I´m a hero, not Sherlock Holmes, you know? von Puschi ================================================================================ Kapitel 3: . . . and hopeless ----------------------------- 3.Kapitel: . . .and hopeless Es würde einige Stunden dauern, bis Francis endlich auftauchen würde. Dem Amerikaner war... ehrlich gesagt total öde. Was anstellen? Er hatte ein großes Haus für sich. Es war nicht sein eigenes, aber da er hier aufgewachsen war, kannte er sich ja aus. Alfred fragte sich, ob sein ´großer Bruder´ noch immer den Dachboden verschlossen hatte. Nie durfte er nach oben, er hatte es so oft versucht dort hin zu gelangen. Entweder hatte England ihn abgefangen oder irgendwann war die Luke verschlossen – der Schlüssel wohl in irgendeinem Tresor – und somit waren seine Chancen ganz geschmolzen. Wahrscheinlich war die alte Holzluke wieder versperrt. Amerika fühlte sich fast etwas kindisch, diesem Geheimnis nach zu gehen. Doch aus Langeweile und Neugier kam er schon immer auf seltsame Ideen. Es drang kaum Licht durch den Flur, welcher am Fuß einer alten Holztreppe endete. Vorsichtig stieg Alfred die Stufen hoch, sie knarrten bei jedem Schritt, als würden sie sich beschweren. Zu seiner Verwunderung ließ sich die Luke leicht nach oben drücken und fiel mit einem Quietschen zur Seite. Neugierig blickte er durch die Öffnung. Es war heller, als er erwartet hatte. Durch das große Fenster, drang das Sonnenlicht durch das Gebälk, hüpfte zwischen den Balken hin und her. Ein Raum mit vielen Nischen erstreckte sich vor ihm. Es standen viele alte Holzkisten mit silbernen Beschlägen, die teils auch schon vom Rost angefressen waren, in den Ecken. Von einem Balken hing ein Windspiel herab, welches glitzerte und sich beim geringsten Luftzug begann zu drehen, leise zu klimpern. Es wirbelte Staub auf, als der Amerikaner den schweren Deckel einer Kiste anhob und hinein spitze. Eine alte graue Militärdecke schaute ihm entgegen, auf welcher aus verschiedenen Epochen stammende Pistolen, Colts, Gewehre und leicht verrostete Degen lagen. „Wow...“, staunte Alfred, dass Arthur so etwas aufhob als Erinnerung, hatte er nicht gewusst. Vor allem so ordentlich... wenn er da an seinen eigenen Speicher dachte. Ohjeh. Aber kein Wunder, dass er hier nie hoch gedurft hatte, als Kind hätte er wohl alles nur heraus gezogen und möglicherweise beim Spielen zerstört. Was der Brite seinen „Schätzen“ natürlich nicht antun wollte. In der nächsten Kiste lagen große Ordner aufeinander gestapelt. Gespannt zog der Blonde den obersten heraus, setzte sich bequem auf den Boden neben die Kiste, wollte diesen auf seinen Schoss legen zum durchblättern, da flatterte ein kleines Zettelchen heraus. Etwas erstaunt hob er dieses auf und betrachtete es. Auf einer schwarz-weiß Fotografie blickten ihm ein lächelnder Arthur und er selbst mit einen grimmigen Gesicht entgegen. Was wohl daran lag, dass er einen schicken aber unbequemen Anzug trug. Alfred konnte sich an das Foto kaum erinnern. Schade eigentlich, der Brite wirkte auf eine Art und Weise sehr zufrieden, fast glücklich, mit der Hand auf der Schulter des Jüngeren. Erst jetzt fiel dem Amerikaner auf, dass sich ein feiner Riss quer über das Bild zog, zwischen Arthur und ihm selbst. Doch dieser war fein säuberlich geklebt worden. Hatte der Ältere aus Wut einmal zerrissen? Irgendwie konnte Alfred sich das bildlich vorstellen. Doch