Love at first sight? von Dark-Nami (Mitten ins Herz [Zo ♥ Na]) ================================================================================ Kapitel 3: Der Alltag --------------------- Uff Leute... Ich könnte mich gerade selbst schlagen -.- Dieses Kapitel hier war so gut wie fertig, es fehlte nur noch der Schluss und es lag nun EWIG auf meiner Platte herum und schimmelte vor sich hin. Dabei habe ich gerade wieder unheimliche Lust bekommen, an der FF weiterzuschreiben, weil mir der Plot gefällt *-* Ich hoffe, ihr seht es mir nach, dass ich so ewig lange nichts mehr geschrieben habe, ich finde selbst keine Worte dafür -.- Dennoch würde ich mich wahnsinnig darüber freuen, wenn ihr das Kapitel lest und Spaß daran habt :) Ich verspreche, dass ich mich wieder mehr anstrengen werde, die Chapter schnell und ordentlich zu schreiben und dann hochzuladen >.< P.S. Das nächste Kapitel ist schon fertig, also wirds dieses Mal auf gar keinen Fall so lange dauern, es hochzuladen :) ☆¤*★*¤☆ Kapitel 3: Der Alltag Nami schaffte es nicht, ihre Drohung wahr zu machen, einfach ihre Sachen zu nehmen und zu gehen. Zwar bekam sie keine Cocktails mehr vor die Nase gesetzt, aber Vivi bestand darauf, noch eine halbe Stunde zu bleiben und sich zu unterhalten. Aus dieser halben Stunde wurde eine Stunde und schließlich noch mehr, bis die Security zu ihrem Tisch kam und ihnen mitteilte, dass der Club in wenigen Minuten schließen würde. Alle leerten noch ihre Gläser und zusammen verließen sie dann die VIP-Ecke, die auch bereits leer war. Keiner hatte so richtig mitbekommen, wie sich der Club nach und nach geleert hatte und dass sie fast die Letzten waren, die sich noch hier tummelten. Allen war die Müdigkeit anzusehen und ein Jauchzen von Ruffy ließ erahnen, dass auch er sich auf sein Bett freute, nachdem er in dieser Stunde, die sie noch herumgesessen hatten, noch mindestens zweimal die Tanzfläche gestürmt hatte. Dieses Mal allerdings ohne Vivi, da sie sich immer noch schuldig fühlte, ihre Freundin alleine gelassen zu haben und beschlossen hatte, noch ein wenig Buße zu tun und somit bei ihr zu bleiben. Nami war dies hingegen egal geworden. Noch immer hingen ihre Gedanken auf dieser Hintertreppe, wo sie aus heiterem Himmel geküsst worden war! Zorro hatte ihr in der Zeit, wo sie wieder hier angekommen waren, keinen Blick mehr zugeworfen und er antwortete generell nur noch auf Fragen, die direkt an ihn gerichtet worden waren. Er saß einfach nur da und trank sein Bier, seinen Schnaps, sein irgendwas, was er sich zusammen mit den anderen bestellte. Und trotz des umfangreichen Alkoholkonsums, der sogar noch schlimmer war als ihrer, lief er ohne Probleme auf den Ausgang zu und taumelte auch nicht mal einen Zentimeter weit. Vielleicht hatte er zwischendrin Wasser bestellt und ließ es wie Wodka aussehen, so wie bei Nami vorhin… Aber es nützte nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Wenn sie gleich aus diesem Club gegangen waren, trennten sich wieder ihre Wege. Daran hätte sie vorher denken können. Morgen wäre dieser Kuss wieder Geschichte und sie konnte ihr Leben so weiterleben wie bisher. Dabei war es ja nicht mal so, dass sie noch nie geküsst worden war, weiß Gott war dem nicht so! Aber es war halt