Der vergessene Kristall von Prinzessin ================================================================================ Kapitel 4: Eine Einladung ------------------------- Am liebsten würde sie ihn umbringen aber ging mit ihrem Auftrag konform. Seit einem Monat war Melina nun schon im 20. Jahrhundert und Mamoru machte sich einen Spaß daraus sie zu demütigen. Genau so wie heute! Mamoru half einem Freund bei der Abrechnung für sein Tierheim, was an sich sehr nobel war aber das er sich extra die schmutzigsten Hasenkäfige aussuchte damit Melina ihn sauber machte, war pure Böswilligkeit. So hatte sie sich ihren Aufenthalt hier nicht vorgestellt. Caprio hatte sich nicht gezeigt, Usagi wollte ihr bei jedem Treffen die Augen auskratzen und der Rest der Sailorkrieger war auch nicht gerade von ihr begeistert. Nur Chibiusa war Feuer und Flamme, dass ihre große Schwester da war. Sie machte regelmäßig Werbung für sie bei Usagi und Mamoru aber an der Situation hatte es nichts geändert. Sie war frustriert und ließ das auch am Hasenkäfig aus. „Wenn Du genauso kämpfst, wie Du putzt dann Gnade für deinen Feind!“ Melina musste innerlich grinsen. Seiya war seit einem Monat ihr ständiger Schatten. Sie hatten sich bei ihrem ersten Treffen geeinigt, dass immer zwei auf Mamoru aufpassten. Seiya schaffte es jedes mal mit ihr zusammen “Dienst“ zu schieben. Melina genoss diese Zeit, mit ihm konnte sie lachen und ihre Zeit hier ein wenig positiver sehen. Sanft nahm er ihr die kleine Handschaufel aus der Hand, schob sie zu einem Hocker neben dem Hasenkäfig und legte ihr einen kleinen schwarzen Hasen in den Arm. „warum gibst Du mir den Hasen?“ Verwirrt sah Melina auf das kleine Tier in ihrem Arm. Seiya grinste nur und machte sich an die Arbeit. „Du siehst aus als könntest Du etwas zum Kuscheln gebrauchen!“ Ohne ein weiteres Wort schmiegte Melina ihr Gesicht an den kleinen warmen Körper. Sein Fell war unglaublich weich und hatte einen angenehmen Duft von Holz an sich. Unter ihren Fingern spürte sie sein kleines Herz ganz ruhig schlagen und seine Schnurrhaare kitzelten leicht in ihrem Gesicht. Als würde das kleine Häschen spüren, dass Melina Zuspruch brauchte begann es ihre Wange zu lecken. „Er hat mir die Wange geleckt. Er mag mich!“ Melina war völlig fasziniert von dem kleinen Tier in ihrem Arm. Es saß ganz ruhig da und genoss ihre Streicheleinheiten. Seiya lachte leise über ihre Begeisterung. „Natürlich mag er Dich. Was soll man an Dir auch nicht mögen?“ Melina seufzte und kuschelte sich wieder an den kleinen Hasen. „Da gibt es eine Menge. Ich glaub, deswegen kann mich Mamoru auch nicht leiden.“ Seiya sah von seiner Arbeit nicht auf als er mit Melina sprach. „Daraus schließe ich, dass ihr immer noch nicht mit einander klar kommt.“ Melina schüttelte nur ihren Kopf und streichelte den Hasen gedankenverloren. Seiya gefiel es überhaupt nicht wie traurig und einsam Melina war. Natürlich hatte sie die Sailor outers aber dieses Verhältnis schien in gewisser Weise auch distanziert, was er nicht richtig verstand. Es musste doch eine Möglichkeit geben Melina abzulenken. Da fiel es ihm wie Schuppen vor die Augen. „Hast Du Lust mit mir zu Usagis Party zu gehen? Ihre Eltern sind nicht da und wir haben das Haus alle für uns.“ Melina sah immer noch auf den kleinen Hasen in ihrem Arm. „Ich bezweifle, dass Usagi sehr erfreut darüber wäre, wenn ich komme.“ Seiya lachte kurz auf. „Keine Angst, die knurrt nur aber beißen kann sie nicht.“ Bei diesem Bild musste selbst Melina lachen. „Na gut, ich geh mit Dir zu dieser Party. Es wird bestimmt lustig!