Ein Schwur für die Ewigkeit von Lionness (Rose+Scorp FF by Lionness) ================================================================================ und die Veränderung ungeahnte Wellen schlug ------------------------------------------- Hi, hier ist das neue Kap, ich hoffe ihr habt viel Spaß beim Lesen. Über eure Meinungen freue ich mich natürlich wie immer riesig. Los geht´s Mal sehen was ihr nach diesen Veränderungen zu sagen habt. bye eure Lionness -------------------------------------------------------------------------------- Als ich am nächsten Morgen mit Neleah aufstand und den Gemeinschaftsraum betrat traf mich fast der Schlag, dieser arrogante Malfoy hatte meinen Spielzug auf einer Tafel notiert und das auch noch falsch. „Was fällt dem ein mich zu verbessern, der Zug war perfekt.“ Neleah gab mir einen unsanften Stoß in den Rücken welcher mich zum vorwärts bewegen animierte, der warnende Seitenblick von ihr entging mir trotzdem nicht. „Sei still, komm wir gehen.“ Ich versuchte nicht all zu deutlich auf die Tafel zu starren und verließ schnell mit ihr den Raum, was für eine Frechheit. Selbst beim leckeren Frühstück ging mir nichts anderes durch den Kopf. „Lass es!“ Überrascht und fragend sah ich zur Seite, ich konnte nicht verhindern das sich meine Augenbrauen zusammen zogen. „Was soll ich lassen?“ Das mein Ton spitz war, war mir klar und doch konnte ich das nicht verhindern, ich hasste es wenn sie irgendwie in meinem Kopf wühlte. Der rationale Teil in mir wusste das sie das nicht konnte und doch, wie sollte sie sonst immer wissen was ich gerade dachte? Neleah schien sich mein Benehmen nicht zu Herzen zu nehmen und ich war ihr dankbar dafür. „Du sollst nicht darüber nachdenken was Malfoy da getan hat und es auf sich beruhen lassen.“ „Ja.“ Sie schenkte mir noch einen intensiven Blick, ehe sie sich erhob und mich mit zog, der Unterricht würde gleich beginnen. Pflege magischer Geschöpfe Ich liebe das Fach, ich mag die fremden Wesen denen man sich gegenüber meist erst beweisen muss ehe man ihren Respekt bekommt. Leider gab es auch einen Nachteil, dieses Fach hatten wir mit den Gryffindors und das bedeutete Albus. Nichts viel mir schwerer als ihm zu begegnen, waren wir doch einmal unzertrennlich gewesen und mir blieben seine falschen Worte immer in Erinnerung. „Es ist egal in welches Haus wir kommen, keiner wird enterbt.“ Ja, keiner wurde enterbt, doch ich wurde verstoßen. Für mich gab es keinen Platz mehr in dieser Familie und ich konnte nicht verstehen weshalb. Ich war doch immer noch die Alte, nichts war passiert. Als wir bei der Hütte des Wildhüters ankamen begann das Warten, wie immer verspätete sich Hagrid und ich hasste warten. Den meisten Schülern schien es ebenso zu gehen, sie befanden sich in ihren Gruppen und warfen sich misstrauische Blicke zu, was war nur los mit ihnen? Es gab doch überhaupt nichts das sie voreinander zu befürchten hatten. Verstohlen warf ich einen Blick auf meinen Cousin, er war in ein angeregtes Gespräch mit seinen Freunden vertieft und mir wurde in diesem Moment bewusst das ich keinen von ihnen kannte. Albus hatte genauso wie ich ein neues Leben, was gab es da noch zu sagen? Ich wollte bereits wieder meinen Blick abwenden, als er mit seinem kollidierte, er schien mir unergründlich. „Rose?“ Ertappt sah ich in die Augen von Neleah, die einen mitfühlenden Blick aufgesetzt hatte, was sehr sehr selten vor kam. Es war irgendwie traurig das meine sonst so disziplinierte Freundin sogar Mitleid für mich aufbrachte. „Es ist alles in Ordnung.“ „Da bist du dir sicher?“ Ich warf einen letzten Blick zu ihm, doch er hatte sich wie sonst auch, längst von mir abgewandt. „Ja, das bin ich.