überraschend gewesen… Zusammen mit der Gruppe trat sie nun an die frische Luft und atmete diese auch direkt gierig ein und ließ ihre Lungenflügel somit aufleben. Wieso war die Luft in Discos auch immer so schlecht? Das fragte sie sich eigentlich jedes Mal und doch kam sie nicht drum herum, ab und zu in eine hineinzugehen. Egal, ob das irgendwann für Lungenkrebs sorgen würde oder nicht. Vor dem Haupteingang blieben sie stehen. „Sollen wir euch wo absetzen? Wir haben schon ein Taxi bestellt“, gab Sanji kund, der ausnahmsweise mal keine Zigarette im Mundwinkel kleben hatte. Wahrscheinlich war er auch der Meinung, den Rest der Nacht mal nikotinfrei zu bleiben. „Nein, danke, wir haben’s nicht weit“, lächelte Vivi vor sich hin und hakte sich bei Nami unter. Tatsächlich hatten sie nur knapp zwei Straßen zu gehen und wären zumindest vor Namis Tür angekommen. Und zufälligerweise hatten sie beschlossen, dass heute sowieso bei Nami übernachtet werden sollte. „Ach so, na schade.“ Ruffy zog einen Schmollmund, wenn auch nur für Sekunden. Er konnte einfach nicht lange beleidigt sein… „Aber wir sehen uns bald mal wieder, oder?“ Nun hob er eine Augenbraue und beobachtete die Frauen aufs Genauste, als würde er bei jedem Zucken sofort über sie herfallen und ihnen die Haare ausreißen. Dieser Wahnsinn in seinen Augen wirkte aber schon wieder süß und man konnte ihn so einfach nicht ernst nehmen. „Na, natürlich~ Wir haben ja eure Nummern und ihr unsere.“ Wieder war es Vivi, die sprach, aber Nami hegte auch nicht den Drang, großartig den Mund aufzumachen. Sie war müde, so langsam wurde sie gereizt, sie hatte Hunger und wollte endlich los. Die kühle Nachtluft, die bald der Sommersonne Platz machen musste, würde sicher beruhigend auf sie wirken. Und sie überlegte schon die ganze Zeit, ob sie Vivi von dem Kuss erzählen sollte. Aber so aufgekratzt, wie Vivi nach wie vor war, würde sie wahrscheinlich eh jede Einzelheit des Abends noch einmal erzählen. Den Teil mit Ruffy vielleicht sogar dreimal. Aber dafür war eine Freundin da. Um Geschichten zu Typen mehr als einmal zu hören. Ein Hupen riss sie aus ihren Gedanken, als sie sah, wie ein Taxi auf die Jungs zufuhr und vor ihnen hielt. Allerdings war das kein normales Taxi… „Ich wusste gar nicht, dass es hier Limousinentaxis gibt“, warf Nami verwundert ein und warf auch ihre Prinzipien über den Haufen, noch etwas zu sagen. Das hatte sie nun doch ein wenig überrascht und fast war sie dabei gewesen, das Innere des Wagens zu inspizieren. So etwas sah man ja auch nicht häufig! Die Jungs, die nun eine Hand hoben und nacheinander einstiegen, ließen noch einmal das Fenster herunter und sahen zu den beiden Frauen, die sich plötzlich klein und verloren vorkamen. Vor so einem Riesenwagen war das auch kein Wunder. „In ein normales hätten wir halt nicht alle zusammen gepasst~ Gute Nacht!