Dream von abgemeldet (Höre nie auf zu träumen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Baum des Lebens ------------------------------ Sein erster Tag im Himmel hatte er sich ehrlich gesagt viel schlimmer vorgestellt. Artemis Tochter war ihm konsequent aus dem Weg gegangen und er hatte das Gefühl, dass es Gott spaß gemacht hatte, sie immer wieder in seine Richtung zu schicken. Wie Artemis gesagt hatte, war der einzigste Ort, an dem Gott nichts mitbekam, der Raum des Baumes des Lebens. Der alte Wächter hatte ihn in diesem Tag schon einiges beigebracht und er würde es auch noch die nächsten Tage tun. Dann waren seine 1000 Jahre um. „Ich bin damals ersatzweise für dich eingesprungen. Hast mir damit praktisch das Leben gerettet denn ich war kurz davor mich freiwillig vernichten zulassen. Danke noch mal“ David hatte gelächelt und genickt. Daran erinnerte er sich zwar nicht, aber er hatte das Gefühl, dass es richtig war, was der andere behauptete. Seine göttlichen Fähigkeiten waren ihm dabei sehr von nutzen. Wie lange sollte er sich eigentlich bedeckt halten? Bis Artemis kam? Das hatte er natürlich vergessen zu Fragen und sie würde sich darüber lustig machen. Obwohl wahrscheinlich hätte sie eh ‚Das wirst du schon merken oder selber herausfinden‘ geantwortet. Wie immer. Er schnaubte und seufzte. Selbst nachts musste er hier sein – dürfte er überhaupt schlafen? Selbst im Schlaf wusste Gott noch was sie träumten und ergötze sich daran, wenn seine Gefangenen Trost beieinander suchten. Die wenigen Weiblichen Gefangenen hatten seine Nähe gesucht und ihn begutachtet. Er selber hatte sich dabei nur unwohl gefühlt. Die weiblichen Engel hatten ihn ebenfalls interessiert gemustert, aber keine Andeutungen gemacht. Er vermutete, dass sie eher für Gott waren, als für die Gefangenen. Außer natürlich Gott wollte sich ergötzen an ihrem Leiden. So sah er zumindest aus. Er seufzte, als er neben dem Eingang stand. Keiner konnte hier rein oder raus, ohne an ihm vorbei zukommen. Und alle Stunde musste er einmal in den Raum um zu gucken, ob dem Baum was fehlte. Der alte Wächter hatte ihm gesagt, dass der Baum auch gerne redete und das Gott dies akzeptierte. Der Baum stand über allem. Auch über Gott – denn ohne den Baum würde Gott nicht die Freude an den Menschen haben, wie er sie hatte. Und er mochte diese Freude´, die er hatte. Er mochte sie sehr. David wagte sogar zu behaupten, dass er sie so was wie liebte. Der alte Wächter hatte sich in dieser Nacht zu den anderen verzogen, dort, wo er lange, lange nicht mehr war. Praktisch nie, seit er hier Wache schob. David seufzte und machte sich auf um das erste Mal zu dem Baum zu gehen. Als er den Raum betrat sah er etwas interessantes. „Du kommst spät, David.“ Anstatt eines Baumes sah er eine reife Frau. Sie hatte längere Haare und ein Kleid an. Ihre haare waren grün, in einer Farbe wie Blätter der Rest an ihr war braun – wie eine Rinde. „Du bist…?“ Sie lachte auf. „Ja, ich bin der Baum des Lebens. Doch viele sehen mich in meiner anderen Gestalt. Nur den Wächtern zeige ich mich so. Und der Prinzessin. Der König und auch der Königin erscheine ich wie ein normaler Baum, sie wissen zwar um meine wahre Gestalt, aber sie können sie nicht mehr sehen. Der König, weil er nicht mehr rein ist und die Königin, weil sie verbannt ist. Ich mochte sie sehr. Komm rein, David. Wie ich spüre bist du bereits erwacht? Die letzten paar Male war dies nicht so.“ „Die letzten paar Male?