Spiel mir das Lied von der Liebe von Himbeerkeks (Joey x Kaiba---> Kapitel 9 ist da :3) ================================================================================ Kapitel 6: 6. Kapitel --------------------- Hat jetzt doch länger gedauert als erwartet, doch hier habt ihr das 6. Kapitel ^^ Mein Musiktip hierfür: http://www.youtube.com/watch?v=ctl-3vDFH6s (Hek- Bilder von dir) Viel spaß beim Lesen ^^ ^-^ In einem Kinderbuch, dass Joey vor einigen Jahren in der Schule gelesen hatte, da wurde der Mittwoch als Mitte der Woche bezeichnet. Da kam aber auch jeden Donnerstag der Donner und Montags auch der Herr Mon zu besuch. Es war also kein besonders hochwertiges Buch gewesen, wenn er jetzt darüber nachdachte. Aber als Kind war er begeistert davon gewesen. Es war ein Mittwoch Morgen und er schaute auf die Digitaluhr, um festzustellen, dass es vier Uhr war. Er hatte noch drei Stunden Zeit zum Schlafen, jedoch auch drei Stunden mehr sein Leben im wachen Zustand zu erleben. Ungewollt musste er an eine Radioumfrage denken, in der Passanten befragt wurden, was für sie ein idealer Morgen wäre. Die meisten berichteten das Gleiche. Neben einer geliebten Person aufzuwachen, mit der Person mehr zu tun oder einfach auszuschlafen. Eine ältere Dame sagte ganz trocken: „Ich bin schon froh, wenn ich überhaupt aufwache. In meinem Alter ist es nicht mehr selbstverständlich.“ Und dann lachte sie genauso trocken, wie es gesagt hatte. Joey fragte sich, wann er seine Lebensfreude verloren hatte. An diesem Mittwochmorgen musste er sich selber eingestehen, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn er nicht mehr erwacht wäre, nie wieder, sich verlor in der Stille der Dunkelheit. Irgendwas hatte sich geändert zwischen heute und der letzten Woche und obwohl er eigentlich auch wusste was, wollte er es nicht wahr haben und deswegen konnte er sich die Frage selber nicht beantworten. Das Bett war von der Nacht erwärmt und kuschelig und er murmelte sich noch ein wenig tiefer hinein, als er feststellte, dass große Regentropfen gegen sein Fenster laut platschend schlugen. Es war kein Wetter zum raus gehen, auch wenn der Regen zeigte, dass immerhin keine minus Grade mehr herrschten, aber er musste sich auch gestehen, dass er trotzdem keine Lust zum raus gehen hatte und auch nicht auf die Schule, aber ihm war bewusst, dass er wohl oder übel gehen musste. Sein Blick wanderte zu seinem neuen Handy, dass neben ihm auf dem Kissen lag und keinen Anschein erweckte, als würde es an sein. Wie es schien, hätten die Handyentwickler sich gegen ein Batterie schluckendes, nervendes Geleuchte entschieden und eigentlich wäre er froh, wenn er sich doch gerade nicht so einsam fühlte in seinem kleinen Zimmer, das leblos eine Landschaft der Nacht offenbarte. Als er eigentlich noch eine halbe Stunde schlafen konnte, leuchtete sein Handy kurz auf, gefolgt von einem vibrieren und dann einem kurzen, aber nicht weniger nervenden SMS-Klingelton. Er seufzte laut auf. Die einzige Person, die ihm jetzt eine SMS schreiben konnte, war auch die einzige Person, die er jetzt nicht sehen, geschweige denn in irgendeiner Weise wahrnehmen wollte. Er nahm das Handy zu sich und stellte fest, dass er zwei ungelesene SMS hatte, wie konnte ihm das nicht aufgefallen sein? Es waren jedoch beide von Kaiba und so entschied er sich vorerst die neuere zu lesen. „Einen schönen guten Morgen mein Hündchen“ Er verdrehte die Augen und richtete seinen Aufmerksamkeit der anderen SMS vom gleichen Absender. Der Inhalt ließ ihm die Schamesröte ins Gesicht schießen und an den gestrigen Abend erinnern, der nur ein paar Stunden zurück lag. Der Blondschopf versank tiefer in sein Kissen und drehte sich um, um danach so laut wie möglich in das Kissen zu schreien, ohne dass es irgendjemand hörte. Er hatte sich selber zum Affen gemacht, das wurde ihm immer mehr bewusst und er konnte niemanden die Schuld geben, außer sich selbst und das war etwas, was ihn noch mehr nervte, als alles andere. Wenn er irgendwann nochmal einen Rat von Tristan brauchte, dann würde er sich lieber erhängen, als dass er nochmal auf diesen hören würde. Als er sich wieder beruhigt hatte, nahm er das Handy wieder zu sich und öffnete abermals die Guten-Morgen-SMS. Das Kaiba so anhänglich war, hätte er nie gedacht. