und Saga fühlte sich in diesem stillen Moment so befriedigt, dass er leicht seinen Kopf nach vorn beugte und versuchte, Toras Blick zu erhaschen. Doch dies gelang ihm nicht. Tora hatte noch immer die Augen geschlossen und auch sein Atem hatte sich noch nicht wieder ganz beruhigt. Seine Lippen waren einen Spaltbreit geöffnet und ein feuchter Schimmer verzierte die weiche Haut, sodass Saga einfach nicht widerstehen konnte. Noch ein Stück weiter beugte er sich nach vorn und schnappte verspielt nach Toras Lippen, die wie aus einem Reflex sofort auf das Spiel einstiegen. Der Kuss war sanft. Unerwartet sanft für die Hemmungslosigkeit, mit der Tora den Brünetten gerade genommen hatte. Dieser Mann war einfach unbeschreiblich… Saga intensivierte den Kuss, haschte nach den vollen Lippen des anderen, zog und saugte an ihnen und spürte, wie Tora ihm so unerwartet viel Zärtlichkeit entgegenbrachte, dass es ihn erschaudern ließ. Er fühlte Toras warme Hand an seinem Schlüsselbein streicheln, ehe sie höher fuhr und sich hauchzart auf Sagas Wange legte. Gott, wie er diese Geste liebte! Es verschaffte ihm so ein immenses Gefühl von Geborgenheit. Wenn Tora ihn so streichelte, ihn so küsste und einfach nur festhielt… Und wieder spürte er langsam diese Hitze in sich aufsteigen. Er konnte schlicht und ergreifend nichts dagegen tun, dass diese Nähe zu Tora ihn um den Verstand brachte. Ungewollt steigerte er sich in den Kuss hinein, hörte ein überraschtes Aufkeuchen, als er mit seiner Zunge einfach zwischen Toras Lippen glitt. Dieses Kribbeln von zuvor jagte schauerweise durch seinen gesamten Körper und urplötzlich turnte ihn die ganze Situation unheimlich an. Wie er zwischen Tora und der Wand hing… Wie er sich allein auf die starken Arme Toras verlassen musste und diesem somit fast hilflos ausgeliefert war. Und wie gut er sich doch dabei fühlte… Das alles ließ ihn schon wieder vergessen was er tat und so begann er sich so gut es ging aufzustemmen und wieder auf Toras Schoß hinabgleiten zu lassen. Ein tiefes Grollen entwich Tora in den mittlerweile leidenschaftlichen Kuss, als er spürte, was Saga vorhatte. Der Brünette zog seine Muskeln zusammen und verengte sich um Tora, während er immer mehr begann sich gegen den Schwarzhaarigen zu bewegen. Er wollte es. Er musste es haben! Nur noch einmal dieses unglaubliche Gefühl… Aufregung keimte in ihm auf, als er spürte, wie auch Tora langsam begann sich wieder gegen ihn zu drängen. Wie ihr Kuss immer wilder wurde und zu einem kleinen Kampf ausartete, der ihnen beiden jeglichen rationalen Gedanken verlieren ließ. Wie diese Hitze durch ihre Körper strömte… Saga konnte nicht mehr. Er war mittlerweile schon wieder so erregt, dass er es selbst nicht fassen konnte. Immer weiter versuchte er auch Tora zu stimulieren, zog sich um ihn zusammen und drückte sich rhythmisch zu der Bewegung ihrer Körper an die leicht verschwitzte Brust des anderen. Er entlockte Tora unaufhörlich schweres Keuchen, ging sogar so weit, dass sich Tora leise stöhnend von seinen Lippen lösen und nach Luft ringen musste. „Hah…Saga…“ Doch Sagas Lippen haschten weiter nach Toras, leckten an ihnen und zogen daran, unterbanden jedes Wort, was der Schwarzhaarige jetzt hatte an ihn richten wollen. Beinahe zügellos holte er sich einfach das, wonach er verlangte und merkte, dass er Tora endlich da hatte, wo er ihn haben wollte. Immer mehr spürte er Tora wieder in sich, verliebte sich in dieses Gefühl, von dem anderen ausgefüllt zu sein, sodass er leise Toras Namen stöhnte. Und schon entwich ein heiserer Schrei seiner Kehle. Tora hatte unverhofft diesen einen Punkt in ihm getroffen, der seinen ganzen Körper unter Strom setzte. „Oh Gott… Toraa~“ Der Aufschrei wurde sofort von dem stürmischen Kuss verschluckt und das Verlangen nach Tora war in diesem Moment so groß, dass es Saga vergessen ließ, was er tat. Er wollte mehr, mehr davon und zwar sofort. Fast unbarmherzig bewegte er sich gegen Tora, ließ sein Becken auf dessen Erektion kreisen und ging noch einen Schritt weiter. So gut es ging stemmte er sich immer wieder auf und warf sich Toras kraftvollen Stößen entgegen. Ein unglaubliches Prickeln durchzog jede Sehne seines Körpers und er begann, sich ungestüm einfach das zu holen was er brauchte. Seine Beine klammerten fest um Toras Steiß und gaben ihm den nötigen Halt, um sich beinahe hemmungslos Toras Bewegungen entgegen zu schieben. „Kami… Saga…“ Ein Schauer durchfuhr ihn, als Tora feucht gegen seine Lippen wisperte und es machte ihn wahnsinnig. Wie er Sagas Namen gehaucht hatte, sich so vollkommen ekstatisch in ihn trieb, es machte ihn so unendlich an, dass er spürte, wie er schneller an seinen Höhepunkt gelangte, als ihm eigentlich lieb war. „Oh … Gott… Tora…Ich-…“ Doch weiter kam er nicht. Tora hatte sich mit einer letzten kraftvollen Bewegung so tief in ihm versenkt, dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde, ehe er mit einem heiseren Aufschrei zwischen ihre erhitzten Körper kam. „...Scheiße…“ keuchte er erschöpft und spürte, wie sich auch Tora nach den letzten tiefen Stößen in ihn ergoss. Für den Schwarzhaarigen war das alles anscheinend zu viel. Nach Luft ringend knickte er ein, rutschte langsam mit Saga die Wand hinunter und sackte erschöpft auf dem Boden zusammen. Saga hatte dies nur durch einen Schleier mitbekommen, zu sehr hatten ihm ihre zwei „Erlebnisse“ gerade die Kraft geraubt. Er spürte, wie Tora trotz seiner Erschöpfung schützend seine Arme um Saga schlang und ihn fest an sich drückte. Die Geborgenheit, die Tora ihm gerade schenkte, fühlte sich so unbeschreiblich gut an. Es war so warm, Tora war überall und er hätte jetzt nichts lieber getan, als in den Armen des anderen einzuschlafen. Reflexartig schmiegte er sich an Tora, vergrub sein Gesicht an dessen Brust und spürte den schnellen Herzschlag, der ihm irgendwie vertraut vorkam. Es fühlte sich an wie sein eigener Rhythmus und Saga wurde mal wieder klar, dass er sich noch nie so zu einem Menschen hingezogen gefühlt hatte. Fest krallte er sich in Toras Shirt und kuschelte sich regelrecht in dessen Armen ein. Normaler Weise war Saga nicht der Typ, der sich so schutzbedürftig vor anderen zeigte. Lediglich mit Uruha war es etwas anderes. Nur bei seinem besten Freund offenbarte er diese Seite an sich, die ihn so verletzbar machte. Doch hatte er bei Tora irgendwie das Gefühl, dass er einfach so sein konnte wie er war und so gab er sich ganz dessen Wärme hin, die ihn mittlerweile umhüllte. Wie unglaublich... „Saga…“ Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er von irgendwo leise Toras Stimme. Doch sie klang so fern, dass er sie beinahe überhört hätte. „Mhhh…“ machte er nur und schmiegte sich in seinem Halbschlaf noch enger an den so vertrauten Körper. „Hey Saga… Nicht einschlafen.“ Ein leichter Windhauch pustete gegen sein Ohr und ließ Saga ein wenig erschaudern. „Hmm?“ Schwerfällig öffneten sich seine Augenlider und er blickte planlos umher. Mittlerweile war er halb in Toras Schoß gerutscht, hatte sich beinahe in dessen Armen eingekugelt und spürte nur, wie Tora ihn fest umschlungen hielt. Man, das war wirklich gemütlich... Unwillig richtete er sich auf und spürte wie sich ihm die Wärme entzog. „Maah~… fast eingeschlafen…“ nuschelte er und rieb sich kurz über die Augen, um wieder einigermaßen klar zu werden. „Das hab ich bemerkt“ grinste Tora und Saga konnte nicht umhin, sich dem anzuschließen. Noch einmal wischte er sich über die Augen und merkte, wie sich die Müdigkeit langsam verabschiedete. „Hättest mich ja davon abhalten können…“ Ein schelmischer Blick traf Tora, der nur belustigt auflachte und amüsiert „Hast du etwa noch nicht genug?“ fragte. Saga musste ob dieser Frage einfach lachen. „Du weißt doch wer ich bin, Tiger. Ich bin unersättlich“ flüsterte er und leckte sich provokant über seine schönen Lippen. „Jaja, schon klar. Aber ich denke doch wir sollten langsam wieder zu Nishikawa zurückgehen, sonst verpassen wir ja das Beste.“ Tora erhob sich und streckte Saga seine Hand entgegen, um ihm ebenfalls aufzuhelfen. Dieser ergriff nur schmunzelnd Toras Hand und nuschelte leise und eher zu sich selbst „Das Beste hab ich doch gerade hinter mir“, ehe er sich voll aufrichtete. Tora schienen die leisen Worte nicht entgangen zu sein, stand er doch nur mit einem breiten Grinsen vor Saga und beobachtete ihn. Auch Saga stand einfach nur da und sah den Schwarzhaarigen an, bevor sein Blick nach unten schweifte und an Toras immer noch unverdeckter Körpermitte hängen blieb. Mit funkelnden Augen betrachtete er, was er dort sah, als Tora plötzlich seine Stimme erhob. „Hilfst du mir?“ Sagas Blick ruckte nach oben und er sah belustigt, wie Tora ihn anzüglich betrachtete. „Wenn du mir dafür auch hilfst…?“ Ein beinahe diabolisches Funkeln lag in Sagas Augen, als er nah zu Tora herantrat und seine Arme um dessen Hüfte schwang. „Aber gern doch“ säuselte Tora nur und tat es dem Brünetten gleich. Dass sie sich durch die Aktion schon wieder unglaublich nahe kamen störte Saga nicht im Geringsten. Eher im Gegenteil, er genoss es einfach Tora zu spüren. Und da war es ihm gänzlich egal, was ihm der Schwarzhaarige für Berührungen schenkte. Langsam zogen sie sich gegenseitig die Hosen wieder über die Hüftknochen, doch nicht, ohne sanft ihre Lippen zu erhaschen und dem anderen einen innigen Kuss zu rauben. Nach einer kurzen Zeit, in der sie die Gürtel schon längst wieder geschlossen, die Vereinigung ihrer Lippen aber noch nicht gelöst hatten, gab Saga Tora einen letzten kleinen Kuss und zog sich von ihm zurück. „Komm, Tiger, wir sollten jetzt zurück.“ Kurz vor dem Rausgehen drehte sich Saga noch einmal um und betrachtete sehnsüchtig das Gemälde, das er jetzt zurück lassen musste. „Hach, am liebsten würde ich es klauen…“ flüsterte er und hörte neben sich nur ein leises Auflachen. „Ich glaub dann wär Nishikawa gar nicht mehr so angetan von dir, mh?“ „Naja, hast Recht.“ Er seufzte leicht theatralisch und ließ die Tür leise ins Schloss fallen. „Musst noch abschließen“ sagte er zu Tora, der ihn schon voller Elan mit sich gezogen und beinahe den kleinen Gang verlassen hatte. „Ach, ja richtig.“ Er beobachtete Tora dabei, wie er sich nochmal zur Tür begab und diese mit einem leisen Geräusch wieder verriegelt wurde. Mann, hatte Tora aber auch einen geilen Körper… Die ganze Rückenpartie und der knackige Hintern… Völlig versunken, in das Erscheinungsbild des anderen, bemerkte Saga nicht, wie Tora bereits wieder vor ihm stand und ihn angrinste. „Na, was träumst du grad?“ riss ihn die tiefe Stimme aus seinen Gedanken und er sah nur, wie Tora ihn amüsiert musterte. „Ach, nichts. Hab nur nachgedacht“ wich er schnell aus und setzte sich in Bewegung, um sich wieder zu den Ausstellungsräumen zu begeben. „Werden die sich nicht wundern...? Ich mein, wir waren total lange weg“ fragte er leise, während er sich im Gehen zu Tora drehte und ihm einen fragenden Blick schenkte. Der winkte jedoch nur lässig ab und führte Saga weiter durch die Gänge, durch die sie vor nicht allzu langer Zeit schon mal gelaufen waren. Sie schwiegen weiterhin, schien doch jeder gerade seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Am liebsten hätte Saga jetzt einfach Toras Hand ergriffen und das Gefühl von eben nochmal aufleben lassen, welches Toras Kontakt so mit sich brachte. Denn irgendwie beschlich es Saga, dass sich diese Vertrautheit von vorhin so langsam wieder verabschiedete. Nur warum, das wollte ihm einfach nicht klar werden. Leicht zweifelnd schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der ins Nichts starrend neben ihm her lief. Ob er ihn vielleicht darauf ansprechen sollte? War es nicht immer besser, wenn man über so etwas sprach? Er überlegte noch kurz und gerade als er tief durchatmete, um das schwierige Thema anzuschneiden, wurde er in seinem Plan unterbrochen. Lautes Stimmgewirr verdeutlichte ihm, dass sie bereits wieder bei den Ausstellungsräumen angelangt waren und ehe er es sich versah, überquerten sie die Türschwelle zu dem großen Foyer. Na super. Hatte er mal wieder zu lange gezögert... „Komm“ hörte er Tora neben sich, der augenblicklich leicht vor ihm lief und ihnen einen Weg durch die vielen Leute bahnte. Viel zu schnell waren sie bei den üblichen Verdächtigen angelangt und wurden sogleich munter empfangen. „Ahh, Amano-san, Sakamoto-san, da sind sie ja wieder.“ Mit einem freundlichen Lächeln trat Nishikawa einen Schritt zur Seite, um für Saga und Tora Platz an dem kleinen Stehtisch zu machen. „Hat es ihnen gefallen?“ wandte er sich mit gesenkter Stimme an Saga und der Brünette konnte Nishikawa ansehen, dass er ahnen konnte, wie sehr Saga dieses Bild umgehauen hatte. „Gefallen? Nishikawa-san, entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber was Sie mir da ermöglicht haben war einfach nur Wahnsinn. Ich danke Ihnen, ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages wirklich ein Original von Kono Takashi vor meinen Augen haben würde. Er ist definitiv einer meiner Lieblingskünstler, müssen Sie wissen.“ Mit jedem Wort das Saga sprach wurde Nishikawas Lächeln immer breiter. Er schien sich wirklich zu freuen, dem Brünetten eine so große Freude gemacht zu haben. „Oh wirklich? Und ich dachte mir schon, dass sie diesen begnadeten Künstler kennen. Aber dass es einer ihrer favorisierten Künstler ist, hätte ich mir bei Ihrem Geschmack ja auch wahrlich denken können.“ Nishikawa lachte heiter auf und auch Saga musste ob dieses Kompliments leicht schmunzeln. Er unterhielt sich noch eine ganze Weile mit Nishikawa über sein Studium, seine Semesterarbeit und seine künstlerische Orientierung. Es machte Saga wirklich Spaß, denn in Nishikawa schien er jemanden gefunden zu haben, der gleichermaßen an der Kunst interessiert war, wie er selbst und dabei auch noch auf der gleichen Wellenlänge zu sein schien. Als Nishikawa ihm dann auch noch seine Unterstützung zu seiner Semesterarbeit und anderen Kunstprojekten anbot, war Saga klar, dass er am heutigen Abend eine der wichtigsten Beziehungen für seine Kariere geknüpft hatte. Irgendwann gesellte sich auch Toras Manager zu ihnen, den Saga jedoch irgendwie nicht sonderlich sympathisch finden konnte. Er war groß, verdammt hübsch und war anscheinend selbst ein ehemaliges Model, den das Alter einfach vom Laufsteg katapultiert hatte. Tora schien sich echt gut mit dem zu verstehen und zu Sagas Unmut bemerkte er, wie dieser verteufelt hübsche Kerl viel zu charmant mit Tora umging. Schlimmer war jedoch, dass Tora drauf einstieg und so vertieft war, in irgendwelche Gespräche, dass sich Saga wirklich dabei erwischte, wie er vor seinem inneren Auge den Manager einfach von Tora wegstieß und ihn für seine Anmachversuche beschimpfte. Argh! Dass er aber auch immer so schnell eifersüchtig werden musste. Unmöglich! Er konzentrierte sich stattdessen weiterhin auf das Gespräch mit Nishikawa und so vergingen die nächsten zwei bis drei Stunden, in denen der Brünette nicht nur neuen Leuten vorgestellt, sondern auch herzlich in diese Welt der Einflussreichen aufgenommen wurde. Er musste ja selbst zugeben, dass er hier durchaus reinpasste. Als er sich irgendwann gerade mit einem relativ erfolgreichen freischaffenden Künstler unterhielt, spürte er plötzlich, wie sich eine Hand auf seine Schultern legte und sich jemand neben ihn stellte. Er unterbrach in dem Satz, den er hatte sagen wollen und schaute fragend zur Seite, wo er einen leicht grinsenden Tora erblickte. Gerade als er ansetzen wollte, um seinem Gesprächspartner nicht das Ende seines Satzes vorzuenthalten, begann Tora allerdings zu sprechen. „Ich werde mich jetzt langsam auf den Weg machen, hab morgen ziemlich früh ein Shooting. Willst du gleich mitkommen oder noch bleiben?“ Kurz überlegte der Brünette, nickte dann jedoch mit einem kurzen „Hai, ich komme mit“ und entschuldigte sich bei dem anderen Mann, der ihnen nur noch freundlich einen guten Rückweg wünschte. Nach dem sie sich von allen verabschiedet hatten, wobei Nishikawa Saga noch seine Nummer zukommen ließ – yeah Baby! -, liefen sie beinahe schlendernd durch das große Eingangsportal, dass sie wieder raus in die kühle Nacht führte. Saga wusste nicht warum, aber irgendwie war es seltsam, seitdem sie zwei wieder unter sich waren. Tora sprach kein Wort mit ihm, schien nur abwesend in seinen Gedanken herumzuwüten, verzog er doch ab und an leicht das Gesicht. Was auch immer jetzt los war, es bedrückte Saga irgendwie. Das erste Mal überhaupt empfand er das Schweigen, das sich zwischen sie gelegt hatte, als unangenehm und so entschloss er, einfach das anzusprechen, was er vorhin schon hatte zur Sprache bringen wollen. „Du, Tiger, sag mal…“ begann er und lenkte seinen Blick zu dem Schwarzhaarigen, der immer noch nach vorne starrend neben ihm lief. Mit einem tiefen „Hm“ signalisierte Tora, dass er Saga zuhörte, doch so ganz offen schien der andere für ein Gespräch gerade nicht zu sein. Und trotzdem wollte der Brünette das jetzt endlich geklärt haben. „Naja, sag mal, das vorhin… Was… Was sollte das eigentlich?“ Einen kurzen Moment schien es so, als fühlte sich Tora auf irgendeine Weise ertappt, huschte sein Blick doch auffällig unruhig über die fast vollkommen leere Straße. Ein leises Räuspern folgte, was die Situation nur noch angespannter werden ließ. Und dann schien Tora endlich die passenden Worte gefunden zu haben, die Saga jedoch in seiner Bewegung starren ließen. „Vergiss das von vorhin einfach. Es war nichts.“ Schockiert stand Saga einfach nur da und sah, wie Tora sich zu ihm umdrehte. „Komm, weiter.“ Doch er ignorierte die Aufforderung des anderen einfach. „Wie, vergessen? Es war nichts, sagst du? Ich finde ehrlich gesagt schon, dass da was war.“ Er setzte sich wieder in Bewegung, doch nicht ohne Tora einen mehr als abschätzenden Blick zuzuwerfen. Was zur Hölle sollte das denn jetzt schon wieder? Warum erklärte Tora ihre intimen Momente immer für nichtig? „Ach komm Saga, mach nicht so ‘nen Aufstand, das ist-“ „Als würde ich ‘nen Aufstand machen. Tora wir hatten Sex, ist dir das entfallen?“ Völlig ungläubig versuchte er, Toras Blick auf sich zu ziehen, doch der Schwarzhaarige schaute wie versteinert gerade aus. „Ist mir nicht entfallen Saga, aber komm schon. Das war nur Sex, ne schnelle Nummer zwischendurch. Das müsste doch gerade dir bekannt vorkommen.“ Mehr sagte Tora nicht und in diesem Moment war Saga einfach zu fassungslos, um irgendetwas Geistreiches von sich zu geben. Was lief denn jetzt schon wieder falsch? War er für Tora wirklich nicht mehr als ein beliebiger Zwischendurchfick? Die gute Laune, die ihm dieser Abend bis jetzt eigentlich beschert hatte, verflüchtigte sich so rasant, dass Saga einfach nichts dagegen tun konnte, als deprimiert aufzuseufzen. Schweigend und einen unnötigen Abstand wahrend liefen sie weiter Richtung der U-Bahn Station, die Saga nach Hause bringen würde. Aber er konnte das doch jetzt nicht so ungeklärt lassen! Ohne es zu wollen wurde er innerlich immer aufgewühlter, wenn nicht sogar verzweifelt. Für ihn war das vorhin alles andere als eine schnelle und x-beliebige Nummer gewesen. Es war so unglaublich intensiv und vertraut, dass er einfach nicht damit klar kam, wie Tora so anders darüber denken konnte. „Tora-“ setzte er an, wurde jedoch sofort von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. „Ich bring dich noch zur Bahn.“ Distanziert und abweisend. Anders konnte Saga dieses Gefühl nicht beschreiben, was ihm der Mann seines Herzens gerade entgegen brachte. Es nahm ihm all seinen Mut und seine Lust, Tora erneut darauf anzusprechen, würde es doch nur in einem weiteren Versuch enden, das Thema unauffällig unter den Tisch zu kehren. Warum verhielt sich der Schwarzhaarige nur so? Er konnte es sich einfach nicht erklären, wie Tora schon wieder so tun konnte, als sei nichts gewesen. Obwohl, das tat er ja eigentlich nicht mal, viel schlimmer sogar. Er akzeptierte es und spielte es mit einer so vernichtenden Gleichgültigkeit runter, dass es nicht mehr wert war, als sich in einem Lokal ein Bier zu bestellen. In seinen verzweifelten Gedanken versunken, bemerkte Saga gar nicht, wie sie bereits die U-Bahnstation erreicht und den großen Torbogen passiert hatten. Just als Saga dies realisierte und seinen Kopf hob, sah er gerade noch wie sein Zug einfuhr. „Oh, das ist meine Bahn!“ rief er und drehte sich zu Tora, war er sich doch unschlüssig, ob er jetzt rennen oder einfach die 30 Minuten auf den nächsten Zug warten sollte. Tora nahm ihm diese Entscheidung ab, ergriff ihn bei der Hand und rannte los, wobei er Saga hinter sich herzog. Völlig überrumpelt ließ er sich zu seinem Zug ziehen und merkte gerade noch, wie Tora seine Hand löste, um ihn in die Bahn zu schieben. Viel zu schnell ertönte das Warnsignal, dass sich die Türen jetzt schließen würden und er hörte gerade noch ein „Komm gut nach Hause!“, ehe die Türen des Zuges mit einem lauten Geräusch zugefallen waren. Saga sah noch, wie Tora ihm ein Winken schenkte, als sich die Bahn auch schon in Bewegung gesetzt hatte und den Schwarzhaarigen aus seinem Blickfeld verschwinden ließ. Was für ein beschissenes Ende… ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 7: ~Sechs Non-Adult~ ---------------------------- Soo~ Und noch einmal in einer jugendfreien Variante ^^ Schade Leute, ihr verpasst was xD (das ist fies... ich weiß...) Ich hab den Teil einfach rausgenommen und die Stellen direkt darum ein wenig umgeschrieben, sodass der Lesefluss nicht wirklich gestört wird (hoffe ich zumindest) Damit ihr trotzdem im Geschehen seid: 2 mal!! Die Wand musste so einiges aushalten ^^ Insofern widme ich diese non-adult Version der Wand :) ~~~~~~*°*~~~~~~ Mit einem Ruck drehte er sich zu Tora und starrte ihn an. „Das ist nicht dein Ernst!“ Völlig fassungslos, verwirrt und einfach nur ungläubig erwartete er eine Antwort von Tora, gerade so, als solle dieser ihm auf der Stelle widersprechen. Aber Tora grinste nur. „Doch, das ist es.“ Saga klappte der Mund auf. „Oh Kami…“ flüsterte er und drehte sich wieder zu dem Objekt in der Mitte des Raumes. Er trat näher an die kalte Glasvitrine und strecke seine nun leicht zitternde Hand aus, die jedoch Millimeter vor der Scheibe innehielt. Gerade war er einfach nur geplättet. Die leichten Spiegelungen des Glases funkelten ihm entgegen und anhand dieser Erscheinung, traute er sich einfach nicht, seine Hand weiterzuführen. „Tora, woher weißt du…?“ Der Schwarzhaarige stand noch immer hinter ihm im Raum, kam nun jedoch ebenfalls zu dem Objekt und stellte sich dicht neben den Brünetten. „Ich höre dir halt zu, wenn du mir etwas erzählst“ meinte Tora nur und Saga konnte nicht umhin, von diesen Worten extrem gerührt zu sein. Nur die Ruhe Saga, nicht überreagieren! Atmen, atmen… ruhig atmen! „Wow… Tiger, das ist einfach nur Wahnsinn! Das Original…?“ Immer noch schaute Saga wie gebannt auf das Bild, welches hinter der Glasscheibe auf einem kleinen Sockel thronte. „Hai, das Original von 1953. Ziemlich beeindruckend, oder?“ Für einen Moment wandte Saga seinen Blick ab um Tora in die Augen zu schauen. Mit wie viel Freude er ihn gerade anstrahlte, war dem Brünetten gar nicht bewusst, doch legte sich auch ein ehrliches Lächeln auf Toras Lippen, als er Saga so begeistert sah. „Beeindruckend? Das ist nicht nur beeindruckend, das ist einfach vollkommen… krass!“ Tora schmunzelte daraufhin nur und er bemerkte, wie sich Saga wieder zurück zur der Vitrine gedreht hatte. „Kono Takashis ‚Sheltered Weaklings – Japan‘… Ich glaub‘s nicht…“ hauchte Saga und man sah ihm an, wie sehr es ihn beeindruckte, dieses Bild live und in voller Pracht vor sich zu haben. „Schau dir diese geniale Kunst an! Wie kann man so genial sein?“ Immer noch beeindruckt schwelgte Saga vor sich hin und sah nicht, wie Toras Ausdruck sich leicht veränderte. Erst als er plötzlich ein ungewohntes Gefühl an seiner Hand spürte, wandte er seinen Blick von dem Bild ab und schaute perplex hinunter. Toras Hand hatte seine einfach genommen und führte sie nun zur Vitrine, wo er Sagas Finger leicht auf das kalte Glas legte. Ein Schauer durchfuhr den Brünetten, war das Glas doch irgendwie unerwartet kühl. Gerade breitete sich eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen aus, als er die Wärme von Tora auf seinem Handrücken spürte. Der Schwarzhaarige hatte seine Hand auf die Sagas gelegt und drückte sie leicht gegen das Glas, gerade so, als wolle er Sagas Empfindungen durch den Kontakt ihrer Hände teilen. Und mit einem Mal schien eine tiefe Vertrautheit in der Luft zu hängen, die Saga meinte bereits zu kennen. Doch war das anhand der Umstände nicht schlichtweg unmöglich? Langsam löste er seine Finger von der Glasscheibe und nahm Toras Hand in die seine. „Tora…“ begann er zu sprechen, obwohl er nicht wusste, was er sagen wollte. Wie sollte er das anstellen? Die Frage, ob nur er diese Bindung zwischen ihnen fühlte, beschäftigte ihn so sehr, dass er drauf und dran war Tora einfach darauf anzusprechen. Doch irgendwie traute er sich das nicht… „Hm?“ unterbrach Tora seine inneren Zweifel und machte Saga klar, dass er jetzt irgendetwas sagen musste. „…Sag mal, …woher hattest du den Schlüssel?“ Warum Saga gerade das jetzt fragte, wusste er selbst nicht. Zwar schwirrten ihm gerade ganz andere Gedanken durch den Kopf, aber irgendwie wollte er das trotzdem wissen. Tora sah ihn überrascht an und begann sofort zu grinsen. „Na was glaubst du denn. Von Nishikawa hab ich den. Ich hatte mich vorhin ein wenig mit ihm über die Ausstellung unterhalten und zufällig erwähnte er, dass im Big Sight eines der Original Werke von Takashi untergebracht ist. Und da ich ja wusste, wie du zu dem Künstler stehst hab ich gleich mal nachgefragt. Et violá.“ Tora ließ dabei seine freie Hand leicht über den Raum gleiten und entlockte Saga ein leises Auflachen. „Achsoo~ ist das also. Aber sag mal…“ geistesabwesend strich Saga mit seinen Fingern leicht an Toras entlang, „das mit Takashi… Du wusstest wirklich, dass er einer meiner Lieblingskünstler ist?“ Fragend schaute er zu Tora und irgendwie kam es ihm so vor, als hätte sich der Abstand zwischen ihnen beinahe verflüchtigt. „Wären wir sonst hier?“ antwortete Tora amüsiert und schenkte ihm ein breites Lächeln, das Saga einfach nur erwidern konnte. Tora hatte ihm wirklich eine verdammt große Freude bereitet und allein, dass er ihm so genau zuzuhören schien, wenn er etwas von seiner Kunst erzählte, machte ihn wirklich glücklich. Er strahlte Tora an und in diesem Moment schien einfach alles richtig zu sein. Mittlerweile waren sie sich so nahe gekommen, dass Saga deutlich Toras wunderbaren Duft ausmachen konnte. Er liebte das Parfum des anderen, liebte überhaupt alles an dem Mann, der so wunderbar dicht vor ihm stand. Für einen Moment vergaß er alles um sich herum, blendete es einfach aus und verlor sich in dem durchdringenden Blick, den Tora ihm schenkte. Ohne es wirklich zu merken umgriff er auch mit seiner anderen Hand Toras, führte sie zusammen und genoss dieses Gefühl der Verbundenheit. Es war so wunderbar warm… Tora sah ihn weiterhin einfach nur an und je länger dieser Blick auf Saga lastete, desto aufgewühlter wurde er. Diese Spannung, die sich zwischen sie gelegt und Sagas ganzen Körper so langsam aber sicher vereinnahmt hatte, stieg immer weiter an. Mehr und mehr meinte Saga diesem Druck nachgeben zu wollen, der sich von innen her nach außen zu drängen versuchte. Und dann begann Tora zu Lächeln. Wie in Zeitlupe hob er ihre ineinander verschlossenen Hände, führte sie immer weiter nach oben, bis er schließlich einen zarten Kuss darauf hauchte. Und nun war für Saga die Zeit vorbei, noch länger an sich zu halten. Er schlang seine Arme um den Schwarzhaarigen und presste sich an ihn. Seine Hände wanderten über Toras Rücken, die eine fand schnell ihren Weg in den freigelegten Nacken und begann sachte, die kleinen Härchen zu kraulen. Er merkte deutlich, wie Tora nach einem kurzen überraschten Laut sofort darauf einstieg und Saga fest in seine Arme drückte. Ihr Atem wurde lauter, sie berührten und streichelten sich, an allen möglichen Stellen, die sie erreichen konnten. Sagas Hände wanderten wie aus einer eigenen Bewegung Toras Rücken hinab, bis zu dessen Steiß, wo sie einen kurzen Moment verweilten. Mit einem kleinen Ruck packte er Toras Hintern und drückte sich gleichzeitig fest gegen den Körper, der unter seinen Berührungen zu zerfließen schien. Tora keuchte. Offensichtlich hatte er mit so einer Aktion nicht gerechnet. In Saga brodelte es. Er hörte nur Toras erschwerten Atem, wie der Schwarzhaarige beinahe gehetzt klang. Immer noch trafen sich ihre Blicke und die Veränderung, die Saga in den Augen des anderen lesen konnte, machte ihn einfach verrückt. Toras Augen wurden immer dunkler. Sie fixierten ihn so intensiv, dass Sagas ganzer Körper zu kribbeln begann. Er spürte, wie Tora immer ungestümer mit seinen Händen über Sagas Körper wanderte. So nah es überhaupt ging pressten sie ihre Körper aneinander und plötzlich entwich auch Saga ein heiseres Keuchen. Tora hatte es ihm gleich getan und seine Hände fest in Sagas Hinterteil vergraben. Oh Kami… Und plötzlich spürte Saga wie er mit einem Ruck den Boden unter den Füßen verlor. „Nghh~ Tora…“ Der Schwarzhaarige hatte ihn in einer schnellen Bewegung angehoben, sodass Saga nur seine Beine um dessen Steiß schlingen konnte. Verdammt, war diese Pose verrucht… Saga musste sich stark zurück halten, um nicht laut aufzustöhnen, als er bemerkte, wie Tora ihn immer wieder gegen sich drückte. Sein Kopf kippte nach vorn und seine Stirn traf Toras, dessen Atem nun heiß gegen seine Lippen perlte. Wie er es liebte, den anderen so verdammt nah an sich zu spüren. Es machte ihn schier verrückt, wie Tora auf all seine Berührungen so intensiv reagierte, sodass er einfach mitgerissen wurde. Ungezügelt holte er sich das, wonach er verlangte, wonach sich sein ganzer Körper sehnte und schien auch Tora damit seine letzte Zurückhaltung zu nehmen. Sie wurden immer hemmungsloser und Saga war klar, auf welche Weise das hier enden würde. Und er freute sich darauf… Erschöpftes Keuchen füllte den Raum, wurde ab und an nur durch schweres Schlucken unterbrochen. „Tora.. das war…“ wieder musste Saga schlucken und versuchte krampfhaft seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. „…Das war der Wahnsinn…“ Er spürte die Wand in seinem Rücken, an der sie mittlerweile langsam hinab gerutscht waren. Was er hier gerade mit dem Schwarzhaarigen hatte erleben dürfen, würde Saga definitiv nie wieder vergessen. Tora hatte ihn so bestimmt und knallhart gegen die Wand gevögelt, dass Saga meinte, die nächsten Tage keinen ordentlichen Schritt mehr laufen zu können. Doch gab es gerade wichtigeres, was seine Gedanken vereinnahmte… Tora hielt ihn noch immer in den Armen, verschaffte ihm damit so viel Geborgenheit, dass er einen Moment erschöpft die Augen schloss. Alles fühlte sich gerade einfach nur toll an. Es war so warm, Tora war überall und er hätte jetzt nichts lieber getan, als in den Armen des anderen einzuschlafen. Reflexartig schmiegte er sich an Tora, vergrub sein Gesicht an dessen Brust und spürte den schnellen Herzschlag, der ihm irgendwie vertraut vorkam. Es fühlte sich an wie sein eigener Rhythmus und Saga wurde mal wieder klar, dass er sich noch nie so zu einem Menschen hingezogen gefühlt hatte. Fest krallte er sich in Toras Shirt und kuschelte sich regelrecht in dessen Armen ein. Normaler Weise war Saga nicht der Typ, der sich so schutzbedürftig vor anderen zeigte. Lediglich mit Uruha war es etwas anderes. Nur bei seinem besten Freund offenbarte er diese Seite an sich, die ihn so verletzbar machte. Doch hatte er bei Tora irgendwie das Gefühl, dass er einfach so sein konnte wie er war und so gab er sich ganz dessen Wärme hin, die ihn mittlerweile umhüllte. Wie unglaublich... „Saga…“ Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er von irgendwo leise Toras Stimme. Doch sie klang so fern, dass er sie beinahe überhört hätte. „Mhhh…“ machte er nur und schmiegte sich in seinem Halbschlaf noch enger an den so vertrauten Körper. „Hey Saga… Nicht einschlafen.“ Ein leichter Windhauch pustete gegen sein Ohr und ließ Saga ein wenig erschaudern. „Hmm?“ Schwerfällig öffneten sich seine Augenlider und er blickte planlos umher. Mittlerweile war er halb in Toras Schoß gerutscht, hatte sich beinahe in dessen Armen eingekugelt und spürte nur, wie Tora ihn fest umschlungen hielt. Man, das war wirklich gemütlich... Unwillig richtete er sich auf und spürte wie sich ihm die Wärme entzog. „Maah~… fast eingeschlafen…“ nuschelte er und rieb sich kurz über die Augen, um wieder einigermaßen klar zu werden. „Das hab ich bemerkt“ grinste Tora und Saga konnte nicht umhin, sich dem anzuschließen. Noch einmal wischte er sich über die Augen und merkte, wie sich die Müdigkeit langsam verabschiedete. „Hättest mich ja davon abhalten können…“ Ein schelmischer Blick traf Tora, der nur belustigt auflachte und amüsiert „Hast du etwa noch nicht genug?“ fragte. Saga musste ob dieser Frage einfach lachen. „Du weißt doch wer ich bin, Tiger. Ich bin unersättlich“ flüsterte er und leckte sich provokant über seine schönen Lippen. „Jaja, schon klar. Aber ich denke doch wir sollten langsam wieder zu Nishikawa zurückgehen, sonst verpassen wir ja das Beste.“ Tora erhob sich und streckte Saga seine Hand entgegen, um ihm ebenfalls aufzuhelfen. Dieser ergriff nur schmunzelnd Toras Hand und nuschelte leise und eher zu sich selbst „Das Beste hab ich doch gerade hinter mir“, ehe er sich voll aufrichtete. Tora schienen die leisen Worte nicht entgangen zu sein, stand er doch nur mit einem breiten Grinsen vor Saga und beobachtete ihn. Auch Saga stand einfach nur da und sah den Schwarzhaarigen an, bevor sein Blick nach unten schweifte und an Toras immer noch unverdeckter Körpermitte hängen blieb. Mit funkelnden Augen betrachtete er, was er dort sah, als Tora plötzlich seine Stimme erhob. „Hilfst du mir?“ Sagas Blick ruckte nach oben und er sah belustigt, wie Tora ihn anzüglich betrachtete. „Wenn du mir dafür auch hilfst…?“ Ein beinahe diabolisches Funkeln lag in Sagas Augen, als er nah zu Tora herantrat und seine Arme um dessen Hüfte schwang. „Aber gern doch“ säuselte Tora nur und tat es dem Brünetten gleich. Dass sie sich durch die Aktion schon wieder unglaublich nahe kamen störte Saga nicht im Geringsten. Eher im Gegenteil, er genoss es einfach Tora zu spüren. Und da war es ihm gänzlich egal, was ihm der Schwarzhaarige für Berührungen schenkte. Langsam zogen sie sich gegenseitig die Hosen wieder über die Hüftknochen, doch nicht, ohne sanft ihre Lippen zu erhaschen und dem anderen einen innigen Kuss zu rauben. Nach einer kurzen Zeit, in der sie die Gürtel schon längst wieder geschlossen, die Vereinigung ihrer Lippen aber noch nicht gelöst hatten, gab Saga Tora einen letzten kleinen Kuss und zog sich von ihm zurück. „Komm, Tiger, wir sollten jetzt zurück.“ Kurz vor dem Rausgehen drehte sich Saga noch einmal um und betrachtete sehnsüchtig das Gemälde, das er jetzt zurück lassen musste. „Hach, am liebsten würde ich es klauen…“ flüsterte er und hörte neben sich nur ein leises Auflachen. „Ich glaub dann wär Nishikawa gar nicht mehr so angetan von dir, mh?“ „Naja, hast Recht.“ Er seufzte leicht theatralisch und ließ die Tür leise ins Schloss fallen. „Musst noch abschließen“ sagte er zu Tora, der ihn schon voller Elan mit sich gezogen und beinahe den kleinen Gang verlassen hatte. „Ach, ja richtig.“ Er beobachtete Tora dabei, wie er sich nochmal zur Tür begab und diese mit einem leisen Geräusch wieder verriegelt wurde. Mann, hatte Tora aber auch einen geilen Körper… Die ganze Rückenpartie und der knackige Hintern… Völlig versunken, in das Erscheinungsbild des anderen, bemerkte Saga nicht, wie Tora bereits wieder vor ihm stand und ihn angrinste. „Na, was träumst du grad?“ riss ihn die tiefe Stimme aus seinen Gedanken und er sah nur, wie Tora ihn amüsiert musterte. „Ach, nichts. Hab nur nachgedacht“ wich er schnell aus und setzte sich in Bewegung, um sich wieder zu den Ausstellungsräumen zu begeben. „Werden die sich nicht wundern...? Ich mein, wir waren total lange weg“ fragte er leise, während er sich im Gehen zu Tora drehte und ihm einen fragenden Blick schenkte. Der winkte jedoch nur lässig ab und führte Saga weiter durch die Gänge, durch die sie vor nicht allzu langer Zeit schon mal gelaufen waren. Sie schwiegen weiterhin, schien doch jeder gerade seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Am liebsten hätte Saga jetzt einfach Toras Hand ergriffen und das Gefühl von eben nochmal aufleben lassen, welches Toras Kontakt so mit sich brachte. Denn irgendwie beschlich es Saga, dass sich diese Vertrautheit von vorhin so langsam wieder verabschiedete. Nur warum, das wollte ihm einfach nicht klar werden. Leicht zweifelnd schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der ins Nichts starrend neben ihm her lief. Ob er ihn vielleicht darauf ansprechen sollte? War es nicht immer besser, wenn man über so etwas sprach? Er überlegte noch kurz und gerade als er tief durchatmete, um das schwierige Thema anzuschneiden, wurde er in seinem Plan unterbrochen. Lautes Stimmgewirr verdeutlichte ihm, dass sie bereits wieder bei den Ausstellungsräumen angelangt waren und ehe er es sich versah, überquerten sie die Türschwelle zu dem großen Foyer. Na super. Hatte er mal wieder zu lange gezögert... „Komm“ hörte er Tora neben sich, der augenblicklich leicht vor ihm lief und ihnen einen Weg durch die vielen Leute bahnte. Viel zu schnell waren sie bei den üblichen Verdächtigen angelangt und wurden sogleich munter empfangen. „Ahh, Amano-san, Sakamoto-san, da sind sie ja wieder.“ Mit einem freundlichen Lächeln trat Nishikawa einen Schritt zur Seite, um für Saga und Tora Platz an dem kleinen Stehtisch zu machen. „Hat es ihnen gefallen?“ wandte er sich mit gesenkter Stimme an Saga und der Brünette konnte Nishikawa ansehen, dass er ahnen konnte, wie sehr Saga dieses Bild umgehauen hatte. „Gefallen? Nishikawa-san, entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber was Sie mir da ermöglicht haben war einfach nur Wahnsinn. Ich danke Ihnen, ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages wirklich ein Original von Kono Takashi vor meinen Augen haben würde. Er ist definitiv einer meiner Lieblingskünstler, müssen Sie wissen.“ Mit jedem Wort das Saga sprach wurde Nishikawas Lächeln immer breiter. Er schien sich wirklich zu freuen, dem Brünetten eine so große Freude gemacht zu haben. „Oh wirklich? Und ich dachte mir schon, dass sie diesen begnadeten Künstler kennen. Aber dass es einer ihrer favorisierten Künstler ist, hätte ich mir bei Ihrem Geschmack ja auch wahrlich denken können.“ Nishikawa lachte heiter auf und auch Saga musste ob dieses Kompliments leicht schmunzeln. Er unterhielt sich noch eine ganze Weile mit Nishikawa über sein Studium, seine Semesterarbeit und seine künstlerische Orientierung. Es machte Saga wirklich Spaß, denn in Nishikawa schien er jemanden gefunden zu haben, der gleichermaßen an der Kunst interessiert war, wie er selbst und dabei auch noch auf der gleichen Wellenlänge zu sein schien. Als Nishikawa ihm dann auch noch seine Unterstützung zu seiner Semesterarbeit und anderen Kunstprojekten anbot, war Saga klar, dass er am heutigen Abend eine der wichtigsten Beziehungen für seine Kariere geknüpft hatte. Irgendwann gesellte sich auch Toras Manager zu ihnen, den Saga jedoch irgendwie nicht sonderlich sympathisch finden konnte. Er war groß, verdammt hübsch und war anscheinend selbst ein ehemaliges Model, den das Alter einfach vom Laufsteg katapultiert hatte. Tora schien sich echt gut mit dem zu verstehen und zu Sagas Unmut bemerkte er, wie dieser verteufelt hübsche Kerl viel zu charmant mit Tora umging. Schlimmer war jedoch, dass Tora drauf einstieg und so vertieft war, in irgendwelche Gespräche, dass sich Saga wirklich dabei erwischte, wie er vor seinem inneren Auge den Manager einfach von Tora wegstieß und ihn für seine Anmachversuche beschimpfte. Argh! Dass er aber auch immer so schnell eifersüchtig werden musste. Unmöglich! Er konzentrierte sich stattdessen weiterhin auf das Gespräch mit Nishikawa und so vergingen die nächsten zwei bis drei Stunden, in denen der Brünette nicht nur neuen Leuten vorgestellt, sondern auch herzlich in diese Welt der Einflussreichen aufgenommen wurde. Er musste ja selbst zugeben, dass er hier durchaus reinpasste. Als er sich irgendwann gerade mit einem relativ erfolgreichen freischaffenden Künstler unterhielt, spürte er plötzlich, wie sich eine Hand auf seine Schultern legte und sich jemand neben ihn stellte. Er unterbrach in dem Satz, den er hatte sagen wollen und schaute fragend zur Seite, wo er einen leicht grinsenden Tora erblickte. Gerade als er ansetzen wollte, um seinem Gesprächspartner nicht das Ende seines Satzes vorzuenthalten, begann Tora allerdings zu sprechen. „Ich werde mich jetzt langsam auf den Weg machen, hab morgen ziemlich früh ein Shooting. Willst du gleich mitkommen oder noch bleiben?“ Kurz überlegte der Brünette, nickte dann jedoch mit einem kurzen „Hai, ich komme mit“ und entschuldigte sich bei dem anderen Mann, der ihnen nur noch freundlich einen guten Rückweg wünschte. Nach dem sie sich von allen verabschiedet hatten, wobei Nishikawa Saga noch seine Nummer zukommen ließ – yeah Baby! -, liefen sie beinahe schlendernd durch das große Eingangsportal, dass sie wieder raus in die kühle Nacht führte. Saga wusste nicht warum, aber irgendwie war es seltsam, seitdem sie zwei wieder unter sich waren. Tora sprach kein Wort mit ihm, schien nur abwesend in seinen Gedanken herumzuwüten, verzog er doch ab und an leicht das Gesicht. Was auch immer jetzt los war, es bedrückte Saga irgendwie. Das erste Mal überhaupt empfand er das Schweigen, das sich zwischen sie gelegt hatte, als unangenehm und so entschloss er, einfach das anzusprechen, was er vorhin schon hatte zur Sprache bringen wollen. „Du, Tiger, sag mal…“ begann er und lenkte seinen Blick zu dem Schwarzhaarigen, der immer noch nach vorne starrend neben ihm lief. Mit einem tiefen „Hm“ signalisierte Tora, dass er Saga zuhörte, doch so ganz offen schien der andere für ein Gespräch gerade nicht zu sein. Und trotzdem wollte der Brünette das jetzt endlich geklärt haben. „Naja, sag mal, das vorhin… Was… Was sollte das eigentlich?“ Einen kurzen Moment schien es so, als fühlte sich Tora auf irgendeine Weise ertappt, huschte sein Blick doch auffällig unruhig über die fast vollkommen leere Straße. Ein leises Räuspern folgte, was die Situation nur noch angespannter werden ließ. Und dann schien Tora endlich die passenden Worte gefunden zu haben, die Saga jedoch in seiner Bewegung starren ließen. „Vergiss das von vorhin einfach. Es war nichts.“ Schockiert stand Saga einfach nur da und sah, wie Tora sich zu ihm umdrehte. „Komm, weiter.“ Doch er ignorierte die Aufforderung des anderen einfach. „Wie, vergessen? Es war nichts, sagst du? Ich finde ehrlich gesagt schon, dass da was war.“ Er setzte sich wieder in Bewegung, doch nicht ohne Tora einen mehr als abschätzenden Blick zuzuwerfen. Was zur Hölle sollte das denn jetzt schon wieder? Warum erklärte Tora ihre intimen Momente immer für nichtig? „Ach komm Saga, mach nicht so ‘nen Aufstand, das ist-“ „Als würde ich ‘nen Aufstand machen. Tora wir hatten Sex, ist dir das entfallen?“ Völlig ungläubig versuchte er, Toras Blick auf sich zu ziehen, doch der Schwarzhaarige schaute wie versteinert gerade aus. „Ist mir nicht entfallen Saga, aber komm schon. Das war nur Sex, ne schnelle Nummer zwischendurch. Das müsste doch gerade dir bekannt vorkommen.“ Mehr sagte Tora nicht und in diesem Moment war Saga einfach zu fassungslos, um irgendetwas Geistreiches von sich zu geben. Was lief denn jetzt schon wieder falsch? War er für Tora wirklich nicht mehr als ein beliebiger Zwischendurchfick? Die gute Laune, die ihm dieser Abend bis jetzt eigentlich beschert hatte, verflüchtigte sich so rasant, dass Saga einfach nichts dagegen tun konnte, als deprimiert aufzuseufzen. Schweigend und einen unnötigen Abstand wahrend liefen sie weiter Richtung der U-Bahn Station, die Saga nach Hause bringen würde. Aber er konnte das doch jetzt nicht so ungeklärt lassen! Ohne es zu wollen wurde er innerlich immer aufgewühlter, wenn nicht sogar verzweifelt. Für ihn war das vorhin alles andere als eine schnelle und x-beliebige Nummer gewesen. Es war so unglaublich intensiv und vertraut, dass er einfach nicht damit klar kam, wie Tora so anders darüber denken konnte. „Tora-“ setzte er an, wurde jedoch sofort von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. „Ich bring dich noch zur Bahn.“ Distanziert und abweisend. Anders konnte Saga dieses Gefühl nicht beschreiben, was ihm der Mann seines Herzens gerade entgegen brachte. Es nahm ihm all seinen Mut und seine Lust, Tora erneut darauf anzusprechen, würde es doch nur in einem weiteren Versuch enden, das Thema unauffällig unter den Tisch zu kehren. Warum verhielt sich der Schwarzhaarige nur so? Er konnte es sich einfach nicht erklären, wie Tora schon wieder so tun konnte, als sei nichts gewesen. Obwohl, das tat er ja eigentlich nicht mal, viel schlimmer sogar. Er akzeptierte es und spielte es mit einer so vernichtenden Gleichgültigkeit runter, dass es nicht mehr wert war, als sich in einem Lokal ein Bier zu bestellen. In seinen verzweifelten Gedanken versunken, bemerkte Saga gar nicht, wie sie bereits die U-Bahnstation erreicht und den großen Torbogen passiert hatten. Just als Saga dies realisierte und seinen Kopf hob, sah er gerade noch wie sein Zug einfuhr. „Oh, das ist meine Bahn!“ rief er und drehte sich zu Tora, war er sich doch unschlüssig, ob er jetzt rennen oder einfach die 30 Minuten auf den nächsten Zug warten sollte. Tora nahm ihm diese Entscheidung ab, ergriff ihn bei der Hand und rannte los, wobei er Saga hinter sich herzog. Völlig überrumpelt ließ er sich zu seinem Zug ziehen und merkte gerade noch, wie Tora seine Hand löste, um ihn in die Bahn zu schieben. Viel zu schnell ertönte das Warnsignal, dass sich die Türen jetzt schließen würden und er hörte gerade noch ein „Komm gut nach Hause!“, ehe die Türen des Zuges mit einem lauten Geräusch zugefallen waren. Saga sah noch, wie Tora ihm ein Winken schenkte, als sich die Bahn auch schon in Bewegung gesetzt hatte und den Schwarzhaarigen aus seinem Blickfeld verschwinden ließ. Was für ein beschissenes Ende… ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 8: ~Sieben~ ------------------- Unglaublich. Endlich hab ich das Kapi hinter mir, ein Mistvieh sag ich euch xD (nicht inhaltlich - keine Sorge ^^) Dieses Kapitel widme ich euch :) Danke, dass ihr meine Story mit so viel Begeisterung verfolgt^^ ~~~~~~*°*~~~~~~ Wie er zu Hause angekommen war, wusste Saga nicht mehr. Viel zu sehr war er in Gedanken gewesen, als er plötzlich schon vor seiner Haustür stand. Ob Uru wohl noch wach war? Er hatte ja gesagt er wolle noch auf ihn warten, jedoch zeigte die Uhr mittlerweile halb drei Uhr morgens und Saga hätte sich wirklich gewundert, wenn sein bester Freund um diese Uhrzeit noch nicht dem Tiefschlaf verfallen wäre. Leise schloss er die Wohnungstür auf und betrat ihren kleinen, dunklen Flur. Hinter der verschlossenen Tür zum Wohnzimmer konnte er noch Licht erkennen, also musste Uruha wohl doch noch auf ihn gewartet haben. Als er sich seiner Klamotten entledigte und zur Tür trat, klopfte er leise, um seinen besten Freund vorzuwarnen. Er wusste schließlich, dass Uruha immer alle Durchgänge schloss, wenn er allein war, da er sich unbegründeter Weise total fürchtete, dass irgendjemand plötzlich einfach im Türrahmen stehen und ihm einen Herzinfarkt bescheren könnte. Süß, oder? Er hörte nichts auf sein Klopfen hin und drückte sanft die Klinke nach unten, um die Tür einen spaltbreit aufzuschieben. „Uru, ich bin‘s, nicht erschrecken“ sprach er leise, ehe er ins Zimmer eintrat. Ach Gottchen! Saga musste an sich halten nicht aufzulachen, als er das Szenario vor seinen Augen besah. Uruha lag eingekugelt und offensichtlich schlafend auf der Couch und wurde nicht nur von einer kuscheligen Decke, sondern auch von diversen und verdammt plüschigen Kissen eingehüllt. In seiner Beuge auf der Decke hockte Chibi und schien ebenfalls zu schlafen. Kami, war das süü~ß! Er zog sein Handy aus seiner Tasche und konnte es sich einfach nicht verkneifen, diesen Anblick auf einem Foto festzuhalten. Nach dem digitalen ‚Klick‘-Geräusch legte er das Handy auf den nahen Couchtisch und hockte sich neben seinen schlafenden Freund. „Schatz, ich bin wieder da.“ Ganz leicht rüttelte er Uruha am Arm, wodurch dieser wirklich aufzuwachen schien. „Hmmm?“ brummte er nur verpeilt und wollte sich schon auf die andere Seite rollen, um weiter zu schlafen. „Hey, Hime, wach auf. Das wird keine gemütliche Nacht für dich wenn du hier weiter schläfst“ hielt Saga ihn davon ab und ruckelte erneut an Uruhas Arm. Dieser schlug langsam die Augen auf und versuchte ihn zu fixieren. „Schatz…?“ Reichlich verplant kniff er mehrmals die Augen zusammen, um klar sehen zu können. „Ja ich bin’s. Darf ich auch mit drunter?“ Verspielt hob Saga die große Decke an und lugte darunter, um seinem besten Freund anzudeuten, dass er auch mit in die warme Höhle wollte „Hm…? Ja klar…“ nuschelte der andere nur und hob die Decke an, um Saga zu sich zu lassen. Mit einem schnellen Satz war Saga unter der Decke verschwunden und schmiss sich auf seinen besten Freund, dem dadurch ein ächzendes Keuchen entwich. „Süßer, du bist schweee~r“ quengelte Uruha und schob Saga ein Stück zur Seite, doch nur, um sich sofort an ihn zu schmiegen. „Erzähl… Wie war der Abend?“ Sein brünetter Freund hatte wieder die Augen geschlossen, jedoch wusste Saga, dass er ihm zuhören würde. „Ach es war irgendwie komisch“ begann er einfach und seufzte schon, ließen die Erinnerungen an den heutigen Abend ihn doch irgendwie seine Lust verlieren. „Es lief eigentlich alles ganz gut, bis wir dann so ‘ne Situation aufm Balkon hatten…“ Er setzte kurz aus und ließ den Moment Revue passieren, ehe Uruha ihm mit einem leichten Wackeln verdeutlichte, dass er weiter sprechen solle. „Naja, da haben wir uns fast geküsst…“ - „Ach, mal wieder“ unterbrach Uruha einfach seinen Satz, den er ohnehin nicht zu Ende gesprochen hätte, aber trotzdem fand er die Worte seines besten Freundes doch unangebracht. „Ach komm, als wär das jetzt so oft vorgekommen…“ Niedergeschlagen seufzte Saga auf und schloss für einen Moment die Augen. Warum musste eigentlich nur alles so scheiße laufen? „Hey, Schatz… Was ist denn los? War nur ‘nen Spaß… Sorry.“ Besänftigend strich Uruha über Sagas Brust und hauchte einen Kuss auf den entblößten Hals, der so verlockend nah vor seinen Lippen weilte. „Ach Uru…“ seufzte Saga schon wieder und ließ sich nach kurzer Stille ein weiteres Mal durch einen kleinen Stupser zum Sprechen anregen. „Ach man, danach war alles scheiße… Naja, eigentlich nicht, ich mein…“ Saga fand einfach keine Worte für das, was sie getan hatten. Und überhaupt wieder daran zu denken, ließ seinen ganzen Körper um gefühlte Tonnen schwerer werden. „Wir hatten sogar Sex, weißt du? Zwei Mal…“ Erschrocken hielt Uruha in seinen Streicheleinheiten inne und hob den Kopf. „Sex? Ihr beide? Oha.“ Mehr brachte der Brünette gerade nicht zu Stande, hatte ihn das jetzt doch ein wenig unerwartet getroffen. „Ja…“ sprach Saga weiter und man hörte deutlich heraus, dass er total geknickt war. „Aber Schatz, warum bist du denn so traurig, mh?“ stupste Uruha ihn wieder an und rutschte noch ein wenig näher zu seinem Freund, während er ihm leicht über die Wange fuhr. „Tora hat danach alles wieder versaut… Er meinte es sei nur ein Zwischendurchfick gewesen…“ Mit diesen Worten war Sagas letzter Mut aus ihm gewichen, sodass er nur erschlagen aufseufzte. Er krallte sich in Uruhas Shirt und vergrub sich darin, wollte er doch gerade einfach nur irgendwo verschwinden… „Schatz… Süßer, hey…“ Uruha strich ihm sanft durch die Haare und suchte innerlich verzweifelt nach einem Weg, wie er Saga seine Enttäuschung nehmen konnte. Er war so verletzt… Doch bevor er wahrscheinlich eh nichts bringende Worte finden konnte, hob Saga den Kopf und sah ihn aus verzweifelten Augen an. „Was soll ich denn jetzt tun Uru? Ich mein, wir hatten Sex. Sex! Und ich für meinen Teil fand den echt intim… Es reicht mir einfach nicht mehr, weißt du? Er war für mich immer ein guter Freund und ich konnte damit leben. Aber seit dem ich seine Lippen kenne, seinen verführerischen Duft… Ich kann nicht mehr ohne das, Uru, ich kann‘s nicht… Was soll ich denn nur machen?“ Als könnte ihm Uruha darauf eine richtige Antwort geben, schaute Saga fragend zu seinem besten Freund, der jedoch gerade der Ratlosigkeit die Hand schüttelte. Ja, was sollte Saga denn nun tun? Er wusste es ja selbst nicht. Eigentlich konnte er doch nichts machen, außer abzuwarten. Abzuwarten, ob Tora endlich sein eigenartiges Gehabe ablegen und zu dem stehen würde, was er empfand. Denn irgendwie hatte Uruha im Gefühl, dass ihr schwarzhaariger Freund mindestens genauso von Saga angetan war, wie dieser von ihm. Nur warum verhielt er sich dann so?... „Hmmm“ begann er also, seinen besten Freund an seinen Gedanken teilhaben zu lassen, „Also ich würde sagen, du wartest einfach bis er sich meldet. Ich glaube ja, auch wenn Tora so komische Sachen abzieht, dass er trotzdem viel für dich übrig hat. Nur irgendwas hält ihn davon ab, einfach dazu zu stehen.“ Sachlich fanden seine Worte ihren Weg in Sagas Gehör, der abweisend immer wieder leicht nickte und sich ergeben über die Augen fuhr. „Meinst du echt…? Also ich weiß ja nicht… Aber ich kann doch nicht einfach warten Uru, dann werd ich ihn sicherlich nie wieder sehen.“ Sofort schüttelte Uruha den Kopf und hauchte seinem besten Freund einen kleinen Kuss auf die Nase, als er ihm ruhige Worte zusprach. „Ach was. Er ist doch dein Freund, mh? Und wegen dem Warten… Das hast du nun mal so zu tun mein Schatz. Immerhin ist ER ja der Mann in eurer Beziehung.“ Mit einem unmöglich frechen Grinsen im Gesicht streckte Uruha seinem besten Freund die Zunge raus und zog sich blitzschnell die Decke über den Kopf, um sich vor Sagas wahrscheinlicher Attacke zu schützen. „Wie… Wa-…Boah, Uru!“ Saga brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass sein bester Freund ihn gerade gehörig verarscht hatte. Er riss die Decke hoch, warf sich darunter und man hörte nur einen quietschenden Uruha, ehe der Deckenberg mit den zwei jungen Männern darunter wild zu wackeln begann. Saga hatte Uruha an den Hüften gepackt und schmiss sich ruckartig herum, sodass Uruha sich windend unter ihm lag. Ehe der große Brünette reagieren konnte, stach ein fieser Finger in seine Seite und begann gnadenlos ihn zu kitzeln. Uruha japste erstaunt auf und lachte drauf los, als sich auch die restlichen Finger seiner Seite widmeten und ihn in eine heftige Lachsalve stürzten. Saga grinste nur amüsiert, als er sah, wie sich Uruha unter ihm wandte und lachend nach Luft schnappte. „…Saga…l-lass... das…!“ Er schmiss sich von links nach rechts, doch konnte er seinem besten Freund und den bösartigen Fingern einfach nicht entkommen. Unbarmherzig attackierte Saga seinen besten Freund, bis er meinte, dass Uruha jetzt genug bestraft worden war. Er ließ von dem anderen ab, der nur schwer atmend und mit geschlossenen Augen seine ‚Kitzelfreiheit‘ genoss. „…Mahh~… wie fies…“ keuchte er und richtete sich leicht auf. Nach Fassung suchend blickte er zu Saga, der sich wieder neben ihn gelegt hatte und irgendwie leer an die Decke starrte. Uruha wusste, wie sehr die ganze Situation mit Tora seinen besten Freund belastete und das wollte er einfach nicht mit ansehen. „Ach, armes Baby, lass dich nicht so runter ziehen, hai? Das ist doch gar nicht deine Art“ versuchte er seinen besten Freund irgendwie zu aufzuheitern und schlug mit einem Mal die Decke weg, unter der sie sich bis eben noch versteckt hatten. „Wir gehen jetzt erst mal schlafen und reden morgen noch mal drüber, ok? Und weil ich dich nicht so traurig allein schlafen lassen will, kommst du heut mit zu mir. Ach, und ich dulde keine Widerrede!“ Bevor Saga überhaupt etwas hätte entgegnen können, wurde er auch schon von Uruha auf die Beine gezogen und in dessen Zimmer geschleift. Na, vielleicht hatte sein bester Freund ja Recht. Er sollte erst einmal ein wenig Abstand zu der Sache bekommen… Als Uruha ihn unsanft aufs Bett verfrachtet und ihn zu allem Überfluss auch noch ausgezogen hatte, teilte er ihm freundlicher Weise mit, dass sie morgen Reita zum Frühstück erwarten würden. Nachdem sich dann auch Uruha seiner Sachen entledigt hatte, lagen sie in dem schönen großen Bett und genossen die Dunkelheit, die ihnen endlich den Schlaf bringen würde. „Nacht Schatz…“ hauchte Saga noch leise murmelnd und Uruha merkte, dass sein bester Freund eingeschlafen war. Er selbst konnte jetzt irgendwie nicht schlafen. Es beschäftigte ihn einfach zu sehr, wie Saga unter Toras „Behandlung“ zu leiden hatte. Was dachte sich der Schwarzhaarige nur dabei? Es schmerzte ihn fast selbst, bei dem Gedanken, wie Saga sich fühlen musste. Tora war nun mal seine große Liebe, ob er sich das jetzt oder erst später eingestehen würde, war egal. Uruha wusste das eh schon eine ganze Weile und bisher hatte er eigentlich immer das Gefühl gehabt, dass auch Tora in diese Richtung neigen würde. Aber warum verhielt er sich dann so? Uruha grübelte noch eine Weile und nahm sich vor, demnächst mal mit Reita zu reden. Immerhin war der Toras bester Freund und eventuell konnte er ihm ja sagen, was im Kopf des Schwarzhaarigen so vor sich ging. Ergeben und fertig mit der Welt drehte sich Uruha noch einmal zu Saga um und betrachtete ihn. Selbst im Schlaf wirkte er unglücklich… Wie er das einfach nicht sehen konnte… Er beugte sich hinab unters Bett und fischte sich eines seiner dort verstauten Kuscheltiere, bevor er sich wieder zu seinem besten Freund umdrehte. Vorsichtig legte er das kleine Plüschtier zwischen Sagas Arme und sah belustigt, wie der Brünette das kleine Vieh sofort umklammerte. Wie Puuutzig! In sich hinein kichernd drehte er sich auf die andere Seite und fiel nach einigen Minuten endlich selbst in den wohlverdienten Schlaf. .-~*~-. „Morgen Schatz!“ Enthusiastisch riss Uruha die schützenden Vorhänge auf und machte es der Sonne möglich, Sagas müde Augen zu attackieren. „Wahh-“ „Nichts ‚waah‘! Du stehst jetzt sofort auf oder möchtest du Reita in deiner Unterhose begrüßen?“ meckerte Uruha und entriss ihm die flauschige Decke. Saga blinzelte nur und nuschelte leise „Als hätte der was dagegen…“, ehe Uruha ihm schon das Wort abschnitt. „Und nebenbei bemerkt könntest du dich ja mal um deine Körpermitte kümmern. Ich kann mir schon denken was du heute Nacht geträumt hast, mein Lieber! Und das in meinem Bett!“ So schnell sein bester Freund ins Zimmer gestürmt war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden und Saga hörte, dass die Küche Uruhas nächstes Opfer war. Die arme Küche… Aber egal! Was hatte Uru grade gesagt? Er richtete seinen Blick auf die Mitte seines Körpers und konnte nur gedehnt Aufseufzen. Oh Mann, das war ja so was von klar… Gerade als er sich aufstemmen wollte, bemerkte er einen plüschigen Haufen in seinen Händen und schaute verdutzt auf das Etwas, was er dort umklammert hielt. Nanu? Er hob das Stück Stoff vor seine Augen und fragte sich innerlich, ob er jetzt vielleicht durchgedreht war. Ein Kuscheltier? Wo zur Hölle kam das denn her… Naja, wie dem auch sei… Er hörte das Bad schon förmlich nach ihm rufen. Eilig ging er ins angrenzende Badezimmer, um sich fertig zu machen, damit er Uruha nicht noch mehr Angriffsfläche zu bieten hatte. Unter der Dusche entledigte er sich seines ‚kleinen‘ Problems und dachte dabei an Tora. Somit war auch dies schnell erledigt und gerade als er aus der Wanne stieg, hörte er ein Sturmklingeln an ihrer Wohnungstür. Typisch. Konnte nur Reita sein. Warum auch immer hatte es sich der Schwarzblonde zur Angewohnheit gemacht, nicht nur sie, sondern auch das ganze Haus über seine Ankunft zu informieren. Schnell trocknete er sich ab, hörte schon Uruha im Flur aufquietschen und die anschließende laute Lache Reitas. Das waren aber auch zwei Spaten… Schnell zog er sich an und riss mit einem Schwung die Badezimmer Tür auf. Verdutzte Köpfe drehten sich in seine Richtung, als ein überschwängliches „Reii~ta, da bist du ja, mein Retter in der Not!“ den kleinen Flur erfüllte. „Saga-chaaa~n“ säuselte Reita breit grinsend und schritt auf den Brünetten zu, wo ihn sogleich eine kräftige Umarmung erwartete. „Pass auf, Uru hat wieder ‘nen zickigen Morgen“ warnte er Reita flüsternd vor, sodass Uruha es garantiert nicht gehört hatte. Reita nickte nur grinsend und entließ den Brünetten, um sich mit diesem und Uruha in die Küche zu begeben. „Huh? Uru! Wann hast du das denn alles herbeigezaubert?“ kam es verblüfft von Saga, als er sich den reichlich gedeckten Frühstückstisch besah. „Ich bin halt schon ein Weilchen wach mein Lieber, während du ja unbedingt mit deinem neuen besten Freund dem Plüschhasen kuscheln musstest!“ Heiteres Lachen drang durch den Raum und Saga sah nur noch, wie Reita sich belustigt auf die Oberschenkel klatschte. „Wa-, eh, …argh!“ Saga wusste einfach nicht was er darauf entgegnen sollte und überließ Uruha seinen Triumph, der diesen nur siegessicher schmunzelnd auskostete. „Kommt her meine Süßen und lasst es euch schmecken!“ wies Uruha seine beiden Freunde an, Platz zu nehmen und sein kulinarisches Werk zu zerstören. Hach, es war wirklich ein ausgelassener Morgen. Reita hatte es sich nicht nehmen lassen, mit einer aufgeschnittenen Tomate nach Uruha zu werfen und das Stück Obst zielsicher in dessen gestylten Haaren zu versenken. Saga und der Blondschwarze konnten nicht mehr vor Lachen, doch verging ihnen das recht schnell, als sich Uruha ausreichend revangierte. Letzten Endes artete es zu einer Essenschlacht aus, in deren Folge die gesamte Küche eher einer Biomüll-Station glich, die gerade in einem Schwung die neueste Abfalllieferung bekommen hatte. Die Küchenschränke trieften vor Marmelade, überall verzierte Uruhas ehemals feinsäuberlich geschnittenes Obst die Möbel und am Fenster klebte eine dicke runde Salamischeibe, die sich langsam ihren Weg abwärts bahnte. Die drei Freunde lagen lachend auf dem Boden, hatte sich doch gegen Ende die Schlacht zu einer wilden Rangelei entwickelt, die auf dem mittlerweile verschmierten Fußboden zugetragen worden war. Die Krönung war jedoch, als Reita in der Hitze des Gefechts gegen einer der Küchenstühle stieß und dieser mit einem dumpfen Knall auf seinem Dickschädel landete. Laut grölend wanden sich Saga und Uruha auf dem Boden umher und lachten den armen Schwarzblonden aus, der nun sicherlich eine dicke Beule davon tragen würde. Aber es wäre nicht Reita gewesen, wenn er für seine eigene Dummheit nicht mindestens ein genauso lautes Lachen übrig gehabt hätte, wie seine beiden Freunde. Und so lagen die drei schließlich immer noch leicht glucksend auf dem Boden und erholten sich von ihren Rumalbereien, die sie manchmal einfach überkamen. „Maah, das wird ‘ne fette Beule sag ich euch“ schniefte Reita gekünstelt und strich sich über die verletzte Stelle an seinem Kopf. „Ach“ ertönte sofort Sagas amüsierte Stimme, „ein kleiner Klaps auf den Hinterkopf soll doch Wunder bewirken, ReiRei, und bei dir würde doch eh nur noch ein Wunder helfen.“ Ein fieses Grinsen umspielte Sagas Züge, als er sah, wie Reita ihm einen fassungslosen Blick schenkte und sich sofort zu Uruha drehte. „Uru, hast du das gehört? Schau mal wie gemein Saga zu mir ist!“ Mit übertrieben wehleidigen Augen beschwerte sich der Schwarzblonde bei dem großen Brünetten und versuchte damit unverkennbar Uruhas Mitgefühl auf sich zu ziehen. „Saga! Unser armer Rei kann doch nichts dafür, dass er nun mal ist, wie er ist“ reagierte Uruha sofort und erntete eifriges Nicken Seiten Reitas, bis dieser erst realisierte, was Uruha da gerade überhaupt gesagt hatte. „Moah, zwei gegen einen, wie fies ihr seid!“ Beleidigt schnaubte Reita auf und zeigte den anderen beiden im Schneidersitz einfach die kalte Schulter. Diese Brünetten konnten darüber allerdings nur herzlich lachen, tauschten einen kleinen High-Five aus und rutschten dann doch zu dem Schwarzblonden auf, um diesen mit vielen Versuchen zu besänftigten. Nachdem sie es geschafft hatten, Reita aus seinem bockigen Loch zu ziehen, machten sich die drei daran, den Saustall wieder zu beseitigen. Dass dies jedoch mehrere Stunden in Anspruch nehmen würde, hätten sie ehrlich gesagt nicht erwartet und so schworen sie sich danach, nie wieder in einem Raum mit so vielen Gegenständen eine Essenschlacht zu veranstalten. Vollgeschmiert von oben bis unten aber endlich fertig mit der ewigen Putzaktion entledigten sie sich erst einmal ihrer dreckigen Klamotten, die schnell ihren Weg in den Wäschekorb fanden. Grinsend standen die drei jungen Männer in dem nun doch recht engen Bad und musterten sich gegenseitig. „Rei du hast ja richtige Bauchmuskeln bekommen“ stellte Saga amüsiert fest und hob schon seine Hand, um leicht über Reitas Bauchpartie zu streichen. „Ja, echt mal, das sieht heiß aus!“ stieg auch Uruha sofort darauf ein und stellte sich dicht vor den Schwarzblonden, ehe auch er unverhohlen begann, über Reitas Haut zu streichen. Der umschmeichelte Mann lachte nur auf und verkreuzte seine Arme hinter seinem Kopf, ehe er genüsslich die Augen schloss. „Da seht ihr mal was Training so bringt. Genießt den Kontakt meines delikaten Ergebnisses.“ Mehr als ein leises Kichern Seiten Uruhas bekam er darauf nicht, merkte jedoch sofort, wie sich ein warmer Oberkörper dicht an seinen Rücken drängte. „Das erinnert mich an etwas“ hauchte Saga dem Schwarzblonden verführerisch ins Ohr, sodass dieser kurz erschrocken zusammen zuckte. „Oh ja, mich auch“ ertönte sofort Uruhas amüsierte Stimme, ehe Reita das dazugehörige Grinsen sah, welches sich auf die feinen Lippen gelegt hatte. „Und diesmal lieg ich unten?“ fragte Reita belustigt, wand sich aus Sagas halber Umarmung und hauchte den beiden jeweils einen Kuss auf die Wange, ehe er die eindeutigen Anmachversuche einfach abtat. „Nicht mit mir meine Süßen, außerdem kann das unser Uru-Schneckchen doch eh viel besser.“ Ein letztes Mal beugte sich Reita zu seinem brünetten Freund und drückte diesem einen feuchten Kuss auf, ehe er sich an einem stetig grinsenden Saga vorbeischob, um sich dessen Kleiderschrank zu widmen. Reita hatte nämlich tatsächlich das große Privileg, sich an Sagas Sachen zu bedienen und nutzte seine Kleiderarmut prompt schamlos aus. Uruha musste Saga wirklich besänftigen, war er doch was seine Klamotten und deren Verleih anging, sehr penibel und so kochte er innerlich, als Reita bewusst seine besten Stücke für sich selbst auswählte. „Wehe den Sachen passiert was, Rei, sonst kannst du deine heißgeliebte Bandit aus der Schrottpresse ziehen!“ Saga knurrte, doch Reita lachte nur heiter auf. „Keine Sorge, mein Lieber, deinen Schätzen wird genauso wenig passieren wie meinem Baby“ überzeugte der Schwarzblonde Saga mit einem breiten Grinsen vorerst davon, dass seinen Klamotten wirklich nichts zustoßen würde. „Und Leute, wie sieht‘s aus? Heute Abend wieder ins Sixties?“ fragte Reita irgendwann, als sie mehr oder weniger erschöpft auf der Couch im Wohnzimmer gammelten. „Au jaa, das ist ‘ne super Idee!“ rief Uruha sofort begeistert und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Kommst du auch mit Schatz?“ sah er ihn fragen an und erhaschte den Blick des Brünetten, der ihm anscheinend irgendetwas damit vermitteln wollte. Und Uruha verstand sofort. „Du, sag mal Rei, würden Hiroto und Tora auch mitkommen heute Abend?“ Wie Uruha es immer schaffte, so unauffällig zu klingen, obwohl er gezielt auf etwas hinaus wollte, war wirklich ein Wunder... „Ehh, also Tora kann heute nicht, der meinte, er hat heute Abend noch länger zu arbeiten. Aber ich hab vorhin schon Pon angerufen und der meinte, er ist auf jeden Fall dabei.“ Super, Reita hatte es nicht mitbekommen, dass der große Brünette mit seiner Frage etwas beabsichtigt hatte. Wahrscheinlich beeinträchtigte die mittlerweile wirklich große Beule an seinem Kopf seine sowieso nicht vorhandene Sensibilität. „Also ich bin auch dabei!“ ließ Saga jetzt verlauten und erntete nur ein heiteres „Yeah, heut Abend wird gefeiert!“ seitens Reita, der sich anschließend schwungvoll erhob. „So ihr Hübschen, ich schwing mich jetzt auf mein Baby und dann sehen wir uns heute Abend um 22 Uhr vorm Sixties. Ich will was Heißes an euch sehen, sonst nehme ich euch nicht mit, verstanden?“ Ein schelmisches Grinsen huschte über Reitas Gesicht, ehe er sich seine Sachen schnappte und in den Flur lief. Die beiden Brünetten erhoben sich ebenfalls und folgten Reita in den Flur. Uruha lehnte sich gegen die Wand neben der Tür, wo er schmunzelnd „Muss der sagen, dem ständig das Wasser im Mund zusammen läuft, wenn er uns sieht…“murmelte und Saga nur ein leises Aufglucksen entlockte. „Ich hab dich schon verstanden Liebes“ ertönte es von Reita, der sich schnell zu Uruha beugte und ihm verspielt ins Ohrläppchen biss. „Aber ihr seid ja nun mal auch zum Anbeißen!“ Er drehte sich zu Saga, schenkte diesem noch eine feste Umarmung und schritt mit einem „Bis heute Abend!“ durch die Wohnungstür. Mit einem lauten Knall schwang Uruha die Tür hinter dem Schwarzblonden zu und musterte seinen besten Freund. „Wir haben noch voll viel Zeit, willst du was bestimmtes machen?“ Er setzte sich in Bewegung und schleifte Saga dabei einfach mit sich zurück ins Wohnzimmer, wo er sich mitsamt seinem besten Freund auf die Couch plumpsen ließ. Dieser rutschte nur halb in die weichen Polster und überlegte kurz. „Ne nicht wirklich. Also Chibi muss noch sauber gemacht werden und ‘ne Wäsche sollten wir auch noch aufsetzen. Und wenn wir fertig mit dem Haushaltskram sind, können wir ja noch schnell zum Lawson und uns dann ‘nen Film reinschmeißen. Was meinst du?“ Uruha hatte sich neben ihm auf die Lehne gesetzt und dachte kurz nach, bevor er seine Zustimmung kundtat. „Also ich mach die Wäsche!“ sicherte er sich schnell seine Aufgabe und sprang auf, damit Saga auch ja keinen Einwand erheben konnte. Der Brünette schmunzelte nur leicht, war es ihm eh schon klar gewesen, wer welche Aufgabe übernehmen würde. Uruha hasste es, den Käfig zu säubern. Für solche Aufgaben war er sich definitiv immer ein wenig zu fein. Aber was soll’s. Saga hatte damit kein Problem und so gingen sie beide ihren Aufgaben nach. Nachdem sie sich etwas leckeres zu Essen gekauft und danach „Queer as Folk“ reingelegt hatten, machten sie sich schick für den kommenden Abend, was zumindest bei Uruha schon wieder Ewigkeiten dauerte. „Mach hin jetzt! Jedes Mal kommen wir zu spät wegen dir, das kann ja wohl nicht wahr sein!“ meckerte Saga lautstark und ließ Uruha in sich zusammenschrumpfen „Tut mir ja leid… Bin sofort fertig, ok?“ nuschelte er nur, denn gerade fürchtete er sich wirklich ein bisschen vor seinem besten Freund. Wenn dieser ihn so anfuhr, wagte es der große Brünette nie zu widersprechen. Irgendwie kamen sie dann doch endlich beim Sixties an, vor dessen Eingang schon Reita und Hiroto auf sie warteten. „Uru-chaaa~n“ ertönte ein lautes Quietschen und schon wurde er von dem kleinen Wirbel besprungen. „Und mein Cousenchen ist auch dabei, oh wie hab ich dich vermisst!“ plapperte Hiroto weiter und ließ nun auch Saga an seinen Sprungfähigkeiten Teil haben. Dieser brummte nur leicht genervt, doch Uruha hob den kleinen Jungen leicht an und verpasste ihm einen feuchten Schmatzer auf die Stirn. „Na Liebes, alles klar bei dir?“ fragte er und bekam ein freudestrahlendes „Ja klaaa~r, wie immer halt!“ entgegen gepustet. Auch Reita kam zu ihnen heran getreten und musterte Saga und Uruha einmal ausgiebig von oben bis unten. „Ja, also so nehme ich euch definitiv mit rein“ meinte er dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht und schenkte seinen Freunden kleine Begrüßungsküsschen auf die Wangen. „Ach, wartet Leute. Heut ist zwar Tora nicht dabei aber ich hab ‘ne Idee!“ fiepte Hiroto plötzlich auf, als sich die verbliebenen drei gerade Richtung Schlangenende begeben wollten. Unter fragenden Blicken kramte er sein Handy hervor, tippte irgendetwas und hielt es sich dann ans Ohr. Gespannt betrachteten die drei Männer Hirotos Mimik, die sich nach kurzer Zeit zu einem unmöglich breiten Lächeln verzog. „Miyaaa~, ich bin’s Hiroto! Du, wir stehen vorm Sixties und haben keine Lust uns jetzt an die lange Schlange anzustellen. Mann, die ist wirklich lang! Der Club läuft gut, oder?“ Ungläubig starrten die andern den kleinen Wirbel an, als dieser erst mal ein ausschweifendes Gespräch mit Miyavi über dessen Club beginnen wollte. Also wirklich… Gab‘s denn so was? Reita stupste den Kleinen leicht gegen die Schulter und fing somit Hirotos Blick ein. „Könnt ihr das nicht drinnen klären? Es ist kalt und wir wollen rein.“ – „Ach jaa, genau. Du, Miya, die andern wollen jetzt rein, wir können das ja auch gleich bequatschen. Kommst du eben raus und sagst den Türbullen Bescheid? – Ja, ok, danke. Dann bis gleich!“ Mit einem leisen ‚Klack‘ klappte er sein Handy zu und sah strahlend zu seinen Freunden. „Miya kommt jetzt raus, toll oder?“ Auch wenn Hirotos überschwängliche Kontaktfreudigkeit des Öfteren einfach nur nervig war, so war es doch manchmal wirklich von Vorteil diesen immer plappernden Flummi dabei zu haben. „Coole Sache“ sagte Reita noch, ehe er sich bei Uruha einhakte und mit diesem zur Eingangstür schritt. Gekonnt die vielen neidischen Blicke ignorierend schlenderten sie zu der schweren Tür und sahen auch schon Miyavi mit einem der Türsteher plaudern. „Miyaaaaaa~“ quietschte Hiroto plötzlich viel zu laut, sodass sich die drei Freunde erschrocken die Ohren zu hielten. Doch das war eh nicht mehr nötig, da sich Hiroto schon in Bewegung gesetzt und Miyavi mit einem Satz angesprungen hatte. „Miya du siehst toll aus!“ strahlte er den großen Mann an, der nur seine Arme um den Kleinen Schlang und sich einmal schwungvoll um die eigene Achse drehte, sodass Hiroto fast umherflog. „Na Momo-chan, wie geht’s?“ lächelte Miyavi den Kleinen an, nachdem er wieder zum Stillstand gekommen war. „Jetzt noch besser als vorher!“ Lachend sprang Hiroto von Miyavis Armen und stellte sich wieder zu seinen Freunden. Diese schauten sich nur fragend an, ehe sich Uruha leicht zu Reita beugte und verwirrt „Wieso nennt er ihn Momo?