“ Alle zusammen winkten Nami und Vivi nach, während sich das Taxi in Bewegung setzte und das Fenster wieder hochgezogen wurde. Schweigend blieben die beiden Frauen noch kurz stehen, doch schließlich war es Nami, die ihre Freundin am Arm zog und sie zum Gehen animierte. „Was erwartest du? Sie saßen in der VIP-Ecke“, erinnerte sie die Blauhaarige, die anscheinend noch immer mehr als verwirrt war. Doch als sie sich daran erinnerte, wo sie den ganzen Abend gesessen hatten, wurde auch sie wieder klarer im Kopf. „Ach ja, stimmt ja…“ Der restliche Weg verlief relativ schweigend. Beide hatten sich gegenseitig untergehakt und die Hände in ihre Jackentaschen vergraben. Es war zwar Sommer, aber wenn die Sonne nicht zu sehen war, war es nun einmal ein bisschen kalt. Aber niemand beschwerte sich, nicht doch die Limo genommen zu haben. Immerhin wären es nur zwei Straßen gewesen! Also wohl nicht mal ein großer Umweg. Aber das war nun auch egal. Sie hatten die erste Straße hinter sich gelassen, als sich Vivi leicht zu Nami umdrehte. „Bist du mir noch böse?“, fragte sie vorsichtig nach und verwies damit auf den leicht schief gegangen Abend. Nami schwieg darauf und starrte stur vor sich auf den Gehweg, auf dem Müll lag und Kaugummi klebte. „Ja. Nein…“ Sie seufzte schwer. „Na ja, du warst es, die darauf bestand, heute feiern zu gehen, weil es mir nicht sonderlich gut ging. Und dann haust du den ganzen Abend ab und lässt mich alleine irgendwo sitzen. Natürlich bin ich böse!“ Sie hatte es eigentlich nicht so sagen wollen, aber sie hatte es wissen wollen. Und sie war niemand, der lange um den heißen Brei herumredete. Vivi nickte eifrig, als hätte sie schon selbst gewusst, was auf sie zukommen würde. „Es tut mir auch Leid. Aber Ruffy… Er ist süß.“ Sie wurde leicht rot um die Nasenspitze und sah wieder nach vorne. „Und ich dachte, es kann nicht schaden, einen Tanz mit ihm zu machen. Einen, mehr wollte ich gar nicht und dann kam eins zum anderen. Aber du hattest doch auch Spaß mit den Jungs, oder nicht?“ „Ja… Aber es war einfach nicht das, was ich haben wollte. Ist ja auch egal.“ Eigentlich hatten ihr die Jungs nur noch mehr Ärger gemacht, obwohl sie wirklich alle nett waren. „Ist ja auch egal. Komm, erzähl mir mehr von deinem schwarzhaarigen Schwachkopf.“ Nami musste grinsen, als sie sah, wie sich Vivis Miene aufhellte und sie wie ein Wasserfall anfing, zu erzählen, was sie den Abend über gemacht hatte. Sie erzählte vom Tanzen, von den unzähligen Drehungen, den ausgegebenen Getränken, den netten Unterhaltungen. „Er ist zwar wirklich ein bisschen kindisch, aber er ist trotzdem oder gerade deswegen süß!“ Sie konnte einfach nicht anders, als die Hände zu falten und aufzuseufzen. „Für mich hört es sich fast so an, als wärst du verknallt.“ Nami grinste frech und stupste ihre Freundin in die Seite, welche erneut rot anlief. „Ach Quatsch…“ Damit ließen es die beiden Frauen auch erstmal darauf beruhen, auch wenn sich Nami ihren Teil dachte. Dennoch gönnte sie es ihrer Freundin, glücklich zu sein. Das war schon lange nicht mehr so gewesen und Vivi war einfach jemand, der es verdiente, eine glückliche Beziehung zu führen. Wer wusste schon, was zwischen ihr und Ruffy noch passieren würde. „Und was ist mit dir?“, fragte die Freundin schließlich aus heiterem Himmel und warf die Orangehaarige aus den Gedanken. „Was?“ Verwirrt sah sie Vivi an, welche nur eine Augenbraue hob. „Na, du und Zorro!“ „Was soll damit sein?“ Vivi seufzte. „Oh, Nami. Nun tu nicht so, als wüsstest du das nicht!“ „Was weiß ich nicht?“ Vivi blieb stehen und somit auch Nami. „Dass er dich die ganze Zeit so angesehen hat! Und er kam dir nach, als du raus bist. Ich hab mit den Jungs geredet.