Ein steiniger Weg bis ins Glück von Tamaha (Alternativ Version zu 'Ein steiniger Weg bis zur Liebe') ================================================================================ Kapitel 10: Charlotte Rosing ---------------------------- ~ Chap. 10 Charlotte Rosing Es war etwa ein halbes Jahr nachdem Darryl das Licht der Welt erblickt hatte. Seit einer Woche durfte Harry sich ganz offiziell als Auror bezeichnen. Er hatte die Prüfungen und Probezeiten mit Auszeichnung bestanden, auch die Ergebnisse die er als Medi-Zauberer erzielt hatte waren durch und durch gut. Heute hatte er seinen ersten gefährlichen Auftrag gehabt, zumindest angeblich. Es waren noch einige andere Neue Auroren dabei gewesen, als der Auftrag kam. Ein Experiment war schief gegangen und ein recht ungelenkes Wesen, das immerzu Feuer spuckte, alles was ihm in die Quere kam anknabberte und in einem weiten Umfeld fauligen Gestank verbreitete, war auf dem besten Weg in Richtung Muggel-London. Eigentlich war gerade Harrys Schicht vorbei und wollte seinen Sohn vom Kindergarten abholen. Er war dankbar für die Hilfe, die ihm seine Freunde zukommen ließ, aber wollte nicht unnötig zur last fallen, daher hatte er Darryl in einem Muggel-Kindergarten angemeldet. Außerdem war es bestimmt gut für Darryl, schon früh mit anderen Kindern zusammen zu sein. Als Harry als Nachzügler bei dem Wesen ankam, waren bisher nur anderen Newbies wie er zugegen. Die ganzen anderen erfahrenen waren schon bei ihrer jeweiligen Schicht und auf der suche nach noch immer unruhestiftenden Todesser. Es war merkwürdig, die ganzen anderen Auroren um ihn herum hatte die gleichen Prüfungen und dergleichen hinter sich, aber trotzdem konnten sie nicht Herr der Lage werden. Er begann mit seiner Arbeit, als er sah, wie das Wesen anfing, in ein Haus zu beißen. Er rief einigen der Auroren Anweisungen entgegen, denen auch gehorcht wurden, froh darüber, dass zumindest einer wusste, was es zu tun galt. Zum Schluss konnten sie das Monster bändigen, in dem auf ihn etliche Eiszauber niederprasselten. Es wurde nicht Tiefgefroren, aber es war nicht mehr in der Lage, sein Feuer zu benutzen. Die Zerstörung die das Monster auf seinem Weg angerichtet wurde, wurde mit einem sehr starken Reparo ungeschehen gemacht und mit einem Sturm- und darauf folgenden Geruchszauber konnte auch der Gestank von Fäulnis beseitigt werden. In seiner Aufgabe als Medi-Auror hatte er noch Erste-Hilfe bei Verletzten geleistet, ist aber anschließend so schnell wie möglich gegangen. Als er auf die Uhr gesehen hatte, saß der Schock tief. Der Zwischenfall hatte zu lange gedauert. Der Kindergarten hatte längst geschlossen. Und Darryl? Wie ein Gejagter wetzte er zum Kindergarten, hatte Reinigungszauber verwendet und sich Muggel-Klamotten angezaubert um einiger maßen den normen zu entsprechen. Als er dort ankam stand er vor einem dunklen verlassenen Kindergarten und die Türen waren abgeschlossen. Er fluchte, trat nach einem nahestehenden Mülleimer. Er stand dort im schein einer Laterne, lief im Kreis und überlegte Fieberhaft, was mit Kindern passiert, die nicht abgeholt wurden. Eingesperrt?! Jugendamt!? Polizei?! Noch immer vor Wut über sich selbst schäumend, schlug er seine Faust gegen die Glastür. Sie ging kaputt. Sich selbst dafür beschimpfend heilte er sie wie zuvor das Chaos der Feuer-Bestie mit einem weiteren Reparo. Da fiel ihm ein Zettel auf, der von Außen mit Klebestreifen* festgeklebt war. Darauf war eine Nachricht für ihn, aber musste erst mit einem Lumos nachhelfen, um erkennen zu können. Die Straßenlaterne bot wahrlich nur mäßiges Licht. Mr. Potter, Ihr Sohn Darryl ist sicher und wohl behütet bei mir in der Backerystr. 