Anarie von zeusy ================================================================================ Kapitel 14: kapitel 14 ---------------------- Kapitel 14 „So, so. dann werden wir das Geheimnis mal hüten. Wir sind da. Cissa und Tom werden schon in der Lounge sitzen. Wenn ich bitten dürfte?“ galant hielt Mr. Malfoy die Tür auf und ließ Anne den Vortritt. Erstaunt blickte diese durch die Vorhalle des Theaters. „Darf man Wow sagen?“ Mr. Malfoy schenkte ihr nur kurz ein Lächeln und ging zu einem Bediensteten wie es aussah. Dort diskutierte er kurz und Severus half ihr aus dem Mantel, da es hier drin im Gegensatz zu draußen wirklich warm war. „Warst du noch nie im Theater?“ „Doch schon, mit der Schule, aber dieses Gebäude ist… Wow! Sehen sie sich die Architektur nur an. Wie alt das Gebäude wohl ist? Magisch ist es auf alle Fälle, so fühlt es sich an.“ „Du fühlst die Magie?“ „Sie kribbelt wie Hogwarts, nur nicht ganz so stark. Oder das Manor von Mr. Malfoy.“ „Komm ich begleite dich zur Lounge. Die Aussicht wird dir dann auch gefallen.“ Severus sollte Recht behalten. Kaum hatte er die Tür geöffnet zu so einer Art kleinen Salon, war auch schon Begeisterung in den Augen seiner Begleitung zu sehen. In einer Ecke befand sich eine Sitzecke in der nach Belieben diniert werden konnte. Direkt gegenüber der Tür sah man auf eine sehr elegant verschlungene Brüstung. Davor bequeme Stühle. Vorsichtig strich Anne die Verzierungen der Brüstung nach und erlaubte sich einen Blick unterhalb der Lounge. Sie hatte direkten Blick auf die Bühne, wenn heute ein Schaustück aufgeführt werden würde. Davor waren Musiker beschäftigt ihre Instrumente vorzubereiten. Einige Reihen waren aufgestellt in denen schon Publikum saß. Neben der Lounge konnte sie auch andere sehen. Kurz beugte sie sich dazu vor und spürte einen schwachen Luftzug. Lächelnd schloss sie die Augen und ließ den Moment auf sich wirken. Ein vertrautes Gefühl kam in ihr hoch, so wie der erste Tag in Hogwarts auf dem Baum, als sie den Wind spürte. Mit leuchtenden Augen sah sie ihre Begleiter wieder an. „Danke dass ich mitdurfte. Das Gebäude ist toll.“ „Wir sind aber nicht wegen dem Gebäude hier. Wir haben noch zehn Minuten, dann fängt es an. Setzt dich. Was willst du trinken?“ lächelte ihr Lucius entgegen. Soviel Begeisterung hatte er weder bei Narzissa oder Draco noch bei einem seiner anderen Gäste, die ab und zu ihn begleiten, gesehen „Tee, wäre schön.“ Antworte der Rotschopf und blieb aber an der Brüstung stehen. Die Augen wieder geschlossen. Sie fühlte den Wind, hörte die Stimmen im unteren Raum und nahm den Duft der dieses Gebäude inne hatte war. Edle Gerüche, die wohl auf das Parfüm von einzelnen Personen rückschlossen, dann der eingestandene Geruch von Theaterschminke. Die Minuten verstrichen als die Musiker langsam begannen ihre Instrumente warm zuspielen. Bei dem Applaus der dann einsetzte, besann sich Anne auf die Worte von Lucius und setzte sich auf den Stuhl den Severus direkt hinter ihr gestellt hatte. Allmählich verstummten alle Geräusche und der Dirigent begann seinen Stab zu schwingen. Zarte Klänge halten durch das Gebäude. Es schien als würde nicht nur das Publikum die Melodie aufsaugen, sondern auch das Gebäude selbst. Es war eine Friedvolle Melodie, welche in einem Umschwung schneller zu werden schien und dann verstummte. Gleich danach setzte schon ein zweites Stück an. Vor Überraschung, als Anne eher Worte statt der Melodie hörte, flüsterte sie ihren Begleitern zu. „Eine Geschichte! Die Musik erzählt eine Geschichte! Hört ihr sie auch?“ verwundert sahen Lucius und Tom zu dem Mädchen an der Brüstung. Auch Narzissa konnte nicht so recht etwas mit der Aussage anfangen. Severus setzte zu einer Antwort an. „Du hörst sie also! Wir haben nicht dieses Gespür. Erzählst du sie uns.“ „Könnt ihr sie wirklich nicht hören?“ die Erwachsenen schüttelten den Kopf. Anne zog ihren Stuhl näher zur Brüstung und legte die Arme darauf, kurz danach bettete sie den Kopf darauf und schloss die Augen. Severus dachte schon sie würde nichts weiter sagen als er die ersten Worte im Kopf verstehen konnte. „Silberne Schwingen, getragen im Wind, erzählen Geschichten, so wie es stimmt. In Ehrfurcht höre zu, meiner Stimme Leid, nur einmal erklingt, bevor sie niemals schreit. Oh mein Zauber - Eile geschwind! Sei schneller als der Wind! Als er aufstand an dem Morgen, der sein letzter war Schien die Sonne und die Vögel kreischten laut Eine Woge von Verlangen stürzte über ihn Und klebriger Tau bedeckte die Haut Durch den aderblauen Himmel ging ein breiter Riss Dunkle Wasser brachen über ihn herein Eine unbekannte Macht erhob sich tief in ihm Und mit einem Mal war ihm alles klar Dass nichts mehr so wie gestern war Wenn Engel hassen Stürzen sie wie Steine aus dem Himmelszelt Wenn Engel hassen Fliegen sie als dunkle Vögel in die Welt Wenn Engel hassen Landen sie als schwarzer Schatten, der uns quält Und nehmen Rache an den Menschen Die gefallen sind wie sie Ritter preschen durch die Menge, Bogenschützen lichten Reihen, Lanzenträger Katapulte, Mauern brechen, stürzen ein. Auf der Höhe die Strategen, Boten hetzen durch die Schlacht, Der Spion in Feindeshand - Ein Hinterhalt in finstrer Nacht. Das Kriegsglück liegt bald hier, bald dort, Gegner tasten, suchen Lücken, Brechen durch - ein