“ flüsterte. „Ich hab keine Ahnung…“ flüsterte Reita zurück und zog Uruha mit sich, als sich die andern endlich in Bewegung setzten. „Ach ja, “ ergriff Miyavi das Wort und wandte sich an seinen Türsteher. „Meine Freunde hier dürfen jederzeit kostenlos und ohne anzustehen in den Club. Sag das deinen Leuten, ja?“ Freundlich klopfte er dem Bullen von Mann auf die Schulter, als dieser ihm nur ein kurzes Nicken schenkte. „Na dann kommt mal“ sagte Miyavi und führte sie durch den langen Gang hinein in den prall gefüllten Raum, der irgendwie noch fantastischer wirkte, als das letzte Mal. Uruha erkannte die ganze Fläche kaum wieder, waren doch viele Podeste schon wieder umgebaut und irgendwie war dieser Facettenreichtum echt geil. Miyavi lief immer noch vor ihnen, grüßte hier und da irgendwelche Leute und führte sie schließlich zu einer unscheinbaren Treppe, am Rande einer mit riesigen schwarzen Pailletten verzierten Wand. Saga, Uruha und Reita tauschten fragwürdige Blicke aus, wobei Hiroto nur freudig neben dem großen Mann hertänzelte und das Ziel anscheinend schon zu kennen schien. An der obersten Treppenstufe angekommen, verschlug es den beiden Brünetten und ihrem Schwarzblonden Freund einfach nur die Sprache. Fuck, wie geil war das denn! Sie befanden sich auf der oberen, in der Luft hängenden Ebene, direkt über der Tanzfläche, wo sie einfach nur den geilsten Blick auf den Club überhaupt hatten. Und eine eigene Bar gab’s hier oben auch noch! Was musste man dazu noch sagen? „Yeah, Baby, wie geil!“ Reita konnte sich nicht zurück halten, stürmte zum Geländer und ließ seinen Blick über den Raum unter ihm schweifen. „Ich fühl mich königlich!“ Enthusiastisch drehte er sich zu den anderen um und meinte grinsend „Nennt mich König-Reita, meine Untertanen!“ Er erntete nur leises Gelächter und sah, wie sich Miyavi und Hiroto auf eine gigantische Sitzfläche begaben, die in der Mitte angeordnet war. Saga und Uruha lehnten an der anderen Seite am Geländer und schienen sich über irgendetwas lustig zu machen, was sie anscheinend unten auf der Tanzfläche entdeckt hatten. Er selbst schwang sich zu Hiroto und Miyavi auf die Couch und sah beinahe verdutzt, wie Miyavis lange Finger hauchzart über Hirotos Wange strichen, der seinem Gegenüber ein Lächeln schenkte, das zum dahinschmelzen war. „Huh? Seid ihr zusammen?“ fragte Reita direkt und sah, wie sich Hirotos und Miyavis Blicke belustigt auf ihn richteten. „Hmm, ich weiß nicht, sind wir das?“ fragte Hiroto mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und linste zu Miyavi, der nur gleichermaßen ein schiefes Schmunzeln auf den Lippen trug. „Mhh, nein, sind wir nicht.“ Trotz der Worte kicherte der Kleine nur und hauchte dem großen Mann einen Kuss auf, den dieser sogleich erwiderte. Reita kam sich irgendwie leicht ausgeschlossen vor. Obwohl sich Hiroto und Miyavi gerade mal eine Woche kannten, verhielten sie sich, als hätten sie schon eine Ewigkeit was am Laufen. Hatte er irgendetwas verpasst? „Ach, möge euch einer verstehen“ seufzte Reita nur, vergaß jedoch nicht, seinem Wissensdrang nachzugehen. „Und habt ihr euch schon öfter getroffen?“ fragte Reita erneut, da er einfach immer und überall im Bilde sein musste. Er war mit hoher Wahrscheinlichkeit der neugierigste Mensch auf Erden, aber was sollte das schon. Jeder hat doch seine Macken, oder? „Naja“ begann Miyavi, „‚getroffen‘ beschreibt es vielleicht nicht genau, aber wir kennen uns mittlerweile schon recht…“ kurz schien der kunterbunte Mann nach einem passenden Wort zu suchen, „…recht gut!“. Hiroto lachte auf und zwickte Miyavi einmal verspielt in die Wange. „Jetzt sag das nicht sooo~, Reirei darf alles wissen!“ begann der Kleine zu plappern und schaute wieder zu dem offensichtlich verwirrten Reita. „Ich bin in letzter Zeit öfters bei ihm gewesen, weißt du.“ Erklärte er sich und Reita wurde schlagartig bewusst, was Miyavi mit seinem Kauderwelsch gemeint hatte. „Aaach, verstehe! Pon, du kleines Ding angelst dir erst mal den Clubbesitzer“ lachte der Schwarzblonde und tätschelte Hirotos Kopf. „Hast ja ‘nen feines Gespür!“ „Ach, das ist mir doch egal“ meinte der Kleine nur und schaute freudig zu Miyavi. „Ich mag ihn einfach total gern!“ Ein kleines Zwinkern dem ein Luftkussfolgte und Miyavi konnte nicht umhin, aufzulachen. „Ach Momo-chan, du bist mir schon einer.“ Jetzt pattete auch er den kleinen Pon, der kichernd die Augen zusammen kniff. „Uh, wir verhauen Pon? Ich will auch!” ertönte es gerade noch, ehe sich die Couch absenkte und ein großes Etwas auf die Liegenden zuflog. „Saga nicht doch…“ Uruha klatschte sich nur theatralisch gegen die Stirn, als er sah, wie Saga sich mit Anlauf auf die Sitzfläche zu den anderen warf. „Ahh, Saga du zerquetscht miiich“ krächzte eine dumpfe Stimme, die unweigerlich zu Reita gehörte, der schmerzlicher Weise als Landefläche für die Saga-Airline dienen musste. Hiroto und Miyavi lachten laut auf und auch Uruha prustete los, als er sich das Spektakel auf der Couch besah. „Ups, sorry Rei, war nicht geplant. Auch wenn du ein echt gutes Kissen abgeben würdest“ witzelte der Brünette noch, bevor er sich schwerfällig von dem zerquetschten Schwarzblonden erhob. Dieser erfreute sich nur seiner neu gewonnenen Fähigkeit zu atmen und warf Saga einen klagenden Blick zu. Bevor er zu seiner verbalen Revange ansetzen konnte, ertönte schon Miyavis Stimme, der bei seinem privaten Barkeeper eine Runde Geishonnen für alle bestellte. Man war das klasse Connections zu haben. Daran konnte man sich ja richtig gewöhnen! Uruha schwang sich mit auf die Sitzgelegenheit und lenkte Reita von seiner Streitsucht ab, indem er ihn in auf einen leckeren Fang aufmerksam machte, den er vor kurzer Zeit auf der Tanzfläche entdeckt hatte. Sofort sprang der Schwarzblonde auf und rannte zum Geländer, wo er seinen Blick umherschweifen lies. „Wo meinst du denn, Uru?“ rief er laut und bekam nur ein ebenso lautes „Da hinten, bei dem neongrünen Aufsteller!“ als Antwort zurück. Als Reita endlich besagtes Objekt fixiert hatte, breitete sich ein verruchtes Grinsen auf seinen Lippen aus, über die er sich blitzschnell einmal drüber leckte. Mit einem Satz war er zurück bei der Couch, meinte gerade noch „Hast ja so was von Recht, Uru! Ich muss weg“ und schon war er die Treppe hinabgestürmt. Uruha schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. War doch immer das gleiche mit Reita. Ob er innerlich Rekorde aufstellte, wie schnell er es schaffte, Leute rumzukriegen? Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall. Plötzlich spürte er einen spitzen Finger in seiner Seite und schaute überrascht zu Saga, der ihn auffordernd ansah. „Hm? Was?“ fragte er sichtlich verwirrt und zog unbewusst eine Augenbraue in die Höhe. „Hast du gehört was Miyavi grad gesagt hat?“ meinte sein bester Freund, woraufhin er diesem nur ein „Nee, was denn?“ entgegnen konnte. „Miyavi, sag doch Uru noch mal, was du uns eben erzählt hast“ wandte sich Saga an Miyavi, dessen Blick zu Uruha huschte, ehe er zu sprechen begann. „Ach, ich meinte nur, dass wir immer noch Mangel an fähigen Tänzern haben. Echt schwer welche zu finden, die das Gesamtpacket mitbringen. Aber irgendwie werd ich schon welche finden müssen.“ Auf Uruhas Lippen legte sich mit einem mal ein fürchterlich breites Grinsen, das hoch bis zu seinen strahlenden Augen reichte. „Darf ich mich vorschlagen?“ Ein anzüglicher Blick traf Miyavi, auf dessen Zügen sich nach einem kurzen Moment ein verschmitztes Lächeln ausbreitete. „Wenn du möchtest, gebe ich dir auch eine kleine Kostprobe“ sprach Uruha weiter und leckte sich einmal provokant über die delikaten Lippen. Miyavi lachte. „Ach, Uruha, das brauchst du gar nicht. Ich hab dich letztes Mal schon tanzen sehen, aber es erschien mir irgendwie unpassend, dich bei unserem ersten Treffen sofort zu fragen. Aber wenn du dich vorschlägst, nehme ich gerne an.“ Breit lächelnd streckte er Uruha seine Hand entgegen, der freudestrahlend einklatschte. „Yeah, geil. Das wollte ich schon immer mal machen!“ „Über die vertraglichen Sachen reden wir später. Jetzt wird erst mal auf meinen neuen Mitarbeiter angestoßen!“ Genau zum richtigen Augenblick wurde ihnen das bereits bestellte Gesöff vor die Nase gesetzt und die Freunde stießen mit einem lauten „Kampai!“ auf Uruhas neuen Job an. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Dank Miyavi und den damit kostenlosen Getränken hielten sie sich nicht zurück und becherten was das Zeug hielt. Vor allem Saga schien am heutigen Abend seinen Gefallen am Geishonnen gefunden zu haben und kippte mehr davon runter, als wahrscheinlich gut für ihn gewesen wäre. „Also ich muss ja sagn“ lallte der Brünette, als er seinen Arm um Uruha schlang und sich dicht zu ihm beugte. „Du siehs so heiß heute aus Baby, da bekommich richtig Lust.“ Unverwandt drückte Saga seinen besten Freund einfach in die Couch und verwickelte ihn in ein heißes Zungenspiel, das der Brünette nach einem kurzen Auflachen begeistert erwiderte. Oh ja, auch Uruha hatte sich heute schon einiges an Alkohol gegönnt. Und Saga war nun mal einfach zum Anbeißen… Er schlang sein Bein um seinen besten Freund, ignorierte das amüsierte Lachen Miyavis, war er doch viel zu sehr benebelt von Sagas Kuss, seiner Nähe und dem warmen Gefühl, dass sich durch seinen Körper ausbreitete. Der heiße Körper in seinen Armen drückte sich nur noch enger an sich und gerade, als Uruha ein lautes Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken konnte, drang eine ihm wohl bekannte Stimme in seine Gehörgänge. „Taka, kommst du mal eben? Wir haben-“ Die Stimme stockte anhand Uruhas Laut und den Brünetten durchfuhr mit einem Mal ein so eiskalter Schauer, dass er in all seinen Bewegungen stoppte. Beinahe verängstigt öffnete er seinen Augenlider, sah verschwommen zu dem Mann auf, dessen auf ihn gerichteter, abweisender Blick augenblicklich einen schmerzhaften Stich durch seinen Körper jagte. Er registrierte gar nicht, wie Saga ihn weiter bearbeitete und verführerisch an seinem Hals knabberte. All seine Sinne waren auf den Mann vor ihm gerichtet, nahmen genau wahr, wie der Gesichtsausdruck so langsam ins Angewiderte wich und er nur abschätzend gemustert wurde. Uruha war wie paralysiert, starrte nur weiterhin in diese kalten Augen, die sich mit einem unpassend amüsierten Funkeln füllten, ehe sie sich von ihm abwandten und nun auf Miyavi ruhten. Er hörte kaum, wie Miyavi mit dem anderen sprach, sah diesen Mann einfach nur an, bis sich plötzlich sein kurzzeitig vermisster Charakter meldete und ihn trotzig aufschnauben ließ. Zügellos widmete er sich wieder seinem besten Freund und begann nun erst Recht, wollüstige Laute über seine vollen Lippen weichen zu lassen. Sollte dieser Kerl ihn doch so scheiße angucken wie er wollte, er hatte hier immerhin seinen Spaß. Und das auch ohne dessen Gefallen… Trotzdem verfolgte Uruha das kurze Gespräch der beiden Männer mit gespitzten Ohren, ehe sich die eigentlich so tolle Stimme entfernte und anscheinend die Treppe hinabstieg. Offenbar hatte der Kerl weiter zu arbeiten und Uruha würde am heutigen Abend aufs tunlichste vermeiden, die untere Bar anzusteuern. Da war er sich sicher… Nach einer ganzen Weile, in der er und Saga sich ordentlich angeheizt, dann allerdings doch noch beschlossen hatten, aufzuhören, so lange sie dazu in der Lage waren, begaben sie sich zusammen mit dem anderen, ebenfalls ziemlich angeheiterten Pärchen auf die Tanzfläche, wo Hiroto und Miyavi unverzüglich zur Schau stellten, wie „recht gut“ sie sich mittlerweile doch kannten. Kurz sahen sie noch Reita, der wild rumknutschend mit irgendeinem blonden Kerl tanzte, der trotz seiner eher mickrigen Größe anscheinend ordentlich etwas in der Hose trug. Als auch Uruha und Saga endlich in Fahrt gekommen waren, fackelte der große Brünette nicht lange und überredete seinen neuen Chef, ihm schon am heutigen Abend auf eines der Podest zu lassen, das der breiten Masse seine Tanzkünste nicht länger vorenthalten würde. Es dauerte nicht lange, bis Miyavi ihn zu einem Angestellten schickte, der ihm endlich eines der freien Podeste zuteilte, auf dem Uruha nach kurzer Zeit den Umstehenden mit heißen Hüftschwüngen und lasziven Bewegungen ordentlich einheizte. Oh ja, er war definitiv wie gemacht für diesen Job! Saga hatte sich derweil sturzbetrunken irgendeinen Typen geangelt, der ihn auf der Tanzfläche mehr als eindeutig umgarnt und ihm deutlich gezeigt hatte, dass er nicht nur mit dem Brünetten tanzen wollte. Und ganz ehrlich, Saga genoss das. Er hatte den ganzen Abend über immer wieder an Tora denken müssen, was wahrscheinlich der Hauptgrund dafür war, dass er willig auf einen Absturz zusteuerte. Aufreizend tanzte er mit dem fremden Mann, ließ sich von dessen viel zu muskulösen Armen halten, als er sich lasziv nach hinten reckte, ein Bein um seinen Tanzpartner schlang und seine vom Schweiß schimmernde Brust präsentierte. Wann genau er sich seines Oberteils entledigt hatte, wusste er nicht mehr, lief doch eh alles mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an ihm vorbei. Raue Hände fuhren ihm über die Brustwarzen, zwickten leicht hinein, ehe er eine feuchte Zunge spürte, die die steifen kleinen Nippel umspielte. Er keuchte und stöhnte leise, viel zu sehr war er schon weggetreten um zu realisieren, was er hier gerade mit sich machen ließ. Er war zwar noch nie bzw. nur sehr selten der dominante Part, doch wie zügellos und ungehemmt er sich jetzt hier zeigte, hätte er selbst wohl unter normalen Umständen als ZU schlampig empfunden. Und das mochte schon etwas heißen… Sein Becken presste sich gegen das des anderen, rieb sich dagegen, er stöhnte und haschte nach Luft, die Augen stets geschlossen und längst in einer anderen Welt versunken. Der fremde Mann schien zu merken, dass er im Moment alles mit Saga tun konnte und so tanzte er sich und das willige Etwas langsam aber zielsicher aus der bebenden Masse hinaus Richtung Backroom. Plötzlich fand sich Saga an einer kühlen Wand wieder, doch nahm er das alles nur noch durch einen verzerrten Filter wahr und fragte sich nicht einmal, was dieser Kerl da überhaupt mit ihm anstellte. „Kommt her“ hörte er dumpf und relativ weit entfernt irgendeine Stimme, doch konnte er nicht zuordnen wer wohin und warum her kommen sollte. Er spürte nur noch überall Hände und durch einen Schleier nahm er war, wie sich mittlerweile mehr als nur dieser eine Typ an ihm vergingen. Doch hatte Saga einfach keine Kontrolle mehr über seinen Körper, geschweige denn seinen Verstand und so ließ er in Trance einfach alles geschehen. Tief in sich drin dachte er an Tora. Und dass er doch eigentlich nur diesen einen Mann wollte. Aber warum wollte der ihn nicht? Was war falsch an ihm? Warum spielte er nur mit ihm… Völlig absent spürte Saga ein kräftiges Ruckeln und öffnete schwerfällig seine Augenlider, die flackernd immer wieder zudriften wollten. Verschwommen sah er einen großen Schatten vor sich und er merkte, dass die Berührungen, die bis eben noch über seinen ganzen Körper gewandert waren, verschwunden waren. „Verpiss dich! Der gehört uns“ hörte er dumpf jemanden schreien, woraufhin nur ein schmerzverzogener Laut ertönte. Saga kapierte nicht was hier vor sich ging und so stemmte er sich langsam auf, war er doch anscheinend leicht an der Wand hinabgerutscht. „Wasn looo~s“ lallte er undeutlich und versuchte, den großen Schatten vor seinen Augen zu fixieren. Nach und nach erkannte er, dass es gar kein Schatten war, der da vor ihm stand, sondern ein Mann, der ihn nun heftig an den Schultern rüttelte. „Hey!“ dröhnte eine tiefe Stimme, die sich irgendwie warm anhörte. „Hey, komm zu dir!“ Wieder durchfuhr ein Schütteln seinen ganzen Körper, was den Brünetten nur unwillig murren lies. „Ey nich so schüddln, das’s alles nich fest.“ Völlig zusammenhangslos brabbelte er irgendwelches Zeug vor sich hin und merkte gerade noch, wie der Mann ihn einfach mit sich zog. Ein Arm stütze ihn beim Gehen, drückte ihn eng an den warmen Körper und nahm Saga jegliche Entscheidung ab, ob er jetzt überhaupt mitgehen wollte oder nicht. „Wir gehen jetzt, komm“ sprach die warme Stimme wieder zu ihm und irgendwie keimte in Saga der Wunsch auf, den anderen einfach machen zu lassen. Es fühlte sich irgendwie gut an…. Der starke Arm führte ihn, geleitete ihn durch verschwommene Gänge und wäre Saga nicht so oft kurz vor kleineren Stürzen gewesen, hätte er bemerkt, wie der Mann neben ihm ihn mit einem leicht mitleidigen Blick musterte. Ein leises Seufzen war zu vernehmen, ehe der Mann nur leise „Wie viel hast du nur getrunken…“ nuschelte und das torkelnde Etwas Richtung Clubausgang führte. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Note: An dieser Stelle bietet es sich an, den OS "Rising Cocoon ~ Virgin Soil" zu lesen~ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/473039/255249/ Kapitel 9: ~Acht~ ----------------- Buahahahaha *Arme vorm Brustkorb verkreuzt* xDD (Alle Bleach Fans sollten mich verstehen) Ich habe jetzt mal ne neue Formatierung ausprobiert, vor allem was die wörtliche Rede betrifft. Sagt mir doch bitte, ob das ok so ist, oder ob es sich anders doch besser liest ^^ Es ist so, wie es jetzt ist, in jedem Fall mehr Arbeit. Gewidmet ist dieses Kapitel unserem besten Freund... Dem Asahi Automaten in Nakano, der uns nicht nur jeden Tag aufs neue Calpi für nur 100Yen bescherte, nein, der uns auch stockbesoffen seinen Platz anbot und sich auch von umherfliegenden Kameras und wilden Rumgackereien nicht stören ließ. Bester Freund, das hier und vor allem Drunken-Boy-Saga, ist eine Hommage an dich xD Wir lieben und vermissen dich!!! ~~~~~~*°*~~~~~~ Saga merkte kaum, wo sie langliefen, aber doch nahm er wahr, dass er gerade irgendwo hingeschleift wurde. „Wo gehn wirn hinn?“, lallte er undeutlich und spürte plötzlich unerwartete Kälte an seinem ganzen Körper. „Uhh, ‘s aba gans schön kallt hier’m Club oda?“ Schützend schlang er seine Arme um seinen immer noch freien Oberkörper und begann heftig zu zittern. „M‘yavi muss unb’dingd ma die Heiz’ng anmachn, ne?“ Vertieft in seinen Brabbeleien merkte Saga gar nicht, dass er die ganze Zeit über seinen Monolog in das nächtliche Tokyo gesendet und der Angesprochene ihm nie eine Antwort auf sein wirres Gerede gegeben hatte. Mit einem Mal spürte er eine Wärme durch seinen Körper dringen und stöhnte genüsslich in die kühle Nacht. „Oh, das’s aba ang’nehm warm, wassn das?“ Er griff über seine Schultern, verfehlte mehrmals, bis er dann aber doch den weichen Stoff zu fassen bekam und diesen ausversehen wieder von sich runter zog. „Upps, gugg ma, is runta g’falln… Jetz isses unt’n.“ Der Mann, der mittlerweile neben ihm lief, beugte sich hinab und legte das wärmende Stück Stoff erneut über Sagas Schultern. „Du bist ja echt vollkommen dicht“, murmelte der andere nur und Saga merkte, wie sie endlich zum Stehen kamen. Irgendetwas drückte hart gegen seinen Rücken und verschwommen nahm er wahr, dass er an einer Hauswand lehnte. Wie er plötzlich in diese Position gekommen war, wusste er nicht, doch was er durch seinen Rausch verschwommen realisierte, war die jähe Enge, die ihn umgab. Ein warmer Körper drückte sich dicht an den seinen und ließ Saga genießerisch aufseufzen. „Jetz’z mir wärma…“, lallte der Brünette undeutlich, unternahm nicht mal was dagegen, dass vorwitzige Hände hastig über seinen gesamten Körper glitten. Erst als sich ein Knie auffordernd zwischen die seinen drängte und ein ungestümes und hässliches Grunzen durch seine Gehörgänge wanderte, kam Saga in seinem wirren Zustand doch der Gedanke, dass hier etwas falsch lief. Doch er konnte sich nicht bewegen. Seine Gliedmaßen waren taub und geschwächt, so wie sein Verstand, der ihm einfach nicht gehorchen wollte. „Lass’loss“, lallte er mit all seiner verbliebenen Kraft, doch schien sein Widerstand den ungestümen Mann vor ihm erst richtig anzuspornen. Etwas Hartes drückte sich gegen ihn und ein Schmerz breite sich aus, als er dämmerig seine Haut immer wieder gegen die kalte Steinmauer schürfen spürte. Und dann wurde es schrecklich kalt. Seinen Bauchnabel abwärts kroch die nächtliche Kälte, legte sich auf die zitternde Haut seiner Oberschenkel, die irgendwie fest gegen seinen Bauch gedrückt wurden. „Los…lassn…“, presste er hervor, versuchte sich irgendwie aus der festen Umklammerung zu lösen, doch bevor er weiter seinen Widerstand hätte bündeln können, zuckte er zusammen und erstarrte. Etwas drückte in ihn, ließ ihn tief aufkeuchen. Sein ganzer Körper erzitterte so heftig unter dem stechenden Schmerz, dass er gequält aufschrie. Doch plötzlich stoppten die rauen Bewegungen und laute Worte drangen in sein Gehör. Zwei Stimmen kämpften miteinander, ehe ein lauter Schrei erfolgte und die eine Stimme wütend fluchend langsam von dannen zog. Nur nebenbei bemerkte Saga, dass er allein an der Hauswand lehnte. Urplötzlich wurden seine Beine weich und er hatte nicht mehr die Kraft, weiterhin aufrecht zu stehen. Er rutschte an der kalten Steinmauer hinab, sank auf den nassen Boden und kauerte sich zusammen. Das war gerade einfach zu viel für ihn, er wollte jetzt schlafen… Er war so erschöpft… „Hey, Saga. Komm hoch. Los, hoch mit dir.“ Eine störende Hand ruckelte an ihm und zog ihn allen Überflusses auch noch hoch, sodass Saga nur laut aufmaulte. „Was solln dass, ‘ch hab grad schlafn wolln, das’s nich-…“ Seine Kehle schnürte sich zu und ein dumpfes Pochen breitete sich durch seinen ganzen Körper aus, als er schleierhaft erkannte, wer ihn hier gerade auf die Beine gezogen hatte. Seine Augen huschten über das Antlitz des anderen, versuchten verzweifelt etwas anderes wahrzunehmen, als das schöne Gesicht, das doch so nah vor ihm weilte. Seine Gliedmaßen fühlten sich mit einem mal furchtbar taub an und in seinem Magen begann sich ein immer stärker wallendes Gefühl zu entwickeln, welches Saga ein ungewolltes Aufstoßen entlockte. „Tora…“, hauchte er gequält, ehe er sich mit aller verbliebenden Kraft aus den haltgebenden Armen wegdrehte und sich mit einem lauten Geräusch auf den asphaltieren Boden übergab. Tora lockerte seinen Griff, ließ ihn langsam zu Boden gleiten, sodass sich Saga auf seinen Knien und Händen abstützend die Seele aus dem Leib kotzen konnte. Dass der Schwarzhaarige ihm dabei die Haare aus dem Gesicht hielt, bemerkte Saga nur am Rande, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Magen in die falsche Richtung zu entleeren. Nach einer gefühlten Ewigkeit, hob Saga leicht den Kopf an, hustete noch ein letztes Mal und spuckte die restliche Flüssigkeit mit einem angeekelten Laut weit von sich. „Geht’s wieder?“, ertönte Toras ruhige Stimme neben ihm und sogleich spürte er zwei starke Arme, die ihn wieder auf die Beine zogen. „Ja, ‘s gehd“, nuschelte der Brünette nur und suchte nach irgendetwas, womit er sich den Mund abwischen konnte. Bäh, das war einfach nur ekelig! „Hier, nimm das“, hörte er Tora sagen, als er das rettende Taschentuch vor seiner Nase erblickte. „Uhm… Danke…“ Er griff nach dem Stück Stoff und wischte sich hastig über den Mund, bevor er es achtlos auf die Straße warf. „Na toll…“, begann Saga wieder zu lallen, „Jetz hassu mich hier so krüpplich gsehn, da wirs‘u ja bestimm‘ deine Meinung änd’rn. Ach, ‘ch sollt jetz gehn, das’s echt nich gut hier… schüüüs Tora, dange für deine Hilfe, das’s echt suuuba lieb g’wesn, ne, wir sehn uns…ne…“ Leicht wankend wollte sich der Brünette aus Toras Armen lösen, doch zu seinem Unmut wollte dieser ihn anscheinend nicht alleine gehen lassen. „Tora, wennu mich festhäls, weissu, dann kann ich ni-“ „Saga du kommst jetzt mit mir mit, hast du verstanden?“ Tora hatte ihm einfach das Wort abgeschnitten und Sagas Gesicht in seine Hände genommen. Die unheimlich dunklen Augen Toras funkelten ihm entgegen und Saga blieben in diesem Moment die gelallten Worte im Hals stecken. Er nickte nur und schaute mit großen Augen in die Toras, als ihm plötzlich leise gemurmelte Wörter entwichen. „So schöö~n…“ Er kicherte, als er bemerkte, was er gesagt hatte. „Ups… das sollde jetz eig’ntlich nur in meim‘ Kopf sein…“ Immer noch kichernd wandte er sein Gesicht von Tora ab, um sich mit seiner Hand auf die Stirn zu hauen. „Im Kopf bleibn! … Da bleibn, im Kopf!“, sprach er mit sich selbst, ehe Tora seine Hand ergriff und ihn vor weiterer, eigentlich ungewollter Selbstverletzung bewahrte. Tora setzte sich in Bewegung und Saga folgte ihm bereitwillig. Gerade wäre er sowieso mit jedem überall hingegangen, zu benebelt war er immer noch von seinem Alkoholrausch. Sie liefen eine ganze Weile, in der Saga teils kichernd, teils jammernd mit sich selbst kommunizierte. Mittlerweile konnte er halbwegs ohne Toras Stütze laufen, doch hielt der Schwarzhaarige Saga sicherheitshalber noch immer an der Hand, falls dieser wieder auf die Idee kommen sollte, sich spontan auf den Boden zu legen. Betrunkene kamen immer auf so tolle Ideen… Als sie endlich an Toras Wohnung angekommen waren und noch unten vor der Eingangstür standen, wandte sich Tora zu seinem Freund um, der unkonzentriert in ihn hinein lief. „Huuch, Tora, das tud mir aba jetz leid… war nich mit Absichd, weisse ja, ne?“, lallte der Brünette und merkte plötzlich Toras Hand sein Handgelenk umschließen, welches bis eben noch mitsamt seinen Fingern tröstend auf Toras Schulter geklopft hatte. Der Schwarzhaarige sah ihm bestimmt in die Augen und setzte zu sprechen an. „Saga hör mir zu. Hörst du zu?“ „Jaa~ ‘ch hör dia suu, wüddich imma tun…“ Tora seufzte leise. „Saga, bitte sei jetzt ganz leise, okay? Wenn wir in meiner Wohnung sind, darfst du wieder was sagen, aber bis dahin, ‚shhht‘“, sagte er nur und hielt sich seinen Zeigefinger vor die Lippen. „‘ch darf in dein‘ Wohnung? Das’s ja cool…“ „Ja, aber nur wenn du ganz leise bist, ok?“ „Jaah“ flüsterte Saga nun wirklich ganz leise. „Bin gans leise. Shhht!“ Er hielt sich nun selbst den Zeigefinger vor die Lippen, um Tora wirklich zu zeigen, dass er verstanden hatte. Na das konnte ja was werden… Tora schloss die Tür auf und betätigte den Lichtschalter. „Uuu~h, helll!“, sagte Saga viel zu laut und Tora drehte sich ermahnend zu dem Brünetten um. Dieser zuckte nur leicht zusammen und flüsterte wieder „Achja, gans leise… bin gans leise“, bevor er sich von Toras Hand die Treppen hinauf führen ließ. Endlich angekommen in der Wohnung plumpste Saga einfach zu Boden und kugelte sich ein. „Müü~de…“ murmelte er und war schon im Inbegriff einzuschlafen, als er jedoch Toras Stimme vernahm. „Saga, komm. Der Boden ist nicht so gemütlich wie mein Bett. Willst du nicht in meinem Bett schlafen?“ Augenblicklich war Saga wieder wach und sprang wankend auf. „Jaah, ‘ch willn Bett… Toras Bett…“, er kicherte erneut und wisperte, „da wollt’ch schon imma ma hinn, weissu?“ Kurz erstarrte er, ehe er sich leicht gegen den Kopf haute und sich mit einem „Ihr solld doch‘m Kopf bleibn…!“ selbst ermahnte. Tora ergriff wieder seine Hand und führte das torkelnde Etwas in sein Schlafzimmer, wo er Saga sofort aufs Bett verfrachtete. „Saga, du bleibst kurz hier. Ich hol dir eben ‘nen Glas W-“ „Uhhh, du has’s aba schön hia… das’s ja voll weiich!“ quietschte Saga belustigt und merkte nicht mal, dass er Tora einfach das Wort abgeschnitten hatte. Tora jedoch schien das alles einfach so hinzunehmen. Er wirkte weder genervt, noch amüsiert und tat einfach so, als wäre es für ihn das normalste der Welt, einen besoffenen Saga durch die kalte Nacht nach Hause zu führen. Leichtfüßig verließ der Schwarzhaarige den Raum Richtung Küche, beeilte sich extra mit seinem Wasserhol-Service, hörte er Saga aus seinem Schlafzimmer doch unentwegt irgendetwas vor sich hin brabbeln. Dass der Brünette in dem Zustand seiner völligen Trunkenheit wirklich unberechenbar werden konnte, war Tora mittlerweile bewusst geworden. Da wollte er lieber nicht noch etwaige Verletzungen durch seine Unachtsamkeit riskieren. Zurück in seinem Schlafzimmer hallte ihm sofort Sagas lauter ruf um die Ohren. „Tooraaa~…“ Saga hatte sich mittlerweile über das ganze Bett ausgebreitet und spielte allen Anschein nach Jesu Christi am Kreuz. Seine Arme waren weit von sich gestreckt und die Augen hielt er geschlossen, während er immer wieder beinahe klagend rummurrte. Tora musste leicht grinsen. Es fehlte nur noch der Kranz auf seinem Kopf… Aber naja, egal. Er setzte sich auf den Bettrand und meinte leise „Was ist, Saga? Brauchst du irgendwas?“, doch er bekam keine Antwort. Der Brünette schien just in diesem Moment irgendetwas brüllend Komisches in seinem wirren Kopf zu haben, lachte er doch mit einem mal laut los. Tora war der Meinung, dass er Saga kurz hier liegen lassen könnte und begab sich fix ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Schnell schrieb er noch eine SMS an Uruha und Reita, dass Saga bei ihm war und sie sich keine Sorgen machen mussten. Er wusste ja, dass mindestens Uruha einen Nervenzusammenbruch erleiden würde, wenn Saga ohne eine Nachricht einfach nicht nach Hause kommen würde. Zurück in seinem Schlafzimmer lag Saga plötzlich um 180 Grad gedreht in Embryonalstellung und schien offensichtlich eingeschlafen zu sein. Der Schwarzhaarige setzte sich behutsam an die Bettkannte und beobachtete seinen betrunkenen Freund. Eine Weile saß er nur da, bis er sich leicht schüttelte und die Augenbrauen zusammen zog. „Verdammter Mist…“, knurrte er leise und streckte seine Hand aus, die kurz vor Sagas leicht geröteter Wange inne hielt. „Was machst du nur…“ Es war nur ein leises Flüstern und man merkte, dass es Tora irgendwie schwer fiel, in diesem Moment die Fassung zu wahren. Millimeter verharrte er vor Sagas weicher Haut, gerade so, als wüsste er nicht, ob es ihm gestattet war, den Brünetten zu berühren. „…Toraa~…“, ertönte plötzlich ein undeutliches Nuscheln und ruckartig zog der Schwarzhaarige seine Hand zurück. Er besah sich Saga, der anscheinend immer noch zu schlafen schien. Aber hatte er ihn nicht gerufen? …Na, wie dem auch sei… Er kniete sich aufs Bett und schob Saga vorsichtig in eine vorteilhaftere Schlafposition. Zumindest für ihn, irgendwo wollte er ja schließlich auch schlafen. Immer wieder hielt er inne, vergewisserte sich, ob er Saga mit seinen Bewegungen nicht aufwecken würde, doch dieser schlief mittlerweile wie ein Stein. Als er Saga endlich ordentlich hingelegt hatte, verharrte er einen Moment und besah sich die Situation. Sollte er Saga jetzt noch ausziehen? Immerhin hatte dieser immer noch sein halbes Partyoutfit an, was zwar mehr als heiß aussah… Aber! Das würde sicherlich kein angenehmer Schlaf für den Brünetten werden. Ergeben seufzend beugte sich Tora über seinen Freund und begann, diesen vorsichtig seiner Sachen zu entledigen. Immer wieder kicherte Saga dabei, schien aber trotzdem fest weiter zu schlafen und nuschelte nur hin und wieder leise irgendwelche unverständlichen Worte vor sich her. Für Tora war das hier gerade alles andere als leicht. Als er Saga seines Sweaters entledigte, wobei er sich insgeheim fragte, seit wann Saga derartig geschmackloses Zeug trug, wartete er kurz und atmete einmal tief durch, bevor er sich an dem Gürtel zu schaffen machte. Er setzte an, hielt jedoch kurz vor der Schnalle inne und hob ungläubig seine Hand vor die Augen. „Unglaublich….“, murrte er, als er sah, dass er leicht zitterte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein… Erneut setzte er an und öffnete die Gürtelschnalle des Brünetten, der sich unter den Bewegungen leicht hin und her wandte. „Hmmmm…“, brummte er nur langgezogen, doch Tora ließ sich davon nicht beirren. Er öffnete den Knopf der Hose, atmete einmal tief durch und zog sie Stück für Stück nach unten. Wie angestrengt er versuchte, nicht auf Sagas Körpermitte zu starren, hätte ihm jeder, bis auf seinen Freund vor ihm, gerade mehr als deutlich angesehen. Doch er war auch nur ein Mensch. Unwillig flackerten seine Augen auf die freigelegte Stelle und unbewusst befeuchtete er hastig seine trockenen Lippen. Zwar trug Saga noch immer seine engen Shorts, doch konnte Tora deutlich erkennen, was sich darunter verbarg. Wie in Trance löste sich seine eine Hand von der Hose und wanderte langsam Richtung Sagas Schrittes, doch bevor er sich überhaupt klar werden konnte, was er hier gerade tat, ertönte ein leises „…Nghh…“ und ließ ihn in seiner Bewegung erstarren. Sein Blick huschte nach oben zu Sagas Augen, die er immer noch geschlossen hielt und dabei ruhig ein und ausatmete. „Na, sonst brabbelst du im Schlaf aber nicht so viel, mein Lieber“, murmelte er dabei leise und dankte dem Brünetten innerlich für diese kleine Unterbrechung. Wieder ein wenig mehr bei Verstand zog er dem Brünetten den restlichen Stoff von den Beinen und schwang seine Decke über den nun fast nackten Körper. Auch er entledigte sich schnell seiner Sachen und legte sich zögerlich neben seinen brünetten Freund, war das Bettzeug normaler Weise doch nicht für zwei Personen gedacht. Notgedrungen rückte er relativ nah zu Saga auf, verfluchte sich innerlich für seinen schnell schlagenden Puls, den er genauso intensiv in seiner Brust hämmern spürte, wie Sagas doch so verführerische Nähe. Sich selbst ermahnend und tief durchatmend knipste er das Licht aus und glitt langsam aber sicher in einen unruhigen Schlaf. Mitten in der Nacht regte sich Saga leicht und nuschelte leise. „Toraa~… bissu noch da?“ Doch er bekam keine Antwort. Mit unsicheren Bewegungen tastete er neben sich und spürte einen warmen Körper, der gar nicht allzu weit entfernt neben ihm schlief. Er gluckste auf. „Tiga schläfsu?“ Immer noch nuschelnd drehte er sich auf die Seite und hatte somit Toras Rücken vor sich. Leicht stupste er ihn an, doch der Schwarzhaarige schien wirklich fest zu schlafen. „Tora schläfd un ‘ich bin wach“, kicherte er und rutschte näher zu dem Rücken vor ihm. Mit einer doch noch relativ sanften Bewegung umschlang er den Körper des anderen und schmiegte sich an dessen Kehrseite. „Bis‘ aba schön warm….“, flüsterte er und ließ seine Hand über Toras flachen Bauch wandern, begleitet von sanften Küssen, die der Brünette geistesabwesend auf die so verlockende Haut hauchte. Der Schwarzhaarige verspannte sich einen kurzen Moment, ehe er laut ausatmete und anscheinend weiter schlief. Auch Saga hielt die Augen geschlossen, begann sachte über die leicht muskulöse Bauchpartie des anderen zu streichen. „Das’s so toll…“, nuschelte Saga gegen den Rücken, an den er sich mittlerweile eng gepresst hatte. Ohne wirklich zu wissen was er tat, rutschte seine Hand immer weiter den Bauch hinab, strich über die kleinen Härchen unter dem Bauchnabel, die ihn zu einer ganz anderen Stelle führten. Und genau da wollte er hin… „Uhh~…“, brummte er leise, als seine Finger langsam unter dem Bund von Toras Boxershort verschwanden. Wie berauschend… Er merkte, wie sich Tora leicht vor ihm regte, jedoch immer noch weiter fest zu schlafen schien. Saga wusste eh nicht was er gerade tat. Sein Körper leitete ihn, hatte der Alkohol seinen Verstand doch schon am frühen Abend außer Gefecht gesetzt. Er atmete heiß gegen Toras Haut und begann langsam über dessen Männlichkeit zu streichen. „Hnn… ‘ch willdich…“, stöhnte Saga leise und seine Finger schlossen sich immer mehr um das beste Stück seines Freundes. Er drückte sich enger an den Körper vor ihm, verschmolz mit der heißen Haut des anderen und spürte dessen Blut unter seiner Berührung aufwallen. Langsam führte er seine Hand auf und ab, mit geschmeidigen Bewegungen drückte er etwas fester zu und lockerte den Griff wieder. Sein eigener Atem ging schneller und ein unterdrücktes Keuchen entwich ihm, als er seinen Druck verstärkte und merkte, wie ein ganz leichtes Zucken durch seine Hand drang. Zwischen ihren Körpern entwickelte sich eine unglaubliche Hitze. Sie durchströmte Sagas Nerven und brachte ihn um den Verstand. Er spürte, wie Tora unter seiner Behandlung immer härter wurde, wie es ihn selbst erhitzte, das leichte Schaudern durch Toras Lendengegend zu spüren. Die aufsteigende Euphorie und der betörende Duft Toras… Eine Welle des Verlangens durchflutete ihn und unwillkürlich baute er langsam einen Rhythmus auf. Seine Hand bewegte sich auf und ab, massierte das steife Glied und er spürte deutlich das pulsierende Blut unter seinen Fingerspitzen. Er konnte nicht anders. Es riss ihn einfach mit. Unbewusst gab er sich dem Rhythmus hin, drängte sich an den warmen Körper und spürte deutlich seine eigene Erektion gegen Toras weiche Haut reiben. Durch einen Schleier der Erregung hörte er ein leises Stöhnen, doch war er zu benebelt um zu bemerken, dass es nicht sein eigenes war. Er spürte, wie sich Tora leicht unter ihm regte, aber er konnte jetzt nicht mehr aufhören. Wie von selbst drückte er sich mit jeder seiner Handbewegungen an den leicht bebenden Körper Toras und spürte plötzlich, wie sich dieser dem Reiben an seinem Glied entgegen streckte. Und es machte ihn wahnsinnig. „Toraahh…“, entwich ihm ein so wollüstiges Stöhnen, dass er nur ein tiefes Aufkeuchen durch den Raum hallen hörte. Immer heftiger massierte er das Stück Fleisch in seinen Händen, bewegte mittlerweile seinen ganzen Körper gegen den anderen, keuchte immer wieder heiß in den Nacken, der so verführerisch vor seinen Lippen auf ihn wartete. Er hörte ein erneutes Stöhnen, als er mit seiner Zunge über die leicht salzige Haut glitt, rücksichtslos hineinbiss und daran zog. Völlig ekstatisch erhöhte er den Rhythmus, rieb sich beinahe unbarmherzig an dem mittlerweile leicht verschwitzten Körper vor ihm und verabschiedete sich so langsam in eine andere Welt, als er Toras lustgetränkte Laute vernahm. Dieses unglaublich erregende Gefühl umhüllte ihn, durchdrang jede Sehne seines Körpers und er hätte jetzt nichts lieber gemacht, als dem ganzen angestauten Verlangen nachzugeben. Doch er konnte nicht. Noch nicht. Erst wollte er Tora unter seinen Berührungen aufschreien hören… Mit tiefschwarzen Augen drehte er Tora ruckartig auf den Rücken, stemmte sich auf und riss ihm die Boxershorts von den Beinen. Dem Schwarzhaarigen entwich nur ein erschrockener Laut. Ehe er realisierte, was gleich auf ihn zukommen würde, hatte sich Saga bereits hastig seiner Unterwäsche entledigt und hockte mit einem Satz breitbeinig über seiner Körpermitte. „G‘nieß das…“, hauchte Saga in einem so verführerischen Ton, dass es Tora ein tiefes Grollen entlockte. Mit einer einzigen Bewegung schnellte Saga auf Tora hinab, warf laut stöhnend den Kopf in den Nacken und begann hemmungslos den anderen zu reiten. Spätestens jetzt konnte Tora nicht mehr an sich halten. Er stöhnte ungehalten auf, packte Saga grob an den Hüften und stieß so tief in dessen Inneres, dass dem Brünetten fast schwarz vor Augen wurde. „Ahh~…“ Bei jedem Stoß traf Tora diese empfindliche Stelle in Saga, die ihn einfach nur willenlos machte. „…Hngg~… Fesd‘r…!“, keuchte er erregt, verschluckte sich beinahe an seinem schnellen Atem und warf sich den Stößen des Schwarzhaarigen entgegen. Er hörte Tora nur leise aufschnauben und spürte, wie sich der Schwarzhaarigen immer zügelloser in ihn trieb. Sie wurden immer schneller und verloren bald den Rhythmus, der ihnen noch das letzte bisschen Kontrolle geschenkt hatte. Sie bewegten sich so heftig gegeneinander, dass Saga meinte zergehen zu müssen. Diese unglaubliche Intensität riss sie einfach mit sich, entlockte ihnen unaufhörlich heiseres Stöhnen und brachte sie an den Rand ihrer Beherrschung. „Oh Kami… Saga!“, presste Tora unter einem heftigen Stöhnen hervor und dieser durchdringende Laut gab Saga den Rest. Ein ungemeines Prickeln breitete sich in seinem Unterleib aus und er war sich sicher, dass er kurz vor dem Ende stand. In seiner Ekstase versuchte er Toras Blick zu erhaschen, doch hatte der Schwarzhaarige die Augen geschlossen, während seinen leicht geöffneten Lippen unaufhörliches Schweres Keuchen entwich. Wie verführerisch Tora gerade aussah konnte Saga nicht ertragen. Dieser Anblick raubte ihm den letzten Verstand. Mit einem heiseren Aufschrei entlud er sich und in diesem kurzen Moment erfasste ihn ein enormer Rausch aus unsagbar guten Gefühlen. Er genoss dieses sich in jede Zelle ausbreitende Kribbeln, liebte es für den Moment und sackte dann kraftlos auf dem Körper des anderen zusammen. Die ganze Zeit hatte Tora versucht, seinem unbändigen Verlangen noch nicht nachzugeben und soweit es ging diesen Kontakt mit Saga auszukosten. Doch spätestens als sich der Brünette schreiend um ihn verengte, war es auch um ihn geschehen. Mit einem tiefen und langgezogenen Stöhnend ergoss er sich tief in Sagas Inneres und genoss mit wenigen letzten Stößen die Nachwirkung seines Höhepunkts. Gott war das geil… Mit geschlossenen Augen lag er einige Sekunden schwer atmend einfach nur da, bis er seine Augenlider anhob, um Saga zu fixieren. Der Brünette war halb auf ihn hinabgerutscht, hatte Tora jedoch noch nicht aus sich entlassen. Nach Luft ringend und die Augen geschlossen lag er mehr auf Toras Bauch, als dass er auf ihm saß und sah einfach nur fertig aus. „Saga…“, hauchte Tora und wunderte sich selbst über seine kratzige Stimme. Die ganzen ungezügelten Laute hatten wohl doch ordentlich an seinen Stimmbändern gezerrt. Langsam hob Saga seinen Kopf an und betrachtete Tora mit halbgeschlossenen Augen. „Hm…?“, nuschelte er, bevor sein Kopf wieder hinab sank und auf Toras Bauch landete. Der Schwarzhaarige bemerkte deutlich, wie erschöpft Saga war und dass dieser immer noch eine beträchtliche Menge Alkohol im Blut hatte, machte das ganze wohl auch nicht besser. Vorsichtig hob er Saga an und zog sich damit aus ihm zurück. So gern er dieses Gefühl jetzt auch noch ausgekostet hätte, Saga brauchte definitiv seinen wohlverdienten Schlaf. „Saga…“, hauchte er, selbst immer noch ein wenig erschöpft, „willst du dir noch was anziehen?“ Er erntete nur ein Kopfschütteln und ein leise genuscheltes „Will dich spürn…“, als sich Saga schon an seine Seite drängte. Kurz überlegte Tora, was er jetzt machen sollte. Eigentlich hasste er es, wenn sich seine Bettgeschichten nach dem Sex an ihn kuschelten und ihm damit jegliche Bewegungsfreiheit raubten. Es war einfach unnötig und unbequem, denn er war noch nie der Typ großer Zärtlichkeiten gewesen. Doch bei Saga… Er verstand sich selbst nicht. Bei Saga war irgendwie alles anders. Wie sich der Brünette so schutzbedürftig an ihn schmiegte, erweckte etwas in ihm und er spürte eindeutig, dass er diesen Kontakt gerade genauso wollte, wie der Brünette selbst. Allerdings wurde ihm schlagartig wieder bewusst, dass es Saga war, den er da gerade in seinen Armen hielt. Augenblicklich kam er sich einfach nur dumm vor. Er merkte, dass Saga bereits eingeschlafen war und drückte diesen sanft von sich. Verflucht! Saga hätte heute Nacht mit jedem x-beliebigen Typen geschlafen, in dessen Bett er gelandet wäre… Wie konnte er sich nur so gehen lassen? Hatte er sich nicht geschworen, dieser Verführung Stand zu halten und sich nicht selbst damit fertig zu machen, dass Saga nur mit ihm spielte? Baka! Grummelnd und mit zusammengezogenen Augenbrauen stand er auf, schnappte sich noch schnell seine Boxershort und verließ das Zimmer. Dann würde er halt auf der Couch schlafen. Hauptsache er könnte damit verhindern, dass so etwas wie eben nochmal passieren würde. Müde schwang er sich auf das viel zu kleine Sofa, kramte nach der Sofadecke und legte sich selbst endlich schlafen, auch wenn seine ganzen Gedanken ihn noch lange daran zu hindern versuchten. ~~>*<~~ Ein unheimlich lautes Zwitschern drang in seine Gehörgänge und schallte in seinem Kopf wider. Gefolgt von einem stechenden Schmerz, der sich in seiner Stirn ausbreitete und sich hinab zog über seinen Nacken, wo er langsam in ein lähmendes Gefühl wich, welches sich durch den Rest seines Körpers zog. „Uhh…..“ Seine Stimme klang kratzig und rau, er schmeckte einen ekligen Geschmack in seinem Mund und verzog angewidert sein Gesicht. Hätte er allerdings nicht machen sollen. Allein die kleine Regung brachten seine Kopfschmerzen in Höchstform und entlockten ihm ein leises Aufwimmern. Angestrengt versuchte er seinen Augen zu öffnen, doch reagierten seine Lider genauso wenig auf seine Reize, wie sein restlicher Körper. Es war viel zu hell und mit all seiner Kraft schaffte er es, nach der Decke zu haschen und diese über seinen Kopf zu ziehen. Gott, was war denn bitte los mit ihm? Völlig wirr versuchte er sich zu erinnern, wann er diesen Zeitsprung gemacht hatte. Das letzte was er noch wusste war, wie sie im Club waren, er viel zu viel gesoffen und zum Ende hin noch getanzt hatte. Aber danach…? Er wusste ja nicht einmal wie er nach Hause gekommen war, doch hatte ihn bestimmt Uruha mit einem Taxi nach Hause bugsiert. Leicht versuchte er sich zu regen, zog sich jedoch mit einem mal ein stechender Schmerz durch seinen Körper, sodass er überrascht die Luft einzog. Kami, was hatte er nur angestellt? Seine Finger tasteten langsam an sich herum, ehe er merkte, dass er nackt war. Naja, so ungewöhnlich war das zwar nicht nach einer Clubnacht, doch konnte er sich sonst schon noch daran erinnern, wie er seine Sachen losgeworden war. Aber Ausnahmen musste es wohl geben… Nachdem er sich gesammelt und wieder mehr zu seinem Körper zurückgefunden hatte, stemmte er sich leicht auf und guckte blinzelnd in der Gegend umher. Komisch. Eben war es noch total hell und jetzt so dunkel… Und überhaupt sah er gar nichts… Hä? Ach ja! Die Decke. Mit einem gedanklichen Drop schlug er das Bettzeug zur Seite und wurde von den hellen Sonnenstrahlen förmlich umgehauen. Mit einem leisen „Ah~“ drehte er seinen Kopf, um sich vor dem viel zu direkten Licht zu schützen. Immer noch blinzelnd versuchte er seine Umgebung zu fixieren und schaffte es nach einigen Versuchen endlich, einigermaßen klar sehen zu können. Doch was er sah, ließ ihn zusammenfahren. Kami, wo war er? Plötzlich gar nicht mehr so neben der Spur und den Schmerz geflissentlich ignorierend setzte er sich ganz auf und schaute sich hektisch um. Scheiße. Er kannte dieses Zimmer nicht. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit und er sprang leise ächzend aus dem Bett. Glücklicher Weise lagen seine Klamotten direkt daneben, sodass er sie sich schnell überstreifte und kontrollierte, ob seine wichtigen Sachen noch dabei waren. Waren sie. Gut, dann nichts wie raus hier! Vorsichtig und auf leisen Sohlen schlich er zur Tür, die einen Spalt breit geöffnet war und linste hindurch in den dunklen Flur. Super! Er befand sich glücklicher Weise in einem Zimmer, das den kürzesten Weg zur Wohnungstür hatte und so sah er seine Chance, hier unbemerkt verschwinden zu können, weiter steigen. Die Frage, woher er überhaupt wusste, welche von den gleichaussehenden Türen die Haustür war, überging Saga in seiner Hast vollkommen, war er doch einzig und allein darauf besonnen, hier schnellstmöglich zu verschwinden. Leise drückte er die Tür ganz auf, schlicht auf Zehenspitzen zu seinen Schuhen, die direkt neben der rettenden Wohnungstür standen. Anziehen würde er die allerdings erst draußen, so beugte er sich hinab, ergriff seine Schuhe und verschwand heimlich und ohne einen Laut von sich zu geben aus der Wohnung. Bevor er die Tür endlich zuschwang, streifte er sich seine Schuhe über und rannte hastig die Treppen hinab, nachdem das laute Geräusch der Tür dem unbekannten Bewohner der Wohnung mitteilte, dass er verschwunden war. Als er endlich aus dem Wohnblock trat, atmete er erleichtert die frische Luft en. Ahh~, das tat wirklich gut! Als er so durch die Gegend schritt und versuchte sich zu orientieren, bemerkte er, dass es ihm auch hier irgendwie bekannt vorkam. War er wirklich ein zweites Mal bei irgendeinem One-Night-Stand mitgegangen? Dabei versuchte er doch tunlichst zweite Beischlafsituationen mit nervenden und ihn ohnehin anhimmelnden Typen weitestgehend zu vermeiden. Reichlich planlos und immer noch den Restalkohol ignorierend lief er durch die Gegend, bis er endlich eine ihm bekannte U-Bahnstation fand, von der aus er mit vielen Umwegen nach Hause gelang. Gott, er sollte weniger saufen, das brachte ihn wirklich in unangenehme Lagen. Normaler Weise wäre er nicht in die falsche Richtung gefahren, an einem ihm unbekannten Bahnhof ausgestiegen und hätte allen Überflusses auch nicht noch die Weise Entscheidung getroffen, den falsch genommenen Weg rückwärts und vor allem zu Fuß zu bestreiten. Stunden später und endlich zu Hause angekommen, streifte er sich erleichtert seufzend die Schuhe ab, ehe er ungestüm zum Wohnzimmer schritt. Er musste sofort zu Uruha. Ihre Vereinbarung, dass sie sich immer informieren würden, wenn sie über Nacht irgendwo anders verweilten, hatte er eindeutig gebrochen und er machte sich jetzt schon gefasst, auf seinen lautstarken oder wahlweise auch völlig aufgelösten besten Freund, der ihm vorwarf, dass er solch wichtige Abmachungen einfach nicht ernst genug nahm. „Uruu?“, rief er laut durch die Wohnung und lief schon aufs Wohnzimmer zu, wo er den anderen vermutete. „Hai?“, klang es dumpf aus dem Raum, auf den er sowieso schon zugesteuert war. Schnell drückte er die Klinke nach unten und stürmte in den hell erleuchteten Raum. Uruha saß nur auf der Couch, offensichtlich gerade damit beschäftigt sich seine Zehennägel zu lackieren, als er seinen Kopf drehte und heiter „Na Schatz, noch ganz?“, witzelte. Saga blieb abrupt stehen und fragte sich, was gerade falsch lief. Er erinnerte sich an das letzte und auch einzige Mal, wo Saga unabgemeldet einfach nicht zu Hause erschienen war. Und das war wirklich ausgesprochen dramatisch gewesen. „Eh? Wo bleibt die Standpauke?“ Verwirrt ließ er sich neben seinem besten Freund nieder und beäugte diesen ungläubig. „Hm? Was für ‘ne Standpauke?“ Kurz bedachte Uruha Saga mit einem fragenden Blick, der sofort ins strenge wich. „Saga! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Uruhas Augenbrauen zogen sich unmöglich weit zusammen und Saga verstand die Welt nicht mehr. „Willst du mich verarschen? Ich hab mich doch gar nicht gemeldet, dass ich über Nacht weg bleibe. Ist dir das nicht mal aufgefallen?!“ Jetzt war Saga wirklich beleidigt. So viel hätte er wirklich von seinem besten Freund erwartet. „Was? Achsoo, das meinst du!“ Na super, endlich schien der große Brünette zu verstehen, doch jetzt war es zu spät. Saga war getroffen. „Tora hatte mir und Rei noch ‘ne SMS geschrieben, weißt du. Der wusste anscheinend, dass ich sonst an die Decke gehe“, lachte Uruha jetzt und schaffte es tatsächlich, dass sich Saga fragte, ob das hier gerade alles real oder nur ein mehr als wirrer Traum war. „Hä? Tora? Was hat Tora jetzt damit zu tun?“ Er sah nur wie Uruhas Augenbrauen empor wanderten und tat es ihm gleich. „Jetzt guck nicht so, sondern sprich!“ „Gottchen, wie bist du denn drauf? Mit dem falschen Bein aufgestanden oder was?“ Uruha, der anscheinend fertig war mit seiner Fußverschönerung, erhob sich meckernd und ging einfach in die Küche. Doch bevor Saga vor angestautem Unverständnis und daraus resultierender Wut platzte, rief Uruha seinem Freund noch „Na Tora hatte dich doch mit zu sich genommen, als du stockbesoffen nichts mehr gecheckt hast“ zu. Saga erstarrte. Tora? Tora?!! Oh nein… Mit schnellen Schritten war er zu Uruha gehechtet und packte diesen unwirsch am Arm. „Sag mir, dass du mich gerade auf den Arm nimmst!“ Der große Brünette schaute nur verwirrt in Sagas flehende Augen. „Hmmm“, überlegte er, ging in die Knie und tat wirklich so, als wenn er versuchen würde, Saga hoch auf seinen Arm zu heben. „Nö!“ grinste er frech, wofür sein bester Freund nur ein tiefes Seufzen übrig hatte. „So ‘ne Scheiße…“ Geknickt und völlig fertig ließ sich Saga einfach auf den Boden fallen und kauerte nun da, wie ein Häufchen Elend. Uruha, den diese Aktion sichtlich überrascht hatte, ging ebenfalls in die Knie, hockte sich neben seinen besten Freund und sah diesen fragend an. „Was ist denn los, Schatz?“ Zu Sagas Beruhigung strich er ihm einmal zärtlich über die Wange, womit er dessen Blick einfing. „Uru das läuft alles so falsch!“ „Was läuft falsch?“ Uruha wusste beim besten Willen nicht, worauf der kleine Trauerkloß hinaus wollte. „Na einfach alles! Ich bin heute Morgen aufgewacht und wusste nicht wo ich bin. Das Letzte woran ich mich erinnere von gestern, ist die Tanzfläche und danach ist alles weg. Und ich dachte ich bin mit irgendeinem Typen mitgegangen und hab mich heimlich aus‘m Staub gemacht… Hätte ich doch nur gewusst dass ich bei Tora bin…“ Saga senkte den Blick und ließ im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hängen. Uruha konnte nicht anders als sich gegen die Stirn zu klatschen. „Oh man Saga… Was machst du denn für Sachen? Tora muss ja jetzt auch denken, dass du nicht mal dankbar dafür bist, dass er dich über Nacht aufgenommen hat… Einfach abzuhauen…“ „Ach komm, woher sollte ich das denn so genau wissen? Die Wohnung hat er doch erst seit ‘nen paar Wochen, ich hab die bis auf das eine Mal beim Umzug noch gar nicht gesehen… Mann, Uru, das ist doch alles einfach nur scheiße…“ Uruha schaute wehleidig zu seinem besten Freund und überlegte, was dieser jetzt machen sollte. Allem Anschein nach steckte sein lieber Saga gerade in einer für ihn ernstzunehmenden, allgemein aber doch eher mittelschweren Krise. „Ach Schatz, jetzt lass dich doch nicht so hängen“, startete er seinen Aufmunterungsversuch und nahm Saga leicht in die Arme, wobei er ihn tröstend an sich drückte. „Du rufst jetzt einfach bei Tora an und stellst das klar, ja?“ Nach der kurzen Umarmung schob er Saga von sich weg und sah diesen bestimmend an. „Aber Uru… Weißt du wie er mich gesehen hat? Ich wollte niemals, dass ausgerechnet Tora mich so stockbesoffen sieht… Man, das ist mir furchtbar peinlich. Wer weiß, was ich alles angestellt hab? Du kennst meine Absturz-Seite doch zu gut!“ Immer verzweifelter wurde Saga, je mehr er realisierte, was eigentlich geschehen war. „Aber Schatz, Tora kennt dich doch schon Jahre. Der hat dich sicher schon mal betrunken erlebt und außerdem“, meinte Uruha und zog Saga nun endlich wieder auf die Beine, „ Außerdem ist er dein Freund und Freunde vergeben. Jetzt ruf ihn an und klär das, hai?“ Der große Brünette ließ seinem besten Freund keine Chance auf Widerrede und schob ihn einfach in Richtung Telefon. Ergeben griff Saga nach dem Hörer und wählte die verhängnisvolle Nummer, hielt jedoch inne, bevor er den grünen Knopf betätigte, der den Anruf starten würde. „Uru was soll ich denn sagen?“ Ratsuchend schaute Saga zu seinem besten Freund, der nur leicht genervt das Telefon aus Sagas Hand riss und auf die grüne Taste drückte. „Sag ihm einfach, was du gedacht hast und gut ist, mein Gott du stellst dich aber auch an!“ Unwirsch reichte er das Telefon zurück und verließ leise in sich rein meckernd den Raum. Oh Gott! Sagas Herz schlug mit einem Mal ein paar Takte schneller, als er das monotone Tuten durch die Leitung hörte. Wenn er ehrlich war hatte er einfach nur Schiss vor diesem Gespräch. Am Vernissage Abend hatten sie sich schon auf eine so unglückliche Weise getrennt und jetzt dieser Ausrutscher gestern. Er fühlte sich einfach mies. „Ja?“ drang plötzlich eine tiefe Stimme in Sagas Gehör und bescherte ihm eine heftige Gänsehaut. „Hallo?“ Kami, jetzt bekomm deinen Mund auf! „H-hey, Tora… Hier ist Saga…“ … Mehr brachte er gerade einfach nicht raus und so legte sich ein betretenes Schweigen über das Telefonat. „Saga? Bist du noch dran?“ „…“ Er schluckte. „H- Hai…“ „Was ist?“ Er wusste immer noch nicht was er sagen sollte und verzweifelte langsam an seiner Unfähigkeit, die ganze Sache klar zu stellen. Doch er musste jetzt einfach etwas sagen. „Also, Tora… Wie du sicherlich bemerkt hast, war ich vorhin einfach weg…“ Kurz wartete er auf eine Reaktion Toras, die nach ein paar Schweigesekunden mit einem knappen „Ja, hab ich bemerkt“, erfolgte. „Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut so schnell abgehauen zu sein… Als ich aufgewacht bin wusste ich nicht, wo ich bin und dachte ich sei… Naja, irgendwo halt.“ „Irgendwo bei einem Lover, ich versteh schon. Und weiter?“ Kami war der Andere eiskalt… Saga verging immer mehr der Mut, überhaupt weiter zu sprechen, doch zwang er sich dem Schwarzhaarigen wenigstens eine glaubwürdige Entschuldigung für alles abzuliefern. „Ja… Also, es tut mir Leid, für all die Unannehmlichkeiten, die ich dir wahrscheinlich gestern bereitet hab…“ Kurz stockte er und die Neugierde übermannte ihn plötzlich. „Hab ich irgendetwas angestellt? Weil, ich erinnere mich nur noch an die Tanzfläche im Club… Danach ist alles verschwunden.“ Plötzlich hörte er ein leises und kaum hörbares Aufseufzen durch den Hörer dringen, das irgendwie leicht gequält klang. Es verwirrte ihn. „Tora?“ „Eh, ja, bin noch dran.“ Es folgte ein kurzes Schlucken, ehe Tora weiter sprach. „Ist kein Problem mit gestern, ist doch selbstverständlich unter Freunden. Und nein… Du hast nichts angestellt gestern…“ Saga erleichterten Toras Worte schon, doch hatte er irgendwie das Gefühl, dass sich Toras Stimmlage bei den letzten Worten verändert hatte. Aber wie dem auch sei… „Ok, dann ist ja alles geklärt. Danke noch mal… Wir… sehen uns?“ „Jo, wir sehen uns. Bis dann.“ Schwer aufatmend legte Saga das Telefon beiseite und ließ sich geschlagen in den Sessel fallen. Na das ging ja gerade noch. „Uruuu~ ich habs geschaa~fft“, rief er laut nach seinem besten Freund der blitzschnell aus der Küche gerannt kam und sich zu ihm warf. „Ich weiß, ich hab gelauscht“, grinste der Größere nur und wuschelte Saga einmal durch die Haare. „Ich glaub noch mehr stottern wär gar nicht möglich gewesen“ kicherte er, hauchte Saga jedoch sogleich ein entschuldigendes Küsschen auf die Wange, als dieser missmutig rumzumurren begann. „Mach du das Mal durch… Da will ich dich mal normal sprechen hören.“ „Das wird mir niiemals passieren, denn ich verliebe mich nicht!“ Laut lachte Uruha auf, ehe er mit einem mal abrupt abbrach und nur ein energisches „Shhht!“ von sich gab. Eine verwirrte Augenbraue wanderte auf Sagas Stirn, als er sah wie Uruha seinen Kopf hin und her warf, um irgendetwas in der plötzlichen Stille hören zu können. „Wa-“ „Shhhht!“ Uruha nahm das Telefon in die Hand und hielt es sich ans Ohr. Augenblicklich weiteten sich seine Augen und er hielt hastig die Ohrmuschel zu. „Saga! Tora hat nicht aufgelegt, ich hör ihn da mit jemandem sprechen!“ Er sprang zurück zu seinem besten Freund auf die Sessellehne und hielt sich das Plastikding erneut an sein Ohr. „Uru, lass das. Man belauscht keine anderen Menschen!“ versuchte Saga den Moralapostel zu mimen, versagte jedoch kläglich, als ihm ein weiteres „Shhht!!“ entgegen kam. „Er redet mit Reita!“ Bevor Saga noch irgendwie widersprechen konnte, hatte Uruha schon den Lautsprecher betätigt und so erfüllten Reitas und Toras Stimmen ihr kleines Wohnzimmer. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 10: ~Acht Non-Adult~ ---------------------------- Buahahahaha *Arme vorm Brustkorb verkreuzt* xDD (Alle Bleach Fans sollten mich verstehen) An alle Non-Adult-Leser: Sie haben Sex in dieser Nacht, natürlich ^^ Tora pennt am Ende auf der Couch. Verdammt schade, dass ihr das nicht lesen könnt :( Ich habe jetzt mal ne neue Formatierung ausprobiert, vor allem was die wörtliche Rede betrifft. Sagt mir doch bitte, ob das ok so ist, oder ob es sich anders doch besser liest ^^ Es ist so, wie es jetzt ist, in jedem Fall mehr Arbeit. Gewidmet ist dieses Kapitel unserem besten Freund... Dem Asahi Automaten in Nakano, der uns nicht nur jeden Tag aufs neue Calpi für nur 100Yen bescherte, nein, der uns auch stockbesoffen seinen Platz anbot und sich auch von umherfliegenden Kameras und wilden Rumgackereien nicht stören ließ. Bester Freund, das hier und vor allem Drunken-Boy-Saga, ist eine Hommage an dich xD Wir lieben und vermissen dich!!! ~~~~~~*°*~~~~~~ Saga merkte kaum, wo sie langliefen, aber doch nahm er wahr, dass er gerade irgendwo hingeschleift wurde. „Wo gehn wirn hinn?“, lallte er undeutlich und spürte plötzlich unerwartete Kälte an seinem ganzen Körper. „Uhh, ‘s aba gans schön kallt hier’m Club oda?“ Schützend schlang er seine Arme um seinen immer noch freien Oberkörper und begann heftig zu zittern. „M‘yavi muss unb’dingd ma die Heiz’ng anmachn, ne?“ Vertieft in seinen Brabbeleien merkte Saga gar nicht, dass er die ganze Zeit über seinen Monolog in das nächtliche Tokyo gesendet und der Angesprochene ihm nie eine Antwort auf sein wirres Gerede gegeben hatte. Mit einem Mal spürte er eine Wärme durch seinen Körper dringen und stöhnte genüsslich in die kühle Nacht. „Oh, das’s aba ang’nehm warm, wassn das?“ Er griff über seine Schultern, verfehlte mehrmals, bis er dann aber doch den weichen Stoff zu fassen bekam und diesen ausversehen wieder von sich runter zog. „Upps, gugg ma, is runta g’falln… Jetz isses unt’n.“ Der Mann, der mittlerweile neben ihm lief, beugte sich hinab und legte das wärmende Stück Stoff erneut über Sagas Schultern. „Du bist ja echt vollkommen dicht“, murmelte der andere nur und Saga merkte, wie sie endlich zum Stehen kamen. Irgendetwas drückte hart gegen seinen Rücken und verschwommen nahm er wahr, dass er an einer Hauswand lehnte. Wie er plötzlich in diese Position gekommen war, wusste er nicht, doch was er durch seinen Rausch verschwommen realisierte, war die jähe Enge, die ihn umgab. Ein warmer Körper drückte sich dicht an den seinen und ließ Saga genießerisch aufseufzen. „Jetz’z mir wärma…“, lallte der Brünette undeutlich, unternahm nicht mal was dagegen, dass vorwitzige Hände hastig über seinen gesamten Körper glitten. Erst als sich ein Knie auffordernd zwischen die seinen drängte und ein ungestümes und hässliches Grunzen durch seine Gehörgänge wanderte, kam Saga in seinem wirren Zustand doch der Gedanke, dass hier etwas falsch lief. Doch er konnte sich nicht bewegen. Seine Gliedmaßen waren taub und geschwächt, so wie sein Verstand, der ihm einfach nicht gehorchen wollte. „Lass’loss“, lallte er mit all seiner verbliebenen Kraft, doch schien sein Widerstand den ungestümen Mann vor ihm erst richtig anzuspornen. Etwas Hartes drückte sich gegen ihn und ein Schmerz breite sich aus, als er dämmerig seine Haut immer wieder gegen die kalte Steinmauer schürfen spürte. Und dann wurde es schrecklich kalt. Seinen Bauchnabel abwärts kroch die nächtliche Kälte, legte sich auf die zitternde Haut seiner Oberschenkel, die irgendwie fest gegen seinen Bauch gedrückt wurden. „Los…lassn…“, presste er hervor, versuchte sich irgendwie aus der festen Umklammerung zu lösen, doch bevor er weiter seinen Widerstand hätte bündeln können, zuckte er zusammen und erstarrte. Etwas drückte in ihn, ließ ihn tief aufkeuchen. Sein ganzer Körper erzitterte so heftig unter dem stechenden Schmerz, dass er gequält aufschrie. Doch plötzlich stoppten die rauen Bewegungen und laute Worte drangen in sein Gehör. Zwei Stimmen kämpften miteinander, ehe ein lauter Schrei erfolgte und die eine Stimme wütend fluchend langsam von dannen zog. Nur nebenbei bemerkte Saga, dass er allein an der Hauswand lehnte. Urplötzlich wurden seine Beine weich und er hatte nicht mehr die Kraft, weiterhin aufrecht zu stehen. Er rutschte an der kalten Steinmauer hinab, sank auf den nassen Boden und kauerte sich zusammen. Das war gerade einfach zu viel für ihn, er wollte jetzt schlafen… Er war so erschöpft… „Hey, Saga. Komm hoch. Los, hoch mit dir.“ Eine störende Hand ruckelte an ihm und zog ihn allen Überflusses auch noch hoch, sodass Saga nur laut aufmaulte. „Was solln dass, ‘ch hab grad schlafn wolln, das’s nich-…“ Seine Kehle schnürte sich zu und ein dumpfes Pochen breitete sich durch seinen ganzen Körper aus, als er schleierhaft erkannte, wer ihn hier gerade auf die Beine gezogen hatte. Seine Augen huschten über das Antlitz des anderen, versuchten verzweifelt etwas anderes wahrzunehmen, als das schöne Gesicht, das doch so nah vor ihm weilte. Seine Gliedmaßen fühlten sich mit einem mal furchtbar taub an und in seinem Magen begann sich ein immer stärker wallendes Gefühl zu entwickeln, welches Saga ein ungewolltes Aufstoßen entlockte. „Tora…“, hauchte er gequält, ehe er sich mit aller verbliebenden Kraft aus den haltgebenden Armen wegdrehte und sich mit einem lauten Geräusch auf den asphaltieren Boden übergab. Tora lockerte seinen Griff, ließ ihn langsam zu Boden gleiten, sodass sich Saga auf seinen Knien und Händen abstützend die Seele aus dem Leib kotzen konnte. Dass der Schwarzhaarige ihm dabei die Haare aus dem Gesicht hielt, bemerkte Saga nur am Rande, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, seinen Magen in die falsche Richtung zu entleeren. Nach einer gefühlten Ewigkeit, hob Saga leicht den Kopf an, hustete noch ein letztes Mal und spuckte die restliche Flüssigkeit mit einem angeekelten Laut weit von sich. „Geht’s wieder?“, ertönte Toras ruhige Stimme neben ihm und sogleich spürte er zwei starke Arme, die ihn wieder auf die Beine zogen. „Ja, ‘s gehd“, nuschelte der Brünette nur und suchte nach irgendetwas, womit er sich den Mund abwischen konnte. Bäh, das war einfach nur ekelig! „Hier, nimm das“, hörte er Tora sagen, als er das rettende Taschentuch vor seiner Nase erblickte. „Uhm… Danke…“ Er griff nach dem Stück Stoff und wischte sich hastig über den Mund, bevor er es achtlos auf die Straße warf. „Na toll…“, begann Saga wieder zu lallen, „Jetz hassu mich hier so krüpplich gsehn, da wirs‘u ja bestimm‘ deine Meinung änd’rn. Ach, ‘ch sollt jetz gehn, das’s echt nich gut hier… schüüüs Tora, dange für deine Hilfe, das’s echt suuuba lieb g’wesn, ne, wir sehn uns…ne…“ Leicht wankend wollte sich der Brünette aus Toras Armen lösen, doch zu seinem Unmut wollte dieser ihn anscheinend nicht alleine gehen lassen. „Tora, wennu mich festhäls, weissu, dann kann ich ni-“ „Saga du kommst jetzt mit mir mit, hast du verstanden?“ Tora hatte ihm einfach das Wort abgeschnitten und Sagas Gesicht in seine Hände genommen. Die unheimlich dunklen Augen Toras funkelten ihm entgegen und Saga blieben in diesem Moment die gelallten Worte im Hals stecken. Er nickte nur und schaute mit großen Augen in die Toras, als ihm plötzlich leise gemurmelte Wörter entwichen. „So schöö~n…“ Er kicherte, als er bemerkte, was er gesagt hatte. „Ups… das sollde jetz eig’ntlich nur in meim‘ Kopf sein…“ Immer noch kichernd wandte er sein Gesicht von Tora ab, um sich mit seiner Hand auf die Stirn zu hauen. „Im Kopf bleibn! … Da bleibn, im Kopf!“, sprach er mit sich selbst, ehe Tora seine Hand ergriff und ihn vor weiterer, eigentlich ungewollter Selbstverletzung bewahrte. Tora setzte sich in Bewegung und Saga folgte ihm bereitwillig. Gerade wäre er sowieso mit jedem überall hingegangen, zu benebelt war er immer noch von seinem Alkoholrausch. Sie liefen eine ganze Weile, in der Saga teils kichernd, teils jammernd mit sich selbst kommunizierte. Mittlerweile konnte er halbwegs ohne Toras Stütze laufen, doch hielt der Schwarzhaarige Saga sicherheitshalber noch immer an der Hand, falls dieser wieder auf die Idee kommen sollte, sich spontan auf den Boden zu legen. Betrunkene kamen immer auf so tolle Ideen… Als sie endlich an Toras Wohnung angekommen waren und noch unten vor der Eingangstür standen, wandte sich Tora zu seinem Freund um, der unkonzentriert in ihn hinein lief. „Huuch, Tora, das tud mir aba jetz leid… war nich mit Absichd, weisse ja, ne?“, lallte der Brünette und merkte plötzlich Toras Hand sein Handgelenk umschließen, welches bis eben noch mitsamt seinen Fingern tröstend auf Toras Schulter geklopft hatte. Der Schwarzhaarige sah ihm bestimmt in die Augen und setzte zu sprechen an. „Saga hör mir zu. Hörst du zu?“ „Jaa~ ‘ch hör dia suu, wüddich imma tun…“ Tora seufzte leise. „Saga, bitte sei jetzt ganz leise, okay? Wenn wir in meiner Wohnung sind, darfst du wieder was sagen, aber bis dahin, ‚shhht‘“, sagte er nur und hielt sich seinen Zeigefinger vor die Lippen. „‘ch darf in dein‘ Wohnung? Das’s ja cool…“ „Ja, aber nur wenn du ganz leise bist, ok?“ „Jaah“ flüsterte Saga nun wirklich ganz leise. „Bin gans leise. Shhht!“ Er hielt sich nun selbst den Zeigefinger vor die Lippen, um Tora wirklich zu zeigen, dass er verstanden hatte. Na das konnte ja was werden… Tora schloss die Tür auf und betätigte den Lichtschalter. „Uuu~h, helll!“, sagte Saga viel zu laut und Tora drehte sich ermahnend zu dem Brünetten um. Dieser zuckte nur leicht zusammen und flüsterte wieder „Achja, gans leise… bin gans leise“, bevor er sich von Toras Hand die Treppen hinauf führen ließ. Endlich angekommen in der Wohnung plumpste Saga einfach zu Boden und kugelte sich ein. „Müü~de…“ murmelte er und war schon im Inbegriff einzuschlafen, als er jedoch Toras Stimme vernahm. „Saga, komm. Der Boden ist nicht so gemütlich wie mein Bett. Willst du nicht in meinem Bett schlafen?“ Augenblicklich war Saga wieder wach und sprang wankend auf. „Jaah, ‘ch willn Bett… Toras Bett…“, er kicherte erneut und wisperte, „da wollt’ch schon imma ma hinn, weissu?“ Kurz erstarrte er, ehe er sich leicht gegen den Kopf haute und sich mit einem „Ihr solld doch‘m Kopf bleibn…!“ selbst ermahnte. Tora ergriff wieder seine Hand und führte das torkelnde Etwas in sein Schlafzimmer, wo er Saga sofort aufs Bett verfrachtete. „Saga, du bleibst kurz hier. Ich hol dir eben ‘nen Glas W-“ „Uhhh, du has’s aba schön hia… das’s ja voll weiich!“ quietschte Saga belustigt und merkte nicht mal, dass er Tora einfach das Wort abgeschnitten hatte. Tora jedoch schien das alles einfach so hinzunehmen. Er wirkte weder genervt, noch amüsiert und tat einfach so, als wäre es für ihn das normalste der Welt, einen besoffenen Saga durch die kalte Nacht nach Hause zu führen. Leichtfüßig verließ der Schwarzhaarige den Raum Richtung Küche, beeilte sich extra mit seinem Wasserhol-Service, hörte er Saga aus seinem Schlafzimmer doch unentwegt irgendetwas vor sich hin brabbeln. Dass der Brünette in dem Zustand seiner völligen Trunkenheit wirklich unberechenbar werden konnte, war Tora mittlerweile bewusst geworden. Da wollte er lieber nicht noch etwaige Verletzungen durch seine Unachtsamkeit riskieren. Zurück in seinem Schlafzimmer hallte ihm sofort Sagas lauter ruf um die Ohren. „Tooraaa~…“ Saga hatte sich mittlerweile über das ganze Bett ausgebreitet und spielte allen Anschein nach Jesu Christi am Kreuz. Seine Arme waren weit von sich gestreckt und die Augen hielt er geschlossen, während er immer wieder beinahe klagend rummurrte. Tora musste leicht grinsen. Es fehlte nur noch der Kranz auf seinem Kopf… Aber naja, egal. Er setzte sich auf den Bettrand und meinte leise „Was ist, Saga? Brauchst du irgendwas?“, doch er bekam keine Antwort. Der Brünette schien just in diesem Moment irgendetwas brüllend Komisches in seinem wirren Kopf zu haben, lachte er doch mit einem mal laut los. Tora war der Meinung, dass er Saga kurz hier liegen lassen könnte und begab sich fix ins Bad, um sich die Zähne zu putzen. Schnell schrieb er noch eine SMS an Uruha und Reita, dass Saga bei ihm war und sie sich keine Sorgen machen mussten. Er wusste ja, dass mindestens Uruha einen Nervenzusammenbruch erleiden würde, wenn Saga ohne eine Nachricht einfach nicht nach Hause kommen würde. Zurück in seinem Schlafzimmer lag Saga plötzlich um 180 Grad gedreht in Embryonalstellung und schien offensichtlich eingeschlafen zu sein. Der Schwarzhaarige setzte sich behutsam an die Bettkannte und beobachtete seinen betrunkenen Freund. Eine Weile saß er nur da, bis er sich leicht schüttelte und die Augenbrauen zusammen zog. „Verdammter Mist…“, knurrte er leise und streckte seine Hand aus, die kurz vor Sagas leicht geröteter Wange inne hielt. „Was machst du nur…“ Es war nur ein leises Flüstern und man merkte, dass es Tora irgendwie schwer fiel, in diesem Moment die Fassung zu wahren. Millimeter verharrte er vor Sagas weicher Haut, gerade so, als wüsste er nicht, ob es ihm gestattet war, den Brünetten zu berühren. „…Toraa~…“, ertönte plötzlich ein undeutliches Nuscheln und ruckartig zog der Schwarzhaarige seine Hand zurück. Er besah sich Saga, der anscheinend immer noch zu schlafen schien. Aber hatte er ihn nicht gerufen? …Na, wie dem auch sei… Er kniete sich aufs Bett und schob Saga vorsichtig in eine vorteilhaftere Schlafposition. Zumindest für ihn, irgendwo wollte er ja schließlich auch schlafen. Immer wieder hielt er inne, vergewisserte sich, ob er Saga mit seinen Bewegungen nicht aufwecken würde, doch dieser schlief mittlerweile wie ein Stein. Als er Saga endlich ordentlich hingelegt hatte, verharrte er einen Moment und besah sich die Situation. Sollte er Saga jetzt noch ausziehen? Immerhin hatte dieser immer noch sein halbes Partyoutfit an, was zwar mehr als heiß aussah… Aber! Das würde sicherlich kein angenehmer Schlaf für den Brünetten werden. Ergeben seufzend beugte sich Tora über seinen Freund und begann, diesen vorsichtig seiner Sachen zu entledigen. Immer wieder kicherte Saga dabei, schien aber trotzdem fest weiter zu schlafen und nuschelte nur hin und wieder leise irgendwelche unverständlichen Worte vor sich her. Für Tora war das hier gerade alles andere als leicht. Als er Saga seines Sweaters entledigte, wobei er sich insgeheim fragte, seit wann Saga derartig geschmackloses Zeug trug, wartete er kurz und atmete einmal tief durch, bevor er sich an dem Gürtel zu schaffen machte. Er setzte an, hielt jedoch kurz vor der Schnalle inne und hob ungläubig seine Hand vor die Augen. „Unglaublich….“, murrte er, als er sah, dass er leicht zitterte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein… Erneut setzte er an und öffnete die Gürtelschnalle des Brünetten, der sich unter den Bewegungen leicht hin und her wandte. „Hmmmm…“, brummte er nur langgezogen, doch Tora ließ sich davon nicht beirren. Er öffnete den Knopf der Hose, atmete einmal tief durch und zog sie Stück für Stück nach unten. Wie angestrengt er versuchte, nicht auf Sagas Körpermitte zu starren, hätte ihm jeder, bis auf seinen Freund vor ihm, gerade mehr als deutlich angesehen. Doch er war auch nur ein Mensch. Unwillig flackerten seine Augen auf die freigelegte Stelle und unbewusst befeuchtete er hastig seine trockenen Lippen. Zwar trug Saga noch immer seine engen Shorts, doch konnte Tora deutlich erkennen, was sich darunter verbarg. Wie in Trance löste sich seine eine Hand von der Hose und wanderte langsam Richtung Sagas Schrittes, doch bevor er sich überhaupt klar werden konnte, was er hier gerade tat, ertönte ein leises „…Nghh…“ und ließ ihn in seiner Bewegung erstarren. Sein Blick huschte nach oben zu Sagas Augen, die er immer noch geschlossen hielt und dabei ruhig ein und ausatmete. „Na, sonst brabbelst du im Schlaf aber nicht so viel, mein Lieber“, murmelte er dabei leise und dankte dem Brünetten innerlich für diese kleine Unterbrechung. Wieder ein wenig mehr bei Verstand zog er dem Brünetten den restlichen Stoff von den Beinen und schwang seine Decke über den nun fast nackten Körper. Auch er entledigte sich schnell seiner Sachen und legte sich zögerlich neben seinen brünetten Freund, war das Bettzeug normaler Weise doch nicht für zwei Personen gedacht. Notgedrungen rückte er relativ nah zu Saga auf, verfluchte sich innerlich für seinen schnell schlagenden Puls, den er genauso intensiv in seiner Brust hämmern spürte, wie Sagas doch so verführerische Nähe. Sich selbst ermahnend und tief durchatmend knipste er das Licht aus und glitt langsam aber sicher in einen unruhigen Schlaf. ~~>*<~~ Ein unheimlich lautes Zwitschern drang in seine Gehörgänge und schallte in seinem Kopf wider. Gefolgt von einem stechenden Schmerz, der sich in seiner Stirn ausbreitete und sich hinab zog über seinen Nacken, wo er langsam in ein lähmendes Gefühl wich, welches sich durch den Rest seines Körpers zog. „Uhh…..