Ein Schwur für die Ewigkeit von Lionness (Rose+Scorp FF by Lionness) ================================================================================ Manche Probleme wohnen daheim ----------------------------- Hi, hier ist also das neue Kap. Zu aller erst möchte ich mich für eure ganzen Kommies bedanken. Eure Kritiken oder viel mehr Wünsche werde ich im laufe der neuen Kaps umsetzten. Da ich nämlich bereits welche im voraus geschrieben habe, allerdings denke ich das ich bereits aus Zufall euren Wünschen näher gekommen bin. Ich wünsche euch viel spaß beim Lesen und hoffe weiter auf so ehrliche und hilfreiche Meinungen. Vielen dank, eure Lionness -------------------------------------------------------------------------------------- Dieser Sommer war meiner, das war mir klar ab dem Moment als ich aus dem Zug stieg und mich in den warmen Armen meiner Mutter wiederfand. Eine Begrüßung die sich niemals auch nur im Hauch verändert hatte. „Hallo Schatz, schön das du wieder da bist.“ „Hallo Mum.“ Ich löste mich von ihr und sah mich um, ehe ich fragen konnte gab es auch schon eine Antwort auf meine stumme Frage. „Dein Vater holt den Wagen.“ Mein Nicken war gerade zu mechanisch, wollte ich doch nicht aussprechen was die Wahrheit war. Hier hatte nie mehr meine gesamte Familie auf mich gewartet, nur ein einziges Mal war mir dieses Glück gegönnt. „Rose?“ Ich drehte mich um und versuchte zu lächeln, so zu strahlen wie es an einem solch schönen Sommertag, einem Ferien Anfang von mir erwartet wurde. „Hallo Neleah, wo sind denn deine Eltern?“ Es war leicht für mich meine Mutter sprechen zu lassen, so viel einfacher als selbst die Lippen zu öffnen, wüsste ich doch nicht mit Sicherheit was ihnen entweichen würde. „Hallo Mrs Weasley, schön sie wiederzusehen. Meine Eltern verspäten sich wie immer, allerdings habe ich mit ihnen ausgemacht das wir uns draußen treffen.“ Noch einmal drückte ich sie fester, sie würde wieder einmal nicht da sein, denn der Sommer hatte noch niemals uns gehört, er war die Zeit in der ich üben musste ohne eine Neleah in meiner Welt aus zu kommen. Die schwersten Wochen meines Lebens, jedes Jahr. „Ich schreibe dir...“ „Aber nicht jeden Tag..“ Ernst sah sie mich an und ich lachte leise, denn ich konnte mir ihren Gesichtsausdruck so gut vorstellen, besser konnte er von Angesicht zu Angesicht gar nicht sein. „... du musst den Sommer genießen Rose.“ Wir lösten uns und als sie ging, zusammen mit vielen anderen Menschen auf diesem Bahnhof, machte sich Einsamkeit in mir breit. Ich fühlte mich leerer als sonst, traurig ohne traurig sein zu dürfen und ich wollte mich bereits wieder meiner Mutter zuwenden als ich den wahren Grund für dieses schandhafte Gefühl sah. Dort stand er, allein, den Blick in die Ferne und er wartete. Und so gut konnte ich es mit empfinden, nicht nur weil ich es kannte, sondern weil unsere Verbundenheit es mir schickte, ich fühlte, was er fühlte, was keiner von uns fühlen wollte. Also ging ich hinüber, ganz im klaren darüber das meine Mutter mir folgte, sah was ich tat und es blieb ein gutes Gefühl ihn zu umarmen. Ich drückte ihn an mich und zwar so fest, wie ich eben noch zuvor von meiner Freundin gehalten worden war. „Ich bin da.“ Meine Worte waren nur für ihn bestimmt, weshalb ich sehr leise in sein Ohr flüsterte und doch nicht aufhörte über seinen Rücken zu streicheln. Ich war dankbar dafür das sich diese Empathie mit dem Unfall auf dem Quidditchfeld eingestellt hatte. Natürlich hätte ich Scorpius das sagen können, doch ich fand das es ihm schon schwer genug fiel mit mir über seine Familie, sich selbst und seinen Gefühlen zu sprechen, deshalb würde ich warten. Nur langsam löste ich mich von ihm, als ich spürte wie dieses quälende Gefühl aus unseren Herzen verschwand und ich lächelte, für ihn. „Darf ich dir vorstellen, das ist meine Mutter Hermine Weasley.“ Mein rechter Arm löste sich, damit ich auf eben jene Frau zeigen konnte, die ebenfalls lächelte und ihre Hand ausstreckte, wie selbstverständlich. Wie eine Mutter. „Hallo, freut mich den besten Freund meiner Tochter endlich kennen zu lernen.“ „Wissen sie wer ich bin?“ „Ja, du bist Scorpius Malfoy und alles andere von dir werde ich heraus bekommen wenn du uns mal besuchen kommst. Rose, ich warte am Wagen. Hat mich gefreut.“ Sie schritt davon und ich sah dieser schönen Frau nach, die so viel stärker und schlauer war als ich. Träumend wie der Rock sich im Wind schwang, ihre Schritte federnd aber zielgerecht, ihre Haare lockig und trotzdem voller Ordnung, ihr Herz zierlich klein aber der Platz in ihm grenzenlos. „Meine Mutter.“ Es war nicht unbedingt für ihn bestimmt, doch, es störte mich auch nicht wenn er meine Gedanken hörte, ich sprach gerne mit mir selbst und ich war gerne in Scorpius Gesellschaft. „Ich werde kommen..“ Er löste sich von mir und ging in die entgegen gesetzte Richtung, doch diesmal konnte ich dem Jungen nachsehen ohne sprachlos zu sein. „Fragt sich nur wann.