Gegenschlag. Man sieht Männer Waffen zücken. Einer dann den Ausfall wagt, Recken prallen aufeinander. Panzer scheppern, Schilde brechen, Klingen suchen, finden, stechen... Das Spiel der Spiele währt fort! Ist der Preis auch noch so hoch, es gilt zu siegen in dem Spiel! Das Spiel von Krieg, Gewalt und Mord! Es Gibt keinen sicheren Ort! Die Dame zieht und siegt im Spiel! Der alte Mann verfolgt das Spiel, Wähnt sich noch in Sicherheit, Doch Intrigen schon gesponnen, Letzte Chance schon längst verronnen. Eingekeilt und unterlaufen, An zwei Fronten tobt die Schlacht, Es Gibt kein Mitleid, keine Gnade, Das Ende droht in dieser Nacht. Er war ein Schwein, hat Dich geschunden Wollte, dass Dein Wille bricht. Schlug mit den Worten tiefe Wunden - nein, sie bereut es nicht! Sie schlich hinaus, in finsterer Nacht, hat unter bleichem Mondeslicht, jene verruchte Tat vollbracht - nein, sie bereut es nicht! Vergiss nie den Zauber der Träume, der Dich vorwärts trägt. Vergiss nie die Kraft der Erinnerung, die die Wahrheit verrät. Waren ihre Worte Bevor sie stand an der letzten Pforte Zweiunddreißig Holzfiguren, Weiße Dame, schwarzer Turm, Die Rochade, da die Lücke, Die Dame schließt sie voller Tücke! Der König keine Chance hat: Matt! Seine Welt misst der Schritte drei auf drei, In der Höhe sind es zwei! Er kann nichts sehen, er kann nur tasten, Fühle nassen, kalten Stein, Gefangen und gefoltert - Solange bis er denn gestand, Die Taten eines Anderen, Entschwunden unerkannt. Er ist geflohen in dieser Nacht! Silberschwingen hoch erhoben, über dem schlachte Feld Blutiger Regen, nicht steht ein trockenes Zelt. Tränen vergossen, Opfer gebracht zu welchem Preis. Langsam wird die Welt ganz Leis. Niemand steht und alles liegt, der Weg ist weit. Kein Wind mehr weht, es ist an der Zeit. Höret mein Bitten höret mein Flehen, Ihr müsst Anbeginn und Ende finden Um den Hass zu Überwinden Keine ist mehr als der Andere, und doch ist keiner Gleich Die Wolken durchbrochen, die Federn sind weich. Silberne Schwingen, getragen im Wind, erzählen Geschichten, so wie es stimmt. In Ehrfurcht höre zu, meiner Stimme Leid, nur einmal erklingt, bevor sie niemals schreit.“ Damit verstummte Anne. Eine Träne stahl sich aus ihren Augen als sie diese öffnete. Sie war sich bewusst welchen Sinn die vielen verworrenen Worte hatten. Und sie kannte diese. Woher war ihr schleierhaft, doch sie kannte sie von einer Zeit in er sie noch nicht im Waisenhaus war. Langsam umhüllte sie ein Silberner Schleier. Sie sah auf und erkannte ihre Begleiter die mit einer sehr anmutigen Frau sprachen. Leise setzte die Musik des zweiten Stückes in dem Theater ein. Kurz darauf hörte jeder Gast ungewollt im Kopf die leise Stimme, welche eine Legende, Geschichte und Vorhersage erzählte. Melodisch passend zu den Instrumenten. Kurz sahen sie sich um, doch bald dachten sich einige dass das wohl zu dem Werk der Komponistin gehörte. Kurz nachdem der Rotschopf angefangen hatte zu erzählen, öffnete sich die Tür zur Lounge der Malfoys. Eine Dame kam herein. Der Blick glitt durch die Runde, bis er bei dem Mädchen stehen blieb. „Liverra“, sprach die Frau. Alle erwachsenden Anwesenden drehten sich um und sahen sie mit unterschiedlichen Blicken an. Überraschung, Misstrauen und Erkenntnis. Lucius trat leise auf sie zu. „Verzeihen sie, Stört meine Begleiterin?“ „Nein, nein. Es ist schön wenn es noch Menschen gibt die den Wind hören. Ich frage mich nur wie sie es schafft, die Geschichte allen mitzuteilen.“ „Setzten sie sich. Meine Begleiterin meinte die Musik hat eine Geschichte.“ „Ah sie nennt es Musik. Sicher die Töne der Instrumente begleiten harmonisch den Luftzug in diesem Raum. Wer ist sie? Sie erinnert mich an jemanden den ich kannte.“ „Dürfte ich erst ihren Namen erfahren?“ grummelte Severus. Ihm kam die Frau suspekt vor aber auch bekannt. „Sicher, in einer menschlichen Sprache würde mein Name Zuli White heißen. Bei uns Aeonin haben wir Namen die für euch Menschen schwierig sind.“ „Einen Aeonin hab ich lang nicht mehr gesehen unter den Menschen.“ Flüsterte der dunkel Lord. „Wir haben uns nach einem schweren Schicksalsschlag zurückgezogen. Unser König hat alle Tore zu dieser Welt geschlossen.“ „Wie kommt es dann das sie hier sind?“ fragte Severus immer noch nicht freundlich. „Es gab Neuigkeiten bei den Dämonen. Sie erzählten einer der unseren läuft auf Erden. Zu viert gingen wir herunter, dem besagten zu bestätigen.“ „Und gefunden?“ „Nein, meine Suche läuft seit fast zwölf Jahren. Die anderen sind zurückgegangen. Ich wollte bleiben die Hoffnung nicht aufgeben.“ „Madam, darf ich erfragen warum sie vorhin diesen Namen geäußert haben?“ vorsichtig sah Narzissa zu Severus, der seinen Blick aber auf Anne gelegt hatte. Er schien der Geschichte in seinem Kopf zu lauschen. „Meine Cousine, saß im Palast auch immer da und hat dem Wind gelauscht. Friedlich und mit geschlossenen Augen, so wie die junge Dame dort. Erzählte den Kindern die Geschichten von fernen Ländern die der Wind mitbrachte. Im ersten Moment dachte ich sie sitzt dort, Liverra Bell. Einzige Tochter von König Orion. Nur wäre diese jetzt älter, doch leider verstarb sie vor vielen Jahren, bei dem Verlust ihres Kindes.“ „Dann sind sie aus dem Königshaus?