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen.“ Mehr schaffte er nicht zu tippen und er hoffte, dass er für das erste auch nicht mehr tippen musste. Er sendete sie weg und stand auf. Wieder würde er zu früh ankommen und irgendwie erschrak es ihn selbst, dass er die letzten Tage so früh in der Schule auftauchte. Fast könnte man glauben, er wäre ein Musterschüler geworden und das er mit einem Musterschüler in einem Satz fallen würde, brachte ihn selber zum Lachen. Alles erschien ihm immer noch so surreal, dass die Annahme, er wäre ein Musterschüler, fast schon realistisch war. Aus Gewohnheit gähnte er laut, als er aus dem Bett stieg und sich auf den Weg ins Bad machte, um danach in die Küche zu gehen und sich einen Kakao zu machen. Kurz hatte er überlegt sich einen Kaffee zu machen und dann musste er sich Kaiba vorstellen, wie der die schwarze Brühe in sich goss und da wurde ihm bewusst, dass zu einem Joey kein Kaffee passte und vielleicht war es auch der Versuch, mit solchen Kleinigkeiten sich selbst nicht zu verlieren. Auf die Zigarette hingegen konnte und wollte er nicht verzichten und so nahm er sich seinen heißen Kakao und stellte sich ans Fenster, während er aus der gestern gekauften Packung eine Zigarette heraus holte, um sie anzuzünden. Das Nikotin fing an süßlich zu schmecken und nicht mehr so bitter, wie er es früher in Erinnerung hatte. Ein Zeichen davon, dass er der Zigarette erlag. Doch auch diesen Gedanken schob er beiseite. Er hatte schon einmal aufgehört zu Rauchen und wenn er wollte, dann würde er es wieder schaffen, die Sache war nur die, er wollte gar nicht aufhören. Viel zu beruhigend empfand er das Lahmlegen seiner Nerven durch den Nikotin und er konnte seine Nervosität damit überspielen, nicht nur weil eben seine Nerven sich beruhigten, sondern er konnte auch nicht hibbelig mit den Fingern herumspielen. Er trank seinen Kakao während dem Rauchen, in großen Schlücken und stellte die Tasse ins Waschbecken, wo er ein wenig Wasser eingoss, bevor er sich wieder in sein Zimmer machte und seine Schuluniform anzog. Abermals piepte das Handy auf und er griff nach eben diesem. Abermals eine SMS von Kaiba, wer sonst wagte seinen morgentlichen Aufstehrhythmus zu stören. „Hast du gut geschlafen?“ Joey musste grinsen. Hier war eine SMS, die bewies, dass auch ein Kaiba manchmal in Smal-Talk Stimmung war. Ob dieser morgens immer so drauf war? Irgendwie hoffte es Joey nicht. „Ich habe gut geschlafen und du?“, schrieb er zurück, bevor er sich an seine Schultasche machte und sie für den heutigen Tag packte. Irgendwie war die Schule doch gut, denn sie brachte ihm Ablenkung und ließ ihn über banale Sachen nachdenken, wofür er sonst nie einen Gedanken verschwendet hätte. Wie jetzt zum Beispiel. Anstatt über Kaiba nachzudenken, suchte er Schulbücher zusammen, wo er selbst von den meisten gar nicht wusste, dass er diese besaß und er war genauso erstaunt, als er sie von Spinnenweben besetzt und total verstaubt unter dem Bett hervorzog, zusammen mit seinem alten Handy und verlorenen Socken, sowie anderen Sachen, die er aber selbst nicht mehr weiter benennen konnte. Wenn er jetzt noch Hausaufgaben gemacht hätte, denn hätte er sich wohl selber Angst eingejagt, aber er war vorbildlich, wenigstens in Sachen Schulbücher und ähnlichen Mitbringseln. Wieder ein Piepen. Wieder ein kleines Fluchen von Joey. Wieder eine SMS von Kaiba. „Ich habe sehr gut geschlafen. Ich freue mich schon, dich später wieder zu sehen.