“ Statt in der Mittagspause gleich zum Essen zu gehen brachten wir Beide unsere Schulbücher hinunter in die Kerker, wir hatten den Rest des Nachmittag´s frei. Meine Arme taten mir schon weh, umso erleichterter war ich als das schwere Gewicht laut auf den Tisch schlug, wie ein riesiger Stein der einem vom Herzen fiel. „Komm, das Essen wartet nicht.“ Entschlossen nicht zu spät zu kommen eilten wir zusammen die Treppe aus unserem Zimmer hinab, ich wollte es nicht doch trotzdem blieb ich stehen. Neleah musste meinem Blick gefolgt sein denn sie stöhnte laut auf und schüttelte theatralisch den Kopf. „Na gut, mach es schon aber beeile dich, los.“ Verwirrt sah ich ihr in die hellblauen Augen die eine feste Aufforderung sandten. „Bitte?“ „Tue doch nicht so dumm, zauber den Mist da weg und mach eine ordentliche Taktik daraus, das kann man ja nicht mit ansehen.“ Ich lächelte breit, murmelte ein paar Worte, ein kurzer Wink mit meinem dunklen Zauberstab aus Ebenholz und die Sache war bereinigt. Wesentlich besser gelaunt verschwanden wir aus dem Gemeinschaftsraum, wie immer kamen meine Gewissensbisse wenn es schon wesentlich zu spät dafür war. „Meinst du es war eine gute Idee?“ Eigentlich war die Frage nicht ernst gemeint, schließlich war die Antwort darauf klar, doch meine beste Freundin wollte sich die Schadenfreude wohl nicht entgehen lassen. Ich musste ihr diesen Triumph wohl oder übel gönnen. „Natürlich war es das nicht aber deine Blicke waren ja unerträglich, mit denen wären wir früher oder später auch aufgeflogen, also habe ich das kleinere Übel gewählt. Es war keiner im Raum, eigentlich kann uns somit nichts passieren.“ Ich mochte dieses Wort nicht, eigentlich, eigentlich mochte ich es sogar noch nie. Wir speisten königlich zu Mittag, vielleicht kam es uns nur wie eine Henkersmahlzeit vor, na ja, meine paranoide Ader ging wie immer mit mir durch. Es war nichts schreckliches ihnen zu helfen, sie sollten dankbar sein, ja genau, warum glaubte ich nur das sie es trotzdem wissen wollten? Vorsichtig, damit mich dabei keiner sah glitt mein Blick bis zum Ende unseres langen Tisches und der Blick mit dem Malfoy heute um sich warf der Versprach mir irgendwie nichts gutes. Er war so glücklich. Angeekelt schüttelte es mich, warum in drei Teufels Namen sollte dieser Typ fröhlich sein, nein das konnte wirklich nichts gutes bedeuten. Vor allem weil es sich in der Vergangenheit oft gezeigt hatte, das immer wenn dem Blonden gutes widerfuhr, es mein Schaden war. „Sehe nur ich dieses abscheuliche, beinah zu widerwärtig fröhliche Grinsen oder du etwa auch?“ Ich sah nicht einmal zu meiner Linken sondern nickte einfach still, was sollte man einer solch passenden und richtigen Aussage auch hinzufügen. „Rose, ich sage das nicht gern, vor allem weil es sich dann meist auch bestätigt, doch ich rieche Ärger.“ Unbemerkt schluckte ich kräftig, Neleah hatte sehr viel Gespür im Umgang mit Menschen, was nicht bedeutete das sie großes Taktgefühl besaß, nein, eher eine Art Voraussicht wohin sich wer bewegte und gerade diese Tatsache machte mir jetzt zu schaffen. Ohne uns abzusprechen erhoben wir uns augenblicklich, die Schüler welche direkt neben uns saßen warfen verwirrte Blicke zu uns hoch, doch wir wandten uns schleunigst ab und versuchten unbemerkt zu unserem Zimmer zu gelangen. Und noch während wir die Halle verließen spürte ich diesen kalten Blick, so stechend und deutlich, das es mir grausig den Rücken hinab rutschte. „Lauf“ Zischte ich leise aber ungehalten, kaum waren wir aus der Halle begannen wir zu Rennen. Während mein Atem sich schon ab der ersten Treppe beschleunigte, nicht nur aus Konditionsgründen wie ich wusste, sondern in erster Linie aus Panik, fragte ich mich zugleich auch wie weit wir kommen würden. Ich wollte mir nicht mal ausmalen was Malfoy sich alles einfallen lassen würde. An der zweiten Ecke riss mich Neleah plötzlich zur Seite in ein leeres Klassenzimmer, wir hörten eilige Schritte die aus der Richtung in die wir gewollt hatten kamen und an der Tür vorbei rasten. „Danke“ Entfloh es mir ehrlich, fest drückte ich die linke Hand auf mein wie wild schlagendes Herz. „Wofür?