Thousand Miles von honey_ (Das Leben ist niemals fair. [SasuSaku?]) ================================================================================ Kapitel 1: Flashback -------------------- Ich sass mit einer heissen Tasse Kaffee am Tisch, genehmigte mir ein kleines Frühstück. Nun gut, es war 12 Uhr, um diese Zeit würde man normalerweise das Mittagessen zu sich nehmen. Aber was war hier schon normal? Genau, rein gar nichts. Ich seufzte, mein Blick wanderte nach draussen. Selten hatte ich Zeit, um meine Gedanken schweifen zulassen. Erinnerungen stiegen in mir hoch, mein Vater. Ich verdrängte immer alles, wollte diese grausame Zeit vergessen. Doch es war unmöglich. Flashback [2 Jahre] Mein Körper zitterte. Ich konnte sie hören, die wütende Stimme meines Vaters. Anscheinend hatte er wieder getrunken und einen Grund gefunden, sich über mich herzumachen. Ein Knarren, er stieg die Treppe hoch. Kam mir immer näher. Ich verkroch mich im letzten Winkel meines Schrankes, mit der Hoffnung, dass er mich nicht finden würde. Die Angst sass mir in den Knochen, ich wollte das nicht mehr. Die Tür wurde geöffnet, ich schloss meine Augen. Bitte, lieber Gott, mach dass er mich nicht findet. Lass ein Wunder geschehen. „Sakura, du kannst dich nicht verstecken. Komm raus!“ Ich zuckte zusammen, seine Stimme war rau und alles andere als freundlich. Grob wurde die Schranktür aufgerissen, ich konnte seinen Atem riechen. Am liebsten hätte ich mich übergeben. Ich kauerte mich noch mehr zusammen, in der Hoffnung, er würde mich nicht sehen. Sämtliche Jacken wurden zur Seite geschleudert, Licht traf auf meine Haut. Er hatte mich. Ich hatte Todesangst, wollte rennen, doch meine Beine bewegten sich kein Stück. Warum sollte ich fliehen, wenn er mich sowieso kriegen würde? Sein starker Arm fasste nach mir, zog mich nach draussen. Kaum stand ich auf meinen Füssen, verpasste er mir eine Ohrfeige und schleuderte mich an die nächste Wand. „Du weisst, dass ich es nicht mag, wenn du unartig bist. Sakura“. Blut tropfte auf den hölzernen Fussboden, seine Augen bohrten sich in meine. Mein Atem beschleunigte sich, warum tat er mich das an? Ich kniff augenblicklich meine Augen zusammen, als er mich aufs Bett zerrte. Gierig riss er mir sämtliche Kleider vom Leib, drang schliesslich in mich ein. Voller Schmerzen keuchte ich auf, spürte seinen stinkenden Atem an meinem Hals. Widerliche Laute verliessen seine Lippen, immer schneller wurden die Bewegungen. Tränen liefen über meine Wangen, es tat so verdammt weh. Zwar erlebte ich das häufig und doch, Jedes Mal wurde es schlimmer. Ich zerbreche daran. Oft träumte ich in solchen Momenten von einer glücklichen Familie. Wir würden in einem wunderschönen Haus wohnen, einfach perfekt. Und doch musste ich der Realität ins Auge blicken, sowas wie Wunder gab es nicht. Es war dumm daran zu glauben, aber diese Träume waren mein einziger halt. Die Federn des Bettes quietschten alle paar Sekunden, hoffentlich hatte er bald genug. Die Sonne ging unter, Blätter fielen von den Bäumen, es wurde allmählich Herbst. Ein Stöhnen durchdrang die Stille, er liess von mir ab. Es kam mir wie eine Unendlichkeit vor. Bewegungsunfähig lag ich da, beschmutzt, nackt und innerlich zerbrochen. Dieser Mann, welcher mein Vater war, zog sich seine Hose an. Ohne Reue, ohne Gewissensbisse tat er das. Als wäre es das normalste der Welt, seine Tochter zu