“ Wieder verdrehte Joey die Augen. „Ich mich auch, dann bis in der Schule“, er hoffte, man merkte ihm nicht an, wie er versuchte Kaiba abzuwimmeln, obwohl wahrscheinlich selbst ein Blinder das gesehen hätte. Kurz überlegte er, ob er etwas vergessen hatte und packte sein Handy zusammen mit dem Haustürschlüssel in seine Hosentasche und verließ die Wohnung zur Schule. Gelangweilt lief er seinen Schulweg entlang, während er sich selber fragte, warum er denn keinen Regenschirm mitgenommen hatte, schließlich hatte er doch gewusst, dass es regnete. Er griff an den Jackenrand in der Hoffnung dort eine Kapuze zu finden und musste begeistert feststellen, dass dort auch wirklich eine war. Schnell bedeckte sie seinen Kopf und er band sie stärker als gewohnt mit den Bändchen an seinem Hals fest. Der Wind war stark und würde sie bis zu der Schule mindestens ein tausend mal herunter blasen und mehr nass zu werden wie jetzt, konnte er nicht gebrauchen. Die Tropfen waren groß und kalt und durchnässten seine Jacke binnen von Sekunden und obwohl ihm klar war, dass diese Kapuze ihn nicht lange trocken halten würde, war es doch ein funken Hoffnung und eine Art des Kampfes gegen das Wetter, dass er sowieso nicht ändern konnte. Wenn er ehrlich war, da musste er sich gestehen, dass es ihn nicht wundern würde, wenn Kaiba nun neben ihm halten würde, mit einem viel zu teuren, ausländischen Wagen und ihm die Tür aufhalten würde. Er würde in diesem Wetter aussteigen und Joey kalt anschauen während er mit rauer Stimme sagen würde, er solle einsteigen und dann ein Lächeln in sein Gesicht zaubern, dass unechter wirkt als sein perfekter, ewig weißer Mantel und der Blondschopf würde nichts sagen und sich freuen im Trockenem zu sitzen und nicht weiter durchnässt zu werden, während Kaiba sich wieder an den Fahrerplatz setzen  und den Wagen in Bewegung setzen würde, während er sich genüsslich eine Zigarette anmachte und ihm eine anbot, um dann schweigend weiter zu fahren. Und in diesem Moment, bei dieser Wetterlage, da musste Joey zugeben, dass er nichts dagegen hätte Kaiba bei sich zu haben, auch wenn oder eher weil er dann in dessen Wagen sitzen würde. Er würde es in Kauf nehmen und ihn küssen, dessen herben Aftershave einatmen und genüsslich eine Zigarette rauchen und seine Lebenszeit wohl damit verringern. Aber am Ende sterben wir alle, und er starb lieber früh, als alleine zurück zu bleiben und einen Freund nach dem anderen zu Grab zu begleiten, während er selbst von seinen Kindern ins Altersheim abgeschoben wurde und seine Tage nur noch aus Bingo, sich über die Jugendlichen aufzuregen und nachts alleine und einsam im Bett zu liegen bestehen würde. Doch Kaiba kam nicht, und er rauchte auch keine (das Wetter machte es unmöglich) und so kam er in der Schule nass an und sah damit aus wie ein begossener Pudel. Solche Pudel wurden in Catoons immer als Paris Hilton der Hunderassen dargestellt. Tussig, dumm, hip und kaufbar. Eben dieses käufliche war das, was er nun zu sich selber gestehen musste. Er war käuflich und das war wie ein Stempel auf seiner Stirn, den er sich selbst zugefügt hatte und der ihn sein Leben lang begleiten wird, auch wenn er es vielleicht nie wieder machen würde. Und da kam ihm die Erleuchtung, seine eigene Weißheit des Tages. Er war kein Köter, er war ein Pudel und er konnte sich darüber nicht freuen. Er ging durch das Schultor, vorbei an hunderten Schülern die mehr oder weniger genauso nass waren, wie er und ihn mit müden Augen und gähnend zunickten, während er missmutig an ihnen vorbei lief.  In seinem eigenen Klassenzimmer jedoch war er anscheinend der einzige, der nass war und er fragte sich, ob die anderen etwa aus einer anderen Welt kamen, dass sie von dem Wetter nicht getroffen wurden und dann sah er weit hinten in der rechten Ecke ein dutzend von Regenschirmen, die leise vor sich hin tropften und trockneten. Er hätte sich doch einen Regenschirm mitnehmen sollen. Freudig grüßte ihn Tea, die an ihrem Platz mit Yugi saß und ihre Hausaufgaben abglichen. Er nickte ihnen zu und richtete danach seinen Blick auf Kaibas Platz, wo wie erwartet eben dieser saß und angestrengt auf seinem Laptop herumhackte, wie nicht anders gedacht. Als ob Kaiba Joeys Blick spürte, nickte dieser kurz, während er natürlich seinen Blick nicht hob. Für andere schien es wohl so, als würde Kaiba zufrieden mit irgendeinem Schreiben, was er gerade bekommen hatte, doch Joey wusste es besser und er machte sich auf den Weg zu seinen Freunden, während er an Kaibas Platz vorbei ging strich er sanft über dessen Tisch, es war ihr Ritual von wenigen Sekunden und nur die beiden wussten die wahre Bedeutung. Für Kaiba war es ein Zeichen der Liebe und Aufmerksamkeit von Seiten Joey und für den Blonden ein weiterer bitter böser Plan gegen Kaiba. Ein Schritt näher, ihn an sich zu binden, um ihn mehr auszunehmen, wie ein Schwein, so lange bis dieser ausgeblutet war und wenn ihn jemand fragen würde: „Warum?