Das Geheimnis der Träne von Procven (AshxMisty) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Was für ein Tag: erst ließ ihn seine ach so tolle Verlobte allein und überließ ihm damit dankbarer Weise die Gestaltung seines Nachmittags und dann konnte sich sein bester Freund auch noch ein paar Stunden für ihn Zeit nehmen. Hinzu kam, dass Ash nach langer Zeit sein Pikachu wieder sehen konnte. Aber das war noch lang nicht das Beste! Voller Tatendrang trat der Schwarzhaarige in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Es schien alles ruhig. Madame war wohl noch bei dem Liebsten. Sollte sie doch, denn er hatte bessere Pläne. Rasch schlüpfte er aus seinen Schuhen und eilte ins Schlafzimmer. Unter dem Bett grabbelte er seinen großen Reiserucksack hervor und begann eiligst damit ihn mit Sachen und all dem nötigen Krimskrams zu füllen, den er auf seiner Reise brauchen würde. Schlafsack, Zahnbürste – es musste wirklich alles gepackt werden, denn eine weitere Nacht hätte er nicht hier bleiben wollen. Er brannte geradezu darauf sich aufzumachen und diesen Schatz zu suchen. Gary hatte sich freundlicherweise noch einmal mit diesem Professor kurzgeschlossen, von dem er erzählt hatte, und dieser konnte auch weiteres über den Ort und den Weg dorthin berichten. Mit jeder weiteren Silbe, die der Brünette ihm daraufhin geschildert hatte, stieg das Fernweh in Ash an und hielt sich seitdem auf der höchsten Stufe der Gefühle. Was Syntia anging – ihm konnte sie gestohlen bleiben. Sie wollte mit ihm doch nichts zu tun haben und nur um an Daddys Geld ranzukommen war er sich auch zu schade. Die Finanzierung für diese Expedition hatte er in der Tasche und was dann folgen könnte, würde sich noch zeigen. So hatte Ash es auch Gary erzählt und der hatte beträchtliche Probleme sich auf seinem Stuhl zu halten, weil auch er an das Schauspiel geglaubt hatte, dass beide präsentierten. „Tja“, meinte Ash, in diesem Moment an das Gespräch zurückdenkend. „So ist das Leben nun mal.“ Und seines war halt nicht das Beste. Zwar besaß es auch seine angenehmen Seiten, aber die konnte er problemlos an einer Hand abzählen. Es war eben schon lang nicht mehr so, wie er es sich einst erträumt hatte. Während er wie ein Besessener Landkarten und weitere Orientierungshilfen zusammenklaubte, vertiefte er sich so sehr in Vorstellungen und Wunschträume, dass er nicht bemerkte, wie sich jemand weiteres Zutritt zur Wohnung verschaffte. Aufmerksam besah sich diese Person den jungen Mann, der gerade seinen Schrank durchwühlte und dabei allerhand zusammenhangloses Zeug vor sich her brabbelte. Dinge über ‚das Erforschen neuer Regionen’, ‚einen Fund, der unermesslichen Reichtum bringen könnte’ sowie 'endlich unabhängig sein' drangen an das aufmerksame Gehör und ließen die hübsche Mitbewohnerin aufmerksam werden. Mit leisem Seufzen und auffallend erotischen Bewegungen versuchte sie wortlos ihre Anwesenheit anzukündigen und ihn in das Hier und Jetzt zurückzuholen, doch nichts half. Wenn dieser Mann in Gedanken war, konnte ihn aus diesen so schnell nichts herauslocken, das wusste sie mittlerweile. Wie ärgerlich aber auch! Ihr Liebster hätte sich schon längst gesehen und mit liebreizenden Komplimenten überhäuft, bevor er sich wie ein wilder Tiger auf sie gestützt hätte. Doch in diesem Punkt war Ash mehr ein zahmes Lämmchen als ein wildes Tier. Genervt stöhnte Syntia auf und versank selbst so in Gedanken, dass sie wie auch er seinerseits erschrak, als er beinahe in sie hineinrannte. Wie konnte sie auch einfach so im Türrahmen stehen bleiben? „Was machst du denn hier?