Dich zu finden von zambie-chia ================================================================================ Kapitel 7: Meine Schuld... -------------------------- Name: o7. Meine Schuld... Datum: 1.o4.2o1o Autor: Chiaki Starring: Ibuki (D=out); Hikaru (D=out) [Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.] >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Wortlos ging Ibuki die letzten Meter, hockte sich hin und fiel Hikaru regelrecht um den Hals. „Was ist passiert?“, fragte er mit zitternder Stimme. Der Kleine drückte sein Gesicht in Ibukis Schultern und schluchzte laut. Dabei bebte sein ganzer Körper. Beruhigend klopfte Ibuki ihm ungeschickt auf den Rücken. Als sich der Blonde wieder einigermaßen beruhigt hatte, löste er sich und schaute den Anderen groß an. „Nachdem du... heute..nicht ...nicht angerufen hast.. dachte ich... dachte ich, dass du ....“, fing er stotternd an. „Was?“, hakte Ibuki nach. Schniefend senkte Hikaru den Kopf und murmelte: „Ich dachte, du magst mich nicht mehr oder dass ich dir doch egal wäre... und da .. habe ich mich ... mich alleine auf die... S...Suche gemacht.“ „Aber Kleiner...“, murmelte der Rothaarige. Dieser schaute weiterhin traurig vor sich hin. Dann fuhr er leise fort: „Naja, ich bin wieder diesen Typen von neulich begegnet. Und.. und...“ Erneut schossen Hikaru Tränen in die Augen. Schuldbewusst biss sich Ibuki auf die Lippen. Er fühlte sich Hundeelend. Hätte er Hikaru heute angerufen, dann wäre der Arme nicht alleine losgegangen, dann hätte er diese Schlägertypen nicht wieder getroffen und ... „Es tut mir Leid“, presste er schließlich deprimiert heraus und merkte, wie auch ihm Tränen in die Augen schossen. „Ich hätte dich anrufen sollen. Ich bin ein verdammtes Arschloch.“ Hikaru stimmte nicht zu, verteidigen tat er den Größeren aber auch nicht. Sie beide hockten nun im Schnee vor dem Haus des Blondes und schwiegen. „Warum bist du nicht ins Haus gegangen?“, fragte Ibuki, traute sich aber noch nicht Hikaru anzugucken. Nun wurde der Kleine wieder rot. „Ich habe den Schlüssel im Haus vergessen.“ „Wie?“ „Ich hab mich ausgeschlossen.“ „Oh“, entfuhr es Ibuki, während er sich ungeschickt neben Hikaru setze. „Und jetzt?“ Die Stimme des Blonden war leise und klang heiser. Der Andere zuckte mit den Schultern und drückte sein Gesicht wortlos in seine Handflächen. Er fühlte sich von Minute zu Minute schlechter. Nicht einmal anschauen konnte er Hikaru, da er Angst hatte dessen anklagenden Blick oder das Veilchen zu sehen. „Am besten gehen wir erst einmal zu mir. Morgen können wir dann den Schlüsseldienst rufen... Wenn das für dich okay ist?“ Ibuki schaute den Kleineren immer noch nicht an. Hikaru nickte und antwortete fast lautlos: „Ist okay.“ Die Beiden standen auf und gingen zurück zum Bahnhof. Das Schweigen und die eiserne Mauer zwischen ihnen, versuchte keiner zu brechen. * * * Er stand vor dem Fenster und starrte in die Dunkelheit. Vor ein paar Minuten hatte er Hikaru in sein Bett gebracht. Als der Kleine sich umgezogen hatte, hatte Ibuki ein paar weitere blaue Flecken an Armen und Beinen gefunden. Er traute sich nicht nach zu fragen, was genau die Typen mit seinem Freund gemacht hatten. Mit einem Seufzer zog Ibuki den Vorhang zu und warf einen Blick hinter sich. Das Wohnzimmer war nun stockdunkel. Er hatte sich ohne zu Zögern dafür geopfert auf dem Sofa zu schlafen und Hikaru hatte auch nichts dagegen gesagt. Das schlechte Gewissen hielt den Rothaarigen wach. 'Ich bin ein Arsch', wiederholte er nun zum hundertsten Mal, während er das Bedürfnis unterdrückte, sich pausenlos selber zu schlagen. Um die Zeit zu vertreiben, nahm er wie aus Reflex sein Handy. *4 ungelesene Nachrichten*, blinkte es auf. Sie waren alle von Reika, doch Ibuki warf das Handy wieder weg, ohne sie zu lesen. Langsam wurde sein Körper schwer und er spürte, dass seine Augen jeden Moment zufallen würden. Unglücklich legte sich der junge Mann hin und drehte sich so, dass er nur die Sofalehne vor sich sah. „Alles scheiße“, murmelte er und hoffte, nicht zu lange wach zu liegen. „Hikaru? Bist du schon wach?“, wisperte Ibuki und öffnete die Tür zu seinem Schlafzimmer. Es war früher Morgen, doch der Mann hielt es nicht länger aus. Er musste mit dem Kleinen sprechen! Es kam keine Antwort. „Hikaru?“, versuchte er es noch einmal, doch wieder folgte nur Stille. Gerade wollte Ibuki sich enttäuscht abwenden, da hörte er ein seltsames Hüsteln. Unsicher betrat der Rothaarige das Zimmer und tapste leise zum Bett. „Kleiner?“, fragte er und schielte über die Bettdecke. Sofort sah er, dass es Hikaru nicht gut ging. Er war knallrot im Gesicht, hustete und war Schweißgebadet. Vorsichtig legte Ibuki eine Hand auf die Stirn des Anderes. „Oh, ne“, entfuhr es ihm. „Du glühst ja!