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Weil ich dich liebe - Hana Kotoba

Sequel zu Weil ich dich liebe
von

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Weil ich dich liebe – Hana Kotoba

Ruki x Reita
 

Hana Kotoba

Die Sprache der Pflanzen.

Es war schon eine ganze Weile her, seit dem der blonde Sänger dieses Lied geschrieben hatte. Eigentlich schrieb der Kleine seine Texte ja immer auf eigener Erfahrung, aber diesen einen- nur diesen einzigen- hatte er aus einer Laune heraus geschrieben.

„Als hätte ich es geahnt“, murmelte er und nahm einen weitern Schluck seines Drinks.

Er hörte dieses Lied seit einer guten Stunde in der Endlosschleife. Immer und immer wieder. Ruki konnte nicht mal genau sagen, warum er dieses Lied hörte- es gab einige Lieder, die seiner Verzweiflung besser entsprachen! Taion, Girugämeshs Kowarete iku sekai oder eventuell Dir en Greys Mushi- aber nein, dieses Lied hatte er sofort im Kopf gehabt.

Seit genau einer Stunde und 15 Minuten hatte er rausgefunden, dass seine „große Liebe“ ihn mit seinem Kumpel betrogen hatte.
 

On days when there was no rain, you would give me water so I could live strong

But before I knew it, you disappeared I'm still just one flower blooming in vain
 

Alles schien auf einmal seltsam leer. Er fühlte keine Wut, keine Trauer (jedenfalls noch nicht) und keine Enttäuschung- da war einfach... nichts.

Er nahm einen weiteren Schluck Cola-Wodka, an dem er schon seit einer Stunde nippte und seufzte frustriert auf. Der Alkohol schmeckte ihm nicht. Es war ihm eigentlich auch egal. Wie alles im Moment.

Nachdem das Lied zuende war und wieder von vorne beginnen wollte, stand er auf und schaltete die Anlage aus. Ziellos stand er einen Moment rum, ehe er entschloss sich anzuziehen und eine Weile spazieren zu gehen.
 

The feeling you gave me

Was it just a dream created by my desires?

It seems that soon I'll wither away without knowing the answer
 

Plötzlich war er in einer Gegend, die er nur zu gut kannte. Immerhin wohnte hier sein Bandkollege. „Reita“, nuschelte er und überlegte kurz den Nasenbandträger zu besuchen. Er wollte sich grad umdrehen und wieder gehen, als er seinen Namen hörte.

„Ruki? Was machst du denn hier?“, Der Bassist stand einige Meter von ihm entfernt und trug einen Plastikbeutel vom 7 Eleven um die Ecke. „Ich- ich weiß nicht“, antwortete dieser nur wahrheitsgetreu. Bei dem Größeren klingelten jedoch sofort die Alarmglocken. Ruki war nicht der Typ dafür, ohne Grund aufzutauchen- schon gar nicht so verwirrt. „Komm mit rein, Kleiner!“

Schulterzuckend ging der Sänger seinem Freund nach. Wenn er schon mal hier war, dann konnte er dem anderen auch hoch folgen.

Wenige Augenblicke später saßen die beide im Wohnzimmer mit jeweils einer Tasse Tee in der Hand.

„So Kleiner, schieß mal los- was ist passiert?“, Reita lehnte sich auf der Coach zurück und trank einen Schluck, während er seinen Kumpel beobachtete.

„Was soll schon sein?“, fragte dieser nur ablenkend und schaute gedankenverloren aus dem Fenster.

Der Bassist lachte leise. „Ruki, du hattest zwei unterschiedliche Schuhe an! Außerdem trinkst du grade einen Erdbeertee ohne das dir schlecht wird!“

„Wa-?!“, erschrocken setzte er sofort die Tasse wieder ab und prustete das Getränk wieder aus. Sein gegenüber fand dies sehr amüsant und musste sich erst einmal einen Lachanfall verkneifen. Dies endete allerdings damit, dass er ziemlich rot wurde und Ruki es so oder so gemärkt hätte. „Du bist scheiße, Rei!“, motzte er also und schaute dem Nasenbandträger zum ersten Mal heute wirklich in die Augen.

Dieser lächelte jetzt versöhnlich und setzte sich neben ihm.

„Jetzt kenn ich dich wieder!“, meinte er und strubbelte Ruki durch die Haare.