“ *** Er wartete und wartete, das die warme Sommerluft sich langsam abkühlte war eine Nebensächlichkeit, die wahrscheinlich nur so schmerzte, weil es ihm verdeutlichte wie lange er hier an diesem Bahnhof schon auf seine Eltern wartete. Und als dieser unheilvolle Mann auf ihn zu kam, das ehemals blonde Haar schon grau und das Gesicht weitaus faltiger als nötig für das Alter, da war nichts das ihm mehr Schmerz bereitete als Grau. Ein Grau das er aus dem eigenen Spiegel kannte, aus einem uralten Bild auf dem sein Vater abgezeichnet war. „Komm endlich, deine Eltern haben keine Zeit für dich und ich will hier sicher nicht weiter meine Zeit verschwenden.“ Warum war es nur so schwer nicht hin zu hören, warum konnte es nicht einfach sein sich um zu drehen und seinen eigenen Weg zu finden? Er wollte es nicht, doch seine Beine setzten sich in Bewegung, denn sein Innerstes wusste, er hatte nur diese eine Chance seinem Vater zu beweisen dass er es Wert war beachtet zu werden. Tage als er noch jung war verblassten immer mehr und die Erinnerung an diese Augen, die schon lange vor seinen da gewesen waren, die verblassten. In diesem Sommer würde es nicht besser laufen, er würde sich von seinem Großvater behandeln lassen wie einen Bastard und er würde es ertragen und weiter hoffen, diesmal hoffte er nicht allein. Er hatte gesagt er würde kommen, also würde er es tun und er würde Rose alles über sich erzählen. Die guten Dinge, die schlechten Dinge und die grausamsten, denn nur so konnte er verhindern das er genauso wurde. Weder sein Großvater, noch sein Vater hatten eine Rose, er schon. Das Glück wusste also doch noch wo er wohnte. *** Die Fahrt war so ruhig, so unheimlich ruhig das ich einfach nur Angst hatte meinen Mund zu öffnen und ich erinnerte mich schmerzlich an die schönen Zeiten. Es war nicht fair, nicht richtig das mein eigener Vater mich als schlecht ansah nur weil ich nicht in Gryffindor gelandet war. Wir kamen an unserem Haus an und ich stieg ohne zu Zögern aus, ließ meine Eltern und den Wagen hinter mir, der Wind spielte durch meine Haare und der Geruch von Sonnenblumen stieg mir vertrauensvoll in die Nase. Ich war endlich wieder zu Hause, ein bisschen beklommen sah ich mir die helle Fassade unseres Reihenhauses an, die große Einfahrt wurde von hohen Bäumen gesäumt und neben der Eingangstür räkelten sich helle, wunderschöne Sonnenblumen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt ich weiter und bevor ich die erste Stufe zur Haustür erreichen konnte öffnete sich diese bereits. Seine Augen waren so braun wie meine doch sein Haar, so ungebändigt und wild, das war für mich schon immer mehr orange als rot gewesen. „Hugo.“ „Du bist wieder da!“ Er stürzte sich in meine Arme, ich fing ihn, das mir dabei meine Tasche hinunter fiel war mir vollkommen egal. Mein kleiner Bruder war für mich schon immer unglaublich wichtig gewesen, er war alles was ich an Familie jemals brauchte. Mein Mutter unterbrach unsere Wiedersehensfreude und bat uns ins Haus, wir steuerten nach dem Schuhe ausziehen direkt die Küche an und Hugo sprang auf den nächst gelegen Stuhl. Er strahlte solch eine Freude und Gelassenheit aus, das ich gar nicht anders konnte als in sein Lachen einzustimmen. „Wie war die Schule? Hast du neue Freunde? Bist du wieder Jahrgangsbeste?“ Grinsend zersauste ich ihm sein knalliges Haar und versuchte dann seine unzähligen Fragen zu beantworten, wohl in dem Wissen, das nach dem Sommerferien diese Dinge nicht mehr passieren würden. Er war vor vier Monaten elf geworden und würde nach diesen freien Tagen mit mir nach Hogwarts zurückkehren, für ihn das erste Mal, für mich das vorletzte Schuljahr. „Die Schule war gut und ich habe einige neue Freunde kennen gelernt und ja, ich bin Jahrgangsbeste.“ Er quietschte freudig und drückte mich erneut und ich erkannte, das es keinen freundlicheren oder offeneren Menschen als meinen kleinen Bruder gab. Und diese Erkenntnis gab mir Hoffnung, denn die Angst das sich Hugo ebenso wie Albus und die Anderen von mir abwenden könnte wenn er erstmal auf Hogwarts war, die tat mir unsagbar weh. „Geht euch bitte die Hände waschen, ich habe Essen vorbereitet, gleich dürfte alles warm sein.“ „Ja Mama.“ Hugo huschte an mir vorbei und ich sah ihm einfach nur lächelnd nach, er hatte in all den Jahren noch immer nicht begriffen das man sich auch hier in der Küche die Hände waschen konnte, was ich auch gleich tat. Wenige Minuten später saßen wir alle gemeinsam am Tisch, das Essen schmeckte super, auch wenn wohl niemand gegen die magische Küche der Elfen ankommen konnte. Trotzdem griff ich ordentlich zu, während meine Mutter versuchte alles aus mir raus zu bekommen, besonders in diesen Augenblicken bemerkte ich wie sehr sie mich vermisste. „Und, wird es besser in Verteidigung gegen die dunklen Künste?“ „Ja, ich habe jetzt Nachhilfe.