Ein Schwur für die Ewigkeit von Lionness (Rose+Scorp FF by Lionness) ================================================================================ Schließlich hebt man ab und was bleibt zurück? ---------------------------------------------- Hi liebe Leser, an allererster Stelle möchte ich mich für eure zahlreichen Kommies bedanken, dann für die vielen Favos, das macht mich echt stolz. Schließlich möchte ich mich für die Wartezeit entschuldigen, ich weiß wie ärgerlich das für einen Leser ist und bitte um Entschuldigung und ein klein wenig Verständnis. Ich kann nur sagen das eine allgemeine Hochschulreife nicht verschenkt wird und ich meinem ärgsten Feind nicht so viele Tests wünsche wie sie mich die letzten Wochen verfolgt haben. *grins* Ich hoffe ihr habt noch Interesse an Schwur. Es könnte sein das noch ein paar Rechtschreibfehler drin sind, wie gesagt meine Zeit war knapp, doch ich hoffe das sie dem Ganzen keinen Abbruch tun. Über eure Meinungen freu ich mich natürlich wie immer sehr. Viel Spaß bye Lionness --------------------------------------------------------------------------------- Ihr Körper spürte die Wärme welche sich unter die Decke verirrte, während ihre Augen nur schwer durch die milde Schwärze des Schlafzimmers fanden. Astoria schwieg als sich der starke Arm ihres Mannes um ihre Talje schlang, sie wusste in diesem Moment nicht mit der sanften Geste umzugehen. „Du bist wach.“ Es war weder Bestimmen noch Vorwurf in seiner dunklen Stimme zu vernehmen, weshalb sie entschied zu antworten. „Ja.“ „Natürlich bist du das, du wirst immer wach wenn ich Heim komme.“ „Richtig.“ Astoria hätte gerne mehr gesagt, mehr gewagt und auch mehr von dem warmen Körper hinter sich gesprürt, doch etwas in ihr traute sich nicht. Es war wie aus einem Traum zu erwachen falls man einen falschen Schritt tat. „Genauso wie du dich in einem Raum zu allererst nach mir orientierst.“ „...“ „ Oder die Tatsache das es noch nie geschehen ist das du mich vor anderen in Frage gestellt hast, genauso wie du gerne meine Hand nimmst wenn du spürst das mich Zorn überkommt.“ „R.r..richtig.“ Es viel ihr schwer die Stimme ruhig zu halten, der Schmerz in ihrer Brust löste sich immer mehr und Tränen die sie seit Tagen, ja schon seit Wochen niederrang traten hervor, sie wusste das es zu viel für ihn war, doch sie wandte sich ihm ruckartig zu und schlang ihre Arme um seinen Hals. Astoria konnte hören wie ihrem Mann ein Laut der Überraschung entwich und konnte dies sehr gut nachvollziehen, solche gefühlvollen Gesten waren nicht nur selten, sie waren für ihn auch schwer zu handhaben. Doch bevor die Unsicherheit zurückkehren konnte, fühlte sie das zarte Streicheln auf ihrem schmalen Rücken und dies allein reichte um ein schmerzvolles Wimmern über ihre Lippen zu lassen. „I..ich brau..che ihn Draco, ich brauche meinen Sohn, ich will ihn zurück. Ich kann nicht ohne Scorpius leben.“ Nur für einen Atemzug befürchtete Astoria das eine Abweisung folgen würde, doch ihr Mann belehrte sie nicht nur eines besseren oder übertraf ihre Erwartungen, nein er zeigte ihr mit den nächsten Worten auch das sein Vater nun vollkommen aus ihrer aller Leben verschwunden war. „Ich weiß, ich weiß und ich bereue was passiert ist. Ron Weasley hat mir Karten für das Drippel One Turnier in Hogwarts gegeben. Wir beide werden dorthin gehen und ich werde alles tun um unseren Sohn zurückzuholen. Alles, ganz gleich was es mich kostet.“ „Du weißt das ich dich Liebe oder Draco?“ Seine raue Hand erklomm ihre Wange und ließ den Daumen zart auf Wanderschaft gehen. „Ja, aber weißt du, das ich dich ebenfalls liebe?“ Seine Stimme glich einem Hauchen und doch war die Stille so überwiegend das seine Worte sich ungehindert in ihr Herz brennen konnten. „Manchmal..., manchmal weiß ich es.“ Schweigen legte sich erneut über sie Beide, doch Astoria spürte Wärme und Sicherheit, ein Gefühl dass schon sehr lange zurück lag und jetzt zurückkehrte wie ein alter, guter Bekannter „Es wird wieder öfter werden, ich gebe mein Bestes.“ Die restlichen Worte erloschen unter dem besitzergreifenden Kuss seiner Lippen und sie gab sich ihm hin wie es beinahe Jahre her schien. *** Ein Beben fuhr durch sein Herz, es stockte, flatterte und hüpfte fassungslos, während seine Augen vehement auf die Landschaft gerichtet blieben welche an dem Zugfenster vorbei flog. Liebe. Seine Finger spürten das kühle Glas unter der Haut und es prickelte angenehm zum Gegensatz seines heißen Oberkörpers. Ihm kam es vor als würde sich eine hitzige Schlange durch seine Eingeweide kämpfen. Er hatte von diesen besagten Schmetterlingen gehört, doch in seinen Augen, in seinem Bauch, fühlte es sich eher nach Ungeziefer an. Das Seufzen welches nicht nur der Verzweiflung sondern auch der Ratlosigkeit entstammte verschluckte sich im Tumult des Abteils. Ihm war bewusst das sein Schweigen irgendwann auffallen würde, doch noch waren Jake´s Erzählungen seiner Ferien im Mittelpunkt der Unterhaltungen. Er liebte sie. Seine grauen Augen wanderten unmerklich etwas weiter nach links um das Spiegelbild seiner besten Freundin zu erfassen. Ihr Lachen klang unheilvoll einnehmend in seinen Ohren und sein Herzschlag erhöhte sich ein weiteres Mal obwohl er es für unmöglich hielt. „Scorpius?“ Fragend zogen ihre braunen Augen die Seine in den Bann und er bemühte sich schweigsam einen fragenden Blick zu erwidern. „ Alles in Ordnung?“ Für eine Sekunde stockte er, doch das Rauschen des Windes durch das halb offene Fenster ließ den Moment verschwinden. „ Alles in Ordnung Rose.“ Ihr Lächeln wirkte für eine Sekunde wacklig, doch es verrutschte zu einem ehrlichen und er wandte sich erneut der Landschaft zu, sicher in dem Wissen das, dass nächste Schuljahr noch Schwierigkeiten für ihn bereit halten würde. Er liebte seine beste Freundin! Er konnte lieben?! Und er hatte keine Ahnung wie das funktionierte. Ungewollt und ungehindert glitten seine Augen erneut zu ihrem Spiegelbild das sich schemenhaft wie anmutig bewegte. Seine Finger kribbelten und in seinem Geist erinnerte sich sein Herz an jede Umarmung, jeden nahen Moment den sie geteilt hatten. Doch es war falsch, das was er jetzt spürte, was ihm vor die Füße gefallen war, als wäre es aus einer Wolke vom Himmel geflogen, durfte und wollte er nicht spüren. Es musste zwangsläufig alles verändern. Seine Freundschaft, sein Leben, sein Alles. Rose war für ihn Familie, doch er hatte sich nie gefragt welche Art von Familie sie nun eigentlich für ihn darstellte. Eine kleine Schwester die man beschützte, vor allem Unheil und gierigen Blicken? Eine Cousine die man respektierte und sich ihrer Sicherheit gerne verpflichtet fühlte? Eine Freundin die einer Familie am Nächsten kam, die es vermochte jeden Moment mit ihrer Ehrlichkeit und Anwesenheit zu verbessern? Doch, als die Frau an seiner Seite, die er heiraten könnte, mit der er Kinder wollte, diese Vorstellung hatte weder seinen Geist noch seine Seele je erreicht. Er hatte sie immer beschützen wollen, so hatte er zumindest gedacht, doch jetzt wurde ihm klar das sie Sein werden sollte. Egoismus hatte ihn dazu getrieben Albus und die Anderen von ihr fernzuhalten, warum er Ryan bis heute akzeptierte war ihm ein Rätsel. Der Gedanke an den Dunkelhaarigen reichte ihm um erneut in tiefe Gedanke zu verfallen, er konnte nichts tun, er wusste das Rose ihn liebte und er wollte ihr nicht das Leben zerstören. Nicht zu verhindern war das zynische Lächeln welches sich beinahe schon schmerzhaft auf seine Lippen legte, er hatte sich verliebt und litt bereits jetzt unter einem Schmerz der dem gegenüber seinem Vater sehr nahe kam. Wie hatte er all die Jahre so blind sein können? Seit dem Beginn ihrer Freundschaft war er sich ihrer Schönheit stets bewusst gewesen, doch trotzdem war seinem Herzen nie in den Sinn gekommen einen schnelleren Takt, einen höheren Klang anzunehmen um ihm rechtzeitig seine Gefühle zu verdeutlichen. Er war ein blinder Narr, ein Trottel mit kalter Maske und schlussendlich ein Clown mit schmerzendem Herzen. *** „Wird es immer so sein?