“, würde er bitterböse lachen, seine freudigen braunen Augen zu Schlitzen zusammen ziehen und seinen Gegenüber nicht minder kälter als Kaiba ansehen während er sagen würde: „Ich hatte es nie leicht im Leben, ich habe genug durchgemacht. Meine Familie verloren und alles was davon übrig ist, ist ein Vater der dem Alkohol verfallen ist, eine Mutter die mich hasst und eine Schwester, die ich nie sehe. Und alles was ich erreichen kann in meinem Leben ist Nichts Anderes, als mit mitte vierzig aufzuwachen, in einer viel zu kleinen Wohnung, mit Kindern, die wohl aus einem Unfall passiert sind und einer Frau, die ich wegen diesen Unfällen geheiratet habe, die mich dominiert und innerlich hasst, weil ich ihr Leben zerstört habe und aus mir nichts geworden ist und wir sind seit gefühlten Millionen verheiratet und wir reden kein Wort mehr, als nötig und in jedem Wort und jedem Blick wird uns bewusst, dass wir uns hassen und ich könnte es ihr nicht verübeln, weil ich uns mit kleinen Jobs übers Leben halte und sie selbst war so hübsch in ihrer Jugend und sie hätte so viel erreichen können oder zu mindestens einen besseren Kerl abbekommen können. Und dann ist da Kaiba, der hat für sein Leben ausgesorgt, er wird irgendwann zwar aus Sittlichkeit eine hübsche Frau haben und mit ihr ein paar Kinder zeugen, während er außerhaus seine Affairen hat, aber er wird glücklich sein, so wie er es jetzt schon ist, weil er einen liebenden Bruder bei sich hat und sich alles leisten kann und alle zu ihm hinauf schauen, während zu mir jeder nur hinabsieht. Und dann hat er Nichts besseres zu tun, als jede Möglichkeit zu nutzen, mir zu zeigen, dass er besser ist als ich und ich soll ihn da nicht hassen? Hat er denn nicht alles was er haben will? Braucht er auch noch mein Selbstwertgefühl?“ Und dann würde Joey den Kopf schütteln, sich umdrehen und nochmal aus voller Kehle so laut er kann, bitter lachen und gehen, weil er den Blick seines Gegenübers nicht ertragen würde. Jetzt wurde ihm klar wie einsam er war, er setzte sich zu seinen Freunden, fing an Späße zu machen, während sie einstiegen und er stellte fest, wie einsam er war, wie verbittert und kalt, während er hier saß, in die leuchtenden Augen von Yugi und Tea hineinschaute und sie nicht minder lebhafter anschaute aus seinen braunen Augen und er stellte fest, dass er einsam und verbittert war und konnte es nicht ändern. Er war einsam. Und es schien, als würde neben dem Stempel für „käuflich“ ein neuer Stempelabdruck erscheinen. Einsam Und er wusste, es war die Wahrheit und all die Jahre hatte er es versucht zu verdrängen, sein Leben seinen Freunden geopfert, immer für jeden da zu sein, Nächte in Clubs und Discos verbracht, Frauen aufgerissen und mit ihnen die Nacht verbracht, um nicht so allein zu sein, und sie taten das gleiche wie er und am nächsten Morgen versprach er, er würde sie anrufen und sie sagten, sie würden warten, aber sie gaben ihm nicht ihre Nummer und er fragte nicht danach, denn beide wussten, es war nur für eine Nacht. Und all die Jahre hatte er dafür gekämpft, sich niemals einsam zu fühlen und in den Nächten, wenn er alleine in seinem Bett lag und sein Vater wieder für Tage verschwunden war und er sich Sorgen um eben diesen machte, hatte er das Gefühl der Einsamkeit verdrängt und die Sorgen gleich mit und hatte mitten in der Woche nachts das Haus verlassen und war durch die Straßen gezogen, sich zu Leuten gesetzt denen es nicht anders ging, nur um nicht einsam zu sein und ständig sprach er sich zu, dass er seinen Vater nicht sehen wollte, deswegen wäre er gegangen, doch er wusste, dass er eigentlich die Hoffnung hatte, diesen in irgendeiner Gasse zu sehen. Egal ob lebendig... oder tot, nur wollte er nicht weiter mit der Ungewissheit leben, dass er nicht