“ Stolz verkündete ich diese Tatsache und bemerkte erst als mein Vater über seine Zeitung auf sah, das ich ein Interesse in ihm geweckt hatte, das ich gerade in diesem Bereich nicht gebrauchen konnte. „Wer ist denn besser als meine Kleine, das er ihr Nachhilfe geben kann?“ Da saß ich an diesem großen Tisch und alles was ich denken konnte war, sagen oder nicht sagen? Ich entschied mich für das einzig Richtige, denn ich hatte lang genug aus falscher Rücksicht über mein Leben auf Hogwarts geschwiegen. „Jake Parkinson, er ist ein wahres Ass in dem Fach, er hat mir richtig gut geholfen.“ Wie erwartet ließ mein Vater seine Zeitung vollkommen sinken und starrte mich an, einfach nur an als gäbe es nichts mehr zu sagen, doch natürlich war das nur für einige Sekunden der Fall. „Sagtest du Parkinson, Sohn von Pansy Parkinson?“ „Ja, Jake´s Vater ist noch vor seiner Geburt verstorben, deshalb hat er auch nur den Namen seiner Mutter, er spricht nicht oft von ihm.“ „Ja bist du denn von allen Sinnen, das sind Todesser, Schwarzmagier, mit solchen Leuten schließt man doch keine Freundschaft, die wissen ja nicht einmal was das bedeutet.“ „Hör auf!“ Ich knallte mein Fäuste auf den Tisch und mein Ausbruch tat mir sofort Leid als ich sah wie Hugo zusammen zuckte, doch ich konnte das nicht für mich behalten. „Was erwartest du denn von mir? Soll ich allein in diesem Haus sein, ohne Freunde? Das kann ich nicht, ich kann nicht allein sein und das brauche ich auch nicht.“ „Du bist doch nicht allein Rose, du hast deine Familie!“ „Welche Familie denn?“ Es war mir einfach hinaus gerutscht und ich bemerkte wie alle sich anspannten, ich hatte das nicht gewollt, doch jetzt war es hinaus, es sollte auch beendet werden. „Die Wahrheit ist, du siehst mich schon lange nicht mehr an wie früher und das tut sehr weh Papa.“ Ich erhob mich, doch ließ ich seine große Gestalt nicht aus den Augen, ich sah in seinem tiefen Blau wie ich ihn mit meinen Worten traf. „ Wahr ist auch, das Albus und die Anderen genauso wie du denken, sie reden nicht mehr mit mir, sie ignorieren mich, verachten mich. Und wahr ist auch, das Neleah Zabini, Jake Parkinson und Scorpius Malfoy meine besten Freunde sind, für immer, Das ist eine Tatsache die ich nicht einmal für dich verändern würde.“ Ich sah wie er den Mund öffnete, zögerte, sprachlos war und ihn ohne ein Wort wieder schloss, mir war das Antwort genug. Als ich nach oben ging spürte ich wie Hugo mir folgte und ich hielt ihn nicht davon ab sich mit auf mein Bett zu verkriechen. Er legte sich neben mich und seine Arme umschlossen meinen kalten Körper, plötzlich war ich nur noch müde. „Ich werde dich immer lieb haben Rose, versprochen und es wird mir immer egal sein wer deine Freunde sind, denn du hast nur einen Bruder... nämlich mich.“ *** Sie starrte ihn jedes Wortes beraubt an und wagte es nicht einmal zu Atmen, denn sie glaubte das ihr Entsetzen vielleicht doch nach außen gelang. „Mein Kind, tritt doch ein. Miss Parkinson und ihr Sohn bleiben zum Dinner.“ Ich sehe es, schoss ihr die überflüssige und Spitze Antwort in den Sinn, doch sie behielt diesen unhöflichen Gedanken für sich. „Guten Abend.“ Sie kannte Pansy Parkinson seit sie klein war, schließlich waren ihre Familien eng befreundet, deshalb war es mit einer Selbstverständlichkeit versehen wie sie der älteren Frau einen Kuss auf die Wange schenkte. „Auch einen guten Abend mein Kind, setze dich doch bitte zu mir und erzähl mir wie es dir geht.“ Wie angeboten ließ sich Neleah sachte neben der Parkinson nieder, wobei sie darauf achtete ihr schönes Satinkleid nicht all zu sehr zu zerknittern. Ebenso war sie allerdings bemüht dem bohrenden Blick von Jake auszuweichen, der ihr gegenüber saß und ihren Anblick mehr als nur zu genießen schien. Ihrer Meinung nach war es sein Genuß sie zu quälen, einen anderen Grund konnte sie sich wahrlich nicht vorstellen, weshalb sonst sollte er einem Besuch bei ihr zustimmen, wo er dies doch über sechs Jahre vermieden hatte. „Du siehst toll aus Neleah, besonders dieses Kleid, Hellblau ist wirklich deine Farbe.“ „Vielen dank aber um ehrlich zu sein kann ich wirklich nur hoffen, in ihrem Alter auch nur halbwegs so schön auszusehen wie sie es tun.