Chocolate, Whine & Piano Keys von PartyPoison ================================================================================ Kapitel 1: Chocolate, Whine & Piano Keys ---------------------------------------- Puh. Ich habe es doch noch rechtzeitig geschafft. ^^ Hätte ich nicht gedacht. Diese FF hatte ich vor einer halben Ewigkeit schonmal geschrieben und...versehentlich gelöscht.xD° Letztendlich habe ich sie, wie sie jetzt hochgeladen ist, an einem Abend neu runtergeschrieben und später nur noch den Feinschliff gemacht. ^^ Es hat funktioniert. Yes! Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Valentinstag!!! ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Chocolate, Whine & Piano Keys 6 Tage, 18 Stunden, 35 Minuten und 21 Sekunden. So lange hatte er nun schon nichts mehr von seinem Freund gehört. Und wieder ertönte nur das monotone Tuten in der Leitung, das ihn allmählich zur Weißglut trieb. Seufzend legte Dominic auf, startete sogleich einen weiteren Versuch und tigerte unruhig durch sein Wohnzimmer, während er innerlich darum betete, dass jemand abnahm. Matthew hatte sich nicht einmal bei ihm gemeldet. Er hatte ihn weder zurückgerufen, noch auf eine seiner rund 20 SMS geantwortet. Warum war dem Blonden absolut schleierhaft. War er kurzfristig verreist? Nein, das ganz bestimmt nicht. Vielleicht war er schwer krank? Wütend auf ihn, oder gar tot??? Langsam aber sicher machte er sich wirklich Sorgen um den Jüngeren. Unwissenheit war etwas furchtbares, die Fantasie ging schnell mit einem durch und man fing an sich übertriebene Szenen auszumalen. Ein wenig Groll und Enttäuschung spielten natürlich auch eine gewisse Rolle. Zumal er der Annahme gegangen war, er würde dem anderen etwas bedeuten. Wenn jemand einem etwas bedeutete, dann bemühte man sich doch auch um ihn, kam ihm entgegen, oder nicht? Gerade in den letzten Tagen hätte das der Fall sein sollen. Schließlich würde morgen Valentinstag sein und er wollte die Zeit mit seinem Freund verbringen, wie es eben jedes Pärchen tat. Tjah...Nun versuchte er seit geschlagenen drei Tagen mit Matt darüber zu sprechen, einen gemeinsamen Tag zu planen. Aber er konnte ihn ja nicht erreichen. So wie es im Moment aussah würde er ihn wohl auch die kommende Woche nicht zu Augen kriegen. Dabei hatte er sich den morgigen Tag extra freigehalten! Er hatte bereits Pralinen und Wein besorgt... Sogar einen Tisch bei ihrem Lieblings-Italiener hatte er für sie reservieren lassen. Es hätte ein wundervoll romantischer Abend werden sollen... Er hatte sich so darauf gefreut. Frustriert schmiss er den Telefonhörer auf das Sofa, schritt nachdenklich sein Wohnzimmer auf und ab. Was sollte er denn jetzt machen??? Raus auf den Balkon gehen, sich mit dem Wein vollaufen lassen und anschließend Passanten mit Pralinen bewerfen? Wäre eine Option. Aber nicht mal das würde Spaß machen, ohne den quirligen Gitarristen. Er vermisste ihn verdammt nochmal und wollte ihn bei sich haben. Das konnte einfach nicht so weitergehen! Er musste etwas machen. Jetzt! Genau, er würde einfach zu dessen Wohnung fahren und ihn abholen. Selbst wenn er ihn an den Haaren herausziehen müsste, er würde ihn mit zu sich nehmen. Die Tatsache, dass es bereits dreiviertel elf in der Nacht war störte ihn dabei relativ wenig. Er hatte einen Ersatzschlüssel zu Matthews Wohnung, konnte daher praktisch ein- und ausgehen wie er wollte. Dieses Vertrauen würde er jetzt auch ausnutzen. Kurzerhand schnappte er sich die Schlüssel, eine Jacke, schlüpfte in seine Schuhe und fuhr los. Eine knappe halbe Stunde später an besagtem Haus an, stieg hoffend die Treppen hinauf. Lass ihn da sein, bitte bitte, lass ihn da sein... Dominic sperrte die Wohnung seines Freundes auf, trat ein und drückte die Türe hinter sich leise ins Schloss. Innen herrschte völlige Dunkelheit, nicht der geringste Laut war zu hören. Alles wies darauf hin, dass der Gitarrist wirklich nicht zu Hause war. Aber das konnte doch nicht sein... Prüfend lief Dom die Räume ab, einen nach dem anderen, die Küche das Bad, das Schlafzimmer, fand allerdings keinen Matt. Nichtmal eine Spur von diesem. Selbst das Bett war ordentlich gemacht. Letztendlich war nur noch das Wohnzimmer übrig, auch dort brannte kein Licht; nur die Laterne an der Straße sorgte für eine schwache Beleuchtung. Enttäuscht