Does it feel like we've ever been alive? von Vampire-Mad-Hatter (Does it feel like we've ever been alive?) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Kapitel 9 Tropf... tropf.. tropf... Ein kalter Schauer lief über Jareds Körper und als er die Augen aufschlug hörte er es noch immer. Tropf... tropf... tropf... Langsam setzte er sich auf und hielt sich gleich drauf den Kopf, der heftig pochte. Er suchte nach der Ursache dieses Geräusches, fand sie aber nicht. „Ich bin doch wach? Wieso höre ich es noch immer?“ Tropf... tropf... Er hielt sich die Ohren zu um es nicht mehr zu hören. Tropf... tropf... tropf.. Er zog seine Beine eng an sich und wiegte langsam seinen Körper vor und zurück. „Du musst loslassen...“ Er konnte diese Worte nicht vergessen. „Ich kann nicht. Ich kann dich nicht gehen lassen.“ ein leises Schluchzen. Tropf... tropf... tropf.. tropf. Im Wohnzimmer Es war später Nachmittag und Shannon war wieder da. Gemeinsam mit Tomo saß er auf der Couch und stellte nun eine Frage, auf die Tomo keine Antwort hatte. „Liebst du ihn?“ Tomo wusste wen er meinte. Er hatte ihm schon gesagt, dass er ihr Gespräch letzte Nacht mitbekommen hatte. Shannon befürchtete eine neue Katastrophe. Jared war über Susans Tod noch nicht hinweg und jetzt kamen die neuen Gefühle. Er befürchtete einen neuen Zusammenbruch. Was sie beide nicht wussten, Jared war im Moment sehr nahe dran und bräuchte sie jetzt dringend. Aber keiner von beiden konnte ahnen, was gerade in seinem Zimmer geschah, nahmen sie doch an er schliefe. Nach Minuten des Schweigens, holte Tomo tief Luft und schaute Shannon an. „Ich weiß es nicht, Shannon. Ich...“ er fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Es sind Gefühle für ihn da, aber ob es Liebe ist? Ich weiß es nicht. Es ist so viel passiert in letzter Zeit. Vielleicht legt sich das Ganze wieder wenn hier Ruhe einkehrt.“ „Jared fühlt für dich auch etwas und er leidet darunter. Wir müssen aufpassen, dass er sich nicht wieder zurückzieht. Sei vor allem so wie immer zu ihm...“ Er wollte noch mehr sagen, doch plötzlich hörten sie Jared schreien. Schnell rannten sie in sein Zimmer. Er wiegte sich noch immer vor und zurück, schien aber jetzt wie ihm Wahn. Seine Augen glänzten vom Fieber und ein leichter Schweißfilm war auf seiner Stirn zu sehen. „Ich kann es nicht mehr hören, ich will das nicht mehr.“ Er schien sie gar nicht zu bemerken. „Jared? Hey, sieh mich an!“ Shannon fasste seinen Bruder an den Schultern und zwang ihn so dazu ihn anzusehen. „Bitte, mach, dass es aufhört!“ „Was soll aufhören?“ fragte Tomo ihn, aber er erhielt keine Antwort. „Dieses Geräusch...“ Und nun hörten sie es auch. Tropf... tropf... tropf.... „Jared, das ist vom Regen.“ Shannon versuchte seinen Bruder zu beruhigen, aber ohne Erfolg. So langsam wurde ihm ganz bange zu Mute. „Nein, das ist kein Regen. Es ist ihr Blut... ihr Blut, dass aus ihren Armen tropft...“ Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Jareds Zustand hatte sich wieder sehr verschlechtert. Immer wieder redete Shannon auf Jared ein, aber er kam einfach nicht an ihn ran. Shannon wurde immer verzweifelter und kam sich so hilflos vor. Sie mussten doch irgendwie an Jared rankommen. Sanft drückte Tomo Shannon beiseite und setzte sich neben Jared auf das Bett. Dieser schaute ihn mit seinen blauen Augen an. Er wiegte sich nicht mehr vor und zurück, er starrte ihn einfach nur an. Und langsam beugte sich Tomo zu ihm, legte ihm eine Hand in den Nacken und zog ihn näher zu sich. Shannon wollte schon eingreifen, als er sah was Tomo vor hatte, aber als er sah wie Jared die Augen schloss und sich dem Kuss hingab, lies er es. Der Kuss kam Tomo ewig vor. Als er sich von ihm löste, hatte er immer noch das Gefühl von Jareds Lippen auf seinen. Lange sahen sie sich in die Augen und er konnte sehen, dass sich Jared wieder beruhigt hatte. Dieser biss sich nun verlegen auf die Lippen und schaute auf seine Hände. Er wusste selber nicht was mit ihm los war. Er konnte dieses Geräusch, das sich als Regen rausstellte, nicht ertragen. Er hatte zwar mitbekommen, dass Shannon versucht hatte ihn aus diesen Wahn zu reißen, aber es kam ihm alles so verzerrt vor. Shannons Worte hatten für ihn keinen Sinn ergeben. Erst als Tomo zu ihm kam und er plötzlich seine Lippen auf seinen spürte, kam es ihm vor, als würde er aus einem Schlaf erwachen. Ein Seufzen von Shannon, lies ihn zu seinem