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The Dark Past - Special Amy & Taiki

von

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Teil 1

Hallöchen,
 

hier ist der erste Teil des Monster OneShots von Amy und Taiki.

Hier ein paar Informationen.
 

Der OneShot wurde in der Ich-Form geschrieben und zwar von Amy.

Er spielt parallel zu The Dark Past, aber in der Version von Amy.

Wir erhalten hier also Einblick zu ihren Gefühlen und ihren Gedanken.

Auch erfahren wir hier, was sie mit Taiki gbesprochen hatte oder auch was sie in der Universität gemacht hatte oder was danach geschah, als Lucia zusammen mit ihren Kriegerinnen die Erde verlassen hatte.
 

So, nun genug geredet, ich wünsche euch viel Vergnügen beim lesen.

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Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich Taiki wieder traf.

Wie aufgeregt ich war, als die Nachricht von Sailor Saturn eintraf.

Ich sehe es vor mir, als wäre es gestern gewesen.
 

Aufgeregt stand ich am Eingang und wartete zusammen mit Sailor Venus und Sailor Jupiter auf die Three Lights und Sailor Mars. Wir hatten gerade die Nachricht erhalten, dass die Three Lights bei Ray im Tempel angekommen waren. Wie sehr hatten wir alle gehofft, dass die Three Lights zurückkommen würden und endlich war es soweit.

Ich hatte Serenity mehrmals geraten, oder eher gebeten, den Star Lights bzw. Prinzessin Kakyuu eine Nachricht zu senden, doch jedes Mal lehnte sie ab. Serenity wollte sie nicht mit ihren Problemen belasten. Denn immerhin war Seiya auch eine Sailor Kriegerin und hatte eine Pflicht zu erfüllen. Doch ich sah die Sehnsucht und die Traurigkeit in ihren Augen. Ich wusste, wie sehr sie ihn vermissen musste, denn mir erging es nicht anders. Ich war selbst verliebt und vermisste Taiki sehr. Wie lange war es her, seit die Star Lights die Erde verlassen hatten? Neun Jahre? Eine sehr lange Zeit. Ich war damals gerade sechzehn gewesen, als Taiki zusammen mit seinen Brüdern und Prinzessin Kakyuu die Erde verlassen hatte.

Hatte er sich sehr verändert? Fühlte er genauso wie ich? Ich wusste es nicht, aber ich hoffte es.

„Ich bin so aufgeregt“, hörte ich Sailor Venus neben mir sagen.

„Ich auch, Venus“, antwortete ich leise und nahm ihre Hand in meine.

„Was glaubst du, werden sie sagen?“, fragte sie mich.

„Das wirst du jetzt herausfinden“, antwortete Jupiter.

In diesem Augenblick erreichte uns der Sailor Teleport und die Three Lights betraten zum ersten Mal das Mondkönigreich.

„Willkommen auf dem Mond“, begrüßte sie Jupiter.

Die Three Lights sagten zuerst nichts und sahen sich kurz um.

Ich sah Taiki an, viel hatte er sich nicht verändert. Er war immer noch der größte von den dreien und trug die Haare noch genauso wie früher. Er trug eine hellblaue Jeans und ein dunkles Hemd. Bevor ich wusste, was ich tun sollte, war ich auf ihn zugelaufen und hatte ihn umarmt. Er schloss mich in seine Arme und ich genoss diesen Augenblick.

„Taiki …“, murmelte ich an seine Brust.

Es war ein wundervolles Gefühl, von ihm umarmt zu werden und er löste so viele Gefühle in mir aus. Ich war so glücklich, dass er hier war.

Nach einer kleinen Weile lösten wir die Umarmung und ich stellte fest, dass Jupiter und Seiya weg waren. Sailor Mars fing meinen fragenden Blick auf.

„Jupiter führt Seiya zur Prinzessin.“

„Verstehe“, sagte ich und sah wieder zu Taiki.

„Ich freu mich so, dich zu sehen“, sagte ich zu ihm.

„Das merke ich“, neckte er mich und ich wurde etwas rot. „Aber ich freue mich auch dich zu sehen. Wie geht es dir?“

Diese Frage war einfach zu beantworten. Ich war glücklich. Was gab es auch, schöneres als denjenigen zu umarmen, den man liebte? Zu wissen, dass er hier ist?

„Es geht mir gut.“

Und das war untertrieben, was er auch an meinen strahlenden Augen erkennen konnte.

„Und wie geht es dir?“, fragte ich ihn.

„Jetzt wo ich sehe, dass es allen gut geht, sehr viel besser.“

Er musste meinen kurzen fragenden Blick bemerkt haben, denn er sprach weiter.

„Als wir die Erde betraten, haben wir keinen von euch sofort gefunden. Wir waren bei Bunny, bei dir und bei Minako. Aber wir hatten kein Glück, also sind wir zu Rays Tempel, da er in der Nähe von Minako lag. Und da haben wir Ray getroffen.“

„Verstehe. Als wir hierher gingen, hat Serenity Ray gebeten, auf der Erde zu bleiben, damit, falls ihr zurückkehrt, sie euch hierher führen kann“, erklärte ich ihnen.

„Was erklärt, warum sie zuerst überrascht wirkte, und dann froh war, uns zu sehen“, hörte ich Yaten sagen.

Ich löste mich von Taiki und umarmte dann Yaten zur Begrüßung.

„Ja, ich war überrascht und gleichzeitig erleichtert, euch zu sehen“, sagte Mars. „Ihr müsst geglaubt haben, ich sei verrückt.“

„Nun, das nicht direkt. Wir waren eher verwirrt“, antwortete Taiki.

Ich löste mich wieder von Yaten und stellte mich wieder neben Taiki. Wie selbstverständlich nahm ich seine Hand in meine und er umschloss diese.

Sailor Jupiter kam wieder zu uns und Taiki und Yaten erzählten uns von ihrer Reise hierher. Kurz darauf kam Serenity zusammen mit Seiya und der Kleinen Lady in die Vorhalle.

Ich wusste, dass sie mich bitten würde, mit Chibiusa die Hausaufgaben zu machen, umso überraschter war ich, als sie uns stattdessen zur Erde schickte.
 

Als wir auf der Erde waren, schlenderten wir durch die Straßen und Taiki und Yaten waren überrascht, als sie von einigen Mädchen und Frauen angesprochen wurden. Sie konnten es kaum glauben, dass man sich noch an sie erinnerte bzw. sie sogar noch erkannt wurden.

„Es ist wirklich erstaunlich“, sagte Taiki, als wir in einem Cafe waren.

„Was meinst du?“, fragte ich ihn.

„Dass man uns immer noch kennt“, er war wirklich überrascht.

„Oder unsere Songs noch laufen“, fügte Yaten hinzu.

Es lief gerade ihr Nummer Eins Hit Search for your Love im Cafe.

„Ihr werdet überraschter sein, wenn ich euch sage, dass eure Songs immer noch auf der Top Ten Liste stehen“, sagte Minako lächelnd.

„Und wie viele Fans ihr noch habt und es werden immer mehr“, fügte Ray hinzu.

„Euren Fan Club gibt es übrigens immer noch“, teilte ich den beiden mit.

Die zwei konnten es wirklich kaum glauben, sie wussten nicht, was sie sagen sollten.

„Ich denke, viele Fans würden sich über ein Comeback von euch freuen“, fuhr Minako fort.

Und in diesem Moment spürten wir drei, Mars, Venus und ich, eine Veränderung. Die Wolkendecke, die bisher über der Stadt lag, riss auf und die Sonne suchte sich ihren Weg zur Erde. Vögel flogen zwitscherd durch den Park. Blumen blühten auf und drehten ihren Kopf zur Sonne. Der Glanz des Planeten kehrte zurück.

Wir genossen den Tag, doch jeder Tag ging mal zu Ende und so auch dieser. Wir gingen zusammen zum Tempel, wo schon Jupiter auf uns wartete.

„Du bist bereits hier?“, fragte Ray sie.

„Wir sollten zurück. So lange haben wir Serenity noch nie allein gelassen.“

„Seiya ist bei ihr, sie ist nicht alleine“, meinte Minako dazu.

„Ich weiß. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen um sie.“

Sailor Jupiter hatte zwar Recht damit, dass wir Serenity noch nie so lange allein gelassen hatten, aber Minako hatte ebenfalls Recht. Unsere Prinzessin war nicht in Gefahr, immerhin wachten die Outers über sie. Aber es war bereits spät und die Three Lights bestimmt müde von ihrer Reise.

„Wir sollten zurück. Taiki und Yaten sind bestimmt müde“, sagte ich zu den anderen.

Und als wäre das das Stichwort für Yaten gewesen, musste dieser gähnen. Wir lachten alle darüber und Yaten entschuldigte sich dafür. Also machten wir uns auf den Weg zurück zum Palast. Dort angekommen wünschten wir uns eine Gute Nacht und ich ging mit Taiki in mein Gemach.
 

Ich verwandelte mich dort zurück. Ich wollte für Taiki Amy sein und nicht Sailor Merkur.

Ich ließ ihn eintreten und gab ihm Zeit sich umzuschauen. Mein Zimmer bestand zum Großteil aus Bücherregalen, die mit Büchern über Medizin, Physik und Chemie bestückt waren. Aber es gab ein Regal, in dem man Bücher über Astronomie fand.

„Schön hast du es hier“, sagte Taiki.

„Danke“, antwortete ich und schloss die Tür. „Taiki … Wir haben keine Gästezimmer für euch bereit gemacht.“ Ich war plötzlich ungewohnt schüchtern.

„Und wo soll ich schlafen?“, er sah mich fragend an.

„Na, hier. Bei mir“, antworte ich, als sei das selbstverständlich.

Er sah mich verwundert an. Ich wusste, dass er sich Gedanken machte. Ich sah es ihm an und ich wollte wissen, was es war.

„Was fragst du dich, Taiki?“

„Du hast dich verändert. Sehr sogar.“

Ich war in den Raum hineingegangen und blieb nun stehen. Er hatte Recht. Ich hatte mich verändert.

„Ja, das stimmt. Es war nicht immer einfach, wir haben harte Kämpfe hinter uns. Da bleibt man nicht immer dieselbe. Man verändert sich ständig. Bin ich dir denn so fremd geworden?“

Ich hatte zwar Angst vor seiner Antwort, doch ich musste es wissen.

„Ein wenig, ja. Aber das ist mir egal. Ich …“, er stockte.

„Du?“, hakte ich nach.

Er sah mir in die Augen und sprach langsam.

„Ich … habe dich … vermisst“, brachte er endlich hervor.

Ich ging auf ihn zu, überbrückte die paar Schritte, die uns trennten. Wieder einmal nahm ich seine beiden Hände in die meinen.

„Ich dich auch. Seit jenem Tag, seit du gingst.“

„Amy …“

Er flüsterte meinen Namen und wollte noch etwas hinzufügen, doch ich unterbrach ihn, indem ich ihm einen Finger auf die Lippen legte.

„Küss mich bitte, Taiki“, bat ich ihn leise. Es hatte mich viel Kraft gekostet, ihn darum zu bitten.

Er sah mich zuerst erstaunt an, doch dann wurde sein Blick liebevoll und er beugte sich zu mir herunter. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis seine Lippen schließlich die meinen trafen. Er umarmte mich und ich schmiegte mich an ihn. Nach einer Weile lösten wir den Kuss und sahen uns in die Augen. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so da standen, doch Taiki musste plötzlich gähnen. Ich lächelte darüber.

„Wir sollten ins Bett gehen. Du bist sicherlich müde von der Reise.“

„Das ist richtig.“

Er entledigte sich seiner Kleidung und sah danach zu mir. Ich stand mittlerweile nur noch in Unterwäsche vor ihm. Ich ließ meinen Blick über seinen Körper schweifen. Seine Haut war hell, nicht sonnengebräunt. Er war gut gebaut, ich wusste, dass er stark war, doch sah man keine Muskeln.

„Du bist wunderschön, weißt du das?“, hörte ich ihn leise sagen.

Er unterbrach damit meine Musterung an seinem Körper.

„Jetzt ja“, antwortete ich und nahm seine Hand.

Ich führte ihn zum Bett und zusammen legten wir uns hinein. Es war ungewohnt, mit jemandem in diesem Bett zu liegen. Ich war dies nicht gewöhnt und plötzlich war ich wieder das schüchterne Mädchen von sechzehn Jahren von damals.

Eine Zeitlang sahen wir uns noch in die Augen, bis Taiki schließlich einschlief. Ich beobachtete ihn während dem Schlafen. Seine Gesichtszüge waren entspannt und ich fuhr diese mit einer Hand nach. Ich konnte nicht anders. Er lächelte im Schlaf. Irgendwann, ich wusste nicht, wie spät es war, schlief auch ich ein.
 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, hatte ich Angst, dass ich den gestrigen Tag nur geträumt hatte. Ich wollte meine Augen nicht öffnen, doch ich tat es langsam und zögernd. Und meine Angst wurde größer, als ich feststellte, dass ich allein im Bett lag. Das Kissen unbenutzt, die Decke lag normal um mich herum. Nichts deutete daraufhin, dass Taiki bei mir geschlafen hatte. Sollte ich es wirklich nur geträumt haben? Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Badezimmertür geöffnet wurde und der Mann meiner Träume durch die Tür schritt.

„Es war doch kein Traum“, flüsterte ich.

„Was war kein Traum?“, fragte Taiki nach, er schien es doch gehört zu haben.

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte es ihm nicht sagen, denn ich fand es kindisch. Er kam auf mich zu und kniete sich vor mich, mittlerweite saß ich im Bett.

„Sag es mir“, bat er mich und sah mir in die Augen.

Und so kindisch ich es auch fand, ich sagte es ihm. Ich sagte ihm, dass ich Angst hatte, dies alles nur zu träumen. Dass ich, wenn ich aufwachte, wieder alleine war. Er verschwunden war. All das teilte ich ihm mit und er hörte zu. Lachte mich nicht aus, wie ich es befürchtete. Stattdessen lächelte er mich warm an und nahm meine Hand in die seine.