wusste, wo dieser steckte. Und da verbrachte er ein paar Tage mit Kaiba und all seine Einsamkeit kam wieder hoch und wollte sich nicht verdrängen lassen, sondern sie schrie beinahe aus ihm heraus, während er sich über seinen Block hing und die Hausaufgaben von Tea abschrieb und ihr immer mehr Besserung versprach. Tristan war dazu gekommen und erzählte von einem neuen Videospiel und er heuchelte Interesse, während seine Augen sich mit schmerzlichen Tränen füllten und er immer wieder hart schlucken musste, während er seinen Blick weiter auf den Block richtete und die Kästchen nicht mehr sah, sondern nur ahnte. „Hey Köter, bist du eigentlich zu beschränkt deine Hausaufgaben allein zu machen?“, durchbrach eine kalte Männerstimme das leise Gemurmel der Klasse und Joey zuckte zusammen. „Ach halt's Maul, ich bin halt viel beschäftigt“, gab der Blonde von sich zurück, während er sich wütend zu Kaiba umdrehte und ihn böse anfunkelte. Plötzlich war alles weg, die Einsamkeit, die Trauer und die Tränen, gewichen waren sie der Wut, dass Kaiba ihn ansprach und der Wut, dass dieser es schaffte ihn aus dem Sumpf der verloren Seelen mit nur einem Satz herauszuziehen. Doch seine Verbitterheit blieb, tief in ihm und ließ seinen Hass gegen Kaiba nähren, dass ausgerechnet er das schaffte, der ihn nie akzeptierte für seine Talente und sein Können, für jedes böses Wort was dessen Mund verlassen hatte. „Oh“, theatralisch spielte der Brünette den Laut auf, „tut mir Leid, Köter, ich vergaß, wir alle anderen haben natürlich nichts zu tun und sitzen den ganzen Tag zu Hause. Das Highlight unseres Lebens sind natürlich unsere Hausaufgaben. Wie konnte ich das nur vergessen.“ „Ja, ja“, winkte Joey ab, „du musst natürlich eine große Firma leiten, natürlich hast du keine Ahnung von dem Leben eines normalsterblichen, tut mir leid, ich vergaß.“ Da lachte Kaiba auf und richtete seinen kalten Blick wieder auf seinen Laptop. „Und Herr Ich-bin-besser-als-die-ganze-Welt-und-ihr-könnt-mal-alle-meinen-hässlichen-Mantel-lecken-weil-ich-bin-so-reich-bin-das-ich-euch-alle-dafür-bezahlen-lasse-denn-ich-bin-Kaiba,du musst dir doch eh nie sorgen machen, denn du wirst ja eh nie wegen den Hausaufgaben angesprochen und das weißt du auch, ich wette du hast auch keine gemacht!“, setzte Joey noch einen drauf. Ohne vom Laptop hochzuschauen, griff Kaiba in seine Schultasche und holte einen Block heraus, denn er Joey zuwarf und den dieser irritiert auffing. „Schau nach, da sind alle Hausaufgaben für heute drinne“, gab er dann unbeeindruckt von sich. Erstaunt blätterte Joey durch und stellte fest, dass Kaiba in ordentlicher erwachsenen Schrift wirklich alle Hausaufgaben komplett ausformuliert aufgeschrieben hatte. Genervt schmiss Joey es halbherzig zurück und der Block zeigte eindeutig die Anzeichen von dessen Wut, denn Blätter rissen halb raus und zerfransten. Doch Kaiba beachtete es nicht weiter, als er seinen Block einfing und neben sich auf den Tisch legte. „Angeber“, zischte Joey. „Ich an deiner Stelle, würde lieber weiter die mittelprächtigen Hausaufgaben deiner kleinen Kindergartenfreundin abschreiben, schau mal auf die Uhr.“ Joey tat, wie es ihm gehießen wurde und stellte erschrocken fest, dass er er nur noch fünf Minuten hatte. „Oh Gott“, hauchte er erschrocken und wendete sich von Kaiba ab. „Also auf Kaiba höre ich auch“, witzelte Kaiba, wofür Joey nur ein Augenrollen übrig hatte, während er sich beeilte weiter abzuschreiben und als ihm nur noch ein Satz fehlte kam auch schon ihre Lehrerin für Englisch und er ging wieder an seinen Platz, um dann in einen Wachschlaf zu versinken, während die Lehrerin ihnen begeistert versuchte die Sprache näher zu bringen. Der Wachschlaf hielt bis in die Mittagspause an und er gähnte herzhaft auf, als ihre Japanischlehrerin sie in eben diese entließ. Schweigend schloss er sich seinen Freunden an, während sie durch die Schulflure zur Cafeteria gingen. Tristan und Yugi unterhielten sich angeregt über ihre Japanischlehrerin, während eigentlich Tristan darüber sprach wie heiß er diese fand und Yugi nickte aus Höflichkeit, während er hilfesuchend zwischen Tea und Joey hin und her schaute. „Ach Tristan“, erbarmte sich Joey, „du und deine Lehrerin – Schüler – Träume. Du weißt doch, egal wen du alles heiß findest, die steigen eh nicht mit dir in die Kiste.