“ Pansy lachte leise allerdings keineswegs gekünstelt, sondern viel mehr ehrlich geschmeichelt. Sie hatte von allen Töchtern der oberen Schicht, schon immer Neleah am meisten geschätzt. Sie war nicht nur hübsch oder intelligent, sondern viel mehr zu genießen war ihre ehrliche und offene Art. Eine Eigenschaft die mehr als nur erfrischend ist und in der Gesellschaft in welcher sie sich stets zu bewegen pflegte, sehr selten bis gar nicht vorzufinden war. Neleah hielt sich an die Regeln einer gut geziemten Konversation und konnte ihre Gedanken trotz allem nicht dazu zwingen ebenso eisern klar zu sein wie ihre Stimme. Sie wollte einfach nur laufen, weg aus diesen Wänden während seine Augen weiterhin auf ihr ruhten, dieses kalte Grün das nur auf einen Fehler von ihr wartete. Sie verstand ihn immer weniger, dabei dachte sie, sie hätte seinen kaltes und rücksichtsloses Verhalten durchschaut. Ihre Mutter trat ein, ihre wallend schwarze Mähne reichte ihr bis auf den Rücken und ihre makellos weiße Haut war eine grotesker, wie schöner Kontrast. Es zeichneten sich nur wenige, kaum sichtbare helle Strähnen durch ihr Haupt, doch die wenigen Falten welche sich um ihre Mundwinkel schmeichelten waren ihrer Meinung nach ein Zeichen von Glück, welches die junge Zabini sich für ihre Zukunft ebenso wünschte. Nur sehr gering spürte man den kleinen Anteil von Veelablut, welches auch durch ihre eigenen Venen floss. Ihre Eltern führten eine Ehe welche zwar von Liebe gezeichnet wurde, jedoch auf Grund dieses Gefühls niemals entstanden war. Neleah wusste es seit sie ein kleines Mädchen war, der Beginn von Blaise Zabini und Ilionah Barriand war ein Arrangment ihrer eigenen Eltern. Für die Meisten wäre diese Erkenntnis sicher eine grauenvolle Erfahrung gewesen, doch Neleah war mit diesem Wissen erzogen worden, für sie war es eine immer andauernde und schlichte Tatsache, das es für sie eines Tages genauso sein würde. Wenn die Schule beendet und ihre Volljährigkeit damit besiegelt war, würde auch sie erfahren welcher Mann für sie bestimmt wurde. Es war Tradition und es hatte nie in ihrer Absicht gelegen dem vor zu greifen. Und doch war es geschehen, sie hatte ohne es zu wollen ihre Zukunft erfahren, den Namen. In ihrem Herzen war nur immer ein Wunsch gewesen, sie hatte diesen Mann den ihr Vater aussuchte heiraten wollen. Eine Familie, Kinder und Liebe, mehr hatte sie nie gewollt. Doch das Geschenk welches sie erhalten hatte war grausam. Als sie den Namen erfasst hatte war ihre Welt erstarrt, doch sie hatte trotz allem noch an diese glückliche Zukunft geglaubt. Bis zu diesem unsagbaren Moment. Sie erhob sich und wies sowohl Jake als auch seiner Mutter den Weg in den Speisesaal. Ihr Vater saß bereits am Kopf des Tisches und Ilionah rechts von ihm, neben ihr ließ sich Pansy nieder, weshalb Neleah ihren angestammten Platz zur linken ihres Vaters einnahm. Unheilvoll prickelte es auf ihrer Haut als Jake sich neben sie setzte und sie hasste dieses falsche Lächeln, er war ein undankbarer Hund der nicht einmal den kleinsten Hauch ihres Mitgefühls oder anderem verdiente. Das Essen verlief zu meist schweigend und das war sehr gut, wie Neleah empfand, sie verspürte nicht die geringste Lust auf ein Gespräch. Die Eltern erhoben sich und Jake folgte ihr auf dem Fuße, als sie den Weg zum Salon antrat. Sie beide waren alleine, bis ihre Mutter genug mit dem neu erworbenen Bild in ihrem Nähzimmer angegeben hatte. Das konnte noch etwas dauern wie sie wusste, deshalb ging sie zur Bar und goss sich und ihm einen feinen Trollwein ein. Er schien verwundert über ihre zuvorkommende Art, denn er zog seine Augenbrauen kritisch hinauf als sie ihm sein Glas reichte. „Vergiftet?“ „Eventuell.“ Er schenkte ihr erneut ein Lächeln doch sie ignorierte die doch eigentlich freundliche Geste einfach und nahm auf dem Sofa platz. Ohne sie zu fragen ob sie es gutheißen würde tat er es ihr gleich und mit jeder verstreichenden Sekunde wurde die Stille drückender. „Was soll das hier?“ „Meine Mutter und ich besuchen deine Familie.“ „Seien wir doch mal ehrlich, die letzten sechs Jahre hast du versucht das zu umgehen, warum sollte es dich jetzt interessieren?“ „Ich hatte eben bisher viel zu tun aber das heißt ja nicht das ich dich nicht gerne besuche.“ „Lass diese Spielchen Parkinson, ich weiß genau was du bezweckst.“ „Ach wirklich?“ Er setzte sich ein Stück auf und schien über ihren Ton eher amüsiert als beleidigt. „Du bist verlobt worden, als man dir das letztes Jahr mitteilte und dir damit auch preisgab das der Spaß ab dem Sommer deines Schulabschlusses vorbei sein würde, hast du dir geschworen es dir nochmal richtig zu beweisen. Noch mal schön mit allen Mädchen der Schule zu vögeln und wie mir mittlerweile scheint stehe ich mit auf deiner kleinen Jagdliste.“ Sie lächelte höhnisch und diesmal war es an ihr den sich bietenden Anblick zu genießen, denn er schien nicht nur verwirrt sondern auch mächtig geschockt. „Woher?“ Sie stand langsam auf, richtete ihr Kleid während sie nebenbei ihr Glas erhob. „ Es war letztes Jahr auf dem Benefizball des Ministeriums, du und deine armseligen Freunde hattet schon ordentlich was getrunken und habt euch im Zigarrenraum vergnügt. Ihr habt bei eurem ganzen Spaß nicht einmal bemerkt das schon jemand vor euch im Raum war. Da konnte ich dann in aller Ruhe deinen Ausbrüchen lauschen. Wie war das noch gleich? Ach ja... so etwas wie, eine frigide und hässliche Verlobte, man müsse die Frau wohl später erziehen oder verstecken und vorher würdest du noch mal richtig die Sau raus lassen bevor die Fesseln zuschnappen.