Bruder sehen. Ein Schrecken durchfuhr ihn. Shannon schien um Jahre gealtert. Das Ganze hatte ihn sehr mitgenommen. Er hatte gehofft, das alles besser werden würde. Er war den Tränen nahe. Er hatte keine Kraft mehr. Sein Leben lang hatte er sich um seinen kleinen Bruder gekümmert, war immer für ihn da und jetzt konnte er ihm nicht mehr helfen und das machte ihn fertig. Traurig sah Jared zu seinem Bruder. Wieder hatte er ihm Kummer bereitet. Langsam rückte er zu Shannon und legte seine Arme um ihn. Zuerst schien es, als wolle Shannon ihn von sich schieben, aber dann schlang er auch seine Arme um ihn. Und endlich überwältigten ihn die ganzen Gefühle und er weinte all seinen Schmerz und die Ängste ihn zu verlieren aus. Tomo zog sich aus dem Zimmer zurück und lies die beiden alleine. Es dauerte eine Weile bis sich Shannon wieder beruhigt hatte. „Sorry...“ meinte er dann nach ein paar Minuten und wischte sich die letzten Tränen weg. „Es wurde mir gerade alles zu viel.“ „Schon wieder habe ich euch Kummer und Sorgen bereitet. Shannon?“ „Ja?“ „Ich hab wieder von ihr geträumt. Es war diesmal ganz anders. Wahrscheinlich hab ich gerade die letzte Situation mit Tomo verarbeitet, aber...“ Er biss sich auf die Unterlippe. Es viel ihm schwer darüber zu reden. Wie würde sein Bruder wohl reagieren, wenn er ihm sagen würde, dass er mehr als nur Freundschaft für Tomo empfand? „Sie sagte ich solle loslassen... Aber ich kann nicht... und sie meinte ich würde vor meinen Gefühlen davon rennen... und hätte Schuldgefühle...“ „Weshalb solltest du Schuldgefühle haben?“ Obwohl Shannon es sich denken konnte, wollte er es dennoch von Jared hören. Dieser nagte wieder an seiner Unterlippe. „Ich... ich glaub ich... ich kann das nicht...“ „Ist es wegen Tomo?“ Erschrocken sah ihn Jared an. „Woher...?“ „Woher ich das weiß?“ Ein Nicken von Jared. „Ich habe euch letzte Nacht gehört. Du kannst nicht vor deinen Gefühlen davon rennen und du brauchst vor allem keine Schuldgefühle zu haben. Sie wollte sicherlich nicht, dass du Schuldgefühle ihr gegenüber hast.“ Aber was wäre, wenn mein sehnlichster Wunsch wäre, dass du glücklich wärst? „Warum ist loslassen so schwer?“ fragend sah Jared seinen Bruder an. „Ich weiß es nicht, aber was ich weiß, ist, wenn du loslässt, dann fängt ein neues Leben für dich an.“ „Danke, Shannon!“ „Aber werde zuerst gesund. Was hast du vor?“ skeptisch sah er seinen kranken Bruder an. „Ich leg mich unten auf die Couch. Hier bekommt man nur das Gefühl, dass die Wände einen einengen.“ „Warte ich helfe dir.“ er wollte Jared stützen, aber dieser lehnte ab. „Ich bin krank, aber so krank nun auch wieder nicht.“ Langsam gingen sie runter ins Wohnzimmer wo Tomo in einem Sessel saß. Als er Jared sah, schaute er auf den Boden. Er konnte ihm jetzt nicht in die Augen sehen. Sie wollten Abstand halten, aber er konnte es nicht. Er hatte das Gefühl, dass seine Gefühle für Jared nach dem Kuss stärker geworden waren. Als sich Jared auf die Couch legte und sich in die Decke kuschelte, konnte er Tomos Blicke förmlich auf sich spüren. Jared wollte sicherlich darüber reden, aber Tomo konnte es nicht. Er stand auf und verließ das Zimmer um in sein eigenes zu gehen. Er musste mit jemanden reden, aber nicht mit Shannon und vor allem nicht mit Jared. Er überlegte nicht lange und wählte schnell die Nummer eines Freundes. „Hey, hier ist Tomo“ „Hi, ist was passiert?“ kam es beunruhigt zurück. „Nein, es ist nichts passiert.“ ein erleichtertes Aufatmen. „Hast du Zeit? Ich hab das Gefühl mir fällt die Decke gleich auf den Kopf.“ „Klar, in einer Stunde bei mir?“ „Ok, bis gleich!“ Er legte auf und machte sich gleich darauf fertig. Als er in den Flur ging und seine Autoschlüssel nahm, sah er Shannon lehnend am Türrahmen der Küche stehen. „Du gehst weg?“ „Ja. Ich fahr kurz zu Alex. Kann spät werden.“ „Ok.“ War alles was Shannon dazu sagte. Er konnte es Tomo nicht übel nehmen, dass er ging. Vielleicht war es ganz gut, wenn sich Jared und Tomo eine Weile aus dem Weg gingen. Jared verbrachte den Rest des Tages schlafend. Als Shannon ihm gesagt hatte, dass Tomo zu Alex gegangen war, bekam er als einzige Reaktion nur ein Nicken. Als es Nacht wurde, war Tomo immer noch nicht zurück. Sorgen machte sich keiner von ihnen. Erst als er am nächsten Tag immer noch nicht da war und nicht an sein Handy ging, wurden sie unruhig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)