“ Schier lautlos mochte die Frage in dem viel beschäftigten Cafe erklingen, während Hermine sich um eine gute Antwort bemühte. Menschen und junge Kellnerinen huschten mit einem breiten Lächeln auf den Lippen durch die Stuhlreihen. Gäste suchten in der Wärme Unterschlupf und ließen sich von frischem Kaffe und gutem Kuchen die Seele aufgehen. Die Braunhaarige schenkte einem kleinen Mädchen das mit ihrer fröhlichen Art sie an ihre eigene Tocher erinnerte ein ehrliches Grinsen, ehe sie zur Antwort ansetzte. „Möglich, sowohl das Eine als auch das Andere, schließlich ist doch alles möglich.“ So sagte doch ein Sprichwort, wie die Braunhaarige sich zu erinnern versuchte, während ihre Gegenüber ein feines Lächeln präsentierte und somit deutlich machte das jene Antwort doch angemessen gewesen war. Astoria genoss den Augenblick, das helle Gelb der Wände harmonierte sehr schön mit den beschen Sesseln auf denen es sich viele Menschen bequem machten. Es war nicht einfach den Trubel auszublenden, denn der Zucker all jener wunderbaren Torten auf der Theke schien die Gemüter aufzuwecken. „Ich hoffe es. Als Draco mir von dem geplanten Besuch auf Hogwarts erzählte, konnte ich es erst nicht glauben. Mir war es so als habe er mit den Jahren gelernt die Schule hinter sich zu lassen und auch keinesfalls vor gehabt zurück zu sehen. Jetzt für Scorpius eine derartige Ausnahme zu machen gibt mir Hoffnung.“ „Als wahres Wunder möchte ich den Besuch von Ron bezeichnen, das er Draco diese Karten gegeben hat, ohne sich oder ihn zu verletzen sollte eigentlich in die Geschichtsbücher eingehen. Ich muss wohl zugeben und gleichermaßen stolz sein das selbst mein Kindskopf von Mann es geschafft zu haben scheint, erwachsen zu werden.“ „Also wird es wohl nicht immer so sein Hermine. Von der Einsamkeit und dem Schmerz der letzten Jahre scheint nur noch ein brennender Funke in meiner Brust übrig zu sein und ich halte es für möglich das er ihn löschen wird.“ „Glaub mir, Draco wird das Richtige tun und mit etwas Glück und Einsicht, wirst du deine Familie zurück erhalten.“ Für einige Sekunden schwiegen beide Frauen und schwelgten in Gedanken die sowohl bedrückend als auch beglückend sein konnten, wenn man nur die richtige Betrachtungsweise heranzog. Astoria Malfoy ließ weder von ihrer Ruhe noch von ihrem erfreuten Lächeln ab. „Wie geht es Rose?“ Geprägt von einem Gefühl mütterlicher Liebe ließ Hermine ihre Kaffeetasse sinken und versuchte Worte für einen Gedanken zu finden den sie noch niemals gewagt hatte laut auszusprechen. Der jedoch jetzt, genau in jenem Moment nicht besser anzubringen war. „Ihr geht es gut. Jedoch glaube ich das Rose noch nicht wirklich zu begreifen scheint das die Liebe welche sie sucht, nicht unbedingt das Gesicht hat das ihr heute gegenüber steht.“ „Ryan Blaire. Er ist nach Erzählungen ein stattlicher junger Mann, mit außerordentlichem Verstand und großer Courage.“ „Ja das ist er und als jungen Mann mag und schätze ich ihn sehr. Doch ob es nur meine Meinung sei oder nicht, ich glaube das Rose einfach noch nicht gespürt hat das Liebe auch andere Seiten als nur Anziehung zeigen kann.“ „Freundschaft?“ Zustimmend nickte die Weasley auf die doch eigentlich nicht ernst gemeinte Frage, beide Frauen hatten sich oft genug unterhalten in all den Jahren um zu wissen das sie doch in jener Hinsicht auf gleicher Wellenlänge schwebten. „Gehe ich Recht in der Annahme das dir wohler bei dem Gedanken wäre, deine Tochter würde mehr Interesse an ihrem besten Freund, meinem Sohn, zeigen?“ „Wäre das verwerflich?“ Fraglich zogen sich die feinen Augenbrauen in die Höhe und schafften es Deckung unter dem lockigen braunen Pony zu suchen, was Astoria wie so oft fasziniert mitverfolgte. „Nein Hermine und ich bin mir auch ziemlich sicher das du es selbst bei einer offensiven Frage seitens Rose nicht wagen würdest einzugreifen. Doch so interessant und schön deine Vorstellung der Dinge auch sein mag, so solltest du bedenken das Liebe, sowohl zum Entstehen als auch finden, mehr als nur einen Atemzug benötigen kann. Gerade du solltest das wissen.“ Lachend begann Hermine ihren Kopf und auch ihre lange Lockenpracht zu schütteln. „Ja da hast du recht, doch ich hätte auch nie gedacht das, dass warten auf Rose offene Augen und Gefühle mich noch mehr zermürben würde als die Jahre meiner eigenen Blindheit.“ „Ich habe mich um entschieden.“ Irritert und aufmerksam musterte die Weasley die freundlichen Gesichtszüge Astorias und wartete dabei geduldig auf eine weitere Erklärung. „Nun, vielleicht sollte es tatsächlich immer so sein, immer wie heute.“ Und beide Frauen schmunzelten sich über die geringe Weite des Tisches an, ihnen verblasste das Treiben um sie herum, es verlor an Gewicht in ihrer doch zumindest halbwegs heilen Welt. *** „ Es freut mich außerordentlich alle Schüler der vergangenen und auch der neuen Jahrgänge hier an Hogwarts begrüßen zu dürfen. Für die Erstklässler noch einmal die Warnung des Nachts keine Besuche in den verbotenen Wald zu unternehmen, diesbezüglich sei gesagt das er seinen Namen nicht ohne Grund trägt. Hinzu möchte ich eine erfreuliche Nachricht an alle Schüler weitergeben, das Drippel One Turnier, so wurde entschieden, wird auf unserem ehrwürdigen Boden ausgetragen, ich möchte dazu sagen das ich von all meinen Schüler einwandfreies Verhalten und größte Hilfsbereitschaft erwarte. Zum Kapitän und Sucher unserer Schulmannschaft wurde Scorpius Malfoy ernannt.“ Großer Beifall rauschte durch die Halle und das obwohl es eigentlich unüblich für uns Schüler war unseren Direktor zu unterbrechen, welcher mit erhobenen Händen erneut um Gehör bat, während ich meine Augen fest auf Scorpius gerichtet hielt. Seine Wangen waren nicht gerötet und doch meinte ich das er innerlich rot geworden war, seine Verlegenheit und auch sein Stolz waren warm und kräftig spürbar. „Bitte meine Schüler, ich möchte gerne noch die anderen Spieler aufzählen. Des weiteren wurden ausgewählt aus Slytherin, Rose Weasley, Neleah Zabini als Jägerinnen und Jake Parkinson als Treiber. Ebenso qualifiziert haben sich aus Gryffindor Albus Potter Jäger, Katherine Bell als Treiberin und schlussendlich aus Ravenclaw, Lina Mandez Hüterin.