“ Sie grinste breit, als hätte sie gerade wie Sherlock Holmes ein wichtiges Beweisstück gefunden und würde gleich den Mörder überführen. „Alles Einbildung. Und jetzt komm, ich will endlich nach Hause.“ Der nächste Tag war ein Samstag. Und was für einer. Die Sonne brannte auf die Stadt hinunter und die Einwohner dieser verglühten fast unter der hohen Luftfeuchtigkeit. Nami, die bis zum Mittag durchgeschlafen hatte und nun immer noch nicht ganz wach war, deckte gerade mit Vivi zusammen auf dem kleinen Balkon, den sie an ihrer Wohnung hatte, den Tisch, um zu frühstücken. Beide waren noch ziemlich schläfrig und mehr oder weniger verkatert, aber sobald erstmal ein ordentliches Frühstück in ihre Mägen gewandert war, würde sich auch das ändern. Nami hatte ein Sonnensegel gespannt, um sie vor der knalligen Sonne zu schützen, seufzte dennoch, als sie sich im Bikinioberteil und Shorts in ihren Stuhl sinken ließ. „Ist das heiß… Und heute Nacht hatte ich noch gefroren.“ Sie wedelte sich mit einem selbst gebastelten Fächer, den die Kinder neulich im Kindergarten basteln sollten, etwas Luft zu und trank schließlich einen großen Schluck eisgekühlte Limonade. Auch Vivi stöhnte unter der Hitze und nickte ihr bekräftigend zu. „Nicht nur du…“, war ihr Kommentar darauf, ehe sie sich richtig hinsetzte und die Toastscheiben in den Toaster steckte, den sie nach draußen gestellt hatten, um nicht ständig aufstehen zu müssen. Alles schien so normal. Zwei Freundinnen, die sich auf einen Samstagmittag auf dem Balkon lümmelten und frühstückten. Aber die Nacht hing beiden noch nach. Nami hatte ihrer Freundin nicht von dem Kuss zwischen ihr und Zorro erzählt, da sie ja bereits auf dem Heimweg angefangen hatte, halbe Hochzeitspläne für sie zu schmieden. Zumindest solange, bis sie Vivi mit Ruffy aufgezogen hatte. Danach war Ruhe gewesen. Aber dennoch ging ihr das alles nicht aus dem Kopf. Wieso hatte er das gemacht? Natürlich, sie konnte nicht abstreiten, dass es ihr gefallen hatte, auch wenn es nur ein kurzer Kuss gewesen war, den sie nicht einmal erwidern konnte. Der Ort war nicht sonderlich schön gewesen und sie hatte sich auch nicht sonderlich gut gefühlt. Aber all das war vergessen gewesen, als er angefangen hatte, sich ihr zu nähern. Wie in Trance befeuchtete die Orangehaarige ihre Lippen und dachte an den Geschmack zurück, der sich noch eine Zeit lang auf ihnen befunden hatte. Zorros Geschmack. Der Geschmack eines Wildfremden. Eigentlich hätte sie ihm eine Ohrfeige verpassen sollen. Denn normalerweise hatte sie zumindest Mitbestimmungsrecht, was Küsse anging. Es war noch nie vorgekommen, dass sie sich von jemanden hatte in die Enge treiben lassen. Aber nun war es passiert. Und sie würde es gerne noch mal wiederholen. Warum auch immer. „Hier.“ Vivi legte Nami zwei Scheiben Toast auf den Teller, sodass sie ein wenig aus ihren Gedanken schreckte. „Oh, danke.“ Sie legte eine Scheibe beiseite und bestrich die zweite mit Marmelade. Vivi beobachtete sie dabei. „Du siehst irgendwie nachdenklich aus“, sagte sie ein wenig fragend, doch Nami winkte nur ab. „Ich bin noch nicht ganz wach. Schon okay. Was steht Montag eigentlich bei dir an?