fand er dort sowohl eine leere Couch, als auch einen schwarzen Fernsehbildschirm vor. Kein Gitarrist weit und breit. Scheiße... Der Blonde machte geknickt kehrt, wollte eben das Zimmer verlassen, als er plötzlich auf etwas trat. Es gab knisternd unter seinem Fuß nach. Verwundert richtete er seine Augen gen Boden und stutzte. Das Parkett war übersät von Blättern. Notenblättern. Teilweise beschrieben, teilweise zusammengeknüllt, teilweise unbenutzt und leer. Etwas weiter hinten lagen Kissen, die wohl mal zum Sofa gehörten, ein paar Stifte und drei leere Tasse. Dominic ließ seinen Blick weiter wandern, bis hin zu dem großen Flügel, der in der Ecke des Zimmers stand. Dort bot sich ihm so ziemlich der selben Anblick. Zig Notenblätter auf der Flügelklappe, ein Kugelschreiber, eine Flasche und zwei Weingläser. Wow...Hier hatte eindeutig ein Kreativitätssturm getobt. Halb geschockt, halb fasziniert ging er um das Piano herum, hielt dann augenblicklich Inne. Da war er. Matt. Mit vorgebeugtem Oberkörper saß er am Piano, die Arme auf der Tastatur verschränkt, den Kopf oben auf gelegt und schlief tief und fest. Einen Moment lang verweilte der Blonde in seiner Starre, betrachtete den anderen, ehe er erleichtert ausatmete. Er war froh ihn endlich gefunden zu haben und wohlauf zu sehen. Das war er doch, oder...? Leise ging er zu dem Schlafenden, strich ihm vorsichtig durch die Haare. „Matt, hey, wach auf...“, flüsterte er und kurz darauf regte der andere sich. Der Sänger blinzelte, erblickte Dom und fuhr fast schon erschrocken hoch, schaute sich verwirrt um. „Was? ...Dom? Aber- Wieso ist es so dunkel?“ „Es ist viertel zwölf, Matt...“, erklärte der Größere leicht amüsiert und musterte seinen Freund der nun leise aufstöhnte, sich verschlafe übers Gesicht rieb. „Shit.“, murmelte er, blickte auf das Klavier vor sich, dann zu ihm hoch. Er sah furchtbar übermüdet aus, hatte leichte Augenringe und vollkommen zerstrubbelte Haare. Am liebsten hätte er ihn augenblicklich ins Bett geschickt. Aber vorher musste er mit ihm reden. „Was machst du hier?“, kam schließlich die leise Frage. „Nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“, erwiderte Dominic ebenso leise. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Oh...“ Matt wandte den Blick von ihm ab. Er sah aus, als wäre es ihm unangenehm, dass er extra deshalb gekommen war, vermutlich hatte er ein schlechtes Gewissen. Gut. Das sollte er ruhig haben. „Ja, oh. Ich habe fast eine komplette Woche nichts von dir gehört. Gar nichts! Hattest du vielleicht auch irgendwann mal vor, dich bei mir zu melden? Ich dachte schon, du seist tot!“ Der Drummer hatte die Arme in die Seiten gestützt, sah vorwurfsvoll auf ihn herab. „Dom, es tut mir Leid, ich dachte-“ „Du dachtest, genau. Das bringt mir aber auch nichts!“ Mit einem Mal herrschte wieder absolute Stille im Raum. Matt saß da und blickte beinahe verletzt gen Boden. Spätestens jetzt konnte Dominic ihm nicht mehr böse sein. Er ertrug es nicht, den Kleineren so zu sehen; erst recht nicht, wenn er wusste, dass er daran Schuld war. Leise seufzend wandte er sich ab, ignorierte das kaum hörbare „Dommy...“, seines Freundes und ging in die Küche. Mechanisch räumte er dort ein Glas aus dem Schrank, füllte es mit Wasser und lief damit zurück ins Wohnzimmer. „Hier, nimm.“, meinte er ruhig, reichte es dem Schwarzhaarigen. Dann schob er Matthew ein Stück zur Seite, ließ sich neben ihm auf dem Klavierhocker nieder. Dominic sah zu, wie der Sänger etwas von dem Wasser trank, musterte ihn nachdenklich. „Also. Was machst da?“, fragte schließlich; diesmal war sein Tonfall deutlich sanfter, was auch der Jüngere bemerkte. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass ein Großteil der Anspannung von ihm abfiel. Matts Blick blieb weiterhin auf die Notenblätter gerichtet, die vor ihm auf der Ablage standen. Es sah aus, als wären es die einzigen drei Blätter, die in einigermaßen sauberer, äußerer Form existierten. Alles andere, was herumlag schienen eher Notizen oder Entwürfe zu sein- für den Drummer nicht mal ansatzweise entzifferbar. Als er nach einer ganzen Weile noch immer keine Antwort erhalten hatte, hob Dom seine Hand, legte sie in den Nacken seines Nebenmannes, begann ihn sanft zu massieren. Der Kleinere seufzte auf. „Ich wollte ein Stück schreiben. Ein Klavierstück. Aber...