“ Mir war es unangenehm unter der Aufmerksamkeit und dem Applaus zu stehen, im Gegensatz zu meinem besten Freund wurde ich rot und spürte kräftige Verlegenheit, die erst nachließ als Jake seinen Arm um meine Schultern schlang. „Das wird ein Spaß, wir fegen die Alle weg!“ Natürlich hatten wir gewusst das man uns als Vertreter Hogwarts gewählt hatte, diese Information hatte in unseren Briefen gestanden, doch mit Albus als Jäger spielen zu müssen war nicht gerade etwas das mich in Freudentaumel ausbrechen ließ. „Das Turnier wird am letzten Wochenende des Novembers ausgerichtet, unser internes Quidditchturnier wurde durch Entscheidung des Lehrerrates erst einmal einstimmig abgesagt und allein die Zeit wird weiteres Vorgehen zeigen. Bitte bedenkt das wir als Ausrichter dieses Turniers repräsentative Pflichten haben werden, jegliche Karten für die Spiele sind bereits soweit sie nicht für unsere Schule vor reserviert worden waren, ausverkauft. Genauere Planungen und Details werden in einigen Wochen besprochen, ich weiß ihr alle hattet einen langen Tag. Noch kurz möchte ich unsere beiden Schulsprecher bekannt machen ehe ich euch endlich zum Essen kommen lassen werde. Aus Ravenclaw Celina Redfield und aus Slytherin Scorpius Malfoy. Nun denn, guten Appetit euch Allen.“ Ich griff zögernd zu und beobachtete dabei Neleah, die sich ungewöhnlich höflich mit Jake unterhielt, nicht das es mich störte, es machte mich nur skeptisch. Ein weiterer Grund mich unwohl zu fühlen waren die dunklen Wellen die mir entgegen schlugen wenn ich mich auf Scorpius konzentrierte. Ich verstand nicht was passiert war, die Ferien bei uns hatten ihm gefallen, das hatte ich gespürt und trotzdem wirkte es plötzlich auf mich als würde etwas nicht stimmen. Seufzend fuhr ich mir durchs Haar, warum musste ich mir immer so viele Gedanken machen? „Willst du nichts essen?“ Jake´s Augen funkelten tief, als würden sie sich in meinen verirren und ich war mir sicher das er jetzt genau das versuchte, was ich sonst tat, allerdings tat ich dies mit einem Lächeln ab. „Ich esse eben langsamer als du!“ Meine Äußerung sorgte für allgemeines Gelächter am Tisch und sogar Scorpius stimmte mit ein. Es war vielleicht doch alles in Ordnung und meine Gedanken, sowie meine Gefühle spielten einfach verrückt. Ich kam nicht umhin mich zu fragen ob es nicht sogar vielleicht nur an mir lag, im Moment schien ich nur Fragen zu kennen aber nie eine Antwort. Was sollte auch nicht stimmen, ich konnte meinen Freunden vertrauen und wir konnten schon immer über alles sprechen. Ja, genau und warum konnte ich meinen eigenen Worten nicht glauben? *** Es war für den großen Harry Potter beinahe ein fremdes Gefühl seine beiden besten Freunde in sein Haus einzulassen. Denn seit dem großen Drama um seine Nichte Rose und das unmögliche, ja schon fassungslose Benehmen seiner beiden Söhne, waren die Treffen untereinander seltener geworden und in seinem Haus fanden sie eigentlich gar nicht mehr statt. „Hallo, kommt doch herein.“ Freundlich und augenscheinlich selbstsicher begrüßte Harry erst Hermine und anschließend Ron, doch so sicher fühlte sich der Retter der Zauberwelt gar nicht. Es war anders geworden in den letzten Wochen, schließlich war das was passiert war nichts dass man an einem Tag aus der Welt schaffte. Er bemerkte deutlich das Ron ebenso nervös war, denn er sah sich öfter als nötig in dem unveränderten Flur um, ehe er ins Wohnzimmer ging um seine Schwester zu begrüßen. Es war Hermine die Harry aus seinen Gedanken holte. „Hört endlich auf damit, ihr beide seit mit dieser ekalhaften Vorsicht einfach nicht zu ertragen. Rose geht es gut, deine Söhne bereuen und sie sind alle noch jung. Findet euch mit diesem dummen Fehler ab und werdet wieder normal.“ Es war nicht wegen dem was sie sagte, sondern wie sie es sagte, so entlockte sie ihm das erste ehrliche Lachen seit Wochen und Hermine schenkte ihm eine zweite Umarmung. Eine Umarmung die er von früher kannte, die immer noch die selbe war, die ihm in den schwersten Zeit seines Lebens beigestanden hatte. „Du hast recht, komm.“ Er zog die Braunhaarige vorsichtig mit sich und trat ohne scheu auf den Rothaarigen zu um ihn zu fragen wie es bei der Arbeit lief. Erst mit der selbstsicheren Frage schien der ehemalige Held selbst, zu bemerken das auch Ron dieses bisschen Vertrauen einfach gefehlt hatte. „Gut, es ist viel los, aber da Scorpius, Hugo und auch Rose wieder in Hogwarts sind, ist die Ruhe zu Hause eine wirklich gute Erholung.“ „Ich weiß was du meinst, die Ruhe ist immer etwas anders wenn man die Kinder noch im Haus spürt. Das ist einerseits beruhigend aber andererseits auch eine Beschäftigung, weil man automatisch an sie denkt.“ Grinsend ließen sich die beiden Männer auf dem Sofa nieder, während Ginny und Hermine in die Küche verschwanden. „Und in der Aurorenzentrale?“ Harry entlockte die Frage ein leises Seufzen. „ Wir hatten in den letzten Tagen zwar einige Überfälle, aber um ehrlich zu sein sind sie nicht sonderlich Besorgnis erregend. Eigentlich sollte man sich schon fast sorgen um den Beruf des Aurors machen.“ Lachend klopfte sein Freund ihm auf die Schulter, ehe er kopfschüttelnd zur Erklärung für seine Belustigung ausholte. „ Nichts für Ungut Harry aber das klingt sehr danach, das du gerne Voldi zurück haben willst.“ Jetzt stimmte auch der große Held ein und klopfte sich auf die Knie. „Ja sicher Ron, das ist das Letzte was ich mir Wünsche.“ „Aber dir fehlt die Action.“ Führte Ronald Weasley fort und der Potter musste ihm leider grinsend zustimmen. „Ja.“ „Um ehrlich zu sein ist das Unsinn Harry.“ „Wieso?“ Empörte sich der Schwarzhaarige und die Antwort seines besten Freundes holte nicht nur die alte Freundschaft wieder in die vier Wände, sie war auch typisch Ron. „Na für solche Verfolgungsjagden bist du doch eh schon zu alt.“ „Na vielen dank auch.“ „Bitte bitte, einer muss ja auf dich aufpassen.“ „Es tut mir Leid.“ Das Lachen erstarb plötzlich und Überraschung brach sich auf den Gesichtern der beiden Männer, während ihre Augen auf die Tür gerichtet waren. Harry besah seinen Sohn mit einem stolzen Blick, denn er spürte wie schwer es James fiel jetzt vor die Augen seines Onkels zu treten. Ruhe quetschte sich in das kleine Wohnzimmer wie ein unliebsamer Gast den man lieber vor der Haustür gelassen hätte als ihn einzulassen. Viel zu prägnant um ihn zu ignorieren und nicht feindlich genug um unhöflich zu werden. Ein Spannung die schier unerträglich werden konnte. „Setz dich Junge.“ Ron wies auf den Sessel neben sich und James Potter schritt langsam zu seinem Platz. Kaum das er sich niedergelassen hatte wiederholte er seine Worte. „Es tut mir Leid Onkel Ron, ich und die Anderen... oder nein eigentlich nur ich habe einen Fehler gemacht...“ Harry erhob sich und verließ nach einem kurzen Nicken das Wohnzimmer, sein Sohn musste da allein durch. Er hoffte das es klappen würde, obwohl er sicher war das es allein an Rose war seinen Kindern zu verzeihen. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Sie war ganz allein in diesem Schloss, keine Freunde und ohne Familie!