School of Horror von PonPonPanda (Wage nicht zu glauben, was in den Gängen eines Internats lauert...) ================================================================================ Prolog: ~0~ ----------- Prologue Mit einem Seufzen ließ sich der kleine Blonde auf den Sitz im Zug fallen, nachdem er es endlich geschafft hatte, seinen großen Koffer – ehrlich, der war bestimmt so groß und schwer wie er selbst – auf die Gepäckablage zu wuchten. Er hatte noch eine längere Fahrt vor sich und irgendwie fühlte er sich nicht sonderlich behaglich bei dem Gedanken, dass hier alle möglichen, seltsamen Leute herum liefen. Er hatte schon ein paar gesichtet, als er sein Abteil gesucht hatte. Wirklich… wirklich seltsame Gestalten. Doch zu seinem Glück saß er – bis jetzt zumindest – alleine in seinem Abteil, konnte seine Beine ausstrecken und seine Füße mit einem Seufzen auf den Sitz ihm gegenüber platzieren. Er rutschte in seinem Sitz ein wenig weiter hinab, lehnte seinen Kopf so bequem es ihm eben möglich war an die Lehne seines Platzes und schloss für einen Augenblick die Augen. Er war so müde und so dankbar endlich von zu Hause weg zu kommen. Vermutlich hätte er es dort keinen Tag länger ausgehalten, auch wenn die Aussichten auf dieses Internat auch nicht unbedingt rosig waren, denn schließlich hieße das wohl rund um die Uhr Schule. Und die Schule war nicht eben das, was er als seinen bevorzugten Rückzugsort bezeichnen würde. Mit einem Mal schreckte Takanori aus seinen Gedanken, als er hörte, wie die Tür zu seinem Abteil aufgeschoben wurde. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie scheinbar schon wieder an einem Bahnhof gehalten hatten, an dem nun weitere Fahrgäste einstiegen. Nun war es wohl vorbei mit seiner Ruhe. Taka blinzelte den jungen Mann noch ein wenig verplant an, dem er sich gegenüber vor fand und zog sogleich seine Füße von dem anderen Sitz, stellte sie auf den Boden. Hatte er geschlafen? Irgendwie fühlte er sich glatt so. Ein leises Lachen ließ ihn erneut den zuvor gesenkten Blick heben. „Kein Grund gleich panisch zu werden, Kleiner. Ich will mich hier nur hinsetzen.“ Und schon hatte der Fremde seinen eigenen Koffer ebenfalls auf die Gepäckablage gewuchtet, nahm den Platz ihm schräg gegenüber ein, grinste ihn an und lehnte sich leicht zurück, während er den Blick jedoch nicht von ihm nahm. Scheinbar interessiert musterte er Takanori, wann immer dieser zu dem anderen hinüber sah, ehe er seinen Blick wieder verlegen aus dem Fenster richtete. So bekam er dieses Mal auch mit, dass sie den nächsten Bahnhof anfuhren, an dem schon weitere Menschen warteten und auch gleich die Gänge fluteten. Dieses Mal zuckte Taka nicht wieder so sehr zusammen, wie das letzte Mal, als die Tür zu ihrem Abteil aufgezogen wurde, ein brauner Haarschopf hereingeschoben wurde und schon ein lächelndes Gesicht auftauchte. „Yuji!“ Und schon kam der schlanke Junge – der Stimme nach musste es einfach ein Junge sein, auch wenn er nicht danach aussah – herein, ließ seinen Rollkoffer einfach mitten im Abteil stehen, ehe er sich dem anderen Fremden auch schon um den Hals warf, ohne auch nur auf Takanoris leicht befremdete Blicke zu achten. „Wie waren deine Ferien?“, fragte der Neuankömmling fröhlich, wuschelte durch die aufblondierten Haare des anderen, der ihn breit angrinste. „Naja, wie sollen sie schon gewesen sein? Weißt ja, wie meine Eltern sind. Und wie lief’s bei dir?“ – „Mein Onkel und meine Tante waren zu besuch.“ Die Stimme des Brünetten war mit einem Mal unglaublich leise und Taka konnte sehen, dass er leicht schauderte, woraufhin er von dem anderen – Yuji? – nur noch mehr gedrückt wurde. Er saß doch eigentlich eh schon auf dessen Schoß! Also… irgendwie waren die wirklich ein wenig seltsam, aber gerade deshalb konnte der kleine Blonde wohl seinen Blick auch nicht von ihnen abwenden, bis er von den dunklen Augen des Neuankömmlings erfasst wurde. Seine Wangen röteten sich auf einen Schlag und rasch richtete er seinen Blick wieder auf die vorbei fliegende Landschaft. „Und wer ist das?