“ Beinahe schon gelassen ließ sich meine beste Freundin auf der Fensterbank nieder, ich wollte etwas sagen, doch sie fuhr fort. „Sie werden uns sowieso finden, ich dachte nur ich verschaffe uns Zeit damit wir uns wenigstens etwas einfallen lassen können.“ „Und was?“ Unterbrach ich sie unwirsch, als würde es Malfoy interessieren was ich damit bezweckte, er würde versuchen mich wie ein lästiges Insekt zu zerquetschen, natürlich würde ich kämpfen, keine Frage, doch es war meine eigene Schuld und dieses Wissen tat weh. „Eigentlich hatte ich gehofft das dir jetzt eine praktische Idee kommt.“ Ich versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch nur einer viel mir immer wieder ein, eine Lösung die mir zwar nicht gefiel, die aber sein musste. „Ich habe sogar eine Neleah, warte hier.“ Da ich genau wusste das sie es ablehnen würde ging ich ohne ihre Antwort abzuwarten, mit einem kurzen Zauberspruch hatte ich sie auch schon eingeschlossen. Das Toben hinter dem dicken Holz war für mich keine Überraschung, ich hatte großes Glück das die liebe Zabini ihren Stab im Aufenthaltsraum vergessen hatte. „Du wirst es mir noch danken“ Meine geflüsterten Worte hatte sie sicher nicht vernommen und doch ging es mir dadurch besser. Diesmal war ich nicht in Eile, eher im Gegenteil, langsam schlenderte ich den Flur entlang und versuchte mir aus zu malen was mich gleich im Gemeinschaftsraum erwarten würde. Die steinerne Wand zog sich geräuschvoll hinter mir zu und ich war eigentlich nicht überrascht Malfoy auf einem der vielen Sessel vorzufinden. Sein Kinn auf die übereinander gelegten Hände stützend, dessen Ellbogen es sich auf den Lehnen gemütlich machten. „Weasley.“ „Malfoy.“ Ich bemühte mich ruhig zu bleiben und souverän zu wirken, mit bedacht ließ ich mich gegenüber von ihm ins Polster sinken. „Dir hätte klar sein müssen das ich es herausfinde. Bei deiner Intelligenz hättest du deinen Zauber auf meine Tafel lieber überdenken sollen.“ Das feine Grinsen auf seinen Lippen versprach mir Hohn und Spott, plötzlich wusste ich wie er mich entlarvt hatte. „Ein Suchzauber auf angewandte Magie.“ Er nickte gelassen und lehnte sich mehr als entspannt in den Sessel zurück, in mir Kribbelte die Nervosität. „Exakt, ich dachte mir das der Jenige die Taktik, so falsch wie ich sie angezeichnet hatte, niemals einfach stehenlassen würde und damit hatte ich doch Recht, nicht?“ Es war mir peinlich in solch eine offensichtliche Falle getappt zu sein, ich starrte berührt zur Seite und schenkte dem Blonden ein verhaltenes Nicken. „Gut, dann kommen wir zum wichtigen Teil, warum hast mir die Taktiken gegeben?“ Obwohl seine Stimme kalt klang, versprach seine ruhige Art eine Chance, nämlich das es vielleicht nicht mit einem Fluch an mich Enden könnte. Trotzdem musste ich meine Antwort gut abwägen, würde die Wahrheit etwas bewirken oder ändern? Mein lautes Seufzen entlockte dem Malfoy einen fragenden Blick. „Obwohl es unmöglich für dieses Haus wirkt, war es als Hilfe gedacht, um ehrlich zu sein hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen Stanford und Brook. Ich wollte anderen auch eine Chance einräumen, doch die Spieler gestern waren so miserabel das ich dachte einige Spielplanungen könnten helfen.