“ „Ich habe geglaubt das sie nur Freunde finden würde wenn man sie mit keinem Gryffindor sehen würde. Das ihr nichts passiert, dafür habe ich gesorgt. Ich habe mit Jaden Nott einen Deal gemacht damit man sie in Ruhe lässt. Allerdings ist ein Gefallen bei Slytherin nie umsonst, ich musste ihm Versprechen das ich und die Anderen keinen Kontakt und keinerlei Einfluss haben würden. Von all meinen Cousinen war Rose mir die liebste und ich weiß genau das es bei Albus nie anders war aber Freundschaften zwischen Häuser wie Slytherin und Gryffindor waren nicht geduldet.“ James atmete tief ein und scheute aus Scham den Blick seines Onkels. Er hatte es gut gemeint doch das änderte nichts daran das sein Vorgehen ein Fehler war. „Das du wütend auf mich bist ist vollkommen richtig, ich mag es nicht aber ich akzeptiere es. Nur sei Albus nicht böse, er hat sehr darunter gelitten und nur auf seinen großen Bruder gehört. Ich habe in all den Jahren soviel Wut auf die Schlangen empfunden das mich immer mehr Vorurteile beherrscht haben. Doch nicht alle Slytherin sind falsch oder böse und selbst Jaden hat ja damals mit dem Deal schon den Unterschied bewiesen. Ich habe damals nur nicht verstanden das seine Bedingung keine Gemeinheit sondern eine Notwenigkeit darstellte um jenen Schutz, um den ich bat, überhaupt gewährleisten zu können.“ Der Potter sah langsam von seinen verschränkten Händen auf und war überrascht als er ein Schmunzeln auf den Lippen des Rothaarigen vorfand, das schon ein wenig unheimlich in der Situation wirkte. „Wie heißt das Mädchen?“ „Mädchen?“ Verwirrt und überfordert fuhr sich der Potter unter dem Lachen seines Onkels durchs Haar. „Junge, in all den Jahren ist mir mittlerweile eine Sache klargeworden, hinter den meisten großen Veränderungen eines Mannes steckt eine Frau. Nur sie können einem so den Kopf waschen das man sich nicht einmal selbst wieder erkennt.“ James schnaufte, lächelte jedoch Sekunden später verhalten. „Ihr Name ist Elizabeth Nott, sie war in Slytherin und in meinem Jahrgang.“ „Ah, verstehe. Nun da du so offen warst will ich auch so offen zu dir sein...“ Sein Onkel warf ihm einen bohrenden Blick zu, ehe er tief durchatmete und die Spannung aus seinem Körper fallen ließ. „Was ihr getan habt war dumm und schrecklich schmerzhaft für Rose. Ihr solltet euch bei ihr entschuldigen und nicht bei mir. Und was mich anbelangt so sehe ich das Ganze als vergessen. Macht nie wieder so eine Dummheit.“ „Versprochen.“ „Gut!“ Freundschaftlich legte der Ältere nach dem Aufstehen die Hände auf James breite Schultern. „Deine Mutter hat sicher das Essen fertig, komm.“ James wusste das es nie ganz vergessen werden würde aber jetzt konnte er Heimkehren ohne Angst davor zu haben. Und das war beruhigend. *** „Ich bin in solchen Gefühls-Dingsda ja kein Spezialist aber ich möchte doch wetten das irgendwas nicht mit dir stimmt... Also was ist los?“ Lauernd sah er auf seinen besten Freund hinab der in den letzten Wochen immer abwesender und zurückgezogener wirkte. Es war spät an diesem Mittwoch Abend und unter dem leisen Knistern des Kaminfeuers herschte eine angenehme Stille, die er selbst erst nach längerem Zögern durchbrochen hatte. Scorpius sah nur langsam von seinen unzähligen Unterlagen des Schulsprechers auf und in seinen Augen war keine Spur der Erschütterung oder Unbehagens zu lesen. Obwohl Jake praktisch genau auf diese Zeichen gelauert hatte, war er nicht einmal enttäuscht oder gar überrascht darüber das eben diese nicht dort waren. „Scorpius, wie lange kennen wir uns jetzt schon? Glaubst du tatsächlich diese Maskerade wirkt bei mir?“ Kopfschütteld und seufzend ließ der Blondhaarige seinen Zettel auf den Tisch segeln, um anschließend seine Mähne zurück zu streichen. „Wenn ich behaupten würde es wäre so viel zu tun als Schulsprecher, würdest du mich dann in Frieden lassen und gewillt sein diese banale Ausrede zu schlucken?“ Lachend schüttelte der Parkinson den Kopf und zündete sich eine Zigarette an, seine Augen bohrten sich in das eisige Grau. „Natürlich nicht.“ „Also gut...“ Das Scorpius mühe zu haben schien sein Problem auszusprechen ließ Jake das erste mal stutzen. Es war zwar nie so gewesen das sein bester Freund gerne mit seinen Sorgen zu ihm kam, doch trotzdem war es ihm auch nie schwer gefallen die Wahrheit zu offenbaren. Gespannt senkte er seinen Blick spielerisch, ja schon uninteressiert auf seinen Glimmstengel. „...ich habe mich in Rose verliebt!“ Es war nicht seine Absicht gewesen, doch ungewollt fiel ihm seine Zigarette zwischen Zeigefinger und Daumen hindurch auf den Boden. Wäre dort Teppich gewesen hätte dieser sicher eine großes Brandloch geziert, doch so blieb dem Parkinson hastig Zeit diesen noch wieder aufzuheben. „U..un..unsere Rose?“ Ein Nicken folgte auf die doch eigentlich dämliche Frage und im nachhinein musste sich der Dunkelhaarige auch fragen warum er von dieser neuen Tatsache eigentlich so überrascht war, denn tief in seinem Innern hatte er so etwas schon immer geahnt. Für ihn gab es zwischen Rose und Scorpius immer eine gewisse Anziehung, ein Band das mit dem Schwur nur noch größer geworden war. „ Und es stört dich?“ Der tiefe Blick und die zusammen gepressten Lippen waren dem Parkinson Antwort genug. „Warum bloß, es ist unsere Rose, das Mädchen welches besser fliegt als jeder Kerl. Das Mädchen das jedes andere Weib locker in die Tasche steckt und eine bessere Familie für dich ist als deine Eigene. Mal ehrlich, was willst du denn noch?“ „Was ist mit Ryan Blaire?“ Erneut stutzte Jake und diesmal war es an ihm fassungslos den Kopf zu schütteln. „Du bist weitaus besser als dieser möchtegern Slytherin, er mag ja in Ordnung sein aber was dich und Rose verbindet ist viel mehr als das was er da glaubt zu haben. Fang nicht an dich wie ein verliebter Trottel zu benehmen, sei ein Kerl, ein Malfoy und hol sie dir. Hör einmal auf meinen Rat, fang an zu kämpfen, denn glaub mir es gibt so gut wie keinen Menschen der sich mit dir anlegen möchte.“ Zähneknirschend sah Scorpius auf und Jake wusste genau das es auch nach hinten losgehen könnte, doch er sah es als wichtig seinem Freund einen Rat zu geben, den er selbst in Bezug auf Neleah früher gerne gehört hätte. „Du kannst mir glauben, besser man bereut etwas getan zu haben, als zu bereuen das nie etwas geschehen ist.“ „Reden wir jetzt noch von Rose oder sind wir schon bei Neleah?“ Schnaubend schnippste der Parkinson den Rest seiner Sucht in die halbe Glut und versuchte sich dann an einem lockeren Gesichtsausdruck, es machte ihm keinen Spaß über die Zabini zu reden. „Ich glaube bei Beiden aber du hast nicht ganz unrecht. Lange habe ich jetzt überlegt ob es sich wirklich lohnen würde alles an unserer Freundschaft für eine Nacht über Bord zu werfen. Aber mal ehrlich, vor kurzem kam mir ein starker Gedanke, wenn sie erst einmal diesem Anderen gehört, was bleibt mir dann noch von ihr? Wird sie mit ihren Kindern zum Saufabend bei mir vorbeischauen? Oder zu einem meiner Geburtstage kommen können ohne das es diesen Kerl dann stört? Seien wir ehrlich, wenn sie erst einmal geheiratet hat, dann habe ich sie sowieso schon verloren.