“ Seine Stimme klang kratzig und rau, er schmeckte einen ekligen Geschmack in seinem Mund und verzog angewidert sein Gesicht. Hätte er allerdings nicht machen sollen. Allein die kleine Regung brachten seine Kopfschmerzen in Höchstform und entlockten ihm ein leises Aufwimmern. Angestrengt versuchte er seinen Augen zu öffnen, doch reagierten seine Lider genauso wenig auf seine Reize, wie sein restlicher Körper. Es war viel zu hell und mit all seiner Kraft schaffte er es, nach der Decke zu haschen und diese über seinen Kopf zu ziehen. Gott, was war denn bitte los mit ihm? Völlig wirr versuchte er sich zu erinnern, wann er diesen Zeitsprung gemacht hatte. Das letzte was er noch wusste war, wie sie im Club waren, er viel zu viel gesoffen und zum Ende hin noch getanzt hatte. Aber danach…? Er wusste ja nicht einmal wie er nach Hause gekommen war, doch hatte ihn bestimmt Uruha mit einem Taxi nach Hause bugsiert. Leicht versuchte er sich zu regen, zog sich jedoch mit einem mal ein stechender Schmerz durch seinen Körper, sodass er überrascht die Luft einzog. Kami, was hatte er nur angestellt? Seine Finger tasteten langsam an sich herum, ehe er merkte, dass er nackt war. Naja, so ungewöhnlich war das zwar nicht nach einer Clubnacht, doch konnte er sich sonst schon noch daran erinnern, wie er seine Sachen losgeworden war. Aber Ausnahmen musste es wohl geben… Nachdem er sich gesammelt und wieder mehr zu seinem Körper zurückgefunden hatte, stemmte er sich leicht auf und guckte blinzelnd in der Gegend umher. Komisch. Eben war es noch total hell und jetzt so dunkel… Und überhaupt sah er gar nichts… Hä? Ach ja! Die Decke. Mit einem gedanklichen Drop schlug er das Bettzeug zur Seite und wurde von den hellen Sonnenstrahlen förmlich umgehauen. Mit einem leisen „Ah~“ drehte er seinen Kopf, um sich vor dem viel zu direkten Licht zu schützen. Immer noch blinzelnd versuchte er seine Umgebung zu fixieren und schaffte es nach einigen Versuchen endlich, einigermaßen klar sehen zu können. Doch was er sah, ließ ihn zusammenfahren. Kami, wo war er? Plötzlich gar nicht mehr so neben der Spur und den Schmerz geflissentlich ignorierend setzte er sich ganz auf und schaute sich hektisch um. Scheiße. Er kannte dieses Zimmer nicht. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit und er sprang leise ächzend aus dem Bett. Glücklicher Weise lagen seine Klamotten direkt daneben, sodass er sie sich schnell überstreifte und kontrollierte, ob seine wichtigen Sachen noch dabei waren. Waren sie. Gut, dann nichts wie raus hier! Vorsichtig und auf leisen Sohlen schlich er zur Tür, die einen Spalt breit geöffnet war und linste hindurch in den dunklen Flur. Super! Er befand sich glücklicher Weise in einem Zimmer, das den kürzesten Weg zur Wohnungstür hatte und so sah er seine Chance, hier unbemerkt verschwinden zu können, weiter steigen. Die Frage, woher er überhaupt wusste, welche von den gleichaussehenden Türen die Haustür war, überging Saga in seiner Hast vollkommen, war er doch einzig und allein darauf besonnen, hier schnellstmöglich zu verschwinden. Leise drückte er die Tür ganz auf, schlicht auf Zehenspitzen zu seinen Schuhen, die direkt neben der rettenden Wohnungstür standen. Anziehen würde er die allerdings erst draußen, so beugte er sich hinab, ergriff seine Schuhe und verschwand heimlich und ohne einen Laut von sich zu geben aus der Wohnung. Bevor er die Tür endlich zuschwang, streifte er sich seine Schuhe über und rannte hastig die Treppen hinab, nachdem das laute Geräusch der Tür dem unbekannten Bewohner der Wohnung mitteilte, dass er verschwunden war. Als er endlich aus dem Wohnblock trat, atmete er erleichtert die frische Luft en. Ahh~, das tat wirklich gut! Als er so durch die Gegend schritt und versuchte sich zu orientieren, bemerkte er, dass es ihm auch hier irgendwie bekannt vorkam. War er wirklich ein zweites Mal bei irgendeinem One-Night-Stand mitgegangen? Dabei versuchte er doch tunlichst zweite Beischlafsituationen mit nervenden und ihn ohnehin anhimmelnden Typen weitestgehend zu vermeiden. Reichlich planlos und immer noch den Restalkohol ignorierend lief er durch die Gegend, bis er endlich eine ihm bekannte U-Bahnstation fand, von der aus er mit vielen Umwegen nach Hause gelang. Gott, er sollte weniger saufen, das brachte ihn wirklich in unangenehme Lagen. Normaler Weise wäre er nicht in die falsche Richtung gefahren, an einem ihm unbekannten Bahnhof ausgestiegen und hätte allen Überflusses auch nicht noch die Weise Entscheidung getroffen, den falsch genommenen Weg rückwärts und vor allem zu Fuß zu bestreiten. Stunden später und endlich zu Hause angekommen, streifte er sich erleichtert seufzend die Schuhe ab, ehe er ungestüm zum Wohnzimmer schritt. Er musste sofort zu Uruha. Ihre Vereinbarung, dass sie sich immer informieren würden, wenn sie über Nacht irgendwo anders verweilten, hatte er eindeutig gebrochen und er machte sich jetzt schon gefasst, auf seinen lautstarken oder wahlweise auch völlig aufgelösten besten Freund, der ihm vorwarf, dass er solch wichtige Abmachungen einfach nicht ernst genug nahm. „Uruu?“, rief er laut durch die Wohnung und lief schon aufs Wohnzimmer zu, wo er den anderen vermutete. „Hai?“, klang es dumpf aus dem Raum, auf den er sowieso schon zugesteuert war. Schnell drückte er die Klinke nach unten und stürmte in den hell erleuchteten Raum. Uruha saß nur auf der Couch, offensichtlich gerade damit beschäftigt sich seine Zehennägel zu lackieren, als er seinen Kopf drehte und heiter „Na Schatz, noch ganz?“, witzelte. Saga blieb abrupt stehen und fragte sich, was gerade falsch lief. Er erinnerte sich an das letzte und auch einzige Mal, wo Saga unabgemeldet einfach nicht zu Hause erschienen war. Und das war wirklich ausgesprochen dramatisch gewesen. „Eh? Wo bleibt die Standpauke?“ Verwirrt ließ er sich neben seinem besten Freund nieder und beäugte diesen ungläubig. „Hm? Was für ‘ne Standpauke?“ Kurz bedachte Uruha Saga mit einem fragenden Blick, der sofort ins strenge wich. „Saga! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“ Uruhas Augenbrauen zogen sich unmöglich weit zusammen und Saga verstand die Welt nicht mehr. „Willst du mich verarschen? Ich hab mich doch gar nicht gemeldet, dass ich über Nacht weg bleibe. Ist dir das nicht mal aufgefallen?!“ Jetzt war Saga wirklich beleidigt. So viel hätte er wirklich von seinem besten Freund erwartet. „Was? Achsoo, das meinst du!“ Na super, endlich schien der große Brünette zu verstehen, doch jetzt war es zu spät. Saga war getroffen. „Tora hatte mir und Rei noch ‘ne SMS geschrieben, weißt du. Der wusste anscheinend, dass ich sonst an die Decke gehe“, lachte Uruha jetzt und schaffte es tatsächlich, dass sich Saga fragte, ob das hier gerade alles real oder nur ein mehr als wirrer Traum war. „Hä? Tora? Was hat Tora jetzt damit zu tun?“ Er sah nur wie Uruhas Augenbrauen empor wanderten und tat es ihm gleich. „Jetzt guck nicht so, sondern sprich!“ „Gottchen, wie bist du denn drauf? Mit dem falschen Bein aufgestanden oder was?“ Uruha, der anscheinend fertig war mit seiner Fußverschönerung, erhob sich meckernd und ging einfach in die Küche. Doch bevor Saga vor angestautem Unverständnis und daraus resultierender Wut platzte, rief Uruha seinem Freund noch „Na Tora hatte dich doch mit zu sich genommen, als du stockbesoffen nichts mehr gecheckt hast“ zu. Saga erstarrte. Tora? Tora?!! Oh nein… Mit schnellen Schritten war er zu Uruha gehechtet und packte diesen unwirsch am Arm. „Sag mir, dass du mich gerade auf den Arm nimmst!“ Der große Brünette schaute nur verwirrt in Sagas flehende Augen. „Hmmm“, überlegte er, ging in die Knie und tat wirklich so, als wenn er versuchen würde, Saga hoch auf seinen Arm zu heben. „Nö!“ grinste er frech, wofür sein bester Freund nur ein tiefes Seufzen übrig hatte. „So ‘ne Scheiße…“ Geknickt und völlig fertig ließ sich Saga einfach auf den Boden fallen und kauerte nun da, wie ein Häufchen Elend. Uruha, den diese Aktion sichtlich überrascht hatte, ging ebenfalls in die Knie, hockte sich neben seinen besten Freund und sah diesen fragend an. „Was ist denn los, Schatz?“ Zu Sagas Beruhigung strich er ihm einmal zärtlich über die Wange, womit er dessen Blick einfing. „Uru das läuft alles so falsch!“ „Was läuft falsch?“ Uruha wusste beim besten Willen nicht, worauf der kleine Trauerkloß hinaus wollte. „Na einfach alles! Ich bin heute Morgen aufgewacht und wusste nicht wo ich bin. Das Letzte woran ich mich erinnere von gestern, ist die Tanzfläche und danach ist alles weg. Und ich dachte ich bin mit irgendeinem Typen mitgegangen und hab mich heimlich aus‘m Staub gemacht… Hätte ich doch nur gewusst dass ich bei Tora bin…“ Saga senkte den Blick und ließ im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf hängen. Uruha konnte nicht anders als sich gegen die Stirn zu klatschen. „Oh man Saga… Was machst du denn für Sachen? Tora muss ja jetzt auch denken, dass du nicht mal dankbar dafür bist, dass er dich über Nacht aufgenommen hat… Einfach abzuhauen…“ „Ach komm, woher sollte ich das denn so genau wissen? Die Wohnung hat er doch erst seit ‘nen paar Wochen, ich hab die bis auf das eine Mal beim Umzug noch gar nicht gesehen… Mann, Uru, das ist doch alles einfach nur scheiße…“ Uruha schaute wehleidig zu seinem besten Freund und überlegte, was dieser jetzt machen sollte. Allem Anschein nach steckte sein lieber Saga gerade in einer für ihn ernstzunehmenden, allgemein aber doch eher mittelschweren Krise. „Ach Schatz, jetzt lass dich doch nicht so hängen“, startete er seinen Aufmunterungsversuch und nahm Saga leicht in die Arme, wobei er ihn tröstend an sich drückte. „Du rufst jetzt einfach bei Tora an und stellst das klar, ja?“ Nach der kurzen Umarmung schob er Saga von sich weg und sah diesen bestimmend an. „Aber Uru… Weißt du wie er mich gesehen hat? Ich wollte niemals, dass ausgerechnet Tora mich so stockbesoffen sieht… Man, das ist mir furchtbar peinlich. Wer weiß, was ich alles angestellt hab? Du kennst meine Absturz-Seite doch zu gut!“ Immer verzweifelter wurde Saga, je mehr er realisierte, was eigentlich geschehen war. „Aber Schatz, Tora kennt dich doch schon Jahre. Der hat dich sicher schon mal betrunken erlebt und außerdem“, meinte Uruha und zog Saga nun endlich wieder auf die Beine, „ Außerdem ist er dein Freund und Freunde vergeben. Jetzt ruf ihn an und klär das, hai?“ Der große Brünette ließ seinem besten Freund keine Chance auf Widerrede und schob ihn einfach in Richtung Telefon. Ergeben griff Saga nach dem Hörer und wählte die verhängnisvolle Nummer, hielt jedoch inne, bevor er den grünen Knopf betätigte, der den Anruf starten würde. „Uru was soll ich denn sagen?“ Ratsuchend schaute Saga zu seinem besten Freund, der nur leicht genervt das Telefon aus Sagas Hand riss und auf die grüne Taste drückte. „Sag ihm einfach, was du gedacht hast und gut ist, mein Gott du stellst dich aber auch an!“ Unwirsch reichte er das Telefon zurück und verließ leise in sich rein meckernd den Raum. Oh Gott! Sagas Herz schlug mit einem Mal ein paar Takte schneller, als er das monotone Tuten durch die Leitung hörte. Wenn er ehrlich war hatte er einfach nur Schiss vor diesem Gespräch. Am Vernissage Abend hatten sie sich schon auf eine so unglückliche Weise getrennt und jetzt dieser Ausrutscher gestern. Er fühlte sich einfach mies. „Ja?“ drang plötzlich eine tiefe Stimme in Sagas Gehör und bescherte ihm eine heftige Gänsehaut. „Hallo?“ Kami, jetzt bekomm deinen Mund auf! „H-hey, Tora… Hier ist Saga…“ … Mehr brachte er gerade einfach nicht raus und so legte sich ein betretenes Schweigen über das Telefonat. „Saga? Bist du noch dran?“ „…“ Er schluckte. „H- Hai…“ „Was ist?“ Er wusste immer noch nicht was er sagen sollte und verzweifelte langsam an seiner Unfähigkeit, die ganze Sache klar zu stellen. Doch er musste jetzt einfach etwas sagen. „Also, Tora… Wie du sicherlich bemerkt hast, war ich vorhin einfach weg…“ Kurz wartete er auf eine Reaktion Toras, die nach ein paar Schweigesekunden mit einem knappen „Ja, hab ich bemerkt“, erfolgte. „Ich wollte nur sagen, dass es mir Leid tut so schnell abgehauen zu sein… Als ich aufgewacht bin wusste ich nicht, wo ich bin und dachte ich sei… Naja, irgendwo halt.“ „Irgendwo bei einem Lover, ich versteh schon. Und weiter?“ Kami war der Andere eiskalt… Saga verging immer mehr der Mut, überhaupt weiter zu sprechen, doch zwang er sich dem Schwarzhaarigen wenigstens eine glaubwürdige Entschuldigung für alles abzuliefern. „Ja… Also, es tut mir Leid, für all die Unannehmlichkeiten, die ich dir wahrscheinlich gestern bereitet hab…“ Kurz stockte er und die Neugierde übermannte ihn plötzlich. „Hab ich irgendetwas angestellt? Weil, ich erinnere mich nur noch an die Tanzfläche im Club… Danach ist alles verschwunden.“ Plötzlich hörte er ein leises und kaum hörbares Aufseufzen durch den Hörer dringen, das irgendwie leicht gequält klang. Es verwirrte ihn. „Tora?“ „Eh, ja, bin noch dran.“ Es folgte ein kurzes Schlucken, ehe Tora weiter sprach. „Ist kein Problem mit gestern, ist doch selbstverständlich unter Freunden. Und nein… Du hast nichts angestellt gestern…“ Saga erleichterten Toras Worte schon, doch hatte er irgendwie das Gefühl, dass sich Toras Stimmlage bei den letzten Worten verändert hatte. Aber wie dem auch sei… „Ok, dann ist ja alles geklärt. Danke noch mal… Wir… sehen uns?“ „Jo, wir sehen uns. Bis dann.“ Schwer aufatmend legte Saga das Telefon beiseite und ließ sich geschlagen in den Sessel fallen. Na das ging ja gerade noch. „Uruuu~ ich habs geschaa~fft“, rief er laut nach seinem besten Freund der blitzschnell aus der Küche gerannt kam und sich zu ihm warf. „Ich weiß, ich hab gelauscht“, grinste der Größere nur und wuschelte Saga einmal durch die Haare. „Ich glaub noch mehr stottern wär gar nicht möglich gewesen“ kicherte er, hauchte Saga jedoch sogleich ein entschuldigendes Küsschen auf die Wange, als dieser missmutig rumzumurren begann. „Mach du das Mal durch… Da will ich dich mal normal sprechen hören.“ „Das wird mir niiemals passieren, denn ich verliebe mich nicht!“ Laut lachte Uruha auf, ehe er mit einem mal abrupt abbrach und nur ein energisches „Shhht!“ von sich gab. Eine verwirrte Augenbraue wanderte auf Sagas Stirn, als er sah wie Uruha seinen Kopf hin und her warf, um irgendetwas in der plötzlichen Stille hören zu können. „Wa-“ „Shhhht!“ Uruha nahm das Telefon in die Hand und hielt es sich ans Ohr. Augenblicklich weiteten sich seine Augen und er hielt hastig die Ohrmuschel zu. „Saga! Tora hat nicht aufgelegt, ich hör ihn da mit jemandem sprechen!“ Er sprang zurück zu seinem besten Freund auf die Sessellehne und hielt sich das Plastikding erneut an sein Ohr. „Uru, lass das. Man belauscht keine anderen Menschen!“ versuchte Saga den Moralapostel zu mimen, versagte jedoch kläglich, als ihm ein weiteres „Shhht!!“ entgegen kam. „Er redet mit Reita!“ Bevor Saga noch irgendwie widersprechen konnte, hatte Uruha schon den Lautsprecher betätigt und so erfüllten Reitas und Toras Stimmen ihr kleines Wohnzimmer. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 11: ~Neun~ ------------------ Maah~ Weil ich samstagsabends nichts besseres zu tun habe, hier das 9. Kapi xD Gewidmet ist es dieses mal.... Einer mexikanischen Backkartoffel, gefüllt mit "freier Auswahl" *____* leggoor... nein... MEINER mexikanischen Backkartoffel, gefüllt mit MEINER Auswahl khihi endlich wieder Interneeet *o* achso, dann widme ich es auch noch meinem Internet 3 ~~~~~~*°*~~~~~~ „…dann?- Na dann hab ich ihn halt zu mir mit nach Hause genommen… War recht schwer so voll wie er war…“ Sagas Augen weiteten sich. „Saga die sprechen über dich!“ flüsterte Uruha unnötiger Weise, was Angesprochener nur mit einem gezischten „Als wüsste ich das nicht!“ quittierte. „…Naja und dann sind wir irgendwann endlich zu Hause angekommen. War eigentlich recht lustig bis dahin, glaubst ja gar nicht was er für’n Müll gebrabbelt hat...“ Man Hörte Tora leise Glucksen, bevor Reita selbst offenbar belustigt „Und weiter?“ fragte. „…Oben hab ich ihn dann ins Bett verfrachtet, wo er auch relativ schnell eingeschlafen ist- Du hast IHN in DEIN Bett gebracht? Kami, Shin… Kann ich selbst schlussfolgern oder konntest du dich zügeln?“ Saga verstand nicht woraufhin ihr Schwarzblonder Freund hinaus wollte. Sowieso verstand er nicht, in welche Richtung dieses Gespräch führte und innerlich keimte immer mehr das Gefühl auf, dass er es überhaupt nicht wissen wollte. Doch Mr. Neugierig neben ihm würde es niemals verzeihen, wenn er jetzt auflegen würde. „Ach, tu doch nicht so“, hörte man Tora nur brummen, ehe ein dumpfer Laut erfolgte und Reita ein schmerzhaftes Zischen von sich gab. „Hau mich doch nicht!... Baka…! Jetzt erzähl weiter.- Also… Er war ja dann wie gesagt schon eingeschlafen und ich war mir erst unschlüssig, aber hab ihn dann doch noch ausgezogen, damit er bequemer schlafen kann. Und naja…“, Tora schluckte und Saga hielt den Atem an. „…Ach Aki, es war grauenvoll!...“ Na toll. Saga senkte traurig den Blick und merkte, wie Uruha ihm tröstend über den Arm strich. So dachte Tora also über ihn… Er fand ihn abstoßend… Gerade als er das Gefühl hatte, dass ein wichtiger Teil seines Herzens in tausend Einzelteile zersplitterte, erhob Tora erneut seine Stimme. „…Es fällt mir immer schwerer, weißt du… Er fasziniert mich einfach. Als er so schlafend vor mir lag und ich ihn ausziehen musste, da hätte ich mich beinahe vergessen…“ Man hörte Tora nur tief seufzen, gefolgt von einem leisen „Hmhm…“ das von Reita stammte. Eine unheimliche Stille legte sich über den Raum. Uruha richtete seinen Blick auf Saga und sah, dass dieser wie versteinert mit weit aufgerissenen Augen ins Nichts starrte. „Schatz!“ flüsterte Uruha leise. „Hey, Schatz, hast du das gehört?“ Er rüttelte leicht an Sagas Arm, der wie vom Blitz getroffen heftig zusammen zuckte und sein eben noch leerer Blick zu Uruha huschte. „U-… Uru… h-hab i-“ „Ja hast du! Hör zu, sie reden weiter!“ Saga hatte gerade das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er konnte nicht realisieren, was er dort hörte und so folgte er einfach weiter den beiden Freunden, die unfairer Weise bei einem viel zu intimen Gespräch belauscht wurden. „…Ist denn dann noch was passiert oder war’s das?- Naja, vorerst nicht… Hab mich dann schlafen gelegt und irgendwann mitten in der Nacht wurde ich dann…“, Tora stockte, ehe er fortfuhr, „…geweckt.- Wie, geweckt? War Saga dann wach? Musste er sich wieder übergeben oder was?- Nein Mann… Ich wurde von, naja, sagen wir mal einer überaus talentierten Hand geweckt…“ Saga verstand erst nicht, was Tora da erzählte. Tora, geweckt von seiner talentierten… Mit einem Mal stieg Saga die Hitze ins Gesicht, als er gänzlich realisierte, worauf der Mann seines Herzens da gerade hinaus wollte. Oh nicht doch… Nein! Wie unendlich peinlich war das denn! „…Von Saga? Hat er etwa an dir rumgefummelt oder was?- Rumfummeln ist gut!“, ein kurzes zynisches Lachen erfolgte, „Er hat mich geweckt, weil er mir einen runter geholt hat und weil das noch nicht genug war, hat er mich letzten Endes hemmungslos geritten...“ Nur dieses eine Mal im Leben wünschte sich Saga, taub zu sein. Er wäre jetzt auf der Stelle am liebsten vor Scham im Boden versunken, abgetaucht in eine andere Welt, wo ihm diese unglaubliche Schmach nicht verfolgen konnte. Gequält seufzte er auf und bekam grade noch mit, wie Uruha unterdrückt in seine Hand prustete und sich anscheinend kaum halten konnte vor Lachen. Oh man, wie unfassbar peinlich, entwürdigend, erniedrigend und vor allem billig war das denn… Ihm wurde klar, dass er jetzt auf ewig bei Tora verschissen hatte. So was taten Freunde nicht und innerlich starb er gerade tausend Tode. Er hatte es verkackt. „Waaa~s, was hat er getan? Oh je, der muss ja echt spitz gewesen sein, Tigerlein, wie geht’s deinem besten Stück?“ Reita lachte kurz auf und auch von Tora war ein angedeutetes Lachen zu hören. „Dem geht’s super, danke der Nachfrage.- Ja? War‘s denn gut?- Gut? Du weißt doch von wem wir hier gerade reden… es war fantastisch…- Uh, uh, uh, meine kleine Tigerkatze hat’s also genossen… aha, aha- Ach hör doch auf damit Aki, du weißt doch wohl selbst, dass ich es nur genießen konnte… Wenn er mich so anfasst und so heiser in mein Ohr stöhnt, wie soll ich mich da zügeln? Ich kann’s einfach nicht…“ Hatte sich Saga eben noch gewünscht, im Erdboden zu versinken, so wurde ihm dieser Wunsch nun fast gewährt, als er unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machte. Voller Entsetzen war er vom Sessel gerutscht und saß nun perplex und plötzlich leicht zitternd auf ihrem weichen Teppich. „Uru…..“ Sein bester Freund war sofort zu ihm gesprungen und hockte sich neben ihn, um ihn in eine sanfte Umarmung zu ziehen. „Hey, beruhig dich, Süßer“, flüsterte er und verteilte viele kleine Küsse auf Sagas Gesicht, um diesen von seinem emotionalen Trip zu holen. „Oh Gott…“ hauchte Saga nur und konnte einfach nicht glauben, was ihm da gerade offenbart wurde. Tora mochte ihn. Saga hatte gerade das Gefühl, als würden tausend kleine Ameisen durch jede Faser seines Körpers krabbeln, bis in seine Fingerspitzen spürte er diese unbändige Freude. Er konnte es nicht fassen. Das, was er sich schon so lange wünschte, was er sich so schmerzlichst herbei gesehnt hatte… endlich… „Ach Tigerchen, was mach ich nur mit dir? Willst du es ihm nicht endlich mal sagen? Er scheint doch offensichtlich totales Interesse an dir zu haben- Verarsch mich doch nicht Rei. Du weißt selbst, dass es Saga nur darum geht, mich einmal zu erobern… Und das hat er. Auf der Vernissage hat er sich auch so unwiderstehlich gegeben… Allein wie charmant er die ganze Zeit war, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich hab Saga noch nie so gesehen, es hat mich umgehauen.“ Tora räusperte sich kurz, ehe er weiter sprach und Saga nutzte diesen Moment, um sich strampelnd und glücklich grinsend auf dem Boden umherzurollen. „Naja, jedenfalls weißt du ja selbst, was dann passiert ist. Er hatte mich und das war’s.- Ne, Shin, ganz ehrlich, ich glaub immer noch, dass Saga nicht so drauf ist. Ich glaub echt der mag dich wirklich! So wirklich wirklich. Weißt du wie ich mein? So’n wirkliches wirklich wirklich! Außerde-“ Und plötzlich hörte Saga nur noch einen langgezogenen Laut. Verdutzt schaute er auf das Telefon, welches urplötzlich in Uruhas Händen lag. Sein bester Freund hatte anscheinend die Aufleg-Taste gedrückt und grinste Saga jetzt schelmisch entgegen. „Uruu~ was machst du denn! Gerade hat er so tolle Sachen gesagt!“ Mit einem Satz war er aufgesprungen und entriss Uruha das Telefon. „Manoo~, mach’s wieder zurück. Das ist gemein“, jammerte er weiter und drückte wild irgendwelche Tasten, doch sein gewünschter Erfolg blieb aus. „Na toll“, grummelte Saga, als er einsehen musste, dass es unmöglich war, dem Telefon das eben belauschte Gespräch abermals zu entlocken. Ergeben aber trotzdem mit einem umwerfenden Strahlen im Gesicht schwang er sich zu Uruha, der sich mittlerweile auf der Couch niedergelassen hatte. Er legte den Arm um seinen besten Freund und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Himee~, ist das nicht fantastisch? Tora mag mich, uh yeah, Tora maaaag mich!“ Der Brünette komponierte einen heiteren Freudengesang, der Uruha einfach nur zum Schmunzeln antrieb. „Aber Schatz, so toll das ja auch alles ist, stört es dich gar nicht, was Tora über dich denkt? Ich mein, er geht wirklich davon aus, dass du nur mit ihm spielst und es nicht ernst meinst.“ Saga stoppte anhand Uruhas Worten mit seinem Chartstürmer und verzog den Mund überlegend zu einer kleinen Schnute. „Wieso denkt er das denn? Er hätte doch merken müssen, dass ich’s ernst mein. So oft wie ich wegen ihm schon die Fassung verloren hab…“ Er schnaubte, als er daran dachte und konnte über sich nur den Kopf schütteln. „Naja, wenn man mal dein Image bedenkt“, nuschelte Uruha neben ihm und neigte seinen Kopf auf Sagas Schultern. Wie aus Routine begann Saga seinem besten Freund gemächlich durch die Haare zu streichen, fragte jedoch nur verständnislos „Wegen meinem Image?“ „Ja, genau deswegen. Du willst ja wohl selbst nicht verleugnen, dass du ‘ne kleine Schlampe bist, mein Süßer.“ Neckend knabberte Uruha einmal kurz an Sagas Hals, bevor er sich grinsend hinabgleiten ließ und sein Kopf in Sagas Schoß landete. „Du machst mit so vielen Kerlen rum, die alle mehr von dir wollen. Aber sobald du hast was du willst, lässt du sie eiskalt sitzen. Ich glaube, davor hat Tora einfach nur Angst.“ Leicht nickend lauschte Saga den Worten seines besten Freundes und begann abwesend mit dessen Haarsträhnen zu spielen. „Hm, Hm“, gab er immer nur zustimmende Laute und sah dann zu Uruha hinab. „Aber wie kann ich ihm denn klar machen, dass ich es ernst meine? Ich mein’s doch wirklich mehr als ernst…“ „Und woher soll er das wissen? Ich finde das solltest du ihm nicht verübeln, mh?“ Uruha setzte sich auf, streckte sich kurz und erhob sich letztendlich. Bevor Saga noch irgendwie auf das Thema eingehen konnte, hielt Uruha ihm schon die Hand entgegen und sah ihn belustigt an. „Du, Liebster, wirst dich jetzt erst mal frisch machen. Nach so ‘ner Nacht solltest du unbedingt für längere Zeit mal im Bad verschwinden. Und wenn du willst helf‘ ich dir auch.“ Ein verruchtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Größeren, was Saga nur mit einem kleinen Auflachen registrierte. „Danke fürs Angebot, aber ich glaub das schaff ich auch allein.“ Er griff nach Uruhas Hand und ließ sich von diesem auf die Beine helfen. Im Vorbeigehen wuschelte er dem anderen nochmal frech durch die Haare und verschwand dann im Badezimmer. Uruha hatte derweil den grandiosen Einfall für sich und Saga zu kochen. Sein bester Freund könnte bestimmt etwas Nahrhaftes vertragen und er selbst hatte gerade totale Lust den Kochlöffel zu schwingen. Er wusste, dass Saga jetzt noch mindestens eine Stunde im Bad verbringen würde und so schmiedete er den Plan, den anderen mit einem leckeren Mahl zu überraschen. Oh, er liebte es Überraschungen zu machen! Das war beinahe besser, als beschenkt zu werden. Und er liebte Geschenke wirklich! Nachdem Uruha aufwändig aber wirklich gekonnt leckere Okonomiyaki zubereitet und den Tisch festlich gedeckt hatte, schwang er sich ins Wohnzimmer auf die Couch und guckte Fernsehen, bis Saga endlich mit seiner dringend notwendigen Hygienebehandlung fertig war. „Uruuu~“, ertönte es irgendwann immer lauter werdend, bis ein verstrubbelter, aber gut duftender Saga in der Wohnzimmertür stand. „Schatz ich hab mordsmäßigen Hunger, wir müssen schnell zum Lawson. Ich sterbe sonst!“ Er schritt zu Uruha, stellte sich vor diesen und zog sein T-Shirt nach oben, um seinen Bauch zu präsentieren. „Hör mal, knurrt schon ganz doll!“ Uruha lachte nur über Sagas absolut zuckriges Verhalten und stand grinsend von der Couch auf. „Das glaub ich dir auch so, Süßer. Komm mit in die Küche“. Leise quengelnd folgte Saga seinem besten Freund in den angrenzenden Raum, wo ihm prompt die Augen aus dem Kopf fielen. „Moah was ist das denn! Hast du das gemacht?“ Ungläubig trat Saga zum Tisch heran und begutachtete das kulinarische Meisterwerk. „Jap. Alles von mir für dich!“, verkündete Uruha stolz und kicherte, als er Saga zu sich herumschnellen sah. „Du bist ein Schatz, weißt du das?“ In einer einzigen Bewegung war er bei seinem besten Freund und hauchte diesem einen feuchten und langen Kuss auf die Lippen. „Danke Honey“, grinste er noch und setzt sich schließlich vor das mehr als verlockende Gericht. „Itadakimaaasu!“ Nachdem Saga Uruha unzählige Male beteuert hatte, wie lecker das Essen doch war, saßen die beiden pappe satt auf ihren Stühlen und Uruha hielt sich den Bauch. „Uhh, ich hab zu viel gegessen. Ich glaub ich geh kotzen…“ Saga konnte daraufhin nur lachen. „Das lässt du schön bleiben Hübscher. Also, was steht an bei dir morgen?“ Er richtete sich leicht auf, stützte sein Kinn auf seiner Handfläche ab und schaute abwartend zu seinem besten Freund. „Ach, morgen so gegen 14 Uhr muss ich ins Sixties. Halt mit Miyavi den Arbeitsvertrag besprechen, Räumlichkeiten und Team kennen lernen… Bla, na du weißt schon.“ Elegant wischte sich Uruha eine Strähne aus dem Haar und stand auf, um sich dem Abwasch zu widmen. „Bei dir normal Uni?“ „Ja, nur zum Glück nicht so früh. Muss aber noch einiges für die Uni vorbereiten und mal rumtelefonieren, was ich heute verpasst hab. Schade eigentlich, zu Design- und Kunstgeschichte wär ich echt gern gegangen“ schwafelte Saga weiter, bevor er von Uruha einfach unterbrochen wurde. „Um nochmal zurück zum Thema zu kommen“, griff dieser direkt wieder ihr Gespräch auf, das sie während des Essens geführt hatten. „Ich finde du solltest Tora die Wahrheit sagen, dass du das Gespräch gehört hast. Wohlmöglich kommt er sonst noch auf die Idee das abzustreiten, Kerle ticken manchmal einfach nicht richtig…“ Bevor Uruha weiter reden konnte, ertönte ein lautes Lachen. „Baby, das klang jetzt echt so, als würdest du dich vom Kerl-dasein ausschließen. Wann bist du zum Weib mutiert?“ Lachend versteckte sich Saga vor seinem besten Freund, der mit der eben gereinigten Bratpfanne auf ihn zu gestampft kam. „Willst du Kloppe?!“ rief Uruha angriffslustig und beugte sich unter den Tisch, wo sich Saga mittlerweile verkrochen hatte. „Neiin, ich will mein süßes, kleines Uru-baby zurüü~ck!“ Uruha schnaubte. „Uru-baby ist gestorben!“ Eiskalt erreichten diese Worte den Fußboden unterm Tisch und ließen Saga ergeben nuscheln. „Sorry Süße.“ „Nenn mich nicht Süße! Baka!“ Na klasse. Saga wusste, dass es jetzt Stunden der Überzeugung brauchen würde, um Uruha wieder milde zu stimmen. Was brockte er sich aber auch immer ein? Er entschied sich, einfach so zu tun, als sei nichts gewesen und krabbelte ächzend unter dem Tisch hervor. Mann, langsam wurde er wohl alt. „Ich weiß echt noch nicht, wie ich das mit Tora mache. Ich kann ja nicht einfach zu ihm hingehen. Das wär doch echt langweilig.“ Ein leicht fieses Grinsen schmückte Sagas Lippen als er weiter sprach. „Ich denk mir da schon noch was aus. Aber jetzt erst mal zu uns Uru. Wir müssen dringend einkaufen gehen, wir haben so gut wie nichts mehr.“ Er stellte sich zu seinem besten Freund, der immer noch schmollend den Abwasch machte. Ein Schweigen legte sich über den Raum. „Redest du jetzt nicht mehr mit mir?“ Erneutes Schweigen. „Uruu~, lass das, ignorier mich nicht schon wieder!“ Saga packte Uruha am Arm und begann diesen heftig hin und her zu schütteln, sodass der weiße Schaum vom Abwasch durch die halbe Küche flog. „Boah, ist ja gut Mr. Aufmerksamkeitsproblem! Dann gehen wir halt einkaufen, mir doch egal!“, entgegnete Uruha unwirsch, hatte er doch keine Lust schon wieder eine Putzaktion starten zu müssen. „So ist’s brav“, feixte Saga nur und triumphierte über diesen Moment. „Aber Schatz, schau mal“, setzte Uruha sofort an und zeigte auf den Teller in seinen Händen, den er gerade abwusch. „Ist da nicht ‘nen Sprung drin?“ „Hm?“ Saga beugte sich hinab und versuchte den vermeintlichen Sprung zu identifizieren, als der Teller plötzlich vor seinen Augen verschwand. Und schon landete sein Gesicht mit einem lauten ‚Platsch‘ im Abwaschwasser. Dumpf hörte er, wie Uruha grölend loslachte und heiter in die Hände klatschte. Gab’s denn so was?! Sein bester Freund hatte ihn tatsächlich reingelegt und seinen Kopf mit einem Schwung in die Waschlauge getunkt. Völlig überrumpelt schwang Saga seinen nun triefend nassen Schopf aus der schäumenden Lauge, wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht und schenkte Uruha einen mehr als tödlichen Blick. Dieser jedoch gackerte nur ungehalten, hielt sich den Bauch und krümmte sich vor Lachen. „Sorry Süßer“, lachte er weiter, „aber das hast du verdient! Rache ist süß. Fast so süß wie ich!“ Er pattete Saga mitfühlend auf den Kopf und hielt ihm netter Weise ein Geschirrhandtuch hin. Sofort ergriff der Brünette das Stück Stoff und antwortete schnaubend „Zu gütig!“ Aber wenn er ehrlich war, hatte er es wirklich verdient. Uruha hasste es, wenn man ihn als weibisch dahin stellte und das auch aus gutem Grund… Naja, wenigstens waren sie jetzt wieder Quitt. Nachdem er sich vollständig abgetrocknet und noch ein kleines entschuldigendes Küsschen auf die Nasenspitze gehaucht bekam, machten sich die beiden Brünetten daran ihren Einkaufszettel zu verfassen. Na super, das würde doch wieder in einem Großeinkauf enden. Aber was muss, das musste nun mal. Als sie irgendwann endlich den Einkaufsmarkt erreichten, schnappte sich Uruha sogleich einen Wagen und befahl Saga, sich ab sofort um diesen zu kümmern. Mit anderen Worten, er war schlichtweg zu faul, den Einkaufswagen selbst zu schieben. Aber egal. War ja jetzt nicht wirklich was Neues. Allerlei Sachen fanden ihren Weg in den Einkaufskorb und Saga musste seinen besten Freund wirklich zügeln. Die kleine Diva verlor des Öfteren den Blick für ein angemessenes Maß der Dinge. Doch wie konnte man es ihm verübeln? So war er nun mal aufgewachsen. Gerade bogen sie um eine Ecke und betraten den fast leeren Gang, als Uruha plötzlich abrupt in seiner eben noch euphorischen Bewegung zur nächsten Werbefalle innehielt. „Na super“, seufzte er tief und Saga merkte sofort, wie die Stimmung seines Freundes um einen beträchtlichen Betrag abkühlte. „Was will der denn hier!“ Saga folgte der Richtung, in die Uruha ihn mit einem Kopfrucken schickte, ehe auch er ein angenervtes Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte. „Warum müssen wir denn ausgerechnet dem hier über den Weg laufen“ meinte er schlecht gelaunt und erinnerte sich an die letzten Worte, die er dem nun anvisierten Objekt entgegen gebracht hatte. Es war der Barkeeper aus dem Sixties, der bei ihrem letzten Gespräch eindeutig schlecht über Uruha gesprochen hatte. Sowieso hatte er Uruha scheiße angeguckt und das war Grund genug, ihn nicht ausstehen zu können. „Keine Ahnung was der hier macht, aber schau ihn dir mal an…“, begann Uruha, doch blieben ihm die Worte einfach im Halse stecken. Eigentlich hatte er jetzt über das trollige Styling, die komische Körperhaltung oder die hässliche Fratze des anderen herziehen wollen, doch je länger er nach etwas derartigem suchte, desto weniger wurde er fündig. Im Gegenteil. Er sah nur diesen schlanken, verteufelt schönen Körper, das schlichte aber doch wirkungsvolle Styling, diese wunderschönen Gesichtszüge… „Ja, echt mal“, unterbrach Saga seine Gedanken und holte ihn zurück in den Einkaufsmarkt. „Voll die hässliche Krücke, wie er schon da steht.“ Innerlich brodelte alles in Uruha auf, als er Saga so reden hörte. Alles in ihm widersprach den Worten seines besten Freundes, doch zwang er sich, dem viel zu heftigen Drang Saga zu Recht zu weisen nicht nachzugeben. „Ach egal, komm lass uns verschwinden, bevor der uns noch sieht.“ Er wollte hier gerade einfach nur schnellst möglich weg. Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte war, wieder so herablassend und abwertend angeschaut zu werden. Nicht von diesem Mann… Doch wurde ihm sein Wunsch verwehrt, als sich der so gefürchtete Blick mit einem Mal auf ihn richtete. Uruha konnte in diesem Moment nichts anderes mehr wahrnehmen. Die Klänge der Umgebung verstummten und es breitete sich eine so angespannte Atmosphäre aus, dass er sich fragte, in welchem Western er gerade die Hauptrolle bekommen hatte. Es fehlte nur noch das Mundharmonika Spiel alà „Spiel mir das Lied vom Tod“ und ein entlangrollendes rundes Trockengebüsch, welches ihm signalisierte, dass er gleich in ein tödliches Schießduell verwickelt werden würde. Und dann, peng!, war er getroffen. Getroffen von einem messerscharfen Blick, der ihm direkt einen Stich ins Herz versetzte. Seine Karriere als Cowboy war vorbei. Erschlagen senkte er seinen Kopf, sah gerade noch wie sich ein fieses Grinsen auf den Lippen des Mannes ausbreitete und ihm den letzten Funken seiner Überzeugung klaute. Fuck man! Wieso zur Hölle ließ er sich so von diesem Kerl einschüchtern? Er zog Saga mit sich, der die ganze Zeit nur abschätzend zu dem Barkeeper geschaut und leise rumgemurrt hatte. Fast wie ein knurrender Hund. „Komm jetzt…“ flüsterte der Größere noch und verließ eilends den Gang des Horrors. „Ich will nach Hause Saga, können wir bitte gehen? Wir haben doch eh schon längst alles… Bitte.“ Saga merkte, wie der vorherige Blickkontakt seinen besten Freund schon wieder sichtlich verunsichert hatte. Und so langsam fragte er sich, worin der Ursprung von Uruhas heftigen Reaktionen lag. Doch war gerade nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sinnieren. „Na klar. Lass uns zur Kasse.“ Glücklicher Weise trafen sie nicht nochmal auf das Objekt allen Übels und so kamen sie endlich im wohlvertrauten Heim an. Auch wenn der Einkauf echt an ihren Armen gezerrt hatte. Nach dem Vorfall war Uruha in ein tiefes Schweigeloch gefallen und hatte keinen Ton mehr von sich gegeben. Auch zu Hause verschwand er schnurstracks im Bad, in dem er sich die nächsten zwei Stunden verschanzte. Saga kannte diese Reaktion Uruhas und beließ es dabei. Uruha neigte zum Rückzug, wenn ihn etwas schwer mitnahm. Wie eine Schnecke versteckte er sich in seinem Häuschen und schottete sich ab. In solchen Momenten war es nicht einmal Saga möglich, ihn zum Sprechen zu bewegen. Aber naja, jeder hatte seine Marotten und immerhin kam das alles nur so selten vor, dass Saga selbst es bisher nur zwei Mal miterlebt hatte. Allerdings verstärkte genau dies seine Überlegungen, was Uruha in diesem Mann wohl sehen musste, dass ihn dessen Abweisung so sehr erschütterte. Irgendwann hörte er das laute Klacken der Badverriegelung, ein leises Stampfen durch den Flur, welches von einem „Ich bin heute Abend weg“ abgelöst wurde. Und schon hörte Saga die Wohnungstür zu fallen. Er seufzte niedergeschlagen. Das war doch alles zum Kotzen. ~~>*<~~ Am nächsten Tag, kurz nach dem Aufstehen, klopfte Saga vorsichtig an Uruhas Tür. „Hime, bist du wach?“, flüsterte er leise und legte sein Ohr an das derbe Holz. Er hörte dumpf leise Atemgeräusche und entschied sich nur mal kurz nach dem Rechten zu sehen. Vorsichtig drückte er die Klinge nach unten und linste in das abgedunkelte Zimmer. Uruha lag noch im Bett und schlief seelenruhig vor sich hin. Gerade wollte sich Saga wieder umdrehen, da bemerkte er plötzlich ein Rascheln neben Uruha und sah deutlich einen weiteren Schopf unter der Decke hervortauchen. Der fremde Mann kuschelte sich an seinen brünetten Freund und schlief genauso unberührt einfach weiter. Saga musste grinsen. Hatte sich Uruha also für diese Variante von Ego-Pushing entschieden. Na, wer verübelte es ihm schon. Hatte jeder mal solch Phasen. Leise schlich er zu Uruha heran, beugte sich zu seinem Ohr hinab und hauchte leicht dagegen. „Hime, aufwachen.“ Sofort regte sich Uruha leicht und schlug blinzelnd die Augen auf. „Hmm… Schadz?“ nuschelte er verschwommen und versuchte, einen klareren Blick auf Saga zu fassen. „Hai… Süßer, weißt du noch dass du gestern jemanden mit her gebracht hast?“ Verwirrt blickte sich Uruha um und stöhnte gedehnt auf, als er die weitere Person im Bett bemerkte. „Uhmm~… So ‘n Mist. Wie werd ich den denn jetz‘ los…“ Theatralisch ließ er die Augenlider zufallen und seufzte auf. „Na dann mal los… Ey, du.“ Er rüttelte an dem schlafenden Körper, der sich unter der Bewegung leicht zu regen begann. Verschlafen kniff der Kerl seine Augen zusammen und blinzelte zerstreut in Uruhas Richtung. „Morgen Schönheit“ hauchte er dabei lächelnd und wollte sich gerade wieder in Uruhas Halsbeuge zu vergraben, als dieser ihn davon abhielt. „Jaja. Sag mal, musst du nicht gehen?“ fragte er direkt und schob den verdatterten Mann einfach von sich. Sein Blick drückte deutlich und unmissverständlich aus, dass er ihn los haben wollte, und zwar sofort. „Aber“, stammelte der andere nur, schien er doch mit der plötzlichen Kälte Uruhas nicht gerechnet zu haben, „Wir hatten doch so eine schöne Nacht… Wollen wir uns nicht wieder sehen? Es war so to-“ „Mein Lieber, jetzt hör mir mal zu“ unterbrach Uruha den Typen einfach, sichtlich genervt von dessen Gerede. „So toll war die Nacht nun auch wieder nicht. Und ganz ehrlich, ein bisschen mehr anstrengen können hättest du dich schon, oder?“ Unwirsch drückte er den anderen aus seinem Bett und fuhr den verschreckten Mann weiter an. „Für’s nächste Mal. Kerle stehen überhaupt nicht darauf, wenn man ihnen in den Schwanz beißt und gleichzeitig am Arsch rumspielt. Das ist der abturner schlechthin! Du solltest wirklich noch ein wenig üben, mein Lieber. Und jetzt husch, geh fleißig lernen.“ Uruhas Ansage war knallhart und hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Mann zog sich nur völlig geknickt seine Sachen wieder an und begab sich aus dem Zimmer, dabei noch ein letztes Mal zu Uruha schauend. Mit einem lauten Knall war die Tür zugeflogen und der ungebetene Gast verschwunden. Kurz legte sich eine Stille über den Raum, die Saga jedoch sogleich durchbrach. „Na, Süßer, das hättest du aber auch liebevoller hinbekommen“ schmunzelte er sichtlich amüsiert und ließ sich zu seinem besten Freund auf die Bettkante nieder. „Bin ich froh, dass du zu mir nicht so bist“, meinte er immer noch sichtlich belustigt, unterband jedoch Uruhas Antwort, als er mit seinen Fingern verspielt unter die warme Decke wanderte und leicht in Uruhas nackten Oberschenkel kniff. „He~, kneif mich doch nicht! Das tut weh!“ Bevor sich Saga versah, war Uruha ebenfalls unter der Decke verschwunden und im nächsten Moment spürte Saga schon etwas Hartes und Feuchtes seine Finger umschließen. „Auaa~! Hör auf mich zu beißen!“ Er hörte Uruha nur lachen, nahm dies erst Recht als Anlass, sich ebenso unter die Decke zu werfen und Uruha ordentlich zu bestrafen. Nach einiger Zeit, die mit wildem Rumgequietsche, lauten Lachern und am Ende auch mit gesäuselten Entschuldigungsversuchen seitens Saga gefüllt war, lugten die Köpfe der zwei Freunde schwer atmend aus dem Deckenberg. „So, und jetzt machst du Frühstück?“ stellte Saga einfach die Frage in den Raum, die Uruha anscheinend einen Geistesblitz versetzte. „Achja. Frühstück! Mann, hab ich ‘nen Hunger, das fällt mir jetzt erst auf!“ Enthusiastisch schwang Uruha die Decke zur Seite, sprang, so wie Gott ihn schuf, aus dem Zimmer und rannte Richtung Küche. „Sagaa~“, ertönte jedoch sofort wieder sein lauter Ruf, „bringst du mir bitte Klamotten mit? Hab ich in der Eile total vergessen!“ Saga schmunzelte nur, rappelte sich auf und verging sich an Uruhas Kleiderschrank. Nach einer Weile und einem doch recht liebevoll zubereiteten Frühstück, welches die unfeine Abfertigung von Uruhas nächtlichem Erlebnis in jedem Fall wieder ausbügelte, machten sich die beiden auf den Weg zu ihren jeweiligen Zielen. Sie verabschiedeten sie sich unten vor der Haustür, ehe sie getrennte Wege gingen. Uruha schlenderte so vor sich her und dachte darüber nach, wie seine neue Arbeit wohl so werden würde. Er jedenfalls hatte extreme Lust auf den Job. Genau so was kam ihm momentan ganz gut, denn ein bisschen Abwechslung in seinem Alltag würde schon nicht schaden. Während er zum Club fuhr, telefonierte er die Zeit über mit Reita, der ihn unbedingt über seinen aktuellsten Fang informieren musste. Es schien ihn schon irgendwie erwischt zu haben, zumindest hatte Uruha Reita erst selten so begeistert von einer Person sprechen gehört. Am Ende wünschte der Schwarzblonde ihm noch viel Spaß an seinem ersten Tag und wies ihn an, Miyavi von ihm zu grüßen. Nachdem der große Brünette das Gespräch beendet hatte, schaute er auf und war bereit, sich dem Club vor seiner Nase zu widmen. Er lief entspannt den langen Gang entlang, den er mittlerweile schon mehrmals mit Reita oder den anderen entlang geschritten war. Wie gewohnt führte ihn der Weg in die große Tanzhalle und dieser kleine Überraschungsmoment, der immer hinter dem Türbogen auf ihn lauerte, ließ in Uruha jedes Mal ein klein wenig Vorfreude aufkeimen. Doch dieses Mal blieb der Überraschungseffekt aus. Uruha war beinahe ein bisschen enttäuscht, als er einsehen musste, dass der Club ohne die ganzen Effekte und Lichtspiele eindeutig an seiner Pracht verlor. „Ahh, Uru-chan, da bist du ja.“ Breit lächelnd schritt Miyavi auf den Brünetten zu und zog ihn in eine herzliche Umarmung. Uruha erwiderte den Gruß, fragte jedoch grinsend „Chan? Seit wann nennst du mich so?“ Kurz schaute Miyavi so verwirrt, als hätte er nicht gemerkt, die kleine Endung benutzt zu haben. Doch dann schien es ‚Klick‘ zu machen und der kunterbunte Mann in seinen Armen lachte leise auf. „Ups, sorry.“ Er löste sich von Uruha und sah diesen nun ebenfalls grinsend an. „Momo nennt dich nur immer so, das hab ich wohl einfach so übernommen. Stört’s dich?“ Uruha schüttelte den Kopf und hakte sich bei Miyavi ein „Ach quatsch. Ich besitze genug Männlichkeit um darüber zu stehen, auch wenn man‘s mir nicht sofort ansieht.“ Ein spitzbübisches Schmunzeln umspielte Uruhas schöne Lippen, was Miyavi nur mit einem kleinen Lacher registrierte und seine Flirt-Maschine zu den Personalräumen dirigierte. Auf dem Weg dorthin wurde er schon den verschiedensten Leuten vorgestellt, die ihren unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgingen. Alle waren jedoch durchweg freundlich und Uruha bemerkte sofort, dass Miyavi sein Personal bedacht aussuchte. Hier wirkte irgendwie keiner normal. Sie waren alle ein bisschen speziell und gerade das verlieh dem ganzen einen unheimlichen Charme. Also hier passte er definitiv rein! Angekommen in Miyavis Büro, was zwar nicht außerordentlich groß, dafür aber wirklich sehr originell eingerichtet war, sprachen die beiden Männer über die Bezahlung und die Anforderungen des Jobs. Uruha merkte, dass Miyavi neben seiner menschlichen und lustigen Art durchaus ein knallharter Geschäftsmann sein konnte. Und irgendwie entwickelte er gerade einen immer größer werdenden Respekt vor dem anderen. „Na dann mein Lieber, willkommen im Team.“ Miyavi erhob sich, ging um den Tisch herum und streckte Uruha auffordernd die Hand entgegen. Lächelnd erhob sich der Brünette und schlug ein. „Ich freu mich unter dir Arbeiten zu dürfen, Chef“, säuselte Uruha verrucht und ein anzügliches Grinsen legte sich auf seine Züge. Miyavi lachte nur auf und zog Uruha in eine kurze brüderliche Umarmung. „Also, ich hab hier leider noch zu tun, aber du schau dich doch einfach ein wenig um und lern die Leute kennen. Wir sehen uns dann später.“ Er entließ den Brünetten aus seinen Armen und geleitete ihn in Richtung Tür. „Na dann bis nachher, Uru-chan.“ Gerade wollte Uruha das Büro verlassen, da hörte er Miyavi ihn nochmal zurück rufen. „Ach Uru, ich soll dir noch was von Momo ausrichten. Nächstes Wochenende feiert der kleine doch seinen Geburtstag und er meint, ihr sollt den Freitagabend für ihn freihalten.“ Uruha klatschte sich beinahe schmerzhaft vor die Stirn und ihm entwich ein leises Aufstöhnen. „Ach ja richtig, Pons B-day. Danke, dass du mich dran erinnerst.“ Kami, das hätte er sonst wahrscheinlich vergessen. „Kein Ding. Gefeiert wird bei ihm zu Haus, aber er wird euch sicher eh nochmal anrufen.“ Man merkte so deutlich, wie sich Miyavis ganzer Ausdruck änderte, wenn er von dem kleinen Sprach. Es legte sich so viel Freude in sein Gesicht, dass sich Uruha sicher war, dass er in Hiroto wirklich jemanden gefunden hatte. Und irgendwie freute ihn das, für Miyavi und auch für ihren kleinen Wirbel. „Du, sag mal Miyavi, wieso nennst du ihn eigentlich immer Momo?“ Interessiert funkelte Uruha Miyavi entgegen, schließlich fragte er sich das wirklich schon die ganze Zeit. „Hm? Ach so, das. Naja, das ist ‘nen kleiner… Insider…“ Warum sich bei diesen Worten ein schmutziges Grinsen auf Miyavis Lippen ausbreitete, wollte Uruha dann eigentlich lieber doch nicht wissen. „Na egal, ich schau mich jetzt mal um. Wir sehen uns nachher noch,“ meinte Uruha schnell, um nicht unnötig mit gruseligen Details konfrontiert zu werden, die er überhaupt nicht zu wissen brauchte. Miyavi rief ihm noch „Alles klar! Bis dann“ hinterher und entließ Uruha nun doch aus seinem Büro. Innerlich ein fettes Memo schreibend, schritt er durch den kleinen Flur und blickte sich um. Hmm, wo würde er jetzt zuerst hingehen? Er hatte immerhin die freie Wahl. Er durfte überall hin! Als erstes wollte er in den Angestellten Trakt. Er war wirklich gespannt, wie Miyavi seine Mitarbeiter hier unterhielt. Relativ schnell fand er auch die besagten Räume, wo er sich sogleich bewundernd umsah. Also solch einen Luxus für seine Mitarbeiter zu garantieren grenzte ja beinahe… an Übertriebenheit. Es war nicht nur ein Aufenthaltsraum, sondern gleich mehrere. Hatte jedoch definitiv zum Vorteil, dass man sich nicht zwangsläufig mit jedem abgeben musste, sofern sich die Pausenzeiten überschnitten. Kurz wanderten seine Gedanken an den fiesen Barkeeper und er hoffte innerlich, dass er niemals zur gleichen Zeit Pause haben würde, wie der… Er spähte kurz in die restlichen Räume, sah, dass der eine wohl mehr als Küche und Essnische diente, der andere wohl eher der Gamer-Bereich und der dritte letztendlich wohl der Entspannungsbereich war. Jo, also Miyavi war definitiv ein großzügiger Chef! Da freute er sich ja jetzt schon auf seine Pausen. Doch jetzt war sein Baby dran. Die Tanzfläche schrie förmlich nach ihm und so bewegte er sich geschwind den Gang entlang, in ehrlicher Vorfreude auf seinen künftigen Arbeitsplatz. Endlich konnte er einmal ganz allein auf dieser riesigen Fläche stehen, waltete für den kurzen Moment über den großen Raum, wo man sonst nur wenige Zentimeter Platz für sich fand. Als er endlich in dem breiten Türbogen stand und sich die ganze Räumlichkeit besah, entfleuchte ihm ein tonloser, aber beeindruckter Laut. Er war schlichtweg geplättet. Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, wie viele Leute hier überhaupt reinpassten und schlagartig wurde ihm bewusst, wie abartig gut Miyavi verdienen musste. Er stellte sich mitten auf die Tanzfläche und drehte sich einmal um die eigene Achse. Glücklich schaute er sich um und besah sich die verschiedenen Podeste. Das war also sein neuer Arbeitsplatz. Yeah Baby! Er wollte definitiv weiter unten tanzen, um auch ordentliches Trinkgeld zu kassieren. Da war ja letztes Mal schon ganz gut was bei rausgesprungen. Als er sich weiter umsah, erblickte er die Bar. Geil, wie viele Flaschen das waren. Und wie sie sich über die komplette Länge des Raumes erstreckte, echt gigantisch. Mit energischen Schritten lief er zur Theke und stemmte sich schwungvoll an ihrem Rand hoch. Ahh, war das toll! Hier würde er noch viel Spaß haben. In so einem Club zu arbeiten war ja fast wie bezahlt zu feiern. Also, besser hätte er es wirklich nicht treffen können. Gerade wollte er sich wieder von der Holzkante abstoßen, da durchfuhr ihn ein eisiger Schauer und er erschreckte sich halb zu Tode. Mit einem heftigen Zucken rutschte er von dem Tresenrand ab und hätte beinahe eine äußerst schmerzhafte Begegnung mit der harten Kante gehabt. Hinter der Theke war auf einmal ein Kopf erschienen und hatte ihn verwirrt angeschaut. Dem Brünetten saß der Schreck derartig in den Gliedern, dass er einige Sekunden brauchte, um sich davon zu erholen. Der Mann hinter dem Tresen nutzte diese Zeit um sich gänzlich aufzurichten und sein Gegenüber zu mustern. Als er erkannte, wen er da gerade fast zu Tode erschrocken hatte, breitete sich ein fieses Grinsen auf seinen Zügen aus. Uruha schaute perplex zu dem Mann, der wohl zu dem gespenstischen Kopf gehörte. Und als er realisierte, wer ihm da gerade so schelmisch entgegen grinste, hätte er sich doch lieber zu Tode erschrocken. Er richtete sich wieder ganz auf und strich sich galant eine Strähne aus dem Gesicht. „Hi“ Uruha wartete auf eine Reaktion des anderen, die allerdings nicht erfolgte. Nur dieses dämliche Grinsen strahlte ihm unentwegt entgegen. So ein Arschloch… War sich wohl zu fein zum Antworten… „Wir haben noch nicht geöffnet.“ ertönte plötzlich diese eiskalte Stimme und verwarf somit Uruhas Gedanken. „Deinen Red Lychee kann ich dir erst ab 21 Uhr servieren. So lange wirst du aber draußen warten.“ Er zeigte mit dem Finger in Richtung Ausgang und Uruha verstand, dass er ihn unmissverständlich loswerden wollte. So was Arrogantes, Verzogenes und Ungehobeltes hatte er ja echt selten gesehen! Das konnte ja wohl nicht wahr sein… Dem mussten doch echt mal Manieren beigebracht werden! Bevor Uruha nachdachte ging er auf das bizarre Gespräch ein. „Das brauchst du mir nicht erzählen. Ich arbeite ab heute hier und das heißt wir werden in einem Team arbeiten. Nenn mich Uruha, und du bist?“ Auffordernd versuchte er diesem schnürenden Blick Stand zu halten, versuchte, dem viel zu heftigen Drang, seinen Blick abzuwenden, zu widerstehen und schaffte es auch halbwegs. Ja, er war gut! Immer weiter so! Der Angesprochene zögerte kurz, ehe er zu seiner Antwort ansetzte… ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Note: An dieser Stelle bietet es sich an, den OS "Rising Cocoon ~ Time to meet" zu lesen~ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/473039/255249/ Kapitel 12: ~Zehn~ ------------------ °~° Ich bin unzufrieden. Entschuldigt für so ein langweiliges Kapi v,v Ich habs milliarden Mal umgeschrieben, aber anders bekomm ichs net hin. Gewidmet? Meinem Spongebob-Schwammkopf-Weihnachtskalender :D UND Miyavi, der endlich seine Tourdaten für Deutschland bekannt gegeben und mich damit zum ausfreaken gebracht hat *____* caaant waiiit iiit... >__< UND (xD kann mich net kurzfassen, sry) meiner herzallerliebsten , die heute ihren Führerschein bestanden hat *o* Ich bin so stolz auf dich!!!!! <888888~~~~~~~~ Info: Rising Cocoon hat nen 'neuen' OS^^ PLUS.... schaut nach dem Kapi mal zum Bild vom Barkeeper *o* looove ~~~~~~*°*~~~~~~ Den kurzen Moment, in dem sein Gegenüber anscheinend überlegte, nutzte Uruha, um sich mit einer gewissen Unruhe seine Klamotten zu richten. Warum war er in Gegenwart dieses Typen eigentlich immer so verdammt nervös...? „Was geht es dich an, wie ich heiße?“, riss ihn allerdings sofort diese kalte Stimme aus seinen gerade abdriftenden Gedanken und bestätigte Uruha nur in seiner Vermutung, dass dieser Mann ihn abgrundtief zu hassen schien. Was hatte er ihm denn eigentlich getan? „Naja, wir werden ab jetzt zusammen arbeiten und da ist es schon ganz sinnvoll die Namen seiner Kollegen zu kennen, oder?“ Woher die Sicherheit in seiner Stimme kam, wusste Uruha nicht, doch er nutzte sie einfach mal schamlos aus. „Außerdem glaub ich, dass Miyavi nicht so erfreut sein wird, wenn er hört, dass einer seiner Mitarbeiter das Arbeitsklima verschlechtert. Also, du bist?“ Abwartend sah Uruha zu dem leicht zerknirschten Typen, dessen Gesichtszüge neben dem üblichen Hass nun auch noch so etwas wie anschwellende Mordlust in sich trugen. „Toshiya“, knurrte er tief und man hörte, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, von Uruha zu Recht gewiesen zu werden. “Aha, Toshiya, hallo. Du bist also einer der Barkeeper. Dein Drink war echt lecker“ versuchte Uruha nun irgendwie ein Gespräch zum Laufen zu bringen, doch fiel es ihm anhand dieses forcierenden Blickes recht schwer, die Konzentration zu halten. Er hoffte einfach nur, dass die Unruhe in seinem Inneren sich nicht auch äußerlich zeigen würde, denn dieses komische Kribbeln, das sich durch seinen Körper zog, war wirklich schwer zu ignorieren. ‚Toshiya‘ sah ihn immer noch auf eine Art und Weise an, von der man normaler Weise Gebrauch macht, wenn man seinem schlimmsten Unheil gegenübersteht und dieses kurz davor ist, fatale Schäden im Leben des Betroffenen anzurichten. Fragt sich nur, warum der Blauhaarige vor ihm überhaupt so eine ablehnende Haltung an den Tag lehnte. Uruha war sich sicher, dass er Toshiya auch schon charmanter im Umgang mit anderen Gästen gesehen hatte… „Als könntest du dich daran noch erinnern, wie mein Drink war“, raunte der Blauhaarige seine bissige Antwort und griff dabei nach irgendetwas, unter dem Tresen. „ Als was arbeitest du hier eigentlich? Als Putzfrau?“ Wie böse und ablehnenden diese Worte waren… „Nein, ich bin hier als Tänzer eingestellt. Und glaub‘ mir, du wirst deine Augen nicht von mir lassen können“ lächelte Uruha verschmitzt und fuhr sich elegant durch die schönen Haare. Oho, immer weiter so, du selbstsicheres Gehabe, woher auch immer du kommen magst! Toshiya schaute ihn daraufhin nur abschätzend an und ließ langsam seinen Blick von oben nach unten über Uruhas komplettes Antlitz wandern. Meine Güte, was für ein eingebildeter Macho war das denn... „Naja, anscheinend leidest du an maßloser Selbstüberschätzung“, unterstrich der Blauhaarige seinen abwertenden Blick noch verbal, „sei froh wenn dich Miyavi auf die mittleren Podeste lässt. Das wär aber echt schon ‘nen Freundschaftsdienst.“ Begleitet von einem mehr als fiesen Lachen, stützte sich Toshiya provokant auf dem Tresenrand ab, fixierte ihn dabei mit einem festen Blick und hatte es anscheinend einzig und allein darauf abgesehen, Uruha zum Ausrasten zu bringen. Aber diese Genugtuung würde er ihm sicherlich nicht gönnen. „Sei dir mal sicher, Toshiya, ich werd‘ gleich unten anfangen. Denn ich bin wirklich gut unten!“ Ein verführerisches Lächeln zog sich auf seine Lippen und mit einem kleinen Zwinkern drehte er sich um, verschwand elegant dahinstolzierend in Richtung Miyavis Büro. Hinter sich hörte er nur noch leises Gegrummel, das sich verdächtig nach einem schnippischen „Wer’s glaubt“ anhörte, doch störte das Uruha gerade nicht im Geringsten. Er hatte gerade endlich mal das Gefühl, dieser personifizierten Bosheit die Stirn geboten zu haben, und ja, irgendwie war er mächtig stolz auf sich. Nach einem kurzen Blick auf sein Handy wurde ihm allerdings klar, dass er sich jetzt anderen Dingen zuwenden musste. Er hatte Saga versprochen, ihn heute von der Uni abzuholen und die digitalen Lettern seines Wundergeräts verrieten ihm, dass er sehr bald über der vereinbarten Zeit lag. Geschwind huschte er daher noch einmal auf die Toilette, wurde sich bewusst, dass Miyavi auch hier nicht an aufwändiger Inventur gespart hatte und verabschiedete sich noch schnell von seinem Chef, ehe er das ‚Sixties‘ verlies und Richtung Sagas Uni steuerte. Zwischendurch sah er noch einmal auf sein Handy und war sich nun endgültig sicher, dass er es nicht pünktlich schaffen würde. Aber naja, Saga würde sowieso warten und wirklich überrascht sollte dieser über seine chronische Unpünktlichkeit ja nicht mehr sein… So sah Uruha nun auch keine Notwendigkeit, sich noch sonderlich zu beeilen. Zu spät war er ja immerhin eh schon. Gemächlich wanderte er die Straßen entlang, nachdem er den gut gefüllten U-Bahnhof verlassen und sich ausnahmsweise mal nicht über die rege Dränglerei echauffiert hatte. Langsam konnte er darüber wirklich nur noch den Kopf schütteln. Wieso die Leute immer dieser panischen Angst unterlagen, nicht rechtzeitig aus dem Wagon zu kommen und demnach wie auf der Flucht rücksichtslos alles und jeden niedertrampelten – ja, Übertreibung musste auch mal sein – das konnte er beim besten Willen nicht verstehen. Vor sich hin summend schlug er den Weg zu Sagas Uni ein und wurde dabei immer wieder von diversen Schaufenstern in ihren Bann gezogen, wollten sie ihn doch manchmal einfach nicht ‚ungestraft‘ vorbeilassen. Ohje, er musste unbedingt mal wieder shoppen gehen! Als er dann endlich auf den großen Torbogen der Universität zuschritt, sah er schon Saga auf einer kleinen Steinmauer davor sitzen und in einer Zeitschrift blättern. „Na, mein fleißiges Bienchen“, säuselte er, als er sich vor Saga aufbaute und zu diesem hinabschaute. Sein bester Freund hob nur überrascht den Kopf, hatte anscheinend gar nicht gemerkt, dass jemand an ihn heran getreten war. „Uh, Uru, schau mal“, übersprang Saga einfach die Begrüßung und hielt Uruha das Heft vor die Nase. „Guck, wer das ist! Sieht er nicht geil aus?“ Die Zeitschrift vor Uruhas Augen fing unter Sagas leisem Kichern leicht an hin und her zu wackeln, sodass Uruha ihm das Heft einfach aus der Hand riss. „Zeig mal… – Ah, den kennen wir doch!“ Auch er grinste jetzt und begutachtete das Bild vor seinen Augen genauer. „Man sieht das Kätzchen da aber heiß aus, richtig zum Anbeißen!“ „He!“ Sofort war die Zeitschrift in seinen Händen verschwunden und Sagas leicht grimmiger Blick funkelte ihm entgegen. „Nichts da! Das ist meins!“ Mit einem Schwung erhob er sich und setzte sich in Bewegung. „Mein Tiger…“ nuschelte er noch und steckte das Magazin mit Toras Bild in seine Hosentasche. Schmunzelnd folgte Uruha seinem besten Freund und hakte sich bei diesem ein. „Schatz, lass uns heut irgendwo unterwegs was zu essen holen. Ich hab keine Lust schon wieder zu kochen.“ Ein bettelnder Blick traf Saga, der jedoch selbst nichts dagegen einzuwenden hatte. So schlenderten sie noch entspannt durch die Stadt, schauten hier und da in interessante Läden rein und ließen sich ihre leckeren Terriyaki Burger so richtig schmecken. Irgendwann machte Uruha den großen Fehler, Saga in einen Künstlerbedarfsladen zu folgen, aus denen sie die nächsten zwei Stunden nicht mehr rauskamen. Sichtlich genervt hatte sich Uruha irgendwann auf die rettenden Sitzgelegenheiten in besagtem Laden geschmissen und wartete resigniert auf seinen besten Freund, der in irgendwelchen Regalen abgetaucht war. Nach gefühlten etlichen Stunden, in denen Uruha beinahe an Langeweile krepiert wäre, erschien Saga mit unzähligen kleineren und größeren Artikeln, die er, wie er beteuerte, allesamt unbedingt brauchte. Naja, wenn er meinte. Uruha zahlte an der Kasse für Sagas Großeinkauf, der ihm strahlend einen dankenden Kuss auf die Wange gehaucht hatte. Irgendwo fand Uruha es ja schon toll, dass sich Saga so sehr für die Kunst interessierte und allein bei der Begeisterung, die unwillkürlich zu ihm herüber schwappte, konnte er gar nicht anders, als seinen besten Freund bereitwillig zu unterstützen. Als sie endlich zu Hause ankamen, war es bereits dunkel geworden und so machten sich die beiden Freunde einen gemütlichen Abend, der jedoch, zumindest Sagas Empfinden nach zu urteilen, durch ein ausschweifendes Telefonat mit Hiroto gestört wurde. Uruha schien da eher noch Spaß dran zu finden, war es schließlich nicht nur Hiroto, sondern auch Miyavi an der anderen Leitung, die ganz zur Erheiterung Uruhas ständig irgendwelchen Quatsch miteinander trieben. Trotz des ganzen Wirbels war bei dem Telefonat herausgekommen, dass Hiroto ihn und Saga zu seiner Geburtstagsparty am Freitag einlud. Bei sich zu Hause. Uruha freute sich jetzt schon, war Hirotos Haus doch einfach nur gigantisch und luxuriös. Vor allem der riesige Pool verlieh Uruha eine immense Vorfreude auf den Freitagabend. Es erinnerte ihn ungemein an sein eigenes Zuhause, dass er, wie er sich eingestehen musste, manchmal schon sehr vermisste. „Also dann, Uru-chan wir… - Ahhh, Miyaaaa~!“ Man hörte nur lautes Rumgequietsche, heftiges Lachen, was wohl von Miyavi stammte, und einen dumpfen Knall. Es raschelte und irgendwelche Tastentöne erklangen, wobei Uruha sich grinsend fragte, was die beiden jetzt schon wieder angestellt hatten. „Sorryyy“, ertönte es plötzlich wieder durch den Hörer, „mir ist das Telefon aus der Hand gefallen, weil Miya…-“, man hörte erneut einen leisen Laut und anschließend ein Aufstöhnen Miyavis, „…- mich unbedingt ärgern musste!“ Hirotos Stimme klang so voller List, dass sich Uruha genau vorstellen konnte, warum sein Chef gerade so laut aufgestöhnt hatte. „Na, lass dich nicht zu sehr ärgern, Liebes. Wir sehen uns dann am Freitag. Fühl dich geknutscht!“, lenkte Uruha das Telefonat geschickt in Richtung Ende und hauchte einen eindeutigen Knutschlaut in den Hörer. „Jaa~, bis dann Uru-chaa~n! Und gib Saga auch einen Kuuhuuss!“ rief der Kleine, knutschte nun selbst einmal laut in den Hörer, ehe ein lang gezogener Laut verkündete, dass Hiroto aufgelegt hatte. „Hey Schatz,“ drehte sich Uruha mit einem Strahlen im Gesicht zu seinem besten Freund, der halb liegend auf die Couch gerutscht und seine glühende Aufmerksamkeit dabei hauptsächlich einer doch recht primitiven Tiersendung gewidmet war, in der sich gerade zwei Schildkröten dazu entschlossen hatten den laaangen Weg des Geschlechtsaktes zu bestreiten. „Slowmotion-Sex…na geil“, murmelte Uruha leise, ließ sich kurz von dem Zeitlupen-Marathon ablenken und gluckste belustigt auf, „Na zum Glück bin ich nicht als Schildkröte auf die Welt gekommen.“ Saga neben ihm nickte nur zustimmend und seufzte. „Na egal. Du, Schatz, wir sind Freitag zu Pons Geburtstagsparty eingeladen. Hast du Lust?“ Ein gelangweilter Blick traf den Größeren, worauf nur ein ebenso gelangweiltes „Und wo feiert er?“ folgte. „Bei sich zu Haus. Um 20 Uhr sollen wir da sein.“ „Hm, Hm“, stimmte dieser nur zu, folgte weiterhin dem Geschehen und war nicht wirklich überrascht, als er sah, dass die heißen Kröten immer noch fieberhaft damit beschäftigt waren, irgendwie ihre Stellung einzunehmen. „Gott Mädels, macht hinne…“ murrte er leise und merkte, wie durch den schlanken Körper neben ihm ein leichtes Kichern ging. „Wann musst du morgen raus, Schatz?“, wollte Uruha wissen, schnappte sich im gleichen Zuge die Fernbedienung, um endlich den Kanal zu wechseln. Da gab es sicherlich noch spannendere Sendungen, als zwei überreife Schildkröten bei ihren Paarungsversuchen zu beobachten. „Öhh… So um… 10 glaube ich. Muss nochmal gucken“, überlegte Saga kurz und beendete mit diesen Worten ihr Gespräch für die nächste Zeit. Irgendwann hatte sich Uruha auf sein Zimmer verzogen, in der festen Überzeugung, er müsse jetzt meditieren. So ein Schwachsinn… Saga wusste genau, dass sein bester Freund weder die Ruhe, noch die Geduld und schon gar nicht die Gedankenfreiheit besaß, um meditieren zu können. Aber wenn er das unbedingt erst selbst herausfinden musste, war ihm das auch Recht. Jeder sollte schließlich seine eigenen Erfahrungen machen. Am nächsten Morgen dann begab sich Saga nur widerwillig zur Uni. Heute hatte er definitiv überhaupt keinen Bock. Es nieselte den ganzen Tag unaufhörlich und so penetrant, dass ihm die Laune genauso in den Keller sank, wie die langsam überlaufenden Schlaglöcher vor ihrer Haustür. Besonders unterstützend war dabei natürlich, dass sein werter Herr Mitbewohner ihm unbedingt mehrmals davon unterrichten musste, dass er sich ja einen gemütlichen Tag in Wärme und Trockenheit mit einem schönen warmen Kakao auf dem Sofa machen konnte. Da konnte einem die Laune doch einfach nur vergehen, oder? Mann, er hatte schlichtweg keine Lust. In der Uni lauschte er nur halb dem Gespräch des Dozenten vom Photographie Kurs, der gerade mit einem anderen Studenten über irgendwelche Belanglosigkeiten diskutierte. Wann war das hier denn endlich mal alles vorbei? Gerade als er meinte, die Langeweile würde ihn übermannen und zu einem Amoklauf treiben, beendete der Professor das sowieso unsinnige und schleimerische Gespräch und wandte sich wieder dem ganzen Kurs zu. „So, meine Lieben. Heute beginnen wir ein neues Projekt. Die letzten Arbeiten zur Polarisierung der Medien sind abgeschlossen und ich muss sagen, ich bin jetzt schon stolz auf euch.“ Der alte Mann vorn am kleinen Pult lächelte ihnen entgegen und fuhr dann fort. „Jetzt gehen wir einmal in eine ganz andere Richtung. Wir konzentrieren uns auf Farben. In der Photographie sind die Farben eines Bildes, natürlich in Verbindung gebracht mit der Beleuchtung und Komposition, ein wesentlicher Faktor, der die Gesamtwirkung des Ergebnisses maßgeblich beeinflusst. Bei der kommenden Aufgabe wird von euch abverlangt, Farben in ihrer Eigenhaftigkeit zu erkennen, ihre Dispositionen richtig zu nutzen und einzusetzen, um auf dem Foto einen eigentlich schlichten und für uns normalen Gegenstand in etwas Atemberaubendes zu verwandeln. Ich möchte, dass ihr kreativ seid, sucht euch ein Objekt, dass wir für uns alle als „normal“ definieren und verändert dessen Wirkung auf uns anhand von bedacht gewählten Farben. Ich habe euch dazu diverse Infoblätter mitgebracht“, sprach der Professor weiter und reichte einen dicken Stapel Papier durch den Kurs. „Nehmt euch bitte je einen Block und beginnt schon mal mit der Durcharbeitung. Die Aufgabe ist vorne auf dem Titelblatt nochmal eindeutig formuliert. Ihr könnt dort auch sehen, wann der Abgabetermin ist. So, ich denke, alles Wichtige wurde gesagt. Wer jetzt noch Fragen an mich hat, der soll bitte zu mir nach vorn kommen.“ Ein immer lauter werdendes Gemurmel ging durch den Kurs und die Studenten fingen an, sich über die kommende Aufgabe auszutauschen. Saga wurde sofort klar, dass es eine geile Übung war. Da konnte er sich mal wieder so richtig schön entfalten. „Und? Hast du schon eine Idee was du für ein Objekt nimmst?“ ertönte es neben ihm und er drehte sich mit einem überlegenden Laut zu seinem Sitznachbarn um. „Hmm, nee noch nicht. Und du?“ „Also ich denke, ich werd irgendwas Alltägliches nehmen. Vielleicht ein Stück Obst oder dergleichen. Das ist ja für jeden von uns ‚normal‘.“ Saga nickte nur und richtete seinen Blick auf den eben eingetroffenen Papierstapel, der nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. Innerlich dachte er sich nur, dass sein Kommilitone da wirklich keine sonderlich kreative Idee auserwählt hatte, aber es konnte ja schließlich nicht jeder so genial sein, wie er selbst. Er würde sich da definitiv etwas viel Genialeres einfallen lassen. In solcherlei Dingen war er schon immer grenzenlos kreativ und genau das hatte ihm schon das ein oder andere Mal die Bestleistung des Kurses vollbringen lassen. „Ihr könnt dann jetzt gehen. Nächste Woche vergleichen wir euren Arbeitsfortschritt. In den Informationen steht, was ihr bis dahin geleistet haben solltet. Viel Spaß dabei!“, richtete der Professor seine abschließenden Worte an den Kurs, der sich daraufhin mit quietschenden Stühlen beinahe einheitlich erhob. Eine kurze Verbeugung vor dem Dozenten und schon setzte sich alles in Bewegung, um den Vorlesungssaal zu verlassen. Auf dem Weg nach draußen unterhielt sich Saga mit einer Mitstudentin, die er im Vergleich zu den anderen nicht nur am besten leiden konnte, sondern die seiner Meinung nach auch am meisten auf dem Kasten hatte. Neben sich selbst, versteht sich. Zusammen überlegten sie, was für ein Objekt in Frage kommen könnte, gaben sich dabei gegenseitig Anreize und schafften es, sich eine ungefähre Vorstellung aufzubauen. Saga jedenfalls wollte etwas Organisches. Was genau, wusste er noch nicht. Aber da würde er auch schon noch drauf kommen. Nachdem er auch die restlichen zwei Blöcke hinter sich gebracht und während des Typographie-Blocks wieder ordentlich an Laune gewonnen hatte, verließ er das Universitätsgebäude in Richtung des Künstlerbedarfs, in dem sie gestern schon eingekauft hatten. Während der letzten zwei Vorlesungen hatten sich seine Vorstellungen hinsichtlich der neuen Aufgabe immer weiter rauskristallisiert, sodass er jetzt bis auf das Objekt schon sein ungefähres Farbkonzept vor Augen hatte. Er wollte definitiv mit richtiger Farbe arbeiten. Nicht am Computer und auch nicht mit Bunt- oder Filsstiften. Immer noch angestrengt überlegend betrat er den Künstlerbedarf und schaute sich um. Oh Mann, am liebsten würde er einfach die komplette Inventur kaufen, sich darin suhlen und anschließend allen Gegenständen einen rührenden Heiratsantrag machen. Okay, man konnte es auch übertreiben. Zunächst würde ihm auch erst einmal die Kunstliteratur genügen, da sie ihm sicherlich einiges an neuen Anregungen geben konnte. Zielsicher begab er sich in die Leseecke, schnappte sich die angebotene Lektüre und ließ sich auf den Sessel fallen. Na dann mal los. Die verschiedensten Bücher fanden ihren Weg in Sagas Hände, über Naturgemälde, diverse Malhilfen, über Künstler und ihre Werke oder einfach nur über Kunstgeschichte. Irgendwann hielt er ein Band in den Händen, das sich künstlerisch ausführlich mit der Anatomie des Menschen befasste. Saga wusste, wie komplex und schwierig die Angelegenheit um die menschlichen Proportionen war und so blätterte er interessiert durch die vielen Seiten. Dabei blieb er an ‚Der vitruvianische Mensch‘ von Leonardo da Vinci hängen und betrachtete beinahe bewundernd dessen Proportionenuntersuchung. Also ehrlich, dieser Mann hatte es ja so was von drauf! Gerade wollte er weiterblättern, als er an einer Stelle hängen blieb. Langsam legte er die Seite wieder um und besah sich das Bild des nackten Mannes genauer. In seinem Kopf machte es laut ‚Pling‘ und eine imaginäre Glühbirne erschien hell leuchtend über seinem Haupt. Das war es! Er hatte sein Objekt gefunden! Der Mensch. In seiner Einzigartigkeit, aber doch so normal, als dass wir alle tagtäglich über diesen Genius hinwegschauen. Saga war sich sofort bewusst, dass dies wohl der genialste Einfall überhaupt war und er sah jetzt schon seine 15 Punkte elegant auf sich zu schweben. Schnell legte er die Bücher beiseite, erhob sich und räumte die Literatur pflichtbewusst aber doch recht hektisch in die Regale zurück. Er wollte jetzt unbedingt seine Materialien kaufen! Sofort begab er sich in die Abteilung für Körperfarben, die schonend für die Haut und leicht abwaschbar waren. Mit glitzernden Augen besah er sich das riesige Angebot und merkte nur, wie sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen. Er würde Bodypainting veranstalten, würde sich nicht nur mit den Farben, sondern auch den Formen endlich mal wieder so richtig kreativ ausleben können und dann anschließend das Werk aus verschiedenen Winkeln, Aufnahmemodi und mit unterschiedlichen Belichtungen fotografieren. Entschlossen begab er sich erst mal zu den Werkzeugen und langte ordentlich zu. Diverse Schminkschwämme, filigrane und dicke Pinsel, Fixierspray und feuchte Wischtücher. Alles fand seinen Weg in Sagas Korb und der Brünette war erheitert, wie lange nicht mehr. Er wollte unbedingt mit der Arbeit anfangen! Am liebsten hätte er jetzt einen der Miteinkäufer in diesem Laden einfach ausgezogen und sich malerisch an ihm vergangen. