Wenn das Schicksal dir eine neue Aufgabe erteilt von DemonicSister (Und du dafür zuerst vergessen musst) ================================================================================ Kapitel 2: Ich habe dich gefunden, und nun? ------------------------------------------- Kapitel 2: Ich habe dich gefunden, und nun? Der ominöse Lord war exakt der Fremde/Bekannte – oder sollte bekannt sein – an dessen Gesicht sie sich noch erinnern konnte… Sprachlos erwiderte sie seinen kühlen Blick, doch ihr war aufgefallen, das seine goldenen Augen kurz von Überraschung durchzuckt wurden. Doch der Moment der Verblüffung hielt nicht länger als einen kurzen Augenblick, bevor er seine gewohnt kalte Maske wiedererlangte. Sie war zweifelsohne überrascht und sah im Moment wohl mehr als schockiert aus. Kurz schnaubte sie auf und brachte sich wieder unter Kontrolle. Zugegebenermaßen, es kam etwas überraschend, aber sie hatte eine erste Spur zu ihren Erinnerungen gefunden. Möglicherweise zumindest. Aus seiner Reaktion konnte sie zumindest schließen, dass er ihr zumindest nicht feindlich gesinnt war. Sie schätzte, dass er sie, wenn sie ihm etwas getan hätte, es wohl schon zu spüren bekommen hätte. Gut, er hatte sie noch nicht angegriffen, allerdings hieß das nicht automatisch, dass er sie mochte. Für sie war klar, sie sollte besser früher als später herausfinden, ob und vor allem was von ihm in Erfahrung bringen konnte. Dummerweise hatte sie keine wirkliche Idee, wie sie das anstellen sollte, ohne zuviel von ihrer Situation preiszugeben. Schließlich wusste sie nicht, inwieweit sie ihm trauen konnte. Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen, als erneut die hohe Stimme des Kindes an ihr Ohr drang: „Sagt mal, Kagome-Sama, wo wart Ihr die ganze Zeit über? Was ist passiert? Nachdem Naraku besiegt war seid Ihr und das Shikon no Tama einfach verschwunden. Alle glauben, Ihr wärt gestorben. Und was ist mit Eurer Kleidung geschehen? Und warum seid Ihr erst jetzt wieder da?“ Von der Frage – eher den Fragen - überrumpelt heftete sich ihr Blick auf das unschuldig klingende Mädchen. Bevor sie noch eher darüber nachdachte, erwiderte sie auch schon: „Tja, ich kann es dir selber nicht so genau sagen. Ich bin vor ein paar Stunden in einer kleinen Hütte aufgewacht und habe nur die Sachen vorgefunden, die gerade trage.“ Gut, das mit der Hütte war eine glatte Lüge, aber irgendwie fühlte sie sich verpflichtet, der Kleinen eine zumindest Großteils wahre Antwort zu geben. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Jetzt musste sie die kleine etwas fragen: „Wie lange war ich denn weg?“ Doch anstatt des Mädchens glockenheller Stimme, vernahm sie wieder die des Lords: „Etwa sechs Monate. Mein nichtsnutziger Halbbruder hat lange nach dir gesucht, doch auch er hat es aufgegeben. Vor etwa einem Monat. Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen.“ Irritiert zog Kagome die Stirn kraus. Ok, der Yokai sprach über jemanden, der sie offensichtlich auch kannte und sich wohl Sorgen um sie gemacht haben musste. Jedoch wurde ihr dann schlagartig klar, dass sie gerade eine Reaktion zeigte, die sie verraten könnte – wenn sie es nicht schon hatte! Verwundert registrierte Sesshoumaru ihren verwirrten Gesichtsausdruck. Sie schien zu überlegen, wen er meinte. An und für sich hatte er mit einer sehr stark differenzierten Reaktion gerechnet. Er wusste nicht wieso, aber wenn er sich jetzt die Situation genauer ansah, kam ihm ihr Verhalten mehr als seltsam vor. Ja, der Moment, in dem er ihr in die Augen blickte, war mehr als dubios. Er hatte bemerkt, dass sie erstaunt war, allerdings fehlte in ihrem Gesichtsausdruck etwas Entscheidendes. Zuerst hatte er sich nichts dabei gedacht, aber wo er jetzt so darüber nachdachte… ‚Sie sah mich zwar verblüfft an, aber ich habe keine Spur von Erkennen in ihren Augen gesehen... Auch Rin hat sie noch kein einziges Mal beim Namen genannt. Ob sie Ihre Erinnerungen verloren hat?