“ Montags hatte sie nur die Vormittagsgruppe zu betreuen. Das hieß, dass sie den Nachmittag frei hatte und sich eventuell einen schönen Tag machen konnte. „Leider zu viel, als dass wir nachmittags was machen könnten. Ich hab eine Schulung.“ Entschuldigend trank sie aus ihrer Tasse einen Schluck Kaffee. Nami seufzte. „Ja ja… Wer Tierärztin werden will…“ Vivi lächelte. „Bald hab ich es auch geschafft. Ob ich danach mehr Zeit haben werde, wage ich zwar zu bezweifeln, aber danach bin ich eine richtige Tierärztin!“ Nami nickte schmunzelnd und biss einmal in ihren Toast. „Ich freu mich auch für dich, aber dann muss ich wohl ohne dich Geld ausgeben gehen.“ „Sieht ganz so aus.“ Grinsend sahen sich die beiden Freundinnen an und fuhren mit ihrem ‚Frühstück’ fort. Den ganzen Tag über war dann auch nicht mehr viel mit den beiden Frauen anzufangen. Vivi nutzte zwar ihre Kraft, die sie sich wohl angefrühstückt hatte, um weiter von Ruffy zu schwärmen und Überlegungen anzustellen, ihn anzurufen oder ihm zumindest eine Nachricht zu schreiben, aber Nami schwieg beharrlich weiter über ihren Abend, auch wenn sie hin und wieder Vivis fragenden Blick auf sich bemerkte. Ab und zu konnte sie sogar beobachten, wie sich die Blauhaarige auf die Unterlippe biss und anscheinend versuchte, nicht mit der Sprache herauszuplatzen. Aber anscheinend hatte sie gemerkt, dass das Thema nicht das Richtige war, um Nami zum Sprechen zu bringen, also ließ sie es einfach. Erst am Abend verabschiedeten sie sich voneinander und verabredeten sich für den nächsten Tag zu einem kleinen Telefongespräch, das wahrscheinlich eh wieder mindestens drei Stunden andauern würde. Der Wecker klingelte und riss die Orangehaarige ziemlich unangenehm aus dem Bett. Ja, man konnte schon beinahe meinen, dass sie aus dem Bett fiel, wäre da nicht ihr guter Reflex gewesen, der sie davon abgehalten hatte. Wie hatte sie nur auch schon wieder geschlafen? Sie wusste, dass sie sich in ihrem riesigen Bett so klein wie möglich gemacht hatte, weil das einfach bequemer war. Aber dann irgendwann war sie wohl einmal quer zum Liegen gekommen, um am Morgen dann mit dem Gesicht schon beinahe den Boden zu berühren. Das schienen ja bewegte Träume gewesen zu sein… Durchatmend und vollkommen verschlafen, fuhr sich die Orangehaarige mit den Händen übers Gesicht, um den Schlaf aus ihren Augen zu verbannen. Wieso war sie denn nur so müde? Naja, sie hatte am Abend noch sehr viel nachgedacht und vielleicht hatte sich das auf ihre Träume ausgewirkt. Wieso ging ihr Zorro auch nicht mehr aus dem Kopf? Sie hatte gestern mehr als einmal darüber nachgedacht, Vivi nach seiner Nummer zu fragen – sie hatte sich geweigert, die Nummern der Jungs in ihrem Handy einzuspeichern, also hatte sie das Vivi überlassen – aber sie wollte sich auch nicht verplappern. Im Nachhinein hätte sie im Club nicht so zickig sein sollen, dann hätte sie jetzt die Nummer, könnte die Sache ein für alle Mal klären und Vivi würde davon nichts erfahren. Aber wahrscheinlich dachte der Grünhaarige schon gar nicht mehr an sie, geschweige denn, dass er es jemals zuvor getan hatte. Dass Vivi mit Ruffy schrieb, das hatte sie ihr gestern beim Telefonieren erzählt, aber kein Wort war dabei über Zorro und sie gefallen. Also hatte sich die Sache anscheinend erledigt gehabt. Also wieso machte sie sich so einen Kopf? Das war doch ungesund! Seufzend fuhr sich die junge Frau durch die wild abstehenden Haare, wobei ihr Blick auf den Wecker fiel. „Ach du Scheiße!