Die Unterschrift von Leia_de_Flourite (oder wie Ziva ein NCIS Agent wurde) ================================================================================ Teil 2: Jethro -------------- And I'd try to help you walk along but I'd probably end up pushing you over But don't worry, I'll never let you fall And I'm stubborn and I shout and I'll cut you out And I'll make you feel like I never wanted to make you feel Kate Nash, “Navy Taxi” Er kannte seinen Namen nicht mehr. Die Hand, die den Stift hielt, war ihm fremd geworden. Sein Mund war trocken, der Kopf leer und an seinen Armen bildeten sich diese kleinen Hauthügel, die man Gänsehaut nannte. An letzterer war nur sie schuld. Er hasste, es wenn man ihm beim unterzeichnen zusah. Seine Unfähigkeit, irgendetwas zu tun hätte er am liebsten geschrieen und jemanden zusammengestaucht. Er beherrschte sich nur, weil sie die einzige Person in der Nähe war. Gibbs wusste, dass eine Unterschrift keine Anstrengung bedurfte. Wenn man seinen Namen nur oft genug hin kritzelte, konnte man das auch ohne hinzusehen oder darüber nachzudenken. Er sah hin. Zwei schwarze Striche rahmten die blütenweiße Spalte und gaben dem Papier so ein nacktes, fast schon obszönes Aussehen. Er wusste, dass er sollte, aber er wusste nicht mehr wie. Warum? Er wollte seine Sünden nicht auf diese Weise abbitten. Was Ziva ihm in seinem Keller an den Kopf geworfen hatte, hatte Gibbs verfolgt wie ein Gespenst. Nun, er glaubte nicht an Geister und Gespenster und dergleichen – das war Abbys Metier – aber er erkannte es als das, was es war: Schuldgefühle. Das realste Gespenst, das existierte. „...und die Person, die mir einem Vater am nächsten kommt, beschuldigt mich...“ Ihre Augen glitzern von den Tränen, die sie zurückhält. Wie lange schon? Wie lange? Anstatt sich das zu fragen ist Jethros erster Impuls: Was zum Henker sollte das heißen, einem Vater am nächsten kommen? Er war nicht ihr Vater, sie nicht seine Tochter. Ziva anzusehen hatte auch nie die Erinnerung an Kelly geweckt – wie auch? Sie stammten aus zwei verschiedenen Welten, zwei verschiedenen Abschnitten seines Lebens. Er hatte sie gemocht, aber er hatte sie nie bevorteilt. Und er hatte ein Verbrechen an ihrem Vertrauen begangen. Gibbs fragte sich, wie er sie nur hatte beschuldigen können. Immerhin hatte man ihm nie etwas vormachen können und wenn doch, dann nicht lang. Und diese Frau, die vier Jahre unter seiner Aufsicht gearbeitet hatte, sollte ihn auf einmal betrogen haben? Er sollte nie gemerkt haben, dass sie den Tod ihres Bruders inszeniert hatte um sich sein Vertrauen zu erschleichen? Das hatte man ihm weis machen wollen. Es war der Ärger, der an Gibbs nagte. Der Ärger darüber, dass er Vance das geglaubt und diese Kränkung als real empfunden hatte. Der Senior Special Agent hatte seinem verletzten Stolz mehr Beachtung geschenkt als seinem Herzen. Das er immer noch als seinen „Instinkt“ bezeichnete. Steckte in diesem Ärger auch ein wenig Scham darüber, dass er ihr vorgeworfen hatte, ein eiskaltes, seelenloses Miststück zu sein, schlimmer als seine drei Exfrauen zusammen? (Oh, er hatte nicht diese Worte gewählt, aber er hatte es sie glauben machen.) Man kann wohl davon ausgehen. Sie hatte ihm nie einen Anlass gegeben, an ihrer Loyalität zu zweifeln und das machte es nur noch schlimmer. Dabei waren dieser Vertrauensgrundlage einige Steine in den Weg gelegt worden. Leichen, genauer gesagt. Sie hätte in nicht aus Mexiko zurück holen können, wenn er an ihr gezweifelt hätte. Gibbs musste und wollte sich dafür entschuldigen. Nicht um Schwäche zu zeigen – unter Freunden war eine Entschuldigung ein Eingeständnis, ein Zeichen des Respekts. Zu unterschreiben wäre der erste Schritt. ’Wenn du das wirklich glauben würdest, hättest du es längst getan.’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)