“, stellte der Schwarzhaarige eine doch recht dümmliche Frage. Sie hingegen lächelte nur bitter. „Ich wohne hier, mein Schatz.“ Schatz? Was war denn jetzt los? Diese Verwirrung machte sich auch in seinem Gesicht breit, wenngleich er nichts weiter in dieser Hinsicht äußerte. „Muss mir entfallen sein.“ Ohne auf weitere Kommentare ihrerseits zu achten, drängte er sich an ihr vorbei und verschwand im Bad, um dort weiter zu sammeln. Noch war Platz im Rucksack und den wollte er bis zuletzt ausnutzen. Ihr erzürntes Antlitz ließ er dabei gekonnt außer Acht. Mit tiefem Durchatmen brachte sie sich wieder zur Räson. Es würde sicherlich eine harte Nuss werden, wenn sie jetzt versuchen wollte, etwas aus ihm heraus zu bekommen. Aber nachdem sie gehört hatte, was wohl als nächstes bei ihm anlag, musste sie es einfach erfahren. Doch wie sollte sie vorgehen? Sonst hatte sie sich auch nicht darum gekümmert, wo es ihn als nächstes hinführte oder ob er gar zurückkäme. Eine List war hier von Nöten und ein gescheites Kind wie sie hatte diese natürlich schon parat. Mit zarten, eleganten Schritten näherte sie sich ihrem Verlobten und ließ sich mit überschlagenen Beinen auf dem Badewannenrand nieder. „Mir fällt gerade ein...“, begann sie leise und die Worte bedacht wählend. „Mein Vater hat mich gebeten aus dir ein paar Informationen über diese seltsame ‚Träne’ herauszukitzeln, von der du die letzte Zeit immer wieder gesprochen hast.“ Ihre Worte begleitend stupste sie ihm mit den Zehenspitzen in die Seite und konnte ihm damit tatsächlich ein leichtes, äußerst süßes Lächeln entlocken. Für wie dumm sie ihn wohl hielt? Meinte sie etwa, dass er den Braten nicht roch? Ein Seufzen entrann seiner Kehle, woraufhin er von seinem Tun abließ, zurück rutschte und sich gegen die kalten Fliesen hinter sich lehnte. „Möchte ER das wissen oder bist DU nur etwas neugieriger als sonst?“ Fragend wanderte eine seine Brauen empor, während seine Augen beiläufig einige wohlgeformte Zentimeter ihres Körpers erkundeten. Ertappt! Aber das konnte ihr jetzt auch egal sein, denn scheinbar gab er bereits nach. So besonders schien sein Vorhaben wohl gar nicht zu sein, wenn er so bereitwillig darüber erzählen würde. „Beides.“ Das klang jedenfalls sehr überzeugend, auch wenn nicht eine Silbe wahr war, denn ihr Vater wusste nicht einmal ansatzweise, was das aktuelle Ziel des Abenteurers darstellen sollte. Ihm waren lediglich die Ergebnisse wichtig und in dieser Hinsicht hatte Ash Ketchum ihn noch nie enttäuscht. Und ihre Saat fruchtete, denn Ash erklärte sich wirklich bereit, ihr näheres über sein Vorhaben zu berichten. Irgendwie fühlte er sich auch geschmeichelt, dass sie wenigstens ein Mal wissen möchte wohin es ihn verschlug. Nein, er fühlte sogar Stolz und wenn dieser in ihm aufkeimte, konnte er schwer jemanden etwas abschlagen. Er würde sein Ziel so oder so erreichen; also warum mit seinem Wissen hinter dem Berg halten? Genüsslich streckte er die Beine von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es geht um einen Schatz. Einen Edelstein, um genauer zu sein.“ Sogleich weiteten sich ihre Augen und pure Gier sprach aus ihnen. „Ein Edelstein?“ Sie musste ihn einfach haben, auch wenn sie nicht einmal sicher war, wie er aussah und ob es diesen überhaupt gab. „Erzähl mir mehr!“ Nun galt es allen Charme aufzuspielen, um das neu festgesetzte Ziel zu erreichen. Sie ließ sich vom Wannenrand gleiten und kroch auf allen Vieren zu ihrem Gegenüber. Dieser zeigte nur wenig Anteilnahme und ließ sie sogar gewähren, als sie sich auf seinen Schoß setzte und ihre Arme um seinen Hals legte. Es gab nicht viel, was er noch hätte erzählen können, also erklärte er ihr, dass er irgendwo einen versteckten Stein vermutete, von dem nicht mehr als Ammenmärchen existierten. „Und dieses seltsame Foto mit der Steintafel?