missbrauchen. Es war unverständlich für mich, ja. Dieser Kerl bedeutete mir nichts, ich fühlte nur abgrundtiefen Hass und Angst. Doch der Mut, mich ihm zu wiedersetzen, fehlte mir. Die Tür fiel ins Schloss, seine Schritte entfernten sich. Ich starrte an die Wand, Leere umgab mich. So konnte es nicht weitergehen. Für einen Augenblick schlossen sich meine Augen, hier war ich nicht sicher. Eines Tages könnte es so weit gehen, dass er mich versucht zu töten. Und ich wollte noch nicht sterben, nein. Meinen Lebenswillen hat er noch nicht gebrochen, niemals werde ich das zulassen. Ich rappelte mich auf, suchte meine Kleider zusammen und zog diese wieder an. Dunkelheit überflutete die Stadt, es wurde Nacht. Hektik überkam mich, schnell kramte ich eine kleine Tasche aus dem Schrank, stopfte meine Sachen hinein. Viel besass ich nicht, darum war das schnell erledigt. Es war riskant, das war mir bewusst. Falls ich es nicht schaffte, dann war das mein Ende. Meine Atmung beschleunigte sich, ich setzte alles auf eine Karte. Ich schlüpfte in meine Schuhe, zog mir eine dünne Jacke über. Mein Herz klopfte wie wild gegen meine Brust, ich versuchte mich zu beruhigen. Ich setzte einen Fuss nach vorne, öffnete vorsichtig die Tür. Ich konnte den Fernseher aus dem Zimmer am Ende des Flures hören. Zitternd schlich ich zur Treppe, versuchte jedes Geräusch zu vermeiden. Ich setzte einen Fuss auf den Absatz, es knarrte. Voller Schreck verharrte ich, konnte spüren wie mein Vater vom Sessel aufsprang. Meine Augen weiteten sich, ich rannte los. Er war mir dicht auf den Fersen, ich stürzte durch die Küche. Ich war zu langsam, er fasste grob nach meinem Arm „Was fällt dir ein, du dämliche Hure“. Ich keuchte auf, wollte mich losreissen, doch sein Griff wurde stärker. Was sollte ich bloss tun, mein Blick wanderte verzweifelt durch die Küche. Die Pfanne. Mit voller Kraft verpasste ich ihm eine in den Schritt, er stöhnte schmerzverzerrt auf und liess mich los. Das war meine Chance, ich schnappte mir die Pfanne. Zitternd umschlang ich das kalte Metall, schaute auf den Mann nieder, welcher auf seinen Knien sass. Blanke Wut überkam mich „Das ist meine Rache, du verdammtes Arschloch. Verreck in der Hölle“. Ich holte aus, knallte ihm mit voller Wucht das Metall an den Kopf. Bewusstlos sackte er zusammen, Blut strömte auf die Fliesen. Ich schaute auf die begangene Tat, meine Atmung war unregelmässig. Meine Arme sanken sich, die Pfanne fiel mit einem scheppern zu Boden. Ich konnte nicht mehr denken, fasste einfach nach meiner Tasche und begann zu rennen. Ich verliess diesen grauenvollen Ort, lief unendlich viele Strassen entlang, ohne Ziel. Ich wollte nur weg von hier, endlich frei sein. Wie lange ich gerannt war? Ich wusste es nicht. Voller Erschöpfung sackte in einer Gasse zusammen. Ich konnte nicht mehr. Es war mitten in der Nacht, komische Kreaturen trieben ihr Unwesen, es machte mir Angst. Ich schloss meine Augen, wollte nur noch schlafen. „Hey du! Was machst du hier?“. Erschrocken öffnete ich meine Augen wieder. 4 Jungs standen vor mir, ein Dunkelhaariger Kerl mit schwarzen Augen hatte mich angesprochen. Er musste wohl der Anführer sein. „Ich ehm…“ Mir blieben jegliche Worte im Halse stecken, sie sahen gefährlich aus. Was sollte ich tun? Er zog eine Augenbraue hoch, nahm einen Zug von seiner Zigarette „Du hast hier nichts verloren, verschwinde“. Ich schaute ihn an, meine Stimme zitterte „Aber ich“. Er packte mich blitzschnell am Kragen, mein Herz klopfte vor Angst. „Ich hab gesagt verschwinde, oder magst du sterben?!