“ „Was führt dich zu der Annahme ich bräuchte deine Hilfe?“ Sein Ton wurde bissig, ich hatte sein Ego angekratzt und das nicht einmal mit Absicht. Ich versuchte mir klar zu machen das ich Ruhig bleiben musste doch irgendwie warf mein Temperament wieder alles über den Haufen. „Ach, so war das nicht gemeint, das hat überhaupt nichts mit dir zu tun Malfoy, du bist nicht die Welt, es ging um die Chance für Andere die ihr Können und nicht ihr Bankkonto ins Spiel bringen würden.“ „Was interessiert es dich Weasley, du hast dich nie um unsere Spiele, Siege oder Niederlagen gekümmert.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. „Das hat hier mit doch nichts zu tun, die Taktiken sind gut und sie sind für dich.“ Ich sprang erzürnt auf, was bildete sich dieser Typ ein, was ich mir wo anschaute hatte doch überhaupt nichts mit meinen Zeichnungen zu tun. „Und was soll ich mit denen?“ Er wollte mich deutlich provozieren, die Spannung entwich aus meinem Körper, kaum das mir diese Tatsache bewusst wurde. „Du könntest sie nutzen, mit ihnen wären auch Stanford und Brook zu gebrauchen. Es ist deine Entscheidung, keine Angst, ich werde den Teufel tun und dir noch mal helfen.“ Ich drehte mich mit Elan direkt auf dem Absatz um und steuerte den Ausgang an, doch ich war noch lange nicht mit dem Blonden fertig, jemand musste ihm irgendwann deutlich machen wie schrecklich sein Benehmen war. „Deine Arroganz und erbärmlicher Stolz werden dich den Sieg kosten, dabei willst du ihn doch so sehr nicht? Obwohl wir uns nicht verstehen kann ich im Gegensatz zu dir zugeben, das du ein guter Kapitän sein kannst, du kannst Slytherin zum Sieg führen aber deine Augen müssen dafür schon auf sein.“ Jetzt war ich mit ihm fertig, ganz so politisch wie ich es geplant hatte war es zwar nicht gelaufen, doch ich war zufrieden mit mir. Die Sache war geklärt, er wollte meine Hilfe nicht und irgendwie war das ja keine Überraschung. Mit einem leisen Seufzer schwang ich meinen Zauberstab und öffnete die Tür zu dem Klassenraum, welcher immer noch kalt und dunkel wirkte. Ich war gerade mal zwei Schritte gekommen, als die schneidende Stimme von Neleah mich stoppte. „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Bist du denn wahnsinnig und lebensmüde mich hier zu lassen und dich mit Malfoy anzulegen?“ „Es ist geklärt.“ Ich drehte mich wieder um und meine beste Freundin folgte mir. „Was heißt es ist geklärt?“ „Ich habe mit Malfoy gesprochen und die Sache ist erledigt.“ Das Blau ihrer Augen wurde dunkler und die Skepsis schrie mir praktisch ins Gesicht, beruhigend legte ich ihr einen Arm um die Schultern. „Er glaubt meine Hilfe wäre eine Kritik an sein Können, ich habe ihm gesagt das ich es unterlassen werde. Weiter gab es da nichts zu sagen.“ „Hmm“ Sie war nicht begeistert das war unschwer zu erkennen, doch mir war das Ganze ab heute egal. *** Meine Teilnahmslosigkeit hielt ungefähr anderthalb Wochen, dann beschäftigte es mich doch schwer das Malfoy noch immer niemanden gefunden hatte um die Plätze der beiden Jäger einzunehmen. Er hatte noch drei Tage. Es war idiotisch sich um einen Menschen wie ihn Gedanken zu machen, doch das Thema interessierte mich, wie sollte man diese unbändige Neugier einfach abstellen? Ich ging in den Senkflug und spürte das Beben meiner Beine als ich den Boden berührte, dicht neben mir landete Neleah, wir hatten etwa zwei Stunden gespielt, hatten einige Tricks ausprobiert und viel gelacht. Wir spielten eigentlich jeden Samstag, wenn die meisten Schüler nach Hogsmeade gingen dann störte oder sah uns niemand. „Das war echt gut, auch wenn ich kaum noch Luft bekomme.