‘ Die Schwarzhaarige fühlte sich immer unwohler. Irgendwie fühlte sie, dass zumindest dieser Lord etwas ahnte, aber durch die sie an der Hand haltende, kam sie schlecht weg. Andererseits, wenn sie jetzt gehen würde, hätte sie die einzige Spur verloren, die sie hatte. Zudem hatte sie nicht den blassesten Schimmer, wie sie sich jetzt aus der Affäre ziehen sollte. Innerlich fluchte sie vor sich hin. Hätte sie jetzt nicht so unbedacht gezeigt, was sie dachte, dann hätte sie diesen Schlammassel nicht. Gut, passiert war passiert. Vor allem sollte sie sich beruhigen, ansonsten würde sie sich nur in noch größere Schwierigkeiten bringen. Jedoch war ihr Kopf wie leergefegt, ihr fiel keine einzige verdammte Idee ein, was sie jetzt tun sollte. Klar, sie hatte sich einfach auf den Weg gemacht, von einem Ort, den sie nicht kannte, auf der Suche nach jemanden, dessen Antlitz sich in ihre Erinnerungen gebrannt hatte – von denen sie ja so viele hatte – und natürlich hatte sie sich keinerlei Vorstellungen gemacht, was sie dann eigentlich tun wollte. Es war doch das Normalste der Welt nach jemanden zu suchen, wobei man lediglich dessen Gesicht kannte, jedoch weder über Namen, geschweige denn dessen Einstellung einem Selbst gegenüber Bescheid wusste. Wieso hatte sie nicht vorher weiter daran gedacht? Stimmt, da waren ja noch die zwei bösen, hungrigen Yokai, die sich zwischen Spinnen- und Bärengestalt nicht entscheiden konnten. Obendrein waren die noch hungrig und so genial wie sie war, rettete sie zufälligerweise die Gefolgschaft/Diener/Freunde – wusste doch Gott allein was sie für den Unbekannten waren – des mysteriösen Yokai. Moment, sie hatte sich doch vorher daran erinnert, dass er ein Yokai war… „Sesshoumaru-Sama, sollten wir nicht besser in die Höhle zurückgehen? Es regnet immer noch und mir wird langsam kalt…“, meldete sich die für Kagome unbekannte Rin zaghaft zu Wort. Als wollte sie ihren Worten zusätzlichen Nachdruck verleihen, musste die Kleine nießen. Einen Moment ruhte der kalte Blick seiner goldenen Augen auf dem Mädchen ehe er nickte. Der Lord schritt an Kagome vorbei, doch sprach er sie noch kurz an: „Komm mit.“ Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings wagte die Miko nicht, ihm zu widersprechen, sein Ton duldete definitiv keinerlei Widerspruch. Nicht dass sie eine großartige Wahl gehabt hätte, dennoch war ihr seine befehlende Intonation ziemlich zuwider. Mehr oder minder schweigend, Yaken protestierte nach kurzer schockbedingter Stille lautstark, setzte die Gruppe sich in Bewegung. Unweit der Lichtung befand sich in einer etwas größeren Felsgrotte befand sich das Lager der für Kagome Unbekannten. Soweit sie erkennen konnte, war schon eine Feuerstelle vorhanden, doch es war nur noch die Glut davon übrig. Der Kappa holte etwas Feuerholz, das sie wohl vor dem Angriff schon gesammelt hatten, mit dem er das Feuer neu anfachte. Während die Miko weiterhin in ihren Gedanken versunken war, erzählte das kleine Mädchen dem Yokai was passiert war. Als die Kleine mit ihrem Vortrag geendet hatte, hollte sie aus den Satteltaschen der Echse einige frische Kleidung, sowohl für sich, als auch für den Grünling. Ungeniert zog sie sich um und legte den durchgeweichten Kimono in die Nähe des Feuers auf den Boden. Auch der Kappa zog sich rasch um, doch er achtete peinlich darauf, dass die Miko ihn nicht dabei beobachtete. Die hatte derweil ihren Mantel abgestreift und