23. Sie erreichen mich auch unter 01835/ 557621XX Gez.: Charlotte Sophie Rosing Harry musste erstmal schlucken, sich beruhigen, in der Hoffnung, dass mit Darryl wirklich alles in Ordnung war. Dann kramte er in seinen Taschen nach dem Stadtplan, den er vorsichtshalber immer dabei hatte. Es war eine spezielle Anfertigung, die er mit dem Zauberstab vergrößerte. Dann entklappt er das gute Stück und nannte die Straße. Unweit des Kindergarten leuchtete auf dem Kartenlabyrinth aus Straßen -auch London genannt- eine Linie auf. Sie markierte die Backerystreet. Sofort machte sich Harry nun auf den Weg, wollte seinen Sohn nicht noch länger warten lassen. Auf dem Weg grübelte Harry noch, was ihn erwarten würde. Er hatte sich extra ein Muggel-Kindergarten ausgesucht, damit ihn niemand als Harry Potter identifizieren konnte und somit auch Darryl vor der Öffentlichkeit der Zaubererwelt geschützt war. Aber Charlotte... Diese Charlotte hatte ihn erkannt. Sie hatte ihm versichert, dass sie ihn nicht verraten würde, aber konnte er ihr trauen? Unwillkürlich musste er bei diesem Dilemma seufzen. Nach einer guten viertel Stunde war Harry an besagter Adresse angekommen. Er klingelte bei Rosing und wurde durch den Lautsprecher aufgefordert, in den dritten Stock zu kommen. Als er dort ankam, stand Charlotte bereits in der offenen Tür mit einem lieblichen Lächeln. Sie war wahrlich eine gut aussehende junge Frau, etwas kleiner als er selbst, mit ihren braunen Locken, die ihr bis zur Brust gingen, der zart anmutenden hellen Haut und diesen Augen. Die Augen hatten Harry schon bei ihrer ersten Begegnung gewundert. Sie waren Lila! Bevor Harry sie dazu befragen konnte, antwortete sie gleich, es seien Kontaktlinsen. Sie meinte mit einem beschwingten Lachen, dass sie es mochte, wenn ihr gegenüber nicht anders konnte, als ihr in die Augen zu starren. So ähnlich wie das wehrlose Kaninchen vor der Schlange sagte sie mit einem glucksen. Nach einer kurzer Begrüßung ließ sie ihn eintreten. Sie führte ihn in ihr Schlafzimmer. Darryl war eingeschlafen, daher hatte sie ihn auf ihr Bett gelegt. Vorsichtig trat Harry näher, während Charlotte in einen anderen Raum verschwand. Er kniete vor dem Bett und besah sich seinen Jungen trotz der Düsternis im Raum, er hörte Darryls zaghaftes Atmen und strich zaghaft eine Strähne seiner blonden Haare aus seinem Gesicht. Er murmelte ein 'Entschuldigung'. Er setzte noch einen sanften Kuss auf den Schopf des kleinen, um dann wieder aus dem Zimmer zu entschwinden, wollte er seinen friedlich schlummernden Sohn doch auf keinen Fall wecken. Im Flur lehnte er dann an die Geschlossene Tür, und war so sehr in Gedanken vertieft, das er gar nicht mitbekam, wie ihm Tränen über die Wangen rollten. Er war nur froh darüber, dass es seinem Sohn gut ging. Erst eine dampfende Tasse Kaffe lies ihn wieder zu sich kommen, die unter seine Nase gehalten wurde. Er sah zu Charlotte und nahm die Tasse an. "Danke", sagte er nur. Er sah auf seine Tasse und sagte dann wieder: "Danke, das du dich um Darryl gekümmert hast!" Sie schüttelte den Kopf und sagte dann: "Für den Helden der Stunde immer gern!" Harry sah sie nur verwundert an. "Obwohl, Held sein ist wohl wahrlich deine Berufung, so wie du die Situation mit dem geflüchteten Experiment gemeistert hast...", fügte sie noch hinzu. Als Harrys Gesichtszüge zu einem einzigen Fragezeichen wurde, lachte sie hell auf. "Es wurde im Zauberer-Radio davon berichtet, wie sich ihr großer Held wieder mal bewährt hat!", sagte sie schließlich mit einem kichern. Damit ging auch Harry ein Licht auf. Es kam also schon im Radio, dann war es Morgenfrüh bestimmt auf der Titelseite des Tagespropheten. Er verzog das Gesicht, er hasste es, auf der Titelseite zu landen, egal aus