“ Ich lächelte freundlich, sie war auch wirklich gut, mit Neleah konnte ich blind spielen, es war einfach eine Chemie die man nicht überall fand. „Es wird bald regnen.“ Mein Blick glitt nach ihrer Ansage anspruchsvoll nach oben und ich sah was ich erwartet hatte, dunkle Wolken zogen sich am Himmel zusammen und versprachen frischen und massigen Regen. „Dann sollten wir uns beeilen.“ Sie nickte mir zu um mein Angebot zu bestätigen. „Ich geh hier duschen, die Weiber nerven mich.“ Es gab nichts lustigeres als Neleah die über unsere anspruchsvollen und lauten Hauskameradinnen herzog. Man hätte ihre Ausbrüche und Flüche vielleicht als Lästern bezeichnen können, wenn sie nicht stets bereit gewesen wäre dies auch vor Auge ihrer Feindinnen deutlich zu erwähnen. Ich hasste die Umkleiden mit ihren Duschen, es war zwar nicht grauenvoll und doch hatte ich das Gefühl das man viel zu leicht hinein kam, ich hatte keinerlei Bedürfnis beim Duschen beobachtet zu werden. „Ich warte hier.“ Mit einem entschlossenen Satz sprang ich die ersten zwei Stufen zu den Tribünen hinauf. „Immer noch Angst vor Spannern.“ Lachend drehte ich mich zu ihr um, verschränkte locker die Arme hinter meinem Rücken und legte den Kopf schief. „Das ist überhaupt nicht wahr.“ „Ja ja.“ Neleah ließ mich augenscheinlich unberührt stehen und verschwand in den Umkleiden. Mir tat ihr Handeln nicht weh, wir waren nicht nur nett und rücksichtsvoll zueinander und so merkwürdig es auch klang, das bedeutete mir viel. In ihrer Nähe war ich mir sicher das ich erfuhr wenn ich etwas dummes tat. Freunde die einem die Wahrheit verschweigen sind keine Freunde, sie sind Bekannte die nur deine Zuneigung und Bestätigung suchen. Doch wenn mir der Verlust meiner Familie eines gezeigt hatte, dann das man für solche Menschen wie Neleah sehr dankbar seien sollte, denn wenn man der eigenen Verwandtschaft nicht trauen konnte, wem dann? Noch zu gut war die Erinnerung von Gestern, der Schmerz und die Blöße. *** Ich war auf dem Rückweg von der Bibliothek, zurück in die Kerker, als ich laute und aufgebrachte Stimmen vernahm. Es war wie immer meine unheilbringende Neugier die mich nach rechts, statt nach links um die Ecke zog. Kurz bevor die sechs Schüler in mein Blickfeld gerieten erkannte ich auch schon die Stimmen von James und Albus. Sie hielten ihre Zauberstäbe auf vier Slytherinschüler aus dem siebten Jahrgang gerichtet, es war ein unsinniges Unterfangen. Die Beiden stritten lautstark, doch ich verstand nicht wirklich worum es ging und es sollte mich auch nicht interessieren. „Potter, du elender Feigling.“ Stone schwang seinen Zauberstab, er war ein harter Brocken, schreckte nicht vor roher Gewalt zurück und konnte hervorragend zaubern, man prophezeite ihm eine exzellente Auroren Karriere. „Expelliarmus!“ Ich konnte nicht zulassen das meinem Cousin etwas passierte, wenn man mich vorher gesehen hätte wäre mir das Entwaffnen sicher nicht so einfach geglückt, doch so flog der Zauberstab weit genug. Mit überraschten Mienen fuhren alle sechs Jungen herum und schenkten mir erzürnte Blick. Was mich daran schwer verletzte war die Tatsache das auch Albus und James es den Anderen gleich taten. „Verzieh dich, misch dich hier nicht ein, das geht dich nichts an!“ Ich machte unwillkürlich einen Schritt zurück, wie konnte Albus so mit mir sprechen? „Ich musste euch doch helfen, ihr wärt verletzt worden!“ „Besser verletzt als von einer dreckigen Slytherin gerettet.“ James spuckte als zusätzlich Untermalung für seine schmerzenden Worte noch auf den Boden. Und meiner zog sich dafür unter den Füßen weg, wie schlecht dachte meine Familie von mir? „Ihr...