“ Ernst erwiderte er den Blick seines Freundes ehe er sich erhob und seine Hände in den Taschen versenkte. „Lass uns kämpfen Scorpius, diese weinerliche Art und das Gejammere schadet unserem Image. Ich bin es Leid auf etwas zu verzichten das ich haben könnte und sieh es mal so, du könntest Rose sogar für immer haben wenn du dich nur voll darauf einlässt.“ Scorpius erhob sich ebenfalls und gemeinsam gingen sie zu ihrem Zimmer, es wurde bestimmt eine Stunde geschwiegen und die Dunkelheit lag bereits im Raum als der Blonde doch noch eine Antwort gab. „Also kämpfen.“ *** Ihre Augen glänzten und flackerten durch den Schein des Feuers, welches eine angenehme Wärme im heimigen Wohnzimmer des kleinen aber gemütlichen Hauses verbreitete. „Woran denkst du?“ Es war eine seltsame und unüberlegte Frage von ihm, doch auch in all den Jahren ihrer Ehe hatte der Weasley noch nie lange Schweigen können. „Ich frage mich ob er deine Karten auch wirklich nutzen wird.“ Er lauschte dem Seufzen das keinen Atemzug später ihrem Satz folgte. Gelassen legte Ron seinen Arm um die Schultern seiner Frau, welche sich auch so gleich an ihn schmiegte. „Es tut mir Leid das mich der Gedanke nicht los lässt, ich weiß dass du das hasst.“ Lachend zog er sie ein weiteres mal näher und schenkte ihrem braunen Haarschopf einen gehauchten Kuss. „Ich hasse schlechtes Wetter, nervige Kunden und alle Jungen die unserer kleinen Rose zu nahe kommen. Malfoy..., Malfoy dagegen ist wie etwas unangenehmes das man auch mal gern ignoriert aber trotzdem damit lebt...!“ Ron konnte das Schmunzeln auf Hermines Lippen beinahe spüren und fuhr fort. „Und ich glaube im übrigen er wird es tun, so abstrus es mir auch vorkommt, er liebt seinen Sohn genauso wie ich unsere Kinder und dich liebe, allein dass wird ihn antreiben.“ „Ich hoffe, Scorpius braucht ihn mehr als er zugeben will!“ „Ich habe den Jungen trotzdem gern im Haus, allerdings sollten die Malfoys über ihren Stolz springen, das gilt für Beide.“ Die warme Hand seiner Frau strich beruhigend über seine Brust und er wusste, das sie wusste, das er erneut wütend wurde. „Ich mag ihn auch Ron, er kann immer zu uns kommen, doch wir wissen wohl beide das wir Scorpius die Familie nicht ersetzen können.“ Die Wärme im Raum schien sich für ihn etwas zu verflüchtigen, ihm wurde bei solchen Tatsachen kälter. Er konnte sich so etwas kaum vorstellen, er hatte immer eine Familie, er kannte Trubel und Liebe. Seufzend nickte der Rothaarige ergeben. „Früher hätte mir das Leid getan aber ich glaube wirklich das Malfoy diesen Umstand richten wird.“ Für einen Moment wurde es ruhig und Ron vermutete sogar bereits das seine Frau eingeschlafen war, doch ihre nächste Handlung bewies ihm das Gegenteil. Ihre Hände schlichen sich in seinen Nacken und zogen ihn hinab als die Braunhaarige sich nach hinten auf die Couch fallen ließ. „Was wird das?“ Unabsichtlich klang seine Stimme verwirrt und gleichermaßen erregt. „Mein Lieber ich nenne das Sex mit dem Ehegatten. Natürlich nur wenn es dich nicht allzu sehr stört.“ Fröhliches Lachen rauschte an sein Ohr, das er ebenso erwiderte und seine Hände unter ihre Kleidung wandern ließ. Sein Gesicht näherte sich dem Ihren und sein Herz stolperte wie schon seit Jahren vor Freude und Aufregung. Vielleicht hatte sich ihr Körper leicht verändert, ein paar Lachfältchen und graue Haarsträhnen mehr, doch Ron spürte noch immer dasselbe. Das gleiche Herklopfen, die selbe Liebe. „Nein keineswegs, dich zu lieben ist mir ein Vergnügen.“ Schmunzelnd küsste sie ihn. „Auch die ganze Nacht?“ „Die ganze Nacht Herz.“ Von da an ließ seine Frau kein weiteres Wort mehr zu. *** Ich fühlte mich schon Tage zuvor nicht wohl, allein der Gedanke an ein gemeinsames Training mit Albus schnürte mir fast die Luft ab. In den letzten Wochen hatten die Vorbereitungen für das Turnier nicht nur Scorpius sondern auch den Rest der Schule eingenommen. Ich hatte viel mit der Aufbereitung der Zimmer zu tun, welche in einem neu angebautenm Trakt für die anderen Schulen bereitgehalten wurden. Der Tag wirkte grau und trist, passend zu meiner angespannten Stimmung, die ich schon seit dem Frühstück mit mir herum trug. Noch nie hatte meine Quidditchausrüstung so schwer gewogen wie in diesem Moment. „Rose kommst du?“ Ich beeilte mich meinen Umhang zu schließen um noch rechtzeitig und vorallem sicher das Ende der Treppe zu erreichen. Noch während ich zu Neleah aufschloss bemerkte ich Scorpius der eilig zum Ausgang schritt und nicht einmal wartete. Wieder, wieder spürte ich diesen dumpfen Schmerz in der Brust, so wie es seit Tagen oder wohl eher seit Wochen war. Am Anfang hatte ich geglaubt das er nur viel zu tun hatte, mit dem Turnier, der vielen Aufgaben des Schulsprechers, doch das war ein Irrtum. Ich hatte es gestern in seinen Augen gesehen, in der Eulerei als er mir beinahe auf die Füße trat und ich damit beschäftigt gewesen war einen Brief zu befestigen. „Nein Rose, heute kann ich nicht.“ „Tut mir Leid aber jetzt nicht.“ „Später.“ Seine Abweisung und Kälte tat weh, allerdings musste ich weiter machen, doch, so stark ich auch sein wollte, die Frage nach dem Warum blieb. Gemeinsam mit Neleah trat ich den langen Weg zum Quidditchfeld an, als wir dort ankamen war der Rest des Teams bereits da und Scorpius begann mit seinen Anweisungen, doch ich hörte kaum zu. Wenige Minuten später ging es in die Luft und ich hatte in der ersten Sekunde Probleme mich zu orientieren. Der Wind und die Kälte setzten mir ungewohnterweise stark zu, vielleicht wollte ich aber auch nicht einsehen das es eher meine innerliche Verfassung war. „KONZENTRIER DICH ROSE!!!“ Beinahe rutschte ich vom Besen als Scorpius raue und aufgebrachte Stimme mich erreichte, auch er hatte wohl Schwierigkeiten über den pfeifenden Wind hinweg zu sprechen, doch ich ignorierte ihn absichtlich. Der Quaffel fiel hinab und ich stürzte in einem halsbrecherischen Tempo hinab um ihn noch rechtzeitig abzufangen, das ich damit Scorpius Zorn nur weiter schürrte war mir klar. Ob er wollte oder nicht, ich konnte ihn noch immer spüren, jede seiner Emotionen. Es war unheimlich das Trauer und Einsamkeit verflogen waren um Kälte und Nichts zurückzulassen. Ich konnte mir nicht erklären was mit ihm passiert war, doch jetzt mitten im Sturz war es mir ebenfalls egal. Wenigstens für eine Sekunde. Meine Hand erfasste das rote Leder und ich riss gleich mit der anderen Hand den Besen hoch, ich spürte noch wie meine Fußspitzen das Gras striffen, doch es reichte nicht um mich zu verletzten. Dann ertönte wieder Geschrei, wütend und herrisch, wenige Sekunden später tauchte knapp vor mir die verbissene Miene von Scorpius auf „Sag mal spinnst du?“ „Wieso?“ Fragend und verwirrt sah ich ein Stück hinauf zu ihm, doch das brachte ihn anscheinend nur noch mehr in Rage. Er zeigte das ich absteigen sollte und nachdem ich das tat folgte er mir, die anderen Spieler blieben oben. Neleah wirkte aufgelöst und tauschte mehrmals besorgte Blicke mit Jake, noch ehe ich mich verteidigen konnte brach Scorpius laute Stimme wie ein unheilvolles Gewitter über mir zusammen. „Bist du vollkommen durchgeknallt? Solch ein Manöver bei diesen Wetterverhältnissen , willst du dich umbringen?