Sagas Aussicht
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Das Unterbewusstsein schreibt seine Geschichten heimlich und in aller Stille.
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Fandom: alice nine
POV: ich = Saga; du= Shou
Kapitel: 1/3
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Kapitel 1:
Sagas Aussicht
Ich könnte ewig hier stehen.
Die Stadt vom Tokyo Tower aus – ein buntes Lichtermeer, das der Horizont zu verschlucken scheint.
Fröhlich blinken mir die Lichter entgegen, die das Dunkel der Nacht erhellen.
Doch eine Sache ist noch fröhlicher als das bunte Treiben: Dein Lächeln.
Das Lächeln, mit dem du die Stadt betrachtest und mich anschließend ansiehst.
Und das Leuchten in deinen Augen, als du an meinem Ärmel zupfst und auf Ginza deutest.
Ich kann dir gar nicht sagen wie glücklich ich über solche Momente mit dir bin. Du würdest es mir einfach nicht glauben.
Irgendwann folge ich deinem Blick und sehe auch wieder auf die Lichter, doch noch bevor ich mich richtig damit befassen kann, greifst du nach meiner Hand.
Ein warmes Gefühl, das ich niemals vergessen werde.
Mein Herz schlägt gleich einen Takt schneller.
Du ziehst mich ein Stück weiter an einem alten Pärchen vorbei, das uns ein wenig feindselig hinterher schaut.
Ich weiß, was sie denken, aber es ist mir egal.
Ja, wir sind schwul. Was dagegen? Sie sollen nicht hinschauen, wenn es ihnen nicht gefällt.
Wie zum Trotz drücke ich deine Hand noch ein wenig fester.
Du drehst dich zu mir um und grinst mich an. Dann bleibst du stehen und genießt wieder die Aussicht.
Ich aber habe nur Augen für dich.
Für den Menschen, den ich liebe.
Was würde ich nicht alles dafür geben, für immer in deiner Nähe bleiben zu dürfen?
Und so wie du für mich fühlst, stehen die Aussichten auch gar nicht mal so schlecht.
Wir haben noch nie wirklich gestritten und in naher Zukunft sehe ich auch keinen Grund dafür.
„Kannst du es auch sehen, Saga? Schau doch mal!“
Ich habe dir nicht zugehört. Tut mir Leid.
„Was hast du gesagt?“, frage ich dich schuldbewusst.
Doch statt mir eine Antwort zu geben, verschränkst du die Arme und siehst mich vorwurfsvoll an. „Nie hörst du mir zu!“
Ich lache leise. Entschuldige mich.
Du bist niedlich.
Mein Lächeln verblasst auch nicht, als ich eine Stimme hinter uns höre. „Tut mir Leid, ich bin zu spät.“
Noch ehe ich mich umdrehen und Tora erkennen kann, liegst du schon in seinen Armen.
Deine Gefühle für mich sind nur von freundschaftlicher Natur.
Für ihn sind sie anders. Liebe.
Ich glaube, Tora weiß, dass ich dir mehr als Freundschaft entgegenbringe. Er sieht mich in solchen Situationen immer irgendwie schuldbewusst an.
Du hast keine Ahnung und das ist wohl auch besser so.
Ich will nicht, dass du dich um mich sorgst. Dafür bist du viel zu glücklich und ich gönne dir dein Glück.
Lächelnd beobachte ich, wie du mit Tora freudestrahlend auf mich zukommst und mich erwartungsvoll ansiehst. „Und jetzt fahren wir nach ganz oben!“
Wenn es dich glücklich macht, gerne.
Toras Aussicht
Fandom: alice nine
POV: ich = Tora; du= Shou
Kapitel: 2/3
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Kapitel 2
Toras Aussicht
Ich bin zu spät.
Ihr werdet sicher schon auf mich warten.
Ob du wohl sauer auf mich bist?
Wahrscheinlich nicht. Hast dir mit Saga sicher schon irgendwie die Zeit vertrieben.
Und sicher habt ihr die Zweisamkeit auch genossen. Er wohl noch viel mehr als du.
Er ist viel fröhlicher, wenn du in der Nähe bist.
Vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein. Sehe Gespenster.
Endlich ist der Aufzug an der Besucherplattform angekommen.
Lange braucht es nicht bis ich euch beide gefunden habe.
Ihr betrachtet das neonfarbene Treiben Tokyos.
Viel zu bunt für mich. Viel zu hektisch.
Ich sollte wegziehen, doch du hältst mich hier fest. Du magst das geschäftige und viel zu schnelle Leben hier.
Es ist unschwer an deinem Lachen zu erkennen.
Du bist glücklich, so wie es gerade ist.
„Tut mir Leid. Ich bin zu spät“, entschuldige ich mich.
Sofort fällst du mir in die Arme.
Obwohl du nur kurz zwei Stunden zwischen deinen Jobs frei hast, gelingt es dir, diese zwei Stunden voll und ganz zu genießen.
Dafür bewundere ich dich irgendwie. Du bist von Natur aus einfach ein fröhlicher Mensch.