“ „Aber...was?“ „Ich werde einfach nicht fertig. Dom, es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.“ In seiner Stimme schwang leise Verzweiflung mit. Langsam schüttelte der Blonde den Kopf, nahm seine Hand aus Matts Nacken. „Schon ok...Warum hast du nichts gesagt?“ Wenn er Bescheid gewusst hätte, wäre es halb so schlimm gewesen. Er kannte Matts 'Arbeitsverhalten' ja. Dieser saß so lang an seinem Werk, bis er damit fertig und vollends zufrieden war. Da schottete er sich gerne mal ein paar Tage von der Außenwelt ab und machte Nächte durch. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? „Naja, weil...es...es sollte eine Überraschung werden. Für morgen. Für dich.“, antwortete der Dunkelhaarige leise, blickte auf seine Hände. „Oh.“ Dominic sah ihn erstaunt an. Ok, gelungen war sie jedenfalls. Damit hatte er nicht gerechnet. Augenblicklich bekam er ein schlechtes Gewissen, dass er den anderen so angefahren hatte. Wenn er früher gewusst hätte, dass Matt sich so für ihn abmühte... „Ja, oh.“, wiederholte dieser nun Doms Worte, spielte geknickt eine der weißen Tasten an. Wortlos sah der Drummer von seinem Freund zu den Notenblättern und wieder zurück. „Dann spiel es mir doch vor.“, flüsterte er, sah ihn erwartungsvoll an. Augenblicklich schüttelte Matt den Kopf. „Es ist weder fertig noch überarbeitet. Es ist Müll!“ „Egal.“ So wie er ihn kannte würde das Komponierte im Abfalleimer landen, wenn er es nun dabei beließ. Der Jüngere war Perfektionist und überaus selbstkritisch, in den seltensten Fällen war er mit seiner Arbeit zufrieden. Dabei schien er gar nicht zu wissen, welche Kunstwerke sein 'Müll' doch waren. „Nein, es ist nicht egal, es-“ „Matt~ bitte.“ Zweifelnde blaue Augen trafen auf die grauen des Drummers. Dieser nickte ihm ermutigend zu. Tief atmete Matthew durch, wandte sich letztendlich ohne weitere Worte dem Flügel zu und fing an an zu spielen. Wie von selbst flogen seine schlanken Finger über die Tasten, reihten Töne an Töne, erzeugten fließende und gefühlvolle Melodien. Der Schwarzhaarige spielte mit voller Hingabe, schien dabei die komplette Welt um sich herum vergessen zu haben. Fasziniert beobachtete Dominic ihn, ließ sich von dem Anblick hinreißen, den sein Freund abgab. Die zierliche Gestalt wurde sachte angestrahlt von dem Licht, welches von außen durch das Fenster schien und sich in seine Augen spiegelte, die er konzentriert auf die weißen Klaviertasten gerichtet hatte. Wunderschön. Er hätte ihm stundenlang zusehen können. Matt ließ den letzten Ton ausklingen, verharrte einen Moment, ehe er sich wieder umwandte, den Blonden unsicher anblickte. Dieser lächelte sanft, zog ihn zu sich und küsste ihn zärtlich. „Ich liebe es.“ Dom hatte gezweifelt, dass der andere auch nur einen Gedanken an ihn verschwendete, dabei hatte dieser tagelang an seinem Geschenk gesessen. Der Beweis, dass er ihm wohl doch wichtig war. Ein schöneres hätte er ihm gar nicht machen können. Nun lächelte auch Matt, lehnte erleichtert seine Stirn gegen die des Größeren. „Danke...“ „Eigentlich solltest du es erst morgen hören.“, nuschelte der Gitarrist, sah zu ihm auf. „Naja...“ Dom zuckte mit den Schultern. „Weißt du, ich glaube wir haben mittlerweile schon 'morgen'. Das kann man zählen lassen.“ Matt kicherte leise; da hatte er wohl nochmal Glück gehabt. „Gehst du später mit mir Essen?“, fragte der Ältere ruhig, streichelte dem anderen über die Schläfe. Der schnurrte wohlig, gab Dom ein Küsschen auf die Lippen. „Nichts lieber als das.“ „Sehr schön.“ Langsam löste der Blonde sich von dem Kleineren, stand auf und zog ihn dann sachte mit sich. Er wollte ihn ins Bett schaffen, damit er den verpassten Schlaf aufholen konnte. Sonst würde er noch den kompletten Valentinstag verschlafen. „Ach, und Matt, bitte versprich mir eins...“ „Hm?“ Fragend sah der Schwarzhaarige seinen Freund an, der verunglückt schmunzelte. „Bitte schreib mir nie wieder ein Lied.“ ~ End ~ ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ Für das 'Lied' würde meine ehemalige Musiklehrerin mich schlagen. xD ("Das ist kein Lied! Wenn niemand singt, dann ist es kein Lied!!!") Aber ich fand, alles andere klingt hier doof... Hoffe, es hat gefallen, wenigstens ein bisschen. :) lg Grinsekatze Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)