„Ey! Lass das!“, langsam kam er wieder zu sich und nahm seine Umgebung wieder richtig wahr.

„Rei-“ er stoppte kurz und sah den anderen dann von unten herab an. „Keiijiro hat mich mit Saga betrogen!“

Das hatte gesessen! Der Blonde schaute seinen Freund überrascht an. Dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck jedoch und er wurde wütend.

„Was erlaubt dieser Mistkerl sich eigentlich?“, schnaubte er und ballte die Fäuste ungewollt.

„So ein... ich bring ihn um! Alle beide! Saga ist ein verdammtes Arsch!“

Es war nichts Neues, dass Saga sich durch jedes Bett schlief, aber dass er sich jetzt sogar schon die festen Freunde seiner Kollegen aussuchte, riss das Fass den Boden aus!

„Rei...“, so verzweifelt, wie der Name über Rukis Lippen kam, musste Reita sich sofort wieder beruhigen und nahm den Kleineren in den Arm. „Der hat dich gar nicht verdient, Kleiner! Jeder der dich zum Weinen bringt, hat dich nicht verdient!“, beruhigend strich er dem anderen über den Rücken. Er spürte, dass der Sänger wirklich angefangen hatte zu weinen und verfestigte seinen Griff. „Ich bin für dich da – shht“
 

~3 Monate später~

„Rei, verdammt! Gib mir mein Mikro wieder!“, Ruki jagte seinen Bassisten bestimmt durch die halbe PSC, doch mit seinen kurzen Beinchen, hatte er gegen den Nasenbandträger keine Chance.

Zwar war er dem anderen dicht auf den Fersen- aber er kam halt nicht so weit an ihn ran, dass er ihn schnappen könnte und durch das regelmäßige Joggend es anderen, hatte sein Freund wohl die bessere Kondition.

„Rei, verdammt bleib ste-“, seinen Satz konnte er nicht zuende sagen, da der Flüchtige in diesem Moment stehen blieb und der Sänger in ihn rein lief und prompt auf seinen vier Buchstaben landete. „Aua- Reita, verdammt!“, meckerte er und stand mühsam wieder auf. „Was sollte -“ und schon wieder steckten ihm die Worte im Hals fest. Der Grund, weswegen der Blonde stehen geblieben war, war niemand anders als Saga.
 

Flowers can only die if no light falls on them

As it is, in my final hours I am afraid as the darkness creeps in and encircles me

Even now while I try to find the light, the darkness creeps in and encircles me
 

Der nun braunhaarige Sänger zitterte am ganzen Körper und schnappte hörbar nach Luft. Die vergangenen drei Monate hatte er den Bassisten von Alice Nine nicht einmal gesehen, da diese auf Japantour gewesen waren. Hilfesuchend klammerte sich Ruki an Reitas Oberteil fest und starrte den anderen an, wie eine Erscheinung.

„Du verdammter“, er suchte nach den richtigen Worten, fand jedoch keine und entschloss dann, sich von seinem kleinen Freund zu trennen und auf Saga zu zu gehen.

Kurz vor ihm blieb er stehen und funkelte ihn böse an.

„Schlampe!“, flüsterte er ihm entgegen und schlug ihn einmal mit der Faust ins Gesicht.

Grummelnd drehte er dem verdutzten Saga den Rücken zu und schnappte sich die Hand Rukis, um ihn mit sich zu ziehen. Während der Nasenbandträger sich nicht einmal umschaute, blickte der Sänger immer wieder irritiert von einem Bassisten zum anderen.

So kannte er den Blonden gar nicht! Klar, Reita markierte immer den Macho, aber er wurde nie gewalttätig! Schon gar nicht, wenn die andere Person eigentlich zum Freundschaftskreis gehörte! „Reita- was war das eben?“, fragte er also verwirrt nach. „Jeder, der es verdammt noch mal wagt, dich zu verletzen gehört verprügelt!“, schnaufte dieser nur und vermied es den Kleineren dabei anzusehen. Dieser runzelte nur die Stirn und fragte sich, was in seinen besten Freund gefahren war.
 

Noch am selben Abend entschloss er sich, endlich Keijiros Sachen zusammen zu packen und mit ihm abzuschließen. Zwei Jahre, die es auszusortieren galt. Aber geht das so einfach? Und vor allem, wo sollte er anfangen?