“ „Darum geht’s doch gar nicht, ich find sie einfach schon toll anzusehen“, gab Tristan zurück. „Wenn du jetzt noch was bei ihr lernen würdest, dann wäre es auf jeden Fall sehr sinnvoll“, gab Tea von sich. „Ich lerne doch auch was von ihr“, gespielt beleidigt drehte sich Tristan um. „Und was? Lyrik und Poesie ja wohl nicht“, Tea schüttelte den Kopf. „Wer braucht das schon? Ich lerne die Anatomie einer Frau“, er legte den Kopf nach hinten und lachte schelmisch. Alle anderen konnten nur den Kopf schütteln und waren froh, als sie in der Cafeteria einen Platz für sich fanden. Wie auch am Tag zuvor war diese total überfüllt, was abermals am Wetter lag. Zwar war es nicht mehr unter dem Gefrierpunkt, jedoch auch nicht weit drüber und der Regen hielt immer noch an, und niemand wollte bei diesem Wetter draußen sein. Damit stieg die Hoffnung von Joey, dass auch Kaiba nicht raus gehen würde, um eine zu Rauchen und somit würde dieser ihn wohl auch nicht zu sich bestellen. Seine Hoffnung schien bestätigt zu werden, als Kaiba kurz nach ihnen die Cafeteria betrat und sich seinen freien Tisch suchte und erstaunlicherweise auch fand. Hier in der Öffentlichkeit der Schule würde Kaiba wohl kaum auf die Idee kommen ihn zu sich zu rufen, so dass es alle sahen und damit vielleicht noch ein Gerücht in die Welt setzen. Joey’s Blick ging wieder von Kaiba zu seinen Freunden, die sich abermals über das Videospiel vom morgen unterhielten. Es schien ein sehr spannendes Rollenspiel zu sein und Joey registrierte die Handlung beiläufig während er sich über sein Essen hermachte. Dieses Mal hatte es ihm Tea mitgebracht. Sie brachte ihm jeden Mittwoch etwas aus dem Laden mit, in dem sie nebenbei jobbte. Es war zwar ein Lunchpaket vom Vortag, jedoch nicht schlechter als ein frisch gekauftes. Außerdem war es zum Wegwerfen zu schade. Tristan würde ihm morgen ein Lunchpaket aus der Tankstelle mitbringen, in der dieser heute Abend arbeiten würde. Joey selbst war sehr dankbar für die geschenkten Mittagessens, den kaufen würde er sie so oder so, auch wenn sie vom Vortag waren. Als die Unterhaltung über das Videospiel in die heiße Phase ging, ließ Joey seinen Blick im Raum gleiten, er hatte es bis jetzt nicht geschafft ins Gespräch zu finden, und würde es wohl nun auch nicht mehr, wo das Gespräch sich dem Ende zu neigte. Er wollte einfach nur abwarten, bis sich das Interesse der Anderen zu einem anderen Thema wand. Unwillkürlich registrierte er, wie Kaiba aufgestanden war und ihm nur kurz einen Blick zu warf. Es schien ein Zeichen zu sein, das der Blondschopf ihm folgen sollte. Erschrocken über diesen Wunsch schaute er sich um, ob ihn jemanden beobachtete oder es jemanden aufgefallen war und als danach schien, dass es niemanden bemerkt hatte, wand er sich an seine Freunde die immer noch heiß über das Spiel diskutierten und debattierten und entschuldigte sein Aufstehen kurz mit einem: „Ich muss mal eben für kleine Jungs.“ Dann stand er auf und ging in die selbe Richtung wie Kaiba, wo auch die Toiletten sich befanden. Als in dem Gang niemand zu sehen war, ging er in die Jungentoilette, wo er auch seinen Gesuchten wieder fand. Dieser lehnte an der Wand, und wie konnte es anders sein, er machte sich eine Zigarette an. „Du bist also einer der Idioten, die immer in der Toilette rauchen und die Luft verpesten“, zischte Joey gereizt. Es war nicht der Rauch oder das es in der Toilette passierte, es war einfach der Frust gegen Kaiba, und die Suche nach irgendeinem Grund gegen ihn. „Ja, aber nur wenn draußen so ein Wetter herrscht wie jetzt“, gab Kaiba gelassen von sich, er schien sich nicht von Joeys Wut und Aufregung beirren zu lassen. „Aha...“ „Joey, das Problem liegt doch nicht bei dem Rauchen oder?“ „Ich hab kein Problem“, er selbst holte sich nun auch eine Zigarette aus der Hosentasche und zündete sie an. Sein erster Zug war kurz, die folgenden nicht länger. „Nein, deswegen ziehst du auch wie eine besengte Sau an der Zigarette, als wärst du auf Entzug.