“ „Und endlich fertig?“ Mamoru leicht genervt neben Melina. Sie sah ihn nur kurz an. „Mit Seiyas Hilfe, ja. So, mein kleiner Schatz, Du musst wieder in den Käfig.“ Aber der kleine Hase hielt überhaupt nichts davon runter gesetzt zu werden. Er knurrte und vergrub seine kleinen Pfoten in ihr Shirt. „Ich glaub sie will nicht von Dir weg!“ Mamorus Freund hatte sich inzwischen zu ihnen gesellte und beobachtete verwundert die Situation. „Das ist allerdings komisch, da Lilly sonst nie gern angefasst werden will.“ Seiya schaute liebevoll auf das kleine Häschen und kraulte sein Ohr. „Ich verstehe wie Du Dich fühlst.“ Vorsichtig nahm er Melina den Hasen ab und hielt ihn sicher im Arm. Damit war die kleine Lilly etwas ruhiger aber zufrieden wirkte sie nicht. „Ich komm bald wieder, versprochen!“ Diesen Worten gab Melina dem Häschen einen Kuss auf den kleinen Kopf und lief Mamoru hinterher, welcher einfach los gegangen war. Seiya wandte sich an den jungen Tierpfleger. „Ich glaube wir müssen miteinander reden.“ Dieser schien kein Wort zu verstehen. Laut knallte die Eingangstür gegen die Flurwand. Taiki wurde schroff aus sein Buch gerissen, welches er bis eben gelesen hatte. Yaten war nicht weniger erschrocken und verschluckte sich an seinem heißen Kaffee, was einen sehr schmerzhaften Nebeneffekt hatte. Von dem Krach im Flur angelockt, steckten bei ihren Kopf zur Wohnzimmertür hinaus und spähten in den Flur. Dort war ein recht amüsantes Bild vor zu finden. Seiya hielt einen riesigen Karton und zusätzlich noch drei Tüten in jeder Hand, so versuchte er umständlich die Tür zu schließen. Taiki erbarmte sich seiner und schloss für ihn die Tür. „Was ist das alles?“ Ohne weiter auf seine Brüder zu achten stellte Seiya die Sachen auf dem Boden ab. „Ein Geschenk für Mel!“ Vorsichtig öffnete er den riesigen Karton und zum Vorschein kam ein kleines schwarzes Häschen, welches verängstigt mit der Nase wackelte. „Oh, nicht schon wieder! Warum verknallst Du Dich immer in Frauen, die Du nicht haben kannst?“ Yaten war genervt. Er hatte noch immer genug von Seiyas letzter Schwärmerei für Usagi. „Wer sagt, dass ich sie nicht haben kann?“ Seiya funkelte seinen kleinen Bruder wütend an. „Darf ich Dich daran erinnern, dass in drei Monaten deine Krönung ist und Du bis dahin eine Prinzessin gefunden haben musst. Sie ist nur eine einfache Sailorkriegerin! Großvater wird Dir nie und nimmer erlauben sie zu heiraten. Außerdem zerfetzt Dich Uranus in der Luft, wenn sie davon Wind bekommt.“ Seiya nahm das Häschen vorsichtig aus dem Karton und streichelte es beruhigend, sofort entspannte es sich. „Wer redet denn gleich von heiraten? Ich will ihr etwas Gutes tun, weil sie immer so traurig ist.“ Dann hob er das Häschen hoch und rieb seine Nase an dem von Lilly. „Sie wäre es wert auf den Thron zu verzichten.“ Taiki hatte dem Streitgespräch der beiden in Ruhe zu gehört. „Ich kann Seiya verstehen! Außerdem finde ich diese Heiratsregel völlig überholt. Lass ihn ihr eine Freude machen und falls sie seine Gefühle erwidert kümmern wir uns dann um das Problem.“ Yaten fiel der Mund auf. Taiki war sonst immer der logisch Denkende von ihnen dreien aber jetzt das. „Hat der Sinneswandel was mit Amy zu tun?“ Taiki wurde augenblicklich rot und begann verlegen den Hasen zu streicheln. Seiya grinste frech. „Volltreffer!“ Ohne ein weiteres Wort ging Taiki zurück ins Wohnzimmer und las sein Buch weiter. „Meinetwegen aber das Vieh schläft in deinem Zimmer und wehe es macht Krach.“ Mit diesen Worten ließ Yaten Seiya stehen und ging ebenfalls ins Wohnzimmer. „Du bist ganz lieb, stimmt es?