“, schrie sie dann plötzlich auf, als sie merkte, wie spät es schon war! Sie sollte sich weniger in Tagträumereien aufhalten als im realen Leben, das ihr gerade sagte, dass sie zu spät zur Arbeit kommen würde! Also hetzte Nami aus dem Bett, riss sich aus dem Kleiderschrank wahllos ein paar neue Klamotten und Unterwäsche und hüpfte dann auf einem Bein ins angrenzende Bad, wo sie sich sofort auszog und die dreckige Wäsche in den Wäschekorb pfefferte. Ja, sie durfte es sich einfach nicht erlauben, zu spät zu kommen! Zwar verdiente sie als Erzieherin im Kindergarten recht gut, aber die Wohnung nach auch ganz schön viel Geld weg. Es reicht vollkommen zum Leben, aber wenn sie sich mal etwas gönnen wollte, musste sie dafür auch sparen. Also wäre es unverzeihlich für sie, auch nur eine Minute zu spät zu erscheinen, was schnell ein Grund für eine Gehaltskürzung sein konnte. Zumindest in ihrem Betrieb, den sie dennoch irgendwie liebte. Die Kinder waren allesamt goldig und sie liebte ihre Arbeit. Natürlich lag sie abends auch mal vollkommen flach im Bett, weil sie so geschafft war, aber das alles ließ sich unter einen Hut bringen, wenn sie Tag für Tag in die strahlenden Kinderaugen blickte, die sich ihr entgegenstreckten. Eilig zog die Orangehaarige ihre Hose hoch, zog sich dann das T-Shirt über und kämmte ihre Haare durch. Zum Glück hatte sie gestern Abend noch geduscht, sonst wäre sie heute sicherlich wie der letzte Horst zur Arbeit erschienen! Noch schnell die Zähne geputzt und aufs Frühstück verzichtet und schon war sie wieder in ihrem Zeitplan, auch wenn sie dafür zum Kindergarten joggen musste. Sie war vollkommen durch den Wind, als sie endlich ankam, aber anscheinend war sie noch oberpünktlich. Nur ihre Kollegin, die mit ihr zusammen heute Schicht hatte und eine andere Gruppe betreute, war anwesend, wobei Nami beobachten konnte, dass diese gerade Kaffee machte. Schmunzelnd zog sich Nami ihre Schuhe aus und schlüpfte in die bequemen Hausschuhe, die bei der Arbeit Gang und Gebe waren. Dass das nicht in jedem Kindergarten so war, war ihr dabei egal, aber sie liebte diese bequeme Atmosphäre~ „Guten Morgen“, begrüßte sie nun erstmal ihre Partnerin mit den schwarzen Haaren, die sich schließlich zu Nami umdrehte und sie leicht anschmunzelte. „Guten Morgen. Bist du gelaufen?“ Die Frau, die auf den Namen Robin hörte, drehte sich nun ganz zu Nami um und musterte sie von oben bis unten. „Ehm… Ja, ich war spät dran.“ Die Orangehaarige grinste verlegen und stellte sich dann vor den Spiegel, wovor sich die Kleinen des Öfteren anzogen, wenn es nach draußen zum Spielen ging. Was die Orangehaarige aber nun sah, verschlug ihr glatt die Sprache! Ihre Haare standen in alle Richtung ab und ihre Wangen waren vom Dauerlauf gerötet, als hätte sie einen über den Durst getrunken oder war eine Woche im tiefsten Winter umhergelaufen. „Wah! Und gleich kommen die Kinder!