Er sah sich zu aller erst einmal etwas orientierungslos um in seiner Wohnung und ging dann auf den Schrank zu. Ihm fielen die Blumen auf, die der andere ihm vor drei Monaten geschenkt hatte. Natürlich waren sie total verwelkt, aber er hatte sie noch nicht wegschmeißen wollen. Für ihn wäre es so gewesen, dass er auch seine Beziehung aufgegeben hätte. Dass diese eh schon vorbei war, spielte dabei keine Rolle. Doch jetzt wollte er aufräumen! Der Vormittag war so deprimierend für ihn gewesen, dass er sich ziemlich zusammenreißen musste, aber er wollte sich nicht unterkriegen lassen! Er war stark!

Also holte er einen Müllsack und schmiss die Blumen hinein.
 

If I'm to dry up completely and be crushed, at least let it be by you

I'm surrounded by beautiful flowers, but I would rather be close to you[7CENTER]
 

„Hey, Ruki! Ich liebe dich! Ich hab dir zu unserem Jahrestag ein Buch mit gepressten Blumen angefertigt! Wusstest du, dass jede Blume eine besondere Bedeutung hat? Ich hab nur die schönsten und bedeutensten rausgesucht- nur für dich, meine Liebe“

Der kleine Sänger hatte das Album rausgefischt, dass ihm Keijiro zum ersten Jahrestag geschenkt hatte. Sarkastisch lachte er auf, als er daran dachte, wie er sich gefreut hatte und wie viel ihm diese Aufmerksamkeit bedeutete. „Edelweiß – du bist wunderschön“ als kleine Randbemerkung, hatte der Verräter ein Herz gezeichnet. Er las sich noch einige weitere Bedeutungen durch und besah sich die schönen Blumen. Bei „Winde – du wirst mich nicht los“, konnte er seiner Trauer nicht mehr Herr werden. Unterdrückt schluchzte er auf und schmiss das Album auf den Boden, während er sich kraftlos auf seinem Sofa hinlegte und weinte. „Wie ich wünschte, dass ich dich nicht los geworden wäre!“, schluchzte er und legte seinen rechten Unterarm über seine Augen.

Niemand war hier, also brauchte er seine Tränen eigentlich nicht verstecken, aber er schämte sich ihrer. Dieser elende Bastard hatte es nicht verdient, dass man ihm hinterher heulte!

Einige Zeit später öffnete Ruki verschlafen die Augen. Er musste eingeschlafen sein und offensichtlich wollte ihn jemand diesen Schlaf nicht gönnen. Tastend suchte er sein Handy auf den Tisch und fand es schließlich. „Hmm?“, brummte er nur. Er hatte wirklich keine Lust mit irgendjemanden zu reden. „Ruki? Alles in Ordnung?“, die besorgte Stimme seines besten Freundes dran an sein Ohr und beruhigten ihn seltsamerweise etwas. „Nein.“, meinte er trotzdem nur und legte auf. Er wusste, dass Reita in genau 15 Minuten vor seiner Tür stehen würde. Der Blonde hatte die seltsame Fähigkeit genau vorausahnen zu können, was für den Kleinen gerade am besten war. Ruki brauchte ihn nicht bitten vorbei zu kommen- der andere hatte die stumme Bitte verstanden und würde vermutlich jedes Stopp-Schild übersehen und bei „Kirsch-grün“, wie er es immer nannte, über die Ampel fahren, nur um schneller bei ihm sein zu können.

Ein schmächtiges Lächeln zierte die Lippen des Sängers, als er bedachte, dass sein Freund schon oft wegen Kei vor der Tür stand. Ihre Beziehung war bei weitem nicht nur harmonisch und liebend gewesen, das wusste er. Aber bis vor einer Weile hatte er noch gedacht, dass sie trotzdem etwas Festes verbunden hatte...

Seufzend stand er auf und begab sich in seine Küche, um Kaffee für die beiden zu kochen.
 

Gedankenverloren starrte er seine Kaffeemaschine an, als es klingelte. Wie in Trance torkelte er zu seiner Tür und betätigte ebenso langsam den Summer, der dafür sorgte, dass Reita das Haus betreten konnte. Wenige Augenblicke später trat sein Besucher auch schon ein und umarmte das kleine Häufchen Elend erst einmal.