“, fiel sie ihm plötzlich ins Wort. Missmutig zuckte er mit den Schultern. „Nicht mehr als eine vage Vermutung, dass der Text darauf vom Stein handeln könnte. Es gibt Gerüchte von möglichen Aufenthaltsorten und denen möchte ich nachgehen.“ Unerwartet verfinsterte sich ihre Miene schlagartig und ein barscher, unerbittlicher Ton klang in ihrer Stimme mit. „Besorg mir diesen Stein! Versprich ihn mir als Hochzeitsgeschenk und ich lasse dich auf der Stelle losziehen.“ Endlich zeigte sie ihr wahres Gesicht. Es fehlten nur noch die Hörner und die Hufen anstelle der Füße. Ein äußerst verlockendes Angebot, dessen war er sich bewusst, aber wie könnte er etwas versprechen, dessen Existenz nicht einmal bewiesen war. Wenn er jedoch ein einziges Wort sagen würde, könnte er sofort seine Sachen schnappen und verschwinden. Keinen Aufschub mehr und er wüsste sich in den nächsten Wochen definitiv in ‚Sicherheit’. „Einverstanden!“ Eine gute Entscheidung? Hätte er nicht doch lieber noch einmal darüber nachdenken sollen? Leider war es zu spät seine Antwort zurück zu ziehen, denn bereits jetzt sprang die Blondine aufgeregt im Bad herum und verschwand im nächsten Augenblick im Flur, um sich dort das Telefon zu schnappen und mit ihrem Vater zu telefonieren. Sobald er das Wort Hochzeitsgeschenk hörte, wusste er, dass es kein Rückzug mehr gab. Ab jetzt galt sein ungewollt gegebenes Versprechen. So kam es, dass Ash zwar immer noch voller Elan, dafür mit wesentlich schlechterer Laune die restlichen Utensilien in seinen Rucksack packte und sich noch am selben Abend auf dem Weg machte. Oje, wirklich dumm von ihm wirklich all seine Pokémon bei Gary gelassen zu haben. Außerdem war er das erste Mal ohne seinen kleinen, gelben Freund unterwegs. Gut, er wusste, dass es gefährlich werden könnte und dass kein Pokémonzenter in der Nähe wäre, sollte es ihnen einmal schlecht gehen, doch leider gab es auch eine Kehrseite dieser Entscheidung – es war tot langweilig! Es wollte aber auch wirklich niemand mitkommen. Gary war zu feige und selbst sein Freund Rocko, der sonst für alles offen war, hatte besseres zu tun, als sich auf ein weiteres von Ashs waghalsigen Abenteuer einzulassen. Er hatte sich bei dem Schwarzhaarigen damit entschuldigt, das er gerade an einer äußerst wichtigen Sache dran sei, der es keinerlei Aufschubes bedarf. Welche Sache das sein konnte, konnte Ash sich schon denken: Sicherlich hatte sein alter Freund endlich ein Mädchen gefunden, dass auch ihn mit all seinen Macken mochte und musste sich nun ganz besonders ins Zeug legen. Eigentlich kam keine andere Möglichkeit in Frage. Rocko war wirklich zu beneiden. Gern hätte Ash auch ein Mädchen an seiner Seite, dass er seine Traumfrau nennen konnte und sich von nichts aus der Ruhe bringen ließe. Sie wäre für ihn da und würde ihm dennoch all seine Freiheiten lassen. Sie würde ihn bekochen wie es nur seine Mutter konnte und wäre nicht nur eine Stütze an seiner Seite, sondern eine Ergänzung seines dann vollkommenen Lebens. Aber es gab sicherlich nicht einmal ein Mädchen, dass auch nur einen Bruchteil dieser Eigenschaften besaß und dabei legte er nicht einmal Wert auf ein besonderes Äußeres. Sie könnte ruhig etwas Dicker sein, eine Brille wäre auch kein Beinbruch gewesen. Nur eines wäre wichtig, wie er in letzter Zeit bemerkt hatte: Er hatte an sich eine