wo war es heraus gefallen? Er öffnete den Ordner, welcher fast wie ein Album wirkte und ziemlich abgegriffen, schon oft durchgeblättert schien. Auf den Seiten klebten noch mehr Fotos. Und auf den meisten war er selbst zu sehen. Kinderbilder. Er mit einem großen Ball auf der Wiese im Garten spielend. Klein-Alfred halb unter einem Haufen weißer Wäsche schlafend. Der erste Gedanke, den der Amerikaner hatte, war dass er sich hier „Stalker-Fotos“ ansah! Der zweite, was für schöne Kinderbilder das doch waren. Und die Frage, wie oft der Brite wohl Erinnerungen schwelgend auf dem staubigen Boden, so wie er jetzt, gesessen hatte und das Album durchgeblättert hatte. Nachdem Alfred noch einige Bilder angesehen hatte, auf denen er kein Kind mehr, sonder ein junger Erwachsener war. Auf einer dieser Seiten fehlte ein Foto. Vorsichtig legte er das, welches er immer noch in der Hand hielt zwischen diese, dass es nicht wieder heraus fiel. Etwas erstaunt blickten die blauen Augen auf die vorletzte Seite. Das wohl einzige Farbfoto zierte diese. Auf diesem stand der Amerikaner vor einem Flugzeug und winkte dem Fotografen zu. Dieses Bild war im zweiten Weltkrieg entstanden, das sah er am Flugzeug. Wer hatte es geschossen? Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern. Und ein leises Lachen kam ihm in den Sinn. Ivan. Der Russe war mit einem Fotoapparat auf dem Flugplatz aufgetaucht. Und da Alfred gerne fotografiert wurde – als Held war das so etwas immer wieder schön, da er es als Anerkennung seiner Heldentaten sah – hatte er gelacht und übermütig gewunken. Wie kam das Foto von Ivan hier auf den Dachboden, der ja ein Tabu war, ins Fotoalbum des Briten? An dem Tag auf dem Flugplatz war Arthur nicht anwesend... wo war dieser dann gewesen? Es kam selten vor, dass Mr Jones so viel nach grübelte. Grübeln machte schlechte Laune und dagegen halten nur Dougnuts! Doch er bezweifelte in der Speisekammer auf welche zu stoßen... obwohl … ohjeh, seine Gedanken schweiften ab. Er musste wieder an das Foto denken.... aber.... Dougnuts.. mit Schokolade....! STOPP! Zurück zum Foto!! Da ging ihm ein Licht auf, wie eine Glühbirne beim Sonnenaufgang. Ein paar Tage vor dem Treffen der Alliierten hatte Deutschland Großbritannien bebombt., der sogenannte „Blitzkrieg“. England hatte viel einstecken müssen, er war eine Woche daheim geblieben, da er schwer verletzt worden war. Alfred spürte den alten Hass wieder in sich aufsteigen, den er gefühlt hatte, als er seinen Kumpel so gesehen hatte. Er hatte so oft nach diesem gesehen wie er konnte, doch der sture Brite wollte sich nicht viel helfen lassen.. wie immer. Nachdenklich drehte der Amerikaner das Foto in der Hand. Moment! Er riss die Augen auf – aus Versehen hatte er es aus der Mappe genommen. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, fiel ihm eine kleine verschnörkelte Schrift auf der Rückseite auf. » A photo from your best friend, that you are not alone. Take care and get better soon.