“ Mir wollten die Worte nicht zurückkommen, ohne einen weiteren Blick zurück wandte ich mich von der grauenhaften Realität ab. *** Ja, die Erkenntnis musste wohl weh tun damit es Heilung versprach von meiner unsäglichen und verdammten Familienliebe. Die ersten Tropfen trafen mein Haar und anschließend die Hände, es war kalt auf der Treppe, doch warum sollte ich bis ganz nach oben gehen, wo Neleah bald fertig seien sollte. Ich konnte Nass werden, es tat nicht weh, nichts würde jemals wieder so Schmerzen. „Du bist weitaus interessanter als ich für möglich gehalten hatte, nun ja, es musste hinter deinen Taktiken ja auch ein wenig Verständnis und Erfahrung liegen.“ Ich zuckte auffällig zusammen und sah dann die Stufen hinter mir hinauf. Scorpius hatte grinsend seine Hände in den Hosentaschen vergraben und schlenderte arrogant und gelassen zu mir hinunter. Meine Antwort konnte nur eine sein, Schweigen. Er war beharrlich im Schweigen, es vergingen sicher fünf Minuten, das wäre mir nie gelungen, was ich jetzt auch beweisen würde. „Was willst du, hatten wir die Sache nicht bereits geklärt?“ Diesmal war ich es die höhnisch lächelte. Der Regen strömte auf uns nieder, sein Haar klebte ihm schon an der Stirn und gerade weil ich den Malfoy nur wie gestriegelt kannte amüsierte mich sein Auftreten, er ignorierte das gekonnt. „Hatten wir, doch ich habe deine Worte in Erinnerung behalten. Ich will euch beide in meinem Team.“ Mein Entsetzen ließ mir die Gesichtszüge entgleiten, Malfoy hatte den Verstand verloren. „Niemals.“ Ich erhob mich und wollte weiter gehen, doch der blonde Schönling wollte meine Antwort nicht akzeptieren. „Ihr beide habt Talent, als Jägerinnen wärt ihr eine Bereicherung für unser Team, du wolltest doch eine Chance für Andere ohne das Bankkonto. Hier ist deine.“ „Doch nicht für mich!“ Ich stieg die nächste Stufe hinab. „Ich habe damit gerechnet, doch bedenke, nicht nur ich ziehe meinen Nutzen. Ich schlage einen Deal vor denn ich will gewinnen, ich muss gewinnen, verstehst du?“ Es waren seine Augen in denen arktische Stürme tanzten, die mich in ihren entschlossenen Bann zogen und meine Frage den Lippen entweichen ließ. „Was für einen Deal?“ „Hilf mir mein Ziel zu erreichen und sei dir sicher, ich gebe dir Mittel und Wege deiner sogenannten Familie zu zeigen das man sich nicht mit einer echten Slytherin anlegt. Und du kannst Eine sein, du bist Eine!“ Sein Lächeln war kalt, zynisch und irgendwie leblos, doch es versprach mir etwas das ich zuvor gar nicht so deutlich gespürt hatte. Rache, Vergeltung für ihren Verrat und meinen Schmerz. Denn sie hatten meine Liebe mit Füßen getreten, warum sollte ich dann nicht auch zu treten wenn ich die Chance dazu bekam? „Wir sind im Team.“ Der Regen konnte noch so laut und stark sein, der Mut und mein Wille welcher so eben wuchs war stärker und reiner als diese Flut. *** Neleah sah mich sprachlos an, sie wollte mir meine Worte nicht glauben, vielleicht konnte sie es auch schlicht nicht. „Ich habe bis dahin nicht gewusst das ich diese Rache brauche, doch seit Malfoy es mir angeboten hat kann ich den Gedanken einfach nicht mehr vergessen. Ich bitte dich mir zu vertrauen.“ Es war hart was ich von ihr verlangte, schließlich hatte ich uns so eben für meinen persönlichen Rachefeldzug verkauft und ich konnte sie nicht dazu zwingen. „Ist in Ordnung Rose, vollkommen in Ordnung.