Schwäche für rothaarige Damen ausfindig gemacht. Rote Haare, ein süßes Lächeln, Lebensfreude, ein feuriges Temperament, das seinem in nichts nachstünde... Während Ash einen schmalen Waldweg entlang schlenderte und Baum für Baum hinter sich ließ, malte er sich weitere Eigenschaften seiner Traumfrau aus. Reisen und Abenteuer hin oder her, aber auch er war nur ein Mann, der gewisse Bedürfnisse und Träume besaß. Es gab auch in seinem Leben mehr als Action und Ständig-in-Bewegung-sein. Mittlerweile wurde aus einzelnen Punkten eine ganze Liste, doch er war sich sicher, dass er nicht einen davon hätte abhaken können, solange ihm Syntia an der Backe klebte. Ach, was sollte das jetzt überhaupt? Er war schließlich unterwegs, um auf andere Gedanken kommen zu können und jetzt blies er schon wieder Trübsal. War ihm das Ganze wirklich so sehr aus den Rudern geglitten? Kannte er nur noch die schlechten Seiten an sich und seinem Leben? Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen allein zu reisen, er hatte zu viel Zeit zum Nachdenken und so aufgeschlossen wie einst war er auch nicht mehr. Hinter jeder möglichen Freundschaft sah er einen Belzebub, der als nächsten Schritt eine Verlobung mit der einzigen Tochter vorschlüge. Erbärmlich! „Ash, jetzt reiß dich zusammen!“, mahnte er sich selbst, sonst sah er sich bereits in der nächsten Ecke sitzen und die Expedition hätte er dann auch vergessen können. Gott, was war nur aus ihm geworden? Nein, so sollte das nicht weiter gehen. Jetzt kam ein neuer Lebensabschnitt, das spürte er. Und eben diesen musste er nutzen und mit aller Gewalt für sich beanspruchen. Ja, so war es richtig! Und um dem alten Trübsal blasenden Ich ‚Auf Wiedersehen’ zu sagen, musste er... erst einmal etwas essen, denn sein Magen knurrte ungeheuerlich. Außerdem bekam man von dem ganzen Nachdenken nur noch mehr Hunger und mit leerem Bauch konnte man keinen Neuanfang wagen. Nach einigen weiteren Metern machte er eine kleine Lichtung ausfindig, die geradezu einlud dort zu verweilen. Der Waldsaum war dicht bewachsen und bot ausreichend Windschutz. Außerdem stand die Sonne in einem günstigem Winkel, sodass der junge Mann noch ein paar angenehm warme Strahlen erhaschen konnte, ehe die Dämmerung einsetzte und die Nacht ankündigte. Ein kleines aber dennoch stärkendes Mahl später und gerade dabei sein Nachtlager vorzubereiten, glaubte er etwas gehört zu haben. Nun gut, aufschreiende Taubsis, streunende Rattfratz oder andere waldbewohnende Pokémon störten ihn da nicht im Geringsten, aber dieses Geräusch passte einfach nicht in die Wildnis. Oder sollte es sich letztendlich als eine Wahnvorstellung entpuppen, da ihn die Einsamkeit erstaunlich schnell verrückt werden ließ? Vorerst wollte er dieses Geräusch außer Acht lassen und sich stattdessen wieder seinem Zelt widmen, das einfach nicht stehen wollte. Nun gut, es lag wohl daran, dass er die Heringe vergessen hatte und sich seit Anbeginn der Reise mit selbst geschnitzten Pflöcken zufrieden geben musste. Diese hielten allerdings nur für eine gewisse Zeit, denn im feuchten Boden weichten sie rasch auf und konnten schon nach einigen Nächten nicht mehr benutzt werden. So auch diesmal, weswegen er sich gezwungen sah noch ein paar Neue herzustellen, während das Feuer nach Anbeginn der Nacht in den ersten Zügen vor sich hinloderte und allmählich zu wachsen begann. „Du schnitzt sie zu schmal. Kein Wunder, dass sie schnell unbrauchbar werden“, ertönte plötzlich aus dem Schatten des Waldes eine ferne, wenn auch bekannte Stimme. „Dass du das in all den Jahren noch nicht gelernt hast.