„Dies ist kein Traum, Amy. Ich bin hier und ich werde hier bleiben.“

Ich nickte, doch ich hatte immer noch Angst, dass dies ein Traum war. Er musste meinen Zweifel oder auch meine Angst gespürt haben, denn er beugte sich zu mir. Zum zweiten Mal, innerhalb von zwei Tagen, spürte ich seine Lippen auf den meinen. Der Kuss war zärtlich und vorsichtig, es war, als wollte er mich nicht erschrecken. Oder war er unsicher und wusste nicht, ob es richtig war, was er tat? Ich wollte ihm, sollte es das letztere sein, zeigen, dass es richtig war. Ich legte meine freie Hand in seinen Nacken und zog ihn ein Stück näher zu mir. Den Kuss erwiderte ich genauso zärtlich wie er. Es kam mir wie Stunden vor, bis wir den Kuss wieder lösten, dabei waren in Wirklichkeit nur Minuten vergangen. Der Kuss hatte wieder einmal eine Menge Gefühle ausgelöst. Glückgefühle, von denen ich glaubte, sie nie wieder spüren zu können. Gefühle, die mich alles andere vergessen ließen. Gefühle, welche nur Taiki in mir auslösen konnte.

„Glaubst du mir nun, dass dies kein Traum ist?“

Ich konnte nur nicken. Ja, ich glaubte ihm. Dies konnte kein Traum sein, dafür waren die Gefühle zu stark. In meinem Körper spielte alles verrückt. Meine Hand, die er noch immer in seiner hielt, kribbelte. Meine Lippen ebenso. Nein, dies konnte unmöglich ein Traum sein. Und wenn doch, so wollte ich nie wieder daraus erwachen.

Ich sah ihn noch immer an und er lächelte zurück. Wir küssten uns noch einmal, doch dieser Kuss war kürzer als der davor. Nur ein kurzes Berühren unserer Lippen.

„Wir sollten zu den anderen“, sagte er nach dem Kuss und stand wieder auf.

Mein Blick fiel auf die Uhr und ich stellte fest, dass es bereits Zeit für das Frühstück war. Ich sprang auf, lief zu meinem Schrank, nahm frische Kleidung heraus, bevor ich ins Badezimmer hastete und unter die Dusche sprang. Ich beeilte mich und putzte mir auch gleich unter der Dusche die Zähne. Keine zehn Minuten später stand ich frisch geduscht und angezogen vor Taiki. Erst jetzt viel mir auf, dass er die gleiche Kleidung trug wie gestern.

„Wir werden heute einkaufen gehen müssen.“

Damit meinte er wahrscheinlich auch Seiya und Yaten. Wie sie das machen wollten, ohne Geld, würde ich ihn später fragen, denn ich war spät dran. Und nicht nur ich, wie ich unterwegs feststellte. Wir trafen Minako und Yaten, die ebenfalls unterwegs zum Speisesaal waren.

Das Frühstück verlief still, bis Sailor Jupiter die Stille plötzlich durchbrach und nachfragte, ob wir zur Erde zurückkehren würden. Ich sah zu unserer Prinzessin und wartete, wie die anderen, gespannt auf die Antwort. Der gestrige Tag auf der Erde war wundervoll gewesen. Und so sehr ich den Mond auch liebte, ich vermisste die Erde. Umso glücklicher war ich, als die Prinzessin dem zustimmte. Kaum dass sie dies gesagt hatte, brach auch schon eine Diskussion bezüglich der Wohngelegenheit aus. Minako hatte schon Recht, wir konnten nicht wieder zurück zu unseren Eltern und Taikis Angebot konnten wir auch nicht annehmen. Serenity beendete die Diskussion einfach, indem sie uns mitteilte, dass wir nach dem Frühstück zur Erde gehen und uns umsehen würden. Wir beeilten uns mit dem Frühstück und brachen dann zur Erde auf.

Wir suchten gute drei Stunden, bis wir ein geeignetes Haus gefunden hatten. Es war riesig und lag ein wenig abseits der Stadt, in der Nähe des Parks. In dem Haus würde jeder sein eigenes Zimmer haben und es waren mehrere Bäder vorhanden. Und die Three Lights hatten einen großen Proberaum.

Ich kam mit den anderen gerade wieder ins Wohnzimmer, als Bunny sich von dem Makler verabschiedet hatte. Sie hatte das Haus gekauft, wie sie uns mitteilte, und was noch besser war, wir konnten direkt einziehen. Ich konnte das kaum glauben, sollte es wirklich so schnell gehen? Ich hatte damit gerechnet, dass wir ein paar Tage brauchen würden, bis wir was finden würden, doch das Glück schien uns wohlgesonnen zu sein.

Es entstand eine kleine Diskussion zwischen den Three Lights und Bunny, denn sie wollte keine Miete von ihnen entgegen nehmen. Ich musste lächeln. Es war immer das gleiche mit Bunny, sie dachte nie an sich selbst, sie verwöhnte uns zu sehr. Das Ende der Diskussion bekam ich, dadurch dass ich nachdachte, nicht mit. Ich sah nur noch, wie Taiki zusammen mit seinen Brüdern zur Haustür hinaus ging.

„Was ist denn los?“, fragte ich Bunny, die sich gerade auf der Couch niederließ.

„Sie gehen einkaufen. Sie wollen, wenn sie schon keine Miete zahlen dürfen, wie Seiya es nannte, für die Verpflegung sorgen.“

Ich lächelte darüber. Ich lächelte bereits den ganzen Tag, fiel mir gerade auf.

„Wir sollten ein paar Dinge aus dem Mondpalast holen, die wir hier brauchen“, hörte ich Bunny sagen.

Wir stimmten ihr zu und reisten wieder zum Mondpalast, um alles Wichtige zusammenzuräumen und in Kisten zu verstauen.

Es fiel mir schwer, die Bücher aus den Regalen zu nehmen, die Kleidung aus dem Schrank oder auch die Zahnbürste und Zahnpasta aus dem Bad. Ich wusste nicht genau, warum, aber es war, als würde ich einen Teil meines Lebens hinter mir lassen. Als würde ich ein Kapitel in meinem Leben abschließen und ein neues, unbekanntes, beginnen.

Die letzten vier Jahre hatte ich als Sailor Merkur verbracht. Amy Mizuno war ich nur in diesem Raum gewesen. Ich sah mich noch einmal in dem Raum um. In diesem Raum gab es viele Erinnerungen. Schöne wie einsame.

„Bist du so weit?“, fragte mich Makoto, die in der Tür stand.

„Ja“, nickte ich und trug die letzte Kiste hinaus.

Ich blieb noch einmal in der Tür stehen und sah in das Zimmer.

„Bis dann …“, verabschiedete ich mich.

„Dir fällt es auch nicht leicht“, stellte Makoto fest, sie musste es gehört haben.

„Nein“, gab ich ehrlich zu. „Aber wir können jederzeit hierher zurück.“

„Das stimmt.“

Zusammen brachten wir die letzte Kiste zu den vielen anderen. Diese brachten wir dann per Sailor Teleport in unser neues Zuhause. Wir suchten uns alle ein Zimmer aus und brachten unsere Kisten in diese.

Wir brauchten dringend neue Möbel, stellte ich fest, als ich die Kisten ausräumen wollte.

Die Küche war zwar fertig eingerichtet, doch fehlte es in den Zimmern an Schränken, Betten, Tischen, einfach allem. Und so machten wir uns heute noch auf den Weg in ein Möbelgeschäft. Dort sahen wir uns ganz genau um und verlangten nach einem kompetenten Mitarbeiter. Diesem teilten wir dann unser Anliegen mit und fragten nach, ob er die von uns ausgewählten Möbel gleich liefern konnte. Der Mitarbeiter sah uns ziemlich erstaunt an, nachdem er sich alles notiert hatte. Es dauerte ungefähr fünfzehn Minuten, bis er die Liste durchgearbeitet hatte und uns mitteilte, dass die Betten alle vorrätig waren. Verschiedene Schränke und Tische waren ebenfalls vorrätig. Bunny handelte mit dem Mitarbeiter noch aus, dass die vorrätigen Möbel heute noch geliefert werden würden, natürlich gegen einen stolzen Aufpreis. Danach bezahlten wir die Möbel, die vorrätig waren, und einen Teil der bestellten Möbel. Die volle Summe würden wir erst zahlen, wenn auch der Rest da wäre.

Auf dem Heimweg trafen wir die Three Lights und gemeinsam gingen wir nach Hause.

Eine Stunde später klingelte der Möbelfahrer und sie trugen die Möbel in die von uns gewünschten Zimmer.

Taiki half mir beim Aufbau des Bettes und der Bücherregale. Meine Kleider würden noch ein paar Tage in den Kisten bleiben müssen, denn der von mir gewünschte Schrank war nicht im Lager gewesen.

Am Abend war ich fix und fertig und fiel müde in mein neues Bett. Taiki schlief an diesem Abend wieder bei mir. Wir hatten ihre Möbel schließlich nicht mitbestellt. Wir wussten nicht, ob es ihnen recht sein würde, wenn wir ihnen einfach etwas aussuchten. Und wenn ich ehrlich war, war ich glücklich darüber, dass er in meinem Bett schlief.

Als wir beide im Bett lagen, kuschelte ich mich an Taiki und er legte einen Arm um mich und hielt mich fest. Ich streichelte mit der Hand über seinen Arm und er gab mir einen Kuss auf meine Haare. Es fühlte sich richtig an, er gehörte hierher, zu mir. Es dauerte nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

Wenn ich gewusst hätte, was mich am nächsten Morgen erwartete, hätte ich länger geschlafen oder wäre zur Universität gegangen.

Der Morgen fing eigentlich super an. Ich wachte auf und lag in den Armen des Mannes, den ich liebte. Wir gingen nacheinander duschen und dann zusammen hinunter in die Küche zum Frühstücken. Ray und Makoto hatten den Tisch schon gedeckt und Chibiusa war bereits am Frühstücken, da sie bald zur Schule musste. Als es das erste Mal an diesem Tag an der Haustür klingelte, wunderte ich mich nicht und die Kleine Lady lief auch bereits zur Tür. Es war Hotaru, die sie wie jeden Morgen zur Schule begleitete. Während die beiden zur Schule gingen, frühstückten wir.

Taiki, Yaten und Seiya wollten nach dem Frühstück zu ihrem ehemaligen Manager aufbrechen. Auf dem Rückweg würden sie sich noch neue Kleidung kaufen und ebenfalls im Möbelgeschäft vorbeisehen.
 

Nachdem sie gegangen waren, dauerte es keine fünfzehn Minuten, bis es zum zweiten Mal an diesem Morgen an der Tür klingelte. Ray ging verwundert aufmachen, denn wir erwarteten niemanden, und der Möbellieferant konnte es nicht sein. Es würde mindestens noch eine Woche dauern, bis die bestellten Möbel eintreffen würden.

Wir warteten im Wohnzimmer, in dem bisher immer noch nur die Couch stand, auf Ray. Sie kam zusammen mit sechs weiteren Personen zurück. Mein Blick fiel verwundert auf eine Person, diese glich Bunny genau. Die gleiche Größe, die gleichen blauen Augen, die gleichen blonden Haare. Nur diese Person trug ihre Haare offen. Warum hatte Ray sie rein gelassen?

Die beiden vorderen Frauen ließen den Mann und die Frau, die Bunny glich, nach vorne treten und hielten sich nun hinter ihnen. Ich stand automatisch von der Couch auf und stellte mich vor Bunny. Makoto und Minako taten das gleiche und auch Ray stellte sich nun vor Bunny. Was hier gerade passierte, gefiel mir ganz und gar nicht. Warum nur hatte Ray sie herein gelassen? Ich verstand es nicht.

Die Rothaarige verlangte, dass wir Bunny vortreten lassen sollten, doch das würden wir nicht tun. Doch Bunny verlangte zu wissen, was sie wollten.

Den Mann schien das Ganze nicht wirklich zu interessieren, er sah sich scheinbar lieber im leeren Wohnzimmer um. Es schien ihm zu gefallen, was er sah, auch wenn es nicht der Mondpalast war. Woher wussten diese Fremden, wie der Mondpalast aussah?

Und das Gespräch wurde immer verwirrender. Rechtmäßige Königin? Zwillinge? Star Lights zu Hause ankamen? Was hatte Taiki mit ihnen zu tun? Kannte er sie?

Und im nächsten Moment ging die Haustür auf und die Star Lights kamen herein.

Wollten diese nicht zu ihrem Manager? Was taten sie hier?

Ich sah zu Taiki und dieser schien verwirrt, erstaunt und auch leicht geschockt. Doch ein paar Sekunden später war ich es, die geschockt war. Denn die braunhaarige, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, war zu ihm gegangen und umarmte ihn.

Sie umarmte ihn nicht nur, nein, sie schmiegte sich regelrecht an ihn und er legte auch noch den Arm um sie. Hier lief etwas ganz und gar schief. Im ersten Moment blieb mir das Herz stehen und ich war einfach nur geschockt. Mir wurde kalt, doch ich musste mich zusammenreißen. Was gesprochen wurde, bekam ich nicht wirklich mit. Nur dass die Braunhaarige sich nach einiger Zeit löste und wieder zu den anderen stellte.

Ich zwang mich dazu, das Gespräch wieder zu verfolgen, doch es gelang mir nur sehr schwer.

Die Frau, die wie Bunny aussah, wollte ihren Platz einnehmen, doch Bunny verweigerte dies.

Nach einer kleinen Diskussion gingen die uns unbekannten Krieger.
 

Bunny wandte sich an Seiya und fragte diesen, wer diese Personen waren.

„Das waren Prinzessin Lucia und ihr Freund Prinz Luzifer“, antwortete er.