“ Wütend über solch eine Behandlung stieß ich ihm grob den Zeigefinger in seine Brust, ich war es Leid alles zu schlucken Mir kam es vor als wären wir zurück gestolpert in die Jahre vor unserer Freundschaft. Ich wollte es nicht, doch vor lauter Zorn und Aufregung kamen mir Tränen. „Was redest du für einen Schwachsinn? Ja der Sturz war knapp aber ich fliege ja nicht erst seit gestern. Wenn einer spinnt dann du, du redest nicht mit mir, du ignorierst mich. Wenn ich dir was getan habe dann sag es mir einfach! Sind wir keine Freunde mehr.“ Ich hatte diese Frage überhaupt nicht stellen wollen, doch jetzt wo sie raus war musste ich mit einem Stechen in der Brust das folgende Schweigen ertragen. „... Verstanden Scorpius, ich habe es verstanden.“ Und damit rauschte ich in die Umkleide, ob er mir nachsah, ob er noch etwas sagen wollte, das wollte und konnte ich nicht sehen. Ich trat erst aus der Dusche nachdem ich mich halbwegs wieder beruhigt hatte und schlang mein Handtuch um den Oberkörper. Eine Stimme ließ mich zur Tür herumfahren, eine Stimme die mich an Zeiten erinnerte die anders waren, nicht besser oder schlechter, sondern anders. „Ist alles in Ordnung?“ „Albus...“ Mir versagte die Stimme, meine Augen fuhren seine wilde Frisur und die weichen Gesichtszüge meines Cousins nach, es war merkwürdig ihm so gegenüber zu stehen. „Ich habe euch streiten hören, geht es dir gut?“ „Hör auf damit, tue nicht so als würde dich so etwas kümmern. All die Jahre in denen du und die Anderen mich ignoriert habt, da wart ihr keinen Deut besser!“ Ungeniert ließ ich mein Handtuch fallen und hoffte das er aus Scham die Kabine verlassen würde, doch das tat er nicht, er kam auf mich zu, hob das Handtuch auf und legte es erneut um meinen Körper. Ich konnte die Wärme seiner Brust spüren, so dicht stand er vor mir, ehe er seine Arme um mich schlang und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Zischend entwandt ich mich ihm und sah augenblicklich wie seine Augen sich verdunkelten, Reue flackerte auf und doch konnte ich ihm nicht einfach verzeihen. Ich war es Leid immer die Verletzte, immer die Weiche zu sein. „Es tut mir Leid Rose, so unsagbar Leid.“ „Ach wirklich, war das vor dem Anschlag auf mich oder danach? Ihr habt mich irgnoriert, geschnitten, verletzt, war das nicht genug, willst du mich jetzt auch noch reinlegen?“ „Ich liebe dich Rose, du bist mir wie eine Schwester gewesen und ich weiß das ich einen Fehler gemacht habe aber bitte Rose, gib mir nur eine Chance es wieder gut zu machen.“ „Wie soll diese Chance denn aussehen?“ Albus trat einen weiteren Schritt auf mich zu um das Handtuch welches ich erneut zur Abwehr lösen wollte, wieder zurecht zu ziehen. „Zu aller erst lass dieses Handtuch wo es hingehört, ich bin erstens auch nur ein Mann und zweitens wird mir gerade bei diesem Gedanken schlecht. Außerdem würde es mir reichen wenn du mich nicht abweist, wenn du...wenn du mich überhaupt nur ansehen würdest.“ Es kam mir vor wie in Zeitlupe, als seine Finger mein Haar zurückstrichen und meine Wange liebkosten, Wärme wie aus einer alten Erinnerung krochen wieder hervor. Das war wohl der Grund warum ich nickte, ihm diese Chance aus dem hintersten Winkel meines Herzens gab. *** „Es ist nett von dir das du mir bei den Einkäufen hilfst, bald ist Weihnachten und wir haben noch gar keine Geschenke für die Kinder.“ Sie lief in einem schnellen Schritttempo aus dem Geschäft und brauchte einige Sekunden ehe sie erkannte das ihr Bruder Ron noch gar nicht so recht hinterher kam. Gerne hätte Ginny Mitleid empfunden, doch da sie noch allzu sauer auf ihren Mann über seine mangelnde Zeit war, sah sie in ihrem Bruder einen Verbündeten mit dem Feind. „Schaffst du das heute noch?“ Dieser schenkte ihr nur ein lautes Schnaufen auf die gemeine Frage und schien sich eher voll auf die Balance der sechs großen Kartons zu konzentrieren. „Nerv nicht und sag mir lieber für wen das Alles eigentlich sein soll, als ich das letzte mal nachgesehen habe hattest du nur drei Kinder.“ Lachend griff die Rothaarige jetzt doch nach einer Pappkiste und ermöglichte dem Älteren damit wenigstens eine geringe Sicht nach vorne, ehe sie schmunzelnd das nächste Geschäft anvisierte. „Natürlich sind da auch Geschenke für den Rest der Familie dabei.“ Obwohl es nur gebrummelt und durch den großen grünen Schal welchen er um seinen Hals geschlungen hatte, mehr undeutlich als deutlich war, hörte sie seine Meinung darüber trotzdem. „Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Zauberstab mitgenommen...“ „...oder mir wenigstens einen Fuß abgehackt.“ Lachend hielt sie, schwang ihren Zauberstab und entlastete ihren Bruder damit, in dem sie die Pakete selber hinterher fliegen ließ. „Warum hast du das nicht gleich gemacht?“ „Weil du ein Trottel bist Ron und weil du Harry´s Abwesenheit unterstützt wenn du dich zum Einkaufen gleich als Ersatz meldest. Obwohl nicht viel los ist in der Aurorenzentrale will ihm Niemand frei geben und er wehrt sich nicht dagegen, ich finde dass absurd.“ Das ihr Bruder sie eingeholt hatte bemerkte sie erst als dieser ihr seinen Arm um die Schultern legte und sie damit weiter Richtung Boutique schob. „Komm, kauf dir selber was schönes dann geht es dir gleich viel besser.“ „Warum sollte es mir dadurch besser gehen?“ „Na weil es auf Harry´s Kosten ist.“ Zufrieden mit dieser Aussicht klatschte Ginny in die Hände und trat gemeinsam mit ihrem doch eigentlich ziemlich cleveren Bruder in den teuren Laden. Danach würde es ihr ganz gewiss besser gehen. „Und wie ist dass?“ Stöhnend richtete sich der Weasley in dem eigentlich bequemen Sessel auf und versuchte Haltung zu bewahren, was wie seine kleine Schwester fand, ziemlich missglückte. „Das ist so genauso schön wie die anderen fünfundzwanzig Kleider der letzten anderthalb Stunden, bitte Ginny, tue mir den Gefallen und such dir jetzt einfach eins aus!“ Doch diese tat etwas vollkommen anderes, ihr Gesichtsausdruck wurde beklommener, weicher und schließlich raffte sie das schwarze Chiffon Kleid um sich neben ihren Bruder zu setzen. Das es um etwas ernstes gehen musste wurde Ron sofort klar, denn es war selten das seine Schwester weder lachte noch lächelte. „Ron...“ „Ja?“ „Es tut mir Leid Ron...“ „Was tut dir Leid?“ Deutlich erkannte die Rothaarige die Verwirrung in den blauen Augen ihres Bruders, was es ihr nicht unbedingt leichter machte etwas auszusprechen, was ihrer Meinung nach längst überfällig war. Schließlich hatte ihr diese Sache in den letzten Wochen schwer zu schaffen gemacht, ein schlechtes Gewissen war für sie nicht einfach zu ertragen. „Verzeih mir bitte das ich James und Albus glauben wollte. Ich wollte weder dich noch Rose als Lügner darstellen, ich wollte wohl nur meinen Söhnen vertrauen. Wirklich Ron, es tut mir Leid.“ Ginny japste erschrocken auf als ihr Bruder sie ohne Vorwarnung in eine enge Umarmung zog, sie versuchte ihm zu sagen das er ihr Kleid oder eher das Kleid der Boutique zerknitterte, doch das interessierte den Rothaarigen in keinsterweise. „Hör zu, es ist in Ordnung. Wahrscheinlich hätte ich in deinem Fall nicht anders reagiert, also vergiss es einfach wieder. Deine Söhne sind in Ordnung, dumm aber in Ordnung. Lass uns diese Sache begraben Gin.“ „Danke.