Deine Probleme schrumpfen auf ein Minimum.
Probleme, die du im Grunde gar nicht hast.
Nein, dein Leben läuft gut. Ein wenig hektisch, aber du hast dich nie beschwert.
Und während ich dich so an mich drücke, blicke ich über deine Schulter zu Saga hinüber, der uns mit einem Lächeln auf den Lippen ansieht.
Es ist ein trauriges Lächeln.
Wieder werde ich in meiner Vermutung bestätigt.
Ich bilde es mir nicht ein. Es sind keine Gespenster.
Er liebt dich.
Bestimmt liebt er dich.
Aber ich werde es dir nicht sagen.
Wenn er wollen würde, dass du es weißt, wüsstest du es schon.
Ich werde mich nicht einmischen.
Nicht in etwas, das mich nichts angeht. Zumindest momentan noch nicht.
Ihr müsst es unter euch klären, schließlich seid ihr beste Freunde. Ihr müsst selbst wissen, was das Beste für euch ist.
Saga muss es wissen.
Nein, ich werde dir keine Probleme machen, die du nicht zu haben brauchst.
Dein Lachen soll so unbeschwert bleiben wie jetzt.
„Und jetzt fahren wir nach ganz oben!“, schlägst du mit kindlicher Freude vor.
Ich lege liebevoll den Arm um dich. Genieße deine Nähe.
Gut, fahren wir nach oben.
So hoch hinaus wie du willst.
Shous Aussicht
Fandom: alice nine
POV: ich = Shou; du= Saga
Kapitel: 3/3
Kapitel 3
Shous Aussicht
Egal wie oft ich auf Tokyo heruntersehe, es ist doch immer wieder ein atemberaubender Anblick. Ich könnte oft hier stehen – mit dir.
Eigentlich könnte ich gar nicht glücklicher sein als jetzt.
Ich bin mit Tora zusammen. Wir führen eine glückliche Beziehung und um nichts auf der Welt möchte ich ihn wieder hergeben.
Und ich habe einen besten Freund. Dich.
Kannten uns schon, als wir noch Windeln trugen.
„Da unten ist unsere alte Schule! Irgendwo da hinten!“ Ich greife nach deiner Hand und ziehe dich ein Stück mit mir mit, sodass du den Standort der Schule besser sehen kannst.
Ich mag deine Nähe. Mag deine fürsorgliche Art.
Du bist ein wahrer Freund. Einer, wie man ihn sich sein ganzes Leben lang wünscht.
Ich hoffe, dass nichts uns je trennen kann, denn wir gehören einfach zusammen.
Als Freunde.
Lächelnd stelle ich fest, wie du meine Hand fester drückst.
Mir zeigst, dass du da bist.
Für mich da bist.
Mich nicht mehr loslassen willst.
Und da liegt auch schon das Problem an meinem ganzen Glücklichsein.
Denn auch wenn ich dich nicht liebe, kann ich erst wirklich unbegrenzt glücklich sein, wenn du bedingungslos glücklich bist.
„Kannst du es auch sehen, Saga? Schau doch mal!“
Ja, sieh hin. Sieh genau hin. In mein Herz.
Es schmerzt so sehr, wenn ich dich leiden sehe.
Ich weiß es. Sehe es dir doch an. Du leidest.
Und du leidest meinetwegen.
Weil du mich liebst.
Weil du mich nicht haben kannst.
„Was hast du gesagt?“ Du warst mit deinen Gedanken mal wieder ganz wo anders – oder mir viel zu nah.
Gespielt empört verschränke ich die Arme vor der Brust. „Nie hörst du mir zu!“
Ich will nicht, dass du es weißt. Dass du weißt, dass ich weiß, was du mir nicht sagen willst.
Das würde uns zerstören, nicht wahr?
Uns kaputt machen.
Also versuche ich es zu verdrängen.
Ich versuche zu verdrängen, dass du mich liebst.
Wie feige.
Aber wahrscheinlich das Beste für uns beide.
Ich höre Toras Stimme hinter mir. Er ist zu spät, aber das macht nichts.
Vielleicht hat er sich sogar absichtlich Zeit gelassen, weil er weiß, dass eine lebenslange Freundschaft trotz einer Beziehung nicht zu kurz kommen sollte.
Wenn er wüsste, dass du mich liebst... Ob er wohl eifersüchtig wäre? Ob er dann auch zu spät gekommen wäre?
Egal. Tora hat mit der Sache zwischen uns beiden nichts zu tun.
Ich werfe mich in seine Arme. Bin glücklich ihn endlich wieder bei mir zu haben.
Verstecke meine Liebe für ihn nicht, denn sonst würdest du auch sicher Verdacht schöpfen.
Das will ich nicht.
Meine Stimme klingt fröhlich und diese Fröhlichkeit ist nicht gespielt. Auch wenn es kein unbegrenztes Glück ist, ist es dennoch Glück, was ich verspüre. „Und jetzt fahren wir nach ganz oben!“
Lass uns gemeinsam auf den Tag warten, an dem auch du den Ort des bedingungslosen Glücks erreichen kannst.