„Na, die Namen passen ja zusammen“, meinte Ray dazu.

Ich war immer noch zu geschockt und vor allem aufgewühlt, um etwas darauf zu erwidern.

Wir setzten uns alle auf die Couch und die Three Lights überlegten, wo sie anfangen sollten zu erzählten. Ich wusste nicht, ob ich es verkraften würde, wenn Taiki von der Braunhaarigen erzählte. Doch ich war auch neugierig zu erfahren, wer diese Lucia war.

„Am Anfang“, schlug ich deshalb vor.

„Dann wären wir in einem Jahr noch nicht fertig“, erwiderte Taiki.

Gab es wirklich so viel zu erzählen?

„In der Mitte?“, fragte Minako.

„Minako, lass sie doch mal nachdenken“, ging Ray dazwischen.

„Mich würde interessieren, warum diese Mädchen so an euch hingen“, hörte ich Makoto fragen und es war plötzlich ruhig.

Ich wollte es wissen. Wollte wissen, wer die Braunhaarige war. Wollte wissen, was sie ihm bedeutete. Doch ich traute mich nicht zu fragen. Ich hatte Angst vor der Antwort.

Seiya gab Makoto keine Antwort auf die Frage, sondern fing an zu erzählen. Dass sie acht Kriegerinnen waren, die ihr Sonnensystem beschützten. Und Prinzessin Lucia war eine von den acht Kriegerinnen. Wir erfuhren, dass es ihnen nicht erlaubt war, sich zu verlieben und wenn doch, dass man einen Eid schwor, niemals Rache zu nehmen. Sollte man dies doch tun, so würde man demjenigen die Kraft nehmen, eine Kriegerin zu sein.

Ich fand dies grausam. Ich glaubte, das fanden wir alle. Aber ich konnte nicht glauben, dass eine Kriegerin durch ihren Zorn und ihre Eifersucht ihren Heimatplaneten zerstörte. Ich konnte es einfach nicht. Ich fand es verantwortungslos und grausam den Bewohnern gegenüber. Schließlich konnten diese Menschen nichts dafür.

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, erzählte Seiya weiter.

Dass sie sich verliebt hatten und bei ihrem ersten Kuss geschworen hatten, niemals Rache zu nehmen, sollten sie sich trennen oder etwas Schlimmes geschehen würde.

Yaten erzählte weiter, dass sie glücklich waren und dass dann irgendwann Galaxia auftauchte und alles zerstörte. Dass Airen und Prinzessin Lucia sie zweimal besiegen konnten. Als Galaxia dann zum dritten Mal auftauchte, floh ihre Prinzessin und sie verfolgten ihre Prinzessin. Zurückblieben Prinzessin Lucia und ihre Kriegerinnen. Zum ersten Mal erfuhren wir die Namen der Kriegerinnen. Laila, Airen, Alia und Miriel. Doch noch immer wusste ich nicht, wie die Frau hieß, die Taiki umarmt hatte. Seiya hatte von Laila gesprochen. Yaten von Airen. Doch Taiki von Miriel und Alia. Und es sollte noch dauern, bis ich ihren Namen erfuhr. Denn Taiki erzählte uns von Lucia. Doch es war nicht viel, was er uns sagen konnte. Es war zu verwirrend und es waren auch nur Kleinigkeiten, die darauf schließen ließen, dass sie wirklich Bunnys Zwillingsschwester war. Der goldene Halbmond auf ihrer Stirn war ein Beweis dafür.
 

Wir diskutierten darüber, wie wir herausfinden konnten, ob es wahr war und Bunny selbst schien eine Lösung gefunden zu haben.

„Die Wächterin von Raum und Zeit, Sailor Pluto. Wenn Chibiusa zu uns reisen konnte, können wir doch auch in die Vergangenheit.“

Ich hörte an ihrer Stimme, dass sie sich Hoffnung machte, doch ich schüttelte den Kopf.

„Das geht nicht, es liegen viele hunderte von Jahren dazwischen.“

„Als Chibiusa damals zu uns kam, war sie auch neunhundert Jahre alt und lebte im 30. Jahrhundert“, meinte Makoto dazu.

„Amy, ist es rein theoretisch möglich, so weit in der Zeit zurückzureisen?“, fragte mich Taiki und sah mich das erste Mal direkt an, seitdem die anderen gegangen waren.

Ich zwang mich dazu ihn anzusehen und versuchte nicht verletzt zu wirken.

„Rein theoretisch sollte das gehen, aber unsere Technik ist noch nicht so weit.“

Meine Stimme hörte sich normal an, doch in mir sah das ganz anders aus. Ich war aufgewühlt und verletzt und in mir herrschte das Chaos. Ich hatte so viele Fragen und gleichzeitig Angst vor den Antworten. Und ich wusste, dass ich gerade einen totalen Schwachsinn von mir gegeben hatte, was Ray auch gleich sagte.

„Wir brauchen diese Technik doch gar nicht.“

„Alles, was wir brauchen, ist Sailor Pluto“, sagte Makoto.

„Denn sie ist die Wächterin von Raum und Zeit“, stimmte Minako zu.

Ja, ich hatte wirklich eine totalsSchwachsinnige Antwort von mir gegeben. Wir brauchten keine Technik, die uns in die Vergangenheit oder in die Zukunft brachte. Wir hatten eine Wächterin, die dazu in der Lage war.

Doch Bunny schien ihre Idee nicht mehr so gut zu finden, denn sie sah traurig aus.

„Und was sagen wir? Hallo Setsuna, kannst du uns bitte in die Zeit zurückschicken, in der meine Mutter in den Wehen lag? Ich würde gerne wissen, ob sie Zwillinge bekommen hat?“

„Aber irgendetwas müssen wir ihnen sagen“, meinte Minako.

Teil 2

Kurz darauf ging die Haustür auf und die Äußeren Senshis kamen zusammen mit Chibiusa herein. Ich sah zu ihnen und wusste nicht, ob ich froh sein sollte, sie zu sehen oder nicht.

Bunny schickte Chibiusa in ihr Zimmer und die Äußeren Senshies wussten, dass etwas nicht stimmte.

„Also sagt schon, was los ist.“ Haruka wollte direkt auf den Punkt kommen.

Wir erzählten ihnen von dem Besuch und von Bunnys angeblicher Zwillingsschwester. Sie glaubten daran ebenso wenig wie wir. Die Königin gebar immer nur ein Kind. Aber warum sah diese Lucia genauso aus wie Bunny? Konnte das Zufall sein?

„Aber es gibt doch eine Möglichkeit, das herauszufinden“, hörte ich Bunny sagen.

Die Äußeren Senshis sahen sie an. Bunny erklärte es ihnen und Setsuna war darüber nicht sehr erfreut.

„Ich soll euch in die Zeit zurückreisen lassen, als die Königin in den Wehen lag?“

Setsuna gefiel diese Idee ganz und gar nicht.

„Das ist nicht euer Ernst, oder? Ihr würdet vielleicht die Zukunft verändern“, sagte Hotaru.

„Und was ist, wenn wir es schon getan haben?“, fragte Bunny.

„Wie meinst du das?“, fragte Michiru nach.

„Was, wenn Setsuna uns schon in die Vergangenheit gebracht hat? Wenn wir schon festgestellt haben, dass ich eine Schwester habe? Gesehen habe, dass Mutter sie wegbrachte oder in Sicherheit?“

„Oder wir feststellten, dass es kein zweites Kind gibt“, hörte ich mich sagen.

Setsuna sah uns an und gab dann nach. Sie erklärte uns die Regeln, dass wir nur Beobachter waren und somit keinerlei Einfluss auf die Handlung hätten. Was ich auch verstehen konnte. Wir hatten genau zwei Stunden Zeit, um die Wahrheit herauszufinden. Ich hoffte, dass die Zeit reichte.

Zusammen mit Setsuna gingenwir zum Raum-Zeit-Tor und wir gingen dann durch das Tor. Sailor Pluto blieb zurück und bewachte dieses.
 

Wir suchten den Weg durch das Gefilde von Strömen aus Zeit und Raum. Wir wussten, wo wir hin wollten, und schließlich formte sich der Mondpalast und nahm Gestalt an. Es war ein wundervoller Anblick. Er war hell erleuchtet und der Palast strahlte in seinem Glanz. Der Vorgarten des Palastes war ein einziges Blütenmeer von Farben und das Wasser in dem kleinen Brunnen plätscherte leise vor sich hin. Ja, es war wirklich ein wundervoller Anblick und ich bekam Heimweh. Das hier war die Zeit, in die ich eigentlich gehörte und meine Aufgabe war es, die Prinzessin zu beschützen, die gerade geboren werden würde! Was mich daran erinnerte, warum wir hier waren. Wir beeilten uns und suchten die Königin und fanden diese in ihrem Schlafgemach. Es war das gleiche Zimmer, welches Bunny im Palast bewohnt hatte.

Ich machte mir Sorgen um die Königin. Die Bewohner waren unruhig und machten sich Sorgen. Das Kind kam zu früh. Es würde zwei Monate zu früh zur Welt kommen.

Die Königin lag von Schweiß gebadet in ihrem Bett und eine Zofe wusch ihr diesen mit warmem Wasser ab. Die Zeit zog sich hin und noch immer waren die Wehen nicht stark genug. Ich merkte, dass Bunny mit ihrer Mutter litt und nahm sie in den Arm, um ihr ein wenig Halt zu geben. Nach endlos langer Zeit waren die Wehen endlich so stark, dass das Baby zur Welt kam. Es wurde hektisch um uns herum. Nach ein paar Minuten hörte ich das Baby schreien, dieses wurde in ein Handtuch gewickelt. Es wurde ihm das Gesicht ein wenig gesäubert und dann der Königin gereicht. Das kleine Mädchen hatte lautstark protestiert und kam erst bei der Königin zur Ruhe. Doch lange blieb das Baby nicht bei seiner Mutter, denn die Wehen fingen von neuem an. Überrascht sah ich zur Königin. Sollte es wirklich wahr sein? Sollte unsere Königin wirklich ein zweites Kind zur Welt bringen? Es war die Hebamme des Palastes, die diese Frage stellte.

„Meine Königin, Ihr bekommt noch ein Kind?“

Die Zofe, welche die Königin mit warmem Wasser abwusch, nahm das Baby an sich, damit die Königin sich auf das zweite Kind konzentrieren konnte. Eine weitere Zofe eilte zum Bad und kam mit einem Handtuch wieder heraus. Ich fragte mich, wie ich all diese Nebensächlichkeiten aufnehmen konnte, wo mein Blick doch auf die Königin fixiert war. Der Blick der Königin war müde, doch auch kraftvoll, er war glücklich und doch ängstlich. Ich wandte den Blick von ihr ab und sah zu dem zweiten Kind, welches geboren worden war. Ich war geschockt. Das Kind war ruhig. Zu ruhig. Kein Laut kam aus dem kleinen Mund. Und dann fiel mir auf, dass es auch nicht atmete. Ich wollte bereits auf die Hebamme und auf das Baby zugehen, doch im nächsten Moment waren wir bereits wieder bei Sailor Pluto.
 

Der Schock über das Neugeborene saß tief und mir liefen die Tränen über die Wangen, doch die Frage von Sailor Pluto bekam ich mit.

„Was ist geschehen?“

Ihre Stimme war besorgt und ich war es, die antwortete.

„Wir waren bei der Geburt dabei.“

„Die Königin bekam tatsächlich zwei Kinder.“ Minako war es die, die für mich weitersprach.

„Aber das zweite Kind schrie nicht und atmete auch nicht“, sprach Makoto weiter.

„Es war tot“, hörte ich Bunny sagen.

„Was geschah dann?“, fragte Sailor Pluto.

„Wissen wir nicht, die zwei Stunden waren um“, es war Ray, die das sagte.

„Wir sollten nach Hause.“

Ich sah zu Bunny und ich konnte ihren Blick nicht deuten. Ich konnte nur ahnen, wie es ihr ging. Wir hatten gerade erfahren, dass sie eine Zwillingsschwester hatte und auch wenn das zweite Kind damals nicht geatmet hatte, so hatte dieses dennoch überlebt.

Sailor Pluto erfüllte Bunny ihre Bitte und brachte uns wieder nach Hause. Bunny lief zu Seiya und ließ bei ihm ihren Tränen freien Lauf. Seiya wusste nicht, warum Bunny so weinte, doch er umarmte sie und gab ihr Halt.

Ich wischte meine letzten Tränen fort und setzte mich auf die Couch, während Setsuna den anderen erzählte, was wir erfahren hatten. Doch Setsuna wusste nichts genaues, nur das, was wir gesagt hatten und am Ende war ich es gewesen, die sagte, was wir beobachtet hatten. Während ich erzählte, kamen mir wieder die Tränen. Ich bekam nicht mit, dass Taiki plötzlich neben mir saß und mich am Ende in den Arm genommen hatte. Ich war ihm dankbar dafür, auch wenn in meinem Kopf das totale Chaos herrschte. Warum kam alles auf einmal? Die Braunhaarige, deren Namen ich nicht wusste. Lucia. War sie die Erstgeborene oder die Zweitgeborene? Es war kein Name bei dem ersten Kind gefallen. Doch normal würde dieses Kind doch Serenity heißen, oder nicht? Würde Setsuna uns noch einmal in die Vergangenheit reisen lassen? Wollten wir überhaupt noch Mal zurück? Wollte ich noch mal zurück und die Geburt der Zwillinge ein weiteres erleben? Nein, ich wollte es nicht. Ich glaubte nicht, dass ich es ein weiteres Mal überstehen würde.

Ich hörte Seiyas Stimme, doch sie drang nur leise zu mir durch. Zu sehr war ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Erst als Taiki von einer Wächterin der Zeit sprach, konzentrierte ich mich auf das Gespräch. Die drei erzählten uns genaueres über Lucia und über den Angriff von Galaxia. Man hörte den drei an, dass sie froh darüber waren, dass ihre Prinzessin so eine Freundin wie Lucia hatte.