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. Wie krank das doch wär… Aber wen konnte er sonst als Objekt nehmen? Wer hatte einen ansehnlichen Körper, konnte gut posieren und hatte keine Probleme sich anmalen zu lassen? Er brauchte unbedingt ein Model. Models waren so was gewöhnt. Ein Model…. Und mit einem Mal leuchtete ein gleißender Blitz durch Sagas Gedanken. Auf seinem Gesicht breitete sich ein so ungeheures Grinsen aus, dass es sicherlich komisch aussehen musste, wie er hier vor der Pinselwand stand und diese angrinste. Aber das war egal. Er hatte sein Objekt. Und es hätte nicht besser passen können. Tora. Das war ja wohl mal die Gelegenheit überhaupt! Er dachte nur daran, wie Tora bis auf eine knappe Panty bekleidet vor ihm stand und er jeden Millimeter seiner Haut mit Farbe bedecken durfte…Wirklich jeden Winkel seines Körpers… Oh Kami, er musste an sich halten, nicht allein bei dem Gedanken spitz zu werden. Oh ja, und er würde Tora leiden lassen. Denn mittlerweile war es für ihn ja kein Geheimnis mehr, wie sein schwarzhaariger Liebling empfand und mit dieser Aktion würde er endlich seine Rache bekommen. Seine Rache für die ganzen Peinlich- und Unannehmlichkeiten, die Saga wegen Toras empörender Wirkung schon alle über sich hatte ergehen lassen müssen. Jetzt hieß es nur noch Tora ins Boot holen. Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass es ein leichtes sein würde, seinen Freund von seiner Mithilfe zu überzeugen. Schließlich ging es hierbei um sein Studium und außerdem war Tora dank seines Jobs solche oder ähnliche Behandlungen ja sowieso schon gewohnt. Mit einer Bewegung fischte er sein Handy aus seiner Tasche und drückte auf Toras Kurzwahltaste. Ja, er hatte den anderen auf Kurzwahltaste, na und?! Es klingelte einige Male, ehe er auch schon von Toras tiefer Stimme begrüßt wurde. „Ja?“ Der Brünette musste grinsen. Er war so voller Vorfreude, dass er sich trotz aller Bemühungen einen kleinen heiteren Unterton nicht verkneifen konnte. „Hey, Tiger. Na alles klar bei dir?“ Tora zögerte hörbar und antwortete nur mit einem knappen „Jo.“ Saga jedoch ließ sich davon nicht beirren und kam unverzüglich auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen. „Du, sag mal Tora, ich bräuchte deine Hilfe. Wir müssen im Photographie Kurs eine Aufgabe bearbeiten, wozu ich unbedingt ein Model brauche. Und wer könnte das besser machen als du? Du bist heiß, siehst gut aus, hast einen perfekten Körper…“ In sich hineinkichernd belauschte Saga Toras Reaktion, die auffällig etwas verzögert eintraf. „Hm. Und worum geht’s da?“ wollte er wissen und gab Saga somit die Vorlage, ihn in eine kleine Überraschung zu stürzen. „Um Bodypainting“, sagte er schlicht und es herrschte Stille. „Tora?“ „Ja, bin noch dran...“ Ein kurzes Räuspern und Tora sprach weiter. „Also, wenn das für dein Studium ist, helfe ich dir natürlich gern aus…“ Saga bemerkte deutlich, dass Tora trotz seiner sicheren Worte ein wenig verunsichert klang. Innerlich feierte Saga ein Fest. „Super, das ist echt klasse von dir. Also ich würde das gerne jetzt die Tage machen. Was steht morgen bei dir an?“ „Morgen? Uhm, einen Moment“, kurz hörte Saga ein leises Rascheln, was höchst wahrscheinlich zu Toras Terminplaner gehörte. „Ne sorry, morgen kann ich nicht. Da hab ich ‘nen relativ umfangreiches Shooting. Aber Donnerstag hätte ich Zeit…“, überlegte Tora murmelnd und brachte Saga damit zum Strahlen. „Ok alles klar! Dann Donnerstag um… sagen wir 14 Uhr? Wir machen das in einem Atelier in meiner Uni, da kann ich dann gut mit den Farben experimentieren.“ In Gedanken fügte Saga noch ein ‚Und mit dir‘ hinzu und kicherte in sich hinein. „Ich werde da sein. Bis dann.“ Und schon hatte Tora aufgelegt. Hatte er also doch richtig gelegen! Tora konnte ihm wohl wirklich schlecht einen Wunsch abschlagen. Er war ihm absolut und aufopferungsvoll verfallen! Saga musste Lachen bei seinen recht überheblichen Gedanken, doch konnte er nicht umhin, sich eine gewisse grundlegende Sicherheit einzugestehen. Seit er endlich über Toras Gefühle Bescheid wusste, war er sich irgendwie vollkommen sicher, dass Tora einfach zu ihm gehörte und ihn dieses Gefühl, was er so lange in sich gespürt hatte, nicht trügerischer Herkunft war. Denn irgendwann, vor ca. vier Jahren, war er morgens einfach aufgewacht und hatte dieses Gefühl in sich getragen. Genau genommen war dies auch der Tag, seit dem er deutlich gespürt hatte, dass Toras ganze Präsenz ihn absolut faszinierte. In seinen Gedanken versunken schlenderte Saga im Slowmotion-Sex-Tempo durch die Regale und grinste blöde vor sich hin. Irgendwie lief endlich mal alles genau so, wie er es sich immer ausmalte und langsam bekam er auch das Gefühl, dass es sich gelohnt hatte, so lange darauf zu warten. Als plötzlich eine laute Ansage um seine Ohren hallte, die schlicht und ergreifend auf die neuesten Angebote aufmerksam machte, wurde Saga unwillkürlich wieder von der Realität eingefangen, die ihn anscheinend nicht mehr an seine emotionalen Abschweifungen verlieren wollte. Ehm… ja… Wo war er…? Genau! Er brauchte Farbe, Farbe für den Donnerstag. Donnerstag, der Tag der ihm Tora offenbare würde. Tora, den er anmalen durfte, dessen perfekte Haut er berühren und sie Zentimeter für Zentimeter mit Farbe bedecken durfte. Also hieß es jetzt nur noch schnell die Farben auswählen, sich schick machen und eine Zeitmaschine bauen, die ihn straight in die Zukunft katapultieren würde. Bei dem Gedanken musste er erneut leise auflachen, doch wurde ihm im gleichen Zuge bewusst, dass er überhaupt keine Lust hatte, sich jetzt noch zwei ganze Tage gedulden zu müssen! Wieso hatte Tora nicht augenblicklich, sofort und in dieser Sekunde für ihn Zeit…? Aus dem „schnell die Farben auswählen“ wurde eine Tortur, die Saga ganze anderthalb Stunden kostete. Er konnte sich einfach nicht entscheiden, so viele Farbtöne warteten förmlich darauf, von ihm ausgewählt zu werden, doch musste er sich schweren Herzens auf eine überschaubare Auswahl beschränken. Letzten Endes hatte er sich für drei grelle Neonfarben und 10 weitere Färbungen entschieden, die alle unterschiedlicher nicht hätten sein können. Er wollte Kontraste. Heftige Kontraste, welche die Komplexität des Menschen gleich auf den ersten Blick ausstrahlen sollten. Und Tora war so ein perfekter Mensch dafür… Als er bezahlt hatte und aus dem Laden raustrat, dachte er sich, dass Tora überhaupt einfach für alles der perfekte Mensch war. In sich hinein träumend, wie ein verliebtes kleines Mädchen, brachte sich Saga nach Hause, wo er von einer fecht unüblichen Stille empfangen wurde. War Uru denn nicht da? „Uruu~?“, rief er laut, doch bekam keinerlei Antwort. Er schaute im Wohnzimmer, konnte aber auch dort seinen besten Freund nicht ausfindig machen. Verdammter Mist! Gerade, wo er so tolle Neuigkeiten zu berichten hatte! Leicht grummelnd lief er in die Küche, wo er auf dem Weg zum Kühlschrank einen kleinen Zettel entdeckte, der unschuldig den Deckel ihres Mülleimers aufwertete. „Bin bei Rei“, verzierte Uruhas geschwungene Schrift den kleinen Zettel, den Saga skeptisch in seiner Hand hin und her wendete. Wieso hatte sein bester Freund diesen wichtigen Fetzen bitte auf dem Mülleimer deponiert? Da gab es doch wohl weitaus offensichtlichere Plätze für…. Aber naja. Uruha halt. Die restliche Zeit verzog er sich in sein Zimmer und erarbeitete sich Farbskizzen, in denen er seine ungefähre Vorstellung von der Körperbemalung erstmalig festhielt. Das meiste würde sich wohl eh spontan ergeben, aber es war immer gut, einen gewissen Überblick zu wahren. Als es schon dunkel draußen war und sich Saga gerade fragte, ob er sich nun allein etwas zu Essen bestellen oder doch noch auf Uruha warten sollte, hörte er das verheißungsvolle Aufspringen des Türschlosses. „Bin wieder daaa~“, ertönte es munter aus dem Flur und Saga sprang sofort auf, um seinem besten Freund entgegen zu rennen. „Uru Uru Uruuu~, ich muss dir was erzählen!“ Mit einem Satz war Saga bei Uruha angelangt und verschreckte diesen mit seinem teleportationsgleichen Auftauchen. „Huch, Süßer, nicht so stürmisch. Was ist denn?“ Während Uruha sich aus seinen Sachen schälte, berichtete Saga aufgeregt von seiner neuen Aufgabe und dass er dank derer Toras perfekte Haut nicht nur in Farbe tunken, sondern dem Schwarzhaarigen mal wieder unheimlich nah kommen dürfte. „Waa~s? Mit Tora Bodypainting?“, Uruha schnappte sich Saga beim Arm und führte ihn ins Wohnzimmer, „Willst du es ihm dabei dann gleich sagen?“ „Hm? Wie, was sagen?“ Bescheuert schaute Saga zu Uruha, der sich nur seufzend auf den Sessel warf. „Na dass du auch in ihn verliebt bist, du Doofie.“ Saga konnte manchmal aber auch wirklich strohdoof tun. „Achsoo~“, ging dem Brünetten plötzlich ein Lichtlein auf, „Ach, das weiß ich noch nicht. Ich hab mir eher die Gedanken damit vertrieben, wie ich ihn am besten quälen kann.“ Ein fieses Grinsen umspielte Sagas Lippen und auch Uruha konnte nicht umhin, als mit zu grinsen. „Oh, unser armer Tiger. Ich sehe ihn schon leiden unter dir“, hauchte Uruha theatralisch, doch man bemerkte zu deutlich, dass er die ganze Angelegenheit eher amüsant als bedauerlich fand. „Ach was, ich bin doch nicht sadistisch veranlagt“, säuselte Saga, erntete nur einen vielsagenden Blick von Uruha, woraufhin sie sich einige Sekunden nur stumm angrinsten. „Also, ich hab mir da schon was ausgedacht!“, beendete Saga ihren nonverbalen Austausch, ließ sich im gleichen Zuge auf den Boden vor dem Sessel nieder und begann heiter, Uruha in seine Pläne einzuweihen. Dieser lachte nur immer unverhohlen auf, schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluss, dass der Donnerstag wirklich ein nervenaufreibender Tag für den armen Tora werden würde. Anschließend bestellten sie sich zur Feier des Tages exklusiv Pizza und Uruha erinnerte Saga daran, dass morgen sein erster Arbeitstag im Club vor der Tür stehen würde. Natürlich war sein bester Freund längst eingeweiht in die Angelegenheit mit diesem Toshiya und so heckten sie beim Essen gackernd irgendwelche Pläne aus, wie Uruha den blauhaarigen Mann möglichst effektiv die Stirn bieten und eventuell endlich auch mal zurückschlagen konnte. Dabei entwickelten sie abstruse Pläne, schweiften ab und verbrachten den restlichen Abend damit, über irgendwelchen Schwachsinn zu reden, der zumindest Uruhas leicht verwirrtes Ego ankurbelte und ihm im Großen und Ganzen das Gefühl gab, dass er sich von dem fiesen Barkeeper überhaupt nicht mehr einschüchtern lassen brauchte. Am kommenden Tag hatte Saga frei, was nicht zuletzt Uruha ein Strahlen entlockte, da er sich doch sonst tagsüber hauptsächlich allein beschäftigen musste. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Kurzbesuch von Reita, der anscheinend beim letzten Mal seine Kopfhörer hatte liegen lassen, waren sich die beiden Brünetten mehr oder weniger einig geworden, dass mal wieder ein ausgiebiger Hausputz betrieben werden musste. Wirklich weit kamen sie damit jedoch nicht, als Saga irgendwann breit grinsend mit Chibi auf dem Arm angerannt kam und Uruha davon zu überzeugen versuchte, dass ihr kleiner Hase ein geborener, sowieso begnadeter Artist sei. So endete die Säuberungsaktion mit dem Aufbau eines umfangreichen Parcours, den Chibi mit Hilfe von anspornenden Leckerlies tatsächlich, wenn auch mit einigen Hürden, meistern konnte. Irgendwann musste Uruha sich jedoch von dem heiteren Treiben abwenden, verlangte doch die Prozedur des Zurechtmachens und Aufstylens so einiges an intensiver Behandlung und dementsprechend auch viel, viel…, -viel Zeit! Am Ende jedoch saß alles perfekt, genauso wie Uruha es wollte, und so stand er nun mit einem breiten Grinsen auf den Lippen in ihrem kleinen Flur, wo er sich von Saga Komplimente machen ließ. „Viel Spaß du geiles Ding“, flüsterte Saga und schnappte verspielt nach Uruhas Ohrläppchen. „Mach die Jungs heiß und kassiere ordentlich Trinkgeld mein Lieber. Sonst lass ich dich hier nicht mehr rein!“ Er grinste breit und löste sich aus der Umarmung, die er seinem besten Freund eben noch geschenkt hatte. „Jaa~, werd ich schon hinbekommen“, kicherte Uruha und schwang die Wohnungstür auf. „Bis dann, Süßer“, winkte er noch und hauchte einen kleinen Kuss in Sagas Richtung, ehe die Tür mit einem lauten Klacken zufiel. Als der Brünette so die Treppen hinab stieg, kam ihm der Gedanke, dass er heute ausnahmsweise mal pünktlich sein würde. Und das kam bei ihm nun wirklich nicht sehr häufig vor. Aber was tat man nicht alles für Miyavi, schließlich wollte er nicht, dass sich sein neuer Chef über die Entscheidung, ihn einzustellen, bereits am ersten Tag Gedanken machen musste. Ach, sowieso müsste er sich diesbezüglich keine Sorgen machen. Uruha würde den Umsatz sicherlich in ungeahnte Höhen katapultieren! Am Club angekommen, grüßte er, wie mittlerweile fast gewohnt, die Türsteher und betrat das Sixties mit einem Gefühl aus seichter Aufregung und kribbliger Freude. Dabei ließ er mit Wohlwollen und einem breiten Strahlen im Gesicht die lange Schlange aus feierwütigen Partygästen hinter sich, die ihm allesamt ihre teils neidischen, teils verzückten Blicke hinterher warfen. Hach, wie er so etwas doch liebte! Verschmitzt grinsend schritt er den langen Gang Richtung Tanzfläche entlang, bog jedoch kurz davor in einen Kleinen Flur ein, der ihn hinter die Fassade des Clubs führte. Die anderen Mitarbeiter, die er auf dem Weg in die Umkleide passierte, grüßte er freundlich und verglich sich insgeheim mit anderen Tänzern, die an ihm vorbei zu ihrer Schicht eilten. Ob es nun recht überhebliche Einbildung war oder doch schlicht das Anerkennen unabänderbarer Fakte, Uruha war überzeugt, dass ihm hier kaum jemand das Wasser reichen konnte. Musste er sich deswegen jetzt irgendwie schlecht fühlen? Als er die Tür zur Umkleide durchquerte, entdeckte er ziemlich schnell sein Outfit, dass auf eine der Stangen aufgehängt und mit einem kleinen Zettel versehen war, der in krakeliger Schrift seinen Namen offenbarte. Freudig trat er näher und begutachtete die Auswahl, nickte schließlich anerkennend, da ihm das Outfit wirklich gut gefiel. Damit konnte er garantiert einiges an Trinkgeldern kassieren! Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich die nächsten zwanzig Minuten quasi allein mit dem Anziehen beschäftigen könnte. Also, wozu die Eile? Er entschied sich, trotzdem schon mal seine Klamotten zu wechseln und schlenderte gelassen in Richtung der Spintschränke. Summend suchte er sich einen Spint in der vorderen Reihe und begann, sich seiner Sachen zu entledigen. Nur mit seinen knappen Shorts bekleidet, schlenderte er durch den Raum seinem Outfit entgegen. Wie er wohl darin aussehen würde? Garantiert einfach umwerfend. Gerade wollte er die Bügel vom Harken nehmen, da ertönte ein tiefes Räuspern neben ihm. Uruha drehte sich zur Quelle des Geräusches und erstarrte. Da stand, lässig und schon wieder so dämlich grinsend, Toshiya. Ebenfalls nur mit seiner Boxershorts bekleidet… „Gaff nicht so!“, riss ihn die unterkühlte Stimme aus seiner Starre und ließ ihn nur einen grimmigen Blick aufsetzen. „Als gäbe es da was zu gaffen!“, konterte er leicht verunsichert, schnappte sich seine Sachen vom Bügel und begab sich wieder zu seinem Spint. Kurz bevor er an der hinteren Reihe vorbeischritt, warf er trotzdem noch einen kurzen Blick auf Toshiya und sein Magen zog sich zusammen. Der Blauhaarige stand gebückt vor seinem Schrank und schien etwas darin zu suchen. Argh, diese Bauchmuskeln. Diese heißen Oberschenkel und diese wundervollen Schultern… Uruha hatte sich das Bild, welches er nur kurz von Toshiya erhascht hatte, unwillkürlich fest eingespeichert und versank in seinen Gedanken. Völlig abwesend setzte er sich auf die Bank und spielte absent mit kleinen Einzelteilen des Outfits. Er bemerkte gar nicht, dass er beinahe zehn Minuten nur stillschweigend auf der Stelle hockte und gedankenversunken in der Gegend umherstarrte. Ebenso entging ihm, wie Toshiya fertig umgezogen die Umkleide verließ und ihn dabei genauestens musterte. Nachdem er die Tür hinter sich hatte zu fallen lassen, schreckte Uruha jedoch durch den leisen Knall aus seiner Gedankenwelt auf. Uhm? Was war jetzt? Ach ja… Umziehen. Er streifte sich das Outfit über und bemerkte, dass da wirklich jemand eine exzellente Wahl getroffen hatte. Untenrum trug er nur eine knappe schwarze Hotpan, die nach oben hin von einem halb durchsichtigen, verdammt engen aber elastischen Hemd abgelöst wurde. Baby, sah er heiß aus! Er drehte sich zu dem großen Siegel und musterte sich. Die filigrane Kette um seinen Hals und das schimmernde Hemd wirkten einfach fantastisch zusammen. So hatte er definitiv Lust abzutanzen! Wer könnte ihm da schon widerstehen? Schnell rückte er noch seine Klamotten zurecht, überprüfte seine Frisur und das nicht allzu dezente, aber ziemlich wirkungsvolle Make-Up. Na dann mal los. Er schwang sich zurück in den langen Gang, der ihn nun endlich in den Tanzsaal führte. Das Wummern des Basses drang schon jetzt bis zu ihm vor und ließ ein kleines Kribbeln in seinem Bauch entstehen. Er wollte jetzt loslegen! Gut gelaunt schritt er in den großen Raum und wurde sofort von dieser bestimmten Atmosphäre empfangen. Es war, als würde der Schritt über die Türschwelle die Sphäre ändern. Er schlängelte sich durch die tanzende Masse, genoss den dröhnenden Beat und schritt auf sein Podest zu. Miyavi hatte ihm tatsächlich sofort eines ganz unten gegeben. Zwar leicht erhoben, aber doch genau die richtige Höhe, um sich gut ein paar Scheinchen zustecken zu lassen. Miyavi war ein echter Schatz. Über diesen auffälligen Freundschaftsdienst konnte Uruha nur schmunzeln und er nahm sich fest vor, seinen Chef, sowie neuen Freund, nicht zu enttäuschen. Mit einem leicht verruchten Lächeln auf den Lippen kletterte er sein Podest hinauf und begann mit seiner Arbeit. Er ließ die Musik auf sich einwirken, den Bass durch seinen Körper dringen und folgte einfach dem Rhythmus, der ihn vollkommen umhüllte. Ihm wurde immer wärmer. Er merkte deutlich, wie das Oberteil nach einiger Zeit leicht verschwitzt an seinem Körper klebte und dadurch die knappe Hotpan nur allzu gut zur Geltung brachte. Und er merkte, wie sich immer mehr Schaulustige um ihn bildeten, die sich voll und ganz auf ihn einließen. Er spielte mit ihnen. Gab ihnen das Gefühl, heiß zu sein und damit hatte er Erfolg. Die ersten Scheinchen fanden ihren Weg in die Knappe Hotpan und ermutigten Uruha, noch ein wenig weiter zu gehen. Beinahe lasziv räkelte er sich am Geländer und hauchte einem vor ihm tanzenden Gast einen feuchten Kuss zu. Besagter Typ schien darauf mehr als abzugehen, meinte Uruha doch nach kurzer Zeit eine leichte Wölbung in dessen Hose erkennen zu können. Beinahe triumphierend richtete er sich schwungvoll wieder auf und bot dem ansteigenden Publikum eine heiße Show. So tanzte er die nächsten zwei Stunden und er merkte gegen Ende hin doch, dass es auf Dauer recht anstrengend wurde. Naja, das hieß für ihn nur, dass er wohl doch mal öfter das Fitness Center aufsuchen sollte. Angemeldet war er immerhin schon eine halbe Ewigkeit. Nach weiteren zwanzig Minuten hatte er endlich Pause und so verabschiedete er sich kurz von seinen kleinen Lovern, die ihm helfend vom Podest geleiteten. Sie umgarnten ihn und Uruha liebte es. Er fühlte sich einfach toll. Charmant wies er die Einladungen auf Getränke ab und entschuldigte sich. Eigentlich wollte er jetzt einfach nur was trinken. Der Durst war mittlerweile doch echt lästig geworden. Auf dem Weg zur Bar fischte er sich die mittlerweile zahlreichen Scheine aus seinen Sachen und grinste belustig in sich hinein. Na da hatte er ja schon in seiner ersten Hälfte mehr als genug Trinkgeld gemacht. Glücklich schwang er sich auf einen der kleinen Barhocker und stütze seinen Kopf schnaufend in seiner Hand ab. Er sah, wie sich der behandelnde Barkeeper zu ihm herum drehte und bei seinem Anblick merklich in der Bewegung stockte. Ein anzügliches Schmunzeln legte sich auf Uruhas Lippen, ehe er sich galant die Haare zurück strich und sein gepushtes Ego ihn einen auffordernden Blick aufsetzen ließ. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued [Dringend notwendiges Autoren-Gelaber] DANKE für all eure Kommis *___* Ich bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen, mich bei jedem zu bedanken, das tut mir schrecklich leid ;_; Aber ich bin megamäßig unorganisiert momentan... vergebt mir v.v Ihr seid so toll! 3 Kapitel 13: ~Elf~ ----------------- Puuhh x.x Ich sag jetzt nichts dazu, wie lange es gedauert hat sondern geh mich einfach mal in die Ecke zu Tode schämen ;_; sorry... Das erste mal ein ungebetates Kapi, also lasst Gnade walten und wenn Fehler auftauchen... sagt sie mir bitte >_< [Perfektionisten hassen Fehler xx] Dieses Kapitel widme ich weil ich dich so lieb gewonnen hab in letzter Zeit ** ich freu mich auf Sonntaaaag (Jüüürgen *___*) Viel Spaß euch mit dem Kapi... Und weil ich derzeitig so unsicher bin was die Story angeht bitte ich ausnahmweise mal um Feedback... vv [Kennt ihr das, wenn man als Autor so überhaupt net überzeugt von seinen Texten is? x.x Ich finde das liest sich so komisch...] ~~~~~~*°*~~~~~~ Sein Gegenüber konterte den vor Selbstsicherheit strotzenden Blick nur mit weit zusammengezogenen Brauen und wollte gerade ansetzen, wahrscheinlich wieder irgendwelche Beleidigungen durch den Raum zu schleudern, als Uruha jedoch bereits seine Stimme erhob „Aach, hallo Toshiya. Ich brauch jetzt unbedingt was zu Trinken, könntest du mir vielleicht irgendwas Leckeres mixen?“, leicht stemmte er sich auf und schenkte dem Blauhaarigen einen recht überheblich wirkenden Blick, „Etwas Alkoholfreies, bitte?“ Angesprochener verzog daraufhin nur kurz die Mine, war anscheinend gar nicht davon begeistert, dass sich Uruha gerade ernsthaft über ihn zu stellen versuchte und haute ihm sogleich schnippische Worte um die Ohren. „Was willst du? Pussy-like ‘ne warme Milch?!“ Davon jedoch ließ sich Uruha jetzt nicht beeindrucken. Viel lieber ging er auf das Spielchen ein und begann breit zu strahlen, „Ja, warme Milch wär klasse!“ Er sah Toshiya nur stocken und wusste, dass er gewonnen hatte. „Wir haben keine warme Milch“, grummelte Toshiya tief und man konnte deutlich heraushören, dass es ihm gewaltig widersprach, wie Uruha seine Beleidigung derartig abgefertigt hatte. „Na dann biete es mir auch nicht an, also wirklich… Dann nehme ich halt eine kühle, wirklich kühle Coke, schaffst du das?“ Wie arrogant er gerade war… Eigentlich wollte er so nicht sein, aber irgendwie schien der Kerl es ja geradezu herausfordern zu wollen. Toshiya schenkte ihm daraufhin einen nur noch tiefdringenderen Blick, durchbohrte ihn förmlich mit diesem dunklen… wundervollen Glanz, sodass Uruha von jetzt auf gleich die Knie weich wurden. …Verdammt aber auch! So war das nicht geplant gewesen… Na immerhin hatte er sich hingesetzt… So gut es nur irgendwie ging, versuchte er, diesem forschen Blick standzuhalten, versuchte tunlichst sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn dieser wahnsinnige Kontakt geradezu erschütterte. Ihn völlig einschüchterte… Glücklicherweise entschied sich Toshiya rechtzeitig, gerade als Uruha meinte, es nicht mehr länger aushalten zu können, tief grummelnd nach einem passenden Glas zu greifen und sich offensichtlich an Uruhas Bestellung zu machen. „Na bitte, geht doch.“ Mit einem undefinierbaren Gefühl im Bauch drehte Uruha der Theke seinen Rücken zu und versuchte sich zu sammeln. Das war gerade furchtbar intensiv gewesen… Irgendetwas lag in Toshiyas Augen, das ihn einfach nur komplett… faszinierte. Aber warum bitte er? Warum musste gerade Toshiya ihn faszinieren? Blöder hätte er es doch wirklich nicht treffen können. Die kurze Zeit, in der er auf sein Getränk wartete, fing er sich immer wieder lüsterne und sehnliche Blicke ein, die ihm so manch Tanzende von der Tanzfläche her zuwarfen. Er konnte nicht umhin, über seine Wirkung zu schmunzeln und fasste den Entschluss, Toshiya so langsam mal klar zu machen, dass er hier wirklich ein Privileg hatte, mit ihm in Kontakt stehen zu dürfen. Wie viele dieser Kerle es sich wohl wünschten, dass Uruha sich ihnen widmen würde? Massig, da war er sich sicher. Aber was sollte er auch machen, mit so viel Sex-Appeal, den er nun mal eindeutig besaß, war es doch nur logisch, dass er der Traum vieler feuchter Nächte war. Hinter ihm ertönte ein Räuspern, woraufhin er sich mit einem leichten Schwung wieder der Bar zu drehte. Vor ihm stand Toshiya und in dem kurzen Moment, in dem sich Uruha mit diesem seichten Lächeln auf den Lippen wieder zu ihm herumgedreht hatte, war der Blauhaarige in seiner Mimik erstarrt. Doch verging diese klitzekleine Gemütsänderung genauso schnell, wie sie gekommen war. „Das macht dann 900 Yen. Aber so viel hast du heute Abend ja sicher noch nicht verdient.“ Mit dem üblichen abwertenden Grinsen im Gesicht stellte er Uruha sein Getränk vor die Nase und wartete offensichtlich nicht nur auf das Geld, sondern auch auf einen zickigen und artgerechten Kommentar. Den allerdings würde er heute Abend nicht mehr bekommen. Uruha begann zu grinsen. „Naja, eher das Zehnfache, aber ich denke das sollte auch reichen.“ Amüsiert zog er das Bündel an Scheinen aus seiner ‚Hose‘ und fummelte ein bisschen daran herum, ehe er unter einem skeptischen Blick Toshiyas einen 5000 Yen Schein auf die Tresenfläche knallte. „Rest ist Trinkgeld“, funkelte er übermütig, „Du hast das ja sicher nötiger als ich.“ Triumphierend nahm er sich seinen Drink und führte ihn unter beständigem, innerem Stolz gemächlich an seine Lippen. Ja, er konnte sich immerhin auch noch wehren! Selbst wenn es ihm bei diesem Exemplar an purer…bedrohlicher… Männlichkeit... besonders schwer fiel. Nach einem winzigen Schock-Moment wollte Toshiya hörbar schon zu seinem Gegenangriff ansetzen, stockte jedoch abrupt, als Uruha es nicht verpasste, genau in diesem Moment gekonnt seine Lippen unglaublich sanft und langsam über den Rand des Glases wandern zu lassen. Er konnte nicht anders, als in sich hinein zu kichern. Keiner wusste seine Reize besser einzusetzen, als er selbst und so nuckelte er nur bewusst unschuldig an der tatsächlich wirklich kühlen Cola, schaute dabei aus großen Augen von unten zu Toshiya auf. Sein Gegenüber schien die Worte verloren zu haben, stand er doch nur mit leicht offen stehenden Lippen vor ihm und beobachtete Uruha bei diesem… Akt. Nach etlichen Sekunden trafen sich ihre Blicke direkt und in diesem kurzen Moment, in dem sich Toshiyas traumatisierenden Augen förmlich in die seinen stürzten, prasselte eine ungemeine Gefühlslawine auf Uruha nieder. Verlangen. Lust. Neugierde. Sex. Und das größte Gefühl von allen, das unheimlich schwer gegen seinen kompletten Brustkorb drückte, konnte er einfach nicht definieren. Noch nie hatte er so etwas… Prickelndes verspürt... „Glotz nicht so“, riss ihn diese verteufelt schöne Stimme aus seinen Gedanken, holte ihn effektiv zurück ins Jetzt, aus dem er sich gedanklich gerade meilenweit entfernt hatte. „Glotz selbst nicht so“, versuchte er noch schwach zu kontern, schaffte es jedoch nicht mal im Ansatz, seiner Stimme so viel Gehässigkeit zu verleihen, wie er es eigentlich beabsichtigt hatte. Mit ein paar letzten, schnellen Zügen leerte er das Glas und stellte es zurück auf die Tresenfläche. Toshiya war wenige Meter weiter mit dem Mixen eines Drinks beschäftigt, widmete sich schon wieder völlig normal einem anderen Gast und tat einfach so, als hätte dieser enorme sinnliche Austausch gerade überhaupt nicht stattgefunden. Was für ein Arschloch das doch war! Mit einem leicht angeekelten Ausdruck registrierte Uruha, wie dieser schleimige Typ, den Toshiya gerade bediente, anscheinend ein Auge auf den Barkeeper geworfen hatte und mit super schlampigen Gesten versuchte, die Aufmerksamkeit des Blauhaaren auf sich zu halten. Doch was er irgendwie noch ekliger fand, war, dass Toshiya offenbar darauf einstieg. Er hörte, wie der Blauhaarige beinahe freundlich aber doch absolut machohaft mit dem anderen Kerl flirtete und es dabei nicht vergaß, dem nuttigen Vieh immer wieder ein bisschen näher zu kommen. Und warum, verdammt, war Toshiya dann ihm gegenüber immer so bösartig?! Irgendwie fand Uruha das gerade mehr als unfair. Schwungvoll stieß er sich von der Theke ab und begab sich zurück zu seinem wartenden Podest. Die kurze Pause war sicherlich bereits vorbei und so hieß es für ihn, erneut die Massen zu unterhalten. Elegant schwang er sich auf sein Podest, erhielt dafür sogleich jubelnde Pfiffe und grinste, als er wie zuvor begann, sich der Musik hinzugeben. Viel zu schnell verfiel er wieder diesem Rausch, ließ sich von den Rhythmen und den Bässen leiten und tanzte sich wortwörtlich um den Verstand. So vergingen die nächsten zwei Stunden, in denen er unerwartet so viele Scheinchen zugesteckt bekam, dass er zwischendurch kurz seine Pants ‚leeren‘ musste. Als Dank holte er sogar einen der Tanzenden auf seine kleine Bühne und bot nicht nur diesem, sondern auch den Schaulustigen eine heiße Showeinlage. Dass besagter Gast danach schnurstracks Richtung Toilette verschwand, registrierte Uruha nur mit einem leichten Schmunzeln und es bestätigte ihn enorm in dem, was er hier tat. Bis zum Ende seiner kleinen Schicht hatte er bereits das Dreifache seines anfänglichen Trinkgeldes verdient und fühlte sich einfach unbesiegbar. Das war definitiv genau der richtige Job für ihn! Trotzdem war er froh, dass Miyavi ihm für den Anfang nur knappe vier Stunden und keine normale Monsterschicht zugeteilt hatte, die ihn wahrscheinlich an den Abgrund seiner Verfassung getrieben hätte. Begleitet von kleinen Luftküssen sowie letzten, aufheizenden Bewegungen kletterte Uruha sein mittlerweile schon liebgewonnenes Podest wieder hinab und ließ sich dabei dankend von seinen Lovern abwärts geleiten. Und wie er plötzlich umgarnt wurde. Eine kleine Traube bildete sich um ihn, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte und sich charmant diverse Angebote für den restlichen Abend machen ließ. Hätte ihn jetzt wirklich ein leckerer Fang angesprochen, so wäre er wahrscheinlich tatsächlich nicht abgeneigt gewesen, auf dessen Angebot, sich gemeinsam den Abend zu versüßen, einzugehen. Allerdings genügte keiner seiner kleinen Fans wirklich seinen Ansprüchen und so entschied er sich, die Einladungen dankend, aber durchaus liebenswürdig abzulehnen. Man sollte seinen potenziellen Kunden immerhin stets die Aussicht auf einen eventuellen Erfolg bieten! Oh ja, das war eine Weisheit, die Uruha in seinem bisherigen Leben schon des Öfteren Vorteile verschafft hatte. „Darf ich denn die Diva auf ein Getränk einladen?“, ertönte plötzlich eine vertraute Stimme hinter ihm, die ihn augenblicklich zum Umdrehen antrieb. Kurz stockte er, lächelte jedoch sofort breit, als er erkannte, wer ihm da grinsend gegenüber stand. „Reiii~ mein Schatz. Was machst du denn hier?“ Freudestrahlend ließ er sich von Reita in die Arme nehmen und auch einen feuchten Begrüßungskuss hatte sein guter Freund für ihn parat. Dabei bemerkten sowohl Reita, als auch Uruha recht amüsiert, dass der Schwarzblonde so einige neidische und eifersüchtige Blicke für seine augenscheinliche „Sonderstellung“ ernten musste. „Ach ich besuch dich nur. Hab vorhin mit Saga telefoniert und der meinte du hast heute deinen ersten Abend. Da ich eh frei hab, wollte ich den doch nicht verpassen.“ Immer noch grinsend führte Reita seinen Freund zur Bar und schaffte es tatsächlich, zwei Sitzplätze zu erkämpfen. Reita sei Dank… „Uhh~“, stöhnte Uruha leicht, als er sich neben ihm auf einen der Hocker plumpsen ließ, „Jetzt bin ich aber echt K.O.“ Er erntete darauf nur ein mitfühlendes Nicken, ein sachtes Kopftätscheln und schon wurde ihm sein Lieblingsdrink bestellt. „Aber du sahst wirklich heiß aus, Uru“, begann Reita neben ihm zu grinsen, als Uruha endlich sein kühles Getränk an seinen Lippen spürte, „Ich will gar nicht wissen wie vielen Männern du heute Nacht feuchte Träume bescherst, ehrlich, die sind übel auf dich abgegangen.“ „Ach Rei das ist süß von dir“, nuschelte Uruha erschöpft und lehnte seinen Kopf an Reitas starke Schulter, wo ihm sofort beruhigende Finger sanft durch das verschwitzte Haar strichen. Gerade wollte Uruha einfach nur ein wenig abschalten, als jedoch schon das zweite Mal an diesem Abend eine unterkühlte Stimme ihn effektiv wieder ins Diesseits beförderte. „Ich übernehm‘ hier“, waren die harschen Worte und Uruha sah gerade noch, wie Toshiya den hier zuständigen Barmann ablöste, um sich im nächsten Moment genau vor ihm aufzubauen. Zu deutlich sah er das angriffslustige Funkeln in den Augen des Blauhaarigen, doch hatte Uruha gerade überhaupt keine Muße, auf sicherlich gleich folgende Provokationen einzugehen. „Na? Hat dich Miyavi frühzeitig vom Podest geholt? War ja klar, dass es zu viel für dich wird.“ Kalt und ablehnend, wie üblich, doch erreichten die stichelnden Worte gerade nicht die angestrebte Wirkung. Uruha war gerade einfach viel zu müde, um auch nur irgendwie zu kontern, doch war es sowieso Reita, der ihm zuvor kam. „Junge was hast du denn für ein Problem? Geh deine Gläser abwaschen und laber hier nicht rum.“ Überraschte schaute Uruha auf zu seinem schwarzblonden Freund und sah beinahe belustigt, wie Reita dem Barmann einen bissigen Blick schenkte. Dieser ließ seine Aufmerksamkeit langsam auf Reita gleiten und man konnte erkennen, dass er sich wohl fragte, wer dieser Typ mit dem komischen Band im Gesicht überhaupt war. „Was willst du denn, Nasentanga? Ich rede hier mit der kleinen Tusse, also halt dich einfach raus.“ „Tusse?!“ Nicht nur Uruha sondern auch Reita waren bei diesen Worten sichtlich zusammengefahren. „Tickst du noch ganz richtig?“, begann Reita sogleich lautstark zu protestieren und Uruha merkte, dass der Schwarzblonde so langsam aber sicher seinen Anstand verlor. „Du hässliche Kröte hast hier nicht meinen Freund zu beleidigen und schon gar nicht in meiner Gegenwart! Los steck deinen Kopf ins Spülwasser und ersauf dran, Missgeburt!“ Kami, wie sauer Reita war. Uruha wusste, dass er jetzt einschreiten musste. Wenn Reita derartig aus der Haut fuhr, war es schwer, ihn darin zu zügeln und meistens hatte das alles weniger tolle Konsequenzen. Er sah gerade noch, wie Toshiya zum verbalen Gegenschlag ansetzte, doch war Uruha dieses Mal schneller. „Ach Rei, lass ihn einfach. Darf ich vorstellen, Toshiya. Barkeeper und einer meiner Kollegen. Er hat einfach einen eigenartigen Humor… Nimm das alles nicht so ernst.“ Ungläubig schaute Reita zu dem Blauhaarigen, der bei Uruhas Worten nur arrogant aufgeschnaubt hatte. „Hm!“, schnaubte er nun selbst und wandte sich seinem brünetten Freund zu, „Lass uns woanders hinsetzen, Uru. Können ja gucken, ob Miyavi oben ist, dann schauen wir bei dem schnell vorbei.“ Daraufhin hörten die beiden nur ein gekünsteltes Lachen und schon lagen beiderlei Blicke auf Toshiya, der anscheinend irgendetwas urplötzlich sehr witzig fand. „Ha, sehr lustig, als wenn Miyavi sich mit euch abgeben würde!“ Und mit diesen abschließenden, eiskalten Worten wandte sich der Blauhaarige von den beiden Freunden ab, die sich selbst nur teils kopfschüttelnd, teils knurrend wegdrehten und die kleine Treppe zur zweiten Ebene anvisierten. „Ist das eine behinderte Sau“, knurrte Reita aggressiv, doch hing Uruha bereits zu sehr seinem nächsten Gedanken nach, als sich jetzt Reitas völlig berechtigter Lästerei anzuschießen. Er war sich gerade sicher, dass Miyavi oben im VIP Bereich sein würde und so schlängelte er sich mit Reita an der Hand durch die dichte Masse, die schmale Treppe hinauf, fuhr dabei immer wieder mit seiner Hand über die großen glitzernden Pailletten, welche die Wand schillernd schimmern ließen. „Der Typ hat so den Arsch offen…“, grummelte Reita noch immer hinter ihm herum und trieb ein kleines Grinsen auf Uruhas Züge. Sein langjähriger Freund legte ihm gegenüber manchmal einen so putzigen Beschützerinstinkt an den Tag, dass Uruha es einfach nur noch niedlich finden konnte. Das war schon damals so gewesen und hatte sich in all den Jahren glücklicher Weise nicht geändert. Es hatte ihm einfach schon immer so enorm viel Sicherheit gegeben und Uruha war wirklich dankbar, für diesen gefestigten und andauernden Rückhalt. Reita war wirklich toll… Als sie auf die letzte Stufe traten, die ihnen den plötzlich leicht umgestalteten VIP Bereich offenbarte, erblickte Uruha, wie schon vermutet, seinen Chef, der ihnen den Rücken zugedreht hatte und der weiten Couchlehne ihren Sinn zukommen ließ. Neben ihm erkannten die beiden Freunde nur einen roten Schopf und blieben fast schockiert stehen, als sie sahen, wie Miyavi sich zu seinem Rothaarigen Nachbarn hinabbeugte und diesen anscheinend in einen Kuss zog. „Ich dachte eigentlich, dass Miyavi was mit Hiroto hat“, flüsterte Reita leise und Uruha konnte nur bekräftigend Nicken. „Au weia.“ Zögernd bewegten sie sich zur Couch und traten leicht um diese herum. Miyavi schaute sofort auf und begann zu strahlen. „Ah, Uru-chan und Reita ist auch dabei. Kommt setzt euch doch!“ Überschwänglich klopfte er auf die Sitzfläche neben sich und erleichtert erkannten die beiden, wer da zu Miyavis anderer Seite saß. „Uruu-chaa~n, Reiireii~, ihr seid ja auch hier, waah ich freu mich soo~!“ Hiroto sprang vom Sofa auf und stürzte auf seine beiden Freunde zu. „Pon-Liebes, wie siehst du denn aus?!“ „Ja genau, Kleiner, was hast du mit deinen Haaren gemacht?“ Die Überraschung war wohl deutlich in ihre Gesichter geschrieben, denn nicht nur Hiroto sondern auch Miyavi lachten heiter auf. „Sieht doch klasse aus, oder? Das hat mir ein Freund heut gefärbt! Passt es nicht totaaal gut zu mir? Miya-chan sagt, damit sehe ich aus, wie ein kleiner Teufel! Und ich bin doch sooo~ gern teuflisch!“ Mit einem passend verruchten Grinsen auf den Lippen schwang sich Hiroto zu Miyavi um, der den Kleinen bei dieser Bewegung genau fixiert hatte. Einen kurzen Moment sahen die beiden sich nur tief in die Augen und Uruha beschlich das Gefühl, gerade zwei Raubkatzen zu beobachten, wovon die eine gleich auf die andere losgehen würde. Und tatsächlich. Hirotos Grinsen wurde mit einem mal so dreckig und schon sprang er mit einem Satz auf Miyavis Schoß, ließ sich breitbeinig darauf nieder und zog Miyavi in einen verlangenden, heißen Zungenkuss. Der große Mann schmunzelte nur erheitert, ließ sich jedoch sofort auf das feuchte Spiel ein und je länger sie sich küssten, desto mehr konnte Uruha die Veränderung in ihren Zügen erkennen. Immer sanfter wurde ihr Ausdruck und nach einer kurzen Zeit sahen sie einfach nur wie zwei hoffnungslos Verliebte aus, die sich gerade gegenseitig den Atem raubten. Reita und er tauschten wohlwissende Blicke und ließen sich grinsend auf der Couch nieder. Uruha für seinen Teil freute sich für den Kleinen. Und für Miyavi freute er sich genauso. Die beiden passten wirklich perfekt zueinander, auch wenn nach seinem Geschmack der Altersunterschied doch einen Ticken zu groß ausfiel. Aber was soll’s. Wo die Liebe hinfällt… Uruha genoss das unbeschwerte Beisammensein mit seinen Freunden. Er selbst war völlig ausgelaugt und lauschte einfach nur Hirotos wilden Erzählungen, lachte über Reita, der sich irgendwann einen Daumenkampf mit Miyavi leistete und immer wieder eine Revange einforderte, da der großgewachsene Mann einfach unschlagbar in dieser Disziplin zu sein schien. Ob das nun an seinem vorteilhaften langen Daumen oder doch dem Fakt lag, dass er mit Toshiya jahrelang, so wie er beteuerte, geübt hatte, wusste Uruha nicht genau. Zumindest konnte er sich nicht vorstellen, dass sich dieser fiese Barkeeper zu einem derartig bescheuerten Spiel herablassen würde. Irgendwann musste Miyavi sich dann für längere Zeit entschuldigen, da, seinen Worten zufolge „seine einmaligen Führungsqualitäten“ gefragt waren. Irgendein Gast meinte an der Clubtür gegen die Entscheidung des Security randalieren zu müssen und bestand partout auf sein nicht vorhandenes Recht, den Geschäftsführer zu sprechen. Widerwillig löste sich Hiroto von dem großen Mann und sah dabei zu, wie er sich erhob. Bevor sich Miyavi jedoch gänzlich wegbewegt hatte, schnappte der Kleine nach seiner Hand und schaute ihn aus großen, kullerrunden Augen an. „Kommst du bald wieder?“ Ach Gottchen, wie süß war das denn? Hiroto sah aus wie ein kleiner, bettelnder Hund, dem gerade sein Lieblingsknochen entzogen wurde. Miyavi beugte sich nur zu dem Kleinen hinab, legte seine Arme um ihn und hob ihn von der Couch auf. Reflexartig schlang Hiroto seine Beine um Miyavis Steiß und irgendwie hatte dieses Bild etwas sehr Vertrautes. Miyavi bewegte sich in Richtung Treppe und flüsterte dem Jungen auf seinem Arm irgendwelche Worte ins Ohr, die diesen nur selig zum Lächeln brachten. Kurz bevor Hiroto wieder abgesetzt wurde, folgte ein leidenschaftlicher Kuss und dann sah man den Rothaarigen nur sehnsüchtig, aber noch immer leicht lächelnd, seiner offensichtlich großen Liebe hinterher schauen. Nach einem kurzen Moment bewegte sich ihr kleiner Wirbel auffällig unenthusiastisch wieder zu seinen beiden Freunden zurück, die diese Szene neben ihrem Gespräch natürlich mitbekommen hatten. Sofort empfingen sie Hiroto und zogen diesen in ihre Mitte. „Pon-Schätzchen, darf ich dich was fragen?“ Uruha legte seinen Arm um die kleinen Schultern und bemerkte, wie Hiroto aus seinen Gedanken zu erwachen schien. „Hmm~?“ „Naja, sag mal, du und Miyavi. Ihr seid ja irgendwie schon ziemlich… vertraut? Seid ihr jetzt fest zusammen?“ Auch Reita lauschte gespannt Uruhas Worten und erwartete noch gespannter Hirotos Antwort. Seine Neugierde verlangte nach Wissen, das war ihm deutlich anzusehen. Der Kleine überlegte nur kurz, ehe er beinahe teuflisch zu grinsen begann. „Nööö~, sind wir nicht“, verkündete er scheinbar sehr amüsiert und ließ sich kichernd nach hinten an die Lehne fallen. Er bemerkte, dass ihn seine beiden Freunde sichtlich verwirrt anstarrten und so entschied er, die Sache wohl doch ein wenig aufzuklären. „Miya will keine feste Beziehung, wisst ihr. Er hat nur schlechte Erfahrungen damit gemacht, aber das ist gar nicht so schlimm. Mir reicht das auch so, wie’s jetzt ist.“ Auf diese doch sehr optimistischen Worte hin tauschten Reita und Uruha nur kurze Blicke und waren sich sofort einig, dass der Kleine geradewegs auf eine Beziehung zusteuerte. Na wenn das mal nicht revolutionär war! Der Kleine Pon mit seiner ersten richtigen Beziehung. Jaja, auch wenn Miyavi jetzt noch nicht wollte, so war sich Uruha trotzdem sicher, dass es auf jeden Fall darauf hinaus laufen würde. Wenn man die beiden so miteinander sah, dachte man ja eh schon, dass sie zueinander gehörten. Sie redeten nicht weiter darüber und quatschten über dies und jenes, bis Uruha mit einem müden Gähnen verkündete, dass er jetzt nach Hause laufen würde. Sofort und ziemlich unverhofft kassierte er einen Klapps auf den Hinterkopf und schaute schmollend zu Reita, der ihm nur entgegen grinste. „Ich fahr dich. Und keine Widerrede!“ „Naguu~t“, schnaubte er ergeben, doch freute er sich insgeheim schon jetzt auf die kleine Spritztour, immerhin machte es jedes Mal einfach einen heiden Spaß, mit Reita und seiner Bandit durch die Stadt zu jagen. „Pon, hast du morgen gar keine Schule? Es ist schon so spät“, fragte Reita erstaunt, als er einen Blick auf seine Armbanduhr warf und sich dabei ächzend erhob. Und jetzt fiel auf Uruha auf, dass es ja unter der Woche und eigentlich mitten in der Schulzeit war. „Aaach nee~, ich hab morgen erst zur vierten. Und außerdem nimmt mich Miya mit zu sich nach Hause, da muss ich sowieso noch warten.“ Unter skeptischen Blicken seitens Uruha und Reita sprang der kleine Wirbel leichtfüßig auf und segelte strahlend auf seine beiden Freunde zu. „Tschüüüüs, Uru-chaa~n, Reiireii~, wir sehen uns dann übermorgen, ja? Ohh~, ich freu mich schon soo~!“ Er drückte sich fest an Uruha und ging sprungartig zu Reita über, von dem er einen geräuschvollen Kuss auf die Wange bekam, unter dem der Kleine giggelnd zu Lachen begann. „Wir werden da sein!“, grinste Reita amüsiert, wuschelte Hiroto noch einmal durch die rotglänzenden Haare und stieg mit einem letzten Winken die Treppe hinab, „Bis dann, Pon.“ „Bis daaann“, quietschte der Kleine vergnügt, lehnte sich sogar noch übers Geländer, um seinen beiden Freunden beim Hinabschreiten zuzuwinken. Uruha schmunzelte über so viel Begeisterung und überlegte gerade, sich einfach auf Reitas einladenden Rücken zu schmeißen, als sich plötzlich jemand an ihnen vorbei die Treppe hinauf drängelte. „Hiroooo~“, rief der pinkhaarige Kerl lautstark, war ihm nächsten Moment schon wieder aus Uruhas Sichtfeld auf die zweite Ebene verschwunden und brachte mit seinem Erscheinen Hiroto hörbar zum Aufjubeln. Fragend drehte sich Reita zu ihm um, doch konnte ihm Uruha die Unwissenheit gerade auch nicht nehmen. „Wer war das denn?“, folgte sogleich Reitas neugierige Frage, die Uruha allerdings nur mit einem ratlosen Kopfschütteln beantworten konnte. „Keine Ahnung. Aber Pon schließt ja bekanntlich schnell irgendwelche Freundschaften, wird er uns sicher bald vorstellen.“ Daraufhin grinste Reita nur, nickte und sprang die letzten zwei Stufen hinab, um sich gentleman-like an dem Treppenabsatz aufzubauen. „Darf ich den Herr hinunter geleiten?“, frotzelte er in einer übertrieben höflichen Tonlage und entlockte Uruha damit augenblicklich ein heiteres Auflachen. „Sehr charmant, vielen Dank“, grinste er amüsiert, griff nach Reitas ausgestreckter Hand und überwand die letzten paar Stufen, die er ohne die Hilfe seines Freundes garantiert nicht hätte hinter sich bringen können. Immer noch an Reitas Hand geklammert schlängelten sich die beiden durch den vollen Club, kamen jedoch nicht weit, als irgendein Bekannter Reitas plötzlich auftauchte und den Schwarzblonden freudig davon ablenkte, Uruha jetzt endlich nach Hause zu bringen. Unpassender Weise kamen immer weitere Leute dazu, anscheinend Freunde des Unbekannten, die jedoch Reita allesamt zu kennen schienen und es für notwendig hielten, gemeinsam mit dem Schwarzblonden in eine angeregte Gruppenplauderei zu verfallen. Uruha konnte dem irgendwie nichts abgewinnen, stand einfach nur dösend daneben und ließ sich gegen Reitas Rücken sinken, wartete einfach so lange, bis sein Freund den notwendigen Small-Talk und kleinere Klatsch und Tratsch Geschichten hinter sich gebracht hatte. „Sorry Uru“, entschuldigte er sich irgendwann und riss Uruha damit aus seinem Beinahe-Schlaf, „die hatte ich länger nicht gesehen. Aber jetzt können wir los, allé hop!“ Grinsend führte ihn Reita endlich aus dem stickigen Club, vorbei und entlang der langen, langen Bar, wobei sich Uruha beschämender Weise ertappte, nach diesem Hohlkopf Toshiya Ausschau zu halten. Hatte der etwa schon Schluss? Der musste wohl auch nicht viel arbeiten. War sicherlich ‘ne faule Socke… Ja, sicher war er das… Gerade als sie durch den mittlerweile vertrauten Gang zur Clubtür schlenderten, kam ihnen ein wohlbekannter, langer und Tattoo übersäter Mann entgegen, der sie mit einem breiten und freudigen Lächeln empfing. „Ach, Uru-chan, Rei, geht ihr schon?“ Groß wie er war, legte er einen Arm um Uruhas Schultern, wartete gar nicht auf das bestätigende Nicken und geleitete die beiden noch bis vor den Ausgang. „Also dann meine Lieben, wir sehen uns Freitag. Ach ja und Uru, wir reden irgendwann nochmal drüber, wie deine erste Schicht so ablief. Ein kleines Feedback Gespräch.“ Uruha nickte erneut, grinste dem Größeren entgegen und umarmte ihn herzlich. „Geht klar, Chef“ säuselte er ihm gespielt verführerisch ins Ohr und pustete einmal kurz hinein, was Miyavi unverzüglich zum Auflachen brachte. „Du Flirtmaschine“, lachte er, drückte Uruha noch einmal und wendete sich Reita zu, um auch diesen angemessen zu verabschieden. Als Uruha dann endlich hinter Reita auf dessen Bandit saß, schloss er müde die Augen und lehnte sich an den starken Körper vor ihm. Er sollte wirklich mal wieder öfter mit Reita kuscheln. Wieso wurde ihm erst jetzt wieder bewusst, dass sein blondschwarzer Freund den perfekten Körper zum ankuscheln hatte? Gerade beschlich ihn das Gefühl, dass er eine Ewigkeit nicht mehr bei und mit Reita geschlafen hatte... Leicht schmunzelte er in die kühle, rote Lederjacke und nahm sich fest vor, das demnächst mal wieder zu ändern. „Nicht einschlafen Ruha, sonst fällst du mir noch vom Sitz“, rief ihm Reita laut zu, doch Uruha konnte erkennen, dass sich der Vordere prächtig über seine Erschöpfung amüsierte. Trotzdem, er wollte jetzt einfach nur ein Bett. Und jemanden zum Kuscheln wollte er auch. Mal schauen ob Saga noch wach war, vielleicht durfte er ja heute wieder bei ihm schlafen… Müde stieg der Brünette die Treppen zu ihrer Wohnung hinauf, nachdem er sich von seinem Freund verabschiedet hatte. Auch Reita schien aufgefallen zu sein, dass Uruha ihn eindeutig anders angefasst hatte, als auf den vergangenen, kleinen Spritztouren und so war es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich endlich mal wieder miteinander vergnügend würden. Hach, hatte er da eine Lust drauf! Reita konnte wahnsinnig gut mit ihm umgehen… Vor allem im Bett war er wirklich ein Genuss… Leise betrat er die Wohnung und merkte sofort, dass sein bester Freund wohl schon schlafen gegangen war. Kurz schlich er sich noch in die Küche, um sich eine Flasche Wasser mit ans Bett zu nehmen und klopfte dann leise an Sagas Zimmertür. Als er trotz erneutem Klopfen keinerlei Regung vernahm, entschloss er sich dazu, trotzdem in das dunkelgelegene Zimmer seines Freundes einzudringen. „Schatz“, flüsterte er leise, als er bemerkte, dass Saga wirklich schon tief und fest in seinem Bettchen schlummerte. Auf leisen Sohlen schlich er an das Bett heran und ließ sich leicht auf der Bettkante nieder. „Schatz“, hauchte er erneut, rüttelte aber diesmal ein wenig an der schlanken Schulter, die ihm sein Freund geradezu entgegenstreckte. Gerüttelter regte sich leicht, schmatzte kurz und drehte sich leise murmelnd der Quelle seiner Schlafunterbrechung zu. „Hmm~? Uru…?“ Süüüß, wie verschlafen er gerade war… „Darf ich heut bei dir schlafen?“, nuschelte Uruha flüsternd und hoffte, dass Saga nicht schon wieder eingeschlafen war. In dem Falle würde er sich trotzdem in das Bett seines besten Freundes werfen. Die Frage war eigentlich nur reine Höflichkeitssache. „Mhh~…? …‘Türlich… muss’u doch nich‘ fragn…“, brummte der Liegende verständnislos und schwang sogleich die Decke zur Seite, um Uruha darunter zu lassen. Dieser entledigte sich in Rekordgeschwindigkeit seiner Sachen, sprang glücklich zu Saga ins Bett und kuschelte sich genießerisch seufzend an den warmen Körper. „Gute Nacht Schatz“ flüsterte er noch, merkte jedoch schnell, dass der Tiefschlaf seinen Freund längst wieder eingeholt hatte. Na dann, ab ins Land der Träume. Blinzelnd schlug Saga die Augen auf. Kami, war ihm warm. Dabei wurden sie doch mittlerweile längst von kühlen Novembernächten geplagt, die sie dank ihrer immer noch währenden Sommerdecken stets zum Zittern brachten. Er sollte Uruha wirklich langsam mal anhauen, die Winterdecken aus dem Schrank zu kramen. Leicht verpeilt schaute er sich um, ließ seinen Blick über den verdächtig großen Hügel neben sich gleiten und entdeckte seinen besten Freund, der sich dicht und leise atmend an ihn drängte. Na huch? Wann genau war denn Uru zu ihm gekommen? Hm… Naja, warum auch nicht. Immerhin war jetzt geklärt, warum ihm die ganze Nacht über so herrlich warm gewesen war. Sein Blick wanderte weiter auf seine stylishe Wanduhr, die ganz im Stile Dalís seine Wand hinabfloss und ihm offenbarte, dass es gerade mal halb neun Uhr morgens und somit noch massig Zeit vorhanden war, bis sein Tag so richtig starten würde. Bei diesem Gedanken, was genau seinen Tag so richtig starten lassen würde, entwickelte sich schon wieder dieses unheimliche Kribbeln in seinem Bauch, das ihn bereits den gestrigen Tag unaufhörlich genervt hatte. Doch so ganz konnte er es seinem Körper einfach nicht verübeln, dass er verdammt nochmal tierisch nervös und aufgeregt war. Denn heute war es endlich so weit. Heute würde er Tora bemalen dürfen, seine perfekte Haut berühren und ihn zu allem Überfluss auch noch gänzlich nackt zu sehen bekommen... Ahh, er durfte da gar nicht zu genau dran denken, sonst... Mit viel Enthusiasmus und einer großen Portion guter Laune beschloss Saga, das Bett trotz der frühmorgendlichen Uhrzeit schon hinter sich zu lassen und schwang sich aus dem doch recht verführerisch warmen Deckenberg, den sein bester Freund nun für sich allein warm halten durfte. Dabei war er natürlich äußerst vorsichtig und darauf bedacht, Uruhas wohlverdienten Schlaf nicht zu störem. Sein Lieblingsschnütchen sah immerhin gerade wirklich so aus, als wäre der gestrige Abend doch recht anstrengend für ihn gewesen. Aber wer verübelte es ihm? Saga zumindest war mächtig stolz. Einen sanften Kuss auf Uruhas Schopf hinterlassend machte er sich auf in die Küche, um ihren Kühlschrank nach etwas Essbarem zu durchforsten. Ob er Uru heute auch mal mit so einem leckeren Frühstück überraschen sollte? Schließlich war der Gute gestern überaus fleißig gewesen und hatte, Sagas Meinung nach, definitiv eine Belohnung verdient. So bequemte er sich also zum Bäcker, um sich selbst und seinem besten Freund lecker frische Brötchen servieren zu können, deckte den Tisch mit ausreichend Lebensmitteln, kochte das Rettungsgetränk schlechthin, leckeren, starken Kaffee und ließ es sich nicht nehmen, auch noch ein wenig Obst aufzuschneiden. Irgendwann war Uruha dann völlig verpeilt aber anscheinend gut ausgeschlafen aus Sagas Zimmer getrottet, hatte komischer Weise genau das richtige Timing, sodass Saga ihn nicht mal aus seinem Tiefschlaf hatte herausreißen müssen. „Ohh, Schatz ist das für mich? Du bist ja so liiieb!“, begeistert besprang Uruha seinen besten Freund, als er das kleine Festmahl entdeckte und sich augenscheinlich einen Keks darüber freute. „Jep. Du warst fleißig und das wird belohnt. Greif zu“, grinste Saga stolz, handelte sich dafür sogleich einen dankbaren Kuss ein, ehe sich Uruha freudig auf das Essen stürzte. Dabei lauschte Saga gespannt Uruhas Erzählungen von seinem ersten Arbeitstag, wie anscheinend auch Reita ihn besuchen gewesen war und dass Hiroto und Miyavi zu 100 Prozent auf eine Beziehung zusteuerten. Auch Saga erzählte, doch eher von seinem heutigen Vorhaben und natürlich wuchsen dabei die Vorfreude, sowie auch diese penetrante Nervosität immer weiter, je länger er darüber sprach. „Gott, ich bin so aufgeregt!“, jammerte er beinahe, versenkte seine leicht zitternden Hände in der Waschlauge und mahnte sich innerlich, Ruhe zu bewahren. Zitternde Hände waren ein No-Go bei einer solch akribischen Farbarbeit, wie er sie vor sich hatte. Also, Gelassenheit, schnell wieder antanzen und für Ordnung sorgen! „Ach, keine sorge Schatz, du schaffst das schon. In entscheidenden Momenten hast du es irgendwie immer drauf, so… cool zu bleiben. Ich wünschte, ich könnte das auch.“ Lächelnd sah Uruha ihn an, schenkte ihm in diesem Moment so herrlich viel Bestätigung, dass Saga für einen Moment seine ganze Nervosität ausblendete. „Uru, du bist ein Schatz, weißt du das?“, lächelte er nun selbst, entließ seine Hände kurz aus der warmen Waschlauge und beugte sich zu seinem Freund, um ihm einen dankenden Kuss zu geben. „Was täte ich nur ohne dich“, grinste er dabei, fing sich dafür sofort ein Glucksen seitens Uruha ein, der niedlich die Augen zusammenkniff. Später machten sie sich zusammen daran, Sagas Utensilien für die bevorstehende Arbeit einzupacken, wobei sich vor allem Uruha fragte, wofür man all das ganze Zeug eigentlich brauchte. Er fragte das auch Saga und dieser erklärte ihm bei jedem noch so kleinen Gegenstand, wozu genau er es heute benötigen würde, fügte teilweise mit einem verbotenen Grinsen hinzu, was genau davon Tora um den Verstand bringen würde. Zumindest hoffte er das, denn sicher war es bekanntlich nicht, dass alles wirklich so ablaufen würde, wie Saga es geplant hatte. Immerhin war es bisher schon öfter vorgekommen, dass Tora von seiner furchtbaren Eigenschaft Gebraucht machte, Saga all seine Vorhaben vergessen und ihn willenlos werden zu lassen… Und dann war es irgendwann so weit. Saga musste los. Kami, war er aufgeregt! Uruha versuchte zwar ständig, ihm irgendwie seine sonstige Ruhe wieder zu bringen, aber so ganz gelingen wollte es nicht. Doch war das nicht völlig verständlich, bei dem, was ihm jetzt bevor stand? So schnell wie am heutigen Tag hatte er die Strecke zu seiner Uni wohl noch nie zurückgelegt. Er wusste zwar, dass er viel zu früh dran sein würde, doch wirklich stören tat ihn das gerade nicht. Das Wetter war okay, sein Leben war toll und immerhin hatte er ja noch seine Zeitschrift, in der Toras Kampagne grade veröffentlicht wurde. Vielleicht würde die wenige Wartezeit ja auch seine verdammte Nervosität ein wenig runter spielen. Zitternde Finger hatte er glücklicher Weise mittlerweile nicht mehr. Enthusiastisch wie er gerade war, schritt er gut gelaunt zu der kleinen Mauer, die den Torbogen der Uni zierte. Tora würde hier sicherlich erst in 20 Minuten auftauchen, also hatte er noch einige Zeit mit Warten zu überbrücken. Als er sich jedoch gerade niederlassen wollte, huschte sein Blick zufällig über den Campus und er erblickte ihn. Tora. Ein kurzes aber heftiges Kribbeln durchzog seinen Körper, als er den Schwarzhaarigen lässig auf einer der Bänke sitzen sah. Mann, konnte der gut sitzen… Saga stand nur einen kurzen Moment auf der Stelle und besah sich fasziniert dieses wundervolle Bild, das Tora gerade abgab. Wie unglaublich schön dieser Mann doch war. Und so eine umwerfende Ausstrahlung… Diese Körperhaltung… Kurz schüttelte Saga den Kopf, um sich von seinen Gedanken zu befreien, die ihm im schlechtesten Fall erst einmal direkt zur Toilette geführt hätten. Er musste wirklich aufpassen bei dieser schwarzhaarigen Verführung nicht all seine Kontrolle zu verlieren. Nicht heute! Und auch sonst nie wieder, wenn er Tora eigentlich um seinen Finger wickeln wollte. „Tiigeee~r“, rief er laut und schritt mit ausgebreiteten Armen auf seinen Freund zu, der nur erstaunt den Kopf hob. Schwungvoll sprang er von der Banklehne und ließ Saga innerlich einen kleinen Verschmachtungstod erleiden. Warum war der Kerl so unheimlich… cool? „Na, du bist aber sehr zeitig hier, Tigerlein“, schmunzelte Saga schelmisch und zog seinen schwarzhaarigen Freund in eine feste Umarmung. Wie üblich wurde Tora dabei halb zerquetscht und brummte deswegen nur tief. Argh, dieser Laut… Saga merkte allerdings, dass sich Tora unter seiner Berührung leicht verspannte und ein kurzes fieses Grinsen huschte auf seine Lippen, ehe es auch schon wieder verschwunden war. „Sagt der, der selbst ‘ne halbe Stunde zu früh da ist“, schmunzelte Tora ihm nun selbst entgegen und entlockte Saga ein amüsiertes Auflachen. „Ich bin aber der Künstler und muss mich mental darauf vorbereiten, also zählt das nicht.“ Darauf konnte Tora wohl nicht mehr viel entgegnen, denn er grinste nur kurz und verfiel anscheinend wieder in seine vorherige Stimmung, die Saga eindeutig als überaus angespannt erkannte. „Und, wie war dein Shooting gestern?“, versuchte er seinen Freund irgendwie ein wenig aufzulockern, immerhin sollte sich Tora in seiner Gegenwart nicht unwohl fühlen, wobei nichts gegen eine ordentliche Ladung an Unsicherheit sprach. Immerhin hatte er zu büßen! Für all das Leid, das er Saga in den letzten Jahren mit seinem verführerischen Körper und dieser verteufelt liebenswerten Art angetan hatte! „Ach lief ziemlich gut“, begann der Schwarzhaarige zu erzählen und Saga bemerkte, wie sich Tora augenblicklich entspannte. Er erzählte ihm von dem verrückten Fotografen, der ihn gestern anscheinend äußerst gefordert hatte. Dass es allgemein trotzdem einfach nur gut gelaufen war und die Kampagne wahrscheinlich wieder groß veröffentlicht werden würde. „Maah, Tiger, du bist ein richtiger Star, weißt du das?“, strahlte Saga den Schwarzhaarigen munter an und legte vor lauter Begeisterung seinen Arm um die breiten Schultern. Verdammt, war er stolz auf seinen Zukünftigen! Der jedoch grummelte nur leise irgendetwas Unverständliches, woraufhin Saga nun auch bemerkte, dass Tora der gerade ziemlich enge Kontakt zu Saga irgendwie zu schaffen machte. Jetzt wo er wusste, wie es um den anderen stand, merkte der Brünette nur allzu deutlich, dass Tora wohl wirklich so fühlen musste, wie das belauschte Telefonat es ihm unmissverständlich offenbart hatte. Doch warum war ihm das nicht schon viel früher aufgefallen? Wieso war er denn nur so blind gewesen? Die ganze Zeit, sie hätten… Ach Mann, manchmal war er doch wirklich nur noch ein Trottel. Nachdem sie die vielen Treppen in das dritte Stockwerk empor gestiegen waren, standen sie nun endlich vor dem Raum, den sich Saga für sein heutiges Projekt reserviert hatte. Hier würde sie heute wirklich niemand stören…. Diabolisch lächelte der Brünette, als er die Klinke nach unten drückte und sich der helle Raum vor ihnen auftat. Wie unheimlich viel Vorfreude gerade in ihm aufkeimte, vermochte er in diesem Moment einfach nicht zu beschreiben. „Ohje“, seufzte er jedoch entgeistert, als sich der Raum in all seiner nicht vorhandenen Pracht offenbart hatte, „Also hier muss ich wirklich noch was verändern. Die Kulisse hab ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt.“ Während Tora nur neben der Tür stand und Saga anscheinend beim nachdenklichen Umherlaufen beobachtete, schwafelte der Brünette so vor sich hin. „Hier noch das Laken… Genau, und das wird abgedunkelt, damit hier der Winkel stimmt und wir dann….“ Nachdem Saga mit sich selbst redend seinen Rundgang beendet hatte, stellte auch er sich jetzt neben die Tür und betrachtete den Raum. „Also dann, Tiger. Fangen wir mal an!“ Ein aufmunterndes Klatschen in die Hände, ein bestätigendes Nicken von Tora und die Arbeit konnte beginnen. Die vielen Sachen, die Saga zuvor einfach neben der Tür abgestellt hatte, fanden jetzt ihren Einsatz unter seiner zielsicheren Organisation. Zusammen mit Tora spannte er ein riesiges weißes Laken vor die hohen Fenster, was sich jedoch dank der hohen Fensterfront als kleine Herausforderung entpuppte. Schließlich endete es in einer Räuberleiter, wobei Tora ihn auf seinen Händen so weit hochdrücken musste, dass er in vollkommener Körperstreckung die oberen Enden der Fenster erreichen konnte. Meine Güte, das war anstrengender als anfänglich angenommen. Wieder festen Boden unter den Füßen verspürend, widmete sich Saga nun dem materiell wichtigsten Part. Die unzähligen Instrumente, die er für seine kommende Arbeit benötigen würde, verlangten nach einer ordnungsbewussten Hingabe. „Kannst dich ja schon mal ausziehen“, murmelte er nebenbei zu Tora, der daraufhin mit einem knappen „Jo“ begann, sich seine Kleidung abzustreifen. Ehe Saga wirklich realisierte, was er gerade vorgeschlagen und wozu Tora soeben zugestimmt hatte, huschte sein Blick auch schon zu seinem schwarzhaarigen Freund. Ein Fehler, wie er nun feststellen musste. Zwanghaft und mit einer auf ihn niederprasselnden Wucht aus purem Verlangen versuchte Saga seinen Blick wieder abzuwenden, den halbentblößten Körper Toras sofort aus seinen Gedanken zu streichen und wie auch immer es möglich war, schaffte er es. Mit aufwallendem Herzrasen mischte er überaus konzentriert seine Farben und besann sich zur Vernunft. Beherrschung! Er durfte jetzt nicht diesem Rausch verfallen! Tora war ab jetzt nur ein Objekt. Ein Objekt für seine Kunst, eine Leinwand, die er gestalten durfte, auf der er sich zügellos austoben durfte. Austoben… Auf Toras Körper…Verflucht! Aus dem Augenwinkel sah er, dass Tora sich beinahe gänzlich entblößt hatte und der Anfang ihrer kleinen Session immer näher rückte. Okay, was hatte Uru vorhin gesagt? In entscheidenden Situationen war er cool. Jetzt war eine solche Situation, also würde er sich jetzt zusammen reißen und schauspielern. So, wie er es immer tat, wenn er innerlich bewegt, äußerlich jedoch dazu angehalten war, die Fassung zu wahren. Er war cool. Gelassen… Ein letztes Mal tief durchatmen und los geht’s. Auf seine Lippen schlich sich ein vielversprechendes, aber doch subtiles Grinsen, als er die letzten Farben zusammenrührte und sich abschließend seinen kleinen Schauplatz besah. Alles war perfekt. Die Utensilien griffbereit, die Farben gemischt, eine schlichte aber wirkungsvolle Kulisse und das perfekte Model warteten auf den Beginn seiner künstlerischen Entfaltung. So konnte es nur ein Erfolg werden, da war er sich sicher. Sowohl in künstlerischer, als auch emotionaler Ebene würde das ganze gut ausgehen, das hatte Saga im Gefühl. Gut gelaunt klatschte er in seine die Hände, schwang sich auf und fing Toras leicht verunsicherten Blick ein. Oh ja, der Gute würde jetzt leiden, das war ihm sicher, doch würde ihm das Ende garantiert jeglichen Unmut vergessen lassen… „Soo~, dann komm mal her, mein Tigerlein, lass uns den Spaß beginnen~“ ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Nachtrag: Miyavis Club ist echt verdammt teuer xD Kapitel 14: ~Zwölf~ ------------------- x_x' ich habs geschaaaafft...wer hätte gedacht dass ich jemals bis zu diesem punkt gelangen würde (ich nicht xD) ein dickes sorry T__T aber es kamen unverhoffte (aber durchweg tolle **) sachen dazwischen vv gomen~ Gewidmet ist dieses Kapi...ja, wem wohl? Natürlich, dem Zaunpfahl xDD wem sonst... u know what I mean... danke für diesen Schlag xD der war notwendig So, dann ma genug pre-talk und viel Spaß ^^ Achja...mal wieder recht ungebetat x__x weil mein beta-chan grade mitm im abi steckt und so fleißig ist!!!! ich bin ganz ganz ganz ganz stolz auf dich ** auch wenn du jetz nicht die hammer zensuren raushauen wirst, was wir natürlich trotzdem hoffen [phsyik ist eine schlampe, dafür kannst du einfach nichts xD], du strengst dich trotzdem dafür an *.* makes me so prooud~ [damit machst du 90% mehr als ich damals bei meinem abi xD] ~~~~~~*°*~~~~~~ „Soo~, dann komm mal her, mein Tigerlein, lass uns den Spaß beginnen~“ Der schelmische Unterton in Sagas Stimme war unverkennbar und kurz stockte Tora in seiner Bewegung, schenkte ihm hingegen einen leicht misstrauischen, fragenden Blick. Innerlich prügelte sich der Brünette für seinen Ausrutscher, denn selbst der stumpfeste Mensch der Welt müsste nun eigentlich bemerkt haben, dass er zumindest irgendetwas im Schilde führte. Durch das kurze Verharren Toras, der wohl gerade abzuwägen schien, inwiefern es vielleicht doch ganz schlau wäre, unverzüglich die Flucht zu ergreifen, konnte Saga es nicht verhindern, dass sein Blick abwärts über Toras Körper glitt und sein Herzschlag für einen klitzekleinen Moment aus dem Rhythmus kam. Kami aber auch… Tora sah heiß aus! Immer noch leicht zweifelnd stand er vor ihm, mit nichts bekleidet als einer weißen und verdammt engen Hotpants, die regelrecht danach schrie, durch eine hingebungsvolle, mit viel Fingerspitzengfühl ausgearbeitete Farbverzierung verschönert zu werden. Und wie viel man durch dieses knappe Stück Stoff erkennen konnte… Ein kurzer Schauer durchfuhr Saga, als er gedanklich der Erfindung weißer Unterwäsche dankte, die nicht nur einen leckeren Vorgeschmack auf etwaige Proportionen Preis gab, sondern vor allem so wunderbar viel Haut durch die dichten Fasern schimmern ließ, dass Saga beinahe dem Drang unterlag, auf Knien rutschend zu Tora zu robben und sich augenblicklich an dieser verdammt leckeren Körperstelle zu vergehen. Verflucht aber auch…! Wieso war Tora denn auch die personifizierte Geilheit auf zwei Beinen? Warum war jeder Zentimeter dieser perfekten Brust…, dieser wunderschönen Bauchmuskel…, dieser straffen, männlichen Oberschenkel… so verdammt wohl geformt? Saga seufzte schwer, unfähig seine bildhaften, recht anregenden Vorstellungen zu verdrängen, sah jedoch im gleichen Zuge, wie Tora aus seinen Überlegungen zu erwachen und den Seufzer anscheinend falsch zu deuten schien. „Sorry, war in Gedanken“, redete er sich gelassen aus der Affäre, doch beim genaueren Hinhören meinte Saga einen kleinen, unterschwelligen Hauch an Unsicherheit erkennen zu können. Es trieb ihm ein diabolisches Grinsen auf die Lippen, was er jedoch gekonnt zu verstecken vermochte, als er seinen Kopf leicht nach unten neigte und seine Aufmerksamkeit den Farbskizzen in seinen Händen zukommen ließ. Aaalso, das ist mein Favorit!“, begann er zu erklären, als Tora zu ihm herangetreten war und deutete mit seinem Finger auf die oberste seiner Farbskizzen. „Die hier fand ich allerdings auch nicht schlecht, vor allem wegen deiner Haarfarbe… Allerdings hat die hier“, er kramte eine dritte Skizze hervor, „definitiv einen Vorteil wegen den Halsverzierungen…Hmm, eventuell sollte ich das hier…. Mit dem hier…“, völlig vertieft in seine monologe Entscheidungsfindung, hielt Saga immer wieder die verschiedenen Skizzen aneinander, doppelte sie und verglich die Verläufe, sodass er das warme Lächeln in seinem Augenwinkel überhaupt nicht bemerkte, genauso wenig wie Toras leicht verklärten Blick, als dieser ihn beinahe träumerisch bei seiner Auswahl beobachtete. „Ich hab‘s!“, triumphierte Saga dann endlich über die verschiedenen Vorschläge, übersah das leichte Zusammenzucken neben sich gekonnt, und kam zu dem weisen Entschluss, dass es eine Kombination der verschiedenen Farbschemen sein würde. Oh ja, das würde ihm sicherlich nicht nur die Bestnote des Kurses, sondern auch noch gewaltige Sympathiepunkte des Dozenten sichern, daran gab es keinen Zweifel. Gott, er war manchmal einfach nur genial. Mit einem leichten Nicken stellte sich Tora vor die weiße Leinwand, betrat das deutlich zerknitterte Tuch, welches Saga zum Schutze des Bodens vor garantierten Farbspritzern vorbildlich auch über das dunkle Parkett hinweg ausgebreitet hatte. Mittig positioniert stemmte der Schwarzhaarige seine Arme in die Hüfte, spreizte leicht die Beine und schaute Saga abwartend an. In diesem kurzen Moment, als sich Saga gerade aufrichtete und Toras gespannten, beinahe erwartungsvollen Blick einfing, wurde ihm schlagartig warm. Verflucht aber auch… Tora sah so umwerfend aus. Seine pechschwarzen Haare und die dunkel funkelnden Augen bildeten einen so enormen, wirkungsvollen Kontrast zu dem ganzen Weiß, dass Saga schwer mit einem schmachtenden Aufseufzen zu kämpfen hatte. Er musste jetzt durchhalten, dringend! Er durfte keinerlei Zweifel oder Unsicherheiten durchschauen lassen, auch, wenn sich in seinem Inneren gerade ein ganzes Ameisenvolk auf den Weg gemacht hatte, penetrant und unaufhörlich durch jede winzige Faser seines Körpers zu krabbeln. Er war nervös. So tierisch nervös…! Tief durchatmend griff er schließlich nach einem relativ filigranen Pinsel, schenkte Tora noch ein aufmunterndes Lächeln und tauchte die Spitze des Pinsels in die hellgraue Farbe, nahm viel, aber nicht zu viel davon auf, um die grundlegenden Konturen festhalten zu können. Langsam bewegte er sich in Richtung Tora, kam ihm unaufhaltsam immer näher und erschauderte, als er mit schnell schlagendem Herzen hinter ihm zum Stehen kam und er jede kleine, noch so winzige Hautpore vor seinen Augen erkennen konnte. Gott, war diese Haut wundervoll… Saga stand dicht hinter dem Schwarzhaarigen und hatte sich der weisen Entscheidung hingegeben, mit Toras Rücken- bzw. Nackenverzierung den Anfang zu machen. Mit der hellgrauen Farbe würde er vorerst die Muster auf diese verteufelt schöne Haut auftragen, später jedoch die zu eindeutigen Konturen einfach übermalen. Fast bedächtig setzte er seinen ersten Strich an, achtete penibel auf Toras Reaktion, als er die winzigen Pinselhärchen sanft auf die weiche Haut gleiten ließ. Augenblicklich erntete er ein leichtes Beben, gefolgt von einem zischenden Laut, der sich jedoch verlor, als Saga mit einem aufwallenden Schmunzeln eine lange Spur über Toras Schultern zog. „Kalt…“, hauchte Tora nur und Saga merkte, wie sich eine fast unmerkliche Gänsehaut über den aufzitternden Körper zog. Völlig fasziniert von der Regung der Haut hielt Saga inne und konnte nur auf die winzigen, feinen Härchen starren, die sich dank der unerwarteten Empfindlichkeit seines Freundes leicht aufrichteten. Kami, war das schön… Noch nie hatte er etwas Schöneres gesehen, als das hier… In diesem Moment gänzlich überrollt von der sensiblen Reaktion, schmachtete Saga lautlos vor sich her und konnte schließlich ein tiefes Seufzen nicht unterdrücken, als er geistesabwesend seine Finger hob und sie sehnsüchtig der gereizten Haut entgegen führte. Sie war sicherlich ganz weich… So zart… „Alles klar?“, ertönte Toras Stimme leicht zweifelnd, riss Saga abrupt aus seinem Delirium, sodass seine Finger mit einem leichten Zucken millimeternah vor Toras Haut zum Stehen kamen. „Ja, ich… musste nur kurz über den Verlauf nachdenken“, redete er sich schnell raus, zog eilends seine Finger zurück und bemerkte erleichtert, dass Tora ihm diese gepresste Antwort wohl zu glauben schien. So ein Mist aber auch…! Dieser Kerl spielte mit verdammt fiesen Mitteln! Wie sollte er sich bei so einer Ballung an purer Versuchung bitte zügeln können? Es konnte doch wohl nicht wahr sein, dass er derartig machtlos war…! Erneut nahm Saga sich vor, Beherrschung walten zu lassen und dieses Mal richtig, ohne weitläufige Ausnahmen oder relative Toleranzzonen! Mit festem Willen tunkte er die feinen Pinselhaare abermals in die helle Farbe und setzte weitere, bedachte Linienführungen auf Toras mittlerweile wieder normale Haut. So nah er konnte, stellte er sich an den Rücken des Schwarzhaarigen und fixierte begierig die deutlichen Muskelkonturen, die er mit dem Pinsel entlang fahren durfte. So ein starker, schöner Rücken… Kein Wunder dass Tora erfolgreiches Model war, sein Körper war purer Genuss. Jeder Millimeter schien dem Brünetten geradezu vollkommen. So nah, wie er gerade hinter dem anderen stand, konnte Saga es nicht verhindern, dass er immer wieder heiß gegen Toras Haut atmete. An jeder Stelle, wo sein Atem die feine Oberfläche berührte, stellten sich für den Bruchteil einer Sekunde die kleinen Härchen auf, gerade so, als wollten sie sich ihm willig entgegenstrecken. Saga musste grinsen und war ein weiteres Mal froh darüber, außerhalb Toras Blickfeld zu stehen, sodass seine immer mal wieder entgleisenden Gesichtszüge glücklicher Weise unentdeckt bleiben würden. Beinahe schmachtend starrte er auf die winzigen Hautregungen, ließ mehr abwesend als anwesend den Pinsel seine Verläufe ziehen und dachte darüber nach, wie blind er doch gewesen war. Wenn er jetzt so darauf achtete, merkte er wirklich mehr als deutlich, wie Toras ganzer Körper auf ihn reagierte, allein auf die sanfte Führung des Pinsels und Sagas indirekte Berührungen, die ihn innerlich wohl noch mehr zu bewegen schienen, als das kleine bisschen, dass nach außen drang. Zumindest vermutete Saga es, schließlich war Tora allgemein schon immer ein Meister darin gewesen, seine innersten Emotionen bestens unter Verschluss halten zu können. Wenn er also äußerlich schon derartig reagierte… Wie musste es dann erst in seinem Inneren aussehen? Immer weiter fuhr Saga mit dem weichen Pinsel über die schöne Haut und begab sich langsam in Richtung Nacken. Er bemerkte, wie Tora stillschweigend immer unruhiger wurde. Es war, als könnte er es spüren. Mit einer hauchzarten Bewegung strich er mit der Pinselspitze über die feine Haut in Toras Nacken, brachte die kleinen Härchen erneut zum Aufstehen, woraufhin ein schwaches, kaum merkliches Keuchen Toras Kehle entwich und unter einer stockenden Pinselbewegung schwer im Raum hängen blieb. „Hm? Hast du was gesagt?