“ Quietschend eilte sie ins Bad, um sich dort ein wenig zurecht zu machen… Robin schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, während sie zwei Tassen aus dem Schrank nahm und schließlich den Kaffee hineingoss. Zudem stellte sie eine Packung Kekse auf den Betreuertisch, wo sie sich schließlich mitsamt den Tassen niederließ. So, wie Nami aussah, hatte sie sicherlich noch nichts gefrühstückt. Sie hörte das Fluchen aus dem Waschraum und war froh, dass sie noch die einzigen hier waren. Wenn die Kinder Namis Beschimpfungen hören würden, stünden am nächsten Tag sicherlich die Eltern vor der Tür. Aber Nami hatte ein ziemliches Temperament, was Robin mittlerweile schon gewohnt war. Es kam immer mal wieder vor, dass die Orangehaarige ihr ihr Leid plagte, während sie morgens noch alleine waren, aber Robin versuchte, aufmerksam zuzuhören und ihr zu helfen, wo sie nur konnte. Dafür war die Schwarzhaarige begnadet. „Hilfe, und so bin ich wirklich durch die Straßen gelaufen? Oh… Robin, du bist ein Schatz!“ Obwohl Nami noch immer vollkommen außer Atem war, fiel ihr Blick prompt auf den gedeckten Tisch mit der Tasse Kaffee und den Keksen. Diese Frau war wirklich von Gott gesandt! Nami nahm sogleich mal Platz und schnappte sich einen leckeren Keks. „Tja, so, wie du aussiehst, dachte ich mir eben, dass du sicher wieder nicht zum Essen gekommen bist. Kein Wunder, dass du so dünn bist.“ Zwinkernd überschlug Robin ein Bein und lehnte sich mit der Tasse Kaffee zurück. „Sagt die Richtige…“, seufzte daraufhin die Orangehaarige, die ihr Gegenüber missmutig beäugte. Robin war mit Abstand die schlankeste Frau, die hier rumlief… Weiter kamen sie mit dem Gespräch nicht, da sich an der Eingangstür die ersten Eltern mit ihren Kindern bemerkbar machten. Während Robin den Tisch abdeckte, eilte Nami nach vorne, um alle zu begrüßen. „Guten Morgen! Was für ein wunderschönes Wetter, nicht?“ Es war die morgendliche Routine. Die Kinder wurden von ihren Eltern verabschiedet, ein paar letzte Worte wurden ausgetauscht, Abmachungen getroffen, nach dem Kindergarten noch ein Eis essen zu gehen, wenn die Kleinen brav waren und Nami wuselte überall umher, um ihren kleinen Schützlingen beim Ausziehen zu helfen oder ihnen ein paar freundliche Worte zu sagen. Nebenbei kümmerte sie sich auch noch um die Eltern, die Fragen stellten, erklärten, heute später zu kommen, um ihre Kinder abzuholen oder um sich zu erkunden, wann die nächste Veranstaltung stattfand. Alles ganz normal. Und Nami hatte Spaß dabei! Sie hatte schon immer einen guten Draht zu Menschen gehabt und auch, wenn sie manchmal ein sehr herrisches Temperament hatte, fühlte sie sich für ihren Job geboren. Sie liebte Kinder, ihre niedliche Art und sie mochte es, ihnen etwas beizubringen und mit ihnen zu spielen. Das merkten sicherlich auch die Eltern, denn immer wieder kamen neue Anfragen, ob nicht noch ein Kindergartenplatz frei war. Man konnte sagen, Nami wuchs dabei durch ihre Arbeit immer mehr. Als schließlich das letzte Elternpaar gegangen war und Nami eigentlich plante, mit ihrer Gruppe anzufangen, öffnete sich die Tür noch einmal. Doch als sie dorthin blickte und den Mann entdeckte, der dort eintrat, an seiner Seite dabei einen kleinen Jungen habend, verschlug es ihr glatt die Sprache. „Zo-Zorro?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)