“ Sie lachte hell auf. „Ja, du warst schon öfters hier. Die Königin fängt sich oft ab. Aber es brauchte einige Zeit der Vorbereitung um alle deine göttlichen Fähigkeiten zu wecken. Vollkommen. Dies st nun geschehen. Fühlst du dich nicht anders?“ Interessanterweise nickte er. Ja, er fühlte sich anders. Vollkommener. „Wenn du dich sehen könnten, würdest du auch sehen, dass du nun wie ein Gott bist. Wie die Götter, die in den Kerkern schmoren und die nur darauf warten, dass der König gestürzt wird.“ „Durch mich?“ „In gewisser Maßen. Durch dein Kind.“ Leicht irritiert sah er sie an. „okay…ähm, ich will jetzt nicht unhöflicher erscheinen als ich eh schon bin, aber…wie soll ich Sie eigentlich nennen?“ Erneut lachte sie. „Nun, Baum des Lebens wäre eine Möglichkeit – auch wenn ich den Namen Anima bevorzuge.“ Sie zwinkerte. „Okay, Anima. Also, wir mein Kind? Mit wem?“ „Mit mir.“ Meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund. David drehte sich um. „Ah Prinzessin. Ich erwartete Euch bereits. David kennt ihr?“ Sie nickte. „Nun, dann will ich Euch nun mal ordentlich vorstellen, das David, ist Selina, Prinzessin der Götter, Tochter der Selena und des Selnos. Man sieht, wem sie ähnlich sieht, nicht war?“ Mit Ausnahme der Haarfarbe hatte David das Gefühl, dass eine schönere Artemis vor ihm stand. Das war also ihre Tochter. Er musste sich arg zusammen reißen um sie nicht anzustarren. Sie musterte ihn. Ohne Gefühl. „Da es ein Kind der Liebe sein muss, solltet ihr euch erstmal kennen lernen. Jede Nacht von nun an hier. Nun denn – ich werde mich dann mal zurück ziehen. Alles, was ihr in diesem Raum macht und tut werde ich für mich behalten. Solltet ihr euch hier lieben werdet ihr spüren, wie der andere empfindet. Ein außergewöhnliches Empfinden, das man nicht so schnell vergisst. Auch deswegen ist deine Mutter immer sicher, wenn sie hierher kommt um mich zu bitten. Und ich verwehrte ihr diesen Wunsch bisher nie. Denn ich empfinde ebenfalls, das, was ihr empfindet. Ich spüre eure Gefühle und fühle mich lebendig.“ Ein lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Auch als du gezeugt wurdest, Selina, waren sie hier. Damals konnte ich noch ihre Liebe spüren – jetzt spüre ich nur noch sein Verlangen und ihren Wunsch, dass du in Sicherheit bist.“ Sie drehte sich um. Nun bemerkte der Gitarrist den Fluss, der hindurch floss, die Blumen und die Lebendigkeit des Grases. Egal wo er hintrat, es wich aus. Er beugte sich runter. Es lebte. Viele kleine Lebewesen, ein jeder ein Grashalm. Nun bemerkte er die Gesichter der Blume und das des Flusses. Wie er erwartete war der Fluss männlich. Fasziniert betrachtete er sie. „Du bist also ein Gott?“ Er erschrak so sehr, dass er das Gleichgewicht verlor und nach vorne flog. Die Gräser waren schnell. Und sich lachten ihn aus. Grummelt wandte er sich der Stimme Selinas zu. „Ja. Das weiß ich aber auch noch nicht sehr lange.“ Sie lachte ebenfalls über seine Ungeschicktheit. Er errötete. „Interessant. Ich kann mir denken wer du bist. Ich kenne deinen Namen, aber ich weiß nichts über dich.“ David stand auf. „Wäre es nicht treffender zu sagen, dass du meinen Namen weiß, mich aber nicht kennst?!“ „Vielleicht, aber ich bin mit Menschen nicht so vertraut.“ Nun war sie es die verlegen war. „Aber interessiert?“ „Sehr.“ „Nun, dann würde ich sagen, dass wir einen Deal machen. Ich erzähle dir was du wissen willst, soweit ich es beantworten kann und du mir ebenfalls.“ Sie musterte ihn. „Abgemacht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)