“, fragte Saga scheinheilig, grinste dabei in sich hinein und merkte deutlich, wie Tora sich hastig zu sammeln versuchte. „Nein… es… kitzelt nur an der Stelle…“, antwortete Tora mit leicht brüchiger Stimme und entlockte Saga ein stummes Seufzen. Jaja, im Ausreden war Tora auch schon immer mit einer sonderbaren Begabung gesegnet. Aber diesmal glaubte Saga ihm nicht. Er wusste, dass Tora diese Berührung gerade sehr nahe ging, und er wollte ihm heute noch viel näher kommen… Bedächtig hob er seinen Finger und strich vorsichtig, nur ganz leicht, über die kleinen Härchen in Toras Nacken. Der Schwarzhaarige hatte mit dieser direkten Berührung anscheinend nicht gerechnet, entfleuchte ihm doch augenblicklich ein gehemmtes, dieses Mal allerdings deutlich hörbares Aufseufzen. Es klang wie Musik in Saga Ohren, doch entschied er sich, es unkommentiert zu lassen. Wohlwissen schmunzelte er nur und setzte mit aufwallendem Gefallen seine Arbeit fort. Langsam und umsichtig führte er den Pinsel Toras Halsschlagader hinauf, übte sanften Druck darauf aus und wurde immer langsamer, je näher er der winzigen erogenen Stelle hinter seinem Ohr kam. Diesmal durchfuhr ein recht auffälliges Zittern den halb nackten Körper vor ihm und Saga konnte nur allzu deutlich spüren, wie Tora gerade mit sich zu kämpfen hatte. Doch jetzt war er ihm ausgeliefert. Saga beugte sich vor, lies den Druck des Pinsels in seiner Bewegung zu der empfindlichen Stelle immer schwächer werden und löste die feinen Härchen nur wenige Millimeter bevor er an der sensiblen Stelle angekommen war. Für Tora war das anscheinend eine qualvolle Folter, sprang ihm doch ein zittriger Atemzug aus der sicherlich trockenen Kehle. Saga sah nur allzu deutlich, wie Tora sich in seiner ganzen Haltung verspannte und sein Körper geradezu nach einer Berührung schrie, doch kam kein darum bittendes Wort über seine Lippen. Sagas beinahe bösartiges Grinsen war wie eingemeißelt und er wusste, dass Tora diese Tortur noch lange nicht überstanden hatte. So nah, wie er der kleinen, reizbaren Zone gerade war, konnte Tora den kleinsten Luftzug sicherlich als unwahrscheinlich intensiv erleben und genau dieses Wissen nutzte der Brünette nun schamlos aus. Sachte hauchte er seinen warmen Atem an die empfindliche Stelle, sah wie sich die kleinen Haare in Sekundenschnelle aufrichteten und ein leises, Gänsehaut erregendes Grollen Toras Kehle entwich. Saga spürte, wie seine ganze Haltung immer ungeduldiger wurde, wie sich die Atmosphäre in dem plötzlich so stickigen Raum mit einem rasanten Tempo zu ändern schien und eine ihm wohlbekannte Hitze zwischen ihren Körper aufwallte. Glühend… Heiß … Sie waren sich unglaublich nah… Saga musste stark an sich halten, jetzt nicht die Fassung zu verlieren, atmete lautlos aber tief durch und besann sich auf das, was er schon seit Tagen kaum erwarten konnte. Ein freudiges Schmunzeln umspielte seine Lippen, die er nur kurz mit seiner Zunge befeuchtete, um sich schließlich leicht nach vorne zu beugen und sein Lippenpaar hauchzart und unmöglich sanft über Toras sensible Haut streifen zu lassen. Ein deutliches Zucken ging durch den Körper vor ihm und allein diese winzige, eigentlich völlig unschuldige Berührung war für Tora wohl schon zu viel. Ein kehliges, verzweifelt unterdrücktes Aufstöhnen hallte durch den Raum und es gefiel Saga einfach zu sehr, als dass er jetzt noch von diesem verführerischen Mann vor sich hätte ablassen können. Gezielt ließ er seine feuchte Zunge hinter Toras Ohr verschwinden, strich zart über die erogene Stelle und entlockte dem Schwarzhaarigen damit ein erneutes, diesmal weitaus ungehalteneres Aufkeuchen. „Saga-…“ Toras Stimme klang so kratzig und rau, dass es einen enormen Schauer durch Sagas ganzen Körper jagte. Eine Welle der Erregung durchflutete ihn, von Kopf bis Fuß fing es in einer so enormen Intensität an zu kribbeln, dass er fürchterlich mit sich zu kämpfen hatte. Verdammt aber auch! Er war noch nicht fertig, er musste dieser unglaublichen Versuchung widerstehen… Nur noch ein bisschen… Nur noch ein wenig! Unter einem erleichterten Aufatmen Toras löste sich Saga von der verführerischen Haut, wandte sich um und tunkte den Pinsel erneut in die hell schimmernde Farbe. Er sammelte sich, kniff dabei fest die Augen zusammen und rief sich seinen Plan nochmals vor Augen und schaffte es irgendwie wieder, ein, wenn auch noch ausbaufähiges, Grinsen auf seine Lippen zu zaubern. Tora vor ihm schien sich hingegen nicht so gut unter Kontrolle halten zu können. Saga spürte deutlich, wie angespannt der Schwarzhaarige war, wie sein Körper immer wieder ein Beben durchfuhr und sein Atem hörbar in die Luft vor ihm schlug. Sehr gut… genau so wollte Saga ihn auch haben. Er setzte noch schnell einen letzten kleinen Strich genau über die empfindliche Stelle hinter Toras Ohr, erntete dafür, wie beinahe erwartet, ein zischendes Einatmen und wanderte mit dem Pinsel nun zu Toras Wirbelsäule. Bedächtig und mit einer einzigen Bewegung fuhr er die komplette Knochenreihe nach unten, beobachtete fasziniert, wie die feinen Härchen die kleinen Wirbel umspielten, bis er letztendlich an Toras Steiß und dem Rand der engen Shorts angekommen war. Dieses verflixte Stück Stoff…! Saga konnte nicht umhin, dem Textil einen bösen Blick zu schenken und es für seine bloße Existenz zu verfluchen. Es störte gerade gewaltig und sowieso versteckte es etwas vor ihm, dass er nur zu gerne stundenlang betrachten würde. In ihm wallte die Überlegung auf, Tora einfach zu fragen, ob er nicht vielleicht auf seine Unterhose verzichten würde. Schließlich mussten Models so etwas doch eigentlich aushalten, oder nicht? Standen nicht auch Nacktshootings auf dem Tagesprogramm von einem so ansehnlichen Model, wie Tora eines war? Saga begann zu grinsen, befand seine Überlegung eindeutig für gut und entschied sich spontan für eine subtile Variante, das anbetungswürdige Objekt vor sich zu seinem Vorhaben zu bringen. Während er so weiter die Muster in der Lendengegend verzierte, ließ er scheinheilig und eher beiläufig seine Worte fallen, „Sag mal, Tiger, hattest du schon mal ein Nacktshooting?“ Auf diese Frage hin herrschte vollkommene Stille in dem großen Raum. Nicht mal ein Atemzug war noch zu vernehmen und Saga begann gerade, sich über das Ausbleiben des Lebensnotwendigen Lufthol-Aktes zu wundern, als er Tora langgezogen ausatmen hörte. „Ja…“, ertönte es mit einer Mischung aus Unbehagen und verzweifelter Akzeptanz, was Saga nur zum Grinsen brachte. Tora schien wohl zu wissen, worauf er hinaus wollte und dass er ihm gerade mit einem ‚Ja‘ geantwortet hatte, war wie eine indirekte Zusage… Wie auf Knopfdruck wallte in Saga diese altbekannte Hitze auf, dieses brodelnde Verlangen, was ihn jedes Mal durchzog, wenn er seinen Gedanken zu viel Spielraum gab. Er stellte sich zu deutlich vor, Tora gänzlich nackt und in seiner vollen Pracht vor sich zu sehen. Seinen gänzlich entblößten Körper völlig ungeniert anstarren und zu guter Letzt sogar noch Hand daran anlegen zu dürfen… Oh Kami… Ein dumpfer Druck braute sich in seinem Unterleib zusammen und Saga wusste, dass er gerade selbst den Anfang vom Ende eingeleitet hatte. Allein der Gedanke an Toras nackte Körpermitte schickte ein heftiges Kribbeln durch seinen ganzen Körper und er spürte, wie es ihn abartig schnell erregte. Noch nicht! Tadelte er sich selbst, versuchte sich äußerst stark unter Kontrolle zu halten und war ein weiteres Mal dankbar dafür, dass er noch immer Tora stehen und dieser somit seine kämpfenden Gesichtszüge nicht sehen konnte. Ohne nochmal auf Toras indirekte Zusage einzugehen, setzte er den Pinsel ab und tunkte ihn erneut in die hellgraue Farbe. Nun widmete er sich einer anderen Stelle und er wusste jetzt schon, dass Tora spätestens dann nicht mehr lange mitmachen würde. Er hockte sich auf die Knie, sodass Toras komplette mittlere Körperregion jetzt auf seiner Augenhöhe schwebte. Tief…Durchatmen… Vorsichtig setzte er direkt am unteren Ende der knappen Shorts an und fuhr deutlich über den entblößten Oberschenkel Toras. Der plötzliche Ortswechsel schien den Schwarzhaarigen derartig unerwartet zu treffen, dass er nicht nur mit einem leisen Zischen die Luft einsog, sondern zeitgleich noch ein langgezogenes, irgendwie gepresstes „Uhmm…“, von sich hauchte, das Saga bei genauerem Hinhören gen Ende hin eher in Richtung ‚genießend‘ schieben würde. „Hm? Hast du was gesagt?“, stachelte Saga bewusst in der kleinen Ego-Wunde herum und konnte nicht umhin, breit über Toras sensible Reaktionen zu grinsen. Das war einfach nur zum Niederknien, so untypisch und so… liebenswert… „Nichts“, zwängte sein Freund schnell hervor und es schwang förmlich in jeder Silbe mit, wie angespannt Tora gerade war. Wie toll das doch klang… Unkommentiert beließ Saga es dabei, grinste unverschämt vor sich hin und konzentrierte sich weiterhin auf seine Arbeit. Gezielte Pinselführungen ließen die weichen Borstenhärchen über Toras Haut wandern, schlängelten sich in mal größeren, mal kleineren Bewegungen unaufhörlich Richtung Innenschenkel. Tora schien Sagas Absicht zu erkennen, konnte jedoch nichts dagegen ausrichten und erzitterte, als Saga hauchzart die Pinselspur an der empfindlichen Innenseite auslaufen ließ. Gott, er war so fies… Was war er froh, dass er hier am Machthebel saß und nicht Tora diese greifbare Folter an ihm ausließ… Er selbst wäre wohl entweder schon ohnmächtig geworden oder hätte den stetigen Reizen längst nachgegeben… Tora vor ihm schien zunehmens darunter zu leiden und Saga meinte spüren zu können, dass sich der vor ihm stehende Körper seit Beginn ihrer kleinen Session um einiges erwärmt hatte. Gott, wie gerne würde er diese Hitze teilen… Sie in sich aufnehmen, mit ihm verschmelzen. Doch irgendwie schien die Beherrschung Saga gerade gut gesonnen zu sein. Bedächtig wanderte er mit der Pinselspitze immer weiter zwischen Toras Oberschenkel, berührte beinahe dessen erogenste Zone, als er unter einem angestauten Seufzen Toras der sensiblen Haut die feinen Pinselhärchen entzog. Toras Körper schüttelte sich merklich. Saga grinste nur, tauchte den Pinsel erneut in die Farbe und setzte sein Werk fort. „Spreizt du mal bitte ein wenig mehr die Beine, sonst kann ich mich nicht um diese Stelle kümmern“, verlangte er in einem verführerischen Ton und war sich bewusst, dass Tora diese eindeutige Zweideutigkeit nicht entgangen war. Angesprochener murrte nur kurz, tat dann jedoch wie geheißen und spreizte seine Beine. Ein verboten erotischer Anblick… Saga lief beinahe das Wasser im Mund zusammen und er musste hart schlucken, das ansteigende Kribbeln in seiner Magengegend dabei geflissentlich ignorierend. Ehrlich, Tora war heiß. So nahe und fast zwischen seinen Beinen zu hocken, erweckte doch verlockende Gedanken, die nicht ganz so leicht abzuschütteln waren. Oh Mann… Am liebsten würde er jetzt einfach diese verführerischen Schenkel hinauf lecken, an der geschmeidigen Haut nuckeln und sich ausgiebig Toras Körpermitte widmen. Er musste hier definitiv schneller fertig werden! Noch ein paar wenige und diesmal nicht ganz so bedachte Striche fanden ihren Weg auf Toras Innenschenkel, wobei Saga es sich nicht nehmen ließ, immer wieder hauchzart bestimmte Weichteile zu streifen. Es entlockte Tora gedämpfte, so wohlklingende Laute, dass er einfach nicht an sich halten und beinahe nicht damit aufhören konnte, das unterdrückte Keuchen in immer eindeutigere Laute zu verwandeln. Verdammt, er wollte mehr, mehr von diesen Lauten und der brodelnde Hitze, die sich inzwischen über sie gelegt hatte. „Okay…“, hauchte Saga mit auffällig unruhiger Stimme, „…Und jetzt… dreh dich bitte um.“ Einen kurzen Moment herrschte Stille. Eine so erdrückende Stille, dass sich Saga insgeheim fragte, wohin plötzlich all die Umgebungsgeräusche verschwunden waren. Er sah nur Tora vor sich, starr wie ein Brett und offensichtlich nicht ganz so begeistert von Sagas soeben offenbarten Bitte. „Jetzt?“, ertönte Toras kratzige Stimme, klang so rau und verlangend, dass es Saga eiskalt den Rücken hinablief. „Ja, jetzt“, krächzte er irgendwie zurück und nur ein blinder Taubstummer hätte jetzt vielleicht noch die geballte Ladung an sexueller Lust nicht erkennen können, die sich wie ein Tuch über sie gelegt und fest umschlungen hatte. Tora vor ihm schüttelte sich unmerklich, Saga sah, wie seine Finger sich immer wieder verkrampften und er anscheinend irgendeinen Ausweg aus dieser Situation suchte. Doch den gab es nicht. Er würde ihn jetzt nicht gehen lassen… Saga wurde immer ungeduldiger, der Pinsel in seiner Hand machte sich schon wieder selbstständig und er verfluchte sich für seine zitternde Hand. Tora sollte sich endlich umdrehen, er wollte- Aus seinen Gedanken gerissen bemerkte Saga, wie Tora sich plötzlich entspannte, ein tiefes und irgendwie geschlagenes Seufzen durch den Raum hallte und der wunderbare Körper sich langsam zu drehen begann. Alles lief ab wie in Zeitlupe. Immer weiter schob sich Toras Vorderseite in sein Blickfeld, Saga schluckte nur trocken und biss sich auf der Unterlippe herum, beobachtete genau, wie ein minimales Zögern Tora erfassen zu schien, er es jedoch überwand und sich schließlich gänzlich zu ihm herumdrehte. Oh- mein- Gott-… Saga hatte das Gefühl, ihm würde gerade der Mund offen stehen, was er sicherlich auch tat, doch konnte er gerade nichts dagegen ausrichten. Immer noch kniete er vor Tora, hatte nun unvermittelt Toras Körpermitte vor Augen und konnte diese nur beinahe sabbernd betrachten. Er sah deutlich, wie sich eine Wölbung unter der Shorts versteckte, wie seine Behandlung den Schwarzhaarigen offensichtlich genauso erregt hatte, wie ihn selbst. Er sah deutlich, das angespannte Zittern, welches durch Toras Körper ging… Einen Moment passierte nichts, Saga starrte einfach nur auf die mittlere Körperregion seines Freundes und ignorierte in seiner Faszination ungewollt Toras offensichtliche Verzweiflung. Doch wie sollte er auch anders, bei… SO etwas? Unmöglich, das war einfach zu traumhaft, ein Anblick für die Götter, ein- Ein plötzliches Räuspern riss ihn aus seinen schmachtenden Gedanken. Sagas Blick fokussierte sich, ruckte nach oben, zu dem Quell des leicht ermahnenden Lautes und er erhaschte Toras pechschwarzen Blick, der mit einer Mischung aus Unmut, Verlangen und Verzweiflung auf ihm lag. Warum war dieser Mann eigentlich so verflucht schön? Wieder ein wenig gefasster erwiderte Saga nur kurz ihren Blickkontakt, ließ ein kleines Schmunzeln über seine Lippen huschen und setzte nun endlich dem ganzen Spektakel die Krone auf. „So, und nun bitte ausziehen.“ Auffordernd sah er Tora in die Augen, wartete einen kurzen Moment, in dem es wirkte, als hätte jemand einfach die ‚Stop‘-Taste gedrückt. Tora starrte ihn an, halb fassungslos, halb ungläubig, doch Saga grinste nur gekonnt und unterstrich den Ernst seiner Worte mit einem leichten Nicken. „Oder schämst du dich, Tigerlein?“, säuselte er amüsiert, grinste nur noch breiter als ein winziger Hauch Trotz in Toras Augen aufflammte und sich seine Lippen leicht kräuselten. Weiterhin seinen Blick auf Saga gerichtet, führte Tora seine Finger langsam an den Rand seiner Shorts, verschwand ein wenig darunter und schob sich das letzte Stück Stoff wie in Zeitlupe von seiner Hüfte. Saga schluckte. Sein Blick wanderte abwärts, wie gebannt starrte er auf die immer weiter freigelegte Haut und musterte mit greifbarer Vorfreude, wie direkt vor seiner Nase etwas enthüllt wurde, das ihm ein stechendes Verlangen durch die Venen jagte. Alles in seinem Bauch zog sich zusammen, als die weiße Shorts an Toras Beinen hinab rutschte und verheißungsvoll auf dem kalten Boden liegen blieb. Zu viel… Klappernd fiel der Pinsel aus Sagas Händen und das einzige Geräusch, was den Raum noch erfüllte, war das entlangrollende Stück Holz, zusammen mit Sagas schwerem Atem, der unwillkürlich gegen sensible Stellen schlug. Nur am Rande nahm der Brünette war, dass Tora genauso mit seinem Atem rang, immer wieder erzitterte, wenn er stoßweise seine Luft nach außen drängte und der warme Luftzug ihn nur noch mehr zu erregen schien. Verführerisch… So verdammt verführerisch…! Wie in Trance und völlig hingerissen beugte Saga sich nach vorn, kam dem verlockenden Körperteil dabei immer näher und war viel zu versunken um zu bemerken, dass sich Tora gerade offensichtlich nur schwer unter Kontrolle halten konnte. Doch Saga war einfach unfähig, dieser innere Drang zwängte sich nach außen und ließ ihn handeln, ohne dass er sich irgendwie dagegen hätte wehren können. Nur noch wenige Millimeter trennten ihn von Toras Haut, er schluckte und befeuchtete seine Lippen, ehe er mit einem stummen Seufzen die Augen schloss und dann, endlich, sanft und hauchzart seine Lippen an Toras empfindlichster Stelle ansetzte. Wie durch einen Schleier hörte er ein gedehntes Stöhnen, kehlig und tief, und irgendwie riss es ihn ein wenig aus Trance. Verträumt schaute er auf zu Tora, sah überrascht wie dieser seinen Kopf in den Nacken geworfen hatte und mit geschlossenen Augen den Mund einen spaltbreit offen hielt. Was für ein unendlich erotischer Anblick… Wie konnte ein einzelner Mensch so unfassbar… unfassbar sein? Saga wurde nur noch wärmer, als sein Blick wieder abwärts glitt und sich die Folgen dieser sanften Berührung unmittelbar auf Toras Körpermitte ausgewirkt hatte. Erneut leckte er sich über die Lippen, dieses Mal völlig darüber im Klaren, was nun folgen würde und er konnte es einfach nicht erwarten, endlich Toras Geschmack schmecken zu dürfen. In einer einzigen Bewegung leckte er über die komplette Länge und bemerkte, wie Tora allein unter dieser einzigen Berührung komplett hart wurde. Ein erneutes, so forderndes Grollen entwich dem Schwarzhaarigen, machte es Saga nur noch schwerer, auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. Genießerisch schloss er einfach die Augen, konnte gar nicht anders als das hier zu genießen und begann mit seiner Zunge langsam Toras Männlichkeit hinaufzustreichen. Er schlängelte über das heiße Fleisch und spürte, wie Tora unter seiner Behandlung leicht zuckte. Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, die er in einer streichenden Bewegung ganz um Toras heiße Erregung schloss und dafür augenblicklich ein tiefes Keuchen erntete. „Saga~“ keuchte Tora grollend, vergrub dabei unerwartet seine Hand in den brünetten Haaren und drückte Sagas Kopf tief zwischen seine Beine. Eine heftige Hitzewelle schlug auf Sagas Körper nieder, schickte Blitze direkt in seine eigene Körpermitte und es turnte ihn ungemein an, wie Tora anscheinend jegliche Bedenken über Bord geworfen und sich tief in Sagas Mundhöhle getrieben hatte. Wie oft hatte er von diesem Moment geträumt? Wie oft war er dieses Szenario in seinen feuchten Träumen durchgegangen, doch nie hatte es sich auch nur ansatzweise so gut angefühlt, ihm so gut geschmeckt, wie jetzt… Genüsslich begann Saga nun seinen Freund richtig zu verwöhnen, nahm Toras komplette Länge in den Mund und schlängelte seine Zunge gekonnt den harten Schaft aufwärts, ehe er leicht die Lippen absetzte und ihn unter bedachten Zungenbewegungen erneut tief in sich aufnahm. Der Schwarzhaarige stöhnte erneut und laut, stöhnte seinen Namen mit einem so lustverhangenen, tiefen Vibrieren in der Stimme, dass der Brünette kurz innehielt und einen heißen Schauer durch seinen Körper jagen spürte. Kami, das war zu geil. Die Lust seines Freundes fraß sich durch seinen eigenen Körper, es stachelte ihn so ungemein an, dass Tora unter seinen Berührungen derartig dahinschmolz. Diesem jedoch schien es nicht zu gefallen, dass Saga mit seiner Bewegung aufhörte, stieß einmal unwillkürlich unter einem verlangenden Keuchen nach vorn, um Saga zu verdeutlichen, dass er weiter machen sollte. Doch dazu musste dieser nicht noch extra aufgefordert werden. Willig begann er Toras Erregung zu verwöhnen, bewegte sich immer schneller um die mittlerweile stetig zuckende Erektion. Seine Zunge umspielte die empfindliche Haut, stupste immer wieder an die Spitze und entlockte dem Schwarzhaarigen damit unaufhörlich heiseres Schnaufen. Zusätzlich legte er seine Hand um das geschwollene Glied, stimulierte es, führte seine Druck ausübenden Finger stetig auf und ab und steigerte unter Toras mittlerweile keuchendem Atem das Tempo. Viel zu schnell und unverhofft schmeckte Saga die ersten Lusttröpfchen seines Freundes, konnte sich in diesem Moment nicht recht entscheiden, ob er lieber noch weiter die lustgetränkten Laute seines Freundes ernten oder doch endlich den Körpereigenen, sicherlich wahnsinnigen Geschmack endlich an seinem Gaumen schmecken wollte. Doch darüber konnte er sich im nächsten Moment schon keine Gedanken mehr machen, als plötzlich ein heftiger Ruck durch seinen Körper fuhr. Er japste auf, fand sich urplötzlich vor Toras Gesicht wieder und blickte in zwei tiefschwarze, so verlangende Augen, dass ihm, erschrocken wie er war, einfach die Luft wegblieb. Ehe er sich versehen konnte, hatte Tora ihn schon in einer einzigen Bewegung an das weiße Leinentuch geschoben, drückte ihn bäuchlings gegen das Laken und drängte sich keuchend an seine Kehrseite. Saga war zu perplex um wirklich zu realisieren, was hier gerade geschah. Er merkte nur, wie ihm Tora beinahe brutal die Klamotten vom Leib riss, spürte, wie ihm seine eigene Hose plötzlich die Beine hinabrutschte und er nicht einmal Zeit dazu gehabt hätte, aus dem lästigen Stück Stoff zu steigen. Es ging einfach alles viel zu schnell, er hörte nur unaufhörliches Keuchen an seinem Ohr, fühlte Toras erhitzten Körper dicht hinter seinem, spürte wie etwas Hartes deutlich gegen seine Haut drückte…Sagas ganzer Körper begann zu kribbeln, eine brodelnde, wallende Hitze stieg in ihm auf, die ihm immer mehr die Sicht raubte, ihn völlig erfasste und bis in jeden Winkel seines Körpers zu wandern schien. Rastlos glitten zittrige Finger über seinen Körper, Tora presste sich fest von hinten an ihn und so langsam realisierte Saga die Wendung der Situation. Seine Finger krallten sich in den weißen Leinenstoff, versuchten ihm irgendwie Halt zu geben, der ihm bei dieser Flut an Verlangen von jetzt auf gleich abhandengekommen war. „Toraa~“ keuchte er schwer, lies den Kopf nach hinten auf dessen Schultern kippen und gab sich den harschen Berührungen willenlos hin. Als wäre Sagas Keuchen ein Startsignal gewesen, drängte sich Tora nur noch dichter an ihn, drückte ihn gegen das Laken und verging sich an seinem Körper. Bisse fanden ihren Weg in Sagas Halsbeuge, raue Hände strichen aufreizend über seine Brustwarzen, zwirbelten sie, brachten sie zum Stehen, genauso wie ein anderes Körperteil, dass sich unter all dem Verlangen längst aufgerichtet hatte. „Ahh~….To-… Tora!“ Fester und verlangender drückte sich Saga gegen den Schwarzhaarigen, wurde immer erregter durch dieses heiße Spiel, bis Tora mit einem Mal mit seiner Hand über Sagas Bauch abwärts glitt. Der Brünette wusste was jetzt kommen würde und stöhnte gedehnt auf, als sich Toras Finger tatsächlich und zielstrebig um seine Männlichkeit schlossen. „Kami… Tora…“, hauchte er, konnte sich nicht entscheiden, in welche Richtung er sein Becken pressen sollte, spürte nur Toras steifes Glied und dessen geschickte Hand… „Fick mich endlich!“ keuchte er heiser, gab sich hemmungslos den Bewegungen Toras hin und spürte deutlich, wie er seinem Höhepunkt immer näher kam. Doch er wollte nicht! Er wollte nicht durch einen einfachen Handjob zum Kommen gebracht werden, vielmehr wollte er ihn spüren, ihn in sich aufnehmen und einfach nur hart und hemmungslos durchgenommen werden… „Mach endlich!“, drängte Saga gebieterisch, doch konnte er den flehenden Unterton einfach nicht verbergen. Er musste es jetzt haben. Jetzt. Sofort! Und dann, als es ihn fast dazu trieb, selbst die Initiative zu ergreifen, erbarmte sich Tora ihm. Langsam glitt er mit seiner Hand über Sagas Oberschenkeln, bis hin zu seinen Pobacken, die er unter erwartungsvollem Zittern leicht auseinander drückte und heiß seinen Eingang massierte. Saga schrie lustvoll auf, streckte seinen ganzen Körper, als Tora endlich in ihn glitt, und drückte sich hungrig dem Finger entgegen. „Scheiß auf’s Weiten!“, keuchte er, schob sich jedoch immer weiter gegen den still verharrenden Finger, "Mach endlich! Fick mich…!“, verlangte er grob, doch sollte er noch nicht bekommen, wonach er sich so sehnte. Er spürte nur Toras Lippen in seinem Nacken, wie sie sich zu einem fiesen Grinsen verzogen und schummrig kam Saga der Verdacht, dass sich sein Freund gerade für die sadistische Pinsel-Behandlung von eben revangierte. Der Finger in ihm zog sich zurück, entlockte Saga ein beinahe erzürntes Knurren und Tora war wohl nicht klar, dass er mit dieser Aktion einen Schritt zu weit gegangen war. Ein grimmiger laut zwängte sich aus Sagas Kehle und er haderte nicht lang, griff ungeniert mit seiner Hand hinter sich und packte beinahe grob das steife Glied, setzte die Erektion an seinen Eingang und schob sich unter einem lustvollen Stöhnen dagegen. Immer weiter nahm er Tora in sich auf, ignorierte den Schmerz dabei, spürte ihn sogar kaum, war es doch nichtig im Vergleich zu dem Gefühl, das ihn durchrauschte, wenn er diese intensive Bindung zwischen ihnen spürte. „Gott…Tora…“, keuchte er erregt, bewegte sich gegen Toras Hüfte und so langsam schien auch der Schwarzhaarige verstanden zu haben, dass sich Saga gerade selbstständig gemacht und ihm die Dominanz geklaut hatte. „Scheiße“, haspelte eine raue Stimme hinter seinem Rücken und schon merkte Saga, wie sich raue Hände an sein Becken legten und begannen, ihn immer wieder gegen sich zu ziehen. Willig ging Saga auf Toras Rhythmus ein, beeinflusste und steigerte ihn schnell, holte sich mehr von diesem wahnsinnigen Gefühl, das ihn jedes Mal durchrauschte, wenn Tora bis zum Anschlag in ihm versank. „Ha-..Ahh~…To-…rahh~“ Lustvoll warf er sich Toras Stößen entgegen, stöhnte laut dessen Namen und meinte vor Lust zergehen zu müssen, als Tora immer wieder diesen bestimmten Punkt in ihm traf. „Tora… ich…“ doch er konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen. Wieder wurde diese empfindliche Stelle in ihm getroffen und seine Erregung übermannte ihn. Mit einem heiseren Schrei und Toras Namen auf den Lippen kam er in Toras Hand, die ihn immer weiter stimuliert hatte und dies auch weiterhin tat, schien sein schwarzhaariger Freund mittlerweile doch auf einer ganz anderen Ebene zu sein. Erst jetzt nahm Saga wirklich Toras lautes Keuchen wahr, spürte das enorme Zittern seines Körpers an seinem eigenen und er meinte zu spüren, dass auch Tora dem Ende nahe war. Erschöpft sackte Saga leicht in sich zusammen, krallte sich erneut in das weiße Tuch und genoss die letzten Stöße, die sich Tora noch in ihn trieb, ehe er etwas Heißes und Angenehmes durch seinen Unterleib sickern spürte und ein langgezogenes Stöhnen Toras Erleichterung offenbarte. Heftig nach Luft ringend, standen die beiden da, keuchten und versuchten ihren Atem zu kontrollieren. Sagas Beine schwächelten merklich und als würde Tora jede seiner Befindlichkeiten längst durchschauen, schlang er einen Arm um Sagas Taille und bewahrte den Brünetten davor unsanft einfach einzuknicken. Gott, wie dankbar er ihm war… Entspannt schloss Saga die Augen, drückte sich Tora ein wenig entgegen und genoss diesen engen Kontakt so sehr, dass ein seliges Lächeln auf seine Lippen huschte und er für den einen Moment die vertraute Zweisamkeit einfach weilen ließ. Immer wieder wurden sanfte Küsse auf seine Schultern gehaucht und auch Toras zweiter Arm schlang sich nach kurzer Zeit um seinen Bauch. Eine richtige Umarmung… Saga lächelte nur noch glücklicher und war sich in diesem Moment so sicher wie noch nie, dass Tora und er einfach füreinander bestimmt waren. Nichts auf der Welt könnte sich auch nur jemals besser anfühlen als das hier. Alles schien einfach so…richtig zu sein. Nach einer kurzen Weile lösten sie sich voneinander und begannen mit fahrigen Bewegungen sich wieder ihre Sachen überzustreifen. Saga konnte einfach nicht aufhören, wie blöde vor sich hinzugrinsen. Es war besser gewesen, als er geplant hatte. Überhaupt war es so viel mehr gewesen, als er sich in seinen schmachtenden Stunden ausgemalt hatte und allgemein war er einfach nur unsagbar glücklich in diesem Moment. Stillschweigend sah er Tora dabei zu, wie auch dieser sich seine letzten Sachen richtete und letztlich seinen Blick erwiderte. Er lächelte… Getrieben von überschwänglichen Glücksgefühlen trat Saga erneut zu seinem Freund heran und nestelte spielerisch an seinem Hemdkragen herum. Sein Grinsen wurde breiter, als er Toras verliebten Blick erhaschte und sich eine warme Hand an seine Wange legte. Lächelnd schloss er die Augenlider, wollte sich gerade an Toras Brust sinken lassen, als er jedoch etwas Weiches an seinen Lippen spürte. Er musste nicht die Augen öffnen, um zu wissen, dass Tora ihn küsste, so unerwartet sanft küsste, dass sich Saga fragte, woher diese Seite an Tora eigentlich kam. Bisher hatte er es nicht wirklich für möglich gehalten, dass sein schwarzhaariger Freund tatsächlich eine solche Seite besaß. Er selbst fand Zärtlichkeiten ja wirklich intim, doch hatte er sich bei Tora schon von Anfang an damit abgefunden, dass er sich in einen Mann ohne diese Eigenschaft verliebt hatte. Und jetzt so etwas…? Darüber schmunzelnd erwiderte er den Kuss, drückte seine Lippen sanft gegen die Toras und haschte flüchtig nach ihnen, was auch dem Schwarzhaarigen kurz ein kleines Grinsen auf die Lippe zauberte. Saga wollte in diesem Moment einfach nur diese Verbindung vertiefen, legte all seine Leidenschaft, die er für seinen Freund hegte, in dieses unschuldige Spiel und drückte sich an Toras Körper, der gerade fest seine Arme um ihn schlingen wollte, als er jedoch jäh darin erstarrte. Auch die Bewegungen seiner Lippen stoppten und nach einigem Gegrummel, und den erfolglosen Versuchen, Toras Lippen erneut in ein Spiel einzufangen, hob Saga verwirrt seine Augenlider. „Was ha-…“, wollte er gerade nachfragen, doch blieben ihm die Worte im Halse stecken, als er den beinahe erschreckenden Ausdruck in Toras Gesicht sah. „Tiger was hast du?“ flüsterte er leise, erschrocken, und fuhr mit seiner Wange an Toras entlang, hauchte einen kleinen Kuss auf die zarte Haut an dessen Kiefer. Tora verspannte sich nur noch weiter und drückte Saga mit einem Mal kräftig von sich. „Lass das endlich!“, fauchte er beinahe und musste Saga erst wieder mit einem extrem verletzten Blick daran erinnern, dass er ja immer noch dachte, dass Saga nur mit ihm spielen und keinerlei ernsthafte Gefühle für ihn hegen würde. „Ich kann das nicht mehr!“, nahm ihm Tora jedoch jegliche Chance sich zu erklären, „Du machst mich fertig! Immer wieder der selbe Scheiß… Warum verdammt!“ Toras Blick war so gequält, so wütend, dass sich Saga selbst für einen Moment einfach nur schlecht fühlte. Die schwarzen Augenbrauen waren so weit zusammen gezogen, die Lippen zu schmalen Strichen aufeinander gepresst. Einen solch verzweifelten Ausdruck hatte Saga noch nie bei seinem Freund gesehen. So viel Wut in seiner Mimik, Wut auf sich selbst und das Wissen, dass er sich wohl schon wieder nicht hatte zurück halten können. Und Wut war eine Regung, die Saga von Tora nicht kannte. „Hör auf mit mir zu spielen Saga! Was willst du eigentlich? Du hattest mich! Mittlerweile mehr als ein Mal… Wann hörst du endlich auf mit diesem Spiel? Ich will das nicht mehr…Ich will es verdammt noch mal nicht mehr! Ich wollte dir nur helfen. Jedes Mal will ich nur dein bestes und du nutzt mich aus…“ Als sich Tora unter lautem Schimpfen umdrehte und tatsächlich begann, seine letzte Sachen zusammenzusammeln, ihm noch einen letzten verletzten Blick zuwarf, da wusste Saga, dass er nun schnellsten reagieren musste. „Tora, wa-“ „Nein nichts Tora! Willst du mich jetzt wieder verführen? Damit ich doch bleibe und dir deine gute Note sichere? Vergiss es, Saga. Warum habe ich nie gemerkt wie falsch du bist?“ Toras Worte wurden immer leiser, bis er am Ende fast nur noch leise murmelte. „Wie konnte ich mich nur in so jemanden verlieben…“ Sagas Herz setzte aus in diesem Moment. Tora hatte es gesagt. Er hatte es gerade tatsächlich gesagt und Saga konnte es nicht fassen. Auch Tora wurde mit einem Mal bewusst, was er gerade von sich gegeben hatte und war in seiner Bewegung erstarrt. „Tora… hör mir zu“, setzte Saga an, ließ sich dieses Mal jedoch nicht von Tora unterbrechen, der nur leise „Mach dich bloß nicht lustig…“ murmelte. „Tiger, ich muss dir etwas beichten“, begann Saga optimistisch, verbannte den leicht nervösen Unterton aus seiner Stimme und erntete augenblicklich einen forschenden Blick. „Und das wäre?“, harkte Tora nach, wobei Saga sich nun nicht erklären konnte, warum Toras Stimme mit einem Mal so eisig klang. Wahrscheinlich simpler Selbstschutz… „Als ich dich am Montag angerufen hatte… Nachdem ich von dir zu Hause abgehauen bin, da hab ich nicht aufgelegt, sondern das Telefon einfach nur beiseite gepackt…“ Saga machte eine kurze Pause, beobachtete gespannt Toras Reaktion und sah zu deutlich, wie Tora kurz ein leichtes Zucken durchfuhr. Anscheinend konnte er ahnen, was jetzt folgte. Er schien sich wohl zu erinnern, dass auch er nicht auf die Auflege-Taste gedrückt hatte. „Ich hab irgendwann bemerkt, dass das Gespräch noch läuft und habe deine Unterhaltung mit Reita gehört…“ Wieder wartete er, diesmal jedoch mit einem leicht schuldbewussten Blick und sah, wie Tora langsam die Gesichtszüge entgleisten. „Du hast was?!“ „Ja… Und Tora es tut mir wirklich leid, ich wollte das eigentlich gar nicht, aber es kam dann irgendwie so. Du glaubst nicht wie ich mich gefreut habe…“, Saga lächelte leicht bei dem Gedanken an die Situation, erinnerte sich zu gut an das wunderbare Gefühl, als Tora auf eine solch verherrlichende Art und Weise über ihn geredet hatte. Tora jedoch schien Lächeln gerade für eine nicht angebrachte Gemütsregung zu halten. War sein Blick vorher noch von Fassungslosigkeit gezeichnet, so wich er nun gänzlich in Unverständnis. „Wieso hast du dich gefreut?“, fragte er verständnislos und Saga war klar, dass Tora wohl nicht allein drauf kommen würde. Ein kleiner Idiot… „Tora du bist so doof…“, grinste er und konnte sich ein schmachtendes Lächeln einfach nicht verkneifen, „Wie hätte ich mich nicht freuen können? Ich meine du machst mich so verrückt... und das schon seit Ewigkeiten. Warum denkst du, ich spiele nur mit dir? Wie könnte ich...? Du raubst mir immer wieder den Atem… Und eigentlich dachte ich DU spielst mit MIR, verstehst du? Doch als ich dann dieses Gespräch gehört habe, da war mir klar, dass wir beide hoffnungslose Trottel sind…“ Bestimmt trat er einen Schritt auf Tora zu und griff nach dessen Hand. Der Schwarzhaarige schien gerade schwer damit beschäftigt zu sein, Sagas Worte zu verarbeiten. Sein Blick drückte so viel Zweifel aus, dass der Brünette es irgendwie für niedlich befand. Er war sich sicher, Tora mit seinen Worten überzeugt zu haben, doch langsam bemerkte er, wie der Zweifel in Toras Augen nicht verschwand. Im Gegenteil, er wurde größer und sein Lächeln erstarb, als Tora ruckartig seine Hand aus Sagas riss. „Verarsch mich nicht Saga! Ich weiß doch wer du bist… Du bist doch nicht mal fähig für eine richtige Beziehung! Und selbst wenn du es so meinst, wie du es gerade sagst, es würde dich doch garantiert schon nach einer Woche langweilen! Und dann würdest du dir einen neuen Fick suchen um deine krankhaften Bedürfnisse zu stillen…“ Tora wandte sich ab von ihm, beugte sich hinab und ließ Saga völlig überrumpelt ins Nichts starren, ließ die Wunden durch seinen Körper fressen, die jedes seiner Worte in sein Herz gejagt hatten. Fassungslos stand er da, sah, wie Tora sich aufrichtete und sich ihm noch einmal zuwandte. „Entschuldige, Saga, dass ich dich nicht nur für eine Woche will. So einer bin ich nun mal nicht und daher würden wir eh nicht zusammen passen. Vergiss es einfach, vergiss einfach alles was jemals zwischen uns war.“ Ein eiskalter Blick traf den seinen, drückte schmerzhaft gegen den stechenden Schmerz in seiner Brust und versagte Saga auch nur irgendwie zu reagieren. Er sah nur, wie Tora eilig zur Tür schritt, sie aufriss und schon beinahe hindurchgetreten war, als er sich noch ein letztes Mal zu ihm herum drehte „Ach ja, und such dir am besten jemand anderes für dein ‚Projekt‘ hier. Findest sicher wieder einen, den du rumbekommst. Zur Not spreiz einfach die Beine und lass sie einlochen, bei dir hat ja so gut wie jeder freien Eintritt.“ Und mit diesen Worten war er verschwunden. Verschwunden. Gegangen. Fassungslos starrte Saga noch immer zur Tür, aus der Tora gerade verschwunden war und versuchte zu realisieren. Was…? Was war jetzt schief gelaufen? Wie hatte es nur zu so einem Ende kommen können? Dabei war doch alles… so gut wie geregelt… Saga merkte, wie die Kraft ihn verließ, er haltlos auf seine Knie sackte und nicht einmal den Schmerz des Aufpralls auf dem harten Boden spürte. Er spürte gerade gar nichts. Alles in ihm war wie leer gefegt. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Frage: In der kommenden Partyszene gibt es verschiedene Abläufe... Die würden sich auf die Perspektive auswirken, also: Seid ihr daran interessiert auch mal ~natürlich gaaanz abwegiges Beispiel xD~ Miyavi und Hiroto zu lesen? Oder soll es sich weiterhin auf Uru/Saga konzentrieren... Ich bin so unschlüssig *~* Kapitel 15: ~Zwölf Non-Adult~ ----------------------------- klappe die zweitee non-adult versionen...wie ich sie net ausstehen kann xD super unkreativ gelöst aber sorry...ich hatte keinen nerv mehr xx Widmung...ja...wem wirds denn gewidmet xx eeeh... ja... T__T auch wenn du es niemals lesen wirst, aber sei's drum: Shima ouh wie werden wir dich vermissen~... Also, viel Spaß... (mir fiel es ein bisschen schwer die non-adult version zu machen, weil dieses kapi eigentlich halt auf dem sex-akt basiert xD aber egal~) ~~~~~~*°*~~~~~~ „Soo~, dann komm mal her, mein Tigerlein, lass uns den Spaß beginnen~“ Der schelmische Unterton in Sagas Stimme war unverkennbar und kurz stockte Tora in seiner Bewegung, schenkte ihm hingegen einen leicht misstrauischen, fragenden Blick. Innerlich prügelte sich der Brünette für seinen Ausrutscher, denn selbst der stumpfeste Mensch der Welt müsste nun eigentlich bemerkt haben, dass er zumindest irgendetwas im Schilde führte. Durch das kurze Verharren Toras, der wohl gerade abzuwägen schien, inwiefern es vielleicht doch ganz schlau wäre, unverzüglich die Flucht zu ergreifen, konnte Saga es nicht verhindern, dass sein Blick abwärts über Toras Körper glitt und sein Herzschlag für einen klitzekleinen Moment aus dem Rhythmus kam. Kami aber auch… Tora sah heiß aus! Immer noch leicht zweifelnd stand er vor ihm, mit nichts bekleidet als einer weißen und verdammt engen Hotpants, die regelrecht danach schrie, durch eine hingebungsvolle, mit viel Fingerspitzengfühl ausgearbeitete Farbverzierung verschönert zu werden. Und wie viel man durch dieses knappe Stück Stoff erkennen konnte… Ein kurzer Schauer durchfuhr Saga, als er gedanklich der Erfindung weißer Unterwäsche dankte, die nicht nur einen leckeren Vorgeschmack auf etwaige Proportionen Preis gab, sondern vor allem so wunderbar viel Haut durch die dichten Fasern schimmern ließ, dass Saga beinahe dem Drang unterlag, auf Knien rutschend zu Tora zu robben und sich augenblicklich an dieser verdammt leckeren Körperstelle zu vergehen. Verflucht aber auch…! Wieso war Tora denn auch die personifizierte Geilheit auf zwei Beinen? Warum war jeder Zentimeter dieser perfekten Brust…, dieser wunderschönen Bauchmuskel…, dieser straffen, männlichen Oberschenkel… so verdammt wohl geformt? Saga seufzte schwer, unfähig seine bildhaften, recht anregenden Vorstellungen zu verdrängen, sah jedoch im gleichen Zuge, wie Tora aus seinen Überlegungen zu erwachen und den Seufzer anscheinend falsch zu deuten schien. „Sorry, war in Gedanken“, redete er sich gelassen aus der Affäre, doch beim genaueren Hinhören meinte Saga einen kleinen, unterschwelligen Hauch an Unsicherheit erkennen zu können. Es trieb ihm ein diabolisches Grinsen auf die Lippen, was er jedoch gekonnt zu verstecken vermochte, als er seinen Kopf leicht nach unten neigte und seine Aufmerksamkeit den Farbskizzen in seinen Händen zukommen ließ. Aaalso, das ist mein Favorit!“, begann er zu erklären, als Tora zu ihm herangetreten war und deutete mit seinem Finger auf die oberste seiner Farbskizzen. „Die hier fand ich allerdings auch nicht schlecht, vor allem wegen deiner Haarfarbe… Allerdings hat die hier“, er kramte eine dritte Skizze hervor, „definitiv einen Vorteil wegen den Halsverzierungen…Hmm, eventuell sollte ich das hier…. Mit dem hier…“, völlig vertieft in seine monologe Entscheidungsfindung, hielt Saga immer wieder die verschiedenen Skizzen aneinander, doppelte sie und verglich die Verläufe, sodass er das warme Lächeln in seinem Augenwinkel überhaupt nicht bemerkte, genauso wenig wie Toras leicht verklärten Blick, als dieser ihn beinahe träumerisch bei seiner Auswahl beobachtete. „Ich hab‘s!“, triumphierte Saga dann endlich über die verschiedenen Vorschläge, übersah das leichte Zusammenzucken neben sich gekonnt, und kam zu dem weisen Entschluss, dass es eine Kombination der verschiedenen Farbschemen sein würde. Oh ja, das würde ihm sicherlich nicht nur die Bestnote des Kurses, sondern auch noch gewaltige Sympathiepunkte des Dozenten sichern, daran gab es keinen Zweifel. Gott, er war manchmal einfach nur genial. Mit einem leichten Nicken stellte sich Tora vor die weiße Leinwand, betrat das deutlich zerknitterte Tuch, welches Saga zum Schutze des Bodens vor garantierten Farbspritzern vorbildlich auch über das dunkle Parkett hinweg ausgebreitet hatte. Mittig positioniert stemmte der Schwarzhaarige seine Arme in die Hüfte, spreizte leicht die Beine und schaute Saga abwartend an. In diesem kurzen Moment, als sich Saga gerade aufrichtete und Toras gespannten, beinahe erwartungsvollen Blick einfing, wurde ihm schlagartig warm. Verflucht aber auch… Tora sah so umwerfend aus. Seine pechschwarzen Haare und die dunkel funkelnden Augen bildeten einen so enormen, wirkungsvollen Kontrast zu dem ganzen Weiß, dass Saga schwer mit einem schmachtenden Aufseufzen zu kämpfen hatte. Er musste jetzt durchhalten, dringend! Er durfte keinerlei Zweifel oder Unsicherheiten durchschauen lassen, auch, wenn sich in seinem Inneren gerade ein ganzes Ameisenvolk auf den Weg gemacht hatte, penetrant und unaufhörlich durch jede winzige Faser seines Körpers zu krabbeln. Er war nervös. So tierisch nervös…! Tief durchatmend griff er schließlich nach einem relativ filigranen Pinsel, schenkte Tora noch ein aufmunterndes Lächeln und tauchte die Spitze des Pinsels in die hellgraue Farbe, nahm viel, aber nicht zu viel davon auf, um die grundlegenden Konturen festhalten zu können. Langsam bewegte er sich in Richtung Tora, kam ihm unaufhaltsam immer näher und erschauderte, als er mit schnell schlagendem Herzen hinter ihm zum Stehen kam und er jede kleine, noch so winzige Hautpore vor seinen Augen erkennen konnte. Gott, war diese Haut wundervoll… Saga stand dicht hinter dem Schwarzhaarigen und hatte sich der weisen Entscheidung hingegeben, mit Toras Rücken- bzw. Nackenverzierung den Anfang zu machen. Mit der hellgrauen Farbe würde er vorerst die Muster auf diese verteufelt schöne Haut auftragen, später jedoch die zu eindeutigen Konturen einfach übermalen. Fast bedächtig setzte er seinen ersten Strich an, achtete penibel auf Toras Reaktion, als er die winzigen Pinselhärchen sanft auf die weiche Haut gleiten ließ. Augenblicklich erntete er ein leichtes Beben, gefolgt von einem zischenden Laut, der sich jedoch verlor, als Saga mit einem aufwallenden Schmunzeln eine lange Spur über Toras Schultern zog. „Kalt…“, hauchte Tora nur und Saga merkte, wie sich eine fast unmerkliche Gänsehaut über den aufzitternden Körper zog. Völlig fasziniert von der Regung der Haut hielt Saga inne und konnte nur auf die winzigen, feinen Härchen starren, die sich dank der unerwarteten Empfindlichkeit seines Freundes leicht aufrichteten. Kami, war das schön… Noch nie hatte er etwas Schöneres gesehen, als das hier… In diesem Moment gänzlich überrollt von der sensiblen Reaktion, schmachtete Saga lautlos vor sich her und konnte schließlich ein tiefes Seufzen nicht unterdrücken, als er geistesabwesend seine Finger hob und sie sehnsüchtig der gereizten Haut entgegen führte. Sie war sicherlich ganz weich… So zart… „Alles klar?“, ertönte Toras Stimme leicht zweifelnd, riss Saga abrupt aus seinem Delirium, sodass seine Finger mit einem leichten Zucken millimeternah vor Toras Haut zum Stehen kamen. „Ja, ich… musste nur kurz über den Verlauf nachdenken“, redete er sich schnell raus, zog eilends seine Finger zurück und bemerkte erleichtert, dass Tora ihm diese gepresste Antwort wohl zu glauben schien. So ein Mist aber auch…! Dieser Kerl spielte mit verdammt fiesen Mitteln! Wie sollte er sich bei so einer Ballung an purer Versuchung bitte zügeln können? Es konnte doch wohl nicht wahr sein, dass er derartig machtlos war…! Erneut nahm Saga sich vor, Beherrschung walten zu lassen und dieses Mal richtig, ohne weitläufige Ausnahmen oder relative Toleranzzonen! Mit festem Willen tunkte er die feinen Pinselhaare abermals in die helle Farbe und setzte weitere, bedachte Linienführungen auf Toras mittlerweile wieder normale Haut. So nah er konnte, stellte er sich an den Rücken des Schwarzhaarigen und fixierte begierig die deutlichen Muskelkonturen, die er mit dem Pinsel entlang fahren durfte. So ein starker, schöner Rücken… Kein Wunder dass Tora erfolgreiches Model war, sein Körper war purer Genuss. Jeder Millimeter schien dem Brünetten geradezu vollkommen. So nah, wie er gerade hinter dem anderen stand, konnte Saga es nicht verhindern, dass er immer wieder heiß gegen Toras Haut atmete. An jeder Stelle, wo sein Atem die feine Oberfläche berührte, stellten sich für den Bruchteil einer Sekunde die kleinen Härchen auf, gerade so, als wollten sie sich ihm willig entgegenstrecken. Saga musste grinsen und war ein weiteres Mal froh darüber, außerhalb Toras Blickfeld zu stehen, sodass seine immer mal wieder entgleisenden Gesichtszüge glücklicher Weise unentdeckt bleiben würden. Beinahe schmachtend starrte er auf die winzigen Hautregungen, ließ mehr abwesend als anwesend den Pinsel seine Verläufe ziehen und dachte darüber nach, wie blind er doch gewesen war. Wenn er jetzt so darauf achtete, merkte er wirklich mehr als deutlich, wie Toras ganzer Körper auf ihn reagierte, allein auf die sanfte Führung des Pinsels und Sagas indirekte Berührungen, die ihn innerlich wohl noch mehr zu bewegen schienen, als das kleine bisschen, dass nach außen drang. Zumindest vermutete Saga es, schließlich war Tora allgemein schon immer ein Meister darin gewesen, seine innersten Emotionen bestens unter Verschluss halten zu können. Wenn er also äußerlich schon derartig reagierte… Wie musste es dann erst in seinem Inneren aussehen? Immer weiter fuhr Saga mit dem weichen Pinsel über die schöne Haut und begab sich langsam in Richtung Nacken. Er bemerkte, wie Tora stillschweigend immer unruhiger wurde. Es war, als könnte er es spüren. Mit einer hauchzarten Bewegung strich er mit der Pinselspitze über die feine Haut in Toras Nacken, brachte die kleinen Härchen erneut zum Aufstehen, woraufhin ein schwaches, kaum merkliches Keuchen Toras Kehle entwich und unter einer stockenden Pinselbewegung schwer im Raum hängen blieb. „Hm? Hast du was gesagt?“, fragte Saga scheinheilig, grinste dabei in sich hinein und merkte deutlich, wie Tora sich hastig zu sammeln versuchte. „Nein… es… kitzelt nur an der Stelle…“, antwortete Tora mit leicht brüchiger Stimme und entlockte Saga ein stummes Seufzen. Jaja, im Ausreden war Tora auch schon immer mit einer sonderbaren Begabung gesegnet. Aber diesmal glaubte Saga ihm nicht. Er wusste, dass Tora diese Berührung gerade sehr nahe ging, und er wollte ihm heute noch viel näher kommen… Bedächtig hob er seinen Finger und strich vorsichtig, nur ganz leicht, über die kleinen Härchen in Toras Nacken. Der Schwarzhaarige hatte mit dieser direkten Berührung anscheinend nicht gerechnet, entfleuchte ihm doch augenblicklich ein gehemmtes, dieses Mal allerdings deutlich hörbares Aufseufzen. Es klang wie Musik in Saga Ohren, doch entschied er sich, es unkommentiert zu lassen. Wohlwissen schmunzelte er nur und setzte mit aufwallendem Gefallen seine Arbeit fort. Langsam und umsichtig führte er den Pinsel Toras Halsschlagader hinauf, übte sanften Druck darauf aus und wurde immer langsamer, je näher er der winzigen erogenen Stelle hinter seinem Ohr kam. Diesmal durchfuhr ein recht auffälliges Zittern den halb nackten Körper vor ihm und Saga konnte nur allzu deutlich spüren, wie Tora gerade mit sich zu kämpfen hatte. Doch jetzt war er ihm ausgeliefert. Saga beugte sich vor, lies den Druck des Pinsels in seiner Bewegung zu der empfindlichen Stelle immer schwächer werden und löste die feinen Härchen nur wenige Millimeter bevor er an der sensiblen Stelle angekommen war. Für Tora war das anscheinend eine qualvolle Folter, sprang ihm doch ein zittriger Atemzug aus der sicherlich trockenen Kehle. Saga sah nur allzu deutlich, wie Tora sich in seiner ganzen Haltung verspannte und sein Körper geradezu nach einer Berührung schrie, doch kam kein darum bittendes Wort über seine Lippen. Sagas beinahe bösartiges Grinsen war wie eingemeißelt und er wusste, dass Tora diese Tortur noch lange nicht überstanden hatte. So nah, wie er der kleinen, reizbaren Zone gerade war, konnte Tora den kleinsten Luftzug sicherlich als unwahrscheinlich intensiv erleben und genau dieses Wissen nutzte der Brünette nun schamlos aus. Sachte hauchte er seinen warmen Atem an die empfindliche Stelle, sah wie sich die kleinen Haare in Sekundenschnelle aufrichteten und ein leises, Gänsehaut erregendes Grollen Toras Kehle entwich. Saga spürte, wie seine ganze Haltung immer ungeduldiger wurde, wie sich die Atmosphäre in dem plötzlich so stickigen Raum mit einem rasanten Tempo zu ändern schien und eine ihm wohlbekannte Hitze zwischen ihren Körper aufwallte. Glühend… Heiß … Sie waren sich unglaublich nah… Saga musste stark an sich halten, jetzt nicht die Fassung zu verlieren, atmete lautlos aber tief durch und besann sich auf das, was er schon seit Tagen kaum erwarten konnte. Ein freudiges Schmunzeln umspielte seine Lippen, die er nur kurz mit seiner Zunge befeuchtete, um sich schließlich leicht nach vorne zu beugen und sein Lippenpaar hauchzart und unmöglich sanft über Toras sensible Haut streifen zu lassen. Ein deutliches Zucken ging durch den Körper vor ihm und allein diese winzige, eigentlich völlig unschuldige Berührung war für Tora wohl schon zu viel. Ein kehliges, verzweifelt unterdrücktes Aufstöhnen hallte durch den Raum und es gefiel Saga einfach zu sehr, als dass er jetzt noch von diesem verführerischen Mann vor sich hätte ablassen können. Gezielt ließ er seine feuchte Zunge hinter Toras Ohr verschwinden, strich zart über die erogene Stelle und entlockte dem Schwarzhaarigen damit ein erneutes, diesmal weitaus ungehalteneres Aufkeuchen. „Saga-…“ Toras Stimme klang so kratzig und rau, dass es einen enormen Schauer durch Sagas ganzen Körper jagte. Eine Welle der Erregung durchflutete ihn, von Kopf bis Fuß fing es in einer so enormen Intensität an zu kribbeln, dass er fürchterlich mit sich zu kämpfen hatte. Verdammt aber auch! Er war noch nicht fertig, er musste dieser unglaublichen Versuchung widerstehen… Nur noch ein bisschen… Nur noch ein wenig! Unter einem erleichterten Aufatmen Toras löste sich Saga von der verführerischen Haut, wandte sich um und tunkte den Pinsel erneut in die hell schimmernde Farbe. Er sammelte sich, kniff dabei fest die Augen zusammen und rief sich seinen Plan nochmals vor Augen und schaffte es irgendwie wieder, ein, wenn auch noch ausbaufähiges, Grinsen auf seine Lippen zu zaubern. Tora vor ihm schien sich hingegen nicht so gut unter Kontrolle halten zu können. Saga spürte deutlich, wie angespannt der Schwarzhaarige war, wie sein Körper immer wieder ein Beben durchfuhr und sein Atem hörbar in die Luft vor ihm schlug. Sehr gut… genau so wollte Saga ihn auch haben. Er setzte noch schnell einen letzten kleinen Strich genau über die empfindliche Stelle hinter Toras Ohr, erntete dafür, wie beinahe erwartet, ein zischendes Einatmen und wanderte mit dem Pinsel nun zu Toras Wirbelsäule. Bedächtig und mit einer einzigen Bewegung fuhr er die komplette Knochenreihe nach unten, beobachtete fasziniert, wie die feinen Härchen die kleinen Wirbel umspielten, bis er letztendlich an Toras Steiß und dem Rand der engen Shorts angekommen war. Dieses verflixte Stück Stoff…! Saga konnte nicht umhin, dem Textil einen bösen Blick zu schenken und es für seine bloße Existenz zu verfluchen. Es störte gerade gewaltig und sowieso versteckte es etwas vor ihm, dass er nur zu gerne stundenlang betrachten würde. In ihm wallte die Überlegung auf, Tora einfach zu fragen, ob er nicht vielleicht auf seine Unterhose verzichten würde. Schließlich mussten Models so etwas doch eigentlich aushalten, oder nicht? Standen nicht auch Nacktshootings auf dem Tagesprogramm von einem so ansehnlichen Model, wie Tora eines war? Saga begann zu grinsen, befand seine Überlegung eindeutig für gut und entschied sich spontan für eine subtile Variante, das anbetungswürdige Objekt vor sich zu seinem Vorhaben zu bringen. Während er so weiter die Muster in der Lendengegend verzierte, ließ er scheinheilig und eher beiläufig seine Worte fallen, „Sag mal, Tiger, hattest du schon mal ein Nacktshooting?“ Auf diese Frage hin herrschte vollkommene Stille in dem großen Raum. Nicht mal ein Atemzug war noch zu vernehmen und Saga begann gerade, sich über das Ausbleiben des Lebensnotwendigen Lufthol-Aktes zu wundern, als er Tora langgezogen ausatmen hörte. „Ja…“, ertönte es mit einer Mischung aus Unbehagen und verzweifelter Akzeptanz, was Saga nur zum Grinsen brachte. Tora schien wohl zu wissen, worauf er hinaus wollte und dass er ihm gerade mit einem ‚Ja‘ geantwortet hatte, war wie eine indirekte Zusage… Wie auf Knopfdruck wallte in Saga diese altbekannte Hitze auf, dieses brodelnde Verlangen, was ihn jedes Mal durchzog, wenn er seinen Gedanken zu viel Spielraum gab. Er stellte sich zu deutlich vor, Tora gänzlich nackt und in seiner vollen Pracht vor sich zu sehen. Seinen gänzlich entblößten Körper völlig ungeniert anstarren und zu guter Letzt sogar noch Hand daran anlegen zu dürfen… Oh Kami… Ein dumpfer Druck braute sich in seinem Unterleib zusammen und Saga wusste, dass er gerade selbst den Anfang vom Ende eingeleitet hatte. Allein der Gedanke an Toras nackte Körpermitte schickte ein heftiges Kribbeln durch seinen ganzen Körper und er spürte, wie es ihn abartig schnell erregte. Noch nicht! Tadelte er sich selbst, versuchte sich äußerst stark unter Kontrolle zu halten und war ein weiteres Mal dankbar dafür, dass er noch immer Tora stehen und dieser somit seine kämpfenden Gesichtszüge nicht sehen konnte. Ohne nochmal auf Toras indirekte Zusage einzugehen, setzte er den Pinsel ab und tunkte ihn erneut in die hellgraue Farbe. Nun widmete er sich einer anderen Stelle und er wusste jetzt schon, dass Tora spätestens dann nicht mehr lange mitmachen würde. Er hockte sich auf die Knie, sodass Toras komplette mittlere Körperregion jetzt auf seiner Augenhöhe schwebte. Tief…Durchatmen… Vorsichtig setzte er direkt am unteren Ende der knappen Shorts an und fuhr deutlich über den entblößten Oberschenkel Toras. Der plötzliche Ortswechsel schien den Schwarzhaarigen derartig unerwartet zu treffen, dass er nicht nur mit einem leisen Zischen die Luft einsog, sondern zeitgleich noch ein langgezogenes, irgendwie gepresstes „Uhmm…“, von sich hauchte, das Saga bei genauerem Hinhören gen Ende hin eher in Richtung ‚genießend‘ schieben würde. „Hm? Hast du was gesagt?“, stachelte Saga bewusst in der kleinen Ego-Wunde herum und konnte nicht umhin, breit über Toras sensible Reaktionen zu grinsen. Das war einfach nur zum Niederknien, so untypisch und so… liebenswert… „Nichts“, zwängte sein Freund schnell hervor und es schwang förmlich in jeder Silbe mit, wie angespannt Tora gerade war. Wie toll das doch klang… Unkommentiert beließ Saga es dabei, grinste unverschämt vor sich hin und konzentrierte sich weiterhin auf seine Arbeit. Gezielte Pinselführungen ließen die weichen Borstenhärchen über Toras Haut wandern, schlängelten sich in mal größeren, mal kleineren Bewegungen unaufhörlich Richtung Innenschenkel. Tora schien Sagas Absicht zu erkennen, konnte jedoch nichts dagegen ausrichten und erzitterte, als Saga hauchzart die Pinselspur an der empfindlichen Innenseite auslaufen ließ. Gott, er war so fies… Was war er froh, dass er hier am Machthebel saß und nicht Tora diese greifbare Folter an ihm ausließ… Er selbst wäre wohl entweder schon ohnmächtig geworden oder hätte den stetigen Reizen längst nachgegeben… Tora vor ihm schien zunehmens darunter zu leiden und Saga meinte spüren zu können, dass sich der vor ihm stehende Körper seit Beginn ihrer kleinen Session um einiges erwärmt hatte. Gott, wie gerne würde er diese Hitze teilen… Sie in sich aufnehmen, mit ihm verschmelzen. Doch irgendwie schien die Beherrschung Saga gerade gut gesonnen zu sein. Bedächtig wanderte er mit der Pinselspitze immer weiter zwischen Toras Oberschenkel, berührte beinahe dessen erogenste Zone, als er unter einem angestauten Seufzen Toras der sensiblen Haut die feinen Pinselhärchen entzog. Toras Körper schüttelte sich merklich. Saga grinste nur, tauchte den Pinsel erneut in die Farbe und setzte sein Werk fort. „Spreizt du mal bitte ein wenig mehr die Beine, sonst kann ich mich nicht um diese Stelle kümmern“, verlangte er in einem verführerischen Ton und war sich bewusst, dass Tora diese eindeutige Zweideutigkeit nicht entgangen war. Angesprochener murrte nur kurz, tat dann jedoch wie geheißen und spreizte seine Beine. Ein verboten erotischer Anblick… Saga lief beinahe das Wasser im Mund zusammen und er musste hart schlucken, das ansteigende Kribbeln in seiner Magengegend dabei geflissentlich ignorierend. Ehrlich, Tora war heiß. So nahe und fast zwischen seinen Beinen zu hocken, erweckte doch verlockende Gedanken, die nicht ganz so leicht abzuschütteln waren. Oh Mann… Am liebsten würde er jetzt einfach diese verführerischen Schenkel hinauf lecken, an der geschmeidigen Haut nuckeln und sich ausgiebig Toras Körpermitte widmen. Er musste hier definitiv schneller fertig werden! Noch ein paar wenige und diesmal nicht ganz so bedachte Striche fanden ihren Weg auf Toras Innenschenkel, wobei Saga es sich nicht nehmen ließ, immer wieder hauchzart eine bestimmte Zone zu streifen. Es entlockte Tora gedämpfte, so wohlklingende Laute, dass er einfach nicht an sich halten und beinahe nicht damit aufhören konnte, das unterdrückte Keuchen in immer eindeutigere Laute zu verwandeln. Verdammt, er wollte mehr, mehr von diesen Lauten und der brodelnde Hitze, die sich inzwischen über sie gelegt hatte. „Okay…“, hauchte Saga mit auffällig unruhiger Stimme, „…Und jetzt… dreh dich bitte um.“ Einen kurzen Moment herrschte Stille. Eine so erdrückende Stille, dass sich Saga insgeheim fragte, wohin plötzlich all die Umgebungsgeräusche verschwunden waren. Er sah nur Tora vor sich, starr wie ein Brett und offensichtlich nicht ganz so begeistert von Sagas soeben offenbarten Bitte. „Jetzt?“, ertönte Toras kratzige Stimme, klang so rau und verlangend, dass es Saga eiskalt den Rücken hinablief. „Ja, jetzt“, krächzte er irgendwie zurück und nur ein blinder Taubstummer hätte jetzt vielleicht noch die geballte Ladung an sexueller Lust nicht erkennen können, die sich wie ein Tuch über sie gelegt und fest umschlungen hatte. Tora vor ihm schüttelte sich unmerklich, Saga sah, wie seine Finger sich immer wieder verkrampften und er anscheinend irgendeinen Ausweg aus dieser Situation suchte. Doch den gab es nicht. Er würde ihn jetzt nicht gehen lassen… Saga wurde immer ungeduldiger, der Pinsel in seiner Hand machte sich schon wieder selbstständig und er verfluchte sich für seine zitternde Hand. Tora sollte sich endlich umdrehen, er wollte- Aus seinen Gedanken gerissen bemerkte Saga, wie Tora sich plötzlich entspannte, ein tiefes und irgendwie geschlagenes Seufzen durch den Raum hallte und der wunderbare Körper sich langsam zu drehen begann. Alles lief ab wie in Zeitlupe. Immer weiter schob sich Toras Vorderseite in sein Blickfeld, Saga schluckte nur trocken und biss sich auf der Unterlippe herum, beobachtete genau, wie ein minimales Zögern Tora erfassen zu schien, er es jedoch überwand und sich schließlich gänzlich zu ihm herumdrehte. Oh- mein- Gott-… Saga hatte das Gefühl, ihm würde gerade der Mund offen stehen, was er sicherlich auch tat, doch konnte er gerade nichts dagegen ausrichten. Immer noch kniete er vor Tora, hatte nun unvermittelt Toras Körpermitte vor Augen und konnte diese nur beinahe sabbernd betrachten. Er sah deutlich, wie sich eine Wölbung unter der Shorts versteckte, wie seine Behandlung den Schwarzhaarigen offensichtlich genauso erregt hatte, wie ihn selbst. Er sah deutlich, das angespannte Zittern, welches durch Toras Körper ging… Einen Moment passierte nichts, Saga starrte einfach nur auf die mittlere Körperregion seines Freundes und ignorierte in seiner Faszination ungewollt Toras offensichtliche Verzweiflung. Doch wie sollte er auch anders, bei… SO etwas? Unmöglich, das war einfach zu traumhaft, ein Anblick für die Götter, ein- Ein plötzliches Räuspern riss ihn aus seinen schmachtenden Gedanken. Sagas Blick fokussierte sich, ruckte nach oben, zu dem Quell des leicht ermahnenden Lautes und er erhaschte Toras pechschwarzen Blick, der mit einer Mischung aus Unmut, Verlangen und Verzweiflung auf ihm lag. Warum war dieser Mann eigentlich so verflucht schön? Wieder ein wenig gefasster erwiderte Saga nur kurz ihren Blickkontakt, ließ ein kleines Schmunzeln über seine Lippen huschen und setzte nun endlich dem ganzen Spektakel die Krone auf. „So, und nun bitte ausziehen.“ Auffordernd sah er Tora in die Augen, wartete einen kurzen Moment, in dem es wirkte, als hätte jemand einfach die ‚Stop‘-Taste gedrückt. Tora starrte ihn an, halb fassungslos, halb ungläubig, doch Saga grinste nur gekonnt und unterstrich den Ernst seiner Worte mit einem leichten Nicken. „Oder schämst du dich, Tigerlein?“, säuselte er amüsiert, grinste nur noch breiter als ein winziger Hauch Trotz in Toras Augen aufflammte und sich seine Lippen leicht kräuselten. Weiterhin seinen Blick auf Saga gerichtet, führte Tora seine Finger langsam an den Rand seiner Shorts, verschwand ein wenig darunter und schob sich das letzte Stück Stoff wie in Zeitlupe von seiner Hüfte. Saga schluckte. Sein Blick wanderte abwärts, wie gebannt starrte er auf die immer weiter freigelegte Haut und musterte mit greifbarer Vorfreude, wie direkt vor seiner Nase etwas enthüllt wurde, das ihm ein stechendes Verlangen durch die Venen jagte. Alles in seinem Bauch zog sich zusammen, als die weiße Shorts an Toras Beinen hinab rutschte und verheißungsvoll auf dem kalten Boden liegen blieb. Zu viel… Klappernd fiel der Pinsel aus Sagas Händen und das einzige Geräusch, was den Raum noch erfüllte, war das entlangrollende Stück Holz, zusammen mit Sagas schwerem Atem, der unwillkürlich gegen sensible Stellen schlug. Nur am Rande nahm der Brünette war, dass Tora genauso mit seinem Atem rang, immer wieder erzitterte, wenn er stoßweise seine Luft nach außen drängte und der warme Luftzug ihn nur noch mehr zu erregen schien. Verführerisch… So verdammt verführerisch…! Wie in Trance und völlig hingerissen beugte Saga sich nach vorn, kam dem verlockenden Körperteil dabei immer näher und war viel zu versunken um zu bemerken, dass sich Tora gerade offensichtlich nur schwer unter Kontrolle halten konnte. Doch Saga war einfach unfähig, dieser innere Drang zwängte sich nach außen und ließ ihn handeln, ohne dass er sich irgendwie dagegen hätte wehren können. Nur noch wenige Millimeter trennten ihn von Toras Haut, er schluckte und befeuchtete seine Lippen, ehe er mit einem stummen Seufzen die Augen schloss und dann, endlich, sanft und hauchzart seine Lippen an ansetzte. Wie durch einen Schleier hörte er ein gedehntes Stöhnen, kehlig und tief, und irgendwie riss es ihn ein wenig aus Trance. Verträumt schaute er auf zu Tora, sah überrascht wie dieser seinen Kopf in den Nacken geworfen hatte und mit geschlossenen Augen den Mund einen spaltbreit offen hielt. Was für ein unendlich erotischer Anblick… Wie konnte ein einzelner Mensch so unfassbar… unfassbar sein? Saga wurde nur noch wärmer, als sein Blick wieder abwärts glitt und sich die Folgen dieser sanften Berührung sogleich bemerkbar gemacht hatten. Er grinste, leckte sich über die Lippen und widmete sich erneut seinem Freund, entlockte ihm verbotene, heiße Laute und liebte es einfach, solcherlei Regungen aus Tora herauskitzeln zu können. Immer weiter stachelte er ihn an, bemerkte deutlich, wie dieses ganze Spiel ihn selbst in eine bestimmte Richtung drängte und war irgendwann beinahe so weit, Tora seine sehnsüchtig erwartete Erleichterung zu schenken, doch wurde er von diesem Vorhaben unerwartet abgebracht. Unter einem heftigen Ruck japste er auf, fand sich urplötzlich vor Toras Gesicht wieder und blickte in zwei tiefschwarze, so verlangende Augen, dass ihm, erschrocken wie er war, einfach die Luft wegblieb. Ehe er sich versehen konnte, hatte Tora ihn schon in einer einzigen Bewegung an das weiße Leinentuch geschoben, drückte ihn bäuchlings gegen das Laken und drängte sich keuchend an seine Kehrseite. Saga war zu perplex um wirklich zu realisieren, was hier gerade geschah. Er merkte nur, wie ihm Tora beinahe brutal die Klamotten vom Leib riss, spürte, wie ihm seine eigene Hose plötzlich die Beine hinabrutschte und er nicht einmal Zeit dazu gehabt hätte, aus dem lästigen Stück Stoff zu steigen. Es ging einfach alles viel zu schnell, er hörte nur unaufhörliches Keuchen an seinem Ohr und es war zu viel für ihn, als dass er noch Herr seiner Sinne hätte sein können. Zügellos verging sich Tora an ihm, bescherte ihnen beiden ein unvergessliches Mal, dass Saga nicht nur jeglichen Funken Kraft aus dem Körper gesogen, sondern auch noch eine solch enorme Glückseligkeit durch den Körper gejagt hatte, sodass er still vor sich hinlächelnd Toras und seine Bindung genoss, die sie auch danach noch für einen innigen Moment teilten. Seine Beine schwächelten noch immer merklich und als würde Tora jede seiner Befindlichkeiten längst durchschauen, schlang er einen Arm um Sagas Taille und bewahrte den Brünetten davor unsanft einfach einzuknicken. Gott, wie dankbar er ihm war… Entspannt schloss Saga die Augen, drückte sich Tora ein wenig entgegen und genoss diesen engen Kontakt so sehr, dass ein seliges Lächeln auf seine Lippen huschte und er für den einen Moment die vertraute Zweisamkeit einfach weilen ließ. Immer wieder wurden sanfte Küsse auf seine Schultern gehaucht und auch Toras zweiter Arm schlang sich nach kurzer Zeit um seinen Bauch. Eine richtige Umarmung… Saga lächelte nur noch glücklicher und war sich in diesem Moment so sicher wie noch nie, dass Tora und er einfach füreinander bestimmt waren. Nichts auf der Welt könnte sich auch nur jemals besser anfühlen als das hier. Alles schien einfach so…richtig zu sein. Nach einer kurzen Weile lösten sie sich voneinander und begannen mit fahrigen Bewegungen sich wieder ihre Sachen überzustreifen. Saga konnte einfach nicht aufhören, wie blöde vor sich hinzugrinsen. Es war besser gewesen, als er geplant hatte. Überhaupt war es so viel mehr gewesen, als er sich in seinen schmachtenden Stunden ausgemalt hatte und allgemein war er einfach nur unsagbar glücklich in diesem Moment. Stillschweigend sah er Tora dabei zu, wie auch dieser sich seine letzten Sachen richtete und letztlich seinen Blick erwiderte. Er lächelte… Getrieben von überschwänglichen Glücksgefühlen trat Saga erneut zu seinem Freund heran und nestelte spielerisch an seinem Hemdkragen herum. Sein Grinsen wurde breiter, als er Toras verliebten Blick erhaschte und sich eine warme Hand an seine Wange legte. Lächelnd schloss er die Augenlider, wollte sich gerade an Toras Brust sinken lassen, als er jedoch etwas Weiches an seinen Lippen spürte. Er musste nicht die Augen öffnen, um zu wissen, dass Tora ihn küsste, so unerwartet sanft küsste, dass sich Saga fragte, woher diese Seite an Tora eigentlich kam. Bisher hatte er es nicht wirklich für möglich gehalten, dass sein schwarzhaariger Freund tatsächlich eine solche Seite besaß. Er selbst fand Zärtlichkeiten ja wirklich intim, doch hatte er sich bei Tora schon von Anfang an damit abgefunden, dass er sich in einen Mann ohne diese Eigenschaft verliebt hatte. Und jetzt so etwas…? Darüber schmunzelnd erwiderte er den Kuss, drückte seine Lippen sanft gegen die Toras und haschte flüchtig nach ihnen, was auch dem Schwarzhaarigen kurz ein kleines Grinsen auf die Lippe zauberte. Saga wollte in diesem Moment einfach nur diese Verbindung vertiefen, legte all seine Leidenschaft, die er für seinen Freund hegte, in dieses unschuldige Spiel und drückte sich an Toras Körper, der gerade fest seine Arme um ihn schlingen wollte, als er jedoch jäh darin erstarrte. Auch die Bewegungen seiner Lippen stoppten und nach einigem Gegrummel, und den erfolglosen Versuchen, Toras Lippen erneut in ein Spiel einzufangen, hob Saga verwirrt seine Augenlider. „Was ha-…“, wollte er gerade nachfragen, doch blieben ihm die Worte im Halse stecken, als er den beinahe erschreckenden Ausdruck in Toras Gesicht sah. „Tiger was hast du?“ flüsterte er leise, erschrocken, und fuhr mit seiner Wange an Toras entlang, hauchte einen kleinen Kuss auf die zarte Haut an dessen Kiefer. Tora verspannte sich nur noch weiter und drückte Saga mit einem Mal kräftig von sich. „Lass das endlich!“, fauchte er beinahe und musste Saga erst wieder mit einem extrem verletzten Blick daran erinnern, dass er ja immer noch dachte, dass Saga nur mit ihm spielen und keinerlei ernsthafte Gefühle für ihn hegen würde. „Ich kann das nicht mehr!“, nahm ihm Tora jedoch jegliche Chance sich zu erklären, „Du machst mich fertig! Immer wieder der selbe Scheiß… Warum verdammt!“ Toras Blick war so gequält, so wütend, dass sich Saga selbst für einen Moment einfach nur schlecht fühlte. Die schwarzen Augenbrauen waren so weit zusammen gezogen, die Lippen zu schmalen Strichen aufeinander gepresst. Einen solch verzweifelten Ausdruck hatte Saga noch nie bei seinem Freund gesehen. So viel Wut in seiner Mimik, Wut auf sich selbst und das Wissen, dass er sich wohl schon wieder nicht hatte zurück halten können. Und Wut war eine Regung, die Saga von Tora nicht kannte. „Hör auf mit mir zu spielen Saga! Was willst du eigentlich? Du hattest mich! Mittlerweile mehr als ein Mal… Wann hörst du endlich auf mit diesem Spiel? Ich will das nicht mehr…Ich will es verdammt noch mal nicht mehr! Ich wollte dir nur helfen. Jedes Mal will ich nur dein bestes und du nutzt mich aus…“ Als sich Tora unter lautem Schimpfen umdrehte und tatsächlich begann, seine letzte Sachen zusammenzusammeln, ihm noch einen letzten verletzten Blick zuwarf, da wusste Saga, dass er nun schnellsten reagieren musste. „Tora, wa-“ „Nein nichts Tora! Willst du mich jetzt wieder verführen? Damit ich doch bleibe und dir deine gute Note sichere? Vergiss es, Saga. Warum habe ich nie gemerkt wie falsch du bist?“ Toras Worte wurden immer leiser, bis er am Ende fast nur noch leise murmelte. „Wie konnte ich mich nur in so jemanden verlieben…“ Sagas Herz setzte aus in diesem Moment. Tora hatte es gesagt. Er hatte es gerade tatsächlich gesagt und Saga konnte es nicht fassen. Auch Tora wurde mit einem Mal bewusst, was er gerade von sich gegeben hatte und war in seiner Bewegung erstarrt. „Tora… hör mir zu“, setzte Saga an, ließ sich dieses Mal jedoch nicht von Tora unterbrechen, der nur leise „Mach dich bloß nicht lustig…“ murmelte. „Tiger, ich muss dir etwas beichten“, begann Saga optimistisch, verbannte den leicht nervösen Unterton aus seiner Stimme und erntete augenblicklich einen forschenden Blick. „Und das wäre?“, harkte Tora nach, wobei Saga sich nun nicht erklären konnte, warum Toras Stimme mit einem Mal so eisig klang. Wahrscheinlich simpler Selbstschutz… „Als ich dich am Montag angerufen hatte… Nachdem ich von dir zu Hause abgehauen bin, da hab ich nicht aufgelegt, sondern das Telefon einfach nur beiseite gepackt…“ Saga machte eine kurze Pause, beobachtete gespannt Toras Reaktion und sah zu deutlich, wie Tora kurz ein leichtes Zucken durchfuhr. Anscheinend konnte er ahnen, was jetzt folgte. Er schien sich wohl zu erinnern, dass auch er nicht auf die Auflege-Taste gedrückt hatte. „Ich hab irgendwann bemerkt, dass das Gespräch noch läuft und habe deine Unterhaltung mit Reita gehört…“ Wieder wartete er, diesmal jedoch mit einem leicht schuldbewussten Blick und sah, wie Tora langsam die Gesichtszüge entgleisten. „Du hast was?!