“ Lucius und Tom hatten einem besorgten Blick auf ihren Freund geworfen. An seiner Wange glitt eine Träne entlang. Die letzte Träne hatte er vor 16 Jahren vergossen. Zuli nickte nur und sah wieder auf das Mädchen. „Diese Geschichte, wie ist es möglich, dass sie alle hören können.“ „Ich gehe davon aus, dass sich unsere Begleiterin gedacht hat, da wir sie nicht hören, dass sie diese jedem erzählen möchte.“ „Aber sie bewegt nicht ihre Lippen und ich höre keine Stimme von ihr ausgehen.“ „Sie kann nicht sprechen. Sie teilt es über einen Zauber mit.“ Entgegnete Severus traurig und redete gleich weiter. „Zuli, Liverra hatte mir von ihnen erzählt. Sie schwärmte von ihrer Fähigkeit, mit Musik Gefühle zu übermitteln. Sie sprach einmal von ein Vorfall im Palast, der nur von einem ihrer Lieder friedvoll geschlichtet werden konnte.“ „Ja an den kann ich mich erinnern und das war das mindeste was ich tun konnte, war es doch unsere Schuld gewesen. Ich vermisse oft ihr glockenhelles Lachen und die Streiche die sie ihrem Vater gespielt hatte. Dann müssen sie der Vampir sein, der ihr das Strahlen in ihre Augen gezaubert hat.“ „Ja der bin ich. Und ich bin nur hier weil mich Freunde an einen Schwur banden, für die ich sie hasste und jetzt doch danken möchte. Ich wollte ihr folgen, in die nächste Welt. Ich… Was ist das?“ Severus hatte die ganze Zeit auf Anne geschaut als er sprach und erkannte den silbernen Schleier der sich über sie legte. Er stand auf um zu ihr zugehen. Severus hockte sich vor sie und hielt ihren Kopf mit beiden Händen fest um ihr in die Augen zu sehen. Zuerst spürte er einen kleinen elektrischen Schlag, der aber schnell nach ließ. Die Tränen die sich gebildet hatten konnte er sehen und doch sah sie ihn nicht direkt an. „Anne? Was ist los?“ fragte er leise besorgt. Jetzt erst fokussierten sich ihre Pupillen auf ihn. „Ich weiß es nicht. Sie haben geweint. Sie haben die Geschichte auch verstanden. Sie ist so Traurig. Ich kenne sie. Ich hab sie schon einmal gehört vor meiner Zeit im Heim. Mir tut der Kopf weh.“ Severus legte seine Arme um sie und zog sie an seinen Oberkörper. „Es ist in Ordnung. Denk nicht zu viel daran, dann geht der Schmerz weg.“ „Jetzt heul ich schon wieder ihre Robe voll.“ „Die hab ich schon selbst vollgeheult.“ Erwiderte er spontan. Sie versuchte ein Schnauben zu äußern. „Was war das?“ „Ein verunglücktes Schnauben. Wer ist die Frau dort?“ jetzt erst hatte Anne zu den anderen aufgesehen und bemerkte die überraschten Blicke. Tom und Lucius sahen nur überrascht auf, als sie das silberne leuchten gesehen haben. Sie kannten es ja wie gern Severus die kleine mittlerweile hatte. Narzissa war überrascht gewesen so eine Gefühlsregung zu sehen, schon allein die Tränen auf den Wangen ihres Freundes. Doch jetzt der Sorgenvolle Umgang mit dem Mädchen, ließ sie doch schmunzeln. Die Aeonin, war ein wenig verunsichert, besonders als sich der Blick des Mädchen mit ihrem traf. Der silbrige Schleier war verschwunden gewesen. „Das ist Zuli White, ich denke sie hat dieses Lied geschrieben. Komm mit rüber, es gibt gleich Essen. Geht es wieder?“ sie nickte nur und löste sich langsam. Strich sich mit den Fingern die letzten Tränen aus den Augen. Severus stand auf und hielt ihr die Hand hin. Noch so eine Geste die Narzissa nie bei diesem Mann in den letzten Jahren gesehen hat. Beide setzten sich an den Tisch im hinteren Bereich der Lounge. Tom sah zu Anne auf. „Was war das gerade?“ „Sie weiß es nicht genau. Aber wir sollten etwas leiser sprechen. Kopfschmerzen.“ Antwortete der Tränkemeister. „Dann geben sie ihr doch einen Trank, Moment ich werde einen Ordern.“ „Zuli, das ist nicht nötig. Tränke wirken bei ihr nicht, verschlimmern eher die Kopfschmerzen.“ „Das ist schlimm. Ich habe leider keine Zeit mehr. Ich werde unten wieder verlangt. So ist das Leben von Komponisten.“ „Danke für das Lied. Es war schön. Nur die Geschichte traurig.“ Bedankte sich Anne bei ihr in Gedanken. „Für die Geschichte kann ich leider nichts. Aber danke für das Kompliment. Mr. Malfoy, wenn sie gehen, ich hinterlege eine Speicherkugel am Empfang für die junge Dame. Würden sie diese nachher abholen?“ „Sicher, Madam White. Was ist auf der Kugel gespeichert?“ „Musik. Es ist eine Spezialanfertigung von uns. Sie reagiert auf das Gemüt des Hörers und spielt die entsprechende Musik. Also wenn jemand sehr aufgebracht ist, wird eine beruhigende Musik gespielt. Ein kleines Geschenk, dafür das ich der Geschichte lauschen durfte.“ „Danke, Madam White. Sie konnten sie hören ja?“ „Nun ja, du hast sie jedem im Theater erzählt, wie sollte ich sie da nicht hören?“ „Jedem? Wie hab ich… ich sollte nicht fragen. Das bringt nur Kopfschmerzen.“ Severus musste bei der Antwort schmunzeln. Tom und Luc sahen sich nur an und Narzissa begleitete die Dame zur Tür. „Gib mir mal dein Gedankenbuch, bitte.“ Forderte Severus. Anne tat es. „Hier hast du deine Antwort. Du hast als Empfänger das ganze Theater angegeben.“ „Das wollt ich gar nicht. Ich wollt sie nur euch erzählen weil ihr sie nicht gehört habt.“ „Nicht so schlimm. Wenn die Herren und Damen da unten jetzt nachdenken werden, kommen sie sicher zu Schlüssen die sie umhauen werden. Darf ich mir das Kopieren?“ sie nickte. Wie schon einmal kopierte er mit einem Spruch die Seiten auf Pergament. „Erklärst du uns das?“ meinten beide Männer. „Ich möchte mir diese Geschichte später noch einmal durchlesen.