„Und was sollen wir jetzt machen? Wir können ja nicht einfach abwarten“, sagte Minako.

Das stimmte. Wir konnten nicht einfach abwarten, aber Makotos Vorschlag gefiel mir nicht. Wir konnten die Three Lights nicht mit hineinziehen.

„Aber sie dürfen sich nicht einmischen“, gab ich zu bedenken.

„Und was sollten wir deiner Meinung nach tun? Einfach abwarten, bis sie wieder vor der Tür stehen?“, fragte mich Ray.

„Was sollen wir denn sonst tun? Es würde Streit unter den Star Lights geben und es gibt nichts schlimmeres, als wenn sich Sailor Krieger desselben Sonnensystems untereinander streiten. Das würde ihre Prinzessin nicht wollen.“

Ich hoffte, Ray verstand es.

„Da hat Amy recht. Und wie Laila ebenfalls schon sagte, dürfen wir uns nicht einmischen, auch wenn es schwer fällt“, stimmte Taiki mir zu.

Schweigend saßen wir im Wohnzimmer, jeder hing den eigenen Gedanken nach.

„Ich werde auf mein Zimmer gehen“, es war Bunny.

Sie stand auf und ging nach oben. Seiya folgte ihr.

„Ich werde mich auch zurückziehen.“

Ich verabschiedete mich von den anderen und zog mich dann auf mein Zimmer zurück.
 

Ich war froh, in meinem Zimmer zu sein. Ich musste meine Gedanken ordnen, auch wenn es nicht einfach war. Es war wirklich nicht einfach. Ich stellte mich ans Fenster und sah hinaus. Es war bereits dunkel geworden und vereinzelt sah man bereits die Sterne leuchten. Es klopfte an der Tür. Einerseits hoffte ich, dass es Taiki war, andererseits wollte ich nicht so schnell mit ihm reden. Aber es musste auch sein. Ich drehte mich nicht zur Tür um, als ich denjenigen herein bat, der vor der Tür stand. Die Tür ging auf und schloss sich dann wieder und ich widerstand der Versuchung nachzusehen, wer im Zimmer war. Irgendwie wusste ich, wer es war und ich hatte Recht.

„Amy … ich …“, fing Taiki an, doch ich unterbrach ihn.

„Warte. Bitte. Einen Moment noch.“

Ich drehte mich zu ihm um und lehnte mich an das Fensterbrett. Ich sah, wie er nickte und sich an die Tür lehnte. Er würde schweigen, bis ich ihn dazu auffordern würde zu sagen, was er sagen wollte. Doch ich schwieg. Ich wollte es irgendwie nicht hören, aus Angst. Doch wovor genau hatte ich Angst? Ich hatte keine Angst davor zu hören, dass er eine Freundin hatte. Immerhin hatte ich ebenfalls eine Beziehung gehabt. Diese war circa ein Jahr gegangen. Also wovor hatte ich Angst? Ich hatte Angst, ihn zu verlieren! Angst, dass er mich verlassen würde. Dass er die Braunhaarige mehr liebte als mich. Wir hatten uns zwar geküsst, doch gesagt, dass er mich liebte, hatte er nicht. Aber ich ihm auch nicht.

Ich ging zum Bett und setzte mich an das Kopfende. Mir fiel plötzlich ein, wie die braunhaarige Frau hieß. Alia. Seiya hatte erwähnt das, dass sie sich in Laila, Alia und Airen verliebt hatten. Seiya erwähnte immer Laila, wenn er von den Kämpfen gegen Galaxia sprach. Und Yaten sprach von Airen. Taiki hatte zwar Alia und Miriel erwähnt, doch musste die braunhaarige Alia heißen.

Ich sah wieder zu Taiki. Er lehnte noch immer an der Tür und schwieg.

„Du kannst dich zu mir setzen, wenn du möchtest“, durchbrach ich die Stille.

Taiki blieb noch einen Moment an der Tür stehen, er sah zu mir und dann kam er langsam auf mich zu. Er setzte sich an das Fußende des Bettes, so als wüsste er, dass ich ein wenig Abstand brauchte. Er sah mich noch einen Moment an, dann senkte er den Blick.

„Es tut mir leid“, sagte er leise.

Ich unterbrach ihn dieses Mal nicht und wartete darauf, dass er weiter sprach.

„Ich … wusste nicht, ob ich dir direkt von Alia etwas sagen sollte. Seit meiner Ankunft denke ich darüber nach. Ich wusste nicht, dass sie hierher kommen würde. Ich war überrascht, sie heute zu sehen. Hätte ich es gewusst, hätte ich dir gestern oder spätestens heute Morgen etwas gesagt.“

Ich sah ihn an, während er sprach, auch wenn er mich nicht ansah. Ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, das zu sagen. Nicht, weil er es mir nicht sagen wollte, sondern weil er nach den richtigen Worten suchte, um mich nicht zu verletzen.

„Ich verstehe“, sagte ich leise.

„Ich hatte wirklich vor, es dir zu sagen“, er sag mich dabei an.

„Ich glaube dir.“

Ich sah, wie er etwas entspannter wurde, doch bei der Frage, die ich ihm jetzt stellte, verspannte er sich wieder.

„Liebst du sie?“

Ich wusste es war eine doofe und blöde Frage und ich wusste selbst nicht, warum ich sie gestellt hatte. Natürlich liebte er sie, sonst wäre er nicht mit ihr zusammen gewesen. War es vielleicht immer noch.

Er wollte gerade antworten, als wir den Schrei einer Frau hörten.

„Laila …“, sagte Taiki und sprang vom Bett auf. Er sah mich fragend an.

„Geh schon. Na los, ich komme direkt nach.“

Er nickte und lief aus dem Zimmer. Ich nahm mir noch meine Jacke und lief Taiki dann nach. Ich holte ihn an der Haustür ein und stellte fest, dass die anderen auch da waren.

„Das war Laila“, hörte ich Yaten besorgt sagen.

„Ich weiß“, antwortete Taiki.

Es waren doch nicht alle anwesend, wie ich im Nachhinein feststellte, es fehlte jemand.

„Wo ist Seiya?“

Ich sah zu Bunny, doch sie wich meinem Blick aus.

„Er ist in den Park gegangen.“

„Von dort kam der Schrei“, sagte Taiki.

Er und Yaten sahen sich an.

„Verdammt“, fluchte Yaten und rannte aus dem Haus.

Taiki folgte ihm und wir ihm.

Hoffentlich war nichts Schlimmes geschehen. Doch ich sollte mich irren.
 

Lailas Körper stand in Flammen und Seiya kniete vor ihr. Er hatte Schmerzen, das sah ich an seinem Gesicht. Taiki und Yaten waren zu ihm gelaufen. Sie brachten ihn zur Bank, wo sie sich hoffentlich um die Verletzung kümmerten. Ich sah wieder zu Laila und bemerkte erst jetzt, dass auch Lucia und die anderen da waren. Lucia ging mit ihrem Freund zu Laila, doch Alia, Airen und Miriel hielten sich zurück.

Ich verstand nicht genau, was besprochen wurde, doch Lucia wandte sich von Laila ab und ging zu Seiya. Und was sie mit ihm besprach, verstand ich genau. Jedes Wort davon. Laila würde sterben, wenn niemand etwas unternahm. Wenn Seiya nichts unternehmen würde.

War das der Preis dafür, dass Laila liebte? Seiya hatte ihr das Herz gebrochen und nun wollte sie sterben? Würde Alia das gleiche Schicksal ereilen wie Laila? Ich hoffte nicht. Lieber wollte ich ein Leben ohne Taiki leben, als Schuld an dem Tod einer Kriegerin zu haben.

„Wir haben nicht mehr viel Zeit“, hörte ich Luzifer sagen.

Ich sah wieder zu Laila. Das Feuer, welches sie zunächst nur umhüllt hatte, war mehr geworden. Ihr Körper war fast nicht mehr zu sehen, sie wurde eins mit dem Feuer.

Plötzlich stand Seiya vor Laila und das Feuer müsste normal auf ihn übergehen, denn er stand direkt vor ihr. Doch das Feuer blieb, wo es war. Ich verstand wieder nicht, was gesprochen wurde, doch die Flammen wurden mehr und hüllten nun auch Seiya ein. Wir konnten nur abwarten und hoffen.

„Seiya wird es schaffen“, sagte Luzifer.

Ich wandte den Blick von den Flammen ab und sag zu den anderen.

„Ich will sie nicht verlieren“, sagte Lucia leise und doch hörbar.

„Vertrauen wir Seiya.“

Yaten war zu ihnen gegangen und Taiki ebenfalls.

„Er wird nicht zulassen, dass sie verschwindet. Dafür liebt er sie zu sehr“, sagte Taiki.

„Aber er liebt sie“, es war Yatens Freundin, die sprach und auf Bunny zeigte. „Und ihr auch. Ihr habt uns verlassen für sie.“

Es war ein Vorwurf und irgendwie konnte ich sie verstehen.

„Tut mir leid“, sagten beide leise.

Ich dachte über die Worte von Taiki nach. Tat es ihm leid, dass er sie verlassen hatte? Oder tat es ihm leid, dass er die Beziehung nicht beendet hatte? Oder vielleicht, dass er zur Erde gekommen war? Ich sah zu Alia. Würde er zulassen, dass sie verschwand? Nein, das würde er nicht. Aber was, wenn sie verlangte, dass er an ihrer Seite blieb? Würde er es tun?

Das Feuer wurde schwächer und verstarb dann ganz. Meine Gedanken wurden dadurch unterbrochen und mein Blick glitt wieder zu Seiya und Laila. Beide saßen auf dem Boden und Laila lag in Seiyas Armen und weinte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Laila aufgehört hatte zu weinen und als Seiya sie auf seine Arme nahm und zu uns kam, sah ich, dass sie sich in den Schlaf geweint haben musste. Seiya blieb vor Prinzessin Lucia stehen und sah sie an.

„Ich würde sie gerne nach Hause bringen. Wo habt ihr eure Unterkunft? Ich würde sie gerne selbst hinbringen.“

„Wir können die Gefahr nicht eingehen, Seiya. Das weißt du.“

„Prinzessin, bitte.“

„Wir werden ebenfalls mitkommen“, hörte ich Taiki sagen.

Er wollte ebenfalls mit ihnen gehen? Es war seine Entscheidung und die musste ich respektieren, aber wir hatten doch noch etwas zu besprechen.

„Miriel?“

Luzifer war es, der eine Entscheidung getroffen hatte.

„Prinz?“

Sie war hinter ihn getreten, sah ihn aber nicht an.

„Führe die anderen Kriegerinnen nach Hause und komm dann wieder zu uns.“

„Jawohl.“

Miriel kam bereits auf uns zu, als Alia sich an den Prinzen wandte.

„Ich werde sie begleiten, wenn ihr erlaubt.“

Er gab das Einverständnis und beide kamen sie auf uns zu.

„Kommt. Wir bringen euch nach Hause“, sprach Alia uns an, doch ihr Blick lag auf mir.

Zum ersten Mal sah ich sie richtig an und stellte fest, dass sie eine Schönheit war. Sie hatte lange braune Haare, welche von der Stirn aus in Stufen über den Rücken fielen. Ihre Augen hatten einen waren Braunton und sie war größer als ich.

„Was passiert mit Taiki, Yaten und Seiya?“, fragte ich sie leise.

„Ihnen geschieht nichts“, es war Miriel, die antwortete.

„Und das sollen wir euch glauben?“, fragte Bunny.

„Es war seine Entscheidung. Was auch immer passiert ist, ist geschehen. Ändern können wir es nicht, und ihr auch nicht“, sprach Miriel Bunny direkt an.

Miriel, fand ich, war ebenfalls hübsch. Sie war ungefähr so groß wie Alia und sie hatten auch ungefähr die gleiche Haarlänge, doch ihres war fliederfarben. Ihre Augen hatten den gleichen Farbton wie ihr Haar, doch sie wirkten dunkler und vor allem wissend. Ich hatte das Gefühl, als würde Miriel wissen, was Bunny dachte.

„Entscheidungen sind da, um getroffen zu werden. Auch wenn sie uns manchmal nicht gefallen. Laila wollte lieber sterben, als zu einer Kriegerin zu werde, die Rache ausübt.“

Mal wieder völlig in Gedanken versunken, gingen wir zu unseren, neuen Zuhause. Zu dem Haus, von dem ich geglaubt hatte, dass wir glücklich werden würden. Doch ich war mir da nicht mehr so sicher.
 

Ich ging hinein und das Haus kam mir plötzlich so groß und leer und vor allem einsam vor. Natürlich war das Haus groß, sogar riesig, aber gestern war es mir nicht so leer und einsam vorgekommen. Ich ging hinauf zu meinem Zimmer und sah Minako, die vor meiner Zimmertür stand und auf mich gewartet hatte.

„Hast du auf mich gewartet?“, fragte ich sie trotzdem.

„Ja, ich wollte mit dir sprechen.“

Ich nickte, öffnete die Zimmertür, ließ sie eintreten, folgte ihr und schloss die Tür hinter mir.

„Worüber wolltest du …“, ich brach den Satz ab.

Ich wusste, worüber sie mit mir reden wollte. Über Star Lights. Ich zog meine Jacke aus und setzte mich dann neben Minako auf das Bett.

„Ich habe vorhin schon ein wenig mit Yaten gesprochen … “, fing Minako stockend an zu erzählen. „… wegen den anderen Starlights und er macht sich Vorwürfe, weil er nicht direkt etwas gesagt hatte. Aber … ich weiß nicht, Amy.“

Ich hörte ihr zu. Ich wusste, das Minako jemanden zum Reden brauchte. Sie musste sich nun alles von der Seele reden.

„Was genau meinst du?“, fragte ich dennoch nach.