“ Neleah schüttelte theatralisch den Kopf und sah den jungen Mann dann schon fast bedauernd an. „Das hast du falsch verstanden.“ Es klang nicht nur unglaubwürdig wie der Parkinson fand, sondern das war es auch, er hatte jedes Wort damals auch so gemeint. „Ich denke nicht, aber bei deinem ganzen Selbstmitleid solltest du bedenken das es auch andere Menschen mit deinem Schicksal gibt und die machen auch nicht solch eine Szene wie du. Eines Tages werde ich einen völlig fremden Mann heiraten und das ist eine Tatsache mit der ich gut lebe. Und was deinen kleinen Rachefeldzug angeht, so bin ich die Falsche dafür.“ „Es geht nicht darum eine fremde Frau zu heiraten, sondern die Falsche.“ Das waren seit langem die ehrlichsten Worte von dem jungen Parkinson und das sah Neleah in seinen Augen. „ Vergiss das mit dem Sex lieber ganz schnell wieder.“ Mit einem kräftigen Zug leerte sie ihr Weinglas und stellte es anschließend fast lautlos auf dem kleinen Tisch neben sich ab. „Wie wäre es mit Freunden?“ Er war wirklich hartnäckig wie sie zugeben musste. Diesmal lachte sie wirklich, laut und herzlich, während sie auf die Tür zu schritt. „Tut mir Leid Parkinson, doch ich denke wir haben Grund verschiedene Ansichten.“ „Wovon?“ Ruckartig blieb sie stehen und Neleah konnte nicht verhindern das sich Zorn durch ihre Adern fraß. „Von Freundschaft, Leben, Liebe oder auch Heirat, also allem worauf es ankommt. Tut mir Leid.“ Und diesmal ging sie wirklich und ließ ihn allein zurück, doch Jake konnte es irgendwo verstehen, er hatte sich der Zabini früher absichtlich und später, wie jetzt unabsichtlich, falsch präsentiert. *** Er saß einfach nur da, rührte sich keinen Zentimeter und starrte von seinem Bett aus auf die alte Zimmeruhr, sie tickte lauter als nötig und zumeist hatte ihn diese Tatsache genervt, heute jedoch nicht. ~Tick- Tack~ ~Tick- Tack~ Er hätte früher nicht angenommen das ihn solch ein einfaches Geräusch einmal so beruhigen würde, doch das tat es. Jetzt musste er nur noch die Minuten und Stunden zählen bis er wieder weg konnte. „Master Malfoy, das Essen ist serviert und der Herr erwartet sie.“ Seine Beine waren vom langem und starren sitzen eingeschlafen, doch er ließ sich davon nichts anmerken und folgte dem armen kleinen Hauself, der nur langsam voran kam. Das Wesen hatte schon immer, seit Scorpius sich erinnern konnte, schwer gehumpelt und diese Tatsache hatte nur weiter die Verachtung vor Lucius Malfoy geschürt. Drubbie würde zwar niemals schlecht von seinem Herr sprechen, doch er war sicher nicht dumm oder blind, Malfoy Senior war ein Tyrann, er lebte von der Furcht anderer. Für Scorpius war es nicht schlimm beschimpft oder angeschrien zu werden, er hatte weder Angst vor seinem Großvater, noch fühlte er sich in irgendeiner Weise mit dem alten Mann verbunden. Es gab eigentlich nur eine Sache die ihm zu schaffen machte, wie wenig musste sein Vater ihn lieben, das er ihn immer wieder diesem harten und unbarmherzigen Mann auslieferte? Schlimmer noch, er musste seinem eigen Fleisch und Blut egal sein, denn es interessierte ihn wohl gar nicht wo er war, was er tat. Sie erreichten den Speisesaal und der Blick seines Großvaters war dunkel, anscheinend hatte er schon eine Weile gewartet. Stumm ließ er sich am Tisch nieder und ignorierte dieses bohrende Gefühl. „Nicht mal zum Abendessen pünktlich sein, deine Talente sind wirklich gering bis gar nicht vorhanden. Du solltest dir mehr im klaren darüber sein das du ein Malfoy bist.“ Diese Art der Begrüßung kannte Scorpius bereits zu genüge, der alte Mann fand immer einen Grund an ihm etwas zu kritisieren. Das Essen deckte sich auf und er griff zu, wenigstens in diesen Minuten gab es Ruhe. Einige Stunden später wurde erneut nach ihm verlangt und dem Blonden war klar das dies kein gutes Zeichen war. Er trat in das Büro seines Großvaters, Malfoy Manor war ein gruseliger Ort wenn man den jungen Mann fragte und seit dem Tod seiner Großmutter Narzissa, war es seiner Meinung nach noch schlimmer geworden. Der Raum war dunkel und doch sah er im leichten Schein der Kerze seinen Großvater der über seinen Schreibtisch gebeugt saß und dort einige Unterlagen durcharbeitete. Er ließ sich ihm gegenüber nieder und schwieg, wenn er eines schon früh im Umgang mit diesem eisigen Mann gelernt hatte dann das es besser war in seiner Gegenwart nicht zu sprechen. Scorpius erinnerte sich noch sehr gut an seine Großmutter, sie starb als er acht wurde und somit nahm ihm das Leben die einzige Person die ihn wirklich verstand, ihn so respektierte wie der kleine blonde Junge war. Er hatte Narzissa Malfoy als warmherzige Frau kennen gelernt, die, wie es seine eigene Mutter ihm einmal erklärte, nach dem harten Krieg das Leben mehr zu schätzen gewusst hatte. Oft fragte sich Scorpius ob das harte Verhalten von Lucius nicht mit dem Tod von ihr zusammenhing, schließlich hatte er fast sein ganzes Leben mit der Frau zusammen verbracht. Heimlich war es ihm gelungen einige Fotos an sich zu nehmen, ehe sein Großvater den Befehl gab jegliche Erinnerung an die schöne Frau aus dem Haus zu schaffen. „Mir wurde zu Ohren getragen das du dich erneut als Vertrauensschüler qualifiziert hast, ebenso bist du Quidditchkapitän und Sucher eurer Mannschaft, doch, ich werde dir jetzt genau das sagen was ich bereits Draco in diesem Alter erklärt habe. All diese Dinge machen dich noch lange nicht zu einem Malfoy und wenn ich ganz ehrlich bin haben dir diese Ambitionen schon immer gefehlt.