besah ihn genauer, doch verwunderlicherweise war er trocken. Ihre Garderobe war außer am Saum sonst ebenfalls nicht nass, nur etwas mit Matsch bespritzt, genauso der Saum des Mantels. Sie streifte den Mantel nach der Inspektion wieder über und kuschelte sich in ihn, nachdem sie sich an der Wand niedergelassen hatte. Die Grotte, so war ihr aufgefallen, war nicht natürlichen Ursprungs, sie wirkte eher wie eine Kaverne. Im hinteren Bereich fand sie eine Art Stollen, der weiter in die Tiefe zu führen schien. Wieder war sie in ihrer geistigen Welt versunken, doch sie schreckte kurz auf, als das kleine Mädchen sie neben sie setzte. „Kagome-Sama, wieso seid Ihr eigentlich nicht wieder in Eurer Zeit?“, löcherte die Kleine sie schon wieder. Perplex schaute die Gefragte zu der Fragerin. „In meiner Zeit?“, kam ihr nun leise über die Lippen. Doch kaum hatte sie es ausgesprochen, bereute sie es auch schon wieder. Jetzt hatte sie sich wohl endgültig verraten! Bevor sie etwas Weiteres sagen konnte, hörte sie die schneidende Stimme des Lords: „Rin, Yaken, ruht euch aus. Morgen werden wir früh wieder aufbrechen.“ Das Mädchen nickte und auch der Kappa kam dem Befehl ohne Zögern nach. Kaum dass sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten, schliefen sowohl er als auch die Kleine ein. Es verging eine lange Zeit der Stille, ehe der Yokai, zwar leise, aber gut hörbar, das Wort wieder an sie richtete: „Folge mir.“ Innerlich seufzend erhob die Miko sich und schritt hinter dem Lord auf den Höhlenausgang zu. Sie blieb stehen, er hatte sich in der Öffnung niedergelassen. Ohne weitere Ansprachen oder Anweisungen seinerseits ließ sie sich auf der anderen Seite nieder. „Meine Vermutung war also richtig.“, hörte sie ihn unvermittelt sagen. Kagome wandte sich ihm zu und blickte in seine Augen, deren Farbe nun flüssigem Bernstein glich. Ihre Augen verengten sich, als sie misstrauisch nachhakte: „Was meint Ihr damit?“ Sesshoumaru bemerkte, dass ihre Stimme misstrauisch und ein bisschen schwankend klang. „Du hast dein Gedächtnis verloren.“ Überrumpelt klappte ihr Mund nun auf und zu, ihr Blick wurde ungläubig. ‚Wie… woher, aber warum – ich versteh grad nur noch Bahnhof…‘ Ihr Oberstübchen schaltete von dem denkenden Zustand, in dem sie noch in der Lage war, Sätze und Antworten zu formen, unvermittelt in totale Panik vermischt mit Chaos und Verwirrung um. „Aber wenn es die ganze Zeit wusste, wieso…“ „Wieso ich dich nicht vorher darauf angesprochen habe?“ beendete er ihre Frage stattdessen. Als er selbiges tat, schwang ein Hauch Amüsement in seiner Stimme mit. Innerlich würde die Schwarzhaarige sich am liebsten ohrfeigen. Sie sollte damit aufhören, ihren nächstbesten Gedanken durch ihr Mundwerk zu denken, statt nur in ihrem Kopf. Hatte ihr Sprachorgan sich gegen sie verschworen, mitsamt Zunge und Lippen? Gut, jetzt wo es auch schon raus war, konnte sie auch nichts mehr daran ändern. ‚Ich sollte besser aufpassen, was ich denke und was ich sage, sonst rutschen mir eines Tages noch Sachen raus, die ich lieber nicht sagen sollte…‘ Mit einem unsicheren Seitenblick auf den Yokai, der sie belustigt musterte, überzeugte sie sich davon, dass sie das dieses Mal wirklich nur gedacht hatte. Da er keine Anstalten machte, ihr Recht zu geben oder dergleichen, war sie beruhigt. „Also“, drang seine nun wieder kalte Stimme an ihre Ohren und riss sie erneut aus ihrer geistigen Welt, „willst du mir nicht erzählen, wo du wirklich aufgewacht bist?“ „Woher weißt du“ „Deine Augen schauten mit Bedauern auf Rin, als du die Hütte erwähntest. Also hast du sie angelogen.