„Wann hätte er mir genau von Airen erzählen sollen?“, fragte sie mich.

„Ich weiß es nicht“, antwortete ich leise.

Ich wusste ja nicht, was Minako und Yaten taten, wenn sie alleine waren.

„Ich auch nicht“, sie verwirrte mich.

„Denk mal genau nach. Ich habe nachgedacht, als ich auf dich gewartet habe.“

„Minako, in meinem Kopf sind so viele Gedanken … alles durcheinander … ich muss sie erst ordnen“, gab ich bedrückt zu.

„In mir sieht es genauso aus. Aber ich werde Yaten keinen Vorwurf machen und das werde ich ihm auch sagen, wenn er nach Hause kommt.“

Sie schwieg und ich versuchte die Botschaft zu entschlüsseln, die mir Minako gegeben hatte. Doch ich kam nicht darauf.

„Es war keine Zeit gewesen …“, sprach sie nach einer Zeit der Stille. „Wir waren froh gewesen, als sie ankamen. Waren zusammen mit ihnen auf der Erde, haben sie ausgefragt. Gestern waren wir auf Wohnungssuche, haben Möbel gesucht, gefunden und aufgebaut. Und heute Morgen waren sie schon da …“

Jetzt, da Minako die letzten beiden Tage beschrieb, wurde auch mir das klar, aber es tat trotzdem weh.

„Du hast Recht, Mina. Es war wirklich keine Zeit für Geständnisse dieser Art. Es stört mich ja auch nicht, dass Taiki eine hatte.“

„Aber?“

Minako wusste, dass Amy noch etwas sagen wollte und da sie nicht weitersprach, musste sie eben fragen.

„Dass wir in einem Bett geschlafen haben, obwohl Taiki und Alia zusammen sind. Dass er mich geküsst hat, obwohl sie zusammen sind.“

„Ich weiß, was du meinst, Amy. So geht es mir auch.“

„Er hat mir gesagt, dass er hier bleibt. Dass er auf der Erde bleibt. Hätte er nicht erst seine Beziehung beenden müssen, um mir das zu sagen?“

„Ich glaube schon. Ich finde, wir sollten mit ihnen in Ruhe darüber reden.“

„Ja, das sollten wir. Aber ich habe Angst, ihn zu verlieren“, gab ich zu.

„Wir werden sie nicht verlieren“, widersprach Minako.

„Das kannst du nicht genau wissen, Mina. Sie sind Sailor Krieger und sie haben eine Aufgabe zu erfüllen. Eines Tages werden sie zurück müssen.“

Und genau davor hatte ich am meisten Angst. Denn wenn Taiki wieder zurück musste, würde ich ihn nicht begleiten können. Meine Aufgabe bestand darin, die Prinzessin zu beschützen, und das würde ich auch tun.

„Ich weiß …“, sagte Minako leise.

Es herrschte kurze Zeit Stille.

„Minako … sei mir nicht böse, aber ich bin müde und würde gerne schlafen.“

Sie nickte, wünschte mir eine Gute Nacht und verließ dann mein Zimmer, um in ihr eigenes zu gehen. Ich saß noch kurz auf meinem Bett, bevor ich mir meinen Pyjama nahm und in das Bad ging. Ich ging unter die Dusche, putzte mir dort die Zähne und ging anschließend in mein Bett. Ich lag noch lange wach und dachte über vieles nach. Vor allem über die letzten beiden Tage. Es stimmte, was Minako gesagt hatte, es war zu viel auf einmal geschehen.

Das Bild von Taiki tauchte in meinen Gedanken auf, wie er auf meinem Bett saß und nach den richtigen Worten suchte. Es tat ihm wirklich leid, dass er nichts gesagt hatte und ich wusste, dass er mich nicht verletzen wollte. An beiden Abenden waren wir müde gewesen und waren schnell eingeschlafen. Er am Tag seiner Ankunft und ich gestern nach dem Umziehen und Aufbauen. Und tagsüber waren wir nie allein gewesen. Ich konnte ihm wirklich keinen Vorwurf machen.
 

Ich versuchte zu schlafen, doch es gelang mir nicht. Immer wieder wachte ich auf und sah mich im Zimmer um. Es kam mir genau so groß und leer vor wie der Rest des Hauses. Ich drehte mich im Bett mehrmals von einer Seite auf die andere, ich konnte einfach nicht schlafen. Also stand ich auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade auf. Ich blieb noch eine kleine Weile dort stehen, dann zog ich mich an und ging runter in die Küche. Ich machte mir einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen, doch Hunger hatte ich nicht wirklich.

„Morgen“, begrüßte mich Minako.

„Morgen“, grüßte ich sie zurück.

Sie sah genauso aus wie ich, sie schien auch nicht gut geschlafen zu haben.

„Kannst du mir bitte auch eine Tasse Kaffee machen?“, fragte sie mich.

Ich nickte, nahm eine Tasse aus dem Schrank und schenkte ihr Kaffee in diese. Anschließend stellte ich die Tasse vor sie.

„Danke.“

Wir schwiegen und tranken unseren Kaffee.

„Glaubst du, dass es ihr besser geht?“, fragte mich Minako nach Minuten des Schweigens.

„Ich weiß es nicht, aber Seiya ist bei ihr.“

„Ich hoffe, sie kommen schnell wieder nach Hause.“

„Ich auch.“

Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir ins Wohnzimmer und warteten. Nach und nach kamen auch die anderen. Bunny, Ray und Makoto. Chibiusa war bereits in der Schule. Ich stellte fest, dass die drei genauso müde aussahen wie wir. Nach ein paar Minuten ging die Haustür auf und die Three Lights kamen herein.

„Morgen“, begrüßten sie uns und wir grüßten sie zurück.

„Kann ich alleine mit dir reden?“, fragte Seiya Bunny.

„Es gibt nichts, was ich verheimlichen würde. Also kannst du offen vor meinen Freundinnen sprechen“, erwiderte sie.

„Wenn du es so willst“, er wirkte müde.

Sie setzten sich auf die Treppe, die ins Wohnzimmer führte. Seiya erzählte von dem Gespräch, welches er mit Laila geführt hatte. Und auch Yaten und Taiki sprachen über das Gespräch, welches sie mit Airen und Alia geführt hatten. Bei allen drei Gesprächen war das gleiche herausgekommen. Die drei hatten Seiya, Taiki und Yaten ziehen lassen.

„Verstehe …“, Bunny sprach langsam. „Trotzdem hättest du etwas sagen sollen.“

„Und wann hätte er das tun sollen?“, fragte Ray sie.

Wir sahen Ray an.

„Bunny, überleg doch mal. Sie kamen vor drei Tagen hier an. Vorgestern haben wir das Haus gekauft und soweit wir konnten eingeräumt. Und gestern standen deine Schwester, wenn sie es denn wirklich ist, und ihre Kriegerinnen bereits vor der Tür. Da war keine Zeit für Geständnisse und das weißt du auch.“

Ray war zu dem gleichen Schluss gestern wie Minako gekommen. Ja, es war keine Zeit gewesen.

„Aber …“, fing Bunny an, doch ich unterbrach sie.

„Kein ABER, Bunny. Ray hat Recht.“

„Es war keine Zeit gewesen. Wir haben uns gefreut, sie zu sehen und haben sie ausgefragt. Da war keine Zeit, um über so etwas zu reden“, sprach Minako.

„Aber …“, fing Bunny wieder an, doch wir schüttelten den Kopf.

„Bunny, wir waren einfach froh, dass sie da waren. Und es ist mir egal, ob Taiki eine Freundin hat oder hatte. Ich hatte auch einen Freund und du übrigens auch.“

Nun sahen sie mich alle an, denn so kannten sie mich nicht. Normal hätte ich Mamoru nicht erwähnt, aber Bunny würde es sonst nicht verstehen.

„Ich weiß“, sagte Bunny und lief auf ihr Zimmer.

Seiya wollte ihr nachgehen, doch Ray hielt ihn auf.

„Sie muss zu dir kommen. Lass ihr Zeit. Sie muss das erst einmal verarbeiten.“

„Ja, das war zu viel für sie“, stimmte Makoto Ray zu.

„Und für euch?“, fragte Taiki und sah mich an.

„Auch. Doch verarbeiten wir das ein wenig besser als Bunny.“

„Wirklich?“, fragte Yaten.

„Ja, das tun wir. Wir glauben euch auch, dass ihr es uns sagen wolltet, doch es war einfach keine Zeit. Wir vertrauen euch drei“, sagte Minako.

Wir unterhielten uns noch ein wenig, bevor die drei sich auf ihre Zimmer zurückzogen, um sich fertig zu machen. Sie mussten ins Studio zum Proben, denn es würde bald ein Konzert geben.
 

Auch ich ging auf mein Zimmer und zog mich um. Ich wollte mir ein paar Universitäten ansehen und mich einschreiben. Als ich fertig war, waren die Three Lights bereits weg und Ray stand unten an der Treppe.

„Bunny, wir sind dann weg“, rief sie.

Eine Antwort bekam Ray nicht, doch wir wussten, dass sie sie gehört haben musste. Wir gingen zur Tür hinaus.

„Ist es nicht gefährlich, sie alleine zu lassen?“, fragte Makoto besorgt.

„Schon, aber sie ist kein kleines Mädchen mehr“, antwortete Ray.

„Es gefällt mir nicht“, erwiderte Makoto.

„Mir auch nicht. Nur wie oft hat Bunny uns gesagt, wir sollen sie nicht wie ein kleines Mädchen behandeln?“, sagte ich.

„Ziemlich oft“, antwortete Minako. „Wir sollten los, sonst komme ich zu spät.“

„In Ordnung. Also bis später“, verabschiedete ich mich von Ray und Makoto und ich ging mit Minako los.

Wir gingen zusammen durch den Park, bis wir bei der ersten Universität ankamen.

„Viel Spaß, Amy“, wünschte mir Minako.

„Danke. Und dir viel Glück.“

„Danke. Bis nachher.“

Minako lief los und winkte mir noch mal. Ich musste lächeln. Minako hatte sich am wenigsten verändert in den letzten Jahren. Sie hatte ihre kindische Art beibehalten.
 

Ich sah zur Universität und ging hinein. Ich fragte nach dem Weg zum Sekretariat und ging dorthin. Ich erkundigte mich nach verschiedenen Kursen und man bot mir an, an einer Lesung teilzunehmen. Diese Einladung nahm ich gerne an und man begleitete mich zum Saal, nachdem die Sekretärin mir noch einige Unterlagen gegeben hatte. Sie hatte mich zum Saal begleitet und sprach noch kurz mit dem Professor und dieser bat mich dann, Platz zu nehmen. Die Lesung hatte ungefähr zweieinhalb Stunden gedauert und ich hatte mir ein paar Notizen gemacht. Danach verließ ich die Universität und ging zur zweiten, die ich mir ausgesucht hatte. Auch dort ging ich ins Sekretariat, man gab mir die gewünschten Unterlagen und auch hier durfte ich an einer Lesung teilnehmen. Man brachte mich zum Saal und ich hörte aufmerksam zu. Die Lesung ging ungefähr eineinhalb Stunden und ich hatte mir wieder Notizen gemacht. Nach der Lesung ging ich wieder aus der Universität, ging Richtung Park und dann langsam nach Hause. Ich machte mir Gedanken über beide Universitäten und die erste hatte mich mehr angesprochen. Ich würde mir zu Hause die Unterlagen genau durchsehen und die Universitäten noch ein zweites Mal besuchen, bevor ich mich endgültig entscheiden würde.

Zu Hause wurde mir gesagt, dass Bunny sich beobachtet fühlte und sie auch jemanden vor dem Haus gesehen hatte.

„Das gefällt mir nicht“, sagte ich dazu.

„Uns gefällt es auch nicht“, sagte Minako.

„Was gefällt euch nicht?“, fragte Yaten, der zusammen mit seinen Brüdern und Makoto ins Wohnzimmer gekommen war.

Bunny erzählte ihnen von dem Mann und ihrem Gefühl, beobachtet worden zu sein und gemeinsam dachten wir über eine Lösung nach. Doch es gab nicht wirklich eine, denn außer wachsam zu sein, konnten wir nichts tun. Die Three Lights mussten noch einmal weg, um sich neue Kleidung zu besorgen, die sie für das Konzert brauchten.

Teil drei

Ich wollte gerade die Unterlagen der Universitäten durchsehen, als ich einen lauten Knall hörte und zum Fenster lief, genau wie die anderen. Ein Schiff flog über dem Park und wir hörten Menschen schreien.

„Wir müssen dort hin“, sagte Makoto.

Ich nickte und sah zu Chibiusa.

„Du wirst hierbleiben“, sagte Bunny zu ihr und sie nickte.

„Dann los.“

Wir liefen durch den Park und verwandelten uns. Während wir durch den Park rannten, sahen wir, wie ein Strahl abgefeuert wurde von dem Raumschiff und dieser wieder zurück kam und das Schiff traf. Das Schiff stürzte ab und legte eine Bruchlandung am Rand des Parks hin. Als wir endlich ankamen, sahen wir Sailor Galaxia und eine Frau, die vor dem Schiff stand. Sailor Moon ging zu Sailor Galaxia und verlangte eine Erklärung.

„Diese kann ich dir nicht geben. Ich habe nur den Strahl abgefangen und umgeleitet, um diesen Planten zu beschützen.“

„Und hast dabei mein Schiff beschädigt“, mischte sich die Frau ein.

Sailor Moon sah zu dieser, genau wie wir.

„Ihr seid unerlaubt in mein Sonnensystem eingedrungen und habt diesen Planeten angegriffen. Dass dabei Euer Schiff beschädigt wurde, interessiert mich nicht.“

Ich sah Bunny fragend an, seit wann sprach sie denn so? Lag es daran, dass Lucia hier war? Oder lag es an Laila? Seit diese hier waren, veränderte sich Bunny immer mehr.