« (=Ein Foto von deinem besten Freund, dass du nicht alleine bist. Pass auf und gute Besserung.) Das Foto war eindeutig aus der Zeit in welcher der Brite so schwer getroffen worden war. Alfred schoss Röte ins Gesicht... das war nun mehr als seltsam - `best friend´, damit war er gemeint. Und er würde es Arthur nie sagen können, da dieser sonst wüsste dass er hier herum geschnüffelt hatte, dass es ihn freute das zu lesen. Und der Andere hatte es auch nicht weggestrichen oder zerrissen... Nachdem er das Foto wieder befestigt und das Album neben sich gelegt hatte, schnappte er sich das Nächste. Hier waren viele Stoffvierecke mit gestickten Bildern und Schriftzügen sorgfältig aufbewahrt. Etwas desinteressierte legte er es ebenfalls weg. Auf dem Boden der Kiste lag ein kleines in Leder gebundenes Buch, welches seine Neugier erneut entfachte. # # # ~ ~ ~ ~ # # # Ein Lichtschein fiel in den Raum und aus den Augenwinkeln konnte er Ivan erkennen, welcher im Türrahmen stand und breit lächelte. Im nächsten Moment ließ der Preuße ihn los und Arthur landete unsanft auf dem Bett. „Er hat mich provoziert, mich, die Awesomeness in Person!“, grollte der Weißhaarige, klang weiterhin ziemlich zornig. „Verstehe... aber lass ihn am Leben.“, Russland sprach ruhig und lächelte weiterhin. Dem Briten wurde eiskalt. Er wusste nicht, ob es an der Anwesenheit des Russen oder daran ob ein Lufthauch durch die offene Tür kam lag. Was hatten sie mit ihm vor? Der Blonde stand auf, wenn auch leicht wankend, wollte er seine Meinung sagen! „Was zum Geier fällt euch eigen....“, doch Gilbert schubste ihn grob und heftig zurück, dass er mit dem Rücken an die Wand stieß, an welcher das Bett stand. „...was...“, keuchte der Blonde erschrocken auf. „Ich sagte dir schon, du sollst ruhig sein und dich nicht bewegen!“, fauchte der Preuße, hob seine Hand und es sah einen Moment so aus, als würde er dem Briten eine Ohrfeige geben, Kirkland spürte schon den Lufthauch, wusste dass er nicht rechtzeitig den Arm als Schutz heben könnte und kniff die Augen zu. Doch nichts passierte. Ivan hielt das Handgelenk des Weißhaarigen fest, als er diese wieder öffnete. „Lass uns bitte allein.“, der Russe lächelte nicht, als er losließ und der Preuße eine Grimasse ziehend zur Türe tappte. Jetzt wünschte sich Arthur, dass Gilbert hier geblieben wäre... ob mit oder ohne Ohrfeigen... „Licht, bitte.“, meinte Ivan noch, worauf dieser mürrisch auf einen Schalter drückte und die Tür laut krachend hinter ihm ins Schloss fiel. Ein kurzes Flackern und der Raum wurde von einer grellen Glühbirne mit kaltem Licht bestrahlt. Es entblößte die grauen Wende, die Leere mit welcher dieser bis auf das Bett und einen Stuhl gefüllt war. Einen kurzen Augenblick betete der Blonde, dass sich der Russe sich auf diesen setzten würde, doch er platzierte sich neben ihm auf dem harten Bett, drehte den Kopf zu ihm und lächelte. Doch in den violetten Augen lag etwas nicht greifbares, was Arthur die Haare zu Berge stehen ließ. Er hatte nie viel mit Russland zu tun gehabt, weder eine Koalition oder Ähnliches. Eher war es so, dass dessen Macht ihn schaudern ließ, oder war es diese unheimliche Kälte? Kälte.. die einem jegliche Hoffnung rauben konnte... Früher, als England noch das Kolonialreich hatte, war er weniger beeindruckt von dem großen kalten Land gewesen. Doch nun... schlich sich blanke Angst langsam in seine Gedanken, selbst wenn Ivan weiterhin lächelte und wie eine fürsorgliche Mutter die dünner graue Decke vom Boden aufhob und ihm reichte. Die Kälte... würde ihm nicht so schnell die Hoffnung rauben! Sicherlich nicht! ~ ~ ~ ~ ~ Ende Kapitel 3 ~ ~ ~ So das war´s schon wieder ;) hoffe es hat Spaß gemacht beim Lesen ^^ und hat euch gefallen ^^ Grüße eure Puschi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)