“ Für ihn war es mittlerweile schon grausam leicht diese Beleidigungen an sich abprallen zu lassen, er durfte nur einfach nicht allzu lange darüber nachdenken, denn obwohl ihm Lucius egal war, sein Vater war es nicht. Manchmal wünschte er sich trauriger Weise das sein Vater ihm auch egal wäre, dann würde er den dumpfen, heißen Schmerz in seiner Brust vergessen können und wäre endlich frei. Er stand auf und obwohl er sah das sein Großvater etwas sagen wollte zögerte er keine Sekunde und trat den Weg zurück in sein Zimmer an. Vielleicht war er nicht der Malfoy der er hätte werden sollen, doch es brachte ihn nicht weiter wenn er sich deswegen selbst zerstörte. Er ließ sich auf das kalte Bett fallen und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf, ein Lächeln glitt ihm auf die Lippen, der Gedanke wie Lucius Malfoy gucken würde wenn er von der neuen Freundschaft zu Rose Weasley erfahren sollte, köstlich. Mit einem leichten Anflug von Freude schloss Scorpius die Augen und versuchte seine Umgebung auszublenden, er musste diese Schmerzen einfach unwichtig werden lassen. Rose hatte ihm ohne es zu beabsichtigen Hoffnung gemacht, er war mit ihr verbunden, niemand konnte diese Freundschaft noch auseinander reißen und er wusste sehr genau das die Rothaarige ihn nicht nur so mochte wie er war, sondern ihn auch niemals im Stich lassen würde. Beinahe bereute er seinen falschen Stolz, sonst hätte es diese Freundschaft schon viel früher für ihn gegeben. *** Als ich am nächsten Morgen erwachte klapperte es bereits an meinem Fenster und ich erkannte die Eule der Malfoy´s, vor lauter Hektik die in mir aufkam fiel ich beinahe unsanft aus dem Bett. Mit einem kurzen Ruck öffnete ich das Fenster und der schwarze Kauz flog wie selbstverständlich auf meinen Schreibtisch, ein Brief war an seinem linken Bein befestigt, welchen ich dem Tier gleich abnahm. Nach einigen Leckerlies hockte das Tier noch immer geduldig auf dem harten Holz und mir wurde klar das es den Auftrag hatte auf eine Antwort zu warten. Meine Eltern haben ein großes Strandhaus auf einer unserer Privatinseln, ich kann nicht länger in Malfoy Manor bleiben. Begleite mich dort hin, Jake und Neleah werden ebenfalls kommen. Schick mir deine Antwort, wenn du kannst hole ich dich noch heute Abend ab. Scorpius Mehrmals überflog ich die Zeilen und mein Herz tat weh, es war kaum zu erklären weil die wenigen Worte überhaupt nicht danach klangen, doch ich glaubte die Dringlichkeit in seiner Nachricht zu spüren. Obwohl wir nicht wirklich oft von Lucius Malfoy gesprochen hatten, so kannte ich den Mann aus den Erzählungen meiner Familie und kurzen Erinnerungen, wenn auch nur der Hauch dieser Geschichten wahr war, so tat mir Scorpius noch mehr Leid. Das seine Eltern keine Zeit für ihn hatten war mir ziemlich schnell aufgefallen, so war er im letzten Jahr doch selbst über Weihnachten im Schloss geblieben, ich hatte das ebenfalls tun wollen, war jedoch von meiner Familie überstimmt worden. Ich verließ mein Zimmer und begann meine Mutter zu suchen, sie saß gemeinsam mit meinem Dad im Wohnzimmer, er las Zeitung während sie in einem großen Buch blätterte. „Mama, kann ich dich kurz sprechen?“ Sie sah auf und mir schien es, als hätte sie in nur einer Zehntelsekunde den Brief zwischen meinen Händen, den Blick und sogar die Bitte darin analysiert. „Natürlich Schatz, setze dich zu mir.“ „Ich würde dich gerne allein sprechen.“ Leise gab ich diese Worte von mir und registrierte sehr deutlich wie mein Dad zusammen zuckte, ich wollte ihm nicht weh tun, doch ich musste das zuerst mit Mum besprechen. Wir hatten seit gestern nicht mehr miteinander gesprochen, vielleicht lag es daran das ich seit dem Streit oder wie immer man es nennen wollte, mein Zimmer nicht mehr verlassen hatte. Es tat mir Leid das ich so mit meinem Dad geredet hatte, doch er sollte wissen wie sehr sein falsches Verhalten mich verletzte. Er war mein Vater, ich liebte ihn wie keinen anderen Mann auf der Welt, er war es der mir Schach spielen beigebracht hatte und das Fliegen auf einem Besen. Ich brauchte ihn. Er hatte sich bereits erhoben als ich es mir plötzlich doch anders überlegte, vielleicht war es auch mein Fehler gewesen, ich hatte nie versucht meine Welt zu erklären.. „Dad, bleib doch, ich möchte das du mit hörst.