Dich zu finden von zambie-chia ================================================================================ Kapitel 4: Immer weiter... -------------------------- Name: o4. Immer weiter.... Datum: 13.o4.2o1o Autor: Chiaki Starring: Ibuki (D=out); Hikaru (D=out) [Die Bands müssen nicht wie wie im Realen existieren bzw. können sich auch erst finden. Die Charakter der einzelnen Figuren/Mitglieder sind frei erfunden / interpretiert. Ich habe außerdem keine 'Verbindung' zu den Bands – Sie gehören nicht mehr, etc.] >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> „Ich bin mir ziemlich sicher.. Ja... Ich weiß es wieder!“ Erfreut strahlte Hikaru und warf Ibuki einen glücklichen Blick zu. „Da vorne ist meine Straße! Ich weiß es wieder!“, rief er und hüpfte übermütig auf und ab. Der Andere klapperte mit den Zähnen und blickte auf seine Uhr. Es war nach 18 Uhr, es schneite wieder wie verrückt und ihm war arschkalt! 'Wenigstens bin ich Hikaru los', rief er sich ins Gedächtnis. Doch im nächsten Moment schämte er sich für diesen Gedanken. Der kleine Zwerg war ihm irgendwie ans Herz gewachsen. Es war als würde er ihn schon ewig kennen. Schnell joggte er dem Kleinen hinterher, als dieser los rannte und vor einem riesigen Haus stehen blieb. „Hier ist es“, verkündete er stolz und deutete auf das Haus hinter sich. „Schön“, murmelte Ibuki und kuschelte sich tiefer in seinen Schal. „Dann werde ich jetzt langsam wieder nach Hause gehen und...“ Er stoppte, als er Hikarus enttäuschten Blick sah. „Du kannst doch nicht einfach gehen“, schniefte der Blonde. „Warum nicht?“ „Ich möchte dich noch auf einen Tee einladen! Als Dankeschön dafür, dass du mir geholfen hast und ich bei dir übernachten durfte.“ Ergeben seufzte der Rothaarige und meinte: „Okay, gut. Aber nicht zu lange! Schließlich möchte ich auch noch den Weg nach Hause finden.“ Begeistert hüpfte der Kleinere wieder auf und ab und nickte aufgeregt. „Abgemacht!“, rief er und rannte los, um so wenig Zeit wie möglich vor dem Haus zu verschwenden. Hikarus Haus war riesig. Überall war es hell, bunt und ... plüschig. Hätte Ibuki nicht gewusst, dass dies hier das Haus seines Freundes (seit wann nannte er Hikaru einen Freund?) war, hätte er es glatt für das Haus eines Mädchens gehalten! „Du kannst deine Jacke einfach dahin schmeißen!“, ertönte die Stimme des Blondes, auch wenn er selber schon irgendwo im Haus verschwunden war. Ibuki nickte, auch wenn Hikaru es nicht sehen konnte, und legte seine Jacke ordentlich in eine Ecke. Nun versuchte er der anderen Stimme zu folgen und landete tatsächlich in einer Küche. Zu seiner Verwunderung war diese schwarz. Einfach nur schwarz. „Kein pink?“, rutschte es ihm heraus, wofür er einen fiesen Blick von Hikaru erntete. „Ich mag auch andere Farben“, fing dieser an sich zu verteidigen, doch Ibuki winkte nur ab. Daraufhin waren beide leise. „Ich hoffe du magst den Tee. Es ist meine Lieblingssorte“, murmelte Hikaru und setzte sich mit Ibuki an den Küchentisch – in den Händen zwei Tassen Tee. Vorsichtig schob er eine der Tassen zu dem Anderen rüber. „Oh. Wie heißt er denn?“ Verlegen grummelte Hikaru. „Sweet Kiss.“ „Aha.“ Ibuki unterdrückte sich ein Grinsen. Warum wunderte ihn das nicht? Eine Zeit lang waren beide leise. Der Rothaarige musste zugeben, dass der Tee äußerst lecker war. Gedankenverloren starrte er auf das Motiv seiner Tasse. Eine 'Hello Kitty', die einen großen Löffel in der Hand hatte. Als er kurze Zeit später aufblickte, merkte er, dass Hikaru immer noch verlegen auf den Tisch starrte. Er versuchte etwas Gesprächsstoff auf den Tisch zu bringen: „Wohnst du ganz alleine in diesem großen Haus?“ „Ja“, kam es einsilbig zurück. „Ist es dir hier nicht zu einsam?“ „Manchmal.“ Der Kleine schaute immer noch nicht auf. „Warum bist du überhaupt hier her gezogen?“ Neugierig trank Ibuki noch einen Schluck Tee. Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern, doch er schien zu wissen, dass Ibuki dieses Mal kein Schulterzucken als Antwort annehmen würde, denn er fing kurze Zeit später an: „Mein Vater starb als ich noch ganz klein war.“ Überrascht stellte Ibuki seine Tasse ab und schaute Hikaru mitfühlend an. „Ich wuchs bei meiner Mutter auf. Sie liebte mich über alles – vielleicht ist sie auch der Grund, warum ich so verrückt nach pinken und plüschigen Sachen bin.“ Ein seltsames Lachen entglitt Hikarus Kehle. „Ich war immer ein liebes Kind. Ich half meiner Mutter bei allem. Beim kochen, beim waschen, beim aufräumen, beim einkaufen... In der Schule war ich auch gut. Notendurchschnitt 1,3. Ich weiß selber nicht, wie ich das geschafft habe. Meine Mutter war stolz auf mich. Sie muss doch stolz auf mich gewesen sein, oder? Wärst du stolz auf mich?“ Erst jetzt blickte der Blonde auch auf. In seinen Augen schimmerten Tränen und Ibuki fühlte, wie sich sein Herz zusammen zog. Unsicher griff er über den Tisch und drückte tröstend die Hand des anderen. „Ja klar muss sie stolz gewesen sein“, murmelte er leise. Hikaru nickte, als fühlte er sich bestätigt. Danach sagte er eine Weile nichts und auch Ibuki traute sich nicht, etwas zu sagen. Er wartete. „Sie war stolz. Sie liebte mich. Und trotzdem...trotzdem...“, sprach der Kleine mit brüchiger Stimme weiter. „Trotzdem was?“, harkte der Rothaarige vorsichtig nach. „Ist sie weg. Einfach weg. Von heute auf morgen. Ich wachte auf und ihr Bett war unberührt. Sie ... Sie ... war weg, verdammt noch mal!“ Mit den letzten Worten war Hikaru richtig laut geworden. Er brüllte halb und Tränen liefen über sein Gesicht. Hilflos stand Ibuki auf, ging vor dem Weinenden in die Hocke und schloss seine Arme um ihn. „Warum?“, schluchzte dieser. „Warum ist sie gegangen? Ich verstehe..es..nicht... Wa..warum?“ Er weinte jetzt haltlos und klammerte sich an den armen Ibuki, welcher nicht wusste wie er reagieren sollte. Also tat er gar nichts, außer Hikaru tröstend weiter in den Armen zu halten. * * * „Geht es wieder?“ Als Hikaru nicht aufgehört hatte zu weinen, hatte Ibuki ihn kurzer Hand wie ein kleines Kind hoch gehoben und ihn unter lautem Ächzen auf das Sofa in dessen Wohnzimmer transportiert. Nun saßen sie beiden auf der pink angehauchten Couch – Hikaru hatte sich zusammen gekauert und Ibuki saß daneben, seinen Arm um die Schulter des Anderen, als könnte er diesen so vor den schlimmen Erinnerungen beschützen. Erschöpft nickte der Blonde und kaute schniefend auf seinem Daumen herum. „Tut mir Leid“, murmelte er dann und schaute mit seinen wässrigen Augen zu Ibuki auf. „Was tut dir Leid? Dir muss nichts Leid tun, Hikaru.“ Der Andere zuckte kraftlos mit den Schultern und blieb wieder stumm. Als ein erneuter Zitteranfall von ihm nachgelassen hatte, sprach der Kleine weiter: „Du wolltest wissen warum ich hier her gezogen bin... Ich suche sie. Meine Mom. Ich suche jetzt mindestens schon drei Jahre nach ihr. Immer weiter. Ich gebe nicht auf, denn ich weiß, dass ich sie finden werde. Irgendwann.“ Als eine erneute Träne Hikarus Wange runter lief, wischte der Rothaarige neben ihm diese erschrocken weg. „Bitte nicht wieder weinen“, meinte er hilflos und drückte Hikaru noch einmal kurz. „Sag... aber warum suchst du hier?“ „Jemand meinte, dass sie hier wohnt. Irgendwo. Glaubst du, ich finde sie?“ Der traurige Blick, der dann folgte zerriss Ibuki fast das Herz. Noch nie hatte er jemand so verzweifelt gesehen. Entschlossen hockte er sich vor Hikaru auf den Boden und umarmte ihn spontan. „Auf jeden Fall findest du sie“, murmelte er und schloss kurz die Augen. „Und ich werde dir helfen, okay? Wir werden sie hier zusammen suchen und finden!“ Dankbar schluchzte Hikaru in Ibukis Armen noch einmal auf. „Danke...Danke, Ibuki! Ich habe noch nie jemand so nettes wie dich getroffen“, heulte er und klammerte sich erneut fester an den Rothaarigen. Mehrere Minuten verharrten die beiden so, ehe sich Ibuki räusperte. „Äh... Darf ich dich wieder los lassen?