“ Doch lachend wies er diese Dankbarkeit ab. „Dank mir lieber nicht, du musst jetzt dieses Kleid kaufen.“ Doch Ginny fand das es ein geringer Preis dafür war dass sie endlich wieder ruhig schlafen und ihren großen Bruder lieb haben konnte. *** „Ich will nicht darüber sprechen!“ Fauchte Rose und Neleah sah ihr aus sicherer Entfernung zu, während sie stolz ihre Arme verschränkte. Ihr beider Zimmer wirkte zu klein um solch eine geballte Wut in irgendeiner Form zu schlucken, doch die Schwarzhaarige sah dem Ganzen noch immer sehr ruhig zu. „Rose, du hast geweint, was ist los?“ Die Zabini versuchte einen Schritt an ihre beste Freundin heran zutreten, doch ihre Füße erstarrten als sich ein weiteres Mal Tränen in den schönen braunen Augen zeigten, Rose zitterte. Selbst aus vier Metern Entfernung sah die Schwarzhaarige wie die zarten Hände der Weasley sich zu Fäusten ballten und unaufhörlich zu beben begannen. „Was ist los mit dir, seit Tagen bist du still und zurückgezogen. Wir sind doch Freundinnen, wir können doch über alles sprechen!“ „Ach wirklich?“ Beinahe schon lauernd schlich die Rothaarige näher und zum ersten Mal seit sie ihre beste Freundin kannte, fürchtete sich Neleah vor ihr. „Natürlich!“ Empörte sie sich, doch Rose schien keineswegs zufrieden. „Nein, du hast nie wirklich über deine Probleme gesprochen selbst das mit deiner Verlobung hast du mir erst sehr spät erzählt. Warum? Vertraust du mir nicht?“ Erschüttert über solch eine Frage sah Neleah sprachlos in die braunen, eigentlich zarten Augen, die heute unglaublich verletzt wirkten. „...a..aber Rose, was ist los?“ Das Zittern wurde größer und als ein Schluchzen über Rose Lippen kam war Neleah da, so wie sie immer da sein wollte, für ein Mädchen das einer Schwester für sie am Nächsten kam. „Warum? Warum redet er nicht mit mir Nel, warum geht Scorpius mir aus dem Weg. Was habe ich falsch gemacht, ich glaube,..gl..aube wir sind keine Freunde mehr!“ Entsetzt über solch einen harten und schmerzhaften Ausbruch ihrer Freundin, legte sie dieser behutsam einen Arm um die Schultern. Sie mochte es nicht sagen, doch auch sie hatte bemerkt das der Blonde sich seit dem neuen Schuljahr anders benahm. „Hast du mit ihm darüber gesprochen?“ „Ich habe es ihm vorgeworfen, ja...“ Überrascht und neugierig schob sie ihre beste Freundin ein Stück von sich und schenkte ihr einen fragenden Blick. „Was hat er gesagt?“ „Nichts... er hat überhaupt nichts gesagt, kein Wort, nichts.“ Und erneut hallte Schluchzen durch den Raum das Neleah nicht stoppen konnte, obwohl ihr Herz mit blutete. Wenn es Rose schlecht ging, so hatte die Zabini stets das Gefühl mit zu leiden, den selben Schmerz zu spüren, doch meistens wusste sie diesen Umstand nicht zu ändern. „Vielleicht kann er es dir nicht sagen, vielleicht hat er ein Problem und möchte nicht darüber sprechen und vielleicht, vielleicht hat es gar nichts mit dir zu tun. Erst vor ein paar Tagen habe ich ihn mit Celina Redfield gesehen, die beiden scheinen sich mehr zu mögen als es für Schulsprecher notwendig ist.“ „Meinst du er mag sie und hat deswegen Kummer?“ Nur für eine Sekunde verebbten die Tränen und Neleah erkannte die besorgte, liebenswürdige Person in ihren Armen als die geliebte beste Freundin wieder, die sie so sehr schätzte. „Ja, warum nicht. Das würde auch erklären warum er so wenig Zeit hat, ich meine als Ryan noch hier war, da hattest du auch weniger Zeit.“ Sie fühlte sich schlecht als sie das erleichterte Funkeln in den braunen Augen erkannte, denn die Zabini glaubte ihren eigenen Worten nicht. Es war etwas anderes, doch sie würde diese Sache im Auge behalten. Allerdings behagte ihr der nächste Gedanke noch weniger, nämlich der das ein kleinwenig Hilfe des Parkinsons nicht schlecht wäre. Ärgerlich, wirklich ärgerlich. *** Es war so wunderbar wie es seltsam wirkte, nach all den Jahren wieder nach Hogwarts zurückzukehren. Hermine verglich es mit der Aufregung beim Heimkehren nach einer langen Reise. Das ganze Schloss war in festlichen Farben und mit großartiger Magie geschmückt. Man hatte es gar nicht leicht gehabt nach Hogwarts zu apparieren, wo doch so viele Menschen an diesem Tag das Turnier besuchen wollten. „Es sieht immer noch aus wie früher, man glaubt man wäre wieder auf der Schule.“ Sie nickte stumm und folgte Harry durch die Menschenreihen, Hermine war froh das man ihr und ihrer Familie Plätze auf der Gryffindortribüne gegeben hatte, zwar sah man die prägnanten Farben heut nicht weil ja Hogwarts und nicht nur die verschiedenen Häuser präsentiert wurden, aber dass tat dem Ganzen keinen Abbruch. Der Braunhaarigen wurde erst klar das sie ihren besten Freund aus den Augen verloren hatte, als man sie hart an der Schulter anrempekte, womit sie aus den Gedanken gerissen wurde. Wäre nicht wie aus dem Nichts eine starke Hand erschienen die ihren Oberarm umschlang, so wäre ein unangenehmer Sturz die Folge gewesen. „Verzei..., Draco!“ Überrascht sah sie in die kühlen Augen ihres neuen Kollegen. Sie hatten auf der Arbeit allerdings nie mehr über private Dinge gesprochen und das war Hermine recht gewesen. „Hallo...“ Für einen Moment wirkte es auf die Weasley so als wollte der Blonde noch mehr sagen, seine Lippen öffnen, doch er schluckte es stumm hinunter. „Ist Astoria auch hier? Ich hatte vermutet das ihr eher im ehemaligen Slytherinteil sitzen würdet.“ Hermine bemühte sich absichtlich um einen ungezwungenen Ton, doch sie war sich gleichermaßen klar das er ihren Versuch sofort durchschaute. „Sie hat bereits Platz genommen und wo …, wo ist dein Mann?“ Die Braunhaarige schmunzelte kurz, ehe sie zur Antwort ansetzte, es war komisch wenn ein Mafloy sich so bemühte. „Gut, er sitzt ebenfalls. Und dir, geht es dir auch gut?“ Seine Lippen verzogen sich zu einem harten Strich und die Braunhaarige vermutete das er nicht einmal bemerkte das sein Griff um ihren Arm sich festigte. „Ich hoffe es.“ „Du tust das Richtig, wirklich.“ Hermine spürte wie der Blonde sich etwas entspannte doch sie blieb verwundert das der Malfoy noch immer nicht seine Hand löste. Das Gedränge wurde stärker weil es nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff waren. Ehe es ihr möglich war ihn zu warnen, wurde diesmal der Blonde am Rücken erwischt und stolperte dabei verdutzt in sie hinein. „Alles in Ordnung?“ Sie hatte keine Entschuldigung erwartet, weshalb sie eher milde überrascht über die fast schon besorgte Frage war. „Ja, man hier ist aber auch ein Gerangel. Nun ja Ron macht sich sicher schon sorgen...“ Hermine versuchte sich abzuwenden , doch weder die Hand des Malfoy, noch seine Worte ließen dies zu. „Danke Hermine, ich habe deine Standpauke gebraucht und... du hattest recht.“ Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen und warme Freude wuchs in ihrer Brust, wie eine Blume die zur rechten Zeit ihre Blüten öffnete. „Auch wenn du es nicht gerne hörst Draco, dafür sind Freunde da.“ Der Malfoy schmunzelte, beugte sich knapp hinab und schenkte der schockierten Gryffindor einen Kuss auf die Wange. Lachend erklärte sich der Blonde noch während er sich von ihr abwandte und seine Hand in die Hosentasche versenkte. „Keine Angst Hermine, ich werde nicht weich. So konnte ich nur auf Nummer sicher gehen dass ich das letzte Wort habe.