Aus dem Schiff trat ein junger Mann und stellte sich neben die Frau. Beide hatten blonde Haare und blaue Augen, die gleichen Gesichtszüge. Sie waren Zwillinge.

Sailor Moon diskutierte mit ihnen und schickte sie wieder weg.

„Du willst sie entkommen lassen?“, fragte Sailor Mars.

„Ja, ich will sie fortschicken. Was spricht dagegen?“, fragte Sailor Moon.

„Dass sie unseren Planeten angegriffen haben?“

„Und was soll ich tun? Sie in den Kerker werfen?“

„Wir könnten sie zumindest ausfragen“, schlug ich vor.

„Damit sie mir noch mehr Lügengeschichten auftischen? Dafür habe ich keine Zeit.“

Dann drehte sich Sailor Moon um und ging in den Park hinein. Ich konnte das nicht glauben. Ich glaube, niemand von uns verstand, was gerade geschehen war.
 

„So was nennt sich Prinzessin Serenity“, hörte ich Lucia sagen.

„Du hast hier nichts zu sagen“, sagte Sailor Jupiter.

„Und warum nicht?“

„Das hier ist nicht dein Anliegen“, erklärte Sailor Venus.

Ich hätte auch gerne gerwusst, warum die plötzlich hier waren.

„Das glaube ich nicht. Da will jemand meinen Planeten einnehmen und ich soll in Ruhe zusehen?“

Ihren Planeten? Glaubte sie denn wirklich, dass wir den Schutz des Planeten so einfach aufgaben?

Es gab eine kleine Diskussion zwischen Lucia und ihren Kriegerinnen, die schlagartig zu Ende war, als die beiden Fremden auf Luzifer zugingen. Miriel stellte sich ihnen in den Weg. Die beiden Fremden schienen Luzifer zu kennen, doch er wusste nicht, wer sie waren. Es wurde doch wirklich immer verwirrender. Luzifer war angeblich der große Bruder der beiden. Und seine Macht sollte so groß sein wie die von Sailor Saturn. Ich konnte das nicht glauben und sie anscheinend auch nicht. Sie war gerade zu uns gestoßen.

„Sag, Sailor Saturn. Wenn du deine ganze Macht einsetzt, was geschieht dann?“, fragte Shanaha sie.

„Das geht dich nichts an“, wich sie aus.

„Du verlierst dein Leben. Das ist das Los, wenn man unter dem Schutz von Thanatos, einem Todesgott, steht“, erklärte Sanyarin.

„Und?“, Sailor Saturn verstand nicht, worauf er hinaus wollte.

„Mein Bruder verliert nicht das Leben, wenn er diese Macht einsetzt. Er hat nicht nur die Macht, einen Planeten zu zerstören, sondern eine ganze Galaxie.“

Sanyarin ließ die Worte kurz wirken.

„Er steht unter dem Schutz des Gottes Seth.“

„Dem Gott der Zerstörung“, flüsterte Sailor Saturn.

„Und deswegen bleibt unser Bruder am Leben und hat diese Macht. Keiner kann ihn bezwingen. Niemand.“

„Ich will euch ja nicht unterbrechen. Aber seid ihr nun hier, um unseren Planeten einzunehmen oder nicht?“, fragte Sailor Mars, die zu ihnen gegangen war.

„Das war unser Auftrag, ja. Aber jetzt, da wir unseren Bruder gefunden haben, brauchen wir den Befehl nicht auszuführen“, erklärte Shanaha.

„Also lasst ihr uns in Frieden und fliegt wieder nach Hause?“, fragte ich nach.

„Wir fliegen erst nach Hause, wenn unser Bruder mitkommt“, sagte Sanyarin.

„Was ihm überlassen ist“, stellte Miriel klar.

„Wirst du mit ihnen gehen, Liebster?“, fragte Lucia.

„Das ist etwas, was nicht einfach zu entscheiden ist. Ich kann es nicht sagen, mein Zuhause ist bei dir.“

„Je länger du zögerst, desto mehr von unserem Volk müssen leiden. Nur du besitzt die Macht, uns zu befreien“, sprach Sanyarin auf ihn ein.

Es war verwirrend. Diese Fremden kannten Luzifer, doch er sie nicht. War das hier eine Art Familientreffen? Es tauchten immer mehr Leute auf, die uns angreifen wollten und es dann doch nicht taten. Immerhin hatte Lucia uns bisher nur gedroht, aber noch hatte sie nichts weiter getan.
 

Ein Schatten legte sich über die Stadt und ein weiteres Raumschiff durchbrach die Wolkendecke. Ein Strahl wurde von diesem abgefeuert und schlug in der Stadt ein. Häuser wurden zerstört, fielen in sich zusammen. Menschen wurden unter den Trümmern begraben oder verletzt.

„Er ist da“, flüsterte Shanaha.

„Wer ist das?“, fragte Luzifer.

„Derjenige, der unseren Planeten momentan beherrscht“, kam die Antwort von Sanyarin.

„Was will er hier?“, fragte Laila.

„Mein Versagen bestrafen und den Auftrag selbst ausführen.“

Das Schiff landete nicht weit von uns entfernt und aus ihm trat ein Mann, der schwarz gekleidet war. Er hatte lange schwarze Haare und sein Gesicht wurde von einer silbernen Maske verdeckt. Er kam ein paar Schritte auf uns zu und fixierte dann Shanaha mit seinem Blick. Ich bemerkte, dass Sailor Star Fighter, Maker und Healer zu uns gekommen waren.

„Shanaha, Shanaha … Hatte ich dir nicht einen klaren Auftrag erteilt?“, seine Stimme war kalt und ohne Gefühl.

„Doch, mein Herr.“

„Und warum führst du meine Befehle nicht aus?“

„Es gab Schwierigkeiten.“

„Erkläre.“

„Kriegerinnen.“

„Kriegerinnen und unser Bruder und rechtmäßiger Erbe“, mischte sich Sanyarin ein.

„Bruder?“, der Schwarzgekleidete wirkte überrascht und sah zu Luzifer.

„Ja, unser Bruder. Deswegen stehen wir und unser Planet nicht länger unter deiner Herrschaft.“

„Euer Bruder, sehr interessant. Da ihr euren Bruder wieder habt, nehm ich an, dass ihr euch gegen mich stellen werdet. Und das bedeutet, dass ihr sterben werdet.“
 

Er hob den Arm Richtung Himmel, der sich schwarz färbte. Der Himmel tobte, Donner grollte und das nächste, was ich sah, war ein Blitz, der zwischen uns und dem Mann auf der Erde einschlug. Dann wurde es dunkel und still um uns herum. Nur langsam wich die Dunkelheit und das Licht kehrte zurück, doch das Schiff war verschwunden. Als die ersten Strahlen vom Schiff die Erde erreichten, konnten wir nichts tun. Wir mussten den Ursprung finden und dieser befand sich über uns. Wir mussten den Strahlen sehr schnell ausweichen, dass sie uns nicht trafen, aber so trafen sie die Erde und zerstörten Stück für Stück den Park und Teile der Stadt. Nach ein paar Strahlen, denen ich ausgewichen war, blieb ich stehen und schickte meinen Angriff den Strahlen entgegen. Der Strahl wurde dadurch abgefangen und die Erde wurde verschont. Während ich die Strahlen nacheinander abfing, sah ich, dass sich die Kriegerinnen von Lucia verwandelt hatten. Sie trugen die gleiche Kleidung wie Taiki, Seiya und Yaten. Nun bestand kein Zweifel mehr daran, dass sie zusammen gehörten.

Alias Haare wurden von einem lilafarbenen Band zusammen gehalten.

„Die gleiche Farbe wie bei Taiki“, murmelte ich und wich einem Strahl aus.

Den nächsten Strahl sah ich nicht kommen und wäre von ihm getroffen worden, wenn mich Sailor Star Maker nicht zur Seite gezogen hätte.

„Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt nach.

„Ja. Danke“, ich lächelte ihn an und sah hinter ihm, wie drei Sailor Stars bei dem Schiff kämpften.

„Sie können fliegen?“, fragte ich erstaunt.

Sailor Star Maker sah mich fragend an und drehte sich dann um und schaute nach, was ich meinte. Er sah gerade, wie Sailor Star Night in das Schiff eindrang und Sailor Star Fire und Sailor Star Water die Strahlkanonen zerstörten.

„Ja, das können sie“, antwortete er.

„Kannst du das auch?“, fragte ich ihn, doch er schüttelte den Kopf.

„Warum nicht?“

„Weil …“, weiter kam er nicht, denn es gab eine Explosion und das Schiff verlor langsam an Höhe.
 

Sailor Star Night sprang aus dem Schiff, ihre schwarzen Flügel erschienen wieder und sie flog direkt zu ihrer Prinzessin. Ich lief zu ihnen und hörte, wie Sailor Star Water gerade sagte, dass das Schiff sich nicht mehr lange halten würde, sondern gleich abstürzte.

„Aber wenn das Schiff abstürzt, ist die Stadt in Gefahr“, sagte Sailor Mars.

„Besser die Stadt, als das der Typ wieder abhaut“, war Sanyarin der Meinung.

„Es ist ja auch nicht deine Stadt“, fuhr Sailor Saturn ihn an.

„Hast du nicht jemand anderen, den du nerven kannst?“

Wie konnten sie sich in diesem Moment streiten? Wir mussten etwas unternehmen, damit das Schiff nicht auf die Stadt stürzte! Doch was? Unsere Kräfte konnten wir nur mit Sailor Moon bündeln und sie war nicht hier.

Sanyarin und Shanaha gingen auf Luzifer zu und nahmen jeweils eine Hand von ihm. Doch die Sailor Stars hielten sie auf. Selbst Lucia stellte sich ihnen in den Weg und ein Halbmond erschien auf ihrer Stirn.

„Es ist wahr …“, murmelte ich.

„Was?“, fragte mich Sailor Venus und folgte meinen Blick.

Als sie Lucia erblickte, weiteten sich ihre Augen.

„Sie ist wirklich Bunnys Schwester.“

Ich konnte nur nicken.

„Das Schiff stürzt ab“, hörte ich Sailor Star Maker rufen.
 

In diesem Moment hob Luzifer seine Hand und versuchte wahrscheinlich das Schiff zu halten. Ich wusste nicht, wie er das schaffen wollte, doch ich hoffte, dass er es schaffte. Sein Bruder unterstürzte ihn und zusammen schafften sie es. Ich atmete erleichtert auf, doch musste ich wachsam bleiben. Denn der Mann mit der silbernen Maske, Baalian, hatte ihn Luzifer genannt, trat wieder aus dem Schiff hinaus. Sanyarin wollte auf ihn losstürmen, doch Sailor Saturn hielt ihn auf und sie stritten sich wieder einmal.

Baalian hielt sich damit nicht auf und griff uns an, doch Sailor Saturn schützte uns. Sanyarin und Shanaha veränderten ihr Aussehen bzw. ihre Kleidung. Sie trugen nun einen schwarzen Anzug, auf dessen Rücken ein goldener Falke abgebildet war.

„Ihr stellt euch also wirklich gegen mich. Ihr habt ja keine Ahnung, wen ihr vor euch habt“, Baalians Stimme war kalt und eisig.

„Und wer genau bist du?“, fragte Sailor Jupiter.

„Baalian, der Krieger des Ur-Chaos.“

„Des Ur-Chaos?“, fragte Sailor Venus.

„Hat das Ur-Chaos auch einen Namen? Oder ist das bereits der Name?“, fragte Sailor Mars verwirrt.

„Die Frage ist eher, steht er unter dessen Einfluss? Denn wenn ja, müssen wir ihn davon befreien“, wandte ich ein.

„Warum glaubst du das?“, fragte mich Sailor Saturn.

„Sailor Galaxia wurde auch vom Chaos beherrscht und Sailor Moon hat sie befreit.“

Ich sah mich um und bemerkte, dass Sailor Galaxia fehlte. Wo war sie?

„Aber Sailor Moon ist nun mal nicht hier. Und ich glaube nicht, dass Baalian auf sie warten wird“, sagte Sailor Star Healer.

„Wo ist sie eigentlich?“, fragte Sailor Star Fighter nach.

Eine Antwort bekam sie nicht, denn Baalian griff uns in diesem Moment wieder an. Wir konnten gerade noch rechtzeitig ausweichen und mehrere Personen kamen aus dem Schiff und verwickelten uns in Kämpfe. Ich versuchte diese Menschen nicht ernsthaft zu verletzen, sondern nur kampfunfähig zu machen. Die Gegner wurden nicht weniger, egal wie viel ich schon ausgeschaltet hatte bzw. ohnmächtig waren.

Als der nächste vor mir zusammen brach, sah ich, wie Sanyarin vor Baalian am Boden lag und Baalian das Schwert erhob und dann auf Sanyarin zuraste, um ihm den tödlichen Stoß zu versetzen.

„Nein“, flüsterte ich und lief auf die beiden zu.

Im nächsten Moment standen die Sailor Stars von Lucia um Baalian herum und Sailor Saturn vor Sanyarin, um diesen zu schützen. Sie hatte den Hieb mit ihrer Sichel abgefangen.

Ich dankte meinem Schutzplaneten im Stillen und lief weiter auf sie zu.

„Du wirst den Bruder unseres Prinzen nicht töten“, sagte Sailor Star Fire.

Ihr Haar wurde von einem blauen Band zusammen gehalten, fiel mir auf. Das Blau von Fighter.

„Das werden wir nicht zulassen“, sprach Sailor Star Night weiter.

Auch ihr Haar wurde von einem Band zusammen gehalten. Ihr Haarband war grün, das Grün von Healer.

Alle drei trugen sie ein Zeichen von dem Menschen, den sie liebten.

„Du wirst jetzt sterben“, hörte ich Sailor Saturn sagen und ihre Stimme klang kalt.

Ich beeilte mich, zu ihr zu kommen. Ich sah, wie sie ihre Macht in ihrer Sichel bündelte.