“ Nun hörte sich die Stimme des Brünetten wieder vergnügt an und Takas Wangen wurden nur noch wärmer. Gott, wie peinlich, peinlich, peinlich! „Keine Ahnung.“ Er hörte das Lachen von Yuji und seine Finger krallten sich in den Stoff des Bezugs des Sitzes, auf dem er immer noch wie angeleimt saß. „Aber er scheint verwirrt, oder?“ Gott, war den Beiden klar, dass er nicht taub war?! Takanori war sich dessen gerade nicht so ganz sicher, da die beiden über ihn sprachen, wie über einen Einrichtungsgegenstand. „Du bist aber auch wieder einmal gemein, Yuji!“ – „Was?! Was hab ich denn nun schon wieder getan?!“ – „Na, du bist… du.“ – „Na vielen Dank auch, Liebling!“, schnaubte Yuji und Takas Kopf flog nun doch, ungeachtet seiner roten Wangen wieder herum. Liebling?! Er hörte ein Kichern, das eindeutig von dem grinsenden Brünetten kam, der ihn strahlend ansah. „Stör dich nicht an ihm, ja? Er ist unmöglich.“ Yuji bekam einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf und Taka lächelte schwach. „Ich bin Sakaguchi Takahiro“, stellte sich der Brünette schließlich mit liebem Lächeln vor, immer noch auf Yujis Schoß sitzend, wie Takanori ein wenig nervös bemerkte. Da er immer noch schwieg, wurde Takahiros Lächeln ein klein wenig unsicher, was ihm jedoch zunächst gar nicht auffiel. „Und du bist…?“ – „Matsumoto Takanori!“, beeilte er sich zu sagen, verneigte sich hastig auf seinem Platz und seine Wangen erröteten wieder stärker. Gott, wie peinlich, peinlich, PEINLICH!!! Doch Takahiro kicherte nur wieder, schmiegte sich an Yuji, was Taka verlegen seinen Blick abwenden ließ. „Okay. Und wohin des Weges?“ – „Nun quetsch ihn doch nicht so aus, wir sind ihm unangenehm, Satty!“ – „Ach, Klappe! Du mein Freund, bist ihm unangenehm. Nicht wahr?“ Oh, war das wieder an ihn gerichtet? „Ahm…“ – „Du musst darauf nicht antworten“, wurde Takanori sogleich von Yuji unterbrochen, der ihn breit angrinste, seine Arme eindeutig besitz ergreifend um Takahiros schmale Hüfte geschlungen. Oder Sattys, wie er ihn genannt hatte. Gott, ihm schwirrte schon jetzt der Kopf von den vielen Namen. „Nun ja, auch egal. Wohin fährst du nun? Ich darf doch du sagen, oder?“ – „Eh, klar“, war Takas unsichere Antwort, er blinzelte leicht unsicher, dann blickte er, sich auf der Unterlippe herum beißend wieder zu Takahiro auf. „Ahm, ich fahre nach Yokohama.“ Seine Stimme war leicht unsicher, leise. Ihm war das irgendwie nicht ganz geheuer hier… Doch das schien Takahiro nicht zu merken oder schlichtweg zu ignorieren. „Ah, nach Yokohama? Da fahren wir auch hin“, strahlte er ihn an, wuschelte seinem Freund durch die Haare, auf dessen Schoß er immer noch saß. Gerade holte er erneut Luft, um irgendetwas los zu werden, als die Tür mit einem Mal erneut aufgeschoben wurde. Stimmt, sie standen schon wieder an einem Bahnhof. „Hey Leute!“ Die tiefe Stimme kam von einem jungen, blonden Mann, mit einer seltsamen… Gesichtsschmückung. Er trug ein weißes Stoffband quer über seine Nase und Taka fragte sich einen Moment ernsthaft, ob er sich die Nase gebrochen hatte oder so, verwarf diesen Gedanken jedoch, da scheinbar keiner der Anwesenden überrascht war, dieses Accessoire an dem Blonden zu sehen. „Hey, Akira.“ – „Musst du deine Tasche immer mitten im Weg stehen lassen, nur weil du Yuji knutschen musst?“ Der Neuankömmling namens Akira zog eine Augenbraue skeptisch gen Haaransatz, seufzte und wuchtete seine eigene Tasche auf die Gepäckablage über Takanoris Kopf, der ein wenig zusammen zuckte. „Oh, sorry.“ Akira lächelte ihn entschuldigend an, schien ihn erst in diesem Augenblick zu bemerken. „Und du bist?“ Gerade öffnete Takanori den Mund, um artig zu antworten, als auch schon hinter Akira die Antwort erschallte: „Matsumoto Takanori. Aber ich bin dafür, wir nennen ihn nur Taka… ist kürzer. Du kannst mich übrigens auch gerne Satty nennen.“ Akira drehte sich langsam um. „Sag mal… kannst du deinem… Hasi mal die Klappe stopfen?