“ „Vielleicht bin ich es ja auch?“ Kaiba lachte auf, so als würde er über die Naivität eines kleines Kindes lachen und Joey fühlte sich auf einmal wieder ein kleiner und naiver, der einem Erwachsenen erzählte, dass der Osterhase wirklich existiert. Er fühlte sich lächerlich und das schürte seine Wut. Wie konnte Kaiba mit seinen paar Monaten die er älter war, nur so erwachsen wirken? Joey würde wohl niemals so erscheinen, egal wie sehr er sich auch anstrengte. Er zog an seiner Zigarette wie ein kleiner Junge, der Angst hatte von seiner Mutter entdeckt zu werden und darauf hin ausgeschimpft zu werden, Kaiba stand da gelassen ihm gegenüber, lächelte, nein, lachte ihn aus, zog an seiner eigenen Zigarette, rauchte langsam und gelassen und genoss den Rauch, der sich in ihm breit machte, das Nikotin, dass seine Nerven lahm legte und ihn in einigen Jahren Beschwerden bringen würde, wenn er diese nicht hatte. Ob Kaiba morgens aufwachte und erst mal eine rauchen musste? Wahrscheinlich taten ihm morgens die Lungen weh, der Teer der das Atmen schwer machte und ihn husten ließ, während er müde zu seinen Zigaretten tapste und sich dann mit einem Kaffee auf die Terrasse oder Balkon setzte um den morgen mit dem dahinraffenden Gift einzubeginnen. Wann auch Joey der Raucherhusten ergriff wusste er nicht, doch wenn es so weit war, dann wollte er aufhören, das nahm er sich vor. Doch er wusste genauso gut, dass wenn der Raucherhusten kommen würde, er der Zigarette erliegen würde, er wusste schon jetzt, dass er sie mehr genoss als nur hin und wieder. Der Rauch vernebelte den kleinen Toilettenraum und ließ ihn Kaiba nur unscharf sehen. Die Asche viel zu Boden und zerbröselte auf den dreckigen, ehemaligen, weißen Kacheln und würden schon beim nächsten Schritt zu einem hässlichen grau schwarzen Fleck werden. Die Putzfrauen würden fluchend und husten den Raum betreten und sich mal wieder bei der Schulleitung beschweren, weil dies nicht zu ihren Aufgaben gehört, doch diese würde hilflos vor dem Problem stehen und bei den nächsten Elternsprechtagen, den ebenso hilflosen Eltern das Problem erklären und sie damit beauftragen. Joey blickte in die eiskalten Augen, die so manches Leid hervorgerufen hatten, die eiskalt wie sie waren, Menschen Chancen gaben und nahmen. Eiskalt. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte Kaiba wohl schon tausendemale Menschen gefeuert, die bettelnd vor ihm standen, genauso wie er damals ohne mit der Wimper zu zucken Yugis Opa entführen ließ. Er war kalt, eiskalt und unberechenbar und auf einmal kam Joey der Gedanke, dass er zwar mit Kaiba spielte, doch was kam danach? Kaiba würde sich nicht einfach so fallen lassen, er würde sich rächen wollen, die Frage ist nur, wie weit dieser gehen würde. Doch Joey verdrängte das Gefühl der Angst zu dem Gefühl der Schuld. Kaiba war sein Opfer, geopfert für seinen Gott, dem Geld. „Du machst mir nichts vor Hündchen, ich sehe in deinen Augen, dass da etwas anderes ist“, sagte Kaibas ruhige Stimme, die vom gerade rauchen rau und männlich wirkte. „Es ist nichts, verdammt“, fluchte Joey und wand sich ab. Seine Lüge sollte nicht zu offensichtlich sein, auch wenn sie es schon war, aber Kaiba sollte sie nicht in seinen Augen sehen, wie sie ihn wütend anschauten und ihm offen alles sagten, was er nicht zu auszusprechen wagte, nicht nur Kaiba, niemanden. Augen waren der Spiegel zur Seele, hatte man immer wieder gesagt und im Unterricht ständig wurde es erwähnt, wenn irgendein großer, längst verstorbener Autor über irgendwelche unwichtigen Charaktere schrieb und mit deren Augen zwei Seiten voll schrieb. „Ist es wegen vorhin“, Kaiba hatte sich von der Wand abgestoßen und kam nun mit festen Schritten zu ihm. Er hörte jeden Schritt, das Klacken der teuren Lederschuhe auf dem dreckigen Boden, es hallte von den nicht minder dreckigen Wänden zu ihm und hinterließ millisekunden lange Echos. „Wieso wegen vorhin?