“ Als könnte Lilly ihn verstehen leckte sie ihm über den Arm. Mist, er war zu spät! Hoffentlich war sie nicht schon mit Mamoru gefahren, obwohl das eher unwahrscheinlich war. Vor Mamorus Wohnungstür hielt er nochmal kurz inne, er wollte auf keinen Fall abgehetzt wirken. Kurz nach dem er geklingelt hatte, öffnete ihm Melina schon die Tür. „Es tut mir leid, dass ich....Oh Gott, du siehst wunderschön aus.“ Ihr Anblick verschlug ihm die Sprache. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem Gebilde aus Locken hoch gesteckt und trug ein schwarzes Kleid aus feinster Spitze und am Rocksaum waren Millionen kleiner schwarzer Federn befestigt. Verlegen lächelte sie ihn an. „Danke! Ich hatte schon Angst, dass Du nicht kommst.“ Seiya musste kurz seinen Kopf schütteln um seine Gedanken wieder an Ort und Stelle zu bekommen. „Niemals, würde ich Dich versetzen.“ Melinas Wangen färbten sich etwas rosa und sie konnte Seiya kaum in die Augen schauen. Er in stiller Bewunderung reichte er ihr seinen Arm und führte sie zum Fahrstuhl. Diesem Planeten umgab eine beängstigende Stille. Kein Tier legte hier, es gab keine Pflanzen und nicht einmal einen Windhauch. Es war als wäre alles erstarrt. Caprio gefiel es hier nur leider wäre ihm die Nachbarschaft zu den Schwestern der stille nicht recht. Man erzählte sich das sie sehr feindlich sein konnten und wer wollte sich schon mit Hexen anlegen. Sie konnten in die Zukunft sehen, einen Menschen verfluchen oder auch mit Glück beschenken und doch strebten sie nicht nach Macht. Sie beritten die Hohen des Rates, gaben ihre Segen zu politischen Hochzeiten aber sonst waren sie im Rat kaum tätig. Aber auch diese Wesen hatten eine Schwachstelle: sie wollten das höchste aller Wesen zu einem der Ihren machen, das Gotteskind. Deswegen war Caprio hier. Er wusste wann es Zeit für ein gutes Geschäft gab. Dort ein paar Schritte vor ihm war auch schon die Höhle, in welcher die Schwestern der Stille lebten. Das Dunkel, das darin herrschte schien tief in den Abgrund dieses Planeten zu führen. Es war sehr einsam um ihn, aber auf einmal kam eine Gestalt auf ihn zu. Sie war zierlich und kaum größer als ein Kind. Ihre Haut war bläulich verfärbt und hatte die gleiche Farbe wie ihr Gewand, welches aus vielen Lagen blauer Seide zu bestehen schien. Auf dem Kopf trug sie einen Hut, welcher ebenfalls mit blauer Seide umhüllt schien und dafür sorgte das ihr Gesicht eingerahmt wurde. Die Augen waren auch blau und schien wie dieser Planet tot zu sein. „Ich will zu deiner Herrin!“ Caprio war sich sicher seinem Ziel wieder ein Stück näher zu sein. „Es gibt hier keine Herrin und auch keine Dienerin. Wir sind alle eins und einer ist alle! Was führt Dich zu uns, Caprio?“ Nun war er doch ein wenig überrascht aber man erzählte sich im ganzen Universum das diese Priesterinnen alles wüssten. „Nun, wie ihr wisst begehre ich den blauen Kristall und bitte euch nun um etwas Unterstützung.“ Keine Miene verzog die Priesterin, als wäre ihr Gesicht erstarrt. „Wir sind nicht an Politik interessiert.“ Das könnte doch noch etwas Arbeit für ihn bedeuten aber gut er würde sich nicht so schnell vertreiben lassen. „Das ist mir durch aus bewusst aber es würde sich für euch lohnen.“ Desinteressiert drehte sich die Priesterin um und wollte in die Höhle zurückkehren als Caprio die Worte aussprach, welche alle Priesterinnen im inneren der Höhle erstarren ließ. „Ich würde euch das Gotteskind überlassen!“ Die Priesterin drehte sich langsam um. „Was willst Du wissen, sprich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)