„Idiot! Ich hatte mich grade wieder beruhigt!“, meckerte er bevor er sich in das Hemd des Blonden krallte und hemmungslos zu weinen anfing. „Manchmal muss es halt einfach raus“, beruhigend strich der Bassist dem Kleineren über den Rücken und führte ihn langsam in sein Wohnzimmer, in dem er sich auf das Sofa fallen ließ und Ruki auf seinen Schoß zog.

„Er hat es nicht verdient, dass du um ihn weinst!“, wie oft der Nasenbandträger dies in den letzten drei Monaten von sich gegeben hatte, wusste er nicht, aber es tat ihm in der Seele weh, wie sein bester Freund an seinen Gefühlen zerbrach.
 

I always relied on you, and every time, you would caress me gently

On days when there was no rain, you would give me water so I could live strong

„Rei~“, schniefte er in das Hemd des anderen und wurde sofort noch fester an den warmen Körper gedrückt.

„Rei, ich brauch deine Hilfe!“, murmelte er mittlerweile etwas selbstsicherer. „Ich will seine Sachen wegschmeißen, ich will nichts mehr von ihm in dieser Wohnung haben... bitte- hilf mir.“

Wie hätte der Angesprochene ablehnen können! Reita musste sich zusammenreißen, nicht in lautes Jubelgeschrei auszubrechen! Das war der zweite Schritt, den Ruki gehen würde, um dieses Arsch aus seinem Leben zu schmeißen, seit er Saga und Kei erwischt hatte!

„Natürlich helfe ich dir! Los fangen wir gleich an!“

„Warte, ich hole erst mal den Kaffee den ich gekocht habe für uns!“, nuschelte er verlegen. Hoffentlich war das schwarze Gebräu noch nicht kalt!
 

Zwei Stunden später hatten sie bereits einen Müllsack gefüllt und überlegten, ob es sich noch lohnen würde einen zweiten zu besorgen. Reita hatte die ganze Zeit dicht neben seinem Freund gesessen und seine Hand gehalten. Er wollte Ruki seine Unterstützung zeigen und ihm beweisen, dass er immer da sein würde für ihn.

„Lass das mal, ich mach den Rest, Ruki! Du gehst jetzt ins Badezimmer und nimmst ein entspannendes Bad, verstanden?!“

„äh- okay?“, der Sänger war etwas verwirrt von diesem doch etwas seltsamen Vorschlag (oder Befehl?!), tat jedoch, wie ihm geheißen. Sein Körper sehnte sich nach Entspannung, weshalb er auch schließlich aufstand.

Während der Sänger sich Wasser einließ und sich auszog, räumte der Bassist die letzten Überbleibsel einfach in eine Plastiktüte und stellte diese zu dem Müllbeutel. Er würde sie später auf dem Weg nach Hause mitnehmen, damit Ruki weniger Arbeit vor sich hatte.

Unschlüssig stand er nun im Raum rum und wusste nicht so ganz was er mit sich anfangen sollte. Kurz überlegte er sich auf das Sofa zu schmeißen und Fern zu schauen. Aber darauf hatte er keine Lust. Eigentlich wusste er genau, was er wollte. Er wollte bei Ruki sein, musste sich aber eingestehen, dass es seltsam wirken würde, wenn er einfach so ins Badezimmer spazierte. Also besuchte er die Küche und bereitete einen kleinen Snack zu. Da der berüchtigte Nichtkocher der Band aber Rukis Küche instand lassen wollte, schnappte er sich lediglich ein paar Kekse, legte sie auf einen Teller und schnappte sich eine kühle Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank.


 


 


 

3

„Ruki, ich komm rein, ja?“, der Bassist klopfte nervös an und wartete mit dem Eintreten bis er eine zustimmende Antwort erhalten hatte. Der Vocal lächelte beim Anblick seines Freundes. „Kekse und Orangensaft! Du bist der beste Reita!“ Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf den feinen Gesichtszügen aus und der Nasenbandträger musste automatisch mitlächeln.
 

If someone would take pity on me,

then I could bloom into an exceedingly beautiful flower
 

„Danke, Reita!“, der Kleinere fixierte die Decke mit seinen Augen. Der Angesprochene nickte lächelnd und setzte sich auf den Badewannenrand. Eine Weile saßen sie dort so, die angenehme Ruhe und Anwesenheit des anderen, genießend.