„Sailor Saturn, das darfst du nicht tun“, hörte ich Sailor Mars rufen.

„Wenn du deine Macht einsetzt, wirst du sterben“, erinnerte ich sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Hinter uns kümmerte sich Shanaha um ihren Zwilling.

„Ihr werdet mich nicht aufhalten können. Auch du nicht, Sailor Saturn“, sagte Baalian und sein Körper löste sich in schwarzen Rauch auf.

Der Rauch wurde immer mehr und legte sich über die Stadt und verdunkelte den Himmel.

„Das ist …“, hörte ich Sailor Star Healer hinter mir.

„Ja, sieht ganz so aus“, stimmte Sailor Star Maker ihr zu.

Sie stand neben Sailor Star Water … neben Alia …

Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Warum stand sie dort und nicht bei mir?

„Was ist was?“, fragte Sailor Jupiter.

Wir standen nun alle bei dem Raumschiff.

„Das ist die Finsternis. Die Dunkelheit, die wir sahen, bevor wir hierher kamen“, erklärte Sailor Star Fighter.

„Aber die haben wir besiegt“, sagte Sailor Star Fire und stellte sich zu ihr.

„Wie meinst du das?“, fragte Fighter nach.

„Bevor wir euch folgten, war diese Finsternis auf unserem Planeten. Wir haben sie besiegt“, erklärte sie.

„Doch wie es aussieht, haben wir sie nicht vernichtet“, vermutete Sailor Star Night.

Ich sah zu ihr, sie stand bei Healer.

„Einfach war der Kampf aber nicht gewesen“, stellte Sailor Star Water klar.

„Wie habt ihr sie besiegt?“, fragte Sailor Star Maker.

„Mit dem Licht unserer Prinzessin und Prinzessin Kakyuu.“

Ich sah zu Sailor Star Maker und sie senkte den Kopf, sie machte sich Vorwürfe. Ich wollte zu ihr gehen, doch Sailor Star Water nahm ihre Hand. Maker sah sie an und Alia schüttelte den Kopf und sie sprach auf Maker ein. Ich verstand nicht, was sie sagte, denn sie sprach leise.

„Fighter, sie hat euch gehen lassen, mach dir keine Vorwürfe. Die Finsternis hätte auch später auftauchen können“, sagte Sailor Star Fire.

„Ich weiß, aber …“, Fighter sprach nicht weiter.

„Ich weiß. Du musst mir nichts erklären. Ich weiß es auch so.“
 

Ich sah auf den Boden. Ich konnte dieses Bild, welches sich mir bot, nicht länger ansehen. Sailor Star Water wusste genau, was Taiki dachte und was sie antworten musste. Die Verbindung der beiden war wahrscheinlich tiefer, als unsere je gehen würde.

„Suchst du mich?“, hörte ich Baalians Stimme. „Du kannst mich nicht besiegen.“

„Ich habe den Pharao besiegt, da werde ich dich auch besiegen.“

„Pharao?“, Baalian schien diesen nicht zu kennen.

„Du solltest uns nicht unterschätzen.“

Ich wollte Sailor Saturn aufhalten, doch sie war schnell gewesen und suchte nun den Zweikampf mit Baalian. Ich sah dem Kampf aufmerksam zu, ich wollte ihr helfen. Doch ich wusste nicht, wie. Ich würde Sailor Saturn wahrscheinlich nur behindern. Sailor Uranus und Sailor Neptun griffen in den Kampf ein und auch Sailor Pluto erschien.

Die Äußeren Senshis waren vereint und Baalian griff sie an, durch den Luftdruck, den das Schwert erzeugte, wurden sie von dem Raumschiff gedrängt, doch sie kamen heil auf dem Boden an.

„Ihr könnt mich nicht besiegen. Ich habe die Macht des Ur-Chaos und der Ur-Finsternis“, sagte Baalian und sah auf uns herab.

„Die Macht von Kuk und Kauket“, sagte Shanaha, die blass geworden war.

„Kuk und Kauket?“, fragte Sailor Neptun nach.

„Die Ur-Götter der Finsternis“, antwortete Sanyarin.

„Kuk ist der Ur-Gott der Finsternis und Kauket die Ur-Göttin des Chaos“, erklärte Luzifer.

Baalian hatte also die Macht von zwei Göttern. Wie sollte man so jemanden besiegen? Konnte man ihn überhaupt besiegen? Ich sah zu ihm hinauf. Er stand dort oben auf seinem Raumschiff und sah zu uns hinunter. Auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte, merkte ich doch, dass er sich über etwas ärgerte. Doch worüber?

„Ihr habt genug geredet“, rief er und griff uns an.

Es kam ein dunkler Strahl auf uns zu und ich sprang zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Der dunkle Strahl oder Tornado traf zuerst Sailor Mars und Sailor Jupiter, dann mich und dann Sailor Venus. Ich war nicht schnell genug gewesen. Ich hatte Schmerzen am linken Arm, ich hatte mir eine offene Wunde zugezogen. Ich richtete mich auf und sah Sanyarin, Shanaha, Luzifer und Lucia nebeneinander stehen. Die Star Lights standen geschlossen hinter ihnen.

„Wir müssen ihnen helfen“, sagte ich und stand auf.

„Du hast Recht“, pflichtete Sailor Venus mir bei.

Auch die anderen standen nacheinander auf.

„Ihr seid mir ja welche. Warum könnt ihr nicht einfach liegen bleiben? Ihr habt ja eh keine Chance, mich zu besiegen.“ Er war ziemlich überheblich.

„Du irrst dich“, sagte Sailor Venus.

„Wir haben eine Mission“, sprach Sailor Jupiter.

„Und die werden wir auch erfüllen“, sagte ich.

„Und welche Mission ist das?“, fragte Baalian nach.

„Unseren Planeten und die Prinzessin zu schützen“, erklärte Sailor Mars.

„Und dafür setzen wir unser Leben ein“, fügte Sailor Saturn hinzu.

„Dann will ich eure Mission mal beenden.“

Baalian schickte uns wieder die Finsternis entgegen. Sailor Saturn blockte diese ab, doch Baalian traf sie hart und sie wurde bewusstlos. Bevor ich auch nur reagieren konnte, spürte ich einen Schlag am Hinterkopf und ging bewusstlos zu Boden.

Was dann geschah, bekam ich nicht mehr mit.
 

Eine Stimme holte mich wieder aus der Dunkelheit. Eine Stimme, die ich zu gut kannte, die ich beschützen musste.

„Dann wirst du es bereuen.“

Ich musste sie beschützen. Ich schlug die Augen auf und suchte die Person, die ich beschützen musste.

„Bunny …“

Ich stand auf und half Sailor Mars ebenfalls aufstehen. Dann lief ich zu Sailor Venus und half ihr aufstehen, sie hatte große Schmerzen. Ich sah nach ihrem Bein.

„Das sieht nicht gut aus, Mina“, sagte ich besorgt.

„Ich weiß. Wir müssen Bunny beschützen.“

Sie sah mich mit festem Blick an und ich sah ihre Entschlossenheit darin. Das Bein würde sie nicht davon abhalten, Bunny zu beschützen. Ich nickte, ich würde genau das gleiche tun. Keine Verletzung würde mich daran hindern, meine Pflicht zu erfüllen.

Ein silbernes Licht erschien und ich sah zu Bunny. Nein. Nicht Bunny. Königin Serenity.

„Sie darf ihn nicht einsetzen“, sagte ich leise.

„Wir müssen sie aufhalten“, sagte Sailor Venus und ging auf Serenity zu.

„Wir werden sie nicht aufhalten können“, sagte Sailor Mars.

„Wie kannst du nur so etwas sagen? Sie wird sterben, wenn wir nichts unternehmen“, Sailor Venus sah sie böse an.

Ein zweites Licht erschien und Lucia hielt ebenfalls einen Kristall in der Hand. Auch trug sie das gleiche Kleid wie unsere Prinzessin.

„Ein zweiter Silberkristall?“, fragte ich überrascht.

„Ich glaube das nicht“, sagte Sailor Jupiter leise.

Was dann genau geschah, konnte ich nicht erkennen. Nur dass die Geschwister die Macht des Silberkristalls gemeinsam einsetzten und sie vom silbernen Licht des Mondes eingehüllt wurden.

„Wir müssen ihr helfen.“

Sailor Venus sah besorgt zu unserer Prinzessin.
 

„Sailor Chibi Moon, du solltest nicht hier sein“, hörte ich Sailor Saturn rufen.

Ich sah zu Sailor Chibi Moon und wir liefen zu ihr.

Was tat sie hier? Sie sollte doch im Haus warten, wo sie sicher war. Ich konnte mir denken, was sie hier wollte, ihrer Mutter helfen. Ich verstand sie, doch es war zu gefährlich.

Wir standen nun alle zusammen, wir und die Star Lights, und wir konnten nichts tun. Konnten nur zusehen, wie die Finsternis von Baalian immer mehr wurde und das Licht des Mondes weniger.

Dann durchbrach ein goldenes Licht am Himmel die Finsternis und Pegasus erschien.

„Pegasus …“, sprach Sailor Venus neben mir und ich sah zu Sailor Chibi Moon.

„Du hast mich gerufen“, sagte Pegasus zu Sailor Chibi Moon, er stand vor ihr.

„Ja, wir brauchen Hilfe. Meine Mutter braucht Hilfe.“

Sailor Chibi Moon sah ihn flehend an. Pegasus sah zu Serenity und ihrer Schwester.

„Zukünftige Königin …“, sagte er leise und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt.

Ich sah Sailor Chibi Moon an, dass sie erstaunt über die Verwandlung war.

„Du bist es …“, sie konnte es nicht glauben.

„Ich habe dir doch versprochen, dass ich kommen werde, wenn du meine Hilfe brauchst“, er lächelte sie an.

„Sagst du mir deinen Namen?“

„Helios. Und nun werde ich dir den Goldenen Kristall geben, dann kannst du deiner Mutter helfen.“

Zum ersten Mal sahen wir, wie Helios den Goldenen Kristall beschwor. Das Horn auf seinem Kopf leuchtete auf und der Kristall erschien in seinen Händen. Er reichte ihn an Sailor Chibi Moon weiter. Diese nahm ihn entgegen und sah Helios fragend an.

„Du hast ihn schon einmal benutzt“, erklärte er ihr.

„Sie ist nicht die gleiche Chibiusa, die du kennengelernt hast, Helios“, erinnerte ich ihn.

„Ich vergaß …“, sagte er leise. „Aber sie wird wissen, wie sie ihn einsetzen kann. Sie ist die Einzige … die es kann“, er sah Sailor Chibi Moon wieder an.

Diese nickte und lief dann zu ihrer Mutter.

„Ich hoffe, dass du Recht hast“, sagte ich zu Helios.

Chibiusa schaffte es, die Macht des Kristalls zu aktivieren und der Goldene Kristall vereinigte sich mit dem SilberKristall.

„Schutzpatron des Merkur, ich bitte dich, beschütze die drei“, flüsterte ich und hoffte, dass er mir die Bitte erfüllte.
 

Baalian hatte Schwierigkeiten, der Macht der beiden Kristalle standzuhalten und die Finsternis wurde immer weniger. Die Macht der beiden Kristalle bündelte sich noch einmal und durchbrach schließlich ganz die Finsternis und hüllte Baalian darin ein. Aus dessen Körper schwand die Finsternis, löste sich auf und zurück blieb nur die silberne Maske, die zu Boden fiel. Das Licht der beiden Kristalle legte sich über den Park und über die Stadt und das, was zerstört worden war, fügte sich wieder zusammen. Die Stadt sah so aus, als hätte es nie einen Kampf gegeben. Beide Kristalle verschwanden wieder.

Helios stützte die Kleine Lady, Lucia wurde von ihrem Liebsten aufgefangen und Serenity von einem Schwarzgekleideten mit weißen Haaren. Wer war das? Ich sah die Überraschung in ihren Augen. Wir waren zu ihr gelaufen, um ihr zu helfen.

„Aber wie …?“, hörte ich sie sagen.

„Eine lange Geschichte“, antwortete die Person.

Ich kannte diese Stimme, sie gehörte …

„Diamond!“, rief Shanaha und ging zu ihm.

Wie konnte das sein? Er war doch tot.

„Was tust du hier?“, fragte sie ihn.

„Ich konnte nicht länger untätig bleiben“, erklärte er und ließ unsere Prinzessin los.

„Und wo ist dein Bruder?“

„Ich bin hier“, Saphir erschien neben seinem Bruder.

Beide sahen keinen Tag älter aus als damals.

„Shan, lass gut sein. Ich könnte auch nicht still sitzen, während alle anderen kämpfen.“

Sanyarin mischte sich in die Diskussion zwischen Diamond und seiner Schwester ein.

„Wirst du mir sagen, warum du … wieder lebst?“, fragte Serenity.

Sie war noch immer überrascht, ihn zu sehen.

„Das kann ich dir nicht sagen“, antwortete er.

„Warum denn nicht?“, sie war verwirrt.

„Weil sie beide geschworen haben, niemals darüber zu sprechen“, erklärte ihr Sanyarin.

„Dann seid ihr der Grund, warum sie wieder leben?“, fragte Sailor Saturn ihn und er nickte.

„Sagst du es uns?“

Er schüttelte den Kopf und sein Blick fiel auf ihre Verletzung.

„Ihr solltet euch um eure Verletzungen kümmern.“

Er hatte Recht. Jetzt da der Feind besiegt war, spürte ich meine Verletzungen.

„Wir sollten zu uns gehen“, schlug Serenity vor.

„Einverstanden. Gehen wir zu euch“, stimmte Lucia ihr zu.
 