“ Verdattert sah er mich an, ließ sich allerdings zurück in den Sessel fallen, seine Augen verharrten auf mir und ich sah zurück. „Ich habe einen Brief von Scorpius bekommen, ich würde mit ihm gerne zum Strandhaus seiner Eltern reisen.“ Sein Mund öffnete sich bereits und die Empörung war nur allzu deutlich in seiner Mimik zu lesen, doch ich fuhr meinem Dad über den Mund, wusste ich doch das er es nicht verstehen konnte. „Er braucht eine Freundin und ich bin seine Freundin.“ Meine Mutter war es die als nächstes sprach. „Wann soll es losgehen?“ „Heute Abend würde er mich abholen.“ „Du und Malfoy? Bin ich hier der Einzige der das für ne verrückte Idee hält, niemals lass ich zu das du dich mit diesem Bengel in den Urlaub begibst. Außerdem trifft sich die Familie am Wochenende zum Grillen bei Grandpa Weasley.“ Ich sah was er mir sagen wollte und ich verstand ihn nicht, vielleicht erging es ihm mit mir genauso, seufzend setzte ich zur Erklärung an. „Dad, ich weiß das du ihm nicht vertraust aber er und Neleah sind nun mal meine engsten Freunde, Jake hat mir sogar das Leben gerettet als ich letztes Schuljahr vom Besen fiel.Wir werden niemals nachvollziehen können warum der Hut mich nach Slytherin gebracht hat aber dort ist jetzt mein zu Hause, ich kann mich auf die drei verlassen. Ich vertraue ihnen, bitte vertrau du mir auch, natürlich bist du von mir enttäuscht aber ich kann das alles nicht mehr ändern.“ Mir wollten bereits die Tränen kommen, ich spürte dieses verräterische Brennen und der Druck auf meiner Brust wurde größer, ich wollte nicht weinen, doch ich wollte auch eine Familie die mich liebt. „Wie... wie kommst du auf diese Idee?“ Mein Vater sprang auf und sah mich an als hätte ich schlimmste Dinge gesagt, dabei versuchte ich nur zu erklären was ich fühlte oder dachte. „Ich.... ich bin doch stolz ...auf dich.“ Zum Ende hin war seine Stimme immer leiser geworden, doch ich verstand ihn trotzdem, verlegen hatte mein Dad seinen Blick zur Seite gerichtet. „Ich dachte...“ Plötzlich fehlten mir die Worte, hatte ich doch mit allem gerechnet, nur nicht mit dem was er sagte. „Es liegt nicht daran das ich nicht stolz auf dich bin, es tat mir nur so Leid was ich früher immer über Slytherins gesagt hatte und ich wusste nicht wie ich dir erklären sollte das es bei dir nicht so ist. Natürlich ist das bei dir nicht so, du bist meine Tochter, du bist Rose. Du bist klug, witzig, hübsch und sportlich, du bist die Beste, das warst du schon immer.“ „Papa.“ Ich stand da, mein Hände in mein zu großes Tshirt gekrallt und ich wusste nicht was ich auf diese Liebe sagen konnte, hatte ich doch geglaubt es gäbe sie nicht mehr. „Du bist meine Tochter und auch wenn du eine Slytherin bist, wird das niemals etwas an meinem Stolz zu dir ändern, verstanden meine Kleine?“ Er stand auf, ließ seine Zeitung fallen und breitete langsam seine Arme aus, er wirkte so unsicher wie ich mich in jenem Moment fühlte, Monate war es her das ich meinen Vater umarmt hatte. Ich stürzte in seine Arme und der Geruch von Pfeife umfing mich wie seine starken Arme, ich liebte meinen Dad. Deutlich sah ich das Lächeln meiner Mum und sie strahlte wahrscheinlich genauso wie ich, wenigstens mein zu Hause hatte ich wieder. Natürlich tat es noch weh und trotzdem verzieh ich meinem schussligen Vater, denn ich war auch so. Gerne war ich schusslig, wenn ich damit meinem Dad ähnelte. „Ich hab dich lieb Kleines aber glaub ja nicht das du die Erlaubnis für den Urlaub mit einem Malfoy kriegst.“ Langsam löste ich mich leicht, entfernte mich jedoch nicht von ihm, fest sah ich ihm in die Augen und versuchte passende Worte zu finden. „Dad, ich möchte nicht zu dieser Feier, ich möchte lieber mit meinen Freunden Urlaub machen. Bitte.“ Er wandte den Kopf von mir ab und sah zu meiner Mum. „Wie kann diese kleine Kröte mich nur so nett bitten? Hermine, du musst es ihr verbieten.“ Leicht lächelte ich, denn schon sehr sehr lange war ich nicht mehr die kleine Kröte von Ron Weasley gewesen. „Aber Schatz, wenn unsere liebe Tochter es so gerne möchte.“ „Wenn wir abstimmen bin ich auch dafür das Rosie mit ihren Freunden Urlaub machen darf.“ Wir alle sahen zu Hugo, der wohl schon etwas länger im Türrahmen stand, er wirkte über das Szenario mehr als erfreut. „Bitte Dad.“ Ich ließ mich dazu nieder, meinen alten aber berüchtigten Dackelblick einzusetzen. Diesmal war es an ihm zu Seufzen, ihm wurde gerade wohl klar das er keine wirkliche Wahl hatte. „Aber der Junge stellt sich hier vor.“ „Dad“ „Das oder die Familienfeier!“ „Gut aber keine unnötig peinlichen Fragen, du weißt, Slytherin.“ Es war das erste Mal seit meinem Schulbeginn das dieses Thema wieder angeschnitten wurde, überraschenderweise schien er kein Problem damit zu haben. „Kein Bange, ich schau ihn mir nur genau an, meine kleine Kröte verreist eben nicht mit jedem.“ Erneut umarmte er mich und ich erwiderte diese Geste hingebungsvoll. „Spielen wir eine Partie Schach, Dad?