“ „Ja… Und Tora es tut mir wirklich leid, ich wollte das eigentlich gar nicht, aber es kam dann irgendwie so. Du glaubst nicht wie ich mich gefreut habe…“, Saga lächelte leicht bei dem Gedanken an die Situation, erinnerte sich zu gut an das wunderbare Gefühl, als Tora auf eine solch verherrlichende Art und Weise über ihn geredet hatte. Tora jedoch schien Lächeln gerade für eine nicht angebrachte Gemütsregung zu halten. War sein Blick vorher noch von Fassungslosigkeit gezeichnet, so wich er nun gänzlich in Unverständnis. „Wieso hast du dich gefreut?“, fragte er verständnislos und Saga war klar, dass Tora wohl nicht allein drauf kommen würde. Ein kleiner Idiot… „Tora du bist so doof…“, grinste er und konnte sich ein schmachtendes Lächeln einfach nicht verkneifen, „Wie hätte ich mich nicht freuen können? Ich meine du machst mich so verrückt... und das schon seit Ewigkeiten. Warum denkst du, ich spiele nur mit dir? Wie könnte ich...? Du raubst mir immer wieder den Atem… Und eigentlich dachte ich DU spielst mit MIR, verstehst du? Doch als ich dann dieses Gespräch gehört habe, da war mir klar, dass wir beide hoffnungslose Trottel sind…“ Bestimmt trat er einen Schritt auf Tora zu und griff nach dessen Hand. Der Schwarzhaarige schien gerade schwer damit beschäftigt zu sein, Sagas Worte zu verarbeiten. Sein Blick drückte so viel Zweifel aus, dass der Brünette es irgendwie für niedlich befand. Er war sich sicher, Tora mit seinen Worten überzeugt zu haben, doch langsam bemerkte er, wie der Zweifel in Toras Augen nicht verschwand. Im Gegenteil, er wurde größer und sein Lächeln erstarb, als Tora ruckartig seine Hand aus Sagas riss. „Verarsch mich nicht Saga! Ich weiß doch wer du bist… Du bist doch nicht mal fähig für eine richtige Beziehung! Und selbst wenn du es so meinst, wie du es gerade sagst, es würde dich doch garantiert schon nach einer Woche langweilen! Und dann würdest du dir einen neuen Fick suchen um deine krankhaften Bedürfnisse zu stillen…“ Tora wandte sich ab von ihm, beugte sich hinab und ließ Saga völlig überrumpelt ins Nichts starren, ließ die Wunden durch seinen Körper fressen, die jedes seiner Worte in sein Herz gejagt hatten. Fassungslos stand er da, sah, wie Tora sich aufrichtete und sich ihm noch einmal zuwandte. „Entschuldige, Saga, dass ich dich nicht nur für eine Woche will. So einer bin ich nun mal nicht und daher würden wir eh nicht zusammen passen. Vergiss es einfach, vergiss einfach alles was jemals zwischen uns war.“ Ein eiskalter Blick traf den seinen, drückte schmerzhaft gegen den stechenden Schmerz in seiner Brust und versagte Saga auch nur irgendwie zu reagieren. Er sah nur, wie Tora eilig zur Tür schritt, sie aufriss und schon beinahe hindurchgetreten war, als er sich noch ein letztes Mal zu ihm herum drehte „Ach ja, und such dir am besten jemand anderes für dein ‚Projekt‘ hier. Findest sicher wieder einen, den du rumbekommst. Zur Not spreiz einfach die Beine und lass sie einlochen, bei dir hat ja so gut wie jeder freien Eintritt.“ Und mit diesen Worten war er verschwunden. Verschwunden. Gegangen. Fassungslos starrte Saga noch immer zur Tür, aus der Tora gerade verschwunden war und versuchte zu realisieren. Was…? Was war jetzt schief gelaufen? Wie hatte es nur zu so einem Ende kommen können? Dabei war doch alles… so gut wie geregelt… Saga merkte, wie die Kraft ihn verließ, er haltlos auf seine Knie sackte und nicht einmal den Schmerz des Aufpralls auf dem harten Boden spürte. Er spürte gerade gar nichts. Alles in ihm war wie leer gefegt. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Frage: In der kommenden Partyszene gibt es verschiedene Verläufe, bezüglich der Perspektiven, von soher: Seid ihr interessiert auch mal andere perspektive, wie beispielsweise Hiroto/Miyavi zu lesen? Oder sollte es doch eher bei Uru/saga bleiben, wie gehabt? Ich bin so unschlüssig *~* Kapitel 16: ~Dreizehn~ ---------------------- wuaaaaaaaah~ ich weiß, es hat SOO lange gedauert aber...ich hab meine deadline für morgen mehr als eingehalten >__< ein kleiner erfolg... vllt läuft das ja jetz ma wieder bissl besser mitm schreiben (das ging heut echt wahnsinnig gut **) najaaa~ uhm... das kapi heute widme ich einem fleißigen, fleißigen Ninchen xD für deine ERSTE Prüfung!! weiter so!! wir gehen feiern, wenn du mit dem ganzen mist durch bist :D! und meiner herzallerlibstenlosyschweißschwester Naeki für deine LETZTE abiprüfung am heutigen Tag :DDD und für wahnsinnige, grandiose, utoooopische 12 punkte!!! wie genial bist du denn!!! :D ich bin wahnsinnig stolz auf dich *_* <8888888888888888888888888888888888888888 und an alle Leser... >__< ich hoffe, ihr seid net so böse mit mir, weil dieses Mal hats ja wirklich abartig lang gedauert und.. mah~ vergebt mir dafür x_x ich mach das nich mit absicht und habe ein konstantes (!) schlechtes gewissen v.v An dieser Stelle DANKE! DANKE für über 100 Favonehmer!! Das ist Wahnsinn >_______< ~~~~~~*°*~~~~~~ Leicht resigniert beobachtete Saga seinen besten Freund, der leise kichernd und augenscheinlich recht freudig an seinem Arm hing und sich von ihm führen ließ. Gerade waren sie auf dem Weg zu Hirotos Party und hatten beinahe die riesige Villa erreicht, die Hiroto und seine Eltern als ihr bescheidenes kleines Heim betitelten. Ja, sicher, sehr klein und bescheiden… „Sagaa~, hör jetzt auf zu schmollen, das bringt doch nichts!“ Uruha tadelte ihn schon den ganzen Tag und so langsam aber sicher nervte es ihn. Aber im Grunde konnte er Uruha seine stetigen Ermahnungen nicht wirklich verübeln. Irgendwie war er seit gestern nach dem Bodypainting auf sozialer Ebene nicht mehr zu gebrauchen und es nervte Saga ja selbst, dass er sich so hängen ließ. Bloß ging es gerade einfach nicht anders. Wenn er sich schon überwand und irgendetwas sagte, meckerte er nur oder ließ blöde Kommentare ab, die seinen besten Freund nur zum Verzweifeln bringen konnten. Anfangs hatte er sich ja eigentlich vorgenommen, Uruhas Stimmung nicht so zu drücken und allein für seinen kleinen Cousin wollte er mit guter Laune bei dessen Party heute aufschlagen. Aber es klappte nicht. Nach Toras Worten gestern hatte er jeglichen Glauben darin verloren, irgendwie und irgendwann auch nur ein Mühchen an Tora ranzukommen. Tora mochte ihn zwar, aber anscheinend konnte er sich nicht mal vorstellen eine Beziehung mit ihm zu führen. Und Saga hatte wirklich keinerlei Ideen, wie er den Schwarzhaarigen davon überzeugen konnte, dass er mit dieser Annahme gehörig falsch lag. Oder… tat er das überhaupt? „Mann, Saga, komm endlich klar“, ermahnte ihn Uruha zum wiederholten Male, schnalzte entnervt und entlockte Saga damit ein resigniertes Aufseufzen. Na Klasse, ein weiteres Mal hatte er es geschafft, Uruha zu verärgern. „Sorry, Süße, ich kann grad einfach nicht anders“, murmelte er seine leise Entschuldigung und obwohl die Worte fast hätten weggeweht werden können, hatten sie ihren Empfänger zu seiner Rechten wohl trotzdem erreicht. „Schatz, du machst dir viel zu viele Gedanken“, plapperte Uruha drauf los und Saga wusste schon, dass Uruha nun mit seinen billigen Aufheiterungsversuchen auftrumpfen würde. „Ich glaube das wird sich schon noch alles entwickeln. Schau Mal, ich hab gestern mit Rei geredet und er weiß jetzt auch über alles Bescheid. Zur Not wird der sich einfach nochmal mit Tora hinsetzen, mh? Wenn wir ihm alle sagen, dass er falsch liegt, wird er uns schon glauben. Er muss sogar.“ Uruhas Worte leuchteten ihm schon irgendwo ein. Und sowieso hatte er ganz tief drinnen eigenartiger Weise das Gefühl, dass Tora zu ihm gehörte. Dieses ganz unterschwellige Gefühl, dass die Zeit noch kommen würde, in dem Tora sich zu ihm bekennen und sie miteinander glücklich werden würden… Nur langsam fragte er sich wirklich, ob sein Gespür ihn nicht doch vielleicht täuschte. Versunken in seinen Gedanken bemerkte Saga gar nicht, wie sie bereits an ihrem Ziel angekommen waren und schließlich vor der großen, edlen Eingangstür zu Hirotos Villa standen. Uruha hatte sich indes schon von ihm gelöst und war durch die weit geöffnete Tür geschritten, die für jedermann geöffnet zu sein schien. Erst jetzt bemerkte Saga das laute Stimmgewirr, das die ganze Gegend wie ein summender Schwarm Bienen ausfüllte und einen kurzen Moment fragte er sich, wie viele Leute ihn da drin jetzt erwarten würden. Wie er einfach überhaupt keine Lust auf die Pflege sozialer Kontakte hatte… einfach zum Kotzen. Trotzdem folgte er Uruha, schnellstmöglich, um nicht zu sehr als Individuum aufzufallen und besah sich dabei die vielen Menschen, die überall im Flur, im Wohnzimmer, auf der Treppe sowie draußen auf der Terrasse verteilt waren. Woher Hiroto all diese Leute kannte, konnte er nur erahnen. Aber eigentlich war es ja klar gewesen, dass es keine kleine Geburtstagsparty in der engen Runde, sondern eine ausschweifende, wahrscheinlich mit Skandalen bespickte Feier werden würde. Na super. Wirklich scharf war er darauf nicht gerade. Allerdings hieß es vorerst Hiroto zu finden. Das kleine Geburtstagskind, das allen Anschein nach wohl nicht Recht gefunden werden wollte. Viel zu schnell verlor man bei den ganzen feierlustigen Leuten den Überblick und Saga war wirklich dankbar, dass Uruha gerade die Navigation übernahm. Er allein wäre wohl spätestens jetzt schnurstracks wieder umgekehrt und hätte die Party einfach Party sein lassen. „Komm, lass uns mal auf die Terrasse“, hörte er Uruha laut neben sich sagen und schon hatte ihn sein bester Freund an die Hand genommen und erbarmungslos mit sich gezogen. Am liebsten wäre er jetzt einfach stehen geblieben und hätte Uruha quengelnd mitgeteilt, dass sich seine Lust gerade so gut wie gänzlich verabschiedet hatte, und wirklich schlecht fühlte er sich dabei auch nicht. Der Mann seiner Begierde hatte ihn nun mal eiskalt abgewiesen. Da durfte er sich doch so fühlen… „Schauu~, da hinten sind sie!“, quietschte Uruha durch seine trüben Gedanken und schon wurde er ruckartig nach vorne gerissen. „Mann, Uru, nicht so schnell“, zeterte er noch, erntete dafür jedoch nur ein eindeutiges ‚Mir doch egal‘-Schnauben und fand sich sogleich am altbekannten Whirlpool wieder, der leicht erhoben auf einem kleinen Podest nicht weit zum großen Swimmingpool eine Art kleine Nische bildete. „Heyy~, Pon-Liebes! Alles Gute zum Geburtstag, du kleiner Schatz!“, Uruha neben bzw. mittlerweile vor ihm sprang begeistert an den Rand und zog gekonnt die Blicke aller Whirlpool-Insassen auf sich. „Uruu-chaaa~n“, quietschte Hiroto laut, strahlte über beide Ohren und sprang erheitert aus dem blubbernden Nass. „Dankee~, Uru-chan! Ich freu mich, dass ihr jetzt da seid! Und mein Cousee~nchen, komm lass dich drücken!“ Mit einem Satz war der Kleine an Sagas Seite gesprungen und hätte Uruha den Wirbel nicht noch rechtzeitig am Arm gepackt, wäre Saga nun durchnässt und seine Laune wäre wohl in Richtung Gefrierpunkt gesegelt. „Schätzchen, lass das lieber. Du bist klitschnass“, lächelte Uruha beschwichtigend und zog den Kleinen ein wenig zu sich heran, um ihm besänftigend durch die Haare zu wuscheln. „Ups, hab ich ganz vergessen! Egal, kommt, setzt euch auch mit rein!“, plapperte es und so schnell wie Hiroto anfangs aus dem kleinen Pool gesprungen war, so schnell befand er sich wieder in dem warmen Wasser, ließ sich glücklich seufzend neben Miyavi nieder. „Ach, mein herzallerliebster Chef ist auch da“, säuselte Uruha neckend und beugte sich leicht hinab, um in Miyavis ausgestreckte Hand einzuschlagen. „Na, mein fleißiger Tänzer? Alles fit im Schritt?“, grinste ihm der Große entgegen, worauf Uruha nur auflachen konnte. Allerdings wurde er übertönt von Hiroto, der von jetzt auf gleich ein so dreckiges Grinsen auf den Lippen trug, dass es beinahe zum Gruseln war. Geschmeidig schwang der Kleine sich auf, rutschte perfekt auf Miyavis Schoß und beugte sich nach vorn. „Willst du mich das nicht auch fragen?“, flüsterte er verführerisch in Miyavis Ohr und knabberte kurz an seinem Ohrläppchen, was dem großen Mann ein kleines Aufseufzen entlockte. Im nächsten Augenblick lag Hiroto schon in Miyavis Armen, die ihn stark umfassten und ihn so fest gegen sich drückten, dass Uruha sich fragte, wie Hiroto bei den wahrscheinlichen Quetschungsschmerzen noch immer dieses absolut selige Lächeln auf den Lippen tragen konnte. Die Lippen, die sich grade mit Miyavis verschlossen und so hingebungsvoll mit ihnen spielten, dass Uruha ein kurzer, aber merklicher Schauer durchfuhr. Alles klar… Jetzt hieß es wohl die beiden für sich sein zulassen und sich lieber anderen Menschen zuzuwenden, sonst würde er hier wohl noch ernsthaft neidisch werden. Sein Blick wanderte durch die kleine Runde, die sich im Whirlpool versammelt hatte und Uruha musste schmunzeln, als er gerade so noch einen schwarzblonden Schopf erkennen konnte, der jedoch von zwei weiteren Köpfen und dazugehörigen Körpern bedeckt wurde. Grinsend schwang er sich auf und wanderte um den Poll herum, ehe er sich amüsiert neben das Knäuel aus Fingern, Haaren und viel nackter Haut hockte. „Reiitaah~“, hauchte er willig und beinahe obszön, sah ein kleines Zucken durch Reitas Körper gehen, der vehement von zwei Kerlen bearbeitet wurde, die Uruha zumindest von dem, was er erkennen konnte, nicht zuzuordnen wusste. „Ruha, Baby“, hauchte Reita ein wenig atemlos, hatte seine genießerisch geschlossenen Augen einen Spaltbreit geöffnet und grinste, als er Uruha so dicht neben sich an dem Rand des kleinen Pools entdeckte. „Na, hast du Lust mit zu machen?“, funkelte er Uruha amüsiert entgegen, machte eine lässige Handbewegung, um Uruha zu signalisieren, dass er sehr wohl noch Platz für einen dritten in der Runde hatte, auch, wenn die beiden Kerle augenscheinlich nicht sonderlich begeistert davon waren, dass gerade jemand aufgetaucht war, der ihnen ihren Leckerbissen streitig machen könnte. Uruha konnte darüber nur lachen. „Lass mich erst mal ankommen, Schätzchen, vielleicht geselle ich mich später ja noch zu dir“, flüsterte er Reita ins Ohr, hatte sich zu ihm hinabgebeugt und drehte seinen Kopf so weit zur Seite, dass er Reita einen kurzen, aber intensiven Kuss rauben konnte. Belustigt registrierte er dabei, wie Reitas beiden Anhängsel beleidigt ihre Bemühungen, dem Schwarzblonden zu gefallen, noch mehr verstärkten und sich energischer an dem schönen Körper zu schaffen machten. Auch Reita schmunzelte angetan, schenkte Uruha noch einen erheiterten Blick und drehte seinen Kopf wieder zurück, während er entspannt noch ein wenig tiefer in das warme Nass rutschte. „Ich geh mir schnell was zu trinken holen“, informierte Uruha seine Freunde, schwang sich im selben Zuge wieder auf und erhielt im Austausch dafür Hirotos aufgeregtes Geplapper, dass er und Saga sich doch auch Badehosen von oben aus seinem Zimmer holen und mit in den prickelnden Pool springen konnten. „Das ist lieb Pon, ich werd bestimmt später nachkommen“, lächelte er den Kleinen an, der schon wieder ganz verzückt vor sich hin grinste und sich nach einem kurzen, aber eifrigen Nicken wieder Miyavi zuwendete, der augenscheinlich Hirotos ungeteilte Aufmerksamkeit wollte. Wie süß… „Saga, lass uns-…“, wollte er gerade ansetzen, brach jedoch ab und ließ seinen Blick suchend durch die nähere Umgebung schweifen, doch konnte er Saga nirgends ausfindig machen. Wo war der denn jetzt schon wieder hin verschwunden? Ohne mal Bescheid zu sagen… Kopfschüttelnd setzte sich Uruha in Bewegung, schlenderte an all den feierlustigen Leuten vorbei und wippte leicht den Kopf im Takt der Elektromusik, die das ganze Grundstück nicht sonderlich laut, aber angenehm beschallte. Auf dem Weg nach drinnen grüßte er einige Leute, die er wieder erkannte und wurde von Leuten begrüßt, die er wiederum meinte noch nie gesehen zu haben. Naja… Man konnte sich schließlich nicht alle Belanglosigkeiten merken, die sein bisheriges Leben mal gekreuzt hatten. Im großen Wohnzimmer angekommen blickte er sich erneut suchend um und entdeckte sogar mehrere kleine Bartische, die gut verteilt aufgebaut und demensprechend angenehm besucht waren. Wunderbar. So musste eine richtige Party doch aussehen! Leichtfüßig schwang er sich über den weißen Marmorfußboden zu einer der drei aufgebauten Bartische und freute sich jetzt schon auf das erfrischende Getränk, welches sein plötzlich vorherrschender Durst sehnlichst verlangte. Dort angekommen bemerkte er schnell einen viel zu vertrauten Brünetten Schopf, der geistesabwesend auf seinem Handballen gestützt ein Glas vor sich anstarrte. „Schatz, da bist du ja. Wollen wir was trinken?“, fragte Uruha aufmunternd und umarmte Saga von hinten. Der Umarmte jedoch schien darauf gerade keine Lust zu haben und wandte sich leicht unter der Berührung, grade so, als wäre Uruhas Griff irgendwie abstoßend und er müsste sich tunlichst in schlangenartigen Bewegungen daraus befreien. „Uru ich will grad nicht!“, murrte Saga verstimmt, schnappte sich sein Getränk und verschwand einfach zwischen den tanzenden Leuten. Gab’s denn so was?! Kopfschüttelnd sah Uruha seinem besten Freund hinterher und unterdrückte das Verlangen, zickig zu werden. Heute Abend würde er sich die Laune nicht verderben lassen. Er hatte Lust auf Party und diese Lust würde auch ein beleidigter, zutiefst gebrochener Saga nicht trüben, auch, wenn Uruha einfach nur wahnsinniges Mitleid für seinen besten Freund empfand. Aber naja, was konnte er jetzt schon großartig daran ändern? Richtig, nämlich gar nichts. Schnell bestellte er sich seinen geliebten Red Lychee und begab sich in Richtung der Treppe, die ihn seinem anvisierten Ziel näher bringen würde. Er fand Hirotos Vorschlag nämlich gar nicht so schlecht und so konnte er die Badeshorts ja immerhin drunter ziehen, um auf eine spontane Badelaune auch bestens vorbereitet zu sein. Gerade ging er an der geöffneten Haustür vorbei, als ihm ein bekanntes Gesicht in die Optik schwirrte und er stockend seiner Bewegung verharrte. Ehh… Dieses Gesicht… Woher genau kannte er diesen Typ noch gleich? Musternd besah er sich die relativ kleine Person, die gerade eingetreten war und stellte sofort fest, dass dessen doch eher mickrige Körpergröße durch seine immense Ausstrahlung komplett in den Schatten gestellt wurde. Was für ein schöner Mann. Die Gesichtszüge des Unbekannten waren markant, vor allem die geschwungenen Augenbrauen gaben dem Gesicht unheimlich viel Charakter und alles an diesem Kerl wirkte auf eine ansprechende Art und Weise überheblich. Wow, was für ein leckerer Typ! Allein nach den paar Sekunden, die er nun in der Tür stand, hatte er die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen und Uruha war sich sicher, dass sich hier jemand verlaufen hatte. So jemanden kannte Hiroto mit Sicherheit nicht. Wenn dann vielleicht noch Miyavi aber sonst? Nur woher kam ihm der Typ bitte so bekannt vor? Interessiert scannte Uruha das Outfit des jungen Mannes, der fast allen Anwesenden für den kurzen Moment die Sprache geraubt hatte. Das war wohl so ein Kerl, der einfach in allem was er trug umwerfend aussah. Er trug nur eine zerschlissene Jeans und ein ebenso abgewetztes rot-kariertes Hemd, welche kombiniert mit den lässigen Chucks an seinen Füßen einfach einen extrem coolen Look ergaben. Uruha sah, wie sich der Blonde Mann gleichgültig umsah, etwas zu suchen schien und sofort witterte Uruha seine Chance. Mit einer schnellen Bewegung war er an das unbekannte Objekt herangetreten und konnte einige enttäuschte Laute hinter sich hören. Ha! Erster! „Na mein Hübscher, wen oder was suchst du denn hier?“, schnurrte er verführerisch und inszenierte einen perfekten Wimpernaufschlag, der Uruha schon viele Male zu seinem Ziel gebracht hatte. Sein Gegenüber schaute nur kurz in seine Richtung, musterte ihn unverhohlen von oben bis unten, ehe sich ein breites Grinsen auf die schönen Lippen legte. „Ich suche so ‘nen blonden Typen. Wie auch immer der noch hieß, aber er trägt immer so ‘n hässliches Band im Gesicht.“ Uruha erschauderte kurz unter der unerwartet tiefen Stimme, die von diesem Mann ausging und fand sich bestätigt in seiner Annahme, dass so gut wie alles an diesem Typ umwerfend war. Was für ein Leckerbissen! Von so einem Kerl wollte man doch nur noch flachgelegt werden, um später damit prahlen zu können, dass man es in seine sicherlich glorreiche Auswahl geschafft hatte. Dunkle Augen starrten Uruha abwartend an, ehe er sich aus der gedanklichen Lobeshymne befreite und erst jetzt die eigentliche Aussage des anderen verstand. Und schon machte es ‚Klick‘. „Aaach, Reita meinst du! Der ist draußen im Whirlpool, soll ich dich zu ihm führen?“ Charmant hielt Uruha den Arm in seine Richtung und bot, freundlich wie er nun mal war, seine navigatorischen Fähigkeiten an. „Jo, mach das mal“, entgegnete der andere nur, besah sich derweil die anderen Gäste und ließ viele von ihnen unter seiner Musterung den Blickkontakt brechen. Meine Güte, was für ein Kerl! Mit Genugtuung ignorierte Uruha die neidischen Blicke und führte den saucoolen Mann an seiner Seite durch das große Wohnzimmer in Richtung Reita’s Aufenthaltsort. Uruha selbst hatte seinen blondschwarzen Freund im Club auf diesen Mann aufmerksam gemacht und gerade verfluchte er sich innerlich, damals nicht selbst auf Beutefang gegangen zu sein. Aber irgendwo gönnte er es Reita ja doch, immerhin war das wohl der Typ, von dem sein Freund die letzten Tage unaufhörlich gesprochen hatte. Ein wenig Smalltalk betreibend liefen sie in Richtung Terrasse, wo Uruha schon von weitem erkennen konnte, dass Reita und seine beiden Anhängsel noch immer heiß bei der Sache waren. „Rei, ich hab hier Besuch für dich mitgebracht“, rief er laut, als sie am Whirlpool angekommen waren und sich mit einem kurzen Blick vergewissert hatte, dass Reita ihn in seinem erhitzten Zustand gerade schnell überhören konnte. Der Schwarzblonde löste sich aus dem heftigen Zungenspiel, in das er gerade mit einem seiner Häschen verwickelt war, und hob grinsend den Kopf. „Besuch für mich? Willst du mir etwa noch ei-“, witzelte er drauf los, doch blieben ihm beim Anblick auf Uruhas Begleitung die Worte im Hals stecken. „Na Süßer“, hauchte der mega coole Typ zu Uruhas Rechten in Reitas Richtung und amüsierte sich sichtlich, dass besagter Schwarzblonder kurz zu einer Salzsäule erstarrt war. Auch Uruha konnte nicht umhin, es irgendwie…putzig zu finden, als er Reita so die Fassung verlieren sah, doch hatte sich sein Freund im nächsten Moment schon wieder gefangen. Unter unwilligem Gemurre drückte er die beiden Männer einfach von sich, stemmte sich den Rand des Pools hinauf und stand schließlich tropfend, aber breit grinsend, vor dem heißen Typen, der nicht lange fackelte und Reitas Kopf in einer einzigen Bewegung zu sich zog, um ihm einen harten, aber verdammt heißen Kuss auf die Lippen zu drücken. Recht skeptisch besah sich Uruha, wie sich die ganze Haltung seines eigentlich doch recht dominanten Freundes änderte, er irgendwie dahinzuschmelzen schien unter dem harschen Kuss, der auch den anderen Pool-Insassen ihre Aufmerksamkeit abverlangte. „Hi…“, flüsterte Reita nur leise, als der Blonde Kerl ihn unverhofft einfach von sich schob und versuchte erneut nach den vollen Lippen zu haschen, von denen er anscheinend nicht genug bekommen konnte. Doch er wurde vehement auf Abstand gehalten, erntete nur ein teuflisches Grinsen und harte Worte, die ihn aufforderten, den Fremden seinen Leuten vorzustellen. Für einen Moment stand Reita einfach nur da, verlor sich anscheinend noch kurz in dem Anblick des anderen, ehe er sich fasste, schwungvoll zu seinen Freunden umdrehte und sie allesamt anstrahlte. „Leute! Das hier ist Ruki“, wieder schwenkte sein Blick auf ‚Ruki‘ und Uruha schien zunehmens verwirrter, als er Reitas verträumten Ausdruck in den Augen erkannte. Ohje, den hatte es aber mehr als nur erwischt. Wann hatte er Reita das letzte Mal SOLCHE Blicke versenden sehen? Er glaubte, dass es in diesem Ausmaß wohl noch nie der Fall gewesen war. Ein wenig verwirrt von der gesamten Situation stellten sich auch die anderen dem kleinen Mann vor, der nur amüsiert schmunzelnd, mit verschränkten Armen vor ihnen stand und zu jedem neu genannten Namen mit dem Kopf nickte. „Ich geh mir eben was anziehen, Ruki. Dann können wir-“ „Nicht nötig“, unterbrach Ruki Reita einfach und machte eine wegwerfende Handbewegung, die zumindest in Uruha für einen Moment Unmut aufwallen ließ. Er mochte es einfach nicht, wenn jemand seine Freunde respektlos behandelte… „Ich würd eben selbst mit reinspringen, wenn noch Platz ist. So‘n heißer Whirlpool kommt mir gerade sehr gelegen“, gab Ruki seine Planung preis, wartete nicht einmal Großartig auf eine Zustimmung, als er sich schon die Klamotten vom Körper schälte. Fasziniert klebten Reitas Augen dabei an jedem Stück freigelegter Haut und wenn Uruha genau hinsah, meinte er, eine enorme Sabberspur an Reitas Mundwinkeln entdecken zu können. Schmunzelnd drehte er sich leicht zur Seite, um seinem Freund nicht allzu offen seine Belustigung zu präsentieren. Schließlich wusste er, wie wenig Reita es mochte, wenn er sich derartig über ihn amüsierte. „Dann komm ich auch eben noch mit rein“, erfreute sich der Schwarzblonde sofort und dirigierte Ruki begleitet von bewundernden Blicken in das blubbernde Wasser. Der Neuankömmling ließ sich einfach zwischen die beiden Männer fallen, die bis eben noch so lustvoll an Reita herumgeleckt hatten und es nun bestens zu verstehen wussten, ihrem plötzlichen Konkurrenten kalte und abwertende Blicke zukommen zu lassen. Ruki jedoch blieb davon gänzlich unbeeindruckt, grinste schief und musterte die beiden Kerle, die ihn mit typischen Tuckenblicken förmlich attackierten. „Ach, kommt schon Jungs“, erhob Ruki seine schauderbringende Stimme und zog Reita dabei zu sich in den Pool, „Eigentlich könnt ihr ja jetzt gehen, oder? Denkt ihr allen Ernstes euer Freund hier wird sich noch mit euch beschäftigen, jetzt wo ich da bin?" Grinsend schwang er seinen Arm um den Schwarzblonden, der sich augenblicklich gegen den kleinen Körper lehnte, ihm verträumte Blicke zukommen ließ, nur um sich anschließend doch noch einmal von ihm abzuwenden. „Sorry ihr beiden, aber jetzt wird’s wirklich eng. Könntet ihr ‘ne Fliege machen?“, raunte er plötzlich mit völliger Gleichgültigkeit in der Stimme, schenkte den Männern nur desinteressierte Blicke und zog eine Augenbraue in die Höhe, als die beiden keinerlei Anstalten machten, sich zu erheben. Sie starrten nur zu Ruki, der gelangweilt mit den Schultern zuckte und es für angebracht hielt, Reita in einer einzigen Bewegung in seine Halsbeuge zu drücken. Dabei räusperte er sich, genoss sichtlich, wie Reita von jetzt auf gleich beinahe hingebungsvoll an seiner Haut saugte und ließ sich noch ein wenig tiefer ins Wasser sinken, während er begann, Reita durch die Haare zu streichen. Uruha war fassungslos. Er hatte die ganze Zeit am Rand des Pools gestanden und das Schauspiel mit angesehen. Sein fragender Blick huschte zu Miyavi, der ihm nur genauso fragend entgegen blickte und dann nichts wissend den Kopf schüttelte. Der Brünette bemerkte jetzt, wie sich die zwei Männer leicht maulend erhoben, als Ruki ihnen schon wieder einen Blick schenkte der Marke ‚Was macht ihr denn noch hier‘ und er musste wohl einsehen, dass solche Blicke gerade von Ruki schwer zu kontern waren Noch einmal besah er sich Reita, der völlig fanatisch an Rukis Hals knabberte und anscheinend nicht genug von dessen Geschmack bekommen konnte. Zumindest verrieten das seine absolut entspannten Gesichtszüge, die einfach nur Wohlgefallen ausstrahlten. Er sah gerade noch, wie Rukis Hand Reitas Rücken entlang nach unten wanderte, unter dem Wasser verschwand und immer weiter Richtung Reitas Badehose glitt. Kurz regte sich der Schwarzblonde ein wenig, grinste dann jedoch unverhohlen gegen die Haut vor seinen Lippen und zog Ruki unter einem kaum hörbaren Keuchen in einen verlangenden Kuss. Der Blonde grinste nun ebenfalls und Uruha bemerkte mit einem leichten Ziepen in den Rippen, dass Rukis Hand hinten unter Reitas Hose verschwunden war und sich merkwürdig bewegte. Urgh! Er musste seinen Blick einfach abwenden. Das konnte er nicht sehen. Um Himmels Willen, was ließ Reita denn da bitte mit sich anstellen?! Reita! Von dem er genauestens wusste welche Rolle er im Bett übernahm, sein Reirei, von dem er schon hunderte Male durchgevögelt wurde und der bis jetzt noch nie, NIEMALS, auch nur einen Hauch seiner Dominanz abgegeben hatte! Herr Gott, Uruha konnte den zufriedenen Ausdruck gar nicht mit ansehen, der sich über Reitas gesamtes Gesicht gelegt hatte! Das war hier gerade definitiv nicht ertragbar. Mit einem schnellen „Ich geh zur Bar“, huschte Uruha davon, ließ gar keine Zeit, eventuelle Getränkewünsche mit aufzunehmen und war einfach nur heilfroh, als er außer Reichweite von dem kleinen Pool war. Furchtbar. Das war einfach furchtbar! Rei war doch sein kleiner, trottliger Obermacho, wie konnte er… Schnellen Schrittes lief Uruha zurück ins Wohnzimmer und steuerte zielsicher zu einem der aufgebauten Tresen. Er brauchte jetzt Alkohol. Alkohol, der ihn vergessen lassen würde, was er grade gesehen hatte, schließlich konnte es doch nicht sein, dass Reita… Allein es zu denken war ihm jetzt schon zu viel. Ächzend und leicht außer Atem ließ er sich auf den sporadischen Barhocker fallen und stieß die angestaute Luft aus seinen Lungen. „Einen Red Lychee bitte“, sagte er laut zu dem Barmann, der sich gerade hinter dem Tresen bückte und durch die laute Musik seinen notwendigen Getränkewunsch leicht hätte überhören können. Mit einem Schwung richtete sich sein Gegenüber auf, starrte ihn an und Uruha entgleisten die Gesichtszüge, bei dem Gesicht, welches ihm da entgegen funkelte. „Die kleine Diva. Na sieh einer an!“ Kalt und abweisend, wie er es gewohnt war. Toshiya. Der fieseste Kerl der Weltgeschichte, dieser verdammt gutaussehende Kerl, der den hässlichsten Charakter hatte, den Uruha jemals hatte kennenlernen müssen. Warum wurde er nur genau JETZT mit dieser Ballung an Gereiztheit konfrontiert? Seufzend über sein eigenes Pech fuhr sich Uruha durch die Haare, massierte kurz und unmerklich mit der Fingerspitze seine Schläfen, eher er Toshiya direkt ansah. „Toshiya. Du auch hier. Machst du mir bitte einen Red Lychee?“, fragte er betont ruhig, merklich darauf bedacht, keinerlei Anlass für irgendwelche Streitgespräche zu geben, doch schien sein mittlerweile grinsendes Gegenüber wohl in jedem seiner Worte Anlass genug zu finden, ihn wie gewohnt anzupöbeln. „Einen Red Lychee also. Passt ja zu so ‘ner Tucke wie dir!“, spuckte er hämisch von sich, vergaß es dabei nicht sein provokantes Grinsen über sein ganzes Gesicht zu verteilen und so langsam riss Uruha der Geduldsfaden. Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein! „Hör mal zu, du blöder, blauhaariger Vogel!“, keifte er laut, stemmte sich in einer Bewegung auf und schenkte Toshiya einen gereizten Blick, der von der plötzlichen Gegenwehr ein wenig überrascht zu sein schien, „Ich weiß nicht, warum du so zu mir bist und was ich dir getan habe! Aber ich denke, du wirst schon deine Gründe haben - nur sag ich dir eins: Ich hab das nicht verdient! Und es kotzt mich an, wie du mich immer behandelst! Du bist ein hochnäsiges, selbstverliebtes Arschloch und ich kann nicht verstehen, wie man jemanden wie dich überhaupt auch nur irgendwie mögen kann!“ Er atmete schwer, sein ganzer Körper zitterte leicht vor Anspannung, die die aufkeimende Wut mit sich gebracht hatte und er hasste sich dafür, dass ein nicht unbeträchtlicher Kloß in seinem Hals langsam aufwärts wanderte. Warum musste er auch jedes Mal ins Heulen geraten, wenn er sich aufregte? Das war hier grade einfach nur unpassend! Mit flachem Atem versuchte Uruha seinen Unmut zurück zu halten, sah dafür nur wie Toshiya ihn hingegen seiner gewünschten Reaktion gelangweilt ansah und abwertend mit der Zunge schnalzte. „Ja ja ja, ich versteh schon, Barbie. aber geh doch bitte zu irgend ‘nem anderen Kummerkasten, das ist nicht mein Job. Du nervst!“ Völlig fassungslos starrte Uruha den Blauhaarigen an und war wie überfahren von den harten Worte, die ihn so unverhofft niederschlugen. Wie… konnte er nur…?! Ohne ein weiteres Wort und auf seinen Drink verzichtend drehte sich Uruha weg von der personifizierten Boshaftigkeit, schenkte dem Blauhaarigen noch einen letzten, gewollt wütenden Blick und lief innerlich bebend vor Wut in Richtung Treppe. Er wollte jetzt nur mal kurz irgendwo allein sein und sich gehörig abreagieren! Dieser nichtsnutzige, verblödete, vermaledeite, hinterhältige, widerwertige Kerl! Er hasste ihn, er hasste ihn ja so sehr! Wenn er ihn noch einmal „Uruu~“, säuselte ihn plötzlich jemand von der Seite an und sogleich fand sich Uruha wieder zwischen zwei muskulösen Armen, die ihn kurz aber fest einkeilten. „To-ra-“, presste er hervor, auf der Suche nach Luft, die unter der plötzlichen Klammerattacke wohl oder übel hatte weichen müssen. Allerdings nicht für lang. „Na,du sexy Sau?“, raunte Tora grinsend, als er Uruha wieder entlassen und sich vor ihm aufgebaut hatte, ihn von oben bis unten eindeutig abcheckte und wohl zufrieden war mit dem, was er da sah. Es war ein leichtes zu erkennen, dass Tora bereits so einiges intus hatte und irgendwie brachten diese Worte Uruha zum Lachen. Auch, wenn er doch eigentlich noch hatte sauer sein wollen. „Tigerlein~, hast du schon viel getrunken?“, fragte Uruha beinahe mütterlich, lächelte und strich seinem schwarzhaarigen Freund liebevoll eine seiner schwarzen Strähnen hinters Ohr. Der Gestreichelte nickte nur Stolz und Uruha kam nicht umhin, sich Toras tolle Aufzählung anzuhören, welche Getränke denn heute schon den Weg abwärts Toras Kehle hinab gefunden hatten. „Das ist ja wirklich ganz toll~“, redete Uruha beschwichtigend auf seinen Freund ein, der nur stolz nickte und sich plumpsend auf einer der Treppenstufen niederließ, „und wie geht’s dir Tigerlein?“ „Jaa, alles klar“, faselte Tora auch sogleich und wischte sich in einer geschmeidigen, jedoch vom Alkohol leicht beeinflussten Feinmotorik seine Haare zu Recht „Ist Saga auch hier?“, brummte er weiter und anscheinend hatte Tora unauffällig klingen wollen, mit dem lässigen Blick den er aufgesetzt und der Bierflasche, die er sich zu Munde geführt hatte. Doch entging Uruha dieser interessierte Unterton nicht, der in Toras Stimme mitgeschwungen war. Auch er setzte sich nun auf die mit Teppichauflegern verzierte Stufe und drehte sich zu seinem schwarzhaarigen Freund. „Ja, Saga ist auch hier, Tora. Zumindest hoffe ich das. So deprimiert wie er gerade ist, würde ich mich nicht wundern, wenn er mittlerweile nach Hause gelaufen ist und sich ins Bett verkrochen hat.“ Zum Ende hin wurden Uruhas Worte begleitet von einem leicht tadelnden Klang und er bemerkte, dass auch Tora die stimmliche Veränderung nicht entgangen war. Schließlich war nun mal gerade Tora daran schuld, dass sich Saga seit gestern nicht nur schlecht fühlte, sondern weitestgehend sogar all seinen Lebensmut verloren zu haben schien. Und wie Uruha es schon mal sagte, hasste er es einfach, wenn sich sein bester Freund mies fühlte. „Also…“ begann Tora plötzlich und wirkte irgendwie unsicher, „Saga geht’s nicht… gut?“ Uruha konnte daraufhin nur schnauben. „Nicht gut? Ihm geht’s beschissen“, erklärte Uruha Sagas Zustand und sah verwundert, wie Toras Gesichtszüge in sich zusammen fielen. Mit einem Mal wirkte er so traurig, dass Uruha immer mehr das Gefühl beschlich, dass Tora das Seelenbefinden seines besten Freundes nicht wie anfangs erwartet unwichtig fand, viel mehr noch, er hatte gerade das Gefühl, dass auch Tora diese ganze Angelegenheit verdammt zu schaffen machte. „Hör zu, Tiger“, begann er unverwandt und hatte sofort Toras ungeteilte Aufmerksamkeit, „Hat Reita mittlerweile mit dir geredet? Ich mein… hat er mit dir darüber gesprochen?“ Fragend blickte er zu Tora, der mit einem leisen Seufzen leicht nickte. „Gut. Und jetzt sage ich, Sagas bester Freund, dir auch noch mal: Saga will dich. Er will dich so sehr, dass es ihn umbringt, wenn du ihn abweist. Glaub ihm endlich, Tora, weißt du überhaupt wie sehr es ihn mitgenommen hat, gestern?“ Der Schwarzhaarige hatte sich mittlerweile ergeben an die Wand gelehnt und lauschte aufmerksam Uruhas Worten. Er reckte seinen Hals und starrte leicht apathisch in die Luft. „Aber, Ruha…“ Doch mehr außer dieser paar Worte folgte nicht. Uruha sah ihm auffordernd in die Augen, versuchte Toras Blick zu erhaschen, denn nun wollte er auch wissen, was der andere ihm zu sagen hatte. „Sag schon“, mauserte er und piekste Tora in die Seite. Der Schwarzhaarige seufzte nur. „Also… Ich will ihn doch auch…“ Es waren nur wenige Worte, doch sie hatten Uruha überzeugt. Sie waren ehrlich und irgendwie… sehnsüchtig. Fast zärtlich betrachtete Uruha seinen schwarzhaarigen Freund, der mit einem erschöpften Ausdruck noch immer in die Luft über sich starrte. Uruha konnte nur erahnen, dass Tora wohl genauso zu leiden hatte, wie es bei Saga der Fall war. „Hey, Tiger, ich verspreche dir. Wenn du zu ihm gehst und mit ihm redest, dann wird sich das schon alles klären. Aber du musst jetzt den ersten Schritt machen, verstehst du? Saga hat nicht mehr die Kraft, auf dich zuzukommen, also…mach es jetzt endlich. Geh!“ Bestimmend aber doch mit einem Lächeln fasste er Tora am Arm und bedeutete ihm aufzustehen. „Er schwirrt hier sicher noch irgendwo rum, also finde ihn, bevor er abhaut. Viel Glück.“ Uruha erhob sich, wartete noch kurz auf das zögerliche Nicken, welches Tora in seine Richtung schickte und sah mit Genugtuung, wie sich Tora tatsächlich auf den Weg machte. Na wenn das nicht mal ein Erfolg war! Die gute Laune schien ihn zu überrollen, denn er sah das Glück seines besten Freundes in greifbarer Nähe. Und Saga hatte es verdient. Er hatte es so was von verdient. Leichtfüßig trat er die vielen Stufen zu Hirotos Zimmer hinauf und änderte seinen Plan von ‚Allein-wütend-sein‘ in ‚Badehose-schnappen-und-baden-gehen‘. Ja, das war ein guter Plan, befand er und so trat er endlich die mittlerweile abgekühlte Nacht, welche sich dank vieler aufgestellter Fackeln durch eine seicht erleuchtete Dunkelheit bemerkbar machte. Geschmeidig bewegte er sich Richtung Whirlpool, streckte sich im Gehen einmal ausgiebig und freute sich schon jetzt auf das warme Nass. Er war schon viel zu lange nicht mehr bei Pon zu Besuch gewesen, definitiv. Als er so über die feuchten Terrassenfliesen schwebte, ertönten mal hier, mal da leise Pfiffe von der Seite und Uruha registrierte aus den Augenwinkeln, wie einige Feiernde ihm wohl zugeschaut und sich an seinem Anblick ergötzt hatten. Charmant lächelnd lief er weiter und erreichte nun endlich den kleinen blubbernden Pool, in dem mittlerweile noch andere Leute saßen, die Uruha jedoch nicht kannte. Allerdings kein Grund es nicht trotzdem zu genießen. Er sah, dass Miyavi immer noch im Pool weilte, doch den meist dazugehörigen Flummi konnte er nirgends entdecken. Elegant schwang er sich neben dem einzigen bekannten Gesicht in das warme Wasser und genoss es von dem Prickeln der kleinen Luftblasen umschmeichelt zu werden. Wunderbar, einfach nur entspannend und soo~ wohltuend. Genießerisch seufzte er, fing damit Miyavis Blick ein, der nur kurz zur Seite linste, ihn wohl erkannte und mit einem leichten Lächeln bedachte, ehe auch er wieder die Augen schloss. Meine Güte war das angenehm. Genüsslich fielen Uruhas Augenlider zu und er lehnte sich nach hinten, breitete seine Arme über die gerifften Kante des Poolrandes aus. Wann hatte er sich das letzte Mal so grenzenlos entspannt gefühlt? Sagas Sorgen bereinigten sich gerade, er hatte eine tolle Arbeit, tolle Freunde… alles andere war so nebensächlich in diesem Moment, dass sich in Uruha einfach dieses Gefühl der Glückseligkeit einschlich. Nichts könnte diesen Moment zerstören, wie die nächtlichen Grillen in den Bäumen um sie herum zirpten, die Musik, welche ein wenig leiser und irgendwie angenehmer geworden war, diese wunderbare Ruhe- „Taka, ich hab jetzt Pause. Mach mal Platz.“ Nicht. Wirklich…. Uruha spürte das Wasser neben sich wallen und sogleich drang ein freudiges „Totchi!“, getragen von Miyavis angetaner Stimme an sein Ohr, welches ihn für den kurzen Moment erschaudern ließ. Womit hatte er das eigentlich verdient?! . „Komm, setz dich zu uns“, lud sein Chef den Erzfeind Nummer Eins dazu ein, Uruhas wunderbares Gefühl zu zerstören und klopfte zu allem Überfluss auch noch zwischen sich und Uruha, bevor er tatsächlich ein wenig zur Seite rutschte, um Toshiya auch ja genügend Platz in ihrer Mitte zu sichern. Warum. Waruuuum! Nicht nur Uruha schaute pikiert, auch Toshiya warf einen abschätzenden Blick von Miyavi, zum angebotenen Mittelplatz und weiter zu Uruha, der es sich stark verkniff, diesem Machoarschloch die Zunge raus zu strecken. „Was ist los Totchi, hast du Angst vor dem Wasser? Das flach, keine Angst“, witzelte Miyavi, was ‚Totchi‘ nur mit einem gemurrten „Halts Maul, Taka“ kommentierte und sich tatsächlich zu Uruhas Rechten in das warme Wasser gleiten lies. Mit jedem Zentimeter, der Toshiyas Körper ins Wasser glitt, nahm die Spannung zwischen ihm und Uruha irgendwie zu und der Brünette fühlte sich von jetzt auf gleich einfach nur unwohl. Warum spürte er denn nur auch mit einem Mal so deutlich, dass das Arschloch Nummer eins gerade neben ihm saß? Und warum glitzerte dessen Haut unter dem Wasser wie silberne Seide…? Schnell schaute Uruha in eine andere Richtung. Dieser Kerl war einfach nur scheiße und er wollte gar nichts an ihm toll finden. Es war auch gar nichts toll an diesem Macho, nicht einmal diese wundervollen Gesichtszüge und auch nicht diese ausgeprägte Augenpartie, diese perfekt geformten Lippen… Nein, nein verdammt! Miyavi und Totchi begannen ein Gespräch über den heutigen Arbeitstag und auch wenn Uruha eher zwangsläufig mit zuhören musste, lenkte es ihn doch von seinem verwirrten Gedanken ab. War er etwa mittlerweile schon wieder so unausgelastet? Dass er sich sogar ernsthaft einredete, dass Captain Blaubär auch nur irgendwie attraktiv war? War er nicht. Definitiv nicht! „Und, Uru-chan, wie kommst du mit dem Team klar?“, wurde plötzlich eine Frage an ihn gerichtet und es schien, als wolle Miyavi Uruha gern in das Gespräch mit integrieren. Mit Miyavi würde er ja noch reden, aber mit DEM da? Pff~ Bei Miyavis Frage bemerkte Uruha, wie sich Toshiya leicht, wirklich kaum bemerkbar, neben ihm verspannte und irgendwie schoss Uruha die Frage in den Kopf, ob Toshiya vor Miyavi eventuell geheim halten wollte, welchen Umgangston genau er Uruha gegenüber zu wählen pflegte. Immerhin hatte er, seit sie hier zu dritt saßen, noch keine einzige Beleidigung an den Kopf geworfen bekommen. Uruha befand seine Annahme für richtig, vor allem bei dem leicht warnenden Blick, den Toshiya ihm unbemerkt sendete und er fragte sich wirklich, wie wenig der Blauhaarige eigentlich von ihm halten musste. Dachte der ernsthaft er würde ihn so einfach verpetzten? Obwohl… eine Überlegung war es eigentlich wert! „Ach, bis jetzt wurde ich von allen“, säuselte er und betonte das ‚allen‘ wirklich mehr als deutlich, „nett empfangen. Ich glaube ich werde mich gut integrieren können." Miyavi strahlte und auch Uruha strahlte, doch war sein Blick während des Sprechens nicht eine Sekunde von Toshiya gewichen, der ihm immer noch mit diesem abweisenden Ausdruck ansah. So schöne Augen… „Alles klar. Dann freu ich mich auch weiterhin mit dir zusammen zu arbeiten“, plapperte Miyavi stolz, klopfte ihm anerkennend auf die Schulter und erhob sich dann. „So meine Lieben, ich bin langsam schrumpelig und so will ich meinen kleinen Teufel heute Nacht nicht empfangen.“ Ein diabolisches Grinsen legte sich auf die gepiercte Lippen und schon schwang sich Miyavi enthusiastisch aus dem vor sich hin blubbernden Pool. „Ich werd mich mal abduschen gehen. Wenn Momo fragt wo ich bin, sagt ihm ich bin im Bad im ersten Stock. Bis Später dann.“ Und mit diesen Worten war Miyavi verschwunden. Eine Stille legte sich über den Pool und kühlte die Atmosphäre von jetzt auf gleich lawinenartig in Richtung Minusbereich ab. Super. Jetzt saß er hier allein mit Toshiya, war ihm hilflos ausgeliefert und fühlte sich zudem überhaupt nicht wohl, die ganze Zeit so penetrant von diesem Arschloch angegafft zu werden. Vor allem weil sie beide bis auf ihre Shorts nichts anhatten… Aber das war ja eigentlich auch nebensächlich – nein, es war vollkommen egal! „Bist ja ‘ne ganz schöne Hühnerbrust“ ertönte sogleich die eisige Stimme neben ihm und konnte Uruha sich ein ergebenes Seufzen einfach nicht verkneifen. „Hast du’s bald?“, zickte er mehr als dass er gelangweilt klang und hatte sein Ziel, einfach mal genauso abweisend zu sein, damit deutlich verfehlt. „Ernsthaft“, redete er jedoch sofort weiter, „wenn du jetzt so weiter machst, geh ich lieber gleich wieder. Das ist mir hier zu stressig mit dir.“ „Dann geh lieber“, konterte Toshiya trocken und dieses verlockende Angebot ließ Uruha sich nicht zweimal sagen. Er schwang sich wortlos auf, drehte Toshiya den Rücken zu und wollte sich gerade den Beckenrand hochstemmen, als ihn ein erschrockener Laut hinter ihm zum Stocken brachte. „Was-… Was ist das?“, ertönte es entsetzt hinter ihm und das erste Mal meinte Uruha keinerlei Abweisung oder Verachtung in der Stimme des anderen erkennen zu können. Er drehte sich um, sah in Toshiyas geweitete Augen und er wusste, was den anderen gerade so aus der Bahn geworfen hatte. Ein Wunder, dass er nicht darüber lachte… „Das ist ein Mal“, antwortete Uruha leise, sah Toshiya dabei einfach nur in die Augen, doch schien der Blauhaarige nicht wirklich zu begreifen, was er damit meinte. War ihm aber jetzt ehrlich gesagt auch egal… Er wand sich wieder dem Poolrand zu, stemmte sich hinauf und griff sich sein Handtuch, lief dann einfach in Richtung der Bänke, die fernab von dem kleinen Whirlpool rings herum um den großen Swimmingpool angesiedelt waren. Ein wenig erschlagen wollte er sich gerade auf eine der Sitzgelegenheiten niederlassen und seinen Gedanken freien Lauf lassen, als er eine ihm sehr bekannte Stimme ebenfalls sehr bekannte Laute von sich geben hörte. Sein Blick wanderte zur Seite und er musste wirklich zweimal hinschauen, um sicher zu sein, dass ihm seine Optik wirklich keinen Streich spielte. Doch das tat sie nicht. Ein ihm ebenso bekannter Brünetter Schopf lugte am oberen Ende einer der Liegen hervor, während der dazugehörige Körper begraben wurde von einem weiteren, sodass die beiden Menschen kaum noch auseinanderzuhalten waren. Schwarze und Brünette Haare vermischten sich, wurden eins und passten in diesem Moment so wunderbar zusammen, dass Uruha glücklich zu Lächeln begann. Ja, das war definitiv eine schöne Kombination. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued x_______x es ist ruki!!! wie unerwartet xD sorry für (mal wieder) so nen standartpair aber... rei x uru ist für mich DAS ultimative pairing ** dazu folgt in Kürze übrigens ein behandelnder OS namens Ecstasy... >___< Kapitel 17: ~Vierzehn~ ---------------------- >_________________________________< ohgottohgottohgott... es tut mir so leid ;__; ernsthaft... 4 monate! Ich bin schlecht, verdammt xD Okay, es ist nicht mehr zu ändern, allerdings will ich anmerken, dass ich ab nächsten Monat studiere und da evtl noch..weniger zeit haben werde >__< Aber das schreiben klappt wenigstens!! und ich LIEBE die story.. ich werde niemals abbrechen oder pausieren oder sonstiges.. nur die Uploads könnten halt ein wenig dauern v.v trotzdem versuch ich es nicht mehr auf 4 monate kommen zu lassen... gott das ist nen drittel vom Jahr x___x wahnsinn Widmung. Hm.. ich habe viiiiele Dinge denen ich es widmen will xD Zum Einen meiner fleißigen Oberfürstin von Humboldt :D Wir rocken daaaas! Zum Anderen meiner noch fleißigeren Losyschwester (mal wieder xD) Auch DU rockst das :D Es wird schwer am Anfang, SEHR schwer wahrscheinlich, aber du stehst das durch, verstanden? Aufgeben gibts nicht :D und ehm.. ja.. dann noch Dir en grey für so saaagenhafte GEILE Konzerte *Q* und der Warenannahme xDDD Das muss sein.. Gott ich bin zwei Meter an Kyo vorbei gelaufen!! Ohne secureties, ohne fans - nur wir und sie!! wahaha *durchdreh* ok..dinge die keinen interessieren xD und meiner Oma weil sie vorgestern stolze 80 geworden ist und ich sie liebe ehm ja.. das wars... sorry nochmal v.v ~~~~~~*°*~~~~~~ Uruha lächelte zufrieden, besah sich noch kurz die ineinander verschlungenen Körper, ehe er sich mit einem aufgeregten Kribbeln in der Magengegend wieder wegdrehte. Die Freude durchströmte ihn – Saga und Tora hatten es endlich geschafft, endlich hatten sie einander gefunden und würden sich hoffentlich nie wieder gehen lassen. „Rrrr du geiles Stück“, raunte eine tiefe, eigenartige Stimme hinter ihm und schon im nächsten Moment hörte er Saga aufkeuchen. Ungläubig verharrte Uruha in seiner Bewegung, lauschte akribisch in die Richtung hinter ihm, um sich zu vergewissern, dass er sich gerade verhört hatte. Doch alles was er vernahm, war ein angeregtes Raunen, aufgeheizte Worte, getragen von einer Stimme, die er nicht kannte. Ruckartig drehte er sich um, besah sich erneut das menschliche Knäuel auf der Liege und erstarrte. Ein unfreundlicher Totenkopf grinste ihm schelmisch entgegen, verzierte die kräftige Schulterpartie des Mannes, der sich gerade an Saga zu schaffen machte. Tora hatte kein Tattoo, Tora war nicht so- „Sag mal spinnst du?!“, schrie Uruha laut, stiefelte wütend auf seinen besten Freund zu, der schamlos seine Beine um den Steiß des anderen geschlungen hatte und mittlerweile anstößige Bewegungen in seine Richtung sendete. Erschrocken hielten die beiden Männer inne und schon sah er Sagas verwirrte, reichlich verschleierte Augen, die versuchten ihn durch leicht verschwitzte Haarsträhnen hinweg zu fokussieren. „Uuhhruuuh~“, säuselte Saga lallend, als er ihn erkannte, grinste sich einen ab und schien gar nicht zu bemerken, dass sich Gerufener mit einem wütenden Funkeln in den Augen vor ihm aufgebaut hatte. „Sag mal Saga hast du sie noch alle? Bist du verrückt geworden?!“ Unwirsch versuchte Uruha den fremden Kerl von seinem besten Freund runter zu ziehen, doch stieß er dabei auf unerwartet heftige Gegenwehr. „Fass mich nicht an Mann“, knurrte der Typ aggressiv, rangelte gegen Uruhas Bewegungen und griff letztendlich mit einem missfallenden Laut nach Uruhas Handgelenken und schupste den Brünetten von sich. Uruha stolperte, taumelte rückwärts und fing sich, bevor er noch einen uneleganten Abgang in den weiträumigen Pool hätte machen können. „Heee“, hörte er Sagas trunkenes Nuscheln und erblickte seinen besten Freund, der sich mittlerweile leicht aufgerichtet hatte, „Lass‘as ma mannn~“, maulte er und drückte leicht gegen die tätowierte Schulter, „…Uruuh~… wennu midmachn wills kannsu gern..hhhk… gern… midmachn, mhh~?“ Saga grinste ihm entgegen, verschwommen und winkte ihn ernsthaft einladend zu sich, sodass Uruha so langsam aber sicher seine gerade erst wiedererlangte Haltung verlor. „Saga realisierst du überhaupt noch?! Du machst hier schon wieder mit irgend‘nem Kerl rum und Tora…Tora wird das mitbekommen! Und dann hast du es nur noch einmal mehr verkackt, Mensch! Dabei-“ „Jajaja, is dochma gud jez!“, unterbrach ihn Saga unwirsch, drängte sich an dem recht düster dreinblickenden Kerl vorbei und zog diesen in derselben Bewegung mit sich, „‘Ch weiß‘doch dass’ch alls falsch mache…Is oke, Uru! Is okey! Gut jetz, ok? Hab da keine Lusd mehr drauf, dass doch eh all’s egal jez! Komm-“, lallte Saga kaum verständlich zusammen und zog seinen diesnächtlichen Lover mit sich. Uruha bekam nur noch einen hämischen Blick von Sagas plötzlich wieder gut gelaunter Begleitung serviert und starrte fassungslos den beiden Männern hinterher, die bereits im Gehen wieder ihre unanständigen Finger in unanständige Zonen gleiten ließen und Uruha fragte sich langsam, ob es überhaupt noch Hoffnung für diesen Trottel gab, der sich sein bester Freund schimpfte. Wie bescheuert musste man bitte sein? Eilends setzte er sich in Bewegung, begab sich geschwind auf die Suche nach Tora, um wenigstens die Hälfte der Tragödie abzuwenden, die er beängstigend nah vor seinem inneren Auge aufleuchten sah. Tora ablenken und hoffen, dass Saga sich mit seinem Typen wenigstens außerhalb der Villa ein ruhiges Plätzchen zum Vögeln gesucht hatte, vielleicht gab es dann ja doch noch Hoffnung für die beiden Idioten, wobei Saga gerade an weitaus ausgeprägter Idiotie litt, als ihr schwarzhaariger Freund. Mit hektischem Atem, ein Gemisch aus Eile und Nervosität, betrat Uruha das weitläufige Wohnzimmer und ließ seinen Blick schweifen. Tora, Tora… War er hier irgendwo? Sein Blick glitt über die kleine Bar, über tanzende Menschen, feierlustige Paare, die ihre Liebe in einer beinahe unpassenden Euphorie nach außen trugen und über wildherumknutschende Gäste, die nach Uruhas Meinung auch gern in einen separaten Raum hätten wechseln dürfen. Ihm wurde beinahe schlecht als er unter genau diesen Gästen erneut Saga erkannte und plötzlich setzte sein Atem aus. Tora – er hatte ihn gefunden… Jedoch nicht schnell genug. Toras Ausdruck war gequält, so verletzt und wütend, dass es sich schmerzhaft in Uruha zusammen zog. Er sah, wie sein schwarzhaariger Freund das Knäuel aus Saga und dem Fremden betrachtete, die Hände zu Fäusten zusammen ballte und harsch seine Unterlippe malträtierte, ehe ein leises Aufstöhnen Sagas anscheinend die letzten noch laufenden Nervenstränge riss. Sprungartig setzte er sich in Bewegung, packte den fremden Typen an seinem gut trainierten Oberarm und zog ihn mit einem so schmerzhaften Ruck von Saga runter, dass Uruha allein vom Zuschauen eine Gänsehaut bekam. „So sehr liebst du mich also, ja?“, schrie Tora laut, brachte damit nicht nur Saga deutlich zum Zusammenzucken, sondern auch diverse Gäste, die in unmittelbarer Nähe gestanden und Toras Urschrei förmlich um die Ohren gefegt bekommen hatten. „DU erzählst mir hier irgendeinen SCHEISS von Liebe und fickst mit dem nächstbesten Kerl rum?! Du bist so eine widerliche SCHLAMPE, Saga, so verdammt widerlich!“, brüllte Tora weiter und Uruha sah die Ohrfeige beinahe schon auf Saga zufliegen, doch schien sich Tora zumindest in diesem Punkt noch eines letzten Funkens Selbstbeherrschung bewusst zu sein. Sagas Augen waren geweitet, starrten erschrocken und verängstigt in Toras von Wut gekennzeichnetes Gesicht und es war, als hätten die harschen Worte ihm die Fähigkeit zum Sprechen geraubt. „I-Ich-…h-h-“, setzte Saga an, doch kam er mit seinen stotternden Versuchen nicht weit, da Tora ihn einfach unterbrach. „Du bist echt das Letzte, Saga! So falsch und verlogen, so-, so-“, Tora strauchelte, fand anscheinend einfach keine passenden Worte, die die Enttäuschung in seinem Inneren hätten beschreiben können, die sich gerade deutlich auf seinen Gesichtszügen abzeichnete. Saga hingegen sah aus, als hätte man ihm eine Faust ins Gesicht gerammt. Er erhob sich wankend, streckte verzweifelt eine Hand nach Tora aus, die jedoch von dem Schwarzhaarigen nur unwirsch zur Seite geschlagen wurde. „Tora… ‘ch meins doch ernsd…“, stammelte Saga unbeholfen, versuchte erneut sich Tora zu nähern, doch wich dieser nur weiter von Saga zurück, vergrößerte die Distanz zwischen ihnen Schritt für Schritt, sodass Saga nur ein schwaches Hauchen entfleuchte. „Ch hab doch nur so… g‘littn“, waren die wehleidigen Worte, doch sie schienen Tora nicht im Entferntesten zu erreichen, geschweige denn irgendwie seine immense Enttäuschung zu lindern. „Erzähl hier nicht so einen Mist…“, raunte der Schwarzhaarige und in seiner Stimme lag ein derartig bedrohliches Knurren, dass Uruha erneut eine Gänsehaut überflog. Selten hatte er Toras Stimme so kalt erlebt, so getränkt in unterdrückter Wut und Verzweiflung… Nein, in diesem Moment war sich Uruha sicher, dass er Tora noch NIE so erlebt hatte. „Du bist einfach ‘ne verlogene, kleine, dreckige Schlampe, Saga! Und du wirst dich niemals, niemals ändern!“, fauchte Tora ein letztes Mal, war bereits bis zur Haustür zurückgewichen, an der er sich mit einem letzten, missbilligenden Blick in Sagas Richtung umdrehte und einfach durch die offenstehende Tür verschwand. Eine erdrückende Stille breitete sich über den Raum aus und es war, als habe jemand für einen kurzen Moment auf die Pause Taste gedrückt. Nur die unpassende Elektromusik dudelte munter vor sich hin und verpasste der ganzen Situation einen derartig schalen Beigeschmack von Ironie, dass es unangebrachter nicht hätte sein können. Uruhas Blick huschte zu Saga, der wie paralysiert keinen halben Meter vor der Couch verharrte und Löcher in den mittlerweile leeren Eingangsbereich starrte. Um sie herum begann es bereits wieder leise zu wuseln, Leute kehrten in ihre Gespräche zurück und hatten anscheinend begriffen, dass kommentarloses Rumgaffen gerade nicht unbedingt das Angemessenste war. „Saga…“, seufzte er leise und setzte sich in Bewegung, tippte vorsichtig gegen Sagas noch immer halb ausgestreckten Arm, der unter der unmerklichen Berührung leicht wegzuckte. „Hmmm?“, murmelte Saga abwesend, blickte aus verschleierten Augen zu Uruha auf und erst jetzt bemerkte der Brünette, dass Saga um ein ganz schönes Stück eingesunken war. „Saga, ist alles-“ „Boah ja! ‘S alls oke, Uru, ja?!“, unterbrach ihn Saga jedoch plötzlich, klang mit einem Mal wütend und schubste Uruha von sich, der mit der jähen Attacke nicht gerechnet und bei dem heftigen Schubser beinahe das Gleichgewicht verloren hatte. „Ihr müssd mir nich alle…alle sag’n wies richtg gehd, oke? Is doch eh… ales scheise…“ Saga murrte unverständlich, ließ sich wieder auf das Sofa sinken und zog den widerlich grinsenden Kerl erneut zu sich, der ohne mit der Wimper zu zucken über Saga herfiel und ihn in die weichen Kissenpolster drückte. Fassungslos stand Uruha einfach nur daneben und besah sich seinen besten Freund, der mittlerweile wieder voll im Gange war, die ganze Angelegenheit mit Tora nur noch um einiges komplizierter und wahrscheinlich auch noch auswegloser zu gestalten. Ein tiefes Seufzen entfleuchte ihm bei dieser Erkenntnis und er fuhr sich grübelnd über die Augen, als er darüber nachdachte, dass Saga gerade wahrscheinlich seine letzte Möglichkeit verspielt hatte, Tora für sich zu gewinnen. Stattdessen lag er hier vor ihm auf der Couch und ließ sich seinen restlichen Verstand aus seinem Hirn vögeln, nicht mal im Klaren darüber, was für Konsequenzen das hier alles für sie haben konnte. Für ihre Freundschaft. Ihre gesamte Clique… Er mochte gar nicht daran denken. Mit einem leicht enttäuschten Blick, den Saga natürlich nicht mitbekam, drehte sich Uruha weg von der unangenehmen Szenerie und wollte sich gerade auf den Weg zu einem dringend notwendigen Nervenberuhiger machen, als plötzlich eine unanständige Hand über seine nackten Oberschenkel strich und ihn eine wichtige Sache in Erinnerung rief. „Na, mein Schöner~ Bei deinem Outfit musst du aber aufpassen dass wir nicht alle gleichzeitig anbeißen“, raunte ihm eine dunkle Stimme von hinten ins Ohr und auch ohne den unangenehmen Dialekt wahrzunehmen und die sich immer weiter abwärts tastenden Finger zu spüren, wusste Uruha, dass er hier schnellmöglich einiges klar stellen musste. „Perverses Schwein!“, rief er laut, wirbelte ruckartig herum und verpasste dem plötzlichen Grabscher, der sich der Wendung der Situation noch gar nicht so bewusst wurde, eine gehörige Backpfeife, die so einiges an Stimmgewirr in diesem Raum noch übertönte. Überraschte Blicke flogen in seine Richtung, beobachteten amüsiert, wie Uruha mit einer Leichtigkeit den überrumpelten Kerl zur Seite drückte und erhobenen Hauptes zur Treppe stolzierte. Eklige Kerle, wohin das Auge reichte! Innerlich war Uruha gerade absolut mulmig zu Mute und er hoffe einfach, dass der Typ ihm jetzt nicht hinterherhechten würde. Zum einen hatte er nun wirklich weder Lust, noch den Kopf dafür, sich mit einem halbbesoffenen Primaten zu streiten, der es wahrscheinlich eh nur auf einen schnellen Fick für den voranschreitenden Abend abgesehen hatte. Zum anderen allerdings war Uruha durch die Grabsch-Aktion wieder bewusst geworden, dass er ja noch immer in Badeshorts durch die Gegend gewuselt war und er sich vielleicht doch mal wieder einer ordentlichen Bekleidung annehmen durfte. Zielsicher steuerte er in Richtung Badezimmer, um sich den allseits bekannten Chlorgeruch von der Haut zu waschen, der nach jeglichen Poolgängen bekanntlich gerne an einem haften blieb und Uruha schon des Öfteren dazu angetrieben hatte, allerlei solcher Unternehmungsaktionen nur mit gewissem Abstand und einer vollen Deodose zur Hand beizuwohnen. Er mochte diesen Geruch einfach nicht und am schlimmsten war es, wenn er sich in den Haaren festsetzte. Schwungvoll öffnete er die Badezimmertür, gedanklich noch immer versunken an ihren letzten Freibadbesuch, an dessen Ende er Reita eigenhändig unter die Dusche gezogen und komplett einshampooniert hatte, da sein werter Freund mit absoluter Belustigung darauf hatte bestehen wollen, sich nur zu säubern, wenn Uruha ihn mit all seiner Manneskraft tatkräftig unterstützte. Dabei war er an diesem Tag nicht mal mit ins Wasser gegangen…! Ein leiser Laut ließ Uruha aus seinen Gedanken schrecken, sodass er verwundert aufblickte, nur um im nächsten Moment wie angewurzelt in seiner Bewegung zu verharren. Seine Augen weiteten sich bei dem Bild, welches sich ihm förmlich aufzwang und es brauchte seine Zeit, bis die Information, WAS er gerade vor sich sah, gänzlich an sein Gehirn vorgedrungen war. Dunkle Augen blitzten ihm feurig entgegen, auffordernd und hochamüsiert, sodass ein eiskalter Schauer Uruhas Wirbelsäule hinabrann und ihn förmlich an den Boden kettete. Er konnte sich nicht bewegen, konnte nicht einmal seine Augen abwenden von der Szenerie, die sich vor ihm abspielte, so sehr er es auch in diesem Moment gewollt hatte. Er war nicht im Stande seinen Blick abzuwenden von den pechschwarzen Augen, die ihn so hämisch, voller Genugtuung entgegen funkelten und ihm ein derart eigenartiges Gefühl in die Magenkuhle legten, dass er sich am liebsten einfach umgedreht und die Flucht ergriffen hätte. Stattdessen stand er einfach nur da, unfähig wie ein stummer Fisch einen Ton über seine Lippen zu bringen und besah sich den zügellosen Akt, der vor seinen Augen beinahe festlich zelebriert wurde. Das laute Keuchen hallte in seinen Ohren wieder, das hohe Wimmern des sich räkelnden Körpers ließ Uruha leicht erschaudern, doch war es etwas anderes, was ihn in diesem Moment beinahe paralysiert in seiner Starre hielt. Es war dieser Blick, Toshiyas Blick, der sich so unbarmherzig in den seinen bohrte und ihn festhielt, mit einer Vehemenz in der Situation festkettete, dass Uruha beinahe schlecht wurde. Toshiyas überlegenes Funkeln, welches Uruha mittlerweile zur Genüge kannte, ließ ihn innerlich um seine Beherrschung kämpfen und dieser überhebliche Glanz, gefüllt von purer Arroganz und beinahe unverschämter Belustigung machte es ihm schwer, in diesem Moment die aufwallende Anspannung in seinem Inneren noch irgendwie zügeln zu können. Stoßartig presste Uruha die angestaute Luft aus seinen Lungen, starrte weiterhin auf die ineinander verschlungenen Männer, ehe ihn ein einzelner, unerwarteter Zug die Luft abschnitt. Toshiya begann mit einem mal so anrüchig, so verboten zu Grinsen, dass die erste Gänsehaut über Uruhas Leib kroch, doch als der Blauhaarige hinzu noch begann, sein Tempo zu beschleunigen, sich immer hemmungsloser, erbarmungsloser in den unter sich liegenden Körper zu treiben und dafür nur noch weitere lustgetränkte Laute kassierte, löste sich ein ungemeines Zittern von Uruhas geballter Anspannung, welches Toshiya mit ansteigender Genugtuung zur Kenntnis nahm. Er biss sich, noch immer mit diesem überheblichen Grinsen, in seine feuchtgeküssten Lippen, warf seinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen, ehe er unter einem tiefen Grollen begann, den Körper unter ihm zu penetrieren, ihn aufs äußerste zu reizen, sodass der fremde Kerl aufschrie, lauthals seinen Namen stöhnte und sich unter ihm wand, seine Hände dabei fest in Toshiyas Schultern krallte, welche sich anspannten unter der sicherlich schmerzhaften Berührung. Uruhas Augen huschten fort von Toshiyas faszinierendem Anblick, legten sich auf die angespannten Oberarmmuskeln des Blauhaarigen, die von einem leichten Schweißfilm überzogen ihre stetigen Kontraktionen derartig gut zur Schau stellten, dass in Uruha ein Impuls aufwallte, sie berühren zu wollen, sie abzulecken und den salzigen Geschmack mit seiner Zunge aufzufangen… Schockiert ertappte sich Uruha bei diesem Gedanken, blickte beinahe fluchtartig wieder zurück in Toshiyas Gesicht, nur um sich im nächsten Augenblick zu vergewissern, dass sein plötzliches Begehren für den Moment unentdeckt geblieben war. Dafür wurde er nun konfrontiert mit einem Anblick, der ihm für einige Sekunden die Knie weich werden ließ. Ohne dass er es merkte, klappte sein Unterkiefer nach unten und er konnte nicht anders, als die schlanken Züge zu studieren, die voller Lust gekennzeichnet einen Schauer nach dem anderen über Uruhas Körper jagten. Die Augen geschlossen und den Kopf in den Nacken geworfen, stöhnte Toshiya leise, und doch so markerschütternd seine Lust nach außen, ließ die sicherlich heiße Luft aus seinen Lungen über seine leicht geöffneten Lippen wandern, welche sich kräuselten, als seine Zunge darüber glitt und sie nur noch verführerischer glänzen ließ. Uruha schluckte schwer und besah sich in einer beinahe morbiden Faszination, wie sich ein kleiner Schweißtropfen von Toshiyas Schläfe löste und bedächtig über die arbeitenden Gesichtszüge abwärts kroch, entlang der zuckenden Mundwinkel, die ihn in diesem Moment so sehr ergriffen, dass sein Blick an ihnen haften blieb und er sich verlor, in der Begutachtung des weichen Lippenfleisches, welches ihn so wohlgeformt, so verführerisch geschwungen…angrinste. Ruckartig flog Uruhas Blick nach oben, sah plötzlich in Toshiyas gänzlich geöffnete Augen, die gefüllt waren von einer Häme, die Uruha direkt einen Schlag in die Magenkuhle versetzte. Zu spät realisierte er, was gerade geschehen war, doch spätestens als sich Toshiyas Blick in seiner Belustigung nur noch steigerte und er mit purem Vergnügen in Uruhas Schrittgegend starrte, drang es zu Uruha durch, was genau dieses schummrige Gefühl in seinem Körper eigentlich zu bedeuten hatte. Erschrocken schnappte er nach Luft, entzog sich dem stechenden Blick und drehte sich auf dem Absatz um, die Tür dabei hinter sich zuwerfend, welche durch den Überschuss an Schwung bedächtig in der Verriegelung erzitterte. Sein Herz wummerte gegen seinen Brustkorb und ein stechender Schmerz durchbohrte seine ganze Bauchpartie, ehe er sich fassungslos selbst in den Schritt griff und ein lautes Fluchen seine bebenden Lippen verließ. Das… konnte doch wohl nicht wahr sein! Völlig von der Rolle rannte er in Hirotos Zimmer, schnappte sich seine Sachen und zog sie sich einfach über die mittlerweile getrocknete Badehose und begab sich auf fast direktem Wege nach draußen. Er brauchte jetzt frische Luft, sonst würde er an diesem verdammten Schamgefühl ersticken! Schnellen Schrittes rannte er die Treppe hinab, lief noch kurz an der Bar vorbei, um sich immer aufgelöster irgendeinen Wodka-Mix zu bestellen, von dem er sich sofortige nervliche Abkühlung versprach. Gott, wie hatte er sich so gehen lassen können?! Mit dem Glas in der Hand steuerte er die Terrasse an und ließ sich schließlich erschlagen am Rand des großen Swimmingpools nieder, in dem noch so einige Leute munter vor sich hin plätscherten. Ihm selbst jedoch war gerade nach allem andere zu Mute, als sich ausgelassen über irgendwelche Belanglosigkeiten zu amüsieren, auch, wenn er sich für die vorherige Situation am liebsten kräftig und vor allem laut selbst ausgelacht hätte. Er nahm einige große Schlucke von seinem kalten Getränk und brachte die Eiswürfel darin zum Klirren, als er das Glas neben sich wieder auf den Boden ließ. Wie um Gottes Willen hatte ihm das passieren können? Es durchsickerte ihn mehr und mehr, wie der hinabrennende Alkohol in seiner Kehle, dass er allen Ernstes gerade einen Steifen bekommen hatte, wegen Toshiya…VOR Toshiya! Oh Gott, wie peinlich konnte er eigentlich sein? Seufzend fuhr er sich durch die Haare, merkte, dass sie mittlerweile leicht zerzaust waren und starrte mit abnehmender Zuversicht auf die leicht wallende Wasseroberfläche. Ihm war schlecht. Allein der Gedanke daran, dass Toshiya ihn nun bis an sein Lebensende mit dieser Sache aufziehen und ihm jedes verdammte Mal in riesige Verlegenheit stürzen würde, brachte Uruha dazu geknickt den Kopf hängen zu lassen. Warum musste dieser Kerl bitte auch genau dieses Bad belegen? Und warum zur Hölle hatte er nicht abgeschlossen? Dann wäre es auch niemals dazu gekommen, dass er sich in dieser prekären Lage wieder gefunden hätte, starrend, auf den Akt zweier Menschen, die ihre körperliche Vereinigung in vollsten Zügen genossen… Wenn er daran dachte, wie wollüstig der Mann unter Toshiya gestöhnt hatte, wie er sich umhergeworfen hatte und genossen…, es mit einer Intensität genossen hatte, dass Uruha noch jetzt eine leichte Gänsehaut überflog. Wie es wohl war, so unter Toshiya zu liegen…? Ihn in sich zu spüren und von seiner groben Behandlung, diesen harten Stößen in die Ekstase getrieben zu werden? Ob es sich genauso gut anfühlte, wie Uruha es sich ausmalte… oder vielleicht sogar noch besser? Schmachtend seufzte Uruha erneut seinen Unmut nach außen, malte mit seiner Fingerspitze leichte Kreise auf den Boden, ehe er plötzlich zusammen zuckte und sich knallhart dabei erwischte, wie er erneut in diese schiere, unpassende Schwärmerei verfiel. Oh verdammt noch mal! Was sollte das denn bitte?! „Oh Gott das ist so peinlich“, hauchte er matt, völlig geknickt und ließ den Kopf hängen, als er sich der Situation und seinen eigenartigen Gefühlen diesem schrecklichen Menschen gegenüber bewusst wurde. Das ging über all seine bisherigen Schwärmereien hinaus, noch nie hatte Uruha so bedingungslos alles an einem Menschen fasziniert, noch nie-… „Oh ja, das ist wirklich peinlich!“, meldete sich plötzlich eine Stimme zu Wort und dieser unterkühlte Tonfall, gemischt mit purer Belustigung und Arroganz, ließ Uruha noch um ein ganz schönes Stücken weiter in sich zusammensinken. Er wollte sich jetzt nicht umdrehen und in dieses selbstgefällige Gesicht schauen… Er konnte es nicht, denn der Triumph, der in den kalten, so faszinierenden Augen liegen würde, wäre für Uruha gerade nicht tragbar. Doch als Toshiya weiterhin begann, hämische Worte gegen hin zu richten, sich zu amüsieren, über seinen offensichtlichen Ausrutscher, da wusste Uruha, dass in diesen Moment kein Weg an der Konfrontation mit diesem Mann vorbei führen würde. „Was willst du… Toshiya?“, murmelte er leise, drehte sich um und versuchte kurz seinen Blick auf den des Blauhaarigen zu legen, was ihm allerdings gänzlich misslang, sodass er nur auf die Füße starrte, die unweit zu seiner Sitzposition den Poolrand schmückten. Doch auf seine Frage hin herrschte Stille, er sah, dass Toshiya vor ihm stand, doch hätte er es nicht besser gewusst, hätte er gedacht, der Blauhaarige sei bereits von dannen gezogen - badend in seiner Götze über Uruhas Erniedrigung. Uruha seufzte erneut, huschte kurz mit dem Blick nach oben, um ein kurzes Regen in Toshiyas Augen hervorzurufen, die augenblicklich wieder gefüllt waren mit dieser Ablehnung, welche Uruha gerade all seinen restlichen Mut raubte. „Warum schaust du immer so…“, flüsterte er leise, beinahe unverständlich und hätte sich im selben Moment schon wieder prügeln können für sein Mundwerk, welches manchmal einfach funktionierte, ohne, dass er es wirklich beabsichtigte. Kurz legte sich eine unangenehme Stille zwischen sie und Uruha wollte sich gerade fragen, warum Toshiya ihm nicht einfach schnippische Antworten entgegen schleuderte, als besagter Blauhaarige sich hörbar räusperte und mit dem Fuß einen umherliegenden Stein ins Wasser kickte. „Tu doch nicht so“, schnalzte er kalt, und ein stückweit erleichterte es Uruha, eine Reaktion bekommen zu haben, auch, wenn sie mit genauso viel Ablehnung und Verachtung getränkt war, wie er es eigentlich schon erwartet hatte. „Tu nicht so als hättest du Gefühle“, raunte Toshiya weiter und klang bei diesen Worten unerwartet…gereizt?, „Setz dich wieder auf dein hohes Ross und blick auf deine Mitmenschen herab! Dann fühlst du dich sicherlich gleich wieder besser.“ Uruhas Magen zog sich zusammen bei diesen Worten und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Unverständnis keimte in ihm auf. Was erlaubte sich dieser Kerl hier eigentlich? Sich jemandem gegenüber grundlos so arschig zu verhalten, okay, aber denjenigen dann auch noch zu verurteilen, ihm einen derart schlechten Charakter aufzulasten, ohne dass er ihm überhaupt je die Chance gelassen hatte, ihn kennen zu lernen - wie dreist war dieser Kerl überhaupt?! „Du bist so ein Arschloch…“ murmelte Uruha leise, erhob sich langsam und erhaschte dabei Toshiyas Blick, der beinahe lauernd auf ihm lag, „Was glaubst du eigentlich wer du bist, huh? Dass du hier so über mich urteilst, du kennst mich doch überhaupt nicht!“, herrschte Uruha ihn laut an, hatte nicht einmal richtig bemerkt, dass er mittlerweile aufrecht vor Toshiya stand und sich diesem bis auf wenige Millimeter genähert hatte. „Von Anfang an warst du einfach nur scheiße zu mir! Weißt du überhaupt, wie ich mich dabei fühle?! Ich dachte mir, okay, er ist wohl einfach so und kann mich einfach nicht ab, aber dass du mich hier so bescheuert hinstellst und Sachen von mir behauptest, die überhaupt nicht stimmen! Du hast doch nicht ein einziges Mal versucht, mich überhaupt kennen zu lernen!“ Beinahe schnaubend stand Uruha vor Toshiya und schlug ihm diese Worte um die Ohren, wusste dabei nicht mal, warum genau er sich so aufregte, aber in diesem Moment hatte es ihn einfach überrollt. Dieser Kerl war so unglaublich unfair und langsam hatte Uruha einfach keine Lust mehr, sich das noch länger bieten zu lassen. „Weißt du was ich glaube, Toshiya? Ich glaube wirklich dir sollte mal jemand eine ordentliche Abkühlung verschaffen! Dein Gehirn scheint angebrannt zu sein!“ Und dann, mit einem plötzlichen, teuflischen Grinsen auf den Lippen und einer beinahe automatischen Bewegung, verpasste er Toshiya einen heftigen Schubs nach hinten, sah mit Genugtuung den erschrockenen Blick des Blauhaarigen, der noch hörbar nach Luft schnappte, ehe er auf direktem Wege in das kühle Nass des Pools stürzte, begleitet von einem lauten Platschen, welches wie Musik in Uruhas Ohren klang. Ha! Ha, ha, ha! Innerlich tobte ein Fest aus Freude und Siegesgefühl in Uruha umher und er konnte nicht anders, als es über ein breites Grinsen und mit einem hochnäsigen „Das hast du nun davon!