“ „Severus, ich glaube meine Mann will wissen, was hier gerade passiert ist“, mischte sich Narzissa ein. „Cissa, was möchtest du genau wissen? Warum ich nicht gleich ausgerastet bin, als Zuli von Liv redete? Das weiß ich selbst nicht. Ja es hat mich berührt, aber irgendwie gab es in mir einen Halt der mir nicht erlaubte mich jetzt zurückzuziehen.“ „Was ist passiert, dass du so anders bist? Du nimmst eine Schülerin mit zu einem Gesellschaftsabend. Du weinst und zeigst Gefühle. Fast möchte ich schwören du seist nicht Severus Sebastian Snape.“ „Warum will mir jeder weiß machen ich sei nicht ich? Cissa, siehe es so als wäre ich nach einem langen schlaf endlich aufgewacht.“ „Was ist passiert, ich möchte es wissen.“ „Professor? Ich störe, oder? Ich werde auf dem Gang warten.“ Damit Stand die Rothaarige auch schon auf und ging zur Tür hinaus. Dort setzte sie sich auf ein kleines Sofa und ging ihren Gedanken nach. Severus sah auf die geschlossene Tür als er wieder zum Sprechen ansetzte. Er kam gar nicht dazu sie aufzuhalten und wollte Cissa’s Frage auch nicht beantworten. „Luc, kannst du im Ministerium etwas für mich erledigen?“ „Wenn es in meiner Macht liegt.“ Entgegnete dieser trocken und sah seine Frau mit einem Blick an der sie fast erdolchte. „Ich denke es wird in deiner Macht liegen.“ „Verrätst du mir jetzt auch was ich erledigen soll?“ Severus sah jetzt wieder fest in Lucius Augen. „Ich brauch Papiere mit dem ich einem Kind ein zu Hause geben kann.“ „Ich geh davon aus, dass du von Miss Schmitt sprichst. Das sollte einfach sein. Wann wird sie Volljährig?“ „Das hab ich sie noch gar nicht genau gefragt. Ich weiß nur das sie ein Dezemberkind ist.“ „Also diese Jahr noch, das lässt nicht viel Zeit. Warum willst du es machen? Ich habe nichts dagegen, wenn du sie willst. Nur was macht sie mit dir? Ich sollte eher Fragen wie macht sie das? Im Sommer hast du gar nicht von ihr gesprochen. Seit ihr in Hogwarts seid, hast du dich anfangs aufgeregt und dann eigentlich nichts schlechtes mehr gesagt. Du kicherst, lächelst, machst scherze. Du hast dich von einem Muggel um den Finger wickeln lassen.“ „Luc du weißt das sie wahrscheinlich gar kein Muggel ist.“ „Ja und genau darüber mach ich mir sorgen. Wenn sie ein gebannte Hexe ist, sollte es gut gehen, sie wäre nicht mehr als ein Squip. Doch sollte sie, wie wir vermuten, ein gebanntes Wesen sein, würde sie am Tag ihrer Umwandlung wahrscheinlich sterben. Könntest du es noch einmal verkraften? Wir wissen noch nicht mal wann ihre Umwandlung ist. Wir wissen nicht welcher Bann es ist und wie wir ihn brechen können.“ „Luc das ist mir alles bewusst. Ich hab dir alles erzählt was in der Schule los ist. Ich hab dir erzählt wie dieser Schüler von der Braunschweig kam, wie sie es geregelt hat. Doch, mein Freund, du hast ihr Gesicht nicht dabei gesehen. Ja sie hat sich für die beiden Kinder gefreut. Ihre Augen allerdings, hatten nur den Wunsch an ihrer Stelle zu sein. Ich hab dir gezeigt was Gestern passiert ist. Du und Tom ihr habt die Worte gehört die diese Frau ausgesprochen hat. Wenn es nur eine Woche ist, dann soll sie diese haben.“ „Du willst es noch nicht mal für dich. Du willst es für dieses Kind. Meinetwegen, ich regele dass mit den Behörden, dafür wirst du Weihnachten aber bei uns verbringen.“ „Weihnachten, grummel, was soll ich da?“ „Du könntest deiner Tochter, ein schönes Fest bereiten.“ Grinste Tom bis über beide Ohren. Er kam zu der Entscheidung, dass es ganz gut ist, wenn Sev wieder nach vorne Blickt. „Na ihr werdet schon eine Woche früher da sein. Ich hab diese Untersuchung endlich durchbekommen. Sie haben dafür drei Wochen eingeplant und da muss das Schloss leer sein. Kein Hauself und auch keine Schüler und Lehrer. Die Zauberer die welche die Untersuchung leiten, wollen am 13. Dezember anfangen bis nach Neujahr, kurz bevor die Ferien zu Ende sind. Denk dir schon mal viele Hausarbeiten aus.“ „Wie macht ihr das mit den Schülern die nicht nach Hause können?“ „Das ist geklärt. Einige Eltern im Ausschuss haben sich bereiterklärt diese Schüler bei sich aufzunehmen. Ich selbst werde den Zabinijungen für ein paar Tage haben. Die Muggel weiß ich nicht genau, ich denke Dumbledore wird sie zu sich nehmen wenn kein anderer sich bereiterklärt. Allerdings einer wird wohl ein Problem werden.“ „Lass mich raten, mein Lieblingsproblem. Harry Potter.“ „Ja, ich habe keine Antwort von den Weasleys bekommen, auch würde das Ministerium es nicht erlauben. Er müsste zu seinen Verwandten, schon wegen dem Blutschutz.“ „Dort wäre er nicht sicher.“ „Verrätst du uns warum? Bis jetzt war der Blutschutz sehr wirksam gegen mich.“ „Gut ich korrigiere mich, dort ist er sicher vor dir, aber nicht vor seinen Verwandten und Dumbledore. Ich habe euch nie erzählt warum ich Harry vertraue und warum er uns in unserm Plan beisteht. Das sollte ich vielleicht einmal machen. Ihr wisst dass mir Miss Schmitt die verschiedensten Sachen erzählt hat. Einige davon waren sehr nachdenklich. Ja ich musste mein Weltbild über James Sohn ändern… „Professor? Sie wollten mich sehen?“ „Ja Potter, setzen sie sich.