“, unterbrach er sie mit seiner Feststellung. Seufzend beruhigte sie sich wieder. Wohl oder Übel, sie musste ihm die Wahrheit erzählen. Ob sie nun wollte, oder nicht. „Ja, ich habe … Rin angelogen, aber ich hatte meine Gründe. Eigentlich bin ich in einem mehr als komischen Schloss aufgewacht, welches aus dem massivem Fels des Berges geschlagen war. Na ja, außerdem fand ich dort nur die Klamotten die ich gerade trage. Aber was mich immer noch stört, ist wie ich dort rausgefunden habe… Sie lief wieder einfach in irgendeinen weiteren Gang. Leise murmelte sie alle möglichen Flüche, die ihr gerade einfielen, denn sie musste sich leider eingestehen – sie hatte sich komplett verlaufen. Und dazu kam noch, dass sie in diesem Gewirr von Gängen und Räumen nicht eine Menschenseele gefunden hatte. Wahllos öffnete sie nun die nächstbeste Tür, zu der sie kam. Die seltsamen Zeichen darauf ließ sie außer Acht. Kaum war die Schwarzhaarige durch den Eingang geschritten, fiel die Tür wie von Geisterhand krachend ins Schloss. Das kurze Klicken darauf bescherte ihr ein mehr als mulmiges Gefühl. Leicht panisch wollte sie den Raum wieder verlassen, in welchem es so düster war, dass sie kaum etwas erkennen wollte. Allerdings war die Tür nun verschlossen und sie merkte schnell, dass sie diese durch Rütteln auch nicht aufbekam. ‚Ganz ruhig, ganz ruhig. Beruhig dich, beruhig dich, Panik ist jetzt die falsche Lösung…‘, dachte sie sich, doch mit der Zeit begann sie diesen Gedanken wie ein Mantra vor sich hinzumurmeln. Zögernd schritt sie weiter in den Raum, vorsichtig, damit sie nicht gegen etwaige Möbel rannte. Auch wenn sie sich nicht ganz sicher war, aber etwas oder eher eine Präsenz schien hier zu sein. Und auf sie gewartet zu haben. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr bewegen, ihre Füße taten keinen Schritt mehr. Auf dem Boden fingen seltsame Zeichen an zu glühen, unheimliches, schwarz-violettes Licht erfüllte den Raum. Wie sie bemerkte, stand sie im Zentrum eines … Pentagramms, an den Spitzen erblickte sie verschiedene Gegenstände. Vor ihr, an oder eher leicht auf der Spitze, lag ein Dolch, rechts von ihr stand ein mit Wasser gefüllter Kelch, links von ihr schwebte ein Windspiel in der Luft, rechts hinter ihr war eine Flamme, links hinter ihr wuchsen Ranken. Alles jeweils an den Spitzen des Fünfsterns. Der jungen Frau stieg immer mehr Panik auf, am liebsten hätte sie geschrien, doch ihr Körper schien ihr überhaupt nicht mehr zu gehorchen. Wie von jemand fremden gesteuert, hob sie ihre rechte Hand, streckte sie vor sich. Zartrosa begann diese zu leuchten, die Energie bahnte sich langsam den Weg zum Dolch. Als sie ihn erreichte, erhob sich dieser vom Boden und kam zu ihrer Hand. Fest umschloss sie den Griff der Waffe, deren pechschwarze Klinge eigentümlich zu schimmern begann. Sie fühlte sich wie gefangen, gefangen in ihrem eigenen Körper, der ihr nun völlig fremd erschien. Hilflos beobachtete sie, was sie da tat. Ruhig hob sie nun ihre Linke, auch die Rechte bewegte sich als ob das, was sie im Begriff war zu tun, das Normalste auf der Welt wäre. Mit einer schnellen Bewegung zog sie die scharfe Klinge über ihre linke Handfläche, die nun zu bluten begann. Sie hob die verletzte Hand in die Höhe, über ihren Kopf, der sich ebenfalls nach oben wandte. Mit einer Stimme, die zwar ihre war, und doch so anders, begann sie zu sprechen: Oh verlorene Seele, die ihren Weg nicht mehr beschreiten kann, komme zu mir, sei befreit aus deinem Bann. Das was in alter Zeit eins wurde entzweit, wird nun wieder vereint, bis in alle Ewigkeit. Mit einem Mal begann alles um sie zu wirbeln und sie fühlte, wie irgendetwas in sie fuhr, doch gleichzeitig, obwohl ihr Herz vor Angst raste, hatte sie keine Angst vor der Präsenz, die immer mehr den Raum