Auf einmal musste Reita lachen. Verwirrt schaute ihn der andere an und versuchte nachzuvollziehen, was den anderen so amüsierte. Dieser erholte sich langsam wieder und verwuschelte dem anderen seine Haare. Bis jetzt waren diese vom Wasser verschont gewesen, doch dies änderte sich schlagartig, als Ruki reflexartig nach Reitas Hand griff. Dabei verlor dieser leider sein Gleichgewicht und landete mit seinem Oberkörper im Wasser.

Erschrocken zuckte er hoch und prustete erst einmal Wasser in Rukis Gesicht. Erstaunt blinzelte er seinen kleinen Freund an, der sich nur schwer das Lachen verkneifen konnte. „Werden wir jetzt frech hier?“, er grinste den Sänger unheilverkündend an und stieg kurzerhand ganz in die Wanne und gluckerte seinen besten Freund unter Wasser. „Das hast du davon, wenn du deinen herzensguten Freund einfach so in die Wanne ziehst!“, lachte er und entließ Ruki aus seinem Griff. Dieser tauchte hechelnd auf, konnte sich aber das Lachen immer noch nicht verkneifen. Aber da der andere jetzt eh schon nass war, konnte er die Situation auch gleich noch ein wenig mehr ausnutzen! Also spritzte er ihn mit Wasser voll. Dass sein bester Freund ihn gerade nackt sah, störte ihn herzlich wenig. Sie waren immerhin beide Kerle und hatten nichts, was der andere nicht auch hatte.

„Hey!“, Reita hielt sich schützend die Hände vor das Gesicht. Da das jedoch nicht viel brachte, entschloss er, dass Angriff immer noch die beste Verteidigung war:

Blitzschnell griff er mit beiden Händen nach den Handgelenken des Vocals, um diese unschädlich zu machen. Jedoch hatte er nicht mit eingeplant, dass er so sein Gleichgewicht verlieren würde. Mit einem lauten Platschen fiel er auf seinen Freund und beide tauchten für einen Augenblick unter Wasser. Als sie wieder japsend an die Oberfläche kamen, waren ihre Gesichter nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Der Nasenbär konnte den Atem des anderen auf seiner Haut spüren und dieses Gefühl jagte ihm ein Schauer nach dem anderen über den Rücken. Der Bassist bemerkte, dass er Rukis Lippen fixiere und wandte seinen Blick hoch zu den Augen. Dass diese Entscheidung nicht die klügste war, bemerkte er spätestens, als er den Augen, die ausnahmsweise mal nicht von Kontaktlinsen geschmückt waren, versank.

Gedankenverloren strich er helle Strähne des anderen hinter das Ohr und ließ seine Hand an der Wange herunterwandern. Als hätte er erst jetzt bemerkt, was dort passierte, entfernte sich der Blonde schnell wieder von seinem Freund und versuchte seine Nervosität zu überspielen.
 

Everyone wants to live being loved by someone

Flowers can only become ugly and wither if no one gives them water
 

Beinahe hätte der Bassist etwas getan, was er ganz sicher bereut hätte... Dieses Gefühl, das sich jetzt schon seit Monaten hartnäckig hielt und immer stärker wurde, brachte ihn langsam um den Verstand. Ruki. Ruki. Ruki. Etwas anderes schien in seinem kleinen Hirn nicht mehr drin zu sein!

„Hast du vielleicht ein Handtuch und trockene Sachen für mich?“, fragte der Blonde leise und führ sich mit seiner Hand über seinen Hinterkopf.

Als er zu dem Sänger schaute, bemerkte dieser wohl grade, dass er angesprochen wurde. „Äh- was?!“, erwiderte er. „Trockene Klamotten? Möglichst nicht in Kindergröße?“, wiederholte der Größere und musste ein Lachen

Unterdrücken. „Haha, sehr witzig. Lauf doch nackt rum!“, grummelnd trocknete er sich flüchtig ab und wickelte sich dann ein neues Handtuch um die Hüften. „Du willst mich doch nur nackt sehn, gib es zu!“, zwinkernd lächelte er seinen kleinen Freund an, der bei dieser Bemerkung nur den Mund öffnete und den andern verwirrt anblickte. Unsicher, was dieser Blick ihm sagen sollte, lachte Reita kurz und leise auf „War doch nur ein Scherz- schau nicht so geschockt!“, irgendwas lag in dem Blick des Sängers, was sein Herz schneller klopfen ließ. Er konnte nicht sagen warum oder was es war- aber es machte ihn ein wenig Angst. „Na los, Ruki, mir ist kalt!“, jammerte der Bassist. Es dauerte noch ein paar Augenblicke, ehe der andere reagierte und fast schon aus dem Bad stürmte. Stirnrunzeln betrachtete der Nasenbandträger seinen Freund und runzelte die Stirn.