Im Haus angekommen, verwandelten wir uns zurück und Vesta und Pallas liefen den Verbandskasten holen. Wir ließen uns im Wohnzimmer wieder und behandelten unsere Wunden. Taiki verband meinen Arm, worüber ich ihm dankbar war. Alia kam zu uns und sah mich an. Ihr Blick fiel auf meine Schnittwunde an meinem Bein.

„Darf ich?“, fragte sie Taiki.

Ich sah sie verwundert an. Taiki sah zuerst mich an und dann Alia und nickte.

Alia kniete sich dann vor mich, sah mich kurz an und legte dann ihre Hand über die Schnittwunde.

„Das könnte kalt werden“, warnte sie mich vor und schloss dann die Augen.

Und es war kalt, sehr kalt. Über der Schnittwunde hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet und darunter heilte die Wunde. Als sie die Hand wegnahm, verschwand das Eis und die Haut erwärmte sich wieder.

„Danke …“, sagte ich leise.

„Kein Problem.“

Sie stand wieder auf und ging zu Taiki, um sich um seine Verletzungen zu kümmern.
 

Nachdem wir unsere Verletzungen behandelt hatten, erklärten uns Shanaha und Sanyarin, warum Diamond und Saphir wieder am Leben waren. Die beiden verfügten zusammen über die Macht des Totenreiches und des Lebens. Die Macht von Osiris und Isis. Mit dieser Macht konnten sie jeden wiederbeleben. Ich hoffte, dass sie diese nicht ausnutzten.

„Petzite wird sich freuen, dich zu sehen“, sagte Minako.

„Ich weiß nicht, ob wir …“, Saphir sah zu Shanaha.

„Geh ruhig“, erlaubte es ihm Sanyarin und Saphir ging.

„Glaubst du wirklich, dass es richtig war?“

Shanaha sah ihren Bruder an, sie war mit seiner Entscheidung nicht zufrieden.

„Du kannst es ihm nicht verwehren, Shan. Sie haben beide noch eine Aufgabe, die sie erfüllen müssen und genau aus diesem Grund haben wir sie zurückgeholt.“

„Und du glaubst, dass das Saphirs Aufgabe ist? Zu dieser Petzite zu gehen?“

„Sie ist sein Schicksal, wie es aussieht.“

Ich fragte mich, was mein Schicksal war. Ich wusste, dass mein Schicksal an Bunny gebunden war. Es war meine Aufgabe, sie zu beschützen. Nein. Es war mein eigener Wille, sie zu beschützen. Ich wollte sie beschützen. Ich beschützte sie nicht nur, weil es meine Aufgabe war. Sie war meine erste wirkliche Freundin gewesen. Und durch sie hatte ich noch mehr Freundinnen gewonnen. Wir alle liebten Bunny und wir wollten sie beschützen. Sie war unser aller Schicksal. Gehörte Taiki ebenfalls zu meinem Schicksal? Oder gehörte er zu Alias Schicksal? Ich wusste es nicht, doch ich hoffte sehr, dass Taiki zu meinem Schicksal gehörte und das war egoistisch. Luzifers Stimme holte mich aus meinen Gedanken.

„Wir sollten nicht über Götter diskutieren.“

„Und was tun wir nun?“, fragte ich.

„Wir sollten auf unseren Planeten zurückkehren“, sagte Shanaha und stand auf.

„Das stimmt. Doch zuvor müssen wir das Schiff reparieren“, stimmte ihr Zwillingsbruder zu.

„Wir könnten euch auch nach Hause bringen“, schlug Laila vor.

„Wir haben ja noch unseres“, stimmte Alia zu.

Es kam mir vor, als würden sie es nicht länger mit uns in einem Raum aushalten können.

Lucia sah ihren Liebsten an.

„Willst du nach Hause?“

„Mein Zuhause ist bei dir.“

„Das ist richtig. Doch deine Geschwister suchten nach dir und fanden dich hier. Sie brauchen dich. Dein Planet braucht dich.“

Als er nichts dazu sagte, fügte sie noch etwas hinzu.

„Wir werden dich begleiten, einverstanden?“

Er nickte.

„Ich werde das Schiff startklar machen“, sagte Miriel und verließ das Haus.

„Gehen wir“, sagte Lucia und wandte sich zum Gehen, doch Bunny hielt sie auf.

„Warte. Wieso willst du plötzlich gehen. Du bist doch hergekommen, um …“, Lucia unterbrach sie.

„Ich weiß. Aber mein Zuhause ist bei Luzifer. Also pass mir auf die Erde und den Mond auf, Schwester.“

Dann verließ sie das Haus zusammen mit Luzifer, Sanyarin und Shanaha.

Airen hatte sich von Yaten verabschiedet und verließ ebenfalls das Haus. Alia stand Taiki gegenüber und umarmte diesen dann.

„Ich werde dich vermissen“, hörte ich sie sagen und sie sah mir in die Augen.

Dieser Blick war eine Bitte und eine Warnung zugleich. Ich sollte auf ihn aufpassen und ich wollte in diesem Moment nicht wissen, was geschah, wenn Taiki etwas zustieß. Sie lösten die Umarmung und Alia gab ihm einen Kuss auf die Wange und verließ dann das Haus.

Laila und Diamond gingen ebenfalls und nach ein paar Minuten des Zögerns lief auch Hotaru aus dem Haus.

„Was?“, fragte Haruka.

„Lass sie, Haruka“, sagte Michiru und nahm Harukas Hand.

„Wo will sie denn hin?“, fragte Bunny.

„Zu ihm wahrscheinlich“, sagte Minako, doch Bunny sag sie fragend an.

„Sanyarin“, gab ich ihr den Namen.

„Oh …“, sie hatte verstanden und lächelte.

An diesem Tag war ich früh schlafen gegangen. Denn auch wenn Alia die Wunde an meinem Bein geheilt hatte, hatte ich noch immer die Wunde an meinem Arm und ich war erschöpft vom Kampf. Ich hatte noch genug Kraft, um mich auszuziehen und ins Bett zu fallen. Ich würde das Bett morgen neu beziehen, allerdings erst wenn ich geduscht hatte. Kaum dass ich im Bett lag, schlief ich auch schon.
 

Die nächsten Wochen waren anstrengend. Ich musste mich für eine Universität entscheiden und verbrachte viel Zeit damit, die Unis kennenzulernen. Und dann waren da noch die Gespräche abends mit Taiki. Ich wollte mehr über seine Vergangenheit erfahren, mehr über Alia, mehr über den Planeten. Und Taiki fing ganz am Anfang an, er fing mit seiner Kindheit an. Dass sie als Männer geboren worden waren, und dass sie eine glückliche Kindheit hatten. Sie hatten damals als Kinder bereits zusammen mit Alia und den anderen gespielt.

An ihrem dreizehnten Geburtstag erwachte bei ihm und seinen Brüder die Kraft einer Kriegerin. Es war ungewöhnlich und einen solchen Vorfall hatte es noch nie gegeben. Doch die Kräfte, die sie hatten, waren stark und so wurden sie damit beauftragt, Prinzessin Kakyuu zu beschützen. Auch bei Alia und den anderen erwachten die Kräfte an ihrem dreizehnten Geburtstag und sie wurden zusammen trainiert. Mit vierzehn hatte er sich in Alia verliebt und sie sich in ihn. Beide Prinzessinnen standen für die Verbindung und sagten nichts dagegen, solange sie ihre Pflicht nicht vergaßen. Und das taten sie nicht. Sie waren fast zwei Jahre zusammen gewesen, als Galaxia das erste Mal aufgetaucht war und das Chaos begann. Der Planet fast zerstört wurde. Ihre Prinzessin zur Erde geflüchtet war und sie ihr gefolgt waren.

Was dann geschah, wusste ich ja. Sie waren circa ein Jahr hier gewesen. Ich hatte mich in ihn verliebt, doch hatte ich es verschwiegen. Nachdem wir Galaxia besiegt hatten, waren sie nach Hause zurückgekehrt und waren von Lucia und ihren Kriegerinnen empfangen worden. Er liebte sie noch immer, würde sie immer lieben, würde sie beschützen. Doch er hatte sich für mich entschieden. Seine Prinzessin hatte ihn von seiner Pflicht entbunden und ihn ziehen lassen. Alia hatte ihn von seinem Treueschwur ihr gegenüber entbunden und ihn ebenfalls gehen lassen. Sie war eine sehr starke Kriegerin und auch eine starke Frau. Sie verzichtete auf ihr eigenes Glück und ihre Liebe. Alles, was sie wollte, war, dass Taiki glücklich war. Und Taiki hatte sich für mich entschieden. Ich wusste nicht, ob ich ebenfalls so stark sein konnte. Ich glaubte nicht daran. Ich würde Taiki ziehen lassen, ja, doch würde ich niemals glücklich sein. Ich hoffte sehr, dass Alia eines Tages ihr Glück finden würde.

Ein Jahr nachdem Lucia uns verlassen hatte, kamen sie zu Besuch. Wir waren überrascht, sie zu sehen, doch ich wusste, dass Taiki sich sehr darüber freute.

Alia lief auf ihn zu und umarmte ihn, sie umarmten sich, glaube ich, eine Minute lang. Sie küsste ihn sogar auf den Mund, doch nicht lange und sah mich dann entschuldigend an.

„Tut mir leid“, sagte sie und ließ ihn los.

„Schon okay“, ich lächelte darüber.

Ich war selbst überrascht darüber, dass es mir nichts ausmachte.

„Es tut gut zu sehen, dass es euch gut geht“, sagte Alia und sah von mir zu Taiki.

„Es geht uns auch gut“, antwortete Taiki ihr.

„Das ist gut.“

„Und wie geht es dir?“, fragte er.

„Es geht. Aber solange es dir gut geht, ist auch bei mir alles in Ordnung“, antwortete sie ehrlich.

„Es tut …“, Alia unterbrach ihn.

„Nein Taiki. Es ist euer Schicksal“, sie sah uns beide an und dann ihm in die Augen. „Und ich bin dankbar für die Zeit, die ich an deiner Seite verbringen durfte. Also bitte, sag nicht, dass es dir leid tut“, bat sie ihn und er nickte.
 

Wir verbrachten den Nachmittag im Haus und Lucia teilte mit, dass sie eine Woche bleiben würden. In dieser Woche lernten ich und Alia uns besser kennen und ich kam nicht umhin mir einzugestehen, dass sie wirklich eine starke Frau war. Ich verstand nun, warum Taiki Alia liebte und warum er sie beschützen wollte. Sie war wie der Sonnenschein, der auf den Regen folgte. Das Licht, das die Dunkelheit durchbrach oder der Frühling, der auf den Winter folgte.

„Das alles bist du nun für ihn“, sagte Alia zu mir.

„Das glaube ich nicht. Ich bin nicht so stark“, gab ich zu.

„Aber das kannst du sein. Du bist es doch.“

Ich sah sie fragend an.

„Es gibt drei Gründe, warum ich so stark bin. Ich wollte Taiki immer beschützen. Ich will meine Freundinnen beschützen. Und ich will Prinzessin Lucia und Prinz Luzifer beschützen. Und dafür muss ich stark sein. Hinzu kommt, dass wir so erzogen werden.“

Alia sah mich an.

„Der Schwur, niemals Rache zu nehmen“, sagte ich leise.

Wir saßen auf einer Bank im Park. Sie stand auf und ich sah sie an.

„Wir müssen los, wir reisen ab.“

Gemeinsam gingen wir zum Haus zurück, wo wir schon erwartet wurden.

Wir umarmten uns kurz und sie stieg ins Raumschiff.

„Wann kommt ihr wieder?“, fragte ich sie noch.

„Das weiß ich nicht. Bis dann.“

Es waren zwei Jahre vergangen, bis wir sie wieder gekommen waren. Es war an Seiyas und Bunnys Hochzeit gewesen.

Dann ein Jahr später, als Yaten und Minako geheiratet hatten, waren sie wieder zu Besuch gekommen.
 

Und gestern waren sie ebenfalls gekommen. Es war mein Wunsch gewesen. Alia war mir mittlerweile eine gute Freundin geworden, auch wenn sie nicht so oft zu Besuch kam. Ich wollte sie heute, an diesem wichtigen Tag, nicht missen wollen. Es bedeutete mir und Taiki sehr viel, dass sie heute da war.

„Amy Mizuno, willst du den hier anwesenden Taiki Kou zu deinem rechtmäßigen Mann nehmen? Ihn lieben und ehren bis dass der Tod euch scheidet? So antworte mit Ja“, stellte mir der Pfarrer die Frage.

„Ja, ich will“, antwortete ich.

„Dann erkläre ich euch beide hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut küssen.“

Taiki und ich wandten uns einander zu und küssten uns.

Hinter uns wurde Beifall geklatscht und als wir den Kuss lösten, wurden wir beide beglückwünscht und umarmt.

„Du bist eine wundervolle Braut, Amy“, sagte Alia zu mir und umarmte mich.

„Danke. Und auch danke, dass du mir geholfen hast.“

Sie lächelte mich an. Ohne ihre Hilfe würde ich heute nicht in diesem wundervollen Kleid hier stehen. Bis spät in die Nacht hatten wir noch an den Feinheiten gearbeitet.

Das Kleid war aus zartblauer Seide gefertigt und über die Brust waren silberne Pailletten angebracht worden. Jede einzelne von Hand. An der Rückseite des Kleides hatten wir eine Schleife angebracht, die ebenfalls zartblau war.

Taiki trug einen schwarzen Anzug und ein weiß-silbernes Hemd. Aus der Jackettasche schaute eine rote Rose.

„Kommt. Euer Auto wartet“, machte mich Serenity darauf aufmerksam.

„Viel Spaß“, rief Alia uns nach, die bei ihrer Prinzessin stand.

Ich lächelte sie an und dankte ihr noch einmal im Stillen. Dann stieg ich mit Taiki in das Auto, welches uns zum Flughafen und somit in die Flitterwochen brachte.

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Das war der Monster OneShot.

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein Kommentar.

Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.
 

Bis bald und leibe Grüße

Lysira



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