“ – „Hey!“ – „Lass ihn doch~. Satty redet nun mal gerne, nicht war, Schatz?“ Auch Yuji grinste, das konnte Takanori hören, obwohl er bei seinen letzten Worten seine Lippen gegen die Wange des anderen auf seinem Schoß geschmiegt hatte, ihm durch die braunen Haare strich. Doch nichts desto trotz begann Satty sogleich zu schmollen, verschränkte seine Arme vor der Brust und stierte einfach aus dem Fenster, so wie Taka es zuvor immer getan hatte, wann immer ihm etwas peinlich gewesen war. „Also, noch einmal“, Akira wandte sich nun wieder mit ruhiger Stimme zu ihm um, lächelte ihn an, „wer bist du?“ Diese Stimme war einfach nur wie etwas, in das man sich am liebsten einfach einkuscheln würde, um der Welt zu entfliehen und Taka musste, ob seiner seltsamen Gedanken, erst einmal schlucken. Seine Wangen röteten sich schon wieder in leichter Verlegenheit, doch Akira wartete einfach nur ruhig ab, ignorierte das hinter seinem Rücken diskutierende Pärchen gekonnt und ließ seine dunklen Augen einfach auf dem kleinen Blonden vor sich ruhen. „Taka ist schon in Ordnung“, brachte er schließlich leise hervor, hörte ein Seufzen und blickte ein wenig verwirrt auf. „Jetzt sieh dir an, was du angerichtet hast!“, murrte Akira Satty an, der sogleich wieder eine Schnute zog. Doch Akira ignorierte auch hier gekonnt, ließ sich auf den Platz neben Takanori fallen und lächelte ihn erneut warm an. „Ich habe dich nicht gefragt, ob das in Ordnung ist, sondern wer du bist.“ Taka schluckte. Sein Blick huschte unsicher über das halb verborgene Gesicht des Blonden vor sich. Was wollte der von ihm? „Ma-Matsumoto Takanori“, brachte er schließlich leicht stotternd zu Stande. „Aber… aber Taka ist auch in Ordnung.“ War es jetzt richtig? Aus schüchternen Augen blickte er zu dem anderen auf, der ihn breit angrinste. Und schon hob er eine Hand, Takanori zuckte zusammen, zog sogleich den Kopf so weit er es vermochte zwischen seine Schultern, kniff die Augen zusammen und… spürte ein sanftes Wuscheln in seinen hellen Haaren. „Taka also, ja?“ Die angenehm tiefe Stimme trug keinerlei Spott mit sich und schon verschwand die warme Hand wieder aus seinen Haaren. „Ich bin Suzuki Akira, aber Akira reicht völlig.“ Nun lag ein Schmunzeln auf den Lippen des Größeren, das Taka doch wieder ein wenig verlegen umher sehen ließ. „Und Taka? Wohin fährst du?“ Ein wenig verwirrt blinzelten die beiden Blonden, als sie mit einem Mal ein ‚Hnnnppf~’ vernahmen. Sie sahen synchron zu Yuji und Satty, wobei sie erkannten, dass Ersterer dem anderen eine Hand auf die Lippen presste und leicht grinsten. Ein wenig verlegen? Akira ließ ein leises Lachen hören, wandte sich dann wieder seinem Gesprächspartner zu, als sei nichts gewesen und brachte diesen ebenfalls dazu, sich wieder auf ihn zu konzentrieren, auch wenn er sah, dass die braunen Iriden immer wieder zu dem Paar auf der anderen Sitzbank huschten. „Ignorier sie einfach. Yuji weiß, dass ich Satty eine klebe, wenn er mir zu sehr auf die Nerven geht. Und er hat keine Lust darauf, dass seine kleine Prinzessin schmollt. Also? Wohin fährst du?“ – „Ahm… Yokohama.“ Akiras Augenbraue hob sich leicht, doch er lächelte. „So? Ich… wir“, er seufzte, „also die beiden Knalltüten da auch, fahren auch nach Yokohama. Da liegt unsere Schule, weißt du?“ Unsicher nickte Taka, knabberte an seiner Unterlippe herum. Konnte es sein, dass… „Also… ich muss da auch… auf ein Internat…“ – „Wirklich?!“ Nun wirkte Akira tatsächlich leicht überrascht, lächelte ihn jedoch nur noch breiter an. „Nicht zufällig auf die Gaigo, oder?“ Takanori blinzelte verwirrt, lächelte dann jedoch tatsächlich scheu. „Doch, das ist der Name.