“ Severus saß hinter seinem Schreibtisch und korrigierte ein paar Aufsätze als es geklopft hatte und Harry eintrat. Vorsichtig sah sich der Junge um, denn das Büro seines Tränkelehrers behagt ihm nicht wirklich. Es war die zweite Schulwoche und eigentlich hatte er nichts angestellt, dass er zu seinem verhassten Lehrer müsste. Aber vielleicht sollte er von Dumbledore auch wieder in Okklumentik unterrichtet werden. Wer weiß das schon. Auffällig erschien ihm, dass die Regale mit den verschiedensten Trankzutaten ordentlich in einer Reihe standen und fein säuberlich beschriftet waren. Die Schrift kam ihm sehr bekannt vor. Jetzt wusste er wenigstens welche Strafarbeit Anne bekommen hatte. Snape musterte den Jungen, wie er sich vorsichtig im Raum bewegte und umsah. Ja er musste Miss Schmitt Recht geben. Harry sah ungewöhnlich schmal aus. „Mr. Potter, sagen sie bekommen sie nicht genug zu essen?“ „In Hogwarts ist reichlich vorhanden, Sir.“ „Sie wundern sich warum ich sie her bestellt habe?“ „Ja Sir.“ „Bedanken sie sich bei ihrer kleinen Freundin und machen sie den Oberkörper frei.“ „Professor?“ Harry wusste nicht was das sollte. Warum sollte er sich halbnackt vor seinem Professor präsentieren? „Sind sie Schüchtern, Potter.“ Schnarrte Snape unfreundlich. „Ich weiß nicht worauf sie hinaus wollen. Warum soll ich meinen Oberkörper frei machen?“ „Wer weiß noch von ihren Verletzungen? Warum sind sie nicht zu Madam Pomfrey gegangen? Weiß es Albus? Soll ich noch mehr Fragen stellen? Die sie nicht beantworten möchten. Ich bin kein hilfsbereiter Mensch, ich wurde aber gebeten mir ihre Verletzungen anzusehen. Jetzt zieren sie sich nicht so.“ Harry sah ihn geschockt an. Er hatte nur Anne kurz erzählt wie er in einer Dornenhecke gelandet ist. Das war ja typisch Slytherin. War ja klar dass sie das nicht für sich behielt. Doch was macht er jetzt? Ja sein Rücken tut verdammt weh. Und sämtliche Heilzauber die er kannte wirkten nicht. Unsicher sah er seinen Professor an. Kurz seufzte er und begann die Schnalle an seinem Umhang zu lösen. Nach und nach folgten der Pullunder und das Hemd. Snape war währenddessen aufgestanden und hatte einen Tiegel und einige Phiolen in der Hand als er zu ihm aufschloss. Er sah sofort die Striemen an den Oberarmen und auch einige an der Brust. Er konnte sich ausmalen dass es dem Rücken nicht anders erging. „Hier gegen die Schmerzen. Setzten sie sich endlich.“ Harry trank schnell den einen Trank und kam der unhöflichen Aufforderung gleich. „Das sieht nicht gut aus. Sie haben es mit Heilzaubern versucht?“ Der Junge nickte. „Nun gut, das wird Kalt. Den Rücken übernehme ich, den Rest können sie hoffentlich selbst.“ „Ja danke, Professor.“ Meinte der jüngere etwas leise, dass Snape ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte. Vorsichtig, da der Junge bei jeder Berührung zusammenzuckte, verstrich er die Heilsalbe. „Würden sie mir erzählen wie das passierte.“ „Gartenarbeit.“ „So sieht das nicht aus. Vielleicht etwas genauer?“ „Ich würde sie ja gerne einmal zu meinen Verwandten einladen, dann wissen sie wie das passiert ist. Nur dann werde ich wieder den Ärger bekommen, da ein Zauberer da war. Also würde das auch nichts bringen.“ „Verstehe. Haben sie jemanden der den Rücken morgen früh versorgen kann?“ „Nein ich habe es keinem erzählt.“ „Auch nicht dem Wolf?“ „Professor Lupin würde sich Sorgen machen und mit Dumbledore reden. Das will ich nicht. Professor? Sie sagen es doch nicht weiter?“ Jetzt sah Harry in die schwarzen Augen seines Hasslehrers. „Ich gehe jeden Morgen um halb acht in die Große Halle, davor bin ich hier in meinem Büro für eine Stunde. Sie sollten sich bei ihrer Freundin bedanken. Warum wollen sie nicht das Albus davon weiß?“ „Weil er nie etwas dagegen getan hat. Anne redet mit ihnen oder? Sie bringt einem zum Nachdenken, dabei will sie selbst nur die Zusammenhänge verstehen. Es lässt mich vieles in neuen Licht sehen.“ Harry hatte sich inzwischen umgedreht, der Professor rieb die Salbe nun auch auf seinem Brustkorb ein. „Ja sie hat interessante Ansichten. Sie sollten trotzdem mehr essen, Mr. Potter.“ „Ich werde es versuchen, wenn mein Magen nicht mehr rebelliert.“ „Ich bin kein Heiler, dass sollten sie doch von Poppy untersuchen lassen.“ „Das geht nicht. Sie hat jedes Jahr alles gesehen und alles dem Professor gesagt. Ich möchte ihm nicht die Genugtuung geben, das dieses Jahr nicht anders war.“ „Nehmen sie wenigstens die Nährtränke von mir an. Sie können sich wieder anziehen.“ „Danke Professor. Ich möchte mich auch entschuldigen, für das was letztes Jahr passiert ist.“ „Am besten sie verlieren darüber kein Wort mehr. Und seien sie nicht verärgert auf Miss Schmitt, es war gut dass sie es erzählt hat.“ „Verstehe. Darf ich dann gehen?“ „Sicher, doch bin ich der Meinung das sie dem Wolf ruhig einiges Erzählen können“ damit wandte sich Snape ab und übergab noch zwei weitere Phiolen dem Knaben… „… das ist einer der vielen Gründe, warum er nicht zu seinen Verwandten kann. Zu Lupin kann er auch nicht und wenn du ihm deine Gastfreundschaft gewährst würde der Orden dagegen sein. Ich sollte wohl mit Miss Granger reden, ob ihre Eltern so freundlich wären.“ „Und deswegen spielt mein Sohn diese Scharade mit?“ „Er spielt sie mit, weil er es möchte und weil er Harry mag. Ich bin der Überzeugung, dass Harry einiges schon weiß über die dunkle Seite und gerne eine Unterhaltung wünscht. Anne hat ihm nie erzählt, was sie damals in deinen Gedanken gesehen hat.