“, nach außen zu tragen. Zufrieden besah er sich die vielen kleinen Luftbläschen, die von der Stelle aufstiegen, in die er Toshiya gerade versenkt hatte. Pures Wohlgefallen breitete sich in ihm aus, als er beobachten konnte, wie Toshiya unter der Wasseroberfläche zappelte und ihm somit nur noch mehr Triumph bescherte. Gott, er war so gut! Die Arme verschränkt wartete Uruha darauf, dass der Blauhaarige endlich auftauchen würde und er ihm die nächsten fiesen Worte in sein nasses Gesicht schleudern konnte. Doch irgendwie wollte es mit seiner sowieso nicht vorhandenen Geduld nicht so recht klappen. Wie lange wollte der Vogel jetzt bitte noch unter Wasser bleiben? Was für ein Aufmerksamkeitsdefizit hatte der bitte…? Immer eindringlicher besah sich Uruha den schwarzen Fleck im Wasser und versuchte zu erkennen, was Toshiya da unten so lange trieb, bis ihm langsam, aber dafür effektiv, ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Eine schwallartige Gänsehaut rauschte über seinen Körper, begleitet von einem leisen Japsen, als ihm bewusst wurde, was gerade passierte. Mit einem Satz hechtete er ins Wasser, vergaß völlig, dass er seine schweren Klamotten noch an sich trug und tauchte panisch zu dem Körper hinab, der immer noch zappelnd auf den Boden des Pools gesunken war. Verfluchte Scheiße! So schnell es ging versuchte er Toshiya zu erreichen, wunderte sich selbst über die unerwartete Tiefe des Pools und verlor zunehmens die Nerven, als er den mittlerweile schwächer strampelnden Körper immer noch nicht zu greifen bekam. Verdammt, verdammt aber auch! Er hatte das Gefühl, um sein Leben zu schwimmen, doch wusste er, dass es in diesem Moment um weitaus wichtigeres ging. Verzweifelt stieß er einen unterdrückten Schrei in das hindernde Wasser, welches den dumpfen Laut verschlang und ihn weiterhin daran hinderte, Toshiya endlich ergreifen zu können. Mit einem letzten kräftigen Zug erreichte er dann schließlich den auf den Boden gesunkenen Körper, umschlang fest Toshiyas Arm, um ihn ein Stückweit nach oben zu hieven und endlich seinen ganzen Brustkorb umfassen zu können. Mit einem kräftigen Zug stieß er sich von dem Poolboden ab und durchdrang glücklicherweise schnell die Wasseroberfläche, wo ihn der lebensnotwendige Sauerstoff mit Heiterkeit begrüßte. Heftig zog Uruha die Luft ein und merkte erst jetzt, wie ihm die ganze Aktion, gepaart mit dieser aufwallenden Angst, wirklich den Atem geraubt hatte. Er hörte Toshiya nach Luft schnappen und sah hektisch zu dem Mann in seinen Armen, der die Augen schmerzhaft zusammen gekniffen hatte und unaufhörlich Wasser ausspuckte. Verdammt, aber auch, mehr hätte ihm diese Situation ja nicht aus den Fingern gleiten können! Zitternd schwamm er zurück an den Beckenrand, legte Toshiyas Arme über den kalten Marmor und klopfte ihm beharrlich auf den Rücken. Der Blauhaarige hustete unentwegt, schien wirklich viel Wasser eingeatmet zu haben und rang weiterhin röchelnd nach Luft, was Uruhas schlechtes Gewissen ins Unermessliche steigerte. „Scheiße, das wollte ich nicht…“ jammerte er reumütig und schwang sich den Beckenrand hinauf, wo er dem beinahe Sterbenden sofort hilfsbereit seine Hand entgegenstreckte. Toshiya hingegen hing immer noch nach Luft japsend am Rand des Pools und hatte seine Augen mittlerweile wieder leicht geöffnet. Er sah Uruha so hasserfüllt an, dass diesem unter der scharfen Musterung nur noch unbehaglicher wurde. So ein Mist aber auch! Er hatte Toshiya zwar ärgern, aber ihn keinesfalls gleich umbringen wollen… Oh Mann, das würde er ihm auf Lebzeiten nicht mehr vergeben. „Tut mir Leid…“, nuschelte Uruha letztendlich betreten und senkte seinen Blick, während er weiterhin dem leisen Gehuste lauschte, ehe ein abgehakter, aber doch vollständiger Atemlaut zu hören war. „Du… „ atmete Toshiya schwer, „…kleines… Mistvieh…!“ Uruha hörte ein Schlucken und konnte Toshiya diese bösen Worte gerade nicht einmal übel nehmen. „Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass du nicht schwimmen kannst…“, versuchte er sich kleinlaut zu rechtfertigen und merkte im selben Moment, dass er sich vielleicht doch eine andere Strategie hätte aussuchen sollen. „Lass stecken“ keuchte Toshiya jedoch nur bissig, sammelte anscheinend kurz seine Kräfte, ehe er Uruhas noch immer ausgestreckte Hand wegschlug und sich selbstständig den Beckenrand hochstemmte. „Ich kann schwimmen, du kleine Ratte! …Ich hatte dank deiner glorreichen Aktion… nur die Lungen voller Wasser!“ Verachtend spuckte Toshiya vor Uruhas Füße, als er endlich wieder aufrecht neben ihm stand und selbst das konnte Uruha gerade nur als angemessen befinden. Zudem bemerkte er jetzt, dass auch Toshiya bereits wieder seine normale Kleidung trug und so konnte er sich nur ungefähr vorstellen, wie scheiße es war, überrumpelt mit Wasser in den Lungen und dann auch noch als Nichtschwimmer von so schweren Klamotten nach unten gezogen zu werden. Bevor er sich dafür nochmal entschuldigen konnte, schnaufte Toshiya schwer und blickte Uruha feindselig an. „Du Kröte wirst dafür bezahlen, das schwör ich dir!“, knurrte Toshiya tief und markerschütternd, sodass Uruha unwillkürlich ein heftiger Schauer durchfuhr. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, zu welchen Methoden Toshiya greifen würde, um sich angemessen für eine derartige Vorführung zu revangieren. Musste er sich jetzt tatsächlich einen Bodyguard zulegen? Er sah gerade noch, wie Toshiya sich abwandte und wunderte sich zum ersten Mal darüber, wie schnell der andere förmlich aufgab. Eigentlich hatte er noch mit weiteren, wüsten Beschimpfungen gerechnet, doch alles was Toshiya tat, war sich mit einem grimmigen Blick abzuwenden. Da… stimmte doch etwas nicht… Und als würde er Toshiya schon ewig kennen, sah er dessen Plan genau voraus und wusste sofort, was nun kommen würde, als sich der Blauhaarige schlagartig wieder zu ihm umdrehte. Uruha spürte einen Ruck durch seinen Körper dringen, sah noch Toshiyas fieses Grinsen und merkte, wie er rücklings in den Pool stürzte, jedoch nicht, ohne dabei blitzschnell nach Toshiyas Arm zu greifen und diesen unter einem erschrockenen Laut mit sich zu ziehen. Tschaka! Sie tauchten ein in das kühle Nass, mit einem sicherlich lauten Platschen und begleitet von unzähligen Luftblasen, die um sie herum in das Wasser schlugen. Uruha grinste noch unter Wasser in sich hinein, griff fester um Toshiyas Körper, der sich nach der ersten Schrecksekunde unverzüglich an ihn geklammert hatte und tauchte schließlich wieder auf, um sich selbst und auch dem Blauhaarigen das zweite Mal an diesem Tag die Luft zu schenken, die sie so dringend benötigten. Sobald sie die Wasseroberfläche durchdrungen hatten, begann Toshiya erneut zu Husten, war jedoch nur einige wenige Atemzüge später wieder Herr seiner Lunge, klammerte jedoch noch immer wie ein kleines Kind an Uruhas Körper, der dem plötzlichen Situationswechsel innerlich nur großem Applaus entgegnen konnte. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“, grinste Uruha schnippisch in Toshiyas Richtung, wackelte ein bisschen an seinem Arm und lies Toshiya nun gänzlich aus seinem Griff, den er gerade nicht mehr für notwendig hielt „Los, schwimm selber!“ keifte er gespielt weiter und tat so, als würde er den Blauhaarigen von sich stoßen. „Verdammt, nicht los lassen, Mann!“, fauchte ihm Toshiya sogleich entgegen und seine Stimme war gefüllt von einer unterdrückten Angst, purer Machtlosigkeit und es bescherte Uruha wohlige Schauer. „Na? Hast du plötzlich das Schwimmen verlernt?“ feixte er weiter und schenkte dem Blauhaarigen einen kurzen Blick zur Seite, der gekonnt und beinahe effektiv mit einem mörderischen Funkeln seitens Toshiya quittiert wurde, dessen Augenbrauen unmöglich weit zusammengekniffen waren. „Halts Maul, Barbie! Los, schwimm an den Rand jetzt!“, drängte Toshiya weiter, klammerte dabei jedoch noch immer wie ein kleines Äffchen an seinen Schultern und zitterte unaufhörlich. Ob nun ausgelöst durch die Kälte, oder die schiere Angst vor dem Wasser, das wusste Uruha nicht. Was er jedoch wusste, war, dass er Toshiya endlich mal in der Hand hatte. ER war jetzt der, der am Hebel saß und, Gott, Toshiya hatte noch so einiges zu büßen! „Los jetzt!“ quengelte Toshiya nun beinahe als er bemerkte, dass Uruha sich weder in Bewegung setzte, noch etwas daran tat, die momentane Situation in irgendeiner Weise zu verändern und innerlich schlug Uruha bereits Purzelbäume. Er entgegnete Toshiya lediglich ein leises Kichern und begann gemächlich mit seinen Armen durchs Wasser zu hadern. „Ist doch grad so schön hier. Wollen wir nicht ein paar Bahnen schwimmen?“, säuselte er beschwingt, ließ sich sanft durch das Wasser gleiten und genoss seinen Triumpf. „Du bist so was von tot…“ murrte Toshiya ungehalten gegen seine Schulter, lockerte den Griff um Uruha keine Sekunde, was dieser jedoch nur mit einem Schnauben bedachte. „Achja?“, entgegnete er nur schnippisch und war sich einig, dass er der Klette an seinem Rücken mal deutlich machen sollte, dass er hier nicht in der Lage war, Drohungen aufzustellen. Grinsend tauchte er kurz aber wirklich nur ganz kurz unter und merkte sofort, wie Toshiya zu strampeln begann. Spätestens jetzt konnte er sich ein Auflachen nicht mehr verkneifen. Er prustete leicht, schwang sich wieder an die frische Luft und vernahm augenblicklich eine geknurrte Beleidigung, in welcher Toshiya jedoch abrupt verstummte und mächtig angefressen begann in sich hinein zu grummeln. Oh welch Genugtuung! Uruha genoss seine Machtstellung, verharrte einfach weiter in dieser Konstellation und schwamm gemächlich in die Mitte des Pools, wo er anfing, sich und Toshiya immer leicht hin und her zu schwenken. „Na, macht’s Spaß?“ brummte es tief in sein Ohr und Uruha musste ob dieses missbilligenden Lautes leicht grinsen. „Ja, sehr. Dir etwa nicht?“, harkte er spitzbübisch nach und wunderte sich gar nicht über die ausbleibende Antwort. Toshiya verfiel lieber in ein anhaltendes Schweigen und es kehrte eine Stille zwischen sie, die für eine Weile anhielt. Während sich Uruha so durch den Pool gleiten lies, drifteten seine Gedanken ab und erst nach einiger Zeit, die er nicht in Minuten oder Stunden hätte einschätzen können, wurde ihm mit Schrecken bewusst, wo er sich grade befand und vor allem mit wem. Toshiya an seinem Rücken hatte seit einiger Zeit keinen Ton mehr von sich gegeben, atmete nur seicht gegen Uruhas Nacken, an den er sich angelehnt und anscheinend ebenso Ruhe gefunden hatte, wie sie auch in Uruha eingekehrt war. Unter normalen Umständen hätte Uruha die Stimmung zwischen ihnen als recht ‚entspannt‘ beschrieben und gerade dies verwunderte ihn enorm. Es fühlte sich sagenhaft an… Gerade so, als wären sie irgendwie…beieinander. Toshiyas Atem schlug gegen Uruhas Haut und in diesem Moment, wo es dem brünetten Schwimmerlein bewusst wurde, breitete sich eine zarte Gänsehaut über diese Stelle aus. „Hey, ihr beiden Turteltäubchen!“ hallte plötzlich eine Stimme laut über das Wasser und ließ Uruha aufschrecken aus seinen Gedanken, für die er sich am liebsten schon wieder selbst geohrfeigt hätte. Was bitte dachten sich seine Gedanken dabei, ständig in eine so unmögliche Richtung abzuschweifen?! Er sah auf und erblickte Miyavi, der grinsend mit Hiroto im Arm neben dem Beckenrand stand und sie spitzbübisch beäugte. „Darf ich euch erinnern, dass ich keinerlei Techtelmechtel innerhalb meines Teams sehen will?“, schmunzelte Miyavi und es war offensichtlich, dass er nicht ernsthaft davon ausging, dass er und Toshiya… „Pff~, mit dem doch nicht! Ein bisschen Geschmack kannst du mir schon zutrauen, Taka!“, raunte Toshiya dunkel und es hätte Uruha nicht besser treffen können. Mit einer grummligen Schnute schwamm er auf den marmornen Rand zu und spürte sogleich, als er in Reichweite war, wie Toshiya sich beinahe fluchtartig von ihm löste und die steinerne Absetzung ergriff. „Ach, ich finde unser Uru-Schätzchen durchaus geschmackvoll“, säuselte Miyavi weiter, handelte sich dafür nicht nur ein verspieltes Boxen seitens Hiroto ein, sondern auch ein aussagekräftiges Schnauben des Blauhaarigen, der gerade wieder sicheren Boden unter den Füßen erlangt hatte. „Jedem das seine“, murrte er schlecht gelaunt, schaute noch einmal auf Uruha hinab und sendete ihm einen Blick, den der Brünette das erste Mal nicht wirklich zu deuten wusste. Eigentlich hätte er mit Abweisung, Kälte oder purer Abneigung gerechnet, doch in diesem Blick lag etwas… Verwirrtes? Uruha konnte es nicht deuten. „Ich geh mich trocknen“, informierte der Blauhaarige noch knapp und wand sich schon ab, um eilends in Richtung Haus zu laufen. Nicht minder verwirrt schaute Uruha ihm hinterher und fragte sich, was das eigentlich grade gewesen war. „Na komm, mein Großer“ riss ihn Miyavis freundliche Stimme aus seinen Gedanken und Uruha griff lächelnd nach der Hand, die ihm gerade entgegen gestreckt wurde. „Mensch, du bist eiskalt Uru, werf dich doch nochmal in den Whirlpool“, bemerkte Miyavi nachdenklich, als er Uruhas kaltes Armgelenk umfasst und anscheinend festgestellt hatte, dass das kalte Wasser dem Brünetten vielleicht doch ein wenig zu viel der normalen Körperwärme genommen hatte. „Hmm, ja hast recht“, murmelte Uruha noch immer in Gedanken an Toshiyas Blick, ließ sich von dem großen Mann zu seiner Seite auf die Schultern klopfen, streifte sich sogleich seine durchnässten Klamotten vom Leib – bis auf die Unterhose, versteht sich - und begab sich auf direktem Wege in Richtung des kleinen Pools, in dem mittlerweile kein ihm bekanntes Gesicht mehr weilte. Hiroto und Miyavi indes verabschiedeten sich in den Innenraum des Hauses, da es dem Kleinen anscheinend doch ein wenig zu frösteln schien und Miyavi sowieso die aufziehenden dunklen Wolken als Gewitterwolken enttarnt hatte. Miyavi, der Wetterfrosch… Leicht grinsend schwang sich Uruha schließlich in das warme Nass und ließ die Erleichterung durch seinen Körper fließen. Oh Gott, tat das gut! Es war wie ein Segen, das warme Wasser und die stetig aufsteigenden kleinen Luftblasen umfingen ihn in diesem Moment auf eine so angenehme Weise, dass er leise seufzend noch tiefer hineinrutschte und seine Augen schloss. Entspannung, einfach pure Entspannung. Er döste so vor sich hin, genoss es einfach nur dazuliegen und den Geräuschpegel um sich herum wahrzunehmen, obwohl auch dieser nach einer kurzen Zeit stetig abnahm. Anscheinend begaben sich immer mehr Leute ins Hauses Innere und als es dann irgendwann begann, leise platschend auch Uruha darauf aufmerksam zu machen, dass Miyavi mit seiner Wettervorhersage doch recht behalten sollte, entschied auch er sich dafür, lieber den Rückzug anzutreten. „Uruuuu~“, begrüßte ihn sogleich eine nörgelnde Stimme, als er auch nur einen Schritt über die Türschwelle zur Terrasse gesetzt hatte und sogleich hing ein schweres Gemüt an seinem Arm und hinderte ihn am Vorankommen. „Uruu~ ‘s tud mia leiiid“, säuselte Saga, nicht weniger betrunken als noch vorhin und blinkerte Uruha aus seinen verschwommenen, aber doch schuldbewussten Äuglein an. „Saga…Schatz“, murmelte er und fuhr Saga unbewusst durch die zerstrubbelten Haare um sie zu glätten und bemerkte erst dann, dass er ja eigentlich noch hätte sauer sein sollen. Er räusperte sich, stoppte mit der Bewegung seiner Hand und sah seinen Freund eindringlich an. „Hast du eingesehen, dass das ziemlich scheiße vorhin von dir war, Saga? Und vielleicht solltest du dich bei Tora entschuldigen, mh?“ Er wartete kurz darauf, dass auch Saga bemerkte, dass er mit dem Kraulen inne gehalten und sich dafür ein verschärfter Blick auf ihn gelegt hatte. „Huuuh?“, brummte Saga auch schon drauf los, entzog sich Uruhas Körpernähe und baute sich, wacklig wie er nun mal grade war, vor Uruha auf. „ICH so’mch schuldign? Kanna selbs tun..Miskäl…“, schnaufte er vor sich hin und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Uruha stöhnte genervt und setzte sich einfach in Bewegung, da er längst gemerkt hatte, dass Saga gerade weder diskussionstauglich noch in irgendeiner Weise einsichtig war. „Hej, jez wat’ma“, und wieder wurde nach Uruhas Arm gegriffen, „Wissu bissl tandzn, Babyy? K’mm schn, schwing’de Hüftn~“ Völlig unpassend zu seiner momentanen Stimmung versuchte Saga, sich an ihn zu drängen und zu einem Tanz zu bringen, auf den Uruha gerade schlichtweg keinerlei Lust hatte. Wie kam dieser besoffene Trottel eigentlich darauf, er würde JETZT mit ihm tanzen? „Saga es reicht!“, herrschte er ihn unnötig vehement an und drückte seinen Freund einfach von sich, „Ich hab die Nase voll, verstehst du? Du tust dir selbst weh, Tora auch, MIR auch und willst einfach nur so weiter machen! Du kannst gern nochmal wieder kommen wenn du endlich mal was ändern willst, aber auf diesen Kindergarten hab ich keine Lust mehr, verstanden?!“ Mit beiden Händen in die Hüften gestemmt stand er vor Saga, der ihn nur bedöppelt anstarrte und anscheinend noch verarbeitete, was gerade so schwallartig auf sein betrunkenes Hirn niedergeprasselt war. Und es dauerte. Uruhas Brauen wanderten nach oben, als er Sagas angepissten Gesichtsausdruck sah, der sich in den letzten Sekunden auf seine Züge geschlichen hatte und schon stand sein betrunkener Freund wenige Millimeter vor ihm und drückte ihm unbarmherzig einen Zeigefinger auf die Brust. „Duuuh hös’jezma auff, vstandn? Missa Obeschlau! Wennu eh alls bessr’weis kannsu ja su To-“, er hickste auf, „Tora geehn! Fick’dch ey…“ Und mit einem letzten, nicht ganz so kraftvollen Schubser, drehte sich Saga um und wankte davon. Fassungslos stand Uruha da und konnte nicht glauben, was Saga ihm gerade entgegen gebracht hatte. ‚Fick dich‘?! Uruhas Finger verkrampften sich und er atmete tief durch, um seine Ruhe zu bewahren. Saga war betrunken… Betrunken und verletzt. Da sagte man Sachen, die man eigentlich nicht so meint… Mit einer erzwungenen Heiterkeit setzte sich Uruha in Bewegung, um abermals in die oberen Stockwerke zu gelangen, in denen laut Hirotos Äußerung noch einige tragbare Freizeitklamotten seines Vaters weilten, die er sich überziehen konnte. Innerlich war der Brünette jedoch nur am Kotzen. Er hasste das gerade alles, seine gesamte Feierlaune war schon längst auf Reisen gegangen und sowieso hatte er gerade nicht minder Lust, einfach nach Hause zu gehen. Sollte Saga doch gucken, wo er bleibt! Als er endlich wieder mit trockener, jedoch fragwürdiger Kleidung bestückt aus dem Schlafzimmer von Hirotos Eltern trat, hatte sich sein Wunsch, augenblicklich zu verschwinden, noch verstärkt in seinen Gedanken eingenistet. Er fühlte sich hässlich, war unglücklich und sowieso erschien ihm gerade alles so sinnlos. Er verstand nicht im geringsten, wie die Leute so gutgelaunt weiterfeiern konnten, als er die Treppen hinabstieg, doch dann wurde ihm bewusst, dass diese wahrscheinlich nicht von ihrem besten Freund wüst beschimpft, vom größten Erzfeind total gedemütigt und ihres Partyoutfits beraubt wurden. „Reeei~“, rief er laut gegen die Musik, als er recht schnell seinen Schwarzblonden Freund ausgemacht hatte, der unweit zur Treppe mit diesem komischen Zwerg, Ruki war sein Name?, einen Rand der Tanzfläche schmückte, die sich in der Mitte des großräumigen Wohnzimmers mittlerweile gut gefüllt hatte. Er sah noch, wie Reita sich eilends an seinem Nasenband rumnistelte, es festzog und sich mit einem gequälten Lächeln zu ihm herumdrehte. „Uru-…Hey!“ Hatte er sich das jetzt eingebildet oder hatte Reita gerade allen Ernstes sein hochheiliges Nasenband aus dem Gesicht genommen? „Rei~“, ningelte Uruha jedoch sogleich, als wäre nichts gewesen, „Bringst du mich Heim? Saga ist doof…und hier ist so viel Mist passiert… Ich will nach Hause~“ Er zupfte, bewaffnet mit einem unwiderstehlichen Schmollmund, an Reitas Haarsträhnen herum und lehnte sich gegen die starke Schulter seines Freundes, der nur leicht verwirrt zu ihm aufschaute. „Nach Hause? Jetzt?-“, sein Blick legte sich unschlüssig auf Ruki, der ihn nur mit Gleichgültigkeit musterte, ehe er wieder zurück auf Uruha schwang und ihn schuldbewusst ansah. „Jetzt sofort?...Das-“ „Er bleibt“, fuhr Rukis harte Stimme plötzlich dazwischen und unterbrach Reita einfach in seiner Stammelei. „Wie alt bist du eigentlich, dass du nicht allein nach Hause gehen kannst?“, wendete sich Ruki schnippisch an Uruha, der ihn nur aus großen Augen anstarrte und nicht fassen konnte, wie dieser Kerl gerade mit ihm sprach. Sein Blick ruckte zu Reita, der keinerlei Anstalten machte, ihn irgendwie zu verteidigen, sondern nur reumütig seinem Blick auswich. „Wir üben jetzt mal am praktischen Beispiel, einverstanden? Die Schlampe bleibt bei mir, du bewegst deinen zuckersüßen Arsch jetzt nach Hause – allein. Komm, das schaffst du!“ Hämisch grinsend klopfte ihm dieser Gnom auch noch auf die Schulter und zog im nächsten Moment Reita einfach mit sich, der Uruha noch einen letzten entschuldigenden Blick zuwarf, ehe der Brünette auch schon allein, verlassen von allen guten Geistern, da stand und sich fragte, was eigentlich gerade falsch lief. Er starrte Reita noch hinterher, sah, wie Ruki ihm beim Gehen unverwandt die Hand in seine Hose schob und allein diese Geste veranlasste Uruha dazu, sich innerlich schüttelnd von der Szenerie abzuwenden. Gott, wie eklig war das denn bitte?! Und überhaupt, was hatte er eigentlich angestellt, dass ihm hier nur Scheiße passierte? Das einzige, was auf dieser Party auch nur ein Mühchen angenehm war, war das Schwimmen im Pool… Mit Toshiya… Argh, nein, verdammt! Uruha prügelte sich innerlich für diese Gedanken, entschied, dass es jetzt wirklich Zeit war, das Weite zu suchen, ehe ihm diese verräterischen Synapsen noch weitere Szenen in den Kopf setzten, die ihm gerade alles andere als gut tun würden. „Uruuu-chaaaa~n“, ertönte plötzlich eine glockenhelle Stimme, die ihn in seiner Flucht stoppte, sodass sich der Brünette mit einem weinerlichen Wimmern in Richtung des kleinen Jungen drehte, der gerade auf ihn zugesegelt kam. „Pon-“ „Uruuu~ gehst du schooon?? Ist doch noch so früüüh~“, trällerte Hiroto gut gelaunt, sodass Uruha gerade nicht übel Lust hatte, ihn und seine gute Laune einfach von sich zu schieben. „Bin müde Pon-Liebes“, quälte er sich einen nicht ganz so angenervten Ton aus den Lungen und bedachte Hiroto, der ihn von unten her anblinkerte, mit einem aufgesetzten Lächeln, welches jedoch ziemlich schnell einem kleinen, wenn auch ehrlichen, Schmunzeln wich, als er die Heiterkeit in Hirotos Augen sah. Manchmal war der Kleine ja schon echt niedlich… „Wer wird denn da schlapp machen?“, hörte er nun Miyavi neben sich fragen und drehte sich leicht, um seinen breit grinsenden Chef zu entdecken, der Hiroto wieder zu sich zog, woraufhin sich dieser augenblicklich schnurrend ankuschelte. „Ach“, grinste Uruha nun zurück, „Heute bin ich mal der Spielverderber... Einer muss den Job ja übernehmen, oder?“ Miyavi boxte ihm spielerisch gegen die Schulter, murmelte ein entschärfendes „Ach was“ und gab Uruha binnen Sekunden ein wenig Gelassenheit, allein durch die Art, wie er ihn einfach nur fröhlich angrinste. „Du, Pon, sag mal“, wandte sich Uruha sogleich an Hiroto, als ihm ein Gedanke in den Kopf flog, „Kann ich Saga heute bei dir lassen? Also.. würdet ihr euch um ihn kümmern? Er ist sauer auf mich und… Naja, ich geh jetzt und ich glaube nicht, dass er es allein nach Hause schafft. Ich hol ihn morgen dann auch ab, ginge das?“ Fragend schaute er zu Hiroto, der ihm nur breit strahlend ein Nicken entgegen brachte. „Klaaar, ich kümmer mich doch gern um mein Cousinchen! Hat er mal wieder zu tief ins Glas geschaut, ja?“, kicherte der Kleine amüsiert und lies es sich nicht nehmen, nebenbei mit seiner Hand unter Miyavis Shirt zu fahren. „Ja, so in etwa…“, murmelte Uruha seine Antwort, versuchte dabei unauffällig zu wirken, um das Thema nicht auf sich und Saga zu lenken, da er gerade nicht im Geringsten die Lust verspürte, diese ganze Angelegenheit noch irgendwie zu bereden oder an Dritte weiter zu geben. Allerdings war es Miyavi, der einen abrupten Themenwechsel einleitete. „Tootchi~“, flötete er gut gelaunt und Uruha wurde augenblicklich schlecht. Oh nicht doch, womit hatte er das alles nur verdient?! Und schon wurde ihre Runde erweitert durch den Blauhaarigen, der noch guter Dinge Miyavi zuzwinkerte, ehe sich seine Augen auf Uruha legten und sich in Sekundenschnelle seine Züge änderten. „Wolltest du jetzt nicht auch nach Hause fahren?“, fuhr Miyavi einfach fort, wobei er den Stimmungswechsel bei seinem blauhaarigen Freund entweder schlichtweg nicht bemerkt oder gar hartnäckig ignoriert hatte, woraufhin sich Toshiyas Augenmerk wieder auf ihn richtete und er ihn fragend ansah. „Jo, wieso ‚auch‘? Sag bloß du verlässt mal ‘ne Party bevor sie nicht mindestens schon drei Stunden zu Ende ist?“ Toshiya grinste, genauso wie Miyavi grinste und Uruha musste mit Schrecken feststellen, wie schön der Blauhaarige dabei war… Was würde er nicht dafür geben auch mal SO angegrinst zu werden? Ohne Hass, ohne Abneigung, ohne Häme… „Nene, du kennst mich doch!“, amüsierte sich Miyavi über Toshiyas offensichtlich völlig abstruse Äußerung, „Meine nur, weil Uru-chan jetzt auch nach Hause fährt. Nimm ihn doch mit?“ Was genau Miyavi mit diesem Vorschlag angerichtet hatte, bemerkte er nicht wirklich, da er sich im passenden Moment Hiroto zuwandte, der quengelnd um seine Aufmerksamkeit verlangt hatte. Uruha und Totchi indes starrten sich schockiert an, gerade so, als hätte Miyavi ihnen ihr Todesurteil unterbreitet und erst, als sich ihnen der große Mann wieder zuwandte, reagierten sie und räusperten sich, synchron. Toshiyas Augen verengten sich und entzogen sich hektisch Uruhas überforderten Blick, um sich auf Miyavi zu legen, der die Auswirkungen seiner Idee noch immer nicht mitbekommen zu haben schien. „Mitnehmen? Ich...Eh-“ „Ja, du hast doch Platz im Wagen oder is der mal wieder so zugemüllt?“ Miyavi lachte, Toshiya hingegen schnaubte. „War er nie, Mann!“ „Na siehst du“, grinste Miyavi weiter, „Dann sollte das doch kein Problem sein. Hach, ein funktionierendes Team, was wünscht man sich mehr?“ Tatsächlich glücklich über diese nicht wahrheitsgemäße Tatsache klopfte Miyavi dem Blauhaarigen auf die Schulter und ließ ein Flüchten aus dieser Situation zu einem unmöglichen Unterfangen werden. Uruha spielte nervös mit seinen Fingern und beobachtete Toshiya, der dem Großen noch ein gequältes Grinsen zuwarf, ehe sich sein Blick erneut auf Uruha legte und er diesen anhand seines absolut tauglichen Killerblickes am liebsten direkt ins Nirwana befördert hätte. Oh Mann, noch nie hatte sich Uruha so sehr gewünscht einfach ins Nichts zu implodieren!* Während Toshiya und Miyavi noch ein paar letzte Worte tauschten, bezüglich der kommenden Arbeitswoche, versuchte Uruha seine Gedanken zu beruhigen. Oh Gott, in einem Auto, mit Toshiya, ausgeliefert und schutzlos, wahrscheinlich länger als eine volle Stunde! Wie sollte er das nur überleben? Worüber sollten sie reden? Wollte Toshiya überhaupt mit ihm reden? …Blöde Frage. Vielleicht hatte er das ja jetzt nur nicht verneint, damit Miyavi Ruhe gab? Und er ging gar nicht wirklich davon aus, ihn jetzt mitzunehmen? Ja… So war das sicher! Er sollte sich jetzt bloß nicht zu viel darauf einbilden… Das war alles nur ein geniales Schauspiel. „Jo, lass das so machen“, holte ihn Toshiyas Stimme aus seinen Gedanken und er sah, wie der Blauhaarige mit seinem Chef einschlug und sich brüderlich auf die Schulter klopfte. Ein wenig verwundert besah sich Uruha dann auch noch, wie sich Hiroto an Toshiya warf und diesen gebührend verabschiedete, wobei der Blauhaarige ihm nur grinsend den Kopf tätschelte. Was…hatte er denn da bitte verpasst? „Tschüüü~s, Uru-chaaa~n!“ Und schon heftete Hiroto an ihm selbst, drückte sich gegen ihn und entlockte Uruha ein leises Aufkeuchen. Sein Blick wanderte von dem Blauhaarigen, der ihn mittlerweile wieder so eigenartig anschaute, zu dem kleinen Knäuel, das strahlend an seinem Unterarm hing. „Dankee, dass du da warst! Ich hab mich gefreuuu~t! Wir sehen uns bald, ja?“ Er nickte dem freudig Strahlenden selbst mit einem kleinen Lächeln zu und beugte sich hinab um Hiroto einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. „Klar, bis die Tage, Schätzchen~“ Er winkte noch, als er sich in Bewegung setzte und Toshiya folgte, der sich bereits mit einem leisen Schnauben in Bewegung gesetzt hatte. Was hatte der jetzt bitte wieder für ein Problem? Gerade als Toshiya die Tür passieren wollte, die noch immer sperrangelweit für jedermann geöffnet war, wurde er von einem etwas stürmischen Pärchen unwirsch beiseite gedrückt, welches anscheinend dringend eine stabile Wand benötigte. „Ey sag mal-“, wollte der Blauhaarige gerade drauf loswüten, als er jedoch scheinbar bemerkte, dass keiner der beiden Männer ihn gerade auch nur irgendwie wahrnehmen würde. Ein Mittelgroßer Blonder, mittlerweile mit dem Rücken zu ihnen, drückte einen kleinen Mann, auf seinen Hüften tragend, gegen die nächstbeste Wand und verging sich zügellos an dessen Körper, steckte ihm die Zunge in den Hals und wie es schien, gefiel es dem Kleineren sehr. „Haah~…Byoou~“, keuchte es schwer atmend und sogleich ging ein Ruck durch den Größeren, der den Mann auf seinen Armen nur noch fester gegen die unschuldige Wand drückte. Uruha erhaschte nur noch ein paar pinke Haarsträhnen, die durch ‚Byous‘ Finger zerzaust wurden, als ihn Toshiya schon aus seiner Gafferei riss. „Los jetzt!“, herrschte er ihn an, schnippste einmal vor seinen Augen, sodass Uruha unwillkürlich zusammen zuckte. Er verzog seine Lippen zu einem Schmollmund und ohne dass er es beabsichtigt hatte, schmollte er Toshiya an, der ihn lediglich kurz anstarrte, ehe sich ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen legte. Erschrocken darüber weiteten sich Uruhas Augen und er schaute Toshiya hinterher, der sich mittlerweile umgedreht und schon den Vorgarten erreicht hatte. Verdammte Reaktionen seines Körpers aber auch! Hatte er ernsthaft Toshiya angeschmollt? Peinlich… Wirklich peinlich! Allerdings… war das ausnahmsweise mal kein abwertendes Grinsen gewesen, oder hatte er sich das nur eingebildet? Verwirrt und noch immer in Gedanken erreichte Uruha schließlich den Gartenzaun und sah Toshiya schon nach links abbiegen, wobei ihm erst jetzt richtig auffiel, dass sich strömender Regen über sie ergoss und er binnen Sekunden vollkommen durchnässt war. Na super. Da hatte er grade erst diese äußerst ‚schönen‘ Klamotten angelegt und schon war er wieder bis aufs Blut durchweicht. Das Leben konnte manchmal so scheiße sein! „Nacht“, murmelte er leise in Toshiyas Richtung, war bereits nach rechts abgebogen, um die viel zu weit entfernte U-Bahnstation aufzusuchen und begann innerlich schon zu weinen. Es war kalt, es war nass, er wollte nach Hause, das war doch alles zum Kotzen! „Eh? Wo willst du hin?“, raunte der Blauhaarige plötzlich hinter ihm, sodass sich Uruha fragend zu ihm umdrehte. „Zur U-Bahn?“, fragte er geistreich und bekam dafür nur ein erneutes Schnauben. „Schon vergessen, dass ich dich fahre? Zicke ey… Mein Auto steht da hinten, also mach hinne!“ Ohne eine Antwort seitens Uruha abzuwarten, drehte sich Toshiya einfach um und steuerte zu seinem Wagen, der unweit zum Gartentor Dank elektrischem Riegler bereits aufleuchtete. Ernsthaft? Uruha schaute überrumpelt dem Blauhaarigen hinterher, der das anscheinend völlig ernst gemeint und bereits seinen Wagen erreicht hatte. „Wird’s bald?!“, herrschte es laut durch den Regen, als sich Uruha noch immer keinen Millimeter bewegt hatte. „Ach, du wolltest mich wirklich mitnehmen? Ich dachte das wär nur Schauspiel für Miyavi gewesen“, rutschte es Uruha verwundert raus, wofür er erneut einen missbilligenden Laut seitens Toshiya erntete. „Es pisst wie sau Mann, also schwing deinen Arsch jetzt her und hör auf rumzuzicken!“ Völlig verwirrt setzte sich Uruha in Bewegung, beschleunigte seine Schritte, als ihm klar wurde, dass er jetzt doch im Trockenen nach Hause kutschiert wurde und er nicht zwangsläufig noch nasser werden musste. Toshiya war bereits eingestiegen und startete den Motor, als Uruha geschwind die Beifahrertür aufriss und sich ins Innere des Wagens schwang. „Moah~, das ist aber auch ein Mistwetter“ schimpfte er leicht zu sich selbst, ehe er sich wieder bewusst wurde, mit wem er hier gerade auf engsten Raum in einem Auto saß und seine Gedanken teilte. Eigentor, eindeutig. „Tss, ist ja klar, dass du bei den paar Tropfen schon rumheulst. Memme!“, fegte ihm sogleich Toshiyas unterkühlte Stimme entgegen und ließ Uruha trotzig Schnalzen. „Ach, als würdest du da jetzt noch rausgehen! Wer ist denn gerade wie in Lebensnot zu seinem Wagen gesprintet, mh?“ Uruha schüttelte leicht den Kopf und wischte sich einige Tropfen von seinen nassen Armen. „Pff~, ich mag mein Auto halt, das ist alles! Und nu halt die Gusche bevor ich dich noch rausschmeiße!“ Mehr als ein Schnauben hatte Uruha dafür nicht mehr übrig und so beließ er es bei diesen Worten, handelte strickt nach dem Motto „Der Klügere gibt nach“ und versuchte sich innerlich ein wenig zu beruhigen. Okay. Er saß hier nur gerade mit Toshiya in einem Auto. In seinem Auto! Neben dem Mann, der ihn grundlos hasste, den er vorhin beinahe umgebracht und vor aller Augen vorgeführt hatte. Oh Gott… Uruha betete, dass er diese Fahrt schnell hinter sich bringen und vor allem auch heil überstehen würde. Wer weiß schon, zu was Toshiya alles fähig war? Dumpf erinnerte er sich an die Worte, dass er noch büßen würde müssen und erschauderte. Optimismus… Einfach Optimismus waren und diese verdammt unangenehme Stille ignorieren, die sich mittlerweile zwischen sie gelegt hatte. Oh Mann, womit hatte er all das nur verdient? ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued PS: Okay, es ist untypisch auf das MSTing der eigenen FF hinzuweisen, aber checkt das! xD Dieser Humor ist erstklassig~ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/473039/277972/ Kapitel 18: ~Fünfzehn~ ---------------------- Oh. Mein. Gott. Ein neues Kapitel!!!! xD ICH BIN SO SCHLECHT!! GOMEN!!!! 11 Monate... ernsthaft. Wenn das überhaupt noch jemand liest, dann danke!! Wie schwer muss das sein überhaupt wieder in die Story zu kommen x.x Naja. Damit muss ich, und ihr dann ja auch, jetzt leider leben. Entschuldigt noch mal ;_; Falls es irgendwie entschädigt, mein Studium - wofür ich diese ff ja einfach hardcore vernachlässigt habe - läuft super xD Streber Nr. 1 meldet sich zu wort! oh yeah! Ich weiß, in dieser wunderbar surrealen animexx-welt kommt das nicht gut, so realistisch zu denken, aber im Grunde geht die Bildung doch vor, nicht wahr? >.< Was laber ich eigentlich xD Klingt wie so nen Moralapostel... Ich war selbst immer der totale schwänzer in der Schule ..x_x und mir fällt grade auf dass ich es hasse wenn Autoren so ätzend viel sagen bevor das Kapi anfängt xD sorry!! again! WIDMUNG! oh ja. es gibt nur eines. das, was diese widmung verdient, das, was mir einfach unendliche hochgefühle bereitet hat in den letzten 48 Stunden. DIVISION Oh Gott. Ich will ja nicht spoilern, für Leute die das Album noch nicht gehört haben, aber holymotherfuckingjesuschrist das ist einfach so...gnaaaaaaaaah ELEKTRO HARDROCK dubstep MELODIE GEILE RHYTHMEN was will man denn bitte mehr *O* ich bin so unglaublich begeistert. (aber nicht von der regular edition, da stimmt ja mal die album komposition überhaupt nicht, sry) ich laber. und laber. ohje, aber dieses neue album, gazette allgemein hypen mich einfach so auf *O* Ich habe mich 3 Tage zu hause eingeschlossen um auf den verdammten postboten zu warten der mir meine limited.edition baby endlich bringt!! und es war es so wert!!!... ok.. vllt sollte das kapi mal anfangen weil dafür seid ihr ja eigentlich hier xD wer auch immer das so lange liest... hast du nichts besseres zu tun?? xD nein spaß. SPASS!!!! und in dem sinne..viel spaß mit dem kapi. PS. Ich liebe die beiden ~~~~~~*°*~~~~~~ „Jetzt sag mir deine verdammte Adresse!“ „Warum sollte ich? Gib mir das Navi, ich geb sie selber ein!“ „Glaubst du ja wohl selbst nicht, dass ich MEINE Technik DIR in die Hände gebe! Frauen und Technik verträgt sich nicht-“ „Geht's noch? Ich bin genauso männlich wie du!“ „Ahahaha, das hättest du wohl gern Barbie.“ Seit sicherlich fünf Minuten stritten sie. Und das nur, weil Toshiya so lächerlich stur darauf bestand, selbst die Zieladresse in das schäbige Navi einzugeben, welches er seit Uruhas Versuch, es ihm hinterrücks aus der Hand zu reißen, die ganze Zeit fest umklammert in seinen Händen hielt. „Jetz gib endlich her, damit wir losfahren können!“, schnalzte Uruha entnervt, streckte seine Hand zum wohl abertausendsten Mal nach dem kleinen Gerät aus, sodass sein Arm langsam lahm wurde, unter der ständigen Belastung. „Sag mir deine scheiß Adresse und dann is gut!“, raunte der Blauhaarige nur gereizt zurück, wobei Uruha ein Blick zuteil wurde, der definitiv seines Gleichen suchte. Doch dieses mal würde er sich nicht davon einschüchtern lassen! „Als würde ich DIR meine Adresse sagen, am Ende stehst du noch unangekündigt vor meiner Haustür und bringst irgendwelche deiner saudämlichen Aktionen.“ „Pff~ als würde ich mir jemals die Mühe machen zu dir zu fahren. Wozu auch? Denkst du echt das wär mir das Benzin wert?“ Angriffslustig funkelte Toshiya zu ihm herüber, sodass Uruhas Geduldsfaden bereits gefährliche, tiefe Risse aufwies. Er wollte jetzt endlich losfahren! Und auch bitte schnellstmöglich zu Hause ankommen. Er wollte diesen fürchterlichen Tag endlich hinter sich bringen! „Jetzt gib endlich das Navi und dann haben wir das hier alles ganz schnell hinter uns, okay?“, hauchte Uruha mehr ermattet als wütend, einfach nur müde von den Streitereien, von dem anstrengenden Abend und all den Problemen, die sich allein bei dem Gedanken an Sagas und Toras entgleiste Situation vor seinem inneren Auge auftaten. „Nö. Diktier sie und gut ist“, blaffte es ihm jedoch nur entgegen und ließ in Uruha auch die letzte Hoffnung schwinden, irgendwie noch siegreich aus diesem Gefecht heraus zu gehen, zumindest, wenn er seinem eigenen Ziel – nämlich schnellstmöglich zu Hause anzukommen – irgendwie Näher rücken wollte. „Oh man“, seufzte er leise und begann nun doch, Toshiya in einer leicht übertriebenen Geschwindigkeit seine Adresse aufzusagen. „Hast du's jetzt? Oder muss ich's nochmal extra langsam sagen? Laaangsam, für laaangsame Gehirne wie deins!“ Übertrieben, aber doch konnte er gerade nicht anders. „Halt's Maul Barbie. Da, is das die Route?“, raunte Toshiya noch immer gereizt, als er ihm das Navi direkt vor die Augen hielt, um wohl eine etwaige Zusage zu bekommen, doch war es in Uruhas Augen nur ein weiterer Versuch irgendwie rumzustänkern, so, wie er es ihm beinahe in die Augen quetschte. „Pff, bist du also doch zu blöd zum Eintippen, oder warum fragst du noch nach?!“ „Fresse Barbie. Jetz antworte, damit wir los können!“ „Ja, Mann“, schnippte Uruha zickig zurück, ohne wirklich einen Blick darauf zu werfen und grummelte in sich hinein, „Zu blöd nen Navi zu bedienen, aber MICH anmachen...“ „Halt's Fressbrett jetz und gut is. Was 'ne Nervtöle ey!“, grollte es noch aus Toshiyas Richtung, ehe die beinahe garstige Stimme von dem erneut gestarteten Motor übertönt wurde, welcher seinem langersehnten Dienst erlag und das Auto endlich in Bewegung setzte. Uruha schnaubte nur überheblich und verschränkte die Arme, war in jedem Fall darüber erhaben, auf so eine seltendämliche Aussage auch noch einzugehen. Immerhin fuhren sie. Mehr wollte er ja eigentlich gar nicht. Ewige Minuten verstrichen, in denen Uruha einfach nur zur Seite gewandt, beinahe schmollend, aus dem Fenster starrte und dem Hämmern des Regens lauschte. Es missfiel ihm hier gewaltig. Von Minute zu Minute sank seine Laune in gefährliche Tiefen, auch, wenn sich so langsam eine wohltuende Wärme um sein nasses, mitleiderregendes Wesen legte. Die Lüftung, die Toshiya gleich nach dem Losfahren angeschaltet hatte, war so ziemlich das einzige, was die unangenehme Stille zwischen ihnen noch irgendwie erträglich machte. Der vorherige Streit schien noch immer in der Luft zu hängen, genauso wie die unausgefochtenen Spannungen, die sie den ganzen Abend über schon mit sich rumschleppten. Was genau war das eigentlich mit diesem komischen Kerl? Eigentlich war er der totale Kotzbrocken, doch in manchen Situationen verhielt er sich einfach so a-typisch, dass es Uruha wahrlich schwer fiel, eine konstante schlechte Meinung über ihn aufrecht erhalten zu können. In manchen Situationen, wenn er ihn dann so anders ansah als sonst, diese winzigkleine Veränderung in seinem für gewöhnlich vor Abneigung triefenden Blick... Es ließ Uruhas Widerstand binnen Sekunden zu Brei schmelzen. Und doch war es schlicht und ergreifend eigenartig, hier zu sitzen, neben einem Mann, der ihn einfach hassen musste, so wie er ihn behandelte und genau diese Behandlung befand Uruha über alle Maße unfair. Anscheinend hatte der Blauhaarige ja ein recht eigenartiges Bild von ihm und Uruha fragte sich wirklich, wann genau Toshiya sich dieses Bild gemacht hatte. Grade deswegen sah er es auch überhaupt nicht ein, warum gerade er hier der leidtragende sein sollte. Immerhin war ER bis jetzt immer nett gewesen zu Toshiya – fast immer - ...meistens jedenfalls - ...zumindest bis dieser es so übertrieben hatte! Ein unerwartetes, lautes Knallen lies Uruha heftig zusammenzucken und sein Kopf schnappte rapide in die Höhe Richtung Windschutzscheibe, wo er gerade noch lange Finger aus seinem Sichtfeld schwinden sah. Im selben Moment hatte er schon Toshiyas gehässiges Gelächter im Ohr, versuchte seinem erschrockenen Herzen klar zu machen, dass es nur die Hand von diesem Idioten gewesen war, die mit voller Absicht seine wohl offensichtlich abwesenden Gedanken mit einem derart lauten Schlag auf das Amaturenbrett unterbrochen hatten. Doch sein Herz raste. Dieser Mistkerl! „Du bist so scheiße!“, giftete Uruha erschrocken, machte innerlich jedoch zehntausend Strikes für das gerade noch so unterdrückte, jämmerliche Quietschen, welches ihm beinahe vor Schreck mit aus der Kehle gehüpft wäre. „Kann ich doch nix dafür, wenn du hier so durchhängst, Barbie! Scheiß dir nicht ins Hemd“, höchst amüsiert grinste Toshiya die Windschutzscheibe an, schwenkte kurz mit dem Blick zu ihm herüber, ehe er wieder gerade aus sah und in jeder einzelnen seiner Gesten mitschwang, wie unglaublich ihn das hier alles belustigen musste. „Kannst du eigentlich noch was anderes, außer ständig so bescheuert zu sein?!“, zickte Uruha jämmerlich in Toshiyas Richtung, bewarf ihn mit einem von Abwertung überladenen Blick, der jedoch geflissentlich übergangen wurde. „Klar, ich kann vieles, Püppchen. Tausendmal mehr als du.“ „Ach ja? Das glaub ich kaum. Und nenn mich gefälligst nicht so!“ Dieser Kerl war einfach nur zum kotzen. „Du bist ja auch strunzedumm, is klar, dass du zu blöd dafür bist das Offensichtliche zu akzeptieren“, grinste Toshiya sofort retour und es begann gefährlich zu brodeln in dem Brünetten. Dieser Kerl regte ihn einfach nur auf! „Ach halt doch einfach mal die klappe! Du bist unerträglich, weißt du das? Kannst du nicht Musik anmachen oder so? Dann müssen wir uns wenigstens nicht unterhalten!“ Uruha kochte. Warum ihn dieses völlig überzogene Verhalten überhaupt so aufregte, verstand er selbst nicht im Geringsten und am liebsten würde er Toshiya diese fürchterliche unnahbare mich-kann-nichts-treffen-Art mit doppelter Wirkung einfach zurückzahlen. Er fluchte zum Himmel, dass ihm diese Gabe einfach nicht gegeben war, Toshiya dafür allerdings in fünffacher Ausführung. Das war doch alles einfach nur unfair! „Als würde ich irgendwas tun, was DU sagst, Barbie~“, lachend trommelte Toshiya gut gelaunt mit seinen Fingern gegen das Lenkrad und suhlte sich in all der imaginären Erhabenheit, die ihn wohl vor seinem geistigen Auge umwob. Wenn der nur wüsste, wie sehr er sich da täuschte! „'Türlich tust du das nicht! Deine Reaktionen haben ja nie sonderlich die eines 4 Jährigen überstiegen“, fauchte Uruha schnippisch, verschränkte dabei seine Arme und stierte stur geradeaus, das aufkeimende Schmunzeln in seinen Mundwinkeln gerade noch so unterdrückend, als er aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm, wie Toshiyas Kopf in seine Richtung ruckte. „Bitte? 4 Jähriger? Als würdest du dich hier sonderlich anders benehmen“, murrte die tiefe Stimme in einem wohl versucht überlegenen Ton, doch Uruha grinste nur, obgleich des kleinen Sieges, den er hatte erringen können. „Reifer als du jedenfalls“, säuselte er überheblich, versuchte so viel Missgunst in seine Worte zu legen, wie nur möglich und rutschte dabei leicht auf dem Sitz nach vorn, um seine Beine an das Armaturenbrett anzuwinkeln. „Hättest du wohl gern Barbie“, knurrte Toshiya zurück, nahm seine linke Hand vom Lenkgrad und holte ohne jegliche Vorwarnung aus, „Beine runter! Wer hat gesagt du sollst dich hier gemütlich machen!“ Viel zu grob drückte er Uruhas Knie nach unten, sodass dieser leise aufschrie. „Aah, aua! Nicht so doll, Mensch!“, leicht erschrocken rieb er sich seine schmerzenden Knie, funkelte böse zu seinem Sitznachbarn, der ihm einen ebenso genervten Blick zukommen ließ. „Guck nicht so scheiße! Selbst schuld! Mein Auto, meine Regeln, klar?!“ Mit einem finsteren Blick wandte sich Toshiya wieder der leeren Straße vor sich zu, die nur von den matten Scheinwerfern ihres Wagens beleuchtet wurde und demnach nicht sonderlich interessant sein konnte. Ein Grund mehr für Uruha nicht kampflos aufzugeben! „DU hast mich schließlich gezwungen hier mitzufahren, also hör auf mich hier so anzumachen, nur weil ich mich bequemer hinsetzen will!“ „ICH hab dich gezwungen? Miyavi meinte ich soll dich mitnehmen! Als hätte ich dich freiwillig hier reingeholt!“ Pf, von wegen! „Ahja, dann hast also nicht DU mich davon abgehalten, zur U-Bahnstation zu laufen und mich freundlich wie eh und je aufgefordert 'meinen Arsch hier her zu schwingen'? Wer war das sonst?“ Siegreich grinste Uruha in Toshiyas Richtung, besah sich genauestens die verhärteten Gesichtszüge in dem matten Lichtschein, wie sie arbeiteten unter der krampfhaften Argumentationsfindung. Doch Toshiya strauchelte, es war mehr als offensichtlich. „Das-...Das war nur weil-... es so scheiße gepisst hat! Der kack Regen halt“, versuchte er sich zu rechtfertigen, doch trieb dieser lächerliche Versuch Uruha nur zu einem gekünstelten Auflachen. „Achso? Das heißt dir liegt mein gesundheitliches Wohl so nahe, dass du es lieber über dich ergehen lässt, mich ertragen zu müssen, wo du mich doch so hasst, anstatt mich einfach in der Kälte im Regen stehen zu lassen? Eine sehr Herz erwärmende Geste von dir, wirklich“, säuselte Uruha übertrieben dankbar, sodass Toshiya der eindeutigen Note an Ironie nicht im Entferntesten entkommen konnte. Verbissen starrte der Blauhaarige gerade aus, trommelte mit seinen Fingern fiebrig auf seinem Lenkrad umher und schien anstrengt nach einer guten Antwort zu suchen, die er Uruha vor die Füße werfen konnte. Doch dem Brünetten war bereits jetzt klar, dass er dieses Mal wohl siegreich aus ihrem Streit gehen würde. „Dein Wohl ist mir doch scheiß egal!“, knurrte Toshiya letztendlich nur tief, schaltete beinahe ruppig die Scheinwerfer um, sodass ihre Umgebung ein Stückweit erhellter war und Uruha nun den ganzen Umfang an Toshiyas wunderbar säuerlichem Gesichtsausdruck bewundern durfte. Welch Genugtuung durch seinen Körper strömte bei diesem Anblick, es verschaffte ihm für diesen kurzen Moment beinahe so etwas wie gute Laune. „Aber?“, hakte er spitzbübisch nach, als er nach weiteren Schweigesekunden noch immer keine glaubhaftere Argumentation zu hören bekommen hatte, doch anscheinend war sich der andere seiner Sackgasse bereits bewusst. „Nichts Aber! Und jetzt halt endlich die Fresse Barbie!“ Abschließende Worte und Uruha beließ es dabei, grinste noch ein letztes mal übertrieben aufgesetzt in Toshiyas Richtung, ehe er sich wieder nach vorne wand und erneut seine Knie gegen das Armaturenbrett lehnte. Ein Wunder, dass er dieses Mal nicht harsch angefahren wurde sondern nur angefressene Schwingungen von seinem Nebenmann erhielt, der leise, unverständliche Flüche in sich hineinmurmelte. Eine Weile verging wieder, in der sich Uruha in seinem Sieg sonnte, den angenehmen Luftzug der Heizung genoss, die ihm wunderbar ins Gesicht wehte und von seinen noch immer triefend nassen Klamotten ablenkte. Toshiya hatte nichts weiter von sich gegeben, doch Uruha meinte aus dem Augenwinkel heraus zu erkennen, dass er noch immer recht verbissen gerade aus stierte. Am liebsten hätte sich Uruha ja ganz dreist zu dem anderen herum gedreht und ihn ob seiner Niederlage genaustens und intensiv beobachtet, ihm seinen Sieg allein mit visueller Nötigung unter die Nase gerieben, doch war da irgendwo in ihm ein Teil, der ihm sagte, dass er es dabei belassen sollte, auch, wenn ihm wirklich danach verlangte, dem grummligen Mann neben sich seine Niederlage noch viel deutlicher zu machen. Eine plötzliche Bewegung seitens Toshiya ließ Uruha aus seinen Gedanken schrecken und als wenige Sekunden später leise Musik den wohlig warmen Innenraum erfüllte, schaute Uruha nun doch zu seinem Sitznachbarn, beinahe ungläubig bis leicht schockiert. „Du hörst auch Muse?“, fragte er mehr als überrascht und konnte den Unglauben in seiner Stimme nicht sonderlich gut zügeln. „Hm?“, grummelte der Blauhaarige nur und sah zur Seite, „Wieso 'auch'? Sag bloß du kennst die?“ „Klar kenn ich die! Die sind absolut spitze!“ Unfassbar. Da suchte er seit Jahren nach Gleichgesinnten, abgesehen von Saga, die für diese Band ebenso viel übrig hatten, wie er selbst und dann sollte es ausgerechnet Toshiya sein, der anscheinend doch irgendwo so etwas wie guten Geschmack besaß? Wirklich unglaublich. „Woher kennst du die? Die kennt sonst keiner“, entgegnete Toshiya ebenso ungläubig, ließ seinen Blick kurz auf die Straße vor sich schwenken, ehe er wieder zu Uruha hinüber sah. „Weiß nicht mehr, irgendwie kamen wir mal auf die, in der Schulzeit schon damals. Ich war sogar mal bei nem Konzert!“ „Eh? Ernsthaft? Wann waren die denn hier?“, pure Überraschung nun auch seitens Toshiya. „Ach, das ist schon etliche Jahre her jetzt. Das war zu Absolution damals... Kennst du das?“, mit leuchtenden Augen sah Uruha zu seinem Sitznachbarn, der ihm nur ein schnippisches Schnauben entgegenbrachte. „Natürlich kenn ich das Album! Es ist das zweitbeste meiner Meinung nach.“ „Ohh, das find ich auch! Welches ist dein liebstes?“ Uruha war merklich aufgeregt. Er liebte es, seine Leidenschaften zu teilen, doch gerade in Bezug auf diese Band hatte es bisher so gut wie keinerlei Möglichkeiten gegeben, sich irgendwie austauschen zu können und er spürte förmlich, wie sein derzeitiges kümmerliches Gemüt geradezu mit guter Laune geflutet wurde. „Mhh~“, überlegend sah Toshiya mit starrem Blick auf die Straße vor sich und schien zu überlegen, „Ich kann mich zwischen Showbiz und Origin immer nie entscheiden... Aber ich glaub eher Origin. ...Und du?“ Fragend sah der Blauhaarige zur Seite, huschte immer wieder mit dem Blick auf die Fahrbahn und konnte trotz der kurzen Blickkontakte Uruhas heiterem Strahlen nicht entkommen. „Genau so geht’s mir auch! Aber ich glaub ich tendiere mehr zu Showbiz, wegen Sunburn.. und Unintended! Einfach so toll!“ Toshiya grinste nur und warf ihm erneut einen kurzen Seitenblick zu, „Unintended? Das is ne absolut kitschige Schnulze.“ „Jaa~ Das ist es, aber soo~ schön!“, entgegnete Uruha schwärmerisch und faltete unbewusst seine Hände vor der Brust, „Die Message ist einfach wahnsinnig toll. Diese tiefe, einzige Liebe. Und sie kommt völlig unerwartet, überraschend. Wie schö~n ich mir das vorstelle... wenn man es dann realisiert und-“, plötzlich stockte Uruha in seiner lobpreisenden Darstellung und hielt einige Sekunden beinahe ertappt inne, „...und so halt...“, fügte er nach wenigen Augenblicken hastig hinzu und betete zu Gott, dass Toshiya das jetzt nicht mitbekommen hatte. Der Blauhaarige schwieg und sah ihn scharf von der Seite her an, das konnte Uruha selbst aus dem Augenwinkel genaustens wahrnehmen, doch er traute sich nicht, nun irgendwie Blickkontakt aufzunehmen. Wie peinlich. Wie peinlich! Er hatte allen ernstes an Toshiya denken müssen, bei diesen Worten, an Toshiya, wie sie sich in die Augen sahen... stundenlang..., sich liebten, unausgesprochen, hingebungsvoll... Oh Gott er war hoffnungslos verloren! „Naja“, haschte der Blauhaarige nach einigen unangenehmen Sekunden das Gespräch wieder auf, „schlecht ist der Song nicht. Aber ist mir zu kitschig.“ „Hm, hm“, bestätigte Uruha nur unverwandt und hoffte, dass dieses Thema ganz ganz schnell unter den Tisch gekehrt werden würde. Er hasste seine Gedanken. Er hasste sich selbst! Wieso driftete er ständig in diese unpassenden Überlegungen ab, die immer Toshiya und ihn beinhalteten und meistens in beinahe lächerliche Ausmaße wuchsen? Was zur Hölle war nur los mit ihm? An diesem Mann gab es doch keinerlei Eigenschaften oder Eigenarten die diese beinahe schwärmerischen Gedanken auch nur irgendwie rechtfertigen konnten. Überhaupt fiel ihm jetzt erst auf, was gerade geschehen war. Er hatte sich allen Ernstes mit Toshiya >unterhalten<, wirklich unterhalten, wie mit einem normalen Menschen. Sie hatten Wörter ausgetauscht, die weder Hass noch Übermütigkeit mit sich getragen hatten. Was geschah hier eigentlich gerade? „Wie sind die denn live so?“, riss ihn Toshiyas Stimme aus seinen Gedanken, sodass er ertappt aufschreckte. „Eh...“, er versuchte sich zu sammeln, „Sie... sind einfach richtig genial! Total authentisch auf der Bühne und es klingt, wenn nicht sogar noch besser als auf den CDs.“ Gedanklich huschte er zu diesem zauberhaften Abend, doch holte ihn Toshiyas kurzen Auflachen schnell in die Gegenwart zurück. „Hm? Was denn?“, fragte er treudoof und sah zur Seite. „Ach“, grinste der Blauhaarige nur fies zurück, „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du Wörter wie „authentisch“ beherrschst.“ Und wieder mal, volle Breitseite. Für einige Sekunden starrte Uruha den Mann neben sich fassungslos an, ehe Unwille sich durch seine Nervenbahnen zog. „Ach, tu doch nicht so! Was denkst du wie dumm ich bin? Nur weil ich nen Tänzerjob habe oder was?“ „In der Tat“, schmunzelte Toshiya überheblich und sah ihm angriffslustig entgegen, „Du hast doch sicher nicht mal nen Schulabschluss, oder?“ „'Türlich hab ich den! Du blöder Idiot, schließ doch nicht ständig von dir auf andere!“ Und wieder war dieser Kerl einfach nur unausstehlich. Der Blauhaarige jedoch lachte nur leise. „Keine Sorge, ich würde niemals von deiner Dummheit auf mich schließen. Da liegen Welten dazwischen, Püppchen.“ So, nun reichte es wirklich! „Boah du bist so unerträglich ätzend! Da denkt man, dass man EINMAL eine ordentliche Unterhaltung mit dir führen kann und sofort wirst du wieder zu so 'nem Kotzbrocken. Wer hat dir eigentlich deine nicht vorhandenen Manieren beigebracht, mh? Wurdest du als Kind nicht geliebt oder so?!“ Uruha war in Rage. Und nicht sonderlich besser wurde es durch Toshiyas Übermachtstellung, da seine eigentlich harten Worte anscheinend nur zu Belustigung bei dem Blauhaarigen führten. „Nicht doch, nicht doch. Es ist nur absolut unsinnig bei sowas wie DIR Manieren zu zeigen“, grinste er fies und ließ seinen stechenden Blick kurz zu Uruha schwenken, „Und Liebe hab ich genug bekommen, da sei dir mal sicher.“ Überheblich sah der Blauhaarige wieder gerade aus und trommelte gutgelaunt den Takt des derzeitigen Liedes auf dem Lenkrad mit. Doch Uruha kochte. Mal wieder. „Ach ja? Mir ist wirklich unerklärlich wie man sowas Missratenes wie dich überhaupt lieben kann!“ Das eigenartige Drücken in seinem Brustkorb bei diesen Worten überging Uruha gekonnt, es war nicht die Zeit Mitleid für diesen Arsch zu empfinden. Diese harten Worte hatte er allemale verdient! „Glaub mir, das geht ganz gut“, witzelte Toshiya nur gut gelaunt und es kotzte Uruha einfach nur an. Er warf sich sichtlich beleidigt zurück in seinen Sitz, verschränkte die Arme und starrte nach draußen. Das hatte doch alles keinen Sinn. Es war völlig sinnfrei mit diesem Vogel irgendwie zu diskutieren, da er sich die Worte anscheinend eh immer so zurecht legte, wie er sie gerade am besten gebrauchen konnte. Uruha nervte es einfach nur, und vor allem nervte ihn, dass es ihn überhaupt so nervte! Das war doch alles zum schreien. „Wo fährst du eigentlich lang?“, fragte er schnippisch, als sein Blick die endlosen Bäume realisierte, die an ihnen vorbeizogen und erst bei genauerem Nachdenken wurde ihm bewusst, dass das die ganze Zeit schon so gewesen war. „Mh? Ich fahr nach Navi“, entgegnete der Blauhaarige gelassen und sah auf das hell erleuchtete Display, „Zu dem Mist den du mir angesagt hast.“ Uruha konnte nicht umhin, die kleine Tonänderung in der schönen Stimme zu bemerken und als Toshiya nun auch noch nach dem Gerät griff und es zu sich zog, wusste er, dass gleich noch etwas folgen würde. „Ey, wo hast du uns denn hier lang geschickt, Mann?“ Toshiyas verständnisloser Blick lag augenblicklich auf ihm, doch Uruha konterte nur mit gespielter Gleichgültigkeit. „Was hab ICH bitte getan? Gib mal her“, unwirsch entriss er das Navi einfach Toshiyas Händen und er merkte, wie der Blauhaarige protestieren wollte, seinen Blick dann jedoch zurück auf die Fahrbahn lenkte und sich seinen Kommentar verkniff. „Hergott, was hast du denn da eingeben Toshiya?“, fragte Uruha entgeistert, und besah sich fassungslos den angestrebten Zielort, den das Navi in 1200 Km Entfernung ansteuerte. „Den Scheiß den DU mir diktiert hast“, knurrte der Blauhaarige tief und schnappte nach dem Navi, „Gib her jetzt den Scheiß!“ „Weißt du wie lange wir schon hier im Nirwana rumgondeln? Wieso ist dir das nicht aufgefallen bitte?!“, Vorwurfsvoll sah Uruha zu dem Fahrer des Mobils und merkte Augenblicklich, dass er wohl in ein Fettnäpfchen getreten war. „Ey fuck you, Ich hab dich doch extra gefragt ob das die richtige Route ist! Warum ist das DIR bitte nicht schon vorher aufgefallen, mh?“, knurrte der Blauhaarige bedrohlich zurück und wäre Uruha nicht so verbissen darauf, aufzuklären, wer an dieser fehlgelaufenen Situation Schuld zu tragen hätte, wäre er vielleicht sogar angetan gewesen von der aggressiven Note. Doch hier ging es grade ums Prinzip. „Weil DU mir das Teil zufällig vielleicht zwei Millimeter vor die Augen gehalten hast? Wie sollte ich da was erkennen?! Und warum bitte merkst du nicht, dass wir der Stadt kein Stück näher kommen, mh?!“ „Alter, als wüsste ich wo sowas wie du wohnst! So vertrottelt wie du bist, kannst du ja nur vom Dorf kommen!“ „Also hör mal-“ „Ne, jetzt hörst du mal, du kleine Schlampe! Du hättest genauso drauf achten können!“ „ICH bin aber nur der Beifahrer, verstanden?! Wer hat sich denn bitte um's Fahren zu kümmern, du oder ich?“ „Was kann ich dafür wenn du mich mit deinem ewigen Rumgezicke so scheiße ablenkst?! Glaub ja nicht, dass du das jetzt MIR in die Schuhe schieben kannst!“ Wütend knirschte der Blauhaarige mit den Zähnen, das konnte Uruha sogar bis zu sich rüber hören, doch er dachte gar nicht daran, für dieses Desaster nun die Verantwortung übernehmen zu sollen. „Hättest DU mich einfach mal MEINE Adresse in dieses blöde Navi eingeben lassen!“ „Vielleicht hättest DU aber auch deinen Entenschnabel mal richtig nutzen und mir ordentlich ansagen können, wo wir hin müssen!“ „Bitte? Entenschnabel?! Du hast sie doch nicht mehr alle! Das ist DEINE Schuld, nicht meine!“ „Pff, kannste knicken Barbie! Das hast du ja jetzt schön verbockt ey“, sichtlich genervt schnaufte Toshiya seinen Unmut nach außen und ließ in Uruha Fassungslosigkeit aufsteigen. Das war ja mal wieder so typisch! Er war sich zu 100% sicher, dass er die richtige Adresse diktiert hatte! Okay... vielleicht ein wenig zu schnell, aber war es nicht trotzdem Toshiyas Fehler in der Eingabe? Natürlich war es das! „ICH hab hier gar nichts verbockt, mein Lieber. Das brauchst du jetzt gar nicht versuchen hier umherzudrehen!“ „Jajaja, jetzt halt einfach mal die Fresse, Barbie!“ „Mach du das doch selber! Auße-... Warum halten wir an?“ Verwirrt merkte Uruha wie die Geschwindigkeit gedrosselt wurde und ihr Wagen relativ schnell auf dem geräumigen Straßenrand zum Stillstand kam. „Um zu gucken wo wir wirklich lang müssen vielleicht? Gott du bist so saudumm, Barbie“, schnippisch griff Toshiya nach dem kleinen Technikwunder und begann, ein wenig überenthusiastisch, mit einer Note von Aggressivität, die eingegebene Fahrroute zu löschen. „So, jetzt sag mir deine scheiß richtige Adresse und wehe du vertust dich nochmal!“ Lauernd blickte Toshiya zur Seite und fand nur Uruhas trotzigen Blick. „Ich hätte die Adresse auch beim ersten Mal schon richtig eingegeben! Das war DEIN Fehler und garantiert bist du auch jetzt noch zu doof, um das richtig zu machen. Ich mach das jetzt selbst!... Los, gib-... Gib das doch mal her jetzt!“ Er hatte nach dem Navi greifen wollen, doch Toshiya – wie beinahe zu erwarten – hatte das kleine Gerät geschickt aus seiner Reichweite manövriert. „Als würde ich dir meine Technik in die Hand geben, Schlampe!“, giftete Toshiya ihm zu und es bewirkte, dass irgendetwas in Uruha aussetze. „Gib das her jetzt!“, keifte er erbost, schnallte sich in Lichtgeschwindigkeit ab und stürzte sich auf den Blauhaarigen, um ihm das kleine Ding zu entreißen. „Wa-.. Alter, Bar-... Geht's noch?! Lass- das-..“ Sie rangelten wild, achteten nicht auf etwaiges Inventar und versuchten nur, die Oberhand um das kleine Gerät zu gewinnen, bzw. zu behalten, doch artete die Situation zunehmend aus. „Barbie jetzt fick dich!! Hau ab, verdammte scheiße!“ Toshiya drückte ihn grob von sich, mit schmerzverzerrtem und wütenden Blick, doch Uruha war selbst zu sehr in Rage, um noch irgendwie an eventuelles Aufgeben zu denken. „Vergiss es! Gib- das- jetzt- her-!“, er schnappte nach Toshiyas Arm, in dessen Hand das Navi fest umklammert wurde und zog ihn ruppig zu sich, ehe Toshiya dagegen wirkte, doch anscheinend unterschätzte er Uruha maßlos. Ohne lang zu überlegen senkte Uruha seine Zähne in das weiche Fleisch des Unterarmes, sodass der Blauhaarige laut aufschrie und ihn heftig versuchte, von sich zu stoßen. „Alter- Geht's-.. Fuck! Lass los! Du behind-“, er schlug beinahe auf Uruha ein, den das allerdings wenig zu stören schien, als er geschwind nach dem Navi haschte und es kraftvoll an sich zog. Doch der Blauhaarige hatte noch immer nicht losgelassen. „Her damit!“ „Fuck you! Lass- mein- Navi-..“, es war ein schier nicht enden wollender Kampf, doch als Uruha erneut zu einem Biss ansetzte, diesmal in den Oberarm des Blauhaarigen, lösten sich die verkrampften Finger unter einem schmerzvollen Aufstöhnen, sodass Uruha blitzschnell seine eigenen Finger darum schloss und es an sich zog. Innerhalb weniger Sekunden saß er wieder aufrecht auf seinem Sitz, siegreich, und sah atemlos zur Seite, wo Toshiya sich krümmend den Oberarm hielt und ihm im nächsten Augenblick einen beinahe tödlichen Blick zuwarf. „Das wirst du büßen... Das wirst du sowas von büßen!!“, schrie er beinahe und schlug zornig, als bräuchte er ein Ventil für all seine Wut, gegen das Lenkgrad, welches stark unter dem harten Schlag erzitterte. Ein wenig mulmig und gefasst auf einen erneuten Angriff seitens Toshiya lenkte Uruha seinen Blick nach unten, zu seinem Errungenen Schatz, und wollte gerade Beginnen seine richtige Adresse einzutippen, als er stockte. „Ehm...“, murmelte er unsicher und sah hinüber zu Toshiya. „Was?!“, blaffte der Blauhaarige nur zornig, die Augen verengt zu zwei schmalen Schlitzen. „Wie geht das an?“, fragte Uruha beinahe nervös und deutete zur Unterstreichung seiner Worte auf den schwarzen Display des kleinen Gerätes. „Den beschissenen roten Knopf da drücken, du dumme Schlampe“, raunte der Blauhaarige aufgebracht, beugte sich rüber, um unwirsch auf besagten Knopf zu drücken, doch nichts geschah. „Das geht nicht an“, stellte Uruha leise fest und besah sich Toshiya, der noch immer halb über ihn gebeugt etliche Male erneut auf dem Knopf umherdrückte. „Ey... Ich glaubs nicht...“, mit unterdrückter Wut in seiner Stimme richtete der Blauhaarige sich auf und atmete einmal tief durch, ehe er seinen Blick auf Uruha lenkte, der unter dem stechenden, beinahe mordlustigen Funkeln in Toshiyas Augen unmerklich in sich zusammen sank, „Du hast es kaputt gemacht...“ Er knurrte beinahe, wandte den Blick ab und schloss für einen Moment die Augen, gerade so, als müsste er sich schwerstens Sammeln um nicht komplett auszurasten. Mit zutiefst schlechtem Gewissen begann Uruha nun selbst auf dem Knopf umherzudrücken, auch alle anderen, diversen, Knöpfe zu bedienen, doch erreichte er damit genauso viel, wie Toshiya zuvor. Das Gerät schien wie tot und der Brünette konnte sich nur denken, dass sie wohl bei der, mit jetzigem Abstand betrachtet, doch sehr heftigen Rangelei, die Technik des kleines Navis zum Aufgeben gezwungen hatten. Sein Blick huschte zu Toshiya der noch immer gefährlich still auf seinem Sitz verharrte und mit starrem Blick gerade aus stierte. Es war eine unangenehme Situation, die Musik war, ironischer Weise passend, irgendwann in den letzten Minuten verstummt, sodass nichts als das leichte Gebrumme des Motors die erdrückende Stille zwischen ihnen durchbrach. Irgendwie fühlte er sich schlecht, auch wenn er genau wusste, dass Toshiya ebenso für den jetzigen Zustand Schuld zu tragen hatte, jedoch linderte dies nicht im Geringsten sein schlechtes Gewissen, das Gerät tatsächlich außer Kraft gesetzt zu haben. Irgendwie hatte Toshiya es ja doch vorhergesagt... Nach einigen Minuten, die ihm vorkamen wie Stunden, startete er Versuche, diese Last zu durchbrechen, doch versagte ihm im entscheidenden Moment dann doch immer wieder die Stimme. Er traute sich einfach nicht, nun Worte an den Blauhaarigen zu richten, denn der wirkte noch immer, als sei er nur eine Handbreit davon entfernt, mit irgendeinem Utensil zum plötzlichen Mord anzusetzen. Und so ganz unbegründet war seine Sorge sicherlich nicht... Plötzlich erstarb der Motor, und erst als sich die Wagentür bereits öffnete, realisierte Uruha, dass der Blauhaarige den Wagen ausgeschaltet, die Fahrertür dafür geöffnet hatte und im Inbegriff war, diese kleine, selbst erschaffene Hölle zu verlassen. „Wo gehst du hin?“, rutschte es ihm raus, beinahe ängstlich und er sah dem Blauhaarigen mulmig hinterher, als der ihm nur ein angefressenes „Pissen“ entgegenwarf, ehe die Tür schwungvoll zuschlug. Uruha atmete angespannt aus. In was für eine Situation hatte er sich hier nur manövriert? Sie saßen irgendwo im Nirwana fest, ohne Navi und wie er sein Glück kannte, bzw. die japanische ländliche Infrastruktur, hatte er hier weder Empfang, noch Internet. Schnell zückte er sein weißes iPhone, sah jedoch sofort die nicht vorhandene Balkenanzahl und auch der Versuch, ein geeignetes Navigations-app runterzuladen, scheiterte kläglich. Kein Internet, kein Empfang, keine lebensrettende App. Hätte er doch nur auf Saga und Tora gehört, die ihm vor Ewigkeiten dazu geraten hatten, ein geeignetes Navi-App runterzuladen. Aber nein, er hatte es ja besser gewusst und war Felsen fest davon überzeugt, er würde derartigen Unsinn eh niemals brauchen. Nur wer hätte denn auch gedacht, dass er jemals in so einer Situation landen und dann auch noch festsitzen würde? Es war einfach so abwegig. „Ach man so ein Mist eh..“, seufzte er frustriert und ließ sich ein wenig im Sitz nach vorn rutschen. Irgendwie war die ganze Sache hier doch arg eskaliert und in diesem Moment tat es ihm einfach nur leid, Toshiya so bedrängt zu haben. Immerhin hatte der Blauhaarige ihn einfach so mitgenommen, in seinem Wagen, der – anhand der Inneneinrichtung – anscheinend einen großen Stellenwert bei dem mürrischen Kerl einnahm. Warum hat er ihn nicht einfach die doofe Adresse nochmal eingeben lassen? Er war doch selbst irgendwie mit daran Schuld, dass Toshiya versehentlich die Zahlen vertauscht hatte, so schnell, wie er sie vorhin runterrasseln musste. „Maah~“, stöhne er genervt auf und sah nach draußen. Vielleicht sollte er sich bei Toshiya entschuldigen, wenn dieser wieder kam. Doch anscheinend dauerte das Geschäft des Blauhaarigen ein wenig länger, oder er wollte sich nur mal Luft machen in seiner Wut und im Grunde konnte Uruha das sehr gut nachvollziehen. So wartete er also, bis der Blauhaarige sich abreagiert hatte, bemerkte bereits, wie die Temperaturen des Wagens immer weiter hinabkletterten und sich die noch immer nassen Klamotten an seinem Körper bemerkbar machten. Er fror. Und es wurde zunehmend einfach nur kalt, was er nicht mal ändern konnte, da der blauhaarige Vogel doch tatsächlich den Autoschlüssel mit sich genommen hatte. Nicht, dass Uruha irgendwie gewusst hätte, wie man ein Auto und dann auch noch die Heizung startet, aber wenigstens das Wissen, über das mögliche Ändern dieses Zustandes, wäre definitiv lindernd gewesen. Eine ganze Weile verging, eine zu große Weile nach Uruhas Geschmack, sodass es mittlerweile wirklich kalt war in dem kleinen Innenraum und zarte, weiße Atemwölkchen in die kühle Luft schlugen. Wo blieb der Kerl denn nur? Zwar hatte es schon längst aufgehört zu regnen, aber trotzdem war der andere doch mindestens genauso klitschnass, wie er selbst, in dieser eiskalten Nachtluft, nur im T-Shirt... So lange würde er doch nicht freiwillig in dieser Kälte verbleiben, oder etwa doch? Ein wenig ängstlich huschte Uruha mit dem Blick nach draußen, sah nur schemenhaft dunkle Bäume, die kurvige Straße, die hinter der nächsten Ecke im Nichts verschwand. Augenblicklich lief ihm ein Schauer nach dem anderen über den Rücken und erst jetzt bemerkte er, wie gruselig das alles hier eigentlich war, am Straßenrand mitten im Wald zu stehen, bei dunkelster Nacht. Gott sei Dank waren die Gewitterwolken längst verzogen und machten Platz für tausende kleine Lichtpunkte, die ihm wenigstens ein bisschen die Sicht auf seine Umgebung ermöglichten. Doch er sah nichts. Toshiya schien wie verschwunden. Ein kaltes Kribbeln bahnte sich seinen Rücken abwärts, als er auch zur anderen Seite lugte, jedoch nur das selbe Ergebnis vorfand; nichts. Außer tiefe Schwärze und einem mulmigen Gefühl war da einfach nichts, was ihm irgendwie einen Anhaltspunkt hätte geben können. Ob dem anderen etwas passiert war? Vielleicht war er gestürzt, hatte vor Wut irgendeinen Ast oder ein Erdloch übersehen und lag nun verletzt im Wald? Oh Gott, was, wenn ihm wirklich etwas passiert war? Was, wenn wie in einem dieser blöden Horrorfilme irgendein monsterhaftes Wesen im Wald lauerte und Toshiya ein gefundenes Fressen war? Und immer waren die Protagonisten, wie er selbst, überzeugt davon dass solche Geschichten nur Schauermärchen waren, und dann passierte es doch! ...Rational betrachtet war es auch völlig unnormal in so einer Situation, durchnässt und nur im T-Shirt in dieser Eiseskälte bald 20 Minuten entfernt zu bleiben! „Scheiße“, flüsterte Uruha mit aufwallender Panik, sah sich hektisch um, doch nichts gab auch nur den leisesten Hinweis darauf, dass Toshiya sich hier irgendwo in der Nähe aufhielt. „Nein, nein, nein“, jammerte er weinerlich, bei dem aufkeimenden Gedanken, dass nichts daran vorbei führte, den letzten Schutz der geschlossenen Autotüren aufzugeben und sich in diese gruselige Finsternis begeben zu müssen. Auch diesen Schritt taten die Verbliebenen in Gruselfilmen immer, und man dachte sich nur 'Geh nicht raus! Du weißt doch dass da etwas ist!'. Und doch taten sie es. Uruha verstand das erste Mal wirklich, warum sie dies taten. Oh Gott er wollte nicht, für so was war er einfach nicht gemacht! Langsam tastete er nach dem Türgriff, bewegte sich wie in Zeitlupe um auch ja kein Geräusch zu verpassen, doch war es nur das nächtliche Rauschen des Waldes, das Zirpen der Grillen, welches ihn so schaurig empfing und sein Herz in die Hose sacken ließ. Oh Gott. Er würde hier nicht lebend raus kommen. Wie auf Knopfdruck ratterte sein Gehirn jegliche schrecklichen Horror- und Psychofilme ab, gruselige Fratzen, die aus dem Nichts erschienen und er verfluchte sich dafür, tat nur noch ängstlicher einen Schritt nach dem anderen, als er endlich aus dem Wagen gestiegen war. „To-...Toshiya?“, fragte er leise in die Stille hinein und fühlte sich einfach von jeder Seite aus beobachtet, „B-Bist d-d-du da-?“ Sein Stottern ging unter in einem lauten Knacken aus dem Gebüsch, sodass er wimmernd Aufschreckte und ruckartig in die Richtung des Lautes starrte. Doch da war nichts. Es war pures Schwarz, was ihm entgegenblickte und so langsam wanderte ein beträchtlicher Kloß in seinem Hals aufwärts. „Totchi b-bist du d-das?“, fragte er jämmerlich, versuchte mit dem Display seines iPhones noch irgendwie eine Lichtquelle zu erschaffen, doch machte es die Situation nur noch gruseliger, als sie eh schon war, „H-hör auf mit dem S-scheiß, ok?..I-ich hab A-“ „WUAAAAAAAAAHHHH!“ Kreischend warf sich Uruha auf den Boden, hielt schützend seine Arme über seinen Körper, um sich irgendwie zu verteidigen, gegen das riesige etwas, das laut brüllend aus dem Gebüsch vor ihm gesprungen war. Er weinte, er wimmerte, er würde hier sterben. Er wusste es von Anfang an. So sollte er also sein Ende finden. In seinem Schock gefangen bemerkte Uruha gar nicht, wie die Attacke des wilden Etwas völlig ausblieb und nichts weiter, als das laute Grillengezirpe neben seinen abgehakten Schluchzern die nächtliche Stille durchbrach. Erst, als er etwas an sich spürte, einen dumpfen Schlag gegen seinen Rücken, zuckte er zusammen und kugelte sich nur noch weiter ein, während er leise weinte. „Lass mich l-leben, b-bitte-“ „Du wirst sterben müssen“, gurgelte eine verzerrte, tödliche Stimme nahe seines Ohres, ließ ihn erzittern und sich nur noch weiter in alles krallen, was er zu fassen bekam. Laub, seine Hose, er griff danach, als würde es ihm irgendwie Sicherheit verschaffen, „B-bitte, N-nicht“, er verschluckte sich. Hustend und fertig mit den Nerven lag er einfach nur da und wartete auf seinen Tod. Er hatte es von Anfang an gewusst. Er hatte schon IMMER gewusst, dass diese grausamen Horrorfilme knallharte Realität waren und Saga und Reita hatten ihm NIE geglaubt! Er wollte so nicht sterben, er hatte doch noch so viel vor!- „Gottchen, du bist echt ängstlich oder?“, hörte er plötzlich Toshiyas Stimme und schreckte augenblicklich auf. „To-“, gerade wollte er sich panisch an den Blauhaarigen werfen, sich mit ihm schützen, vor dem gruseligen Monster, doch prompt realisierte er, dass sie allein hier waren. Sein verwirrter Blick streifte über die dunklen Schemen, sah durch Toshiyas erhelltes Display nichts um sich herum außer Blätter und ein neben ihm hockender Blauhaariger, der ihn fragend musterte. „Wa-... D-du w-warst das?