“ Erschrocken und voller Selbstzweifel wandte Ash sich um und suchte in der Dunkelheit nach einer einleuchtenden, sich selbst jedoch niederschmetternden Lösung für seine Wahnvorstellungen. Und er behielt Recht mit seiner Vermutung. Nach längerem und ausgiebigem Nachsehen fand er nichts, dass sich auch nur annähernd als Ursprung dieser Stimme hätte darstellen können. Fragend besah er sich seinen Holzpflock, den er noch immer in der Hand hielt und musste mit Entsetzen feststellen, dass es sogar seine Wahnvorstellung besser wusste als er. Um genauer zu sein handelte es sich bei diesen Worten um einen Ratschlag, den ihm Gary des öfteren gegeben hatte. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass Ash Ketchum ohne Zeltheringe einher streifte. Ein Seufzen entrann seiner Kehle und resignierend ließ er den Kopf hängen. „Ash, du bist manchmal ein echter Trottel!“ Wieder diese Stimme, die ebenso deutlich zu hören war, wie das erste Mal. Wieder ein Seufzen seitens des Mannes. „Das weiß ich doch selbst“, gestand er sich ein und lehnte sich an einem Baumstamm nahe des Feuers zurück. Das folgende Rascheln hinter sich ließ er außer Acht und schob dessen Ursprung auf ein wildes Pokémon. „Ich meine das ernst. Früher hätte man dich nicht so leicht entmutigen können. Eine fremde Stimme wäre für dich Anlass gewesen den kompletten Wald abzusuchen. Besonders, wenn du allein unterwegs gewesen wärst.“ Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich vor Erstaunen, als plötzlich Gary in den Feuerschein trat und sich ihm in voller Lebensgröße zeigte. Etwa noch eine Wahnvorstellung? Um sicher zu gehen warf er den nun fertigen Pflock in die Richtung, in der er die Halluzination vermutete und wirkte sogleich noch perplexer, denn das Holzstück prallte ab und landete vor den Füßen seines Gegenübers. Dieser verzog nur finster das Gesicht und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Du musst in den letzten Monaten echt gelitten haben, wenn du jetzt nicht einmal mehr deinen eigenen Augen traust.“ Ash nickte nur und starrte weiterhin den Neuankömmling an. Natürlich fragte er sich, was sein Freund hier zu suchen hatte, doch brachte er diese Frage nicht hervor. Sein dümmlicher Gesichtsausdruck sprach jedoch Bände. Gary lächelte daraufhin nur und ließ sich neben seinen Kamerad auf den Boden sinken. „Dachte ich mir, dass du dich freust mich zu sehen. - Nach unserem letzten Gespräch fand ich es nicht richtig dich allein ziehen zu lassen. Außerdem hatte ich vorerst genug von den tristen Wänden meines Büros und der Uni und habe mich einen Tag später auf den Weg gemacht. Deine Verlobte meinte, dass ich dich verpasst hätte, also bin ich die ersten Kilometer gefahren und habe mein Auto bei einem Bekannten untergestellt. Und jetzt bin ich hier.“ Aufmerksam lauschte Ash dem Monolog und antwortete lediglich mit einem dankbaren Lächeln, was keiner weiteren Worte bedurfte. Worte waren hier auch völlig unnötig, denn man kannte mittlerweile die Gedanken des Anderen. Stattdessen kramte der Schwarzhaarige in seiner Tasche und reichte dem Brünetten einen der Äpfel, die er im Laufe des Tages unterwegs gepflückt hatte. Die beiden Freunde sprachen noch bis spät in die Nacht miteinander, scherzten und plauderten über alte Zeiten, die eigentlich noch gar nicht so fern waren. Beide wussten die Gegenwart des Anderen zu schätzen. Ash allerdings umso mehr, denn jetzt wurde ihm endgültig bewusst, dass es der Anfang des neuen Abschnittes werden sollte, den er sich schon so lange herbeigesehnt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)