“ Konnte er so viel Glück haben zumindest schon mal einige seiner Mitschüler kennen zu lernen? Denn auch wenn Satty und Yuji irgendwie… seltsam waren, so schienen sie ihm doch nett zu sein. Und Akira schien auch in Ordnung, auch wenn Taka seine Neigung zur Gewalt ein wenig… Angst machte, wenn er sie auch nicht ihm gegenüber zur Schau trug. Der Rest der Fahrt verlief recht ruhig. Nur hin und wieder sahen einige Leute herein, auf der Suche nach einem Sitzplatz, den sie hier jedoch nicht fanden. Takahiros Tasche hatte den Platz neben Yuji eingenommen, während der Besitzer weiterhin auf dessen Schoß thronte. Die Zwei schienen wirklich aneinander zu hängen und allmählich hatte Takanori das Ganze auch als einigermaßen normal hinnehmen können. Dann waren die beiden halt ein Paar, so einfach ging das wohl. Und sie hatten ja auch keinerlei Probleme damit, das offen zu zeigen, wie sie zu einander standen. Mit der Zeit wurde er immer dösiger und sein Kopf sank gegen die Fensterscheibe, hinter der die spätsommerlichen Sonnenstrahlen den Himmel in ein glühendes Rot tauchten, ihn hier und dort blendeten, wenn sie durch die Bäume zu beiden Seiten der Bahnlinie fielen. Akira neben ihm las, die Beiden ihnen gegenüber turtelten weiterhin munter mit einander herum und Taka drohte nun wahrlich einzuschlafen, selbst als er merkte, wie der Zug in der nächsten Stadt angekommen allmählich abbremste und um ihn herum alle scheinbar begannen, sich zu bewegen. Erst ein sanftes Rütteln an seiner Schulter riss ihn aus seiner Traumwelt und er fuhr herum, blickte in Akiras halb verdecktes Gesicht, das ein gar liebevolles Lächeln trug. „Wir müssen hier raus, Kleiner.“ Rasch nickte Taka, erhob sich und starrte den anderen dennoch an. „Nenn mich nicht Kleiner.“ Er war noch nicht ganz wach, sich dessen nicht wirklich bewusst, was er da sagte, doch als es ihm klar wurde, biss er sich leicht auf die Unterlippe, drehte sich rasch zur Gepäckablage, um seinen Koffer herunter zu holen. So konnte er das Schmunzeln auf den Lippen des anderen nicht sehen, der jedoch nur kurz darauf von hinten näher trat, sich reckte und dem Kleineren half, den Koffer hinab zu wuchten. „Du bist aber klein“, hörte Taka dann gerade noch so ein leises Wispern an seinem Ohr. Der warme Atem ließ ihn leicht schaudern, während er seine Finger fester um den Koffergriff schloss. Na und? Dann war er eben klein! Konnte er doch nichts für… Aber Akira schien das auch gar nicht böse zu meinen. Vergnügt nahm der andere seine eigene Tasche, summte vor sich hin und grinste dann noch einmal zu Takanori, der ein wenig verwirrt im Abteil stand, es dann mit dem anderen verließ. Takahiro und Yuji schienen schon vorgegangen, das hatte er gar nicht gemerkt. Doch nun sollte er aufpassen, dass er auch ja nicht noch zwischen die Gleise geriet, Tollpatsch war schließlich so ziemlich sein zweiter Vorname. Er schaffte es immerhin Akira durch die Gänge zu folgen, wurde nicht abgehängt – nur von allen Leuten angerempelt – und stand schließlich in der Tür, versuchte zunächst seinen Koffer auf den Bahnsteig zu bekommen, wo Takahiro und Yuji schon warteten. Akira stand direkt vor der Wagontür und lächelte ihn schon wieder auf diese Weise an, dass Taka einfach zurücklächeln musste. Er schob seinen Koffer so gut er konnte hinaus und… fiel auch schon über seine eigenen Füße, da der Koffer von der Stufe abrutschte und ihn gleich hinterher zog. Er geschocktes Fiepen war von dem kleinen Blonden zu hören, als er auch schon mit einem Mal gegen etwas halbwegs Weiches prallte, das auch sogleich Arme um ihn schlang. Takanoris Atem ging schnell, während er sich zu sortieren versuchte. Sein Koffer war mit einem lauten Scheppern zu Boden gegangen, er jedoch nicht. Langsam richtete er sich wieder auf und sah in Akiras leicht amüsiertes, jedoch auch ein wenig besorgt scheinendes Gesicht. „Alles klar?“ Hastig nickte er, strich sich hektisch die Haare aus den Augen und drehte sich fahrig nach seinem Koffer um. Himmel… musste er sich auch immer… so derbst blamieren?! Wieso um Gottes Willen immer alles auf die Kleinen?! … Prologue end. Ich weiß, ein langer Prolog… und ich hoffe dennoch auf nette und ehrliche Rückmeldungen, ob ich das hier fortführen soll ^.~ Hosted by Animexx e.V. 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