erfüllte. Irritierenderweise kam sie der Schwarzhaarigen überaus vertraut vor, doch sie konnte nicht sagen, woher. Das Blut an ihrer Hand und auch das, was an ihrem Arm heruntergeflossen war, begann zu brennen wie Feuer. Auch wenn der Schmerz, der von dort ausging, unerträglich war und sie schreien wollte vor Pein, kein Laut kam über ihre Lippen. Nicht einmal ihre Augen konnte sie schließen. Immer heller schien das Licht, das von dem Pentagramm unter ihr ausging, auch die rosane Energie aus ihr selbst begann immer mehr zu strahlen, doch gleichzeitig merkte sie, wie sich ihre eigene Energie zu verändern begann. Schlagartig wurde es schwarz um sie. Doch sie wusste, dass sie nicht ohnmächtig geworden war, obwohl es ihr im Moment durchaus sehr willkommen wäre. Ihr war, als würde sie nun schweben, als seien Zeit und Raum verflossen, nicht mehr von Bedeutung. Dann änderte sich die Szenerie erneut. Sie sah, dass sie ich nun im Kosmos befand, um sie herum glitzerten unzählige Sterne. Und eine wohlige Wärme begann sie zu erfüllen. Es war, als ob sie… ja, als ob sie sich wieder vollständig fühlte, wo vorher eine Leere gewesen war, von der sie sich jedoch jetzt erst bewusst wurde. ‚Der erste Schritt ist getan, nun schreite fort und finde deinen Weg zu deiner Bestimmung.‘, vernahm sie eine Stimme, die ihr wohlige Schauer über den Rücken jagte, obwohl die junge Frau sie eigentlich weniger hörte. Sie war in ihren Gedanken, klang mild und sanft. Irgendwie kannte sie die Stimme, doch sie konnte nicht sagen, wem sie gehörte. Aber irgendwie war sie sich sicher, dass dieser Tonfall sie überraschte. Na ja, wenn man bei einer Stimme, die man nur in seinem Kopf vernahm, überhaupt von Tonfall sprechen konnte. Jetzt umfing sie eine wohlige und doch ungeheure Müdigkeit. Ohne es wirklich zu wollen, begann sie einzuschlafen. Doch bevor sie endgültig wegdämmerte, vernahm sie nocheinmal diese Stimme, doch nun erfüllte sie sie mit einer unbekannten Trauer und Wehmut, als sie erneut ihre Gedanken erfüllte: ‚Ich hoffe, dich wiederzusehen, mein Herz.‘ …Und dann bin ich mitten im Wald aufgewacht, ich lag unter einer ziemlich alten Eiche.“, schloss sie ihre Erzählung schließlich. Sie hatte ihm jedoch noch nicht erzählt, dass sie dort wegen eines sehr komischen Traums aufgewacht war, wo sie nur sein Gesicht erkannt hatte und sonst nur von stummen Schemen geträumt hatte. Der Yokai hatte ihr ruhig zugehört und sie kein einziges Mal unterbrochen. Etwas musste er sie dennoch fragen: „Und warum hast du mich so überrascht angestarrt, als du mich erblickt hast?“ „Ich konnte mich nur an dein Gesicht erinnern…“, murmelte sie, wobei ihr Mund mal wieder schneller war, als ihr Verstand. Geschockt schlug sie ihre Hand vor ihr Sprechwerk. Wie war das noch – darauf achten wollen, was gesagt und was nur gedacht werden sollte? Sesshoumaru zog nur eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts dazu. Für ihn stand fest, dass er sie so schnell wie möglich wieder loswerden wollte, weder sie noch das Juwel interessierten ihn sonderlich. Da er wusste, dass sie in etwa vier Tagen in der Nähe von Kaedes Dorf vorbeikommen würde, könnte er sie dann zu ihr schicken. Schweigend erhob er sich und ging wieder in die Höhle. Kagome war sich kurz unschlüssig, was das nun sollte, doch sie beschloss, sie ebenfalls wieder hineinzubegeben. Sie war ziemlich müde und etwas Schlaf würde ihr nicht schaden. Die Miko setzte sich wieder auf ihren Platz von vorher und kuschelte sich in ihren Mantel. Kaum einen Augenblick später war sie auch schon eingeschlafen, doch sie ahnte nicht, dass ihre Ruhephase ihren Namen Lügen strafen würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)