“ Logischerweise kam als Antwort nur ein klägliches Husten. Bis jetzt hatte sich der junge Mann noch nie um jemand anderen kümmern müssen, aber er fand, dass es nun Zeit war damit anzufangen. Er machte ein Handtuch nass und legte es dem Kleinen auf die Stirn, um das Fieber zu senken. Für den Fall, dass Hikaru aufwachte, hielt Ibuki immer einen heißen Tee gegen Erkältung bereit. „Wie sehr möchtest du mich noch quälen?“, fragte er traurig, während er auf einem Stuhl neben dem Bett saß, um Hikaru so nah wie Möglich zu sein. Ihm war klar, dass auch diese Erkältung seine Schuld war. 'Wegen mir saß er Stunden in der Kälte', machte Ibuki sich noch mehr herunter. Noch immer schlief Hikaru tief und fest, was vielleicht auch besser so war. „Das Handtuch ist schon wieder warm“, stellte Ibuki tonlos fest, stand auf und beugte sich über den Kleinen vor sich, um das Handtuch auszuwechseln. Er wusste nicht warum, aber als Ibuki sich so über Hikaru gebeugt hatte, hielt er inne und starrte ihn zitternd an. Das Gesicht des Blonden wirkte so perfekt. Die Augen, die hübsche Nase und die Lippen. Der Rothaarige bemerkte, dass Hikaru gerade gar kein Lippgloss trug. Er lächelte. Sonst hatten seine Lippen immer einen besonderen Schimmer. Noch nie in seinem Leben hatte Ibuki einen Jungen geküsst. Doch nun, wo Hikarus Gesicht so nah schien... Ohne sich wirklich im Klaren zu sein, was er da tat, beugte der junge Mann sich noch weiter nach vorne. Für Ibuki war es fast so als würde sein Herz zerspringen, als seine und Hikarus Lippen sich berührten. Nur wenige Sekunden verharrte der Rothaarige so. Plötzlich sprang er zurück und riss die Augen auf. 'Was mache ich hier?', fragte er sich erschrocken und schluckte. Hastig wechselte er das Handtuch auf Hikarus Stirn und eilte dann aus dem Schlafzimmer. Wenn er sich noch einmal umgedreht hätte, hätte er ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Blonden erkennen können.... * * * Die nächsten zwei Tage war mit Hikaru nichts anzufangen. Er lag hustend im Bett und wachte nur selten auf. In den wenigen Minuten wurde er von Ibuki gezwungen Hustentee zu trinken und so wenig wie Möglich zu reden. Hikaru musst den Rothaarigen regelrecht anbeten, um wenigstens für die Toilette aufstehen zu dürfen. Am dritten Tag ging es dem Blonden so weit besser, dass er sich aufsetzte und ein bisschen mit seinem 'Pfleger' redete. „Wie spät ist es?“ Hikarus Stimme war immer noch leise und krächzend. „Gleich sechs Uhr.“ „Abends?“ „Morgens.“ „Oh“, kam es von dem Kranken. Er trank noch einen Schluck von dem Tee. „Warum legst du dich nicht hin und schläfst?“ Wortlos schüttelte Ibuki den Kopf und meinte dann: „Nein. Ich möchte, dass es dir wieder besser geht. Schließlich bin ich Schuld an dieser Erkältung.“ Entschlossen versuchte er so wach wie möglich rüber zu kommen, auch wenn er innerlich erschöpft und müde war. Es dauerte einen Moment bis Hikaru antwortete: „Ibu... ich möchte nicht, dass du dich für mich so ... verausgabst. Es geht mir doch schon wieder besser und du brauchst deinen Schlaf. Außerdem .. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass es nicht deine Schuld war?“ „Das will ich nicht hören“, erwiderte Ibuki stur. „Ich war nun einmal Schuld. Das ist eine Tatsache, die du mir nicht ausreden kannst.“ Der Kleine verdrehte die Augen, bekam aber gleich darauf wieder einen Hustenanfall. „Das reicht jetzt mit reden“, stellte der Andere fest und stand von seinem Platz neben dem Bett auf. Schmollend stellte dieser den Tee ab und legte sich danach wieder in sein Kissen. „Okay“, willigte er ein. „Aber nur, wenn du mir versprichst auch etwas zu schlafen.“ Ibuki kniff die Augen zusammen. „Mal sehen.“ „Nein, versprich es!“ „Hmpf. Gut.“ „Gut!“ Beide starrten sich kurz grimmig an, bis Hikaru seine Augen schloss und gähnte. Er hörte wie Ibuki das Zimmer verließ und schaute ihm nach. Ein gequältes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Fünft Minuten später beschloss Hikaru noch einmal auf die Toilette zu gehen, ehe er wieder einschlief. Schnell verließ er das Schlafzimmer und warf nebenbei einen Blick ins Wohnzimmer. Wo war Ibuki hin? Da sah er ihn – er hatte sich auf das Sofa gesetzt und schien kurz darauf eingeschlafen zu sein. Auf seinem Schoss lag ein offenes Buch und sein Kopf lag seltsam auf seiner Schulter. Leise schlich der Kleine zu dem Rothaarigen und nahm das Buch von seinem Schoss. Als nächstes legte er Ibuki zärtlich auf die Seite – achtete aber darauf, ihn nicht zu wecken. „Ach Ibu“, murmelte Hikaru und strich ihm kurz durch das Haar. Dann verließ er das Wohnzimmer, und machte sich auf dem Weg zur Toilette. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)