Du & Ich...bis in alle Ewigkeit von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Das Gefühl, nicht zu wissen was ist, nicht zu wissen was passiert ist, nicht zu wissen, wie es ihr geht, es bringt mich um. Ich lief die ganze Zeit nervös umher, wenn ich nicht gerade am Boden saß und weinte. Kaorus Mutter wurde die ganze Zeit von ihrem Mann im Arm gehalten. Sie weinte fast die ganze Zeit, irgendwann hörte sie auf, sie hatte ganz rote und angeschwollene Augen. Ihr Mann hingegen weinte nicht, trotzdem war das Gesicht schmerzerfüllt und seine Augen leer. Wir musste eine ganze Weile sagen bis eine Krankenschwester kam und uns aufklärte. Kaoru wurde von einem Auto angefahren. Sie wurde frontal erwischt. Ihr Kopf stieß gegen die Windschutzscheide des Autos und wurde verletzt, wie sehr, das wusste nicht mal die Krankenschwester. Auch hatte Kaoru ein paar Knochenbrüche, auch dazu konnte sie uns nicht mehr sagen, sie meinte nur, der Arzt kümmere sich so gut um Kaoru wie er nur kann. Welch tröstende Worte. Während die Schwester uns alles erklärte, wurde ich von der Mutter in den Arm genommen, der Vater legte mir eine Hand auf die Schulter. Die Krankenschwester war gerade fertig, als der Arzt aus der Notaufnahme kam. „Sind Sie die Eltern von Kaoru Mitsu? Frau und Herr Mitsu?“, fragte der Arzt. Sie nickte und gingen zu ihm. Er hielt ihnen die Hand hin zur Begrüßung. „Ich bin Shojo Aida. Der Zustand ihrer Tochter ist stabil, sie hat einen gebrochenen Arm und weitere leichte Verletzungen.“, fuhr er fort, während er sie begrüßte. Ich freute mich riesig, dass es ihr gut geht, aber irgendwas in seiner Stimme machte mich misstrauisch. „Aber, die Verletzung am Kopf, sind schwerwiegend. Sie liegt zur Zeit im Koma, wir wissen weder wie lange sie im Koma liegen wird noch wissen wir nicht welche Folgen diese Verletzung mit sich führen kann.“ Er hielt inne und machte eine kurze Pause. „Wenn sie möchten, können sie jetzt zu ihr.“ Herr Aida führte Kaorus Eltern in ein Zimmer, in dem Kaoru lag, ich folgte ihnen. Sie hatte einen Verband um ihren Kopf und einen weiteren um ihren linken Arm. Ich blieb im Türrahmen stehen, der Arzt ging erst gar nicht in das Zimmer rein. Ich beobachtete das Ganze von der Tür aus. Die Mutter ging zu Kaorus rechter Hand und umschloss sie. Sie fing wieder an zu weinen. Kaorus Vater stand hinter ihr, beide Hände auf den Schultern seiner Frau. Er schaute zu Kaoru Gesicht. Ich wollte am liebsten zu ihr gehen. Ich wollte ihre Hand halten so wie ihre Mutter. Keiner sagte etwas. Keiner wollte etwas sagen. Nach einer Weile schaute Kaorus Mutter zu mir sowie ihr Vater. Sie sahen mich kurz an und tauschten dann einen kurzen Blick. Kaorus Mutter richtete sich auf und kam zu mir. Sie nahm mich in den Arm und flüsterte mir etwas ins Ohr. „Wenn du willst, kannst du zu ihr. Wir lassen dich mit ihr alleine.“ Ich blickte zu ihr hoch, dann zu ihrem Mann, der nun wieder hinter ihr war. Er nickte. „Wir wollen nochmals mit dem Arzt sprechen.“, sprach sie weiter und ließ mich daraufhin los, beide verließen den Raum. Ich ging einen Schritt von der Tür weg, welche im selben Moment zugemacht wurde. Ich drehte mich zu Kaoru um, blieb aber noch einen kurzen Augenblick stehen, ich wagte es einfach nicht sofort zu ihr zu gehen. Trotzdem setzte ich mich in Bewegung zu ihr. Ich lief um ihr Bett auf die rechte Seite, wo auch ihre Mutter zu vor war. Ich sah in ihr Gesicht, es sah so friedlich aus, als würde sie nur schlafen, als wäre das alles nicht passiert. Ich hob meine Hand und strich ihr sanft über ihre Wange, sofort kamen wieder Tränen in mir hoch. Ich schluckte und versuchte sie zu unterdrücken. Es gelang mir nicht. Ich kniete mich vor ihr Bett und nahm ihre Hand in Meine. „W-w-wieso..musste das passieren?“, fragte ich leise. „Ich…ich..wollte…musste…dir doch noch so viel erzählen.“ Ich legte meinen Kopf auf die Bettkante und versteckte mein Gesicht. Ich schluchzte und weinte. In mir kamen alte Erinnerungen hoch. Erinnerungen mit ihr aus unserer Kindheit. Ich hob meinen Kopf und sah in ihr Gesicht. Ich wischte mir meine Tränen weg. „Weißt…du damals? Als wir klein waren? Da war ich krank gewesen, du hast mich besucht.“ Meine Stimme zitterte. Ich versuchte mich zu beruhigen. „Meine Mum wollte dich erst nicht zu mir lassen, weil ich Fieber hatte. Aber du hast nicht locker gelassen. Bist dann einfach an ihr vorbei gerannt und zu mir. Du hast dich einfach auf mein Bett gesetzt und wolltest nicht weg.