“, seine Stimme wurde immer gereizter. Plötzlich ging die Tür auf und ein Schüler aus der Mittelstufe wollte gerade eintreten, als er die beiden erblickte. Joey ließ seine Nervosität über das überraschende Stören nicht nach Außen, während er sich doch ein wenig zu schnell zu Kaiba drehte, in der Hoffnung, dass man sein Gesicht nicht erkannte. Bei der Schulleitung verpetzt zu werden, war kein sonderlich gutes Erlebnis, ganz zu schweigen davon, was passieren würde, wenn man in der Schule erfahren würde, dass er hier mit Kaiba in der Toilette stand und eine rauchte. Es würde ein Skandal geben und die Gerüchteküche würde voll mit Kaiba- und Joey-Rezepten sein. Gedanklich schüttelte er den Kopf, dann würde er doch lieber zu dem Schulleiter gehen und sich dessen Standpauke anhören. Hoffnungsuchend schaute er zu Kaiba, erhoffte sich von ihm eine Rettung, doch dieser schaute den Eindringling nur finster an. Die Zigarette hing ihm im Mundwinkel, die Arme hatte er gesenkt, er hatte die Zigarette mindestens kurz vorm öffnen der Tür schon im Mund verstaut. Hat dieser noch daran Gedacht ihn zu umarmen? Ein „'tschuldigung“ war zu hören, gefolgt von einem metallischem Klacken, als die Tür ins Schloss fiel. Erleichtert atmete Joey auf. „Meinst du, er wird es in der Schule weiter erzählen?“, ungewollt zitterte seine Stimme und er konnte nichts dagegen machen. „Nein“, beruhigte ihn Kaiba, während dessen Blick sich nun zu Joey richtete, „so lebensmüde schätze ich ihn nicht ein.“ Erleichtert seufzte der Kleinere auf. „Was ist los mit dir?“, de Brünette versuchte das Thema wieder aufzugeifen. Joey musste kurz überlegen, bis er begriff auf was der Größere hinaus wollte und drehte sich wieder weg. Er fühlte die Wärme der Glut der Zigarette und ließ sie auf den Boden fallen, bevor er sie mit seinem Fuß zerdrückte. Er hatte Kaiba beim Rauchen überholt. „Nichts“, er verdrehte die Augen, bewusst, dass Kaiba es nicht sah, „es interessiert dich wahrscheinlich sowieso nicht.“ „Wieso sollte es mich nicht interessieren? Wann schien ich dir in den letzten zwei Tagen nicht an deinem Leben interessiert?“ „Wenn es dich interessieren würde, dann hättest du heute morgen an mich gedacht“, Joey war bewusst, dass er sich künstlich aufregte und er wusste nicht wirklich über was er sich aufregte. „Hab ich doch, ich habe dir heute morgen eine SMS geschrieben, wenn ich dich daran erinnern darf“, lautlos war wohl nun auch Kaiba’s Zigarette auf den Boden gefallen, denn es folgte nun das Zerdrücken eben dieser, die Joey hörte. „Das mein ich nicht, ich mein das andere“, er wusste selber nicht was er meinte. „Und das wäre?“, Kaibas Stimme war gelassen, als würde ihn Joey’s Divagehabe nicht berühren, als hätte er es erwartet. „Es hat geregnet.“ „Ich weiß.“ „Ich bin nass geworden.“ „Ich weiß.“ „Warum hast du mich nicht abgeholt?“, wütend hatte sich nun der Jüngere umgedreht und schaute seinen Gegenüber an. Auf den Regen war er nur durch eine Wasserlache gekommen, die sich unter dem Waschbecken breit gemacht hatte und nun langsam verdunstete. Er wollte Kaiba irgendetwas vorwerfen, aus irgendeinen Grund mit ihm schimpfen und etwas besseres war ihm nicht eingefallen. „Ich hätte dich abholen sollen?“, Kaiba schien darüber erstaunt, jedoch nicht sonderlich. Irgendwie schwang Freude in seiner Stimme mit, als ob er darauf gewartet hatte, dass Joey ihm erlaubte ihn morgens schon ungestört zu sehen. „Es hat geregnet.“ „Ich weiß.“ „Ich bin nass geworden“, das Gespräch wiederholte sich, doch Joey wusste nicht weiter, was er sagen sollte, die Stille hätte er jetzt nicht ertragen. „Du hast dich per SMS so distanziert angehört, da wollte ich dich nicht weiter stören, du schienst über meine Aufmerksamkeit nicht sonderlich erfreut.“ Kaiba hatte alles bemerkt, hatte alles ohne Beschwerde aufgenommen, ohne Jammern und Hinterfragung. Er hatte Joey Freiraum gelassen. „Ich...“, der Blonde schwieg für einen Moment, „ach... du verstehst nichts.“ Er fühlte wie eine Hand nach seiner griff, doch er zog sie weg und verließ die Toilette wütend und mit stampfenden Schritten, distanzierte er sich von Kaiba, wissentlich, das Kaiba ihm nicht folgen konnte, ohne seinen Ruf auf das Spiel zu setzen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)