Während Ruki nach Klamotten suchte, die ihm zu groß waren, klopfte sein Herz auf einmal um einiges schneller. „Nein, nein- bitte nicht! Das kann mir doch nicht schon wieder passieren.... nicht wo ich grade dabei bin, meinen Ex zu vergessen...“, dachte er und wühlte in seinem Schrank, ohne wirklich was zu suchen.
 

If someone would take pity on me, then I could bloom into an exceedingly beautiful flower

Everyone wants to live being loved by someone
 

Seine eigenen Lyrics wanderten in seinem Kopf umher, ohne dass er wusste warum gerade diese... war er dabei sich in seinen besten Freund zu verlieben, nur weil sich dieser um ihn kümmerte? Das wäre doch erbärmlich! Für so naiv hätte sich der Sänger nie gehalten... Aber in anbetracht der Lage... Würde sein Herz sonst „WOA!“, er zuckte überrascht zusammen, als sich zwei Arme um seinen Bauch schlangen. „Hey, ganz ruhig. Ich bin‘s doch nur!“, er lachte leise in Rukis Schulter. Wenn der Blonde nur wüsste, dass gerade diese Tatsache, den kleinen so wuschig machte! „Ruki- ich...“, er stockte und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte den anderen endlich sagen, was er für ihn empfand. Wollte endlich diese verführerischen Lippen küssen und ihm zeigen, wie wichtig der Sänger ihm wirklich war! Aber durfte er das denn auch? Waren sie nicht nut beste Freunde? Beste Freunde empfanden normalerweise nicht diese Art von Zuneigung füreinander... Gerade als er wieder ansetzen wollte zu reden, klingelte das Telefon. Einen Moment machte keiner Anstalten sich zu bewegen, doch dann zog Reita sich zurück. „Du solltest hingehen“, hauchte er enttäuscht und entfernte sich zwei Schritte von seinem Freund.

Dieser jedoch schüttelte den Kopf. „Nein- ... was wolltest du sagen?“, zögerlich ging er einen Schritt auf Reita zu, ließ dem anderen jedoch noch etwas Raum. „Ach- war nicht so wichtig- willst du nicht ans Telefon gehen?“, der Bassist versuchte auszuweichen, sein Mut hatte ihn grade wieder verloren. So viel zu Stark und männlich- er war nicht einmal Mann genug, um seiner Liebe, seine Gefühle zu gestehen...

„Ich möchte es aber wissen! Bitte, Akira“, er benutzte absichtlich seinen bürgerlichen Namen. „Wieso ist dir das so wichtig?“, bekam er die Gegenfrage. „Weil es sich so anfühlt?“, er ließ seinen Blick gen Boden sinken. Einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen, dann verringerte Reita ihren Abstand auf ein Minimum und nahm die zierliche Gestalt in seine Arme.

„Dann sollte ich es dir sagen... Ich liebe dich“

4

„Du... du liebst mich?“, hauchte der Kleinere.
 

By drawing close I tried to wipe away

That day which I couldn't completely forget (Cassis)
 

Der Sänger hatte seine Stirn auf Reitas Schulter abgelegt und lächelte leicht. Es fühlte sich gut an, das wieder gesagt zu bekommen. Es tat gut, auch gleichzeitig noch zu spüren, dass der andere es ernst meinte. Denn dies spürte Ruki auf jeden Fall. Das Herz des Bassisten klopfe schnell gegen dessen Brustkorb und seine Hände hatten sich schützend um den zierlichen Körper gelegt und drückten ihn fest an sich.

Ruki jedoch war ganz ruhig. Eine innere Ruhe machte sich in ihm breit, die er schon ewig nicht mehr so gespürt hatte. Nein, hatte er sie so überhaupt schon einmal gespürt? Das hier war irgendwie anders. Besser.