welchen Gründen. Er sagte es Charlotte, und die meinte dann, er habe sich den falschen Beruf ausgesucht. Daraufhin seufzte er resigniert. Sie setzten sich ins Wohnzimmer, wo sie sich dann einige Zeit lang schwiegen und Kaffe tranken. Wieder war er in Gedanken versunken, bis er sich räusperte. "Ich habe versagt!", teilte er ihr mit. Bestürzt schaute er auf sein Tasse, es war kaum noch etwas drin. "In wiefern hast du versagt?", fragte Charlotte, sie hatten doch gerade erst darüber geredet, was für ein Held er sei. "Bei Darryl", gab er zu denken, "bei Darryl hab ich versagt! Dabei sollte er wichtiger sein als alles andere!" Charlotte sah ihn eindringlich an. "Hör auf!", sagte sie bestimmt und schaute ihn etwas beleidigt an. "Wie bitte?", brachte er hervor. "Ich sagte: Hör auf! Hör auf, in Selbstmitleid zu baden! Du hast heute dutzende von Mensch gerettet! Es hieß, ohne dein Eingreifen hätte niemand gewusst, was es zu tun galt! Und dass du Darryl vernachlässigt hast, kannst du nun auch nicht mehr rückgängig machen! Wenn es dir nicht gefällt, was passiert ist, mach es das nächste mal halt besser! Außerdem, bin ich ja auch noch da, ich kümmere mich gerne hin und wieder um Darryl, wenn die Welt mal wieder einen Helden braucht!", jetzt sah sie ihn herausfordernd mit einem triumphierenden Lächeln an. Harry sah sie stutzig an. "Ich will dir nicht zur Last fallen", sagte er zögernd. Das wollte er wirklich nicht. "Hier geh es aber nicht um dich!", entgegnete sie ihm barsch. "Es geht hier um Darryl! Wenn du nicht willst das er vernachlässigt wird, sorg dafür das er sicher ist!" Harry starrte sie für eine Zeit lang an, dann nickte er. Es machte durchaus Sinn, was sie da sagte. Sie plauderten noch ein wenig mit einander, daher erfuhr Harry so einiges. Sie war so gerne mit Leib und Seele Kindergärtnerin, weil sie selbst keine Kinder kriegen konnte. Auch ihr Ehemann hatte sich von ihr scheiden lassen, weil sie einfach nicht Schwanger wurde, auch nicht mit speziellen Zaubertränken. Ihr Mann war Zauberer, daher kannte sie sich auch entsprechend in der Zaubererwelt aus. Bald war dann auch ihre Tassen leer, und Harry beschloss, mit Darryl nun nach Hause zu gehen. Er dankte ihr noch mal eindringlich, auf Darryl aufgepasst zu haben und sie einigten sich darauf, dass Charlotte sich um Darryl kümmern soll, wenn wieder so etwas unvorhersehbares passierte. Gesagt, getan! In der nächsten Zeit kamen immer wieder Ereignisse auf, wegen denen Harry gezwungen war, Darryl bei Charlotte zu lassen, aber genauso häufiger passierte es, das die drei in ihrer Freizeit etwas zusammen unternahmen. Charlotte und Harry verstanden sich ausgesprochen gut und sie erzählten einander alles mögliche. Harry hatte ihr die Umstände von Darryls Geburt erzählt, ebenso dass er auf Männer stand, dennoch musste er sich nach einiger Zeit eingestehen, dass er im Bezug auf Charlotte auch auf Frauen stehen konnte. Es dauerte nicht lange und die beiden wurden ein Paar und zogen zusammen, als Darryl etwa zwei Jahre alt wurde heirateten sie sogar. Nach sechs Jahren Eheleben wurde Charlotte schließlich krank, so krank, dass keine Muggel- oder Magiermedizin ihr helfen konnte und ein halbes Jahr später entschlummerte sie friedlich in den Tod. Für Harry und Darryl war das eine äußert schwere Zeit, nur langsam konnten sie nach dem Verlust und der Leere die Charlotte hinterlassen hatte hinweg kommen und wieder in den Alltag zurück finden. -tbc... Hey, entschuldigt diese riesige Verspätung! Irgendwie war dieses Kapitel ein richtiges Deadend... Deswegen auch zum Schluss die nüchtern beschriebenen Ereignisse. Hoffentlich geht das nächste flüssiger über die Tastatur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)