“ Ich musterte ihr Gesicht. Ob sie mich wohl hören kann. „Meine Mum hat dann doch locker gelassen und du durftest bei mir bleiben. Ich hab mich damals tierisch gefreut. Aber, weißt du was das Beste war? Du hast meine Hand gehalten, wie ich Deine jetzt halte. Du hast mich damals aufgemuntert.“ Ich brach ab, denn mir liefen wieder Tränen über die Wange. Wieso kannst du jetzt nicht einfach nur Fieber haben? Dann könnte ich dich auch einfach aufmuntern. Ich strich ihr erneut über die Wange und streichelte nebenbei die ganze Zeit über ihre Hand. „Ich habe dich immer nur lachen sehen, jeden Tag, jede Minute. Nur als du mir gesagt hast, dass du wegziehst, hast du geweint. Das war das erste Mal, dass ich dich hab weinen sehen.“ Und gleichzeitig war es die letzte Erinnerung, die mir an sie geblieben ist. „Du bist doch gerade erst wieder hergezogen, wieso musst du mir dann gleich wieder weg genommen werden?“ Ich wollte dir doch noch so viel sagen. Als die Tür auf ging wurde ich kurzzeitig aus meinen Gedanken geholt. Es war nur eine Krankenschwester die nach dem Rechten sehen wollte. Sie schaute mich mitfühlend an und verschwand dann auch gleich wieder ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich sah auf ihren gebrochenen Arm. „Hoffentlich wachst du bald wieder auf. Ich kann doch nicht einfach das Bild ohne dich weiter zeichnen, ich kann doch nicht mal zeichnen.“ Wie konnte ich gerade jetzt an das Bild denken? Ich dachte an das Gedicht. Mir fielen ein paar Verse ein. Ich stand auf und beugte mich zu ihrem Kopf, zu ihrem Ohr. Ich flüsterte ihr die Verse zu. „Könnte ich dich mehr lieben? Könnte ich mehr nach dir verlangen? Niemals entziehe mir dein Herz!“ Ich machte eine kurze Pause. „Ich liebe dich Kaoru, bitte wache schnell wieder auf, damit ich dir das persönlich sagen kann. Oder vielleicht hörst du mich ja, ich hoffe es zumindest.“ Ich stellte ich wieder hin, ließ aber ihre Hand nicht los. Ich wollte nicht weg, ich wollte sie nicht alleine lassen. Langsam aber sicher wurden meine Augenlider immer schwerer. Ich musste gähnen. Ich kniete mich wieder vor das Bett und legte meinen Kopf auf die Bettkante. Ihre Hand ließ ich dabei kein einziges Mal los. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn man rüttelte mich leicht und sagte ständig meinen Namen. Widerwillig machte ich meine Augen auf und schaute in die Gesichter von Kaorus Eltern. „Es ist schon spät, musst dich nicht langsam nach Hause? Deine Eltern machen sich sicher schon Sorgen um dich.“, sprach ihre Mutter mit mir. Ich schüttelte den Kopf. „Sind im Urlaub.“, sagte ich knapp. „Aber du solltest vielleicht doch lieber wieder nach Hause. Du solltest dich ausruhen und schlafen. Du kannst doch morgen wieder kommen, oder etwa nicht?“ Versuchte Kaorus Mutter es weiter. Ich schaute sie an. „Aber, ich kann doch Kaoru nicht alleine lassen?“ Ich sah zu Kaoru. „Wir sind doch bei ihr.“, sagte nun ihr Vater und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Wir fahren dich nach Hause und morgen kommst du wieder her. In der Zwischenzeit ruhst du dich zu Hause aus und kommst dann wieder zu ihr und kümmerst dich um sie. Na wie klingt das?“ Er lächelte mir zu. „Ok.“ Stimmte ich letzten Endes zu. „Na komm, ich bringe dich nach Hause.“, sagte ihre Mutter. Wir gingen zu ihrem Auto, dieses Mal fuhr sie. Ich saß auf dem Beifahrersitz. „Danke, dass du dich so lieb um Kaoru gekümmert hast.“, sagte sie auf einmal. Ich sah sie kurz an, sagte jedoch nichts. Sie sprach auch nicht weiter. Ihre Eltern leiden sicher mehr als ich. Ihr einziges Kind in einen Unfall verwickelt, dessen Folgen man noch nicht mal bestimmen kann. Zu Hause angekommen, bedankte ich mich noch bei Kaorus Mutter für das Fahren. Ich wartete noch bis sie weg war, bevor ich ins Haus ging. Dort begrüßte mich mein Hund sofort und lief gleich raus. Ich schaute schnell auf die Uhr. Schon um 10 Uhr durch. Ich folgte meinem Hund. Während des Spazierens beschloss ich morgen früh, sobald ich wach wurde zu Kaoru zu fahren. Nach dem Spaziergang machte ich meinem Hund noch was zu Essen. Ich verspürte keinen Hunger, den ganzen Tag schon nicht, fiel mir auf. Ich ging mit meinem Hund hoch, wusch mir das Gesicht und zog mich dann um. Ich legte meinen Hund auf mein Bett und kuschelte mich dann eng an sie ran. Ich hoffte so sehr, dass Kaoru wieder aufwacht, dass es ihr gut geht, wenn sie wieder aufwacht, dass sie keine Folgeschäden haben wird. Wie soll es nun weiter gehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)