“ Als Neleah mich umarmte, mit diesem unsagbaren Verständnis und einer unbändigen Ruhe, da vergaß ich plötzlich mich selbst. Meine Knie wurden weich und ich ließ mich einfach auf den Boden unseres Zimmer gleiten, während die ersten Tränen liefen. Die Schmerzen, die Angst, das alles kam ungefragt zurück und ich erinnerte mich an diese Einsamkeit in die mich Albus und die Anderen gestoßen hatten. Es tat furchtbar weh, ich hatte bis zu diesen Tränen nicht einmal geahnt wie sehr mich das Ganze schmerzte, doch jetzt wusste ich es und musste damit leben. Während Neleah mich ohne Worte hielt, mir immer wieder sanft über den Rücken strich, da wurde mir auch klar wie lange sie den Verlust und meinen Schmerz schon vorhergesehen haben musste. Diese Nacht erlaubte ich mir die Schwäche, das eine Mal musste alles hinaus, doch zeitgleich mit der Verzweiflung schwor ich mir das ab Morgen etwas Neues beginnen würde, so anders, das alle noch staunen würden. *** „Das Training beginnt morgen um Acht.“ Ich spürte deutlich wie unsere Hauskollegen uns anstarrten und Malfoy das Ganze geflissentlich ignorierte, einfach weiter gelassen neben mir saß. Ich wiederum konnte es nicht einfach ignorieren, weder die bohrenden Blicke noch seine Worte. „Acht Uhr abends oder?“ Ich sah still mit an wie seine Lippen einen spöttischen Zug an nahmen und ahnte seine Antwort bereits. „Nein Weasley, Morgens, dann ist Sonntag und wir haben bis zu fünf Stunden für das Training.“ Mir wurde klar das er mich auf seinem Feld mit vollem Genuss quälen würde, ich hatte diese ganze Rache Sache nicht wirklich durchdacht. „Du wirst mich leiden lassen oder?“ Es war keine ernst gemeinte Frage, allgemein waren die Worte eher an mich selbst als an den Blonden gerichtet, doch er schien mir gerne eine Erwiderung zu schenken. „Ja, jede Sekunde.“ Er stand elegant auf und vergrub noch während er mir ein kaltes Grinsen schenkte seine Hände in den Hosentaschen. „Das ist es doch nicht wert.“ Mir waren die Worte nur sehr leise entflohen und ich hatte kurz gehofft das sie Malfoy entgangen waren. Leider tat er mir ja in keinsterweise einen Gefallen und somit entging selbst das Flüstern nicht seinen Ohren. „Glaub mir, wir haben Beide etwas davon, es lohnt sich.“ Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter, was mich veranlasste seinem kalten und vor allem höhnischen Blick zu folgen, der sich unheilvoll auf den Gryffindortisch richtete. Ungewollt verkrampfte sich etwas in mir, ein hoffnungsvoller Teil der schwankte und schwach war, der glaubte das man der Familie nichts antun durfte. Doch war er nicht standhaft genug gegen meine Erinnerung, meinen tiefen Schmerz, der sich wie brennende Säure durch mein Herz gefressen hatte. Ich vergaß Malfoy vollkommen und wartete voller Anspannung auf etwas, etwas von dem ich nicht einmal wusste ob es geschehen würde oder wie es aussah. Meine Augen erfassten es in dem schnellen Geschehen nicht wirklich, kleinere Explosionen im Essen, die Albus und James von der Bank schleuderten, sie stürzten hart mit dem Rücken auf und in ihren Gesichtern hingen Essensreste die mehr als unappetitlich aussahen. Sie stöhnten schmerzhaft und fluchten laut, während sie versuchten wieder Ordnung zu schaffen, doch Professor Alectra war bereits da und fand die ganze Situation alles andere als komisch. Laute und aufgebrachte Proteste gingen am Gryffindortisch los als diese James und Albus eine Woche nachsitzen verpasste. „Mein Geschenk an dich Weasley.“ Ich sah ihn nicht an, spürte aber deutlich das Malfoy sich zu meinem Ohr hinab gebeugt haben musste. Es war nicht beabsichtigt, doch das Wort entfloh mir in voller Wahrheit. „Danke.“ Nicht Alles kann man sehen oder greifen, die schönsten und zugleich grausamsten Geschenke, erreichen auch ohne diese Nebensächlichkeiten dein schwächelndes Herz.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)