“, hauchte Uruha fassungslos, richtete sich leicht auf und starrte Toshiya schockiert an. „Hehe, hach, das hat ja noch besser geklappt, als ich mir das vorgestellt hab. Ich würd sagen wir sind quitt.“ Ohne noch auf eine Erwiderung Uruhas zu warten oder diesem irgendwie eine Erklärung zukommen zu lassen, zog Toshiya ihn einfach auf seine wackligen Beine und schob ihn Richtung Auto, „Los, geh wieder rein da. Es is arschkalt.“ Die Autotür neben ihm schlug zu und als sich wenige Sekunden später Toshiya auf den Nachbarsitz warf und seine Tür ebenso zuschlug, kam wieder Leben in den Brünetten. „Du-... Du hast mich verarscht! Warum hast du das getan!! WEISST DU WAS FÜR EINE ANGST ICH HATTE?!“ Zornig und aufgebracht funkelte Uruha zu dem Blauhaarigen hinüber und war nicht übel versucht diesem hirnlosen Affen für diese Dreistigkeit eine zu scheuern. Wie konnte er ihm wissentlich nur derartig Angst einjagen! „Ahaha, komm mal runter Barbie. Wie gesagt, damit wärn wir quitt“, entgegnete Toshiya gutgelaunt und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Quitt?! Von wegen quitt! Nur weil WIR – und daran warst DU auch beteiligt – dein Navi kaputt gemacht haben, entschädigt das noch lange n-“ „Und die Sache mit dem Pool, mh? Schon vergessen?“ Ein eindringlicher Blick fand seine Richtung in Uruhas aufgebrachte Augen und für einen Moment stockte er tatsächlich. „Die Sache im Pool...“, wiederholte er leise, wie für sich selbst. „Ja, die Sache im Pool! Da ging's mir mindestens so wie dir grad eben!“, bestimmt und absolut überzeugt von seiner Meinung sah Toshiya gerade aus und nickte unmerklich, „Von daher sind wir jetzt quitt.“ Uruha saß nur da, verarbeitete die Informationen Stück für Stück und musste sich unweigerlich eingestehen, dass er Toshiya nicht mehr widersprechen konnte. Irgendwie hatte der Blauhaarige ja recht und wenn Uruha ehrlich zu sich war, dann empfand er diese Rache nicht nur angemessen, sondern war im Nachhinein sogar froh, nicht noch Schlimmeres von dem Blauhaarigen als Revanche serviert bekommen zu haben. „Hm... Nagut“, stimmte er also schließlich zu und suchte Toshiyas Blick, „Dann sind wir quitt.“ Der Blauhaarige fing seinen Blick ein, musterte ihn kurz und begann zu grinsen, während er belustigt aufschnaubte, „Als hättest du da erst deine Zustimmung geben müssen.“ Auch nach diesen stichelnden Worten grinste er weiter und einen kurzen Moment sahen er und Uruha sich einfach nur an, ehe sich auch auf die Lippen des Brünetten ein seichtes Schmunzeln schlich, „Idiot...“ „Sagt der richtige“, entgegnete Toshiya nur locker und es war, als seien sie sich wortlos einig geworden, die ganzen Streitereien für diesen Moment hinter sich zu lassen. Der Blauhaarige startete den Wagen, sodass beinahe augenblicklich die Lüftung losging, die jedoch Wärme in diesem Moment gänzlich vermissen ließ. „Ka~lllt“, hauchte Uruha kränklich und verschränkte seine Arme vor der Brust, um sich irgendwie kompakter gegen die Kälte schützen zu können. „Wird gleich wärmer“, Toshiya neben ihm drehte noch an irgendwelchen Rädchen umher und sah dann wieder zu Uruha, der ihn dabei beobachtet hatte, „Mh?“ „Was machen wir denn jetzt“, murmelte Uruha leise und rubbelte sich leicht an den Armen, um irgendwie Wärme erzeugen zu können. „Wir schlafen hier“, war die knappe Antwort, auf die Uruha sofort die Augen aufriss. „Was? Hier schlafen?... Im Wald? Im Auto? Das ist gruselig, Totchi...“, wehleidig sah er zu dem Blauhaarigen, der schon zu einem Konter hatte ansetzen wollen, dann jedoch verstummt war. Er starrte Uruha für den Moment einfach nur an, mit einem Blick, der Uruha beinahe unzurechnungsfähig machte. Warum schaute er nur so, ohne jeglichen Hass, vielmehr mit diesem kurz aufleuchtenden, warmen Glanz, dieses Funkeln, als hätte er gerade etwas wirklich tolles zu hören bekommen... Uruha verlor sich in diesem Anblick, wie auf Knopfdruck war sein Gehirn auf Standby und er konnte nur noch in Toshiyas Blick versinken. Wenn er ihn doch nur immer so anschauen würde... „Naja“, räusperte sich Toshiya hörbar, setzte sich aufrecht hin und Uruha meinte erkennen zu können, dass er sich durch die Haare fuhr, „Es ist Nachts und wir haben kein Navi. Wir sollten bis morgen warten und dann irgendwo nach 'ner Karte fragen. Was anderes bleibt uns grad nicht wirklich übrig.“ Uruha nickte nur auf diese weisen Worte hin und befand sie für vollkommen logisch. Am Tage war die Chance einfach viel größer, auf irgendwelche Leute zu treffen die ihnen wenigstens sagen konnten, wie sie irgendwie zurück in die Großstadt kamen. Es kehrte erneut Stille ein, in der die Lüftung ihr Übriges tat und neben der aufkeimenden Wärme auch eine seichte Geräuschkulisse ergab. Uruha wunderte sich, warum das erste mal seit Menschengedenken das Schweigen zwischen ihnen fast eine angenehme Note mit sich trug, doch kam er mit seinen Grübeleien nicht sonderlich weit, als Toshiya neben ihm leicht aufhustete. Sofort ruckte Uruhas Kopf zu seinem Sitznachbarn. „Bist du krank?“, schoss es aus ihm heraus und es war ihm beinahe peinlich, wie besorgt er geklungen hatte. Toshiya schien ebenso verwirrt, sah ihn kurz aus fragenden Augen an, ehe er den Blickkontakt brach. „Keine Ahnung. Vielleicht, wegen diesem behinderten Scheiß Regen“, grummelte er säuerlich in sich hinein und rutschte nun selbst, wie auch Uruha vorhin, ein wenig nach unten in seinem Sitz, um seine Knie gegen das Lenkgrad zu stützen. „Bestimmt weil du ne halbe Stunde draußen rumgerannt bist und gewartet hast, bis du mich erschrecken kannst“, murmelte Uruha leicht schmollend und versuchte einen Seitenblick auf Toshiya zu erhaschen. Dieser grinste plötzlich nur und wurde von einem weiteren, leichten Husten durchschüttelt, „Tja, das war's aber wert, Barbie.“ Schadenfroh grinste Toshiya vor sich hin, was Uruha am liebsten kommentiert hätte, doch ihm war nicht wirklich danach, wieder in einen Streit auszubrechen. „Hast du noch ne Decke oder so?“, fragte er vorsichtig, als die Schadenfreude bei dem Blauhaarigen ein wenig abgeklungen schien. „Oh, stimmt. Ich hab tatsächlich eine.“ Und schon wehte kühle Nachtluft in das Auto, ehe die Fahrertür bereits wieder zuschlug. Keinen Augenblick später öffnete sich die Tür zum Kofferraum und Uruha lauschte, wie Toshiya anscheinend in irgendetwas umherwühlte. Keine fünf Sekunden später saß der Blauhaarige auch schon wieder neben ihm und hielt triumphierend eine Decke in die Höhe, „Weil ich super versorgt bin. Yeah.“ Uruha kicherte leise und schnappte nach einem Ende der sogar recht flauschigen Decke. „Gott, die wird so guuut tun“, trällerte er in Vorfreude auf wohlige Wärme, doch machte ihm Toshiya mal wieder einen Strich durch die Rechnung. „Eh? Wer hat gesagt, dass du auch was abbekommst?“, grinste er schelmisch und funkelte Uruha angriffslustig an. Mehr als eine gekonnte Schmolllippe bekam er darauf von Uruha nicht, doch anscheinend schien ihn das so kräftig zu amüsieren, dass er begann, die Decke aufzufalten, „Okay, okay. Aber das ist ne Ausnahme!“ „Ich mag Ausnahmen“, grinste Uruha scheinheilig und begann, sich sein nasses T-Sweatshirt mitsamt darunterliegenden T-shirt über den Kopf zu ziehen. „Eh-... Was wird das wenns fertig is?“, stoppte Toshiya ihn beinahe ein wenig überrumpelt, als er auch schon dabei war, sich an seinem Gürtel zu schaffen zu machen. „Na die nassen Klamotten aus und dann unter die Decke. Ansonsten bringt die doch kaum was“, erklärte er dem Blauhaarigen teilweise verständnislos und konnte dem überraschten, delikat stechenden Blick kaum entkommen. Es war beinahe putzig, wie bedöppelt Toshiya aus der Wäsche guckte, immer wieder von seinen Augen zu seinem Oberkörper huschte, um dann doch wieder weg zu sehen. Uruha konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, und kam nicht umhin, sich ein wenig, wenn auch nur ein klein wenig geschmeichelt zu fühlen, da Toshiya zwar sonst nur abfällige Worte für ihn übrig hatte, sein Körper ihm dafür aber doch recht gut gefallen musste. Nicht, dass das nicht normal wäre bei einem Prachtexemplar wie ihm. „Grins nicht so doof“, grummelte Toshiya leise, als er es endlich geschafft hatte seinen Blick abzuwenden und beinahe fluchtartig die halbe Decke zu Uruha rüber warf, „außerdem, woher kennst DU bitte solch Überlebenstricks?“ Die delikat stichelnde Note überging Uruha komplett, wurde übermannt, von dem sprudelnden Stolzgefühl, welches sich in seiner Brust breit gemacht hatte. „Ja! Sonst weiß ich sowas ja nicht, aber das hat mir mal Reita erzählt, keine Ahnung warum, aber ich hab mir das gemerkt!“ Er strahlte, sah noch kurz in die ambivalente Gefühlsmischung aus Fassungslosigkeit und Belustigung, die sich in Toshiyas Blick breit gemacht hatte, ehe er glücklich mit seinem halbnackten Ich unter die Decke schlüpfte und in der Zufriedenheit badete, die ihn gerade durchströmte. Das Auto war mittlerweile wieder warm, Toshiya entschied sich seit Menschengedenken einfach mal dafür, nicht zu antworten, die Decke war sanft und kuschelig, und alles in allem fühlte er sich grade so geborgen, dass das langgezogene, wohlige Schnurren wie von selbst seine Kehle aufwärts kroch. Der Blauhaarige neben ihm stockte nur kurz, in was auch immer er gerade tat, doch Uruha beschloss, nun ein wenig Ruhe walten zu lassen und seinen Augen eine Pause zu gönnen. Er lauschte noch, wie Toshiya neben ihm raschelte und linste nur ein letztes, kurzes Mal zur Seite, nur, um festzustellen, dass der Blauhaarige seinen genialen Überlebenstipp von vorhin wohl nicht für sonderlich überzeugend befunden hatte. „Willst du dir nicht auch die nassen Klamotten ausziehen?“, fragte er vorsichtig, vielleicht sogar ein wenig müde, sodass Toshiya hoffentlich nicht auf die Idee kam, wieder los zu stänkern. „Bauch ich nicht“, brumme es ihm nur zurück und im selben Moment erlosch das Innenlicht des Wagens. Ein langgezogenes Ausatmen seitens Toshiya, der noch einige Male seine Sitzposition änderte, ehe auch er zur Ruhe kam und die Erschöpfung walten lies. Hätte der Mann zu seiner Rechten nicht nach einigen Minuten unentwegt angefangen, leicht, aber doch zunehmend schlimmer zu husten, so wäre Uruha sicherlich längst in einen Tiefschlaf verfallen, doch der kränkelnde Zustand seines Nachbarn hielt ihn davon ab. Er konnte es nicht ausstehen, wenn Menschen krank waren. Es bereitete ihm einfach Sorge. Als er irgendwann das Auto ausgehen hörte, die Lüftung verstummte und die anhaltende Wärme langsam ihren Abzug fand, öffnete er seine Augen und sah fragend zu dem Blauhaarigen. „Warum machst du aus?“, murmelte er leise und er merkte, dass auch sein Hals ein wenig kratzig geworden war. „Wir können den nicht die ganze Nacht durchlaufen lassen“, grummelte es nur angefressen zurück, „Sonst ist die Batterie morgen alle.“ Erneute, kleinere Huster begleiteten diese Worte und obwohl Uruha das Problem bei der Sache nicht wirklich verstanden hatte, fragte er lieber nicht weiter nach. Er hatte nicht das Gefühl, dass Toshiya jetzt noch sonderlich viel reden wollte. Oder sollte. Nach einiger Zeit war Uruha dann wohl doch noch eingeschlafen, allerdings hielt die kurze Ruhephase nicht sonderlich lange an, da sich zusätzlich der aufsteigenden Kälte nun auch die unbequeme Sitzhaltung bemerkbar machte. Immer wieder rutschte er auf seinem Sitz umher, doch er konnte einfach keine Position finden, die ihm nicht nach spätestens fünf Minuten wieder wehtat. Ein kurzer Blick auf die digitale Uhr seines Handys verriet ihm, dass sie es gerade mal kurz nach halb vier Uhr morgens hatten. Er stöhnte genervt auf. „Hm?“, grummelte es plötzlich neben ihn und schon sah er Toshiyas Umrisse in der dunklen Nacht. „Oh... Du bist noch wach?“, flüsterte er beinahe und fragte sich im selben Moment, warum er dies tat. Er erntete nur ein Husten, welches von Zeit zu Zeit irgendwie schlimmer klang, sodass alles in ihm förmlich schrie, Toshiya mit warmem Tee und Hustenbonbons zu versorgen, ihm einen kalten Wickel umzulegen und ins Bett zu packen, in dem er dann so lange schlafen und schwitzen sollte, bis alle Bakterien aus ihm heraus gewandert waren. Doch im selben Moment besann er sich. Das war hier nicht einer seiner Freunde. Er sollte doch nicht derartige Beschützerinstinkte entwickeln. „Es ist... so verfickt.. kalt..“, hauchte es schwach neben ihm, erstickte auch noch den letzten Versuch Uruhas im Keim, nicht auf seine ihm angeborenen Muttergefühle zu reagieren, die immer in ihm aufwallten, wenn ein ihm wichtiger Mensch irgendwie Krankheitssymptome aufwies. „Totchi.. Hast du deine nassen Klamotten noch an?“, fragte er leise, beinahe vorsichtig, wollte er dem Blauhaarige durch etwaige Hilfestellung doch nicht zu nahe treten. „Türlich hab ich die noch an...“, murrte ihm nur eine leicht aufgeraute Stimme zurück. „Du willst das wahrscheinlich nicht.. Aber die solltest du ausziehen, Totchi. Und hinlegen solltest du dich auch. Die Rückbank ist doch groß genug, mh?“, Uruha unterdrückte alle dränge, dem anderen nun mütterlich durch die Haare zu streifen, ihn von den Kälte bringenden Klamotten zu entfernen, die seinem Zustand garantiert nicht positiv entgegen wirkten. „Ich weiß selbst was ich machen muss“, kam es nur bissig zurück und trotzdem sah Uruha schemenhaft, wie Toshiya sich zu bewegen begann, spürte, wie ihm die Decke an der einen Seite leicht entzogen wurde, da sie sich wohl mit anhob, während Toshiya sich seiner Sachen entledigte. Uruha wartete geduldig, bis das Rascheln letztendlich wieder der ruhigen Stille wich, die sie schon zuvor die ganze Zeit ummantelt hatte. Irgendwie wartete er darauf, dass Toshiya nun nach hinten steigen würde und er fragte sich, warum er dies nicht tat, doch kam ihm im selben Augenblick ein Gedanke, warum genau der andere haderte. Er musste grinsen. Irgendwie... war das leicht untypisch. „Jetzt nur noch nach hinten“, holte Uruha lauernd aus, und erhielt prompt die Bestätigung für seine Vermutung. „Wir haben nur eine Decke.. du Doofie..“ Toshiyas Atem ging leicht rasselnd und trotzdem konnte Uruha nicht umhin, ein wenig wärme in seiner Brust aufkeimen zu spüren, unabhängig von seinem generellen Temperaturempfinden; eine Wärme, die dadurch entfacht wurde, dass Toshiya immerhin an ihn dachte und ihn nicht sich selbst überließ. Wirklich untypisch... „Und wenn wir einfach beide nach hinten gehen?“, brachte Uruha den einzig für ihn logischen Vorschlag, auch, wenn ihm mulmig dabei zumute war, „Wir passen da sicher beide hin... Außerdem... Also-... es wird sicherlich noch kälter... und Körperwärme...-“ „Ja ist gut ich hab's kapiert“, raunte es dunkel neben ihm und sofort wurde er seiner Wärmequelle entzogen, als Toshiya sich leicht aufrichtete und im Schlepptau der Decke nach hinten kletterte. Uruha atmete tief durch. Jetzt nur nicht überreagieren. Ganz ruhig, einfach nur ganz ruhig bleiben. Er würde nur gleich nackt, bis auf seine Boxershorts entblößt an Toshiya, Toshiya!, gedrängt liegen, sich eine Decke und die selbe Wärme teilen. Oh Gott- „Jetzt komm endlich, du Huhn!...Du frierst dir noch den Arsch ab da vorn.“ Ohne ein weiteres Wort stieg auch Uruha versucht elegant in den hinteren Bereich und schlüpfte schnell unter die noch warme Decke. Maww, so warm! So gemütlich und warm. Und es roch überall so gut... In seinem nächsten Gedanken wurde ihm klar, dass es Toshiyas Geruch war, der gerade seine Nase umspielte, sein Herz unwillkürlich zum flattern brachte und beinahe ein betörendes Seufzen von ihm abverlangt hätte. Verflucht aber auch. Warum roch dieser Mann denn nur so lecker? Konnte er nicht bitte ganz ekelhaft und abstoßend sein? Nein, er musste ja einen herben, wunderbar männlichen Duft ausstrahlen, der allein Uruhas Fantasie ins Rollen brachte; er musste auch unbedingt eine so verteufelt schöne Haut haben, so weich und geschmeidig, dass Uruha es fast nicht glauben mochte. Herr Gott nochmal, warum musste es gerade Toshiya sein, der auf diese beinahe pervers intensive Weise all seine Sinne ansprach? Das konnte doch alles nicht-... „Uruha“, riss ihn diese dunkle Stimme markerschütternd aus seinen Grübeleien und er hasste es, dass er das kurze Zittern, welches ihn bei diesem beinahe reizenden Klang durchzogen hatten, höchstwahrscheinlich nicht vor Toshiya verstecken konnte, so nah, wie dieser mit seinem eigenen Rücken an ihm lag... „Hm?“, versuchte er betont ruhig verstehen zu geben, dass er noch wach war. „...Ich will dich was fragen“, sprach Toshiya mit einer greifbaren Unsicherheit weiter, gerade so, als wüsste er nicht, ob er diese Frage stellen durfte oder nicht. Uruha war zu überfordert in diesem Moment, überlegte nur kurz ob man es sonst nicht mit „Darf ich dich was fragen?“ formulierte, jedoch kam ihm im selben Moment in den Sinn, dass es wohl nicht Toshiya gewesen wäre, wenn er Uruha ernsthaft nach einer Erlaubnis gefragt hätte. Er konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen und nickte nur schwach. „Ja.. Dann frag.“ Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. „Was... Was genau ist das... auf deinem Rücken?“ Ein eiskalter Schauer ergoss sich Schwallartig über Uruhas Rücken, sein ganzer Körper versteifte sich und ein ihn überrollender Zug hätte seine Gefühlslage in diesem Moment nicht besser beschreiben können. Er stockte, merklich und lange, erst nach einiger Zeit fiel ihm auf, dass er vor Schock vergessen hatte, weiter Luft zu holen und atmete fiebrig ein. „Ist..das okay? Wenn du es nicht sagen kannst, ist auch nicht so wild“, reagierte Toshiya sofort, klang dabei noch unserer als zuvor, da er anscheinend bemerkt hatte, wie sehr seine Frage Uruha aus dem Konzept gebracht hatte. Uruha strauchelte. Sein Kopf spielte verrückt, doch sein Gefühl arbeitete dagegen. Sein Verstand sagte ihm, dass er Toshiya keine Antwort geben musste, dass es den anderen nicht mal zu interessieren hatte, was mit ihm geschehen war. Doch seine Gefühle sprachen eine andere Sprache. Sie sagten ihm, er solle antworten, er solle die Gunst nutzen, dass Toshiya sich tatsächlich für IHN interessierte, für seine Vergangenheit, seine Erlebnisse. Ein Teil in ihm jauchzte glücklich, wenn auch der Schmerz an die Erinnerungen das leise Glücksgefühl schwer überlagerten. „Nein... ist ok...“, hauchte er leise und musste sich erstmal sammeln. Er war so nervös in diesem Augenblick und konnte sich nicht mal richtig erklären, warum genau. Sicher, er hatte so gut wie niemandem bisher, nur Saga, Reita und Tora, von der Geschichte erzählt, die hinter der gigantische Narbe auf seinem Rücken steckte. Es war ihm peinlich, unangenehm, er schämte sich dafür und fühlte sich entstellt, und gerade deshalb hatte er doch irgendwie gehofft, Toshiya hätte gerade diese Schwäche nicht so eindeutig zu sehen bekommen... „Das...ist eine Narbe“, begann er schließlich zu erzählen und schluckte. Alles um sie herum schien noch stiller zu sein, als zuvor, das einzige was er hören konnte, war sein eigener, rasender Herzschlag,„Ich... war 12 damals... Du musst wissen... Saga und ich kommen aus der höchsten Gesellschaftsschicht, wir... sind in sehr strengen Haushalten aufgewachsen...“ Toshiya hinter ihm brummte nur leise, kaum hörbar, doch wusste Uruha, dass es lediglich ein Zeichen dafür war, dass er zuhörte. „Mein Vater...war ein sehr schwieriger Mensch. Er hat sich einen fähigen Nachfolger gewünscht und... kam wohl nie darüber hinweg, dass-... dass er sowas wie mich... bekommen hat.“ Er atmete tief durch. Der Kloß in seinem Hals drückte unaufhörlich und er hörte, wie seine Stimme verdächtig zitterte, „Von Anfang an hat er mich getriezt... Mich besonders 'männliche' Hobbies ausüben lassen, in denen ich aber nie gut war... Ich war ihm zu weibisch. Von Anfang an... Und als ich 12 war...“, er stockte kurz, da er merkte, wie sich der Blauhaarige hinter ihm verspannte, doch er sagte nichts weiter, sodass Uruha nach einigen Schweigesekunden seine Erzählung fortsetzte, „Wir hatten gestritten damals. Wie so oft... Meine Ma war zu dem Zeitpunkt nicht zu Hause. Er... er war so sauer auf mich, ich weiß gar nicht mehr warum... aber irgendwodrin hab ich seine 'männlichen' Ansprüche nicht erfüllt und dann... Ich erinner mich noch an seine Worte,“ lächelte er leicht zynisch und verstellte seine Stimme. „'Ein echter Mann braucht Narben', das hat er gesagt...“ Uruha machte eine kurze Pause und holte erneut tief Luft. Seine Stimme war so verräterisch hoch, doch er konnte nicht dagegen tun und betete zum Himmel, dass Toshiya sich nicht darüber lustig machen würde. Er konnte vieles einstecken, aber in dieser Thematik war er so verletzlich, wie ein junger Welpe. Er hatte das ganze nie richtig aufarbeiten können. „Was hat er getan?“, holte ihn Toshiyas Stimme zurück ins Jetzt und bescherte ihm eine erneute, sanfte Gänsehaut, allein wegen dem tiefen Ton, dem beinahe unmerklich aufgebrachten Zittern in der Stimme, welches verriet, dass Toshiya irgendwie versuchte ruhig zu klingen. Vielleicht war es aber auch aufkeimender Husten... „Er... er hat... Das heiße Schmiedeeisen vom Kamin...“, Uruha schluckte schwer, „Sie mussten mich festhalten... Die Bediensteten. Er hat sie gezwungen.. Und dann...“, seine Stimme brach. Er konnte nicht weiter erzählen, aber ohne hin konnte sich Toshiya sicherlich denken, was dann passiert war. Stille, vereinzelte Tränen sickerten aus seinen Augenwinkeln, die er nicht mehr länger zu bändigen vermochte, doch er versuchte schmerzlichst, seine Trauer nicht weiter nach Außen zu tragen. Toshiya würde lachen... Er würde lachen über ihn. „So ein behinderter... hirnverbrannter Wichser!“, knurrte es hinter ihm plötzlich leise, zerknirscht und es lag so viel Wut in dieser schönen Stimme, dass es Uruha schlagartig den Atem stahl, „Schänden sollte man ihn..quälen und ihm den Arsch wund ficken bis er dran verblutet!“ Toshiya hustete laut und fluchte erneut. Uruha indes lag nur bewegungslos da. Irgendetwas fraß sich durch seinen Brustkorb, er wusste nicht was es war, doch es löste den Kloß in seinem Hals binnen Sekunden, krabbelte wieder aufwärts und zwängte sich nach außen in Form eines strahlenden, glücklichen Lächelns, welches er in die nächtliche Dunkelheit entsandte. Und doch konnte er nicht anders. Er fühlte sich in diesem Moment so gut, einfach nur gut, doch ehe er nach der Ursache dafür fahnden konnte, durchbrach ein erneutes, längeres Husten die dunkle Stille. Uruha wusste, dass Toshiya sich nicht aufregen sollte, seit dem er so geflucht hatte, war sein Husten wesentlich schlimmer geworden und auch, wenn er es beinahe rührend fand, wie nahe seine Geschichte Toshiya ging, so wollte er doch nicht, dass der Blauhaarige deswegen zu leiden hatte. „Ach, ist schon gut“, lächelte er schnell, beschwichtigend und war versucht, sich zu dem anderen herumzudrehen, doch irgendwie traute er sich nicht, „Das ist so viele Jahre her jetzt. Mittlerweile kenn ich ihn nicht mehr... Meine Ma hat sich damals sofort von ihm getrennt und irgendwie... hab ich ihm im Laufe der Jahre... vergeben.“ Wie genau er das geschafft hatte, wusste er selbst nicht mehr so genau, doch er glaubte, dass es viel mit Sagas Worten zu tun gehabt hatte. Toshiya allerdings hatte dafür nur ein Schnauben übrig. „Wie kann man so einem“, er hustete erneut, „dreckigen Köter vergeben? Erhängt gehört dieser Sack, seinem Sohn so etwas anzutun...“ Die Worte gen Ende gingen beinahe unter in dem mürrischen Gegrummel, doch Uruha musste sich nun irgendwie eingestehen, dass diese eigentlich völlig unbegründete Wut, diese Verachtung gegenüber diesem Mann, den Toshiya doch selbst nicht mal kannte, seine geschundene Seele streichelte und er gerade nicht übel Lust hatte, sich einfach umzudrehen und an Toshiyas Rücken gedrängt Schutz zu suchen. Stattdessen jedoch lächelte er nur leicht und strich geistesabwesend über das Polster der Rückenlehne, „Ich habe ihm vergeben... Weil ich mein Leben nicht von Hassgefühlen für so einen..Idioten geleitet haben will. Ergibt das Sinn?“, kicherte er leicht, offensichtlich rhetorisch erfragt, doch erntete er dafür nur ein Schnauben. „Sehr weise“, war alles, was Toshiya dazu noch zu sagen hatte und es kerhte wieder Stille ein. Und Uruha strahlte. Er warte unglaublich stolz auf sich, gerade über dieses Thema mit einem anderen Menschen gesprochen zu haben, gerade mit Toshiya. Toshiya. Eine Welle des Hochgefühls durchschwemmte ihn bei dem Gedanken, der Gewissheit, dass Toshiya ihn ernst genommen hatte und es sich sicherlich verkneifen würde, ihn mit dieser Thematik aufzuziehen, selbst, wenn sie demnächst wieder heftiger streiten würden. Und das würden sie, ganz sicher. Uruha grinste leicht bei seinen Überlegungen, doch geriet er ins Stocken, als sich Toshiya bewegte und erstarrte schließlich gänzlich, als sich ohne Ankündigung diese bestimmte, wohlige Wärme gegen seinen Rücken drängte. Toshiyas Rücken, in voller Länge an dem seinen, Millimeter für Millimeter ihrer Haut berührte sich und Uruha erschauderte. Nicht, dass dieses Gefühl schon berauschend genug gewesen wäre, vielmehr ratterte sein Kopf und verstand es nicht. Er war entstellt, sein Rücken war überzogen von riesigen, hässlichen Narben, es war so verdammt ekelig und doch drückte sich Toshiya an ihn, ohne jegliche Scheu, ohne jeglichen Ekel, gerade so, als wolle er ihm klar machen, dass es nichts schlimmes war, dass zumindest er es nicht für schlimm befand... Uruha lag nur da, unfähig sich zu rühren und kämpfte mit den aufkeimenden Tränen. Nie hatte er jemand anderen außer Saga und Reita an seinen Rücken gelassen, niemals hatte er sich dort berühren lassen oder Gedacht, dass irgendjemand es jemals freiwillig tun würde. „Nacht“, brummte Toshiya noch tief und dieser Moment fraß sich in Uruhas Nerven. Er brannte sich so unwiderruflich in sein Gedächtnis, in seine Emotionen und in sein Bewusstsein, dass er diesem Gefühl nicht entkommen konnte. Es war dieser Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass es dieser Mann war. Der Mann, dessen Rücken sich beinahe abartig perfekt an den seinen schmiegte, ihm ein Gefühl hab, welches er mit Worten nicht beschreiben konnte. Vertrauen, Innigkeit, Geborgenheit? Er wusste es in diesem Moment, dass Toshiya, so abwegig es sein Verstand auch darstellen mochte, einen besonderen Platz in seinem Leben einnehmen würde. Es musste so sein. Da war er sich sicher. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Kapitel 19: ~Sechzehn~ ---------------------- Uwaahh~ Ein neues Kapitel, unglaublich xD Liest das hier überhaupt noch jemand? x_x wenn ja, Respekt! Es ist echt ironisch wieviel Zeit ich mir lasse, wobei ich zu den ungeduldigsten Lesern der Menschheitsgeschichte zähle und Autoren verfluche, die sich so viel Zeit lassen. Allerdings denke ich nicht, dass es euch mit dieser Story genauso geht, von daher ist mein schlechtes Gewissen...zwar immer noch groß, aber nicht übermächtig xD Laber laber. Widmung...ähm... AM BESTEN DEM WUNDERVOLLEN JAHR AB HERBST 2013 BIS HERBST 2014 WO ICH ENDLICH EIN JAHR IN DEM LAND MEINER TRÄUME LEBEN STUDIEREN UND NONSTOP RAMEN ESSEN WERDE OH MEIN GOTT!!! Ja. Im Grund will ich damit auch noch sagen, dass sich der Verzicht auf die FF gelohnt hat: ich hab meinen Austauschplatz erhalten und bin so happyhappyhapppyyy Ich plane mit einer Freundin einen super coolen Blog aufzuziehen, über all die kleinen Insider-Orte, was dann wie zu so nem Guide wird, für all die, die auch mal nach Tokyo und nicht nur so die klassichen Touri-Gegenden abklappern wollen und um mal nen geeigneten Überblick über Szeneschuppen zu bekommen. Wenn euch das interessiert, schreibt mich an! Das letzte zum Kapitel. Ich weiß, so Musikempfehlungen überspringt man meistens aber ich empfehle dringenst am besten jetz schon zum Anfang nebenbei dieses Lied http://www.youtube.com/watch?v=ZHlLHCBCF-w laufen zu lassen, dann habt ihr ne Vorstellung davon.. das wird halt am Ende wichtig und für musikalische Beschreibungen in ffs - was nebenbei gesagt verdammt schwer ist, weil man Musik ja mit schlechten formulierungen und Darstellungen nicht beleidigen möchte xD - ist es immer besser das einmal direkt gehört zu haben. Zumal Muse einfach die genialste Band ever sind und jeder sich dieses Lied anhören sollte xD So. Nun aber viel Spaß mit dem kreativen Erguss hier. ~~~~~~*°*~~~~~~ Als er das nächste mal die Augen öffnete, war es hell um ihn herum. Er blinzelte, mehrmals, doch war es, als hätten die klebrigen Schlafrückstände es darauf angelegt, ihm eine weniger verschwommene Sicht zu verweigern. Ein Seufzen schlich sich aus seiner Kehle, gefolgt von einem hoch frequentierten Quietschen, welches unterging, als er sich ausgedehnt streckte und die erste Morgenmüdigkeit aus seinem Körper krabbelte. "Na, auch schon wach?", fegte ihm eine kratzige, aber doch amüsierte Stimme um die Ohren, gefolgt von einem kleinen Aufhusten, sodass Uruha kurz erschrocken innehielt. Er richtete sich auf, blickte verwirrt um sich, nur um festzustellen, dass er in einem Auto auf der Rückbank lag, bzw. mittlerweile saß, welches an vorbeiziehenden Feldern in einer recht hohen Geschwindigkeit die weiträumige Landschaft schmückte. "Uhm...", murmelte er wie weggetreten, wuschelte sich selbst durch die Haare und rieb sich die Augen, um endlich eine klarere Sicht zu erlangen. "Du pennst wie nen Stein, oder?", witzelte es ihm weiter entgegen und als er nach vorn sah, blickte er direkt in eines von Toshiyas ihm zugewandten Augen, ehe der Blauhaarige seine Aufmerksamkeit wieder der Straße vor sich widmete. Kurz saß Uruha nur weiterhin völlig verwirrt auf dem Fleck, nicht, weil er sich noch immer nicht in der Situation eingefunden hatte, sondern vielmehr, da irgendetwas anders war. Irgendwas passte hier nicht. "Hmm, nee eig'ntlich nich'", nuschelte er, als er sich entschloss, sein müdes Gehirn nicht mit unschlüssigen Forschungen zu überlasten und sich nun gänzlich ordnungsgemäß auf die Rückbank setzte. "Dafür hast du aber herzlich wenig mitbekommen, Püppchen." Toshiya grinste als er sprach, das konnte Uruha förmlich hören und mit einem Mal fiel ihm auf, was genau hier nicht stimmte. Die ganze Atmosphäre war einfach... viel zu... nett! "Sind wir immer noch nicht in der Stadt?", fragte er probehalber, obwohl es offensichtlich war, dass sie sich noch immer fernab jeglicher Großstadtzivisilation durch die Landschaft schlugen, doch er wollte eigentlich nur testen, wie Toshiyas Laune bei unnötiger Provokation umschlagen würde. "Nope. Keine Ahnung wo wir lang gefahren sind, ey, aber hier ist NICHTS. Ich hab scheiße Hunger, beim nächsten Rasthof halten wir erstmal." Uruha saß nur da und konnte seinen Ohren nicht trauen. Er starrte, sichtlich fassungslos, doch konnte Toshiya das durch die notwendige Inspektion der Fahrbahn glücklicherweise nicht wahrnehmen. Was war denn nur los mit dem blauhaarigen Kotzbrocken da vorn? Er verhielt sich jedenfalls nicht seinem Ruf als Oberstänker und Mr. Untouchable gerecht, noch ließ er etwaige Sticheleien in seine Worte oder gar einen abwertenden Unterton in seine Stimme mit einfließen. Hatte Uruha irgendwas verpasst, als er geschlafen hatte? Erst jetzt besann er sich Toshiyas Worten, die ihn so freundlich in der Welt der lebenden begrüßt hatten und ihm rutschte schlagartig das Herz in die Hose. "Oh Gott... hab ich was gemacht... im Schlaf?", ängstlich, bereits gefasst auf die schadenfrohste und härteste verbale Abreibung, die er seit langem serviert bekommen hatte, verkrampften sich Uruhas Finger in der noch immer warmen Decke, doch Toshiya lachte nur kurz auf und schüttelte wider Erwarten den Kopf. "Nicht wirklich. -...Naja, jedenfalls war bis zu dem Moment, wo du irgendwann angefangen hast dich wie nen Bekloppter an mich zu drücken, alles normal." Der stichelnde Ton, den Toshiya sicherlich mit Absicht besonders hervorhob, verpasste Uruha einen direkten Schlag in die Magenkuhle, doch musste der Brünette sich eingestehen, dass sonstige Beleidigungen des Oberteufels wesentlich härter an seinem Inneren fraßen, als diese kleine Bemerkung. Und trotzdem, verdammt, war das peinlich! "Gnaah~, niiicht dooch..wie peinliiich", quiekte Uruha beschämt in die Decke, in die er augenblicklich sein Gesicht vergrub. Fürchterlich, warum musste ihm das denn ausgerechnet bei diesem Mann passieren? Und warum um Gottes Namen hatte er es nicht mal mitbekommen?! Wäre er doch nur wenigstens wach gewesen und hätte bewusst den ganzen Umfang an Toshiyas wunderbarer Haut betasten dürfen... Den schön definierten Bauch, seine Brust aufwärts- Okay, er sollte dringen damit aufhören! "Machst du das immer so?", vertiefte Toshiya auch noch amüsiert dieses unangenehme Thema, gefolgt von einem kleinen Husten und Uruha wusste, dass er nicht so einfach davon kommen würde. Aber dennoch, irgendwie war ihm diese Variante bloßstellender Gesprächsstoffe allemal lieber, als wenn der andere wieder Gebrauch von seinem absolut respektlosen und beleidigenden Umgangston machen würde. Uruha sollte diesen Umstand ausnutzen, so lange er noch anhielt. "Mah", seufzte er leicht resigniert auf und verließ den Schutz der kuscheligen, peinlichkeitsvertuschenden Decke, "eigentlich nicht... außer bei Saga... und bei Rei..." Warum genau antwortete er überhaupt so ehrlich? Ihm fiel zu spät auf, dass so eine ausführliche Information eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. "Hmpf, ihr seid echt ganz schöne Schlampen, was?" Ein wenig grummlig wechselte Toshiya den Gang und verringerte das Tempo, da sie wohl an einer Kreuzung angekommen waren, die sie hoffentlich endlich weg bringen würde, von dieser Straße des nichtigen Grauens. "Ach was,", erwiderte Uruha galant, "Das sind meine besten Feunde. Da darf man das." So war es doch, oder nicht? Uruha kannte es gar nicht anders. Wenn er sich richtig entsinnen konnte, hatten er und Saga schon seit frühester Kindheit ihre Betten geteilt. Wenn natürlich nicht mit dem sexuellen Beigeschmack, doch Kuscheln war schon immer eines ihrer Lieblingsbeschäftigungen gewesen. Er grinste leicht versonnen, als er an die schönen Zeiten dachte, die er mit Saga stundenlang nur im Bett gelegen, Manga gelesen und sich gegenseitig gekrault hatten. "Pf, ich mach sowas auch nicht mit meinem besten Freund. Ihr seid einfach Schlampen", holte ihn Toshiya zurück in die Gegenwart und Uruha wunderte sich, über den etwas säuerlichen Klang, doch gab es gerade wichtigeres zu kommentieren als das. "Wo genau fahren wir jetz lang?", fragte er unsicher und besah sich die nächste lange Straße, die sich ihnen nach dem Hoffnungsträger Kreuzung offenbart hatte, "Hier ist ja auch absolut gar nichts los!" "Weiß ich selbst, Barbie! Wenn du dir 'nen Navi aus'm Arsch zaubern kannst, dann tu es, aber laber hier nicht so besserwisserisch umher!" "Wo war das denn bitte besserwisserisch?", schnaubte Uruha angefressen und verschränkte die Arme. Dieser Kerl war ja echt hypersensibel. "In deiner ganzen hässlichen Erscheinung war das besserwisserisch", blaffte es nur zurück und Uruha schnappte empört auf. "Bitte?!-" "Bitte?", äffte Toshiya ihn belustigt nach und machte Uruha für den kurzen Moment, in dem sich Toshiya in einem kleinen durch Belustigung verursachten Hustenanfall zu sammeln versuchte, einfach sprachlos. Was war das nur für ein behinderter Typ?! "Du bist so ein Arschloch", grummelte er nach einigen Sekunden säuerlich in sich hinein und versuchte aus dem unmittelbaren Kontakt zu diesem Blödmann zu entkommen, doch wie es schien, hatte dieser wohl ganz andere Pläne für ihn geschmiedet. "Das hat sich heute Nacht aber ganz anders angefühlt Baby, so wie du dich an mich gedrückt hast, hätte man fast meinen können, du planst insgeheim bereits unsere Hochzeit", stichelte es unentwegt und mit jedem weiteren Wort schoss eine unsagbare Schamwelle durch Uruhas ganzen Körper. Oh Gott bitte nicht! "D-Das-", versuchte er anzusetzen, biss sich jedoch auf die Zunge als er merkte, wie er es mit seinem Rumgestammel nur noch schlimmer machte und betete zu Gott, dass sich Toshiya nicht umdrehen und seine glühende Schamesröte erblicken würde. Keine Sekunde später lag der gefürchtete Blick jedoch bereits auf ihm, begleitet von einem teuflischen Grinsen und Uruha war sich sicher, noch nie so sehr aus einer Situation hatte fliehen zu wollen, wie in diesem Moment. Er war kurz davor einfach die Tür aufzureißen und unter jeglicher Gefahr einfach auf die Straße zu stürzen, mit der letzten Hoffnung auf sein Glück zu vertrauen und eventuell doch noch auf dem weichen Rasenstreifen zu landen, der ihren Weg seit wannauchimmer begleitete. "Die Türen sind abgeschlossen", ertönte es belustigt und ließ Uruha nur noch weiter erschaudern. Konnte der Kerl Gedanken lesen oder was?! "M-Mir doch egal", stammelte er kläglich, drehte seinen hochroten Kopf so weit es ging aus dem Sichtfeld des Blauhaarigen und hoffte, dass dieser nicht wieder auf die glorreiche Idee kommen und sich zu ihm umdrehen würde. "Achso. Es sah nur grad' danach aus als würdest du gleich die Tür aufreißen und rausspringen", feixte Toshiya, badend in Selbstgefälligkeit, sodass Uruha beinahe schlecht wurde. Er hasste diesen Mann! So sehr! "Ach halt doch die klappe! Jetz lass' uns endlich zu 'nem Rasthof fahren oder ich dreh hier noch durch!" Schwer atmend und auf der Suche nach ein wenig Fassung verzog Uruha wehleidig das Gesicht. Diese ganze Situation war so ätzend verkorkst und er hätte wirklich alles dafür gegeben, jetzt woanders sein zu können, weg von diesem Teufel dort vorn, der ihm nach allen Regeln der Kunst ständig den Boden unter den Füßen wegzureißen wusste. "Ich such doch selber schon, Püppchen. Ist nicht so, dass ich mir aussuche wo diese scheiß Teile hingepflanzt werden", brummte ihn Toshiya mit einer noch immer viel zu amüsierten Note an, ehe er sich endlich anderweitig zu beschäftigen gedachte und sich an der Armatur zu schaffen machte. Zumindest konnte Uruha das aus den Augenwinkeln heraus beobachten. Keinen Moment später drang auch schon Musik durch den Innenraum des Wagens, wurde im selben Zuge auf eine angenehme, unter normalen Umständen viel zu laute, Stufe gestellt und beendete somit die Basis jeglicher Konversation. Erleichtert atmete Uruha auf und genoss die Sicherheit, welche sich in die lauten Gitarrensoli mischte. Endlich konnte er mal seine Gedanken ordnen und wurde nicht unentwegt von diesem fiesen Kerl da von angeblafft. Wie der ihn immer runter putzte war doch wirklich einfach nur unverschämt. Und was sollte überhaupt dieses 'Baby", als ob gerade ER dazu berechtigt wäre, ihn so zu nennen! Die Tatsache ignorierend, dass er es durchaus erquickend fand, wie Toshiya dieses Wort an ihn gerichtet hatte, rutschte er ein wenig tiefer in die Rücklehne und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Die Zeit verging und es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, in der sie einfach nur gefahren waren, ein Lied nach dem anderen die verschiedensten Rocklegenden in ihre Gehörgänge gebracht und Uruha damit unvermeidlich zu der Einsicht getrieben hatte, dass Toshiya einen fabelhaften Musikgeschmack besaß. Und wenn er ehrlich war, konnte er gerade das nicht ausstehen. Es nervte ihn tierisch, wie er Dinge an gerade DIESEM Mistkerl sympathisch, gar anziehend fand, und er verfluchte all die versagenden Synapsen, die ihm hingegen jeglicher Rationalität einreden wollten, dass gerade der blaue Vogel dort vorn tatsächlich in irgendeiner Weise tolle, wenn nicht sogar liebenswürdige Züge an sich haben sollte. "Boah endlich!", riss ihn Toshiyas hoffnungsschillernde Stimme aus seinen selbst vernichtenden Gedanken und sogleich drosselte sich das Tempo des Wagens. "Rasthof?", hauchte er erleichtert und äußerst geistreich, rappelte sich auf und sah endlich das, was er sich seit Stunden herbeigesehnt hatte: ein Flecken Zivilisation! "Essen!", war lediglich Toshiyas erheiterte Antwort und Uruha konnte sich das aufkeimende Aufglucksen nur knapp verkneifen. Konnte der nicht mal damit aufhören...? Als sie endlich zum Stehen kamen, riss Uruha die Tür auf und inhalierte die frische Luft der zivilisatorischen Erscheinung, zumindest redete er sich ein, dass allein der Geruch dieser Gegend nach wohlwollender menschlicher Besiedelung duftete und er quietschte vergnügt. "Nun mutier nicht zum Weib", witzelte es von der andere Seite des Autos her und er sah zu Toshiya, der schmunzelnd die Fahrertür zuwarf. "Ist es nicht wundervoll, schau nur, Menschen! Da sind Menschen!", Uruha war hin und weg, lobpreiste in übertriebener Manier die längst überfällige Ankunft in menschlichem Gefilde, worauf er nur weitere amüsierte Worte serviert bekam. "Jetz piss dir nicht ein vor Freude und komm. Ich hab so scheiße Hunger." Ehe Uruha sich versah war Toshiya schon von dannen gestiefelt und er folgte ihm, glücklich und aufgekratzt, in sichtbarer Freude, der tristen Einsamkeit der Landstraße entkommen und endlich wieder unter Menschen zu sein. Die warme, angenehm duftende Luft des Innenraums der Raststätte empfing sie wie einen alten, lang vermissten Freund und nicht nur Toshiya blieb beim ersten Schritt über die Schwelle angewurzelt stehen und inhalierte das beinahe betörende Aroma. "Mhh~ riecht das guut", säuselte Uruha herzlich, als er neben Toshiya zum Stehen gekommen war. "Gott das ist wie Sex", raunte Toshiya gedankenlos, inhalierte erneut die leckere Geruchsmischung aus Reis, Ramen und anderen süßlichen Zeug, ehe Uruhas Kichern ihn wohl zurück aus seinem Genussempfinden zog. "Wie Sex ja?", kicherte Uruha verknügt, "Dann hast du wohl bis jetzt einiges verpasst mein Lieber~" Dem überrumpelten Blauhaarigen einen kleinen Kussmund zuhauchend setzte sich Uruha in Bewegung zum Kassentresen und badete, badete in dem begnadet delikaten Blick, den Toshiya noch immer seiner Rückenansicht zuwarf und gerade dies veranlasste Uruha, sein Becken gekonnt so einzusetzen, dass die Aussicht des Blauhaarigen jegliche Maßstäbe übersteigen musste. Erst als er bereits an der langen Tresenbar angekommen und bereits eine erste kleine Vorauswahl der zu verzehrenden Möglichkeiten getroffen hatte, tauchte Toshiya neben ihm auf und drückte ihn grummelnd zur Seite, da er anscheinend genau auf der Position stehen wollte, an der Uruha sich gerade befand. „Na, fertig mit Gaffen?“, witzelte er galant und strich sich eine seiner Haarsträhnen zurück, konnte begnügt beobachten, wie Toshiya mit großer Konzentration die angebotenen Mahlzeiten studierte und eisern schwieg. „Du musst nichts sagen, ich weiß sowieso, dass du mich scharf findest“, hauchte Uruha weiter, den Spieß endlich mal umdrehend und sich sonnend in den zuckenden Muskeln an Toshiyas ihm zugewandter Schläfe. „Du bist hässlich wie die Nacht, Barbie, ich find das Essen hier scharf, aber nicht dich“, grummelte es wenig überzeugend, sodass Uruha nur für sich grinsen konnte. „Wer's glaubt wird selig, Totchi, aber rede dir das mal weiter ein. Wäre doch nicht auszuhal-“ „Jetz halt die Fresse und entscheide was du nehmen willst, Bitch! Wir sind hier zum Essen und nicht zum Quatschen“, unterbrach ihn Toshiyas knurrende Stimme freundlicher Weise in seinem Ausflug in überhebliche Sphären und Uruha entschied, es vielleicht wirklich dabei zu belassen. Irgendwo hatte Mr. Kotzbrocken ja recht und wenn er sich seines eigenen Magengrummelns bedachte, war Toshiyas Aufforderung sicher nicht all zu verkehrt. „Also, ich nehm' Shoyu Ramen mit Rindfleisch und den Eiern in Sojasoße und dazu Ebi Tempura mit der großen Portion Reis und dann noch die Takoyaki und ... ah, das Dessert dort! Das leckere mit dem Schokopudding oben drauf.. und am besten noch die Früchteschale dort, ja, genau die, und zum Trinken nehm' ich zwei Calpis, Orange und Kirsche und... ja, ich denke das war's dann“, rasselte Uruha seine Bestellung an den armen Angestellten hinunter, der sich ihnen gerade erst zugewendet und im Sprinterstart ein wenig überfordert versucht hatte, alle Bestellungen fachgemäß niederzukritzeln. „Ist das dann alles bei Ihnen“, hakte er leicht abgehetzt nach, ließ sein standardisiertes Verkäuferlächeln zwischen Uruhas strahlender Miene und Toshiyas fassungslosem Blick hin und her schweifen, ehe plötzlich Leben in den Blauhaarigen kam. „Eh.. Nein, man! Ich bestell' für mich selbst klar?“, fuhr er den zusammenzuckenden Mitarbeiter an, der sich augenblicklich mit zwei Verbeugungen entschuldigte. „Und überhaupt, was frisst du so viel? Von dir hätte ich eher erwartet, dass du zu der Fraktion 'Ich ess nur nen Salat' gehörst“, motzte er Uruha an, als hätte er ihm persönlich unrecht getan, doch dieser winkte nur gelassen ab. „Wenn mein Appetit erst mal angestachelt ist und ich so dollen Hunger hab' wie jetzt, bestell' ich alles worauf ich Lust hab“, erklärte er gut gelaunt, wofür er nur erneut fassungslos angegafft wurde. „Verwöhnte Rotzgöre“, maulte Toshiya grimmig, nach dem er Uruha einige Sekunden angestarrt und sich schließlich wieder dem Bediensteten zugewandt hatte. „Ich nehm' auch die kack Shoyu Ramen und 'nen alkoholfreies Bier. Und nein, wir zahlen nicht zusammen!“, blaffte er erneut, sodass der arme Angestellte Uruha fast leidtat. Toshiya war einfach viel zu angsteinflößend und in diesem Moment wurde Uruha bewusst, dass er selbst gerade keinerlei Angst vor dem griesgrämigen Menschen neben sich verspürte. Kein Unbehagen, rein gar nichts, eher keimte dieses unterschwellige, zufriedene Gefühl in ihm auf, dass die Angestellten hier sich sicher dachten, wie gerade ER mit so einem coolen Typen wie Toshiya rumhängen konnte. Das Toshiya ihn überhaupt in seiner Nähe duldete... Die Aura dieses Mannes war so wunderbar kaltherzig und unnahbar, dass es Uruha vor Entzücken leicht schauderte. „Hallo? Barbie!“, schnippste es plötzlich direkt vor seinen Augen und er erschrak, als sich sein in die Ferne abdriftender, aber doch auf Toshiya liegender Blick klärte, und er das genervte Augenrollen wahr nahm, welches Toshiya in seine Richtung sendete. „Jetz bezahl' dein' Scheiß endlich!“, schnauzte der Blauhaarige weiter und Uruha bemerkte, dass er wohl schon einige Male dazu aufgefordert wurde. „Sorry“, murmelte er schnell und kramte in seiner Gesäßtasche nach seinem Portemonnaie, „Nehmen sie auch Visa?“, fragte er profan, wofür er ein gehässiges Schnauben von dem neben ihm Stehenden erntete. Natürlich nahmen die in dem Restaurant auch Visa und das schien auch sonst niemanden zu stören, außer Toshiya, der Uruha während des Zahlvorganges mit strafenden Blicken bombardiert hatte und Uruha während des Ganges zum Tisch weitere abwertenden Blicke zu Teil werden ließ. „Was ist denn?“, hakte Uruha mit einer Mischung aus Unbehagen und Ängstlichkeit nach, als sich Toshiyas finsterer Blick noch immer nicht von ihm löste, selbst, als sie an einer der abgelegenen Sitzbänke vor der großen Fensterfront Platz genommen hatten. „Du bist so eine verwöhnte Rotzgöre“, schoss es aus Toshiya heraus, als hätte er nur auf diese Frage gewartet, „Ist klar, warum du so viel bestellst, wenn du das Geld doch den lieben langen Tag in den Arsch gesteckt bekommst. Hast du jemals schon selbstständig für deinen Unterhalt gearbeitet, mh? Hast du das?“ Ein wenig überrumpelt starrte Uruha in Toshiyas funkelnde Augen, überrascht von dem plötzlichen Redeschwall des sonst so wortkargen Mannes vor ihm und war für die paar Sekunden unfähig, auf die Worte zu reagieren, da er einfach nicht damit gerechnet hatte. „Pff, war ja klar“, schlussfolgerte Toshiya für sich selbst die ausbleibende Antwort und erst dann hatte Uruha den Faden wiedergefunden. „Eh... Na und? Lass mich das doch so handhaben wie ich das will?!“, meckerte er leicht getroffen und schob seine Unterlippen nach vorn, da er es schon äußerst unfair fand, wo er sich doch in der letzten Zeit im Sixties so abgerackert hatte, und dass seine harte Arbeit nun so ungegolten abgespeist werden sollte, war aus seiner Sicht eine völlige Unverschämtheit. „Dann wirst du aber nie selbstständig und hängst immer nur anderen Leuten auf der Tasche! Willst du das, huh? Ich kann solche Leute echt nicht ausstehen“, feuerte Toshiya weiter gegen ihn, sodass zunehmendes Unverständnis in Uruha aufkeimte. „Hä und was bitte interessiert dich das überhaupt?! Lass mich doch so unselbstständig sein wie ich will, das geht dich rein gar nichts an! Außerdem kannst du mich doch sowieso nicht ausstehen, warum regt dich das dann überhaupt auf, mh?!“ Grummelnd drehte Toshiya als Antwort einfach sein Gesicht aus dem bis dato feurigen Blickaustausch, murmelte noch leise „Mach doch was du willst, Schlampe“, ehe er die Arme verschränkte und böswillig ins Nichts starrte. „Mach ich auch!“, zickte Uruha zurück, tat es dem ungehobelten Mistkerl ihm gegenüber gleich, als er die Arme verschränkte und mit einer deutlichen Portion Angefressenheit die geräumige Innenausstattung des Ladens begutachtete. Dieser Typ war doch wirklich so was von behindert! Ständig nur am meckern und ihn kritisieren, dass der nicht einmal nett sein konnte! Weitere Minuten verstrichen, in denen sie beide jeder für sich griesgrämig in der Gegend umherstarrten und sehnlichst auf die Bereitstellung ihres Essens warteten, was jedoch zunehmend zu einer Zerreißprobe zu werden schien. Uruha merkte, wie Toshiya mit jeder verstreichenden Minute unruhiger wurde und zählte nur noch die Sekunden, ehe der angesammelte Unmut aus dem Blauhaarigen herausbrechen würde. Und lange musste er darauf wirklich nicht warten. „JETZT BRINGT MIR ENDLICH MEIN VERDAMMTES ESSEN!“, donnerte er im nächsten Moment in Richtung Theke, brachte die armen Angestellten dazu erschrocken zusammenzuzucken und ängstlich in seine Richtung zu starren. Toshiya schnaubte nur unter den leisen Entschuldigungshaspeleien, grummelte noch irgendwelche leisen Beleidigungen in sich hinein und ließ Uruha mal wieder, völlig unangemessen zur eigentlichen Lage, das Herz flattern. Dieser Mensch war so verflucht unantastbar, dass es weh tat! Ob es nun mit Toshiyas kleinen Wutausbruch oder doch damit zu tun hatte, dass ihr Essen sowieso fast fertig gewesen war, wurde ihnen nur wenige Minuten später das leckere Mal vor die Nase gestellt und allein bei dem köstlichen Geruch der brühend heißen Ramen lief Uruha das Wasser im Mund zusammen. „Na endlich“, schnaufte Toshiya böse, sendete einen mörderischen Blick zu dem armen Kellner, der ihnen das Essen servierte, und Uruha empfand doch tatsächlich ein wenig Mitleid, da ihm gänzlich bewusst war, dass Toshiyas Laune nur wegen ihm derartig im Keller war. Aber mal ernsthaft. Was beschäftigte den Kerl denn überhaupt wie er sein Leben gestaltete? Uruha konnte sich einfach keinen Reim darauf machen. „Itadakimasu“, murmelte es leise von seinem Gegenüber und ehe Uruha sich versah, hatte Toshiya bereits genüsslich zu Schlürfen begonnen. Ihm blieb für einen kurzen Moment der Mund offen stehen, als er Toshiyas Antlitz betrachtete, leicht vorgebeugt über die dampfende Schüssel, der Ausschnitt seines lockeren Shirts so tief hängend, dass er die verflucht leckere Brust betrachten konnte, die charismatisch zusammengezogenen Augenbrauen, während er hinab auf seine Nudeln starrte und sie mit den Stäbchen immer wieder nachgriff – Dieser Mensch war so verteufelt schön, selbst wenn er nur seine Ramen schlürfte, und es kotzte Uruha einfach nur an. Ehe Toshiya seine Observation noch hätte bemerken können, begann nun auch Uruha, sich seinem Essen zu widmen, dankte genauso wie Toshiya für das üppige Mahl und schob sich die langersehnten ersten Bissen zwischen die Zähne. Er selbst sah dabei allerdings bestimmt völlig vertrottelt aus, essen war schon immer eine der Fertigkeiten gewesen, bei denen sich Uruha regelmäßig aufs Blut blamierte, vor allem, wenn sie in größeren Gruppen unterwegs waren. Er hoffte einfach, dass Toshiya nicht zu ihm schauen würde und bemerken würde, wie er- „Du hältst deine Stäbchen wie 'ne Frau“, raunte es ihm schon entgegen und Uruha dropte gedanklich über diese Berechenbarkeit des Schicksals, anscheinend immer genau das zu veranlassen, was er am sehnlichsten ungeschehen sehen wollte. „Und du schlürfst seine Nudeln wie -'nen Schimpanse“, entgegnete er trocken, ohne groß nachzudenken, worauf er ein heftiges Röcheln serviert bekam, gefolgt von dem Geräusch nieder geschmissener Stäbchen und einem schlimmen Hustenanfall. Hastig blickte er auf und sah Toshiya nahezu krepieren, wusste nicht, ob er nun aufspringen und dem Anderen behutsam auf den Rücken klopfen sollte, oder ob das gerade einfach nur unangemessen war, und so saß er nur da und besah sich den sterbenden Mann vor sich. „Alles..okay?“, hauchte er vorsichtig, als Toshiya sich einigermaßen beruhigt zu haben schien, erntete jedoch nur hektisches Handgewedel. Aus einem Reflex reichte er dem anderen eines seiner zwei Calpis Gläser, welches sofort ergriffen und in einem Sturz geleert wurde. „Bah..Fuck!“, krächzte Toshiya, nachdem er das Glas wieder vor Uruha platziert hatte, leer wohlbemerkt, ehe er erneut nach seinen Stäbchen griff, und es sich nicht nehmen ließ, Uruha noch ordentlich anzublaffen, „Alles deine Schuld!“ „Jaja, wie immer. Es ist IMMER meine Schuld“, winkte Uruha in beinahe gelangweilter Resignation ab und widmete sich selbst wieder seinem Essen. Nach einem kurzen Schnauben Toshiyas schwiegen sie, stürzten sich weiter auf die langersehnte Nahrungszufuhr und hatten wenigstens ein paar Minuten die Streitigkeiten beiseite legen können. Als Toshiya jedoch sein Mahl beendet hatte und augenscheinlich nur darauf wartete, dass Uruha seine drei Portionen endlich beseitigen konnte, begann der Blauhaarige erneut mit seinen ewigen Sticheleien, bewertete Uruhas Fingerhaltung beim Trinken, machte sich lustig über all die Nudeln, die er nicht ordentlich aufgeschlürft bekam und trug dadurch verstärkt dazu bei, dass allmählich Uruhas Geduldsfaden riss. „Bist du jetzt mal endlich ruhig und lässt mich zu ende essen! Du beschwerst dich, wie lange ich brauche, und lenkst mich die ganze Zeit davon ab!“, zeterte Uruha unwirsch und biss wütend von seinem frittierten aufgespießten Flusskrebs ab. „Ach komm Barbie, dann lass dich doch einfach nicht ablenken.“, wetterte Toshiya dagegen und ließ Uruha nur noch unwirscher werden. „Wie soll das gehen bei all dem provokanten Scheiß, den du mir ständig an den Kopf wirfst he?!“ „Ach, geht dir das also nahe, ja?“, lachte Toshiya tonlos auf, „Verletzt das deine kleine fröhlich zwitschernde kunterbunt-Welt? Dann mal aufgepasst Barbie, NIEMAND wird dir irgendwelche Gefallen tun in dieser Welt, du hast dich ganz allein zu verantworten!“ „Boah, jetzt komm mir hier doch nicht mit solch billigen Moralapostelsprüchen, wer bist du überhaupt, meine Mutter?!“ „Pff, wär ich deine Mutter hätte ich mich längst vor Scham ins Grab gelegt“, feixte der Blauhaarige mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen und griff plötzlich selbst nach einem von Uruhas frittierten Ebi-Spießen. „Was-.. Also hör mal! Das sind meine!“ „Ja du wirst aber nicht fertig, Schlampe, also muss ich dir ja wohl oder übel helfen! Außerdem kannst du mir doch nicht erzählen, dass du die hier noch alle schaffst. Ich mein natürlich ohne dir danach im Klo den Finger in den Hals zu stecken!“ Uruha blieb der Mund offen stehen. Wie konnte ein Mensch nur so kacken dreist sein! „Du bist das mieseste Arschloch, dass ich je getroffen habe, Totchi! Warum kannst du nicht ein verdammtes Mal nett zu mir sein!“ „Mah, ne ey, jetz flenn hier nicht rum Barbie, diese Selbstmitleidstour zieht bei mir nicht, echt“, Toshiya grinste selbstgefällig und setzte erneut an, nach einem seiner geliebten Spieße zu greifen, als Uruha aus einem Impuls heraus auf die Finger schlug und sie fest umklammerte. „Jetzt hör mir mal zu, du blöder blauer Vogel! Ich hab keine Ahnung, warum du mich ständig provozieren musst und warum du mich so sehr hasst, aber ich habe das nicht verdient, verstanden?! Du kennst mich gar nicht, DU urteilst über mich und weißt du was, das kotzt mich so tierisch an! Es verletzt mich verdammt noch mal! Du bist nur zu mir so verdammt abweisend und ich verstehe einfach nicht warum! Gestern Abend, da dachte ich echt, dass du vielleicht doch bereit wärst, mal über deine ganzen scheiß Vorurteile hinwegzuschauen! Wie ich mich getäuscht hab, warum bin ich auch immer nur so naiv und bilde mir dann was darauf ein! Wenn du mich so sehr hasst, dann tu das doch einfach weiter aber behalte das doch einfach für dich okay? Dieser ganze Scheiß ist mir zu viel und ich ertrage das nicht länger!“ Schwer atmend und selbst ein wenig überrascht von all den Sachen, die gerade aus ihm herausgeplatzt waren, starrte Uruha in Toshiyas aufgerissene Augen. Für einen kurzen Moment war Schock darin geschrieben, begleitet von einer minimalen Note an Reue, doch so wie Uruha Toshiya mittlerweile kannte, war das garantiert die totale Fehlinterpretation. Sein Hand löste sich von Toshiyas, die er die ganze Zeit beinahe zerquetscht hatte, ganz so, als könne er Toshiya somit zum Zuhören bewegen und scheinbar hatte das gar nicht mal eine so falsche Wirkung erzielt. Perplex rieb sich Toshiya seine Hand, betrachtete sie kurz, ehe er wieder zu Uruha aufschaute und dieser unter dem irritieren Blick einfach nur im Boden versinken wollte. „Ey..also... Komm mal runter ja? Das ist doch alles nur scherzhaft-“, setzte der Blauhaarige zu einer fadenscheinigen, jedoch in Anbetracht leichter begleitender Unsicherheit leider auch überzeugenden Ausrede an, doch Uruha war noch viel zu aufgebracht, um dies in diesem Moment in seiner brodelnden Verfassung richtig bemerken zu können. „Scherzhaft? Das ist alles ein Scherz für dich?! Dann willkommen in meiner Welt, Toshiya, für mich ist das alles überhaupt kein Scherz! Und ich finde es auch absolut nicht witzig!“ Uruhas Körper zitterte unter all der freigesetzten Aufregung, doch es tat unheimlich gut dem Anderen endlich mal alles vor den Latz geknallt zu haben, was ihn seit geraumer Zeit beschäftigte, und noch besser tat es, dass seine Worte hingegen jeglichen Erwartungen Wirkung zu zeigen schienen. „Na.. also.. Okay. Komm trotzdem runter, ja? Das.. ist nun mal meine Art und, keine Ahnung, ich kann auch nicht anders, verstehst du? Also, ...Nimm den ganzen Scheiß halt nicht so ernst..irgendwie..“ Toshiyas Worte kamen stockend, beinahe wacklig, und wäre Uruha gerade nicht völlig geladen, hätte er allein diesen Zustand als derartig unwahrscheinlich und vor allem untypisch empfunden, dass er unter normalen Bedingungen innerlich in einen Quietschmarathon verfallen wäre. So jedoch konnte er nur ein angefressenes Schnauben als Antwort geltend machen und besah sich seinen Gegenüber, während er die Arme trotzig verschränkte. Der Blauhaarige irrte mit dem Blick umher, immer wieder zu ihm und dann doch wieder hinfort, anscheinend auf der Suche nach Worten, die er nicht zu finden schien. Uruha schnalzte. „Okay, also sagst du, das ist einfach nur dein Charakter und du hasst mich gar nicht außerordentlich, so, wie du es immer rüber bringst?“, prüfend blickte er in Toshiyas Augen, die vor Unwillen nur so strotzten, doch der innere Konflikt, auf diese Frage zu antworten, aber doch sein Image aufrecht erhalten zu wollen, war mehr als offensichtlich. „..Tu ich nicht“, knirschte er letztendlich verbissen und starrte Uruha plötzlich durchdringend an. „Aber bild' dir jetz ja nichts drauf ein, verstanden?!“ Ehe Uruha antworten konnte, schnappte Toshiya bereits nach seinem letzten Ebi-Spieß und biss demonstrativ davon ab, gerade so, als dulde er durch diese Geste keinerlei Widerspruch, womit er Uruha erneut die Sprache verschlug. Dieser Kerl war einfach so.. so unfassbar! „Warum klaust du mir jetzt meinen letzten Spieß?“, zickte er wenig gekonnt, besah wehleidig, wie Toshiya ihm das letzte Ende hinhielt und es ihm augenscheinlich anbot. „Ne, jetzt will ich auch nicht mehr“, schnippte er beleidigt und drehte seinen Kopf zur Seite. Er sah aus den Augenwinkeln nur noch, wie Toshiya grinste und sich das letzte Stück selbst in die Mundluke schob, während Uruha resignierend schnaubte. Dass er in Wahrheit vollkommen pappesatt war und den letzten Spieß niemals geschafft hätte, musste der blauhaarige Vogel nun nicht unbedingt zu wissen bekommen. In den nächsten Minuten schwiegen sie sich tot, doch dann, endlich, schnitt der Blauhaarige unerwarteter Weise mal ein Thema an, welches nicht auf etwaigen Sticheleien oder seelischen Entblößungen basierte. Die Frage nach einer Karte oder irgendeinem Orientierungsanker hing im Raum und erst jetzt entsann sich Uruha, dass sie ja hier eventuell Internetzugriff erlangen und sich einen Weg aus dieser Einöde ergoogeln konnten. „Ich frag eben mal den Kellner“, verabschiedete sich Uruha schnell, als er Toshiya seinen genialen Gedankengang mitgeteilt und gar nicht auf die offensichtliche Reaktion gewartet hatte, zu der der Blauhaarige wohl bereits ansetzen wollte. Die Mitarbeiterin, auf die er zielstrebig zusteuerte, bedachte ihn mit einem leicht verängstigten Blick und Uruha musste schmunzeln anhand der Tatsache, dass Toshiyas Verhalten wohl ebenso auf ihn übertragen wurde und er liebte diese Übermachtstellung. Es machte ihn richtiggehend euphorisch und erneut irgendwie stolz, dass sich dieser gefährliche Mensch mit ihm abgab. Vor allem, da er ja soeben erfahren hatte, dass der hassvolle Beigeschmack, von dem Uruha eigentlich fest ausgegangen war, anscheinend nichtig war und allein diese Tatsache ließ ihn innerlich jauchzen. Das Leben konnte so schön sein! „Entschuldigen Sie, ich und mein Freund dort“, er zeigte zur Untermalung genüsslich auf den Blauhaarigen, der sie wundervoll abschätzig beobachtete, „Wir haben uns ganz fürchterlich verfahren und wissen nicht mal, wo genau wir uns befinden. Könnten sie hübsche Dame uns dabei vielleicht behilflich sein?“ Er zwinkerte ihr amourös zu, erntete sowohl das augenblickliche Erröten der Angeflirteten als auch das weitentfernte, jedoch angewiderte Schnauben von einem gewissen Herren, der sie noch immer mit Argusaugen beobachtete. „N-Natürlich“, stammelte das arme Mädchen ganz verwirrt und entschuldigte sich kurz in den Personalbereich, um ihm eine Karte der Umgebung bringen zu können. Die kurze Zeit nutzte Uruha aus, um sich zu Toshiya zu drehen und ihm einen völlig unpassenden Daumen-nach-oben zu präsentieren, welchen er sofort beantwortet bekam, mit einem wunderschön langgestreckten Mittelfinger, den Toshiya fies grinsend in seine Richtung hielt. Auch Uruha grinste, besah sich den langen Finger und ging im nächsten Zuge schon auf eine gedankliche Reise. Was dieser Finger, so schmal, lang, sicherlich verteufelt talentiert, wohl so alles mit ihm...in ihm...anstellen könnte... „H-Hier ist eine..Karte“, holte ihn das leise Gestammele hinter der Theke zurück ins Hier und Jetzt und er musste kurz blinzeln, als er Toshiyas breites Grinsen sah, welches so wirkte, als habe diesr ganz genau mitbekommen, in welche Gegend sich seine Gedanken gerade bewegt hatten. Schnell drehte er sich der wartenden Dame zu, die ihn unsicher ansah und sich unbeholfen das Ende ihres mitgebrachten Bleistiftes in die Wange bohrte. Einfach süß dieses junge Ding, Uruha bekam beinahe ein mitleidiges Schützerbedürfnis, so unschuldig wie sie ihn anschaute und offensichtlich nichts von seiner sexuellen Gesinnung mitbekam. Naja, für einen Erfolg die Hauseigene Umgebungskarte eventuell mitnehmen zu dürfen, war das hingegen ein nahezu gefundenes Fressen. „Das ist aber lieb von dir meine Liebe. Internet haben Sie hier keines?“, fragte er probehalber, aber da sie sich hier in einer Einöde befanden und das schüchterne Ding ihm nicht sofort das W-Lan Passwort mitgeteilt hatte, waren ihm eh schon deutliche Indizien dafür, dass sie sich wohl mit dieser mittelalterlichen Variante 'Karte' vertraut machen mussten. „Uhm.. nein leider nicht“, schüttelte die Angestellte ihren Kopf, ehe sie ihn senkte. „Kein Problem, Liebes, wo genau befinden wir uns denn gerade?“, säuselte er weich, schenkte ihr ein Lächeln, welches das arme Mädchen nur noch stärker erröten ließ. „W-Wir.. sind gerade hier. Zwischen Ibaraki und Tochigi..“ Himmelherrgott, wie sehr hatte dieser blaue Vogel sich nur verfahren? Ging das überhaupt in der Zeit, die sie bis jetzt mit dem Auto umhergeirrt waren, diese Strecke zurückzulegen?! Er würde Toshiya damit noch aufziehen müssen, ganz definitiv! „Ach nein, so weit abgekommen sind wir von unserer Route? Herrje... Wissen Sie, unsere Handys haben irgendwie den Geist aufgegeben und wir wussten dann einfach nicht mehr wo lang wir fahren mussten..“ Das Mädchen nickte nur immer und gab schüchterne Laune des gedanklichen Folgens, wagte es jedoch nie, den Blickkontakt zu halten, wenn Uruha sie mit seinem lieblichen Charme bedachte. „Hach..wie sollen wir das jetzt nur anstellen? Weißt du, ich darf doch du zu dir sagen?“, das Mädchen nickte nur ganz eilig, „Ja, weißt du, eigentlich wollten wir nach Tokyo... Aber anscheinend sind wir da ja in die ganz falsche Richtung gefahren... Das ist doch echt ärgerlich.. Ohne Karte ist man derartig aufgeschmissen, nicht wahr?“ Nach Mitgefühl säuselnd holte sich Uruha die ungeteilte Zustimmung des verschämten Mädchens, welches erneut durch eifriges Nicken ihr Einstimmen zu Kenntnis gab und Uruha wägte seine Chancen, die Karte sogleich in der Hand zu halten, als nahezu siegesgewiss ab. „Ich weiß, das ist wahrscheinlich zu viel verlangt, aber könnten wir eventuell diese Karte mitnehmen? Ich verspreche auch, dir eine neue zukommen zu lassen, sobald wir wieder in der Stadt sind...“, Sein Flirtopfer erwartungsvoll anschauend, legte Uruha leicht seine Hand auf die des Mädchens, welches erschrocken fiepte und ohne großartig nachzudenken erneut heftig nickte. „N-Natürlich, h-h-hier“, hauchte sie nervös und faltete die Karte zusammen, überreichte sie Uruha leicht zitternd, der sich sofort aus der gebückten Haltung aufrichtete und das gute Stück entgegen nahm. „Super. Vielen Dank!“, sprach er nun in seiner normalen Tonlage, wollte das Mädchen gerade noch, des Umstands halber und ihrer niedlichen Darbietung nach ihrer Nummer fragen, einfach um ein wenig ihr Ego zu polieren, als sich jedoch plötzlich etwas schwer um seine Schultern legte. „Komm Baby, wir müssen weiter“, hauchte ihm wie aus dem Nichts schrecklich tief und betörend Toshiyas wahnsinnige Stimme direkt ins Ohr und ehe er sich auf die erste, durch den Schock und diese Tonlage, ausgebreitete Gänsehaut einstellen konnte, folgte sogleich die zweite, als er plötzlich durch den Arm über seinen Schultern an Toshiya herangezogen wurde und einen feuchten, viel zu langen, intensiven Kuss auf seine Wange gedrückt bekam. Seine Beine gaben beinahe automatisch unter der geballten Wucht an Emotionen nach, die Uruha wie ein Lauffeuer durchfluteten, doch konnte er sich gerade noch mit seiner auf der Theke liegenden Hand abstützen und seine Würde davor bewahren, Toshiya eine derartig übertrieben Reaktion auf eine solch unschuldige Berührung zu servieren. Das Mädchen vor ihnen sah sie nur aus weit aufgerissenen Augen an und es ging alles viel zu schnell, als dass Uruha noch hätte reagieren können, als sie schon fiepend in den hinter ihr liegenden Personalbereich stürmte und sich Toshiyas Arm, leider, von seiner Schulter löste. „Du..du blöder Mistkerl“, versuchte er überzeugend zu meckern, klang dabei jedoch garantiert nicht sonderlich angriffslustig, da seine aus der Bahn geworfene Luftregulation es seiner Stimme leider versagte, genügend Nachdruck mit auf den Weg zu geben. Toshiya lachte nur blöd, setzte sich in Bewegung und rief ihm noch ein „Komm jetz“ zu, ehe er schon durch die Tür des Lokals schritt. Sein aufgewühltes Herzrasen verfluchend und sich selbst für so eine Überreaktion tadelnd folgte Uruha dem Blauhaarigen natürlich sofort, schlüpfte durch die ihm aufgehaltene Tür und erbibberte aufgrund der plötzlichen Kälte. Doch nichts konnte ihn jetzt noch davon ablenken, seine Gedanken Zirkus spielen zu lassen. Was sollte dieser blöde Scherz nur von Toshiya, warum reagierte er nur so verdammt sensibel auf jedes kleine bisschen, was Toshiya tat, vor allem körperlich, was sollte das? Wieso empfand er einen simplen Kuss auf die Wange von diesem Mann bereits wie das Vorspiel zum Sex und warum zur Hölle flatterte sein Herz so bei dem Gedanken daran, wie es sich angefühlt hatte, die weichen Lippen an seiner Haut zu spüren... Diese verteufelte Zunge, die nur für einen minimalen Moment über seine Haut geschlichen war, ihn allein beim Gedanken daran so wehrlos und willig machte, dass es zum Schreien war. Warum zur Hölle hatte dieser Mann nur so eine Wirkung auf ihn?! „Barbie du guckst als hättest du dir eingeschissen“, riss ihn Toshiya lachend aus seinen Gedanken, als er seinen Wagen startete und nach Uruhas Geschmack zu schnell von Stand in den Fahrmodus wechselte. „Wa-.. Ach, mir ist nur ein wenig schlecht vom Essen“, log er ohne zu zögern und versuchte sich seine eigene Verwirrung abzustreifen. Er hatte noch einige Stunden mit Toshiya in diesem Auto vor sich und er war sich sicher, dass er dafür noch so einiges an Konzentration parat haben musste. „Achso“, schmunzelte der Blauhaarige nur und zog erneut an, als sie auf die Landstraße bogen – nun hoffentlich endlich in die richtige Richtung. „Hier, du machst Kartendienst. Sprich, du bist verantwortlich dafür, dass wir heil ankommen, klar?“, die Karte landete in Uruhas Schoß und erst jetzt fragte er sich, warum er sie nicht mehr in der Hand hielt. Verwirrt sah er zwischen der Karte und Toshiya hin und her, doch der Blauhaarige schien sich gemütlich an der Musikanlage zu schaffen zu machen, sodass diese Frage wohl auf ewig ungeklärt bleiben würde. „Ich geb mein bestes“, grinste er also retour, entfaltete das störrische Papier und versuchte die Stelle zu finden, die klein-Kellnerlein freundlicher Weise eingekreist hatte. „Also wir sind hier!“, freute er sich, als der den mini-Kringel endlich gefunden hatte und Toshiya die Karte hin hielt. Dass es der perfekte Moment war, Toshiya seine Orientierungsunfähigkeit unter die Nase zu reiben, war ihm natürlich völlig bewusst, jedoch überlegte er lieber zweimal diese angenehme Atmosphäre zu unterbrechen, die sich hier irgendwie gerade zwischen sie gelegt hatte. „Fuck, so abseits? Wie zur Hölle haben wir das geschafft“, entgegnete Toshiya verblüfft, als er sich mit einem Seitenblick kurz den durch Uruhas Finger markierten Punkt besah und ihre Lage wohl ähnlich einzuschätzen wusste, wie Uruha. „Wir?“, fragte dieser spitzbübisch, jedoch nur minimal stichelnd, sodass sich Toshiyas Blick nur kurz auf ihn legte, „Ja WIR, Barbie!“ Bevor Toshiya jedoch wieder zum Meckern ansetzen konnte, beschwichtigte Uruha vorsichtshalber, dass natürlich auch er an der momentanen Lage Schuld war und so, wie sich das hier gerade alles entwickelte, konnte er nicht mal mehr so sauer über diese Entwicklung sein. Seit er Toshiya seine Meinung um die Ohren gehauen hatte, war irgendwie alles anders. Und je länger das so anhielt, desto besser gefiel es ihm. Die nächste Zeit war gefüllt von kleineren Lästereien, sachten Neckereien und unerwartet guter Kompatibilität, was das Herziehen über andere Autofahrer anging. Der gute Musikgeschmack trug natürlich besonders zu einer guten Laune bei, als einige Klassiker sie zu lautem Mitsingen anregten, begleitet von einer gefährlichen Luft-gitarren Aktion Toshiyas, bei der ihr Auto beinahe einen tödlichen Schlenker gemacht, aber doch die gute Laune nicht gedrückt hatte und Uruha nicht glauben konnte, wie gut sie sich verstanden. Es fühlte sich an, als wären sie Freunde, als würden sie sich mögen und wenn er ehrlich war, mochte er diesen Menschen. Wenn er nicht so fürchterlich abweisend und verletztend zu ihm war, schien er einfach ein wundervoller Mensch zu sein und wenn Uruha ganz ehrlich zu sich war, fand er auch diese abweisende Haltung bis zu einem gewissen Grad einfach nur sexy. „Hier, für dich“, holte ihn Toshiya zurück ins Jetzt und drehte an dem großen Rädchen der Anlage, erhöhte damit die Lautstärke, sodass Uruha beim nächsten Ton sofort zu strahlen begann. Sein Blick sprang augenblicklich zu dem Blauhaarigen. „Ich dachte du magst das Lied nicht?“, strahlte er ihn an, doch winkte Toshiya nur gelassen ab. „Falsch Barbie. Ich sagte es ist mir zu kitschig, 'nicht mögen' sieht bei mir anders aus.“ Er grinste, warf Uruha einen neckischen Seitenblick zu, der Uruhas Inneres erneut zum tanzen brauchte und so viel Erklärung mit sich trug, dass Uruha eine ungemeine Leichtigkeit umfing. Er lehnte sich entspannt zurück, rutschte tiefer in den Sitz und schloss seine Augen. 'Unintended' von Muse schlang sich elegant um sein entspanntes Gemüt, das angenehme Gitarrenzupfen schlüpfte in jeden Winkel des Wageninneren und ließ Uruha in eine weiche Wolke aus akustischer Genesung eintauchen. Er liebte dieses Lied, es war so tiefgründig und rein, dass er, wann immer es an seine Ohren trat, von einer tiefen wohligen Unbeschwertheit umfangen wurde. Er tauchte ein in die gesungene Poesie, formte lautlos mit seinen Lippen die für ihn so wunderschönen Worte der völligen Hingabe, der einzigartigen Verbundenheit, die er sich schon so lange für sich selbst wünschte. Jedes Wort sprang mit Leichtigkeit stumm über seinen Lippen, jede Passage war so vollkommen, ehe sie in den Refrain mündete und offenbarte, dass sie erst in dem Zusammenspiel wirklich ihre Vollkommenheit erlangte. Uruha liebte die Aussage hinter den Zeilen, sie waren in seinen Augen einfach so wunder schön. „You could be my unintended choice, to live my life extended you could be the one I always loove~“, sang er leise die träumerischen Worte mit, bemerkte dies gar nicht so recht, da er so gefangen, die Musik so laut und allumfassend war, dass er einfach vergaß, wo er sich gerade befand. Leicht wiegte er sich der schönen Melodie entgegen, träumte von diesem einen Menschen, dem er sich so vollkommen hingeben, bei dem er sich völlig losgelöst gehen lassen konnte, der nur für ihn bestimmt war und er lächelte leicht, als er erneut den Chorus anstimmte. „You could be my unintended choice...“, sang er hingerissen und leidenschaftlich, öffnete aus irgendeinem Grund seine Augen, während er seinen Kopf zu Toshiya drehte, dessen Blick stillschweigend auf ihm lag. „...to live my life extended...“, Ihre Blicke trafen sich, verschlungen sich ineinander, für den Bruchteil dieser Sekunde, in der Uruhas Lippen weiter, flüsternd, die letzten Worte des Refrains formten: „...you...should be the one I always love...“ ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)