“ Verlegen entwand sich Hikaru der Umarmung, wurde rot und stotterte: „T..tut mir Leid. Ich.. ich war gerade wieder s...so froh, dass...“ „Ja“, entgegnete Ibuki, doch dieses Mal musste er feststellen, dass auch er rot wurde. Er spürte ein ziehen im Magen. Was war nur los mit ihm? „Himmel, ich muss los!“, rief Ibuki in die peinliche Stille herein. Hikaru schaute mit einem komischen Gesichtsausdruck auf und nickte langsam. „O...okay.“ Hastig sprang der Größere auf, rannte in den Flur und schnappte sich seine Jacke. „Hast du einen Zettel? Dann schreibe ich dir meine Handy- und Telefonnummer auf. Dann kannst du mich immer erreichen!“, rief Ibuki aus, während er sich in die Ärmel zwängte. „Hm. Ich habe keinen Blanko-Zettel ... Aber hier ist ein Kärtchen mit meiner Nummer. Ruf mich einfach an und geb' dann deine Rufnummer durch, okay?“ „Geht klar.“ „Na dann“, lächelte Hikaru und reichte Ibuki das ordentlich gefaltete, pinke Kärtchen. „Bis ... später. Morgen, oder so.. halt..“ „Hai. Bai!“ „Tschüss...“ Ibuki riss die Tür auf, rannte nach draußen und hielt dann kreischend inne... * * * „Tut mir Leid.“ „Hä? Musst du dich immer entschuldigen, Hikaru? Als ob du den Schneesturm bestellt hättest“, schimpfte Ibuki und kuschelte sich in die dünne Decke, die der kleine Zwerg ihm zur Verfügung gestellt hatte. Der Andere grinste schief und meinte: „Schon, aber jetzt musst du mich noch länger aushalten. Hätte ich dich vorhin nicht aufgehalten, dann wärst du jetzt bei dir Zuhause.“ Ibuki zuckte mit den Schultern und strich sich durch das nasse Haar. „Naja, Schicksal? Irgendjemand will nicht, dass wir uns auch nur ein paar Sekunden aus den Augen verlieren“, scherzte er und lachte leise. Der Kleine jedoch blickte verlegen zu Boden und stand von dem Sofa auf. Vorsichtig fragte er: „Bist du sicher, dass du nicht doch mit in mein Zimmer möchtest? Das Bett ist gemütlicher und ... zusammen in einem Bett geschlafen haben wir so oder so schon.“ Es kam ihm schwer über die Lippen, dass sah Ibuki ihm an. Er lächelte. „Ne, ist okay so. Bei Reika schlafe ich immer auf dem Sofa. Da gibt es keinen besonderen Freundschaftsbonus, also bin ich das gewohnt.“ Hikaru nickte um zu zeigen, dass er verstanden hatte und drehte sich um. Doch dann überlegte er es sich anders und wandte sich noch einmal kurz dem Rothaarigen zu: „Falls etwas ist, musst du einfach kommen, okay?“ Bei diesem Satz musste Ibuki laut auflachen. Erst nachdem er sich wieder beruhigt hatte, kicherte er: „Das ist ein Déjà-vu! Nur mit Rollentausch!“ Jetzt musste auch Hikaru lachen. Er zwinkerte dem Anderen zu und meinte, obwohl es ihm – wie immer – peinlich zu sein schien: „Tja, vielleicht doch Schicksal?“ Dann war er durch die nächste Tür verschwunden. Ibuki blickte ihm Gedankenverloren nach. Seit er diesen kleinen Zwerg kennen gelernt hatte, passierten nur noch seltsame Dinge! 'Voll abnormal', stellte er in Gedanken fest. Was würde Reika wohl dazu sagen? 'Irgendetwas über Liebe, Bestimmung, Sehnsucht und Schwule', da war sich Ibuki auf jeden Fall sicher. Müde drehte er sich auf dem großen Sofa um und gähnte. Draußen hörte man den Schneesturm kräftig wüten. 'Ich hätte vorhin auch schon drauf kommen können, mir die Wettervorhersage anzuschauen', bemerkte der Rothaarige und schüttelte im Dunklen des Wohnzimmers den Kopf. 'Aber ... wäre mir das ehrlich lieber gewesen?' Bei dem Gedanken erschrak Ibuki. Für ihn war immer klar gewesen, dass er 1oo% auf das weibliche Geschlecht stand. Wieso sollte er sich bis jetzt immer getäuscht haben? 'Weil ich bis dahin Hikaru noch nicht gekannt habe', beantwortete sich Ibuki die Frage selbst, eher er die Augen schloss und einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)