“ „Wie lange habe ich darauf gewartet, ich habe geübt, du wirst sehen.“ „Ich nehme schwarz.“ „Sonst wolltest du doch immer weiß!?“ Verwirrt zog mein Vater die Augenbrauen hoch und ich schmunzelte leicht. „Aber Dad, ich habe doch die Seiten gewechselt.“ Bedeutungsvoll grinste ich böse, was er nicht besonders witzig fand. „Haha, Malfoy ist wohl ein guter Lehrer.“ „Nein, aber ein guter Freund.“ *** Ja, hol mich! Er stand vor dem großen freundlich wirkenden Haus und war über den Anblick gar nicht überrascht, irgendwie passte es zu dem Wesen von Rose. Mit einem kurzen Druck betätigter er die Klingel und er erkannte die ältere Frau auf den ersten Blick wieder, es waren die selben warmherzigen braunen Augen wie die von Rose. „Guten Tag Scorpius, komm doch rein. Es macht dir doch nichts aus wenn ich dich Scorpius nenne oder?“ Er folgte Hermine Weasley ins Innere und konnte nicht anders als Staunen, das Haus war soviel kleiner als das in dem er mit seiner Familie wohnte aber obwohl dieses mit Reichtümern geschmückt war, war dieses Leben hier viel viel schöner. Miss Weasley führte ihn nach rechts in Wohnzimmer, während er ihr Rede und Antwort stand. „Nein natürlich nicht Mrs. Weasley, sie können mich Scorpius nennen.“ Kaum das sie das Wohnzimmer erreichten entfernte sich die Ältere wieder mit dem Versprechen Rose zu holen, während ihm jetzt erst der Mann im Sessel auffiel. Für einige Sekunden glaubte er das sein eigener Vater dort verborgen hinter der Zeitung saß, doch da senkte sich schon knisternd das Papier. Hell rotes Haar stach ihm ins Auge und blaue Augen musterten ihn unverhohlen, allerdings hielt sich die Abschätzung weitaus mehr zurück als erwartet. „Du bist also Scorpius Malfoy. Du siehst deinem Vater sehr ähnlich.“ „Sie sind bestimmt Mr. Weasley, Rose´s Vater und ja das wurde mir schon öfter gesagt.“ „Das war kein Kompliment.“ Ron Weasley wollte nur gleich unmissverständlich klarstellen das er diesen Jungen im Auge behalten würde. „Als solches fasse ich die Vergleiche mit ihm auch nicht auf.“ „Was würdest du mir zu diesen Spielzügen raten wenn du Weiß wärst?“ Wie nebensächlich ließ er seine Hand zum Schachbrett schweifen und somit trat Scopius näher um sich die Lage anzuschauen. Er sah die Lösung ziemlich bald, er hatte keine Ahnung wer hier gespielt hatte aber beide Parteien waren sehr gut. „Ich würde den den weißen Turm auf E6 bewegen.“ Überrascht von dem Vorschlag beugte sich der Ältere über das Brett und sah jetzt auch die einfachste und zugleich nützlichste Möglichkeit, ein Zug und er hatte den Sieg. Ohne zu Zögern stellte er den Turm und sah dabei zu wie das magische Spiel seines Amtes waltete. „Rose! Ich habe gewonnen!“ Beinahe hatte Ron Weasley den jungen Mann vergessen, weshalb er ihm einen Sitzplatz anbot, schon einige Sekunden später kam eine aufgeregte Rose herein. „Was?“ „Ich habe dich vernichtet du kleine Kröte.“ Voller entsetzen sah Rose auf das Trümmerfeld und erst da wurde dem Blonden bewusst war er getan hatte. „Wer hat dir geholfen?“ Scorpius versuchte sein Grinsen zu verbergen, doch sowohl ihr Vater als auch die Rothaarige sahen es. „Du! Du Wicht hast ihm geholfen, wie konntest du nur?“ „Reflex?“ Noch immer hielt sie ihm drohend ihren Zeigefinger unter die Nase, was ihn nur weiter amüsierte. „Ich gehe jetzt nach oben und hole meinen Koffer, bis dahin solltest du besser dein Grinsen unterbunden haben, sonst lernst du mich kennen.“ Kaum das Rose den Raum verlassen hatte veränderte sich die Atmosphäre, Ron Weasley musterte ihn düster und Scorpius konnte ihn verstehen, er war kein guter Mensch. „Wenn ihr etwas passiert werde ich dich umlegen Junge.“ „Verstanden Mister.“ „Ich glaube nicht das du mich verstehst, du kannst dir nicht einmal im Ansatz vorstellen was ich mit dir mache ganz zu schweigen von ihrem Onkel. Es wird eh schwierig zu erklären warum sie die Familie nicht mit besucht.“ „Sie ist ihnen dafür dankbar.“ Er sah sich im Wohnzimmer um, möglichst nicht in die ernsten blauen Augen, denn sie versprühten so viel väterliche Liebe das es ihm ein Loch in die Brust riss. „Ist es wahr.... mit James, Albus und den Anderen?“ „Die haben sie nicht verdient.“ „Du auch nicht.“ „Ich weiß.“ „Das war eine kluge Antwort Bursche, denn niemand hat ein Mädchen wie meine Tochter verdient. Muss ich mir sorgen um sie machen?“ „Nein, nicht so lange ich da bin. Sie haben mein Wort.“ „Das Wort eines Malfoy´s“ Der Hohn in seiner Stimme war nur allzu deutlich, doch Scorpius konnte den Mann verstehen. „Nein, sie haben mein Wort, ich heiße Scopius.“ Ihr Gespräch wurde von Rose und ihrer Mutter unterbrochen die ihn zur Tür riefen, er stand auf und nickte dem Älteren noch einmal zu. „Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend Mr. Weasley.“ „Achte nur auf meine Tochter Scorpius und du bekommst eine Chance, von der ich gedacht habe das ich sie niemals vergeben würde.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)