“ „Ich habe seitdem selber daran gedacht und mir kommt so vieles Unschlüssig vor. Ich wollte nach Venedig an den Tag. Meine Karte sagt ich war da, aber mein Kopf sagt ich war bei den Potters. Ich bin fest überzeugt, damals in dem Haus gewesen zu sein. Doch vieles kommt mir so merkwürdig vor. Es ist so ich war nie vorher in dem Haus. Ich wusste also nicht wo in dem Haus welches Zimmer ist. Und in der Erinnerung der Nacht gehe ich Zielsicher dadurch. Ich beginne an meiner Erinnerung zu Zweifeln. Und ich glaube es ist besser wenn es Harry erst mal nicht weiß. Aber wenn er es wünscht werde ich mich mit ihm unterhalten über unsere Ziele.“ „Gegen deine Ziele ist er gar nicht, dass kann ich dir offenbaren. Es ist dein Weg, doch an den zweifelt er gerade. Ihn umgeben so viele Lügen, dass er endlich mal die Wahrheit erfahren möchte. Oh Lucius, ich werde mir erzählen lassen was die beiden das Wochenende getrieben haben. Ich hab ihnen die Erlaubnis gegeben sich zu küssen.“ „Du hast was!?!“ schrie dieser aufgebracht. „Wenn Albus genauso reagiert, dann hast du ihn eher in Askaban als du zaubertrankverunglückte Harpyie sagen kannst.“ „Gut, was von dem Essen ist vergiftet das du so einen schlechten Scherz machst?“ fragte Tom skeptisch, während Narzissa ihren Mann beruhigte. „Das haben wir alle so beschlossen. Außerdem haben sich die beiden einverstanden erklärt, den Alten etwas abzulenken. Schließlich mussten wir ja aus Hogwarts raus ohne das er etwas merkt.“ „Das uns wieder zu dem Kind bringt. Seit wann spielst du mit dem Gedanken?“ „Schon länger, nur gestern hat sich mein Entschluss gefestigt.“ „Verstehe, ich werde mich mit den deutschen Behörden in Verbindung setzten. Eins zwei Tage werde ich schon brauchen. Du solltest sie aber fragen ob sie das auch wirklich will. Vorbereiten werde ich alles. Dann brauch es…“ Lucius würde jäh unterbrochen als es an der Tür klopfte und ein Mann mit silbernem Haar herein trat. „Verzeihen sie, ich glaube ihre Begleiterin da draußen gehört ins Bett.“ Anne hing ihren Gedanken nach als sich eine Frau neben sie setzte. Sie sah gar nicht auf, versuchte noch den Sinn der Worte zu begreifen. „Silberdrache, kleine Schwester. Habe ich heute Nachmittag also richtig gesehen.“ Der Rotschopf sah auf und sah direkt in ein Gesicht das von hellem blondem Haar umgeben war. Strahlend blaue Augen. Dieses Gesicht würde sie nie vergessen. War es doch das erste was sie sah als sie im Heim ankam und sich um sie kümmerte. Sybille. In den Blau grünen Augen breitete sich Erkenntnis aus und Freude. „Ich sehe du hast mich nicht vergessen. Was machst du hier allein?“ „Meine Begleiter besprechen etwas, was wohl nicht für meine Ohren ist.“ „Oh! Was hast du für einen Zauber auf dir, das du mit mir sprechen kannst?“ „Gedankenbuch. Ist ganz nützlich. Du bist also in England?“ „Ja ich habe dank diesem Ahnentrank eine Tante von mir gefunden. Sie lebt hier. Besser gesagt sie ist deine Verlegerin. Ja so spielt das Schicksal. Aber ich glaube du solltest mir erzählen was du in England machst?“ Anne holte tief Luft und sprudelte in Gedanken los. Von Dumbledore, Hogwarts, den Schülern, dieser gemeinen Beamtin, ihr kleiner Fehler und dieses Konzert. „Hogwarts also. Mein Mann ging auf die Schule. Sag bloß DU hast die Geschichte dann allen in die Köpfe gesetzt. Respekt Kurze.“ „Warte du bist verheiratet?“ „Ja so ein kleiner niedlicher Wasserdämon. Und schau mal auf meinen Bauch.“ „Du bekommst ein Kind. Das ist schön. Darf ich?“ Sybille nickte nur mit einem Lächeln und Anne hielt erst die Hand auf dem gewölbten Bauch und zum Schluss legte sie ihren Kopf darauf um den Geräuschen zu lauschen. „Weißt du schon was es wird?“ „Ich hoffe doch gesund!“ witzelte die ältere. „Ist mein Kopf schwer? Darf ich so liegen bleiben?“ „Wie in alten Zeiten. Bleib ruhig liegen. Beschwer dich aber nicht wenn der kleine Racker nach dir tritt.“ Lachte sie auf und fing an Anne durch das Haar zu streicheln, wie sie es schon im Heim getan hatte. Ja da wurden einige Erinnerungen wach. Erinnerungen, die Sybille schon fast vergraben hatte. Sie wunderte sich wo die Zeit hin war, als ihr Mann vor ihr stand und sie fast bitterböse anstarrte. Von Anne bekam sie nur ein gleichmäßiges Atmen mit. Eingeschlafen, wie früher. „Ich suche dich überall. Wer ist das?“ „Eine alte Bekannte. Könntest du in die Lounge gehen und ihren Begleitern Bescheid geben?“ „Wecke sie doch einfach auf.“ „Das möchte ich nicht. Tu mir doch einfach den Gefallen.“ Ihr Mann trat vor die Tür und klopfte an, trat ein und war kurz verschwunden. Kurz darauf trat ihr Mann mit einem Schwarzhaarigen, sehr mürrischen Mann und zu ihrer Überraschung Lucius Malfoy heraus. Diese beiden hatte sie auch heute Nachmittag gesehen. „Was ist passiert?“ fragte der schwarzhaarige. „Wir haben über alte Zeiten geredet.“ „Alte Zeiten?“ „Schatz, Professor Snape mag kryptische Sätze nicht sonderlich. Drücke dich bitte deutlicher aus ich würde es nämlich auch gerne verstehen.“ „Ach, das ist der berühmte Professor Snape von dem du mir so viel berichtet hast. Schön sie endlich kennen zu lernen. Sagen sie mir doch was sie mit meinem Silberdrachen zu tun haben?“ Der Professor zog die Augenbrauen hoch und musterte den Silberhaarigen. Ja er kam ihm wage bekannt vor. Allerdings hatte er da noch braune Haare gehabt. „Dean Citizen, habe ich so einen guten Eindruck bei ihnen hinterlassen?