“. „Lass sie in Ruhe, Sasuke“. Eine raue Stimme riss mich aus der Starre, mein Blick wanderte nach links. Ein Mann und eine Frau tauchten auf. Er hatte ebenfalls schwarze Haare, irgendwie glich er diesem Kerl hier, die Frau war Blond und hatte blaue Augen. „“Tse, was geht dich das an. Verpiss dich“. Sie schienen sich zu kennen, wo bin ich hier nur gelandet? „Ich kann dich ganz schnell enterben lassen. Also solltest du dieses Mädchen besser nicht mehr anfassen!“. Dieser sogenannte Sasuke durchbohrte mich mit einem tödlichen Blick, liess mich aber nach wenigen Sekunden los. Ich atmete auf, der fremde Mann, welcher mich gerettet hatte wand sich an seine Freundin. Zumindest nahm ich an, dass sie zusammen waren. „Ino, sie scheint Hilfe zu brauchen. Kannst du sie vorerst bei dir aufnehmen?“. Sie seufzte und nickte „Langsam kann ich ein Obdachlosenheim aufmachen, was“. Sie lächelte freundlich, packte meinen Arm und zog mich die Strasse entlang. „Ich bin Ino, freut mich dich kennenzulernen“. Ich war völlig überrumpelt und nickte leicht „Ich bin Sakura..“. Mein Gegenüber musterte mich „Du scheinst eine schwere Zeit hinter dir zuhaben. Du kannst bei mir unterkommen, wenn du magst“. Normalerweise vertraue ich fremden Menschen nicht, doch sie war anders. Ja, ihre Ausstrahlung. Man fühlte sich gleich geborgen. „Danke…“. Es dauerte nicht lange, da erreichten wie ihr Zuhause. Es war eine kleine Mietwohnung, welche nett eingerichtet war. Ich setzte mich aufs Sofa, sie brachte zwei Tassen Tee aus der Küche und liess sich neben mich fallen. Dankend nahm ich das heisse Getränk entgegen. „Warum tust du alles für mich? Immerhin kennst mich gar nicht“. Sie nippte an ihrem Tee „Nun, du hast Hilfe gebraucht. Ausserdem weiss ich, wie es ist, wenn man hier landet und niemanden hat“. Verwundert blickte ich Ino an und lächelte schliesslich leicht „Sag mal. Kann ich dich etwas fragen?“. Sie nickte „Klar, schiess los“. Ich zögerte kurz „Der Kerl, welcher bei dir war. Ehm, war das dein…“. Ihr Lachen war herzlich, als sie mir antwortete „Nein, er ist nur ein guter Freund. Hast du ein Auge auf ihn geworfen?“. Eine unangenehme Röte stieg mir ins Gesicht, hektisch schüttelte ich den Kopf „Nein, nein. Wie kommst du darauf? Aber ich dachte nur, er sah diesem Sasuke ziemlich ähnlich“. „Kein Wunder, sie sind Brüder“. Ich verschluckte mich an meinem Tee, sie nahm mir die Worte aus dem Mund „Sie sind verschieden, wie Tag und Nacht“. „Das kann man wohl sagen“. Flashback end. Ich musste lächeln, als ich an unser erstes Gespräch zurückdachte. Uns verband von Anfang an etwas. Was es war konnte ich bis heute nicht sagen. Ich nippte an meinem Kaffee. Seit ich von zuhause weggelaufen bin, habe ich meinen Vater nicht mehr gesehen. Ob er die Tat überlebt hatte, wusste ich nicht. Es war mir auch scheissegal. Und dann war da noch Itachi. Ja, damals war er das genaue Gegenteil, nett und fürsorglich. Ich wusste nicht, woran es lag. Plötzlich veränderte er sich, wurde wie sein Bruder. Und nun sitzt er wegen gefährlicher Körperverletzung im Knast. Ich seufzte, die Welt war irgendwie verkehrt. Oder besser gesagt, ich lernte meistens die falschen Menschen kennen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)