“ Mit diesem Satz verschwand er und ließ sie mit vor Empörung aufgeplusterten Wangen zurück. Nur ein Gedanke in ihrem Kopf, das ist ja wirklich wie in der Schule. *** Das Gewirr von Stimmen wurde leiser und dumpfte zu einem stetigen Brummen ab als Scorpius langsam die Tür der Kabine hinter sich schloss. Natürlich hatte man ihnen die beste Umkleide, mit dem größten Raum und seperaten Duschen gegeben und dafür war der Blonde mehr als dankbar. Die Spieler ließen sich ungewöhnlich ruhig auf den breiten Holzbänken nieder, während sie begannen ihre Ausrüstungen hervorzuzaubern oder aus zu packen. Er nahm den Platz welcher am nächsten zur Tür lag. „Hört zu, ich weiß das dieser ganze Zirkus da draußen ziemlich beeindruckend ist aber egal wen wir hier noch sehen, es ändert nichts an dem Talent was wir besitzen, wir können die Russen schlagen. Und, wir werden sie schlagen. Manche von euch halten mich sicher für einen erhgeizigen Perfektionisten und wisst ihr was, damit habt ihr vollkommen recht.“ Schmunzelnd erhob er sich und warf sowohl seinen drei besten Freunden, als auch seinen neuen Teamkollegen einen entschlossen Blick zu. „Ich bin besessen, ich will diesen Sieg und wenn ich etwas will, dann kriege ich das auch. Also ran an die Besen und wir zeigen den Russen wo es wieder raus aus Hogwart geht.“ Zustimmendes Kopfnicken und bejahen folgte ehe Jake sich zu ihm gesellte. „Kann ich dich was fragen?“ Langsam sah der Blonde von seinen stark abgenutzten Handschuhen auf, ehe er seinem besten Freund ein Nicken schenkte und diesem Platz auf seiner Bank machte. Der Parkinson warf mehr als einmal seinen Blick über die Schulter um sich zu vergewissern das auch alle anderen im Raum beschäftigt waren, erst dann ließ er sich mit dem Blonden gemeinsam nieder. „Warum hast du Rose noch nicht um ein Date gebeten, warum ignorierst du sie noch immer? Es ist jetzt schon November, wie lange willst du noch warten?“ Überrascht fuhr sein Kopf nach rechts, es zog kurz in seinem Nacken, so hastig hatte er reagiert. „Erstens, wie kannst du grade in so einem Moment an so etwas denken. Zweitens, warum muss das jetzt sein und drittens, was interessiert es dich?“ Seine Stimme wirkte kalt, schneidend, doch er bemerkte gleich das er damit Jake nicht schockte. „Erstens, jetzt oder nie, zweitens wann soll denn der bessere Moment kommen und drittens, denkst du nicht Rose bemerkt das du sie nicht wirklich mit einbeziehst? Was ist aus unserem Plan geworden?“ Ihr Gespräch wurde zwar nicht lauter, doch ihre Stimmen immer eindringlicher, seufzend fuhr sich der Malfoy durchs Haar ehe er seinen Kopf bedauernd schüttelte und seinem besten Freund beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. „Ich weiß wie sehr du es befürworten würdest, doch ich habe sie vor ein paar Wochen in der Eulerei getroffen. Sie schwärmt so sehr von Ryan, ich kann da nicht eingreifen. Weißt du, bei mir und Rose ist es anders als bei dir und Neleah. Rose und ich waren über fünf Jahre sehr enge Freunde, ja schon fast Seelenverwandte, ihr Wohl und ihre Freundschaft haben einen solch hohen Stellenwert das kannst du dir nicht einmal vorstellen. Du und Nel dagegen, überleg, kannst du dich überhaupt noch daran erinnern wie es war sie nicht zu lieben...?“ Das seine Frage berechtigt war, wurde ihm durch das betroffene Schweigen des Parkinson bestätigt, welcher für Sekunden sprachlos schien. „..Ich weiß es nicht.“ Schmunzelnd verstärkte Scorpius den Griff auf der Schulter seines Freundes als ihm die Fassungslosigkeit in der Stimme auffiel. „Und das ist gut so Jake, es ist in Ordnung. Du und Nel, ihr seit anders. Für mich kommt an allererster Stelle Rose´ Freundschaft und ihr Wohl, du und Nel verbindet schon immer Liebe. Ich kann kaum fassen das ich das jetzt sagen werde aber, tue alles, kämpf so gut du kannst. Denn ich glaube du wirst nie zur Ruhe kommen wenn du dieses Gefühl einfach sterben lässt.“ „..u.nd, was ist mit dir?“ Lachend löste Scorpius sich und sprang frohen Mutes auf die Beine. „Ich werde versuchen wieder Rose bester Freund zu sein, was denn sonst?“ Er sah wie Jake seine Lippen öffnete, doch kein Laut kam über seine Lippen, er schloss sie einfach wieder und der Blonde akzeptierte es. Ein lauter Ton brüllte sich durch die Wände, unterbrach jeglichen Rest des Gesprächs, ähnlich einem Löwen und verbissen wandte er sich dem Rest seines Teams zu, welche sich bereits erhoben und auf ihn zu schritten. „Bereit?!“ Es war keine Frage, er drehte sich und öffnete die Tür um das Getöse des Puplikums einzulassen, eine Gänsehaut überfiel seinen Rücken und er wusste einfach das es dem Rest seiner Teamkollegen ebenso erging. Noch beim rausgehen legte er einen Arm um Rose Schultern und zog sie einfach an sich, vergrub unter ihrem überraschten Laut seine Nase in ihrem Haar und genoss den sanften Geruch ihres Parfüms. Sein Wispern ging unter dem donnernden Applaus beinahe unter, doch er sah in ihren weit aufgerissenen Augen Erleichterung und Fragen. „Es tut mir Leid Rose, du bist das Beste was mir je passiert ist und ich hoffe das es wieder so werden kann, wie früher, wir beide.“ Ihr Nicken war verhalten und er strich unbemerkt die letzte Träne von ihrer Wange fort, bevor sie Jemand sehen konnte. Er hatte ihr weh getan mit seiner Unentschlossenheit und diesen Fehler wollte er nicht noch einmal begehen. Falls nötig würde er eben nur ein Freund sein. „In Ordnung Scorpius, dann lass uns gewinnen...“ Sie verzieh ihm zu schnell, doch er schwor sich das sie das nicht mehr bereuen würde. Jetzt galt es erst einmal das Auftaktspiel gegen Russland zu gewinnen. Mit knirschenden Zähnen und einem letzten Wangenkuss machte er sich auf den Weg zu Mittellinie. Sein Körper war bis zum zereißen gespannt, die kalte Herbstluft zehrte bereits auf dem Boden an allem was er trug und er war froh als Miss Spreakle die Pfeife endlich zu ihrem Mund führte. Seine Hand schmerzte noch immer von dem überaus harten Griff des stämmigen Russen, Alec Braskoc. Doch Scorpius schmunzelte bei dem stillen Wissen das es nicht seine Finger gewesen waren die beim loslassen verräterisch geknackt hatten. Davon würde der vorlaute Ausländer noch die nächsten Tage etwas haben. Die Aufregung fraß sich wie Gift durch seine Venen und da tat Scorpius seinen einzigen Fehler Er sah hinauf ins Puplikum, suchte eigentlich nur nach den Weasley´s welche versprochen hatten da zu sein, doch seine Augen schafften es nicht bis zu den wohlbekannten Seelenspiegeln. Und während der allzu bekannte Pfiff ertönte, sich seine Füße mechanisch vom harten Boden abstießen, verblasste das Jetzt vor seinen wirklichen Augen. Er sah nur noch das Gesicht seines Vaters, das Grau welches zu allererst unbekannt und schließlich furchteinflößend für ihn geworden war. Sein Körper hatte sich in die Luft bewegt, ja, aber sein Herz war wie ein zu schwerer Stein zurück geblieben. Sein Vater sah ihn zum ersten Mal spielen... Du hebst ab und was bleibt zurück? Der letzte Hauch von Zweifel, die geringste Spur von Angst und schließlich ein Funken Freude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)