“ „Eigentlich nicht, er beschrieb sie als gemein und sehr mürrisch. Deswegen wundert es mich, dass sie etwas mit meiner kleinen Schwester zu tun haben.“ „Kleine Schwester?“ fragten drei Herren auf einmal. Die Blonde konnte sich ein kichern nicht verkneifen. „Schhhht.“ Sie legte ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Da schläft jemand. Dean, du weißt das ich in einem Heim groß geworden bin.“ „Ja was hat das damit zu tun? Ich dachte du hast nur deine Tante gefunden?“ „Es hat alles damit zu tun. Wir sind im selben Haus aufgewachsen. Würde sie mir jemand bitte abnehmen? Mein Kind beschwert sich gerade.“ Severus ging auf sie zu und hob sich Anne auf die Arme. Sie legte aus einem Reflex heraus ihren Kopf auf seine Schulter ab. „Da hat aber jemand großes Vertrauen in sie Professor.“ Schmunzelte Sybille und ließ sich von ihrem Mann aufhelfen. Jetzt erkannten Severus und Lucius sowie Tom und Narzissa, die mit auf den Gang gekommen waren, die kleine gewölbte Kugel, die sich Schwangerschaftsbauch nannte. Auf die Worte zog Severus allerdings die Augenbraue hoch. „Nachdem, was wir erlebt haben, vertraut sie keinem so schnell. Fühlen sie sich geehrt. Das passiert selten.“ „Würden sie mir freundlicherweise sagen wie sie das meinen?“ „Sagen wir so, als sie bei uns ankam, war ich die erste Person die sich damals um sie kümmerte. Ich war elf zu dem Zeitpunkt. Sie hat so wunderschöne Augen gehabt und musste sie doch verstecken. Sie musste genug erleiden wegen ihnen. Schön wenn sie jemanden gefunden hat, der sich nun um sie kümmert. Das braucht sie auch. Sie ist nicht so stark wie sie immer tut. Da drin ist sie immer noch das kleine fünf jährige Mädchen das sich über einen einfachen Teddy aus einem Automaten gefreut hat. Hat sie den noch? Unser alter Direktor hat das Wesen des Kindes sich verschließen lassen. Sie ist zu einem Monster, nein Teufel geworden. Ich habe sie lang nicht gesehen, sie kann immer noch so kalt und unnahbar sein oder?“ „Ja das durfte ich auch einmal erleben.“ Stimmte Severus der Dame zu, die weiterhin über den Schopf des Mädchens strich. „Verstehe, dann hat sie sich Bedroht gefühlt oder einer ihrer Freunde wurde Bedroht. Sie kann mit einem Blick den Leuten einen eisigen Schauer über den Rücken laufen lassen.“ „Oh unsere große Halle war glatt um 20 Grad kühler geworden.“ „Ach das war nichts im Vergleich zu sonst. Sie könnte die Hölle gefrieren lassen. Aber genug davon. Passen sie gut auf meine kleine Schwester auf. Alle ehemaligen sehen sie als Schwester an. Alle die ihr ein Leben verdanken. Also wundern sie sich nicht wenn jemand nach seiner kleinen Schwester bei ihnen nachfragt.“ Damit strich sie über den Nasenrücken von Anne und stupste kurz die Nasenspitze an, als sie in die schwarzen Augen des Mannes sah. „Gibt es denn welche, die kein Leben haben?“ „Viele, alle die vor ihrer Volljährigkeit verschwanden, bevor der alte Direktor abgesetzt wurde. Wir haben sie nie gefunden. Mir wäre es fast ähnlich ergangen wenn wir nur einige Wochen länger gebraucht hätten. Aber genug von der Vergangenheit. Wir haben eine Zukunft. Sie mag den Duft von Weihnachten, wenn sie ihr eine Freude machen wollen beim Aufwachen.“ „Kann man sie irgendwo erreichen? Wenn mein Schützling sie sehen möchte?“ „Ich bin nur noch bis Montag in London, danach geht es zu Deans Eltern auf das Land. Ich soll mich schonen die letzten Wochen. Mhm warten sie kurz. Dean?“ „Mhm“ „Sei nicht so brummig. Hast du noch VIP Bänder bei dir?“ „Was willst du mit denen?“ „Sie jemanden geben? Du bist mir lustig.“ Verdrehte sie die Augen. „Wie viele brauchst du?“ „Ich denke fünf. Meine Vernissage endet morgen, falls sie vorbei kommen wollen. Da kann ich mich auch in Ruhe mit ihr unterhalten. Ich denke sie würde es mögen.“ Richtete sie sich wieder an die Herren. Dean kramte aus seiner Tasche fünf goldene Bänder und überreichte sie dem Blonden, der ihm am nächsten stand. „Ich verabschiede mich und würde mich freuen sie morgen begrüßen zu können.“ Verabschiedete sich die Blonde und ließ sich von ihrem Mann in den Mantel helfen. „Wir werden sehen.“ Meinte Tom nur und sah dabei auf seinen Freund der das Gesicht seines Schützlings musterte. „Sev? Bring sie Heim.“ „Luc welchen Raum hast du vorbereitet?“ wandte er sich an den Blonden. „Den sie schon im Sommer hatte.“ „Ich geh dann vor. Bringst du diese Speicherkugel mit?“ „Sicher, wir kommen gleich nach.“ Damit ging der Vampir zum Ausgang des Theaters und Apparierte in die Eingangshalle der Malfoys. Zügig ging er die Treppen hoch und kam an dem Zimmer an. Der Kamin flackerte in einem warmen Rotton und eine angenehme Wärme war im Raum. Sanft legte er sein Mädchen auf das Bett. Deckte sie zu und strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. „Schlaf gut.