Und das erste mal seit Tagen, Wochen, Monaten, hatte er nicht die Lyrics zu Hana Kotoba im Kopf, sondern zu Cassis.
 

Even if your feelings fade tomorrow

I'll still love you unchangingly

Even if you can't see me tomorrow

I'll still love you without fail
 

Er hatte das Gefühl seit einem sehr langen Zeitraum mal wieder klar sehen zu können. Er bewegte sich ein wenig aus der Umarmung- doch Reita lockerte sie lediglich etwas, ließ ihn nicht ganz entkommen. Doch das schien den Umarmten nicht zu stören. Bisher hatte der Sänger den Kopf gesenkt, doch jetzt hob er ihn langsam, ohne Hast und schenkte dem Blonden ein ehrliches Lächeln. Es war nicht so strahlend, wie das, was Kai den Fans immer zeigte, nicht so breit und leicht idiotisch, trotzdem irgendwie sympathisch wirkend, wie Uruhas Lachen, nicht so enthusiastisch wie Aois- es war einzigartig Rukis. Und der Nasenbandträger hatte ihn noch nie so zufrieden und mit sich im Reinen gesehen, wie in diesem Moment.

Langsam näherten sich ihre Gesichter. Es war perfekt kitschig. Wie in einem dieser Liebesfilme, die Reita sofort abstreiten würde gesehen zu haben.

Kurz bevor sich ihre Lippen trafen, hielt der blonde jedoch inne.

„I will walk together, the future not promised

it keeps walking together, to the future in which you are...“
 

Ein leises Lachen verließ die Schmolllippen des Sängers. „Cassis, huh? Aus deinem Munde, kann ich mich fast mit dem Song anfreunden“, Ihre Gesichter waren immer noch nur weniger Zentimeter voneinander entfernt und sie hatten beide ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. „Wird auch langsam Zeit“, entkam es Reita noch, bevor er endlich die letzte Hürde überwand und ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss verschloss.
 

„Ruki! Beeil dich, wir kommen zu spät! Kai wird uns die Hölle heiß machen!“, schimpfte der Bassist und versuchte seinen Freund dazu zu bringen, einen Schritt schneller zu gehen... „Nah, da machen fünf Minuten mehr oder weniger auch nichts! Lass mich zuende rauchen!“, maulte der Kleinere und paffte gemütlich weiter. Reita schüttelte nur lächelnd den Kopf. Der Sänger hatte sich in den letzten Wochen, in denen sie endlich zusammen waren, ziemlich verändert.

Nach der Trennung von seinem Ex hatte Ruki sich zurückgezogen. Er war nicht mehr der wortgewandte, freche Knirps, den sie bis dato kannten. Kei hatte es geschafft die Mauern seiner Persönlichkeit einzureißen. Lächeln wirkten bei ihm nur noch aufgesetzt, wenn man sie überhaupt gesehen hatte. Er hatte wie ein schutzsuchendes kleines Kind gewirkt.

Mittlerweile war Reitas Freund wieder er selbst. War selbstsicher, frech, wortgewandt und vor allem bissig, wenn man ihm seine Zigarettenpause abkürzen wollte. Als der Bassist über all dies nachgedacht hatte, war Ruki bereits dabei, seinen Stängel auszudrücken. Bevor sie allerdings wieder in den Proberaum gingen, hielt Reita ihn zurück. Eine fein geschwungene Augenbraue wanderte in die Höhe und er sah den Größeren fragend an. „Warte einen Moment!“, hauchte er mit belegter Stimme und küsste den Kleineren. Ihr Kuss war nicht langsam und zärtlich- eher genau das Gegenteil. Bis Ruki anfing zu lachen und den anderen etwas von sich schob. „Ich dachte Kai wird uns die Leviten lesen, wenn wir nicht mal bald ankommen, huh?“, das Grinsen war neckend und sein gegenüber erwiderte es leicht. „Ist in Ordnung, wenn schon denn schon- geben wir ihm einen richtigen Grund sauer zu sein!“, er lachte kurz und wurde dann wieder ernst.