“ Dabei beugte er sich herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. An ein solches Ritual könnte er sich glatt gewöhnen. Schmunzelnd verließ er das Zimmer leise und ging selber zu Bett. Sich aber doch noch einige Gedanken zu dem heute gehörten machen. Es war warm und kuschlig. Der Duft von Weihnachten umschmeichelte die Nase, des Rotschopfes im Bett. Langsam tat sie die Augen auf. Sie erkannte das Zimmer, das sie im Sommer bei den Malfoys besessen hatte. Die Vorhänge am Fenster waren aufgezogen und es war schon Hell. Wie Spät war es denn? Ihr Armband sagte etwas von zehn Uhr. Oh doch so spät. Dann sollte sie sich aber schnell anziehen. Obwohl die Wärme und der Duft, verleiten dazu liegen zu bleiben. Nein das geht nicht. Sie ist hier nicht zu Hause und nur Gast. Der sich auch an Regeln halten musste. Bevor noch jemand hoch kam sollte sie in das Esszimmer gehen. Gut aber erst Bad. Als sie aus diesem kam, konnte sie auf dem Stuhl schon einen Stapel Kleider erkennen. Innerlich stöhnte sie weil Narzissa anscheint immer noch wollte, dass sei Kleider anzog. Gut das Kleid sah an sich gar nicht so schlecht aus. Schlicht schwarz und fast Bodenlang. Einige silberne Streifen verliefen spiralförmig vom Brustansatz bis auf den Boden. Die Träger waren sehr dünn. Dazu eine Art Mantel der aus einem dünngewebten silbernen Netz bestand. Seufzend zog sie es an und ging auf den Flur hinaus. Wenn sie sich recht erinnerte musste sie nur die Treppe hinunter und dann rechts der Nase entlang. Kurz später war sie auch an der Tür angekommen und klopfte leicht an, bevor sie die Tür öffnete. „Guten Morgen, gut geschlafen?“ wurde sie gleich von Tom begrüßt und auch Lucius drehte sich zur Tür um. „Gut aufgewacht.“ Erklang es in den Köpfen aller Anwesenden. So hoben jetzt auch Severus und Narzissa den Kopf, aus ihrer Unterhaltung wieder aufgetaucht. Severus setzte gleich ein freundliches Lächeln auf. „Ich hab doch gewusst, dass dir die Kleidung stehen würde. Dreh dich mal.“ Kam Narzissa auf sie zu. Anne tat ihr den gefallen, da sie sah wie Narzissa‘s Augen zu Leuchten begangen. „Ich kenne genug kleine Mädchen die sich sehr gerne in so wunderschöne Kleider stecken lassen würden, Mrs. Malfoy.“ „Daraus schließe ich, dass dir das Kleid nicht zusagt.“ „Mrs. Malfoy es ist nicht das Kleid. Es sind Kleider im Allgemeinen und auch Röcke. Ich Mag sie nicht. Allerdings muss ich sagen dass mir der Mantel sehr gut gefällt. Was ist das für ein Stoff? Er fühlt sich so leicht an und hält doch warm.“ „Oh das ist einer der Besten. Sehr edel und sehr selten. Der Stoff hat die Eigenart sich der Umgebungstemperatur anzupassen.“ „Und dann darf ich so etwas tragen? Danke.“ Gleich mit einem viel respektvolleren Blick betrachtete Anne das Geflecht des silbernen Stoffes. „Setzt dich. Tinka wird dir gleich etwas zu essen bringe.“ „Solange es kein Kürbissaft ist.“ Grummelte Anne in den Köpfen der anderen. „Ich denke Tinka wird dir schon das richtige bringen. Heiße Schokolade und Buttertoast.“ Zwinkerte ihr Severus zu. „Woher?“ „Ich habe Augen im Kopf.“ „Das habe ich nie bezweifelt.“ Lächelte sie ihn an. „Dann versteh ich jetzt auch warum im Sommer dein Teller meist noch voll war.“ Sinnierte der Hausherr. „Da war es ehrlich gesagt zu viel. Es war gut, das kann ich nicht abstreiten aber zu viel, davon hätte ich zwei Tage essen können und wäre am dritten noch Satt.“ „Das klingt ja vielversprechend.“ Erwiderte Lucius sarkastisch. „Nicht viele Menschen sind mit Reichtum geplagt.“ „Aber viele haben Geheimnisse.“ Daraufhin schenkte sie Lucius einen spöttischen Blick und sagte nichts mehr dazu. In Ruhe verspeiste sie den Toast und hielt in Gedanken versunken ihre Tasse. „Wo bist du?“ holte Severus sie sanft zurück. Er saß neben ihr, was sie doch verwunderte. Tom und Lucius sowie seine Frau waren schon gegangen. „Weg“ „Das hab ich mitbekommen. Und wo genau?“ „Ich… wie bin ich gestern hier her gekommen?“ „An was erinnerst du dich noch?“ „Sie haben irgendwie gestritten, glaube ich und ich bin auf den Gang gegangen. Und dann bin ich mir nicht sicher ob es nur ein Traum war.“ „Ein Traum?“ „Wenn es einer war, dann war er auf alle Fälle schön. Bille war dort. Und sie erwartet Kinder. Sie strich mir wie früher durch die Haare und erzählte etwas von ihrem Leben.“ „Bille? Eine blonde Frau? So groß wie ich? Ungefähr Mitte 20?“ „Ja, sie müsste jetzt 23 sein. War es doch kein Traum?“ „Ich fürchte nicht. Du hast es dir auf ihren Bauch bequem gemacht und bist eingeschlafen.“ „Dann hab ich bestimmt einen schlechten Eindruck hinterlassen.“ „Das würde ich nicht sagen. Lediglich mein Ruf als Griesgram hat etwas gelitten.“ „Tut mir leid.“ „Möchtest du sie nochmal sehen? Diese Bille?“ „Wenn ich darf.“ „Ich sollte eher fragen ob ich dich Begleiten darf, heute Nachmittag Sie hat uns Eintrittskarten zu einer Vernissage gegeben.“ „Oh! Das ist interessant. Mhm Sir? Habe ich Mr. Malfoy verärgert vorhin?“ „Das steckt er schon weg. Er hat ja auch nicht gerade Nett reagiert oder?“ „Darf ich noch etwas in die Bibliothek?“ „Sicher. Ich hol dich wenn wir losgehen. Hast du Lust die große Bibliothek zu sehen?“ „Nein die andere reicht. Da war ein Buch das ich gern weiterlesen würde.“ „So was denn für eins?“ Severus war derweil aufgestanden und hielt der Dame die Tür auf. Sie ging voran und richtete ihre Schritte auf den Flügel den sie schon im Sommer betreten hatte. „Es ist mir ein wenig Peinlich das zu sagen.“ „Es ist ja nicht so, dass es jeder hören kann.“ „Ein Kinderbuch aus dieser Welt.“ „Märchen? Interessante Wahl. Nun ich hole dich nachher ab.“ Anne ging gleich in die Reihe in der sie das Buch das letzte Mal gesehen hatte und setzte sich dann auf das Fensterbrett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)