„Ich bin so froh, dich wieder zu haben, Ruki“, murmelte er in die mittlerweile braunen Haare. Der Kleinere schlang seine Arme um den Körper des anderen und presste ihn an sich. Sie wussten beide ganz genau, was der Bassist meinte. Auch der Sänger war froh, dass Reita ihn wieder zusammengeflickt hatte. Die Scherben seiner Persönlichkeit so gut zusammengesetzt hatte, dass sie einer Festung glich, die nicht einzureißen war.

Höchstens von einer Person- doch dieser vertraute er. Sein Schatz würde ihn nicht enttäuschen, das wusste er einfach.
 

Somehow, please don't cry alone

No matter how far apart we are

Let's believe in each other

I want to keep smiling like this no matter what
 

„Reita, los, lass uns in die Höhle des Löwens gehen und uns unsere Moralpredigt abholen!“, er verschränkte ihre Finger ineinander. „Und- ich liebe dich!“
 

Ende °°

Uff es ist vollbracht :3

Ich hoffe ihr konntet diese FF einigermaßen genießen...

Ich persönlich bin nicht mehr zufrieden damit.

Aber ich mag das Ende.

Ich denke, ich werde in Zukunft nur noch Oneshots schreiben.

Das liegt mir einfach eher und ihr müsst nicht imemr so lange darauf warten, dass es endlich weiter geht mit der Story x.x

Das diese FF weniger gut angekommen ist, als der erste Teil hab ich gut an den Kommis gemerkt ^^‘‘

Meine nächsten Werke werden auf jeden Fall besser!

Also ich hoffe, dass ich wieder von euch höre!

Danke an alle Kommischreiber

<3



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  totenlaerm
2010-12-05T22:32:54+00:00 05.12.2010 23:32
yay.....die beiden sind soooo süß...also rei und ru. *lach* nein, so will reita ja nicht genannt werden.
Du schreibst so niedlich traurig....echt eine erstaunliche leistung niedlich und traurig gleichzeitig zu schreiben :)*applaus*
Von:  KyosGiftzwerg
2010-04-03T20:37:47+00:00 03.04.2010 22:37
hehe, hast du gut gemacht reita!! xD *saga-hat-aufs-maul-gekrigt-sing-sang*

ja ruki, du must ausmisten, das tut dir gut^^ und reita hilt dir ja, weil er dich ganz doll lieb hat. nur weißt du das noch nicht *grins*

danke fürs schnelle weiter schreiben <3
ich freu mich schon aufs nächste kappi, also lass mich bitte nicht lange warten, ja?
hab voll den narren an deiner ff gefressen *strahl*

lg

Von:  KyosGiftzwerg
2010-03-28T20:42:34+00:00 28.03.2010 22:42
he hehe *böse lach*
eigendlich mag ich saga ja, aber...
GIBS IHM REITA! ER HAT VERDIENT!
wie kann er ruki das nur antun?? spannt ihm einfach seinen freund aus nur weil er grad kein anderes betthäschen gefunden hat??

naja was solls? ruki bekomtt doch sowieso jemand viiiiiiieeeeeeel besseren der auch viiiiiiiieeeeeeeeel besser zu ihm passt als alle anderen xD

ist übrigens gut geschrieben ^^

lg
Giftzwerg
Von:  Dorimon
2010-03-28T16:01:58+00:00 28.03.2010 18:01
So ich schreib das Kommi jetzt paralel (wie wird das eig geschrieben o__O) zum Lesen. Sonst vergess ich das alles doch wieder. *lach*
Sei mir nicht böse, wenn ich mit den negativen Dingen anfange xD Sin nur kleinigkeiten.

Also... an einer Stelle war eine Bemerkung in Klammern. Ich find das immer komisch, weil ich das als Anmerkungen vom Autoren kenne. Ich schreib sowas immer in Kommas. Also ein eingeschobener Nebensatz (man bin ich schlau).
"ass Saga sich doch jedes Bett schlief" ich glaub das soltle "durch" heißen, oder? (ich sag ja... erbsenzähler xD)
"hatte sein freund wo" mit großem "F" (ich glaub du hasst mich jetzt).

Das wars auch schon an fehlerchen. aber ich mags auf jeeeedenfall. Magste mir bescheid geben, wenn was neues kommt? *klimper*

LG, Rumii
Von:  Kei-hime
2010-03-28T15:58:19+00:00 28.03.2010 17:58
Oh~ ein Sequel! *__*
Armer Ruki. uu Aber wir wissen ja, dass er noch einen besseren Typen abkriegt. :3


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