Bad Romance von abgemeldet (I don't want to be friends) ================================================================================ Kapitel 7: Träume Deuten ------------------------ Ich dachte, ich hätte gewinnen können. Alles an ihm. Doch ich hatte mich getäuscht. Ich war nun schon drei Tage wieder zu Hause und David meldete sich nicht. Ja, wir hatten uns vertragen und ich war länger geblieben, als ich wollte. Doch nun rief die Arbeit und er. Er meldete sich nicht. Ich wollte mich nicht aufdrängen, fragte aber jeden Tag bei Chris nach, ob er mich vermissen würde. Laut ihm, tat er es und er saß genauso oft vor dem Handy, unschlüssig, ob er mich anrufen sollte. An was für einem Punkt waren wir angekommen, dass wir kein ungezwungenes Gespräch mehr führen konnten? Ich wusste es nicht, aber ich schreib mir den Schmerz wieder von der Seele. Immer und immer wieder. Wenn ich einschlief sah ich sein Gesicht. Ich dachte an ihn und wünschte mir, er wäre hier. An meiner Seite. Nur eine kleine Weile. Er würde mich im Arm halten, ich würde ihn im Arm halten. Doch, ich denke nicht, dass ich es je wieder tun würde. Vielleicht war der süße Schmerz ein Vorbote, einer schmerzhaften Trennung. Ich weinte leise in mein Kopfkissen. Und schon wieder dachte ich im Zusammenhang mit David an Trennung. Nur dieses Mal endgültig. Ich hatte in dieser Nacht einen Traum. Einen schrecklichen Traum, der mich dazu bewegte endlich zum Handy zu greifen und meinen Freund anzurufen. „..ja?“ Ich hörte, dass er müde war. Schuldbewusst biss ich mir auf die Lippe, denn ich hatte ihn aufgeweckt. „..David?“ ich bemerkte, dass meine Stimme zitterte. „Was ist los, Süße?“ Er gähnte und ich musste leicht lächeln. Das war mein David. „.....“ „Alptraum?“ „Ja.“ Ich hörte, wie er sich aufsetze oder sich zumindest anders hinlegte. Ich selbst hatte das Licht an und saß in meinem Bett. „Willst du mir erzählen worum es ging?“ „Wenn du es hören willst.“ Man meinte fast ihn sanft lächeln zu sehen. „Natürlich. Danach wird es dir besser gehen.“ Ich holte tief Luft. „Ich war auf einem Friedhof und ganz in schwarz gekleidet. Vor mir jedoch stand ein Pfarrer und er lächelte Es waren keine anderen Menschen anwesend und als ich auf die Grabsteine blickte waren da die Namen unserer Familien und unserer Freunde eingraviert. Dann sah ich dein Grab und ich fing an zu weinen. Dann ertönte Hochzeitsmusik und urplötzlich war ich in einer Kirche, doch wieder war keiner da. Plötzlich erschien ein Skelett und nahm meine Hand. Ich wusste das du es warst, aber...“ Ich holte kurz Luft. „Und dann haben wir geheiratet. Dann sagtest du „Ich nehme dich jetzt mit in das Totenreich“ und gingst mit einem Dolch auf mich los .Dann bin ich aufgewacht.“ „Also wenn ich sterben sollte, würde ich dich nicht nachholen wollen, Schatz, das weißt du?!“ „ja.“ „Siehst du. Und heirate will ich dich vorher. Mach dir keine Kopf. Es war einfach ein blöder Traum, okay?“ „Okay.“ „Siehst du. Und nun kuschelst du dich in deine Decke, stellst dir vor, ich wäre bei dir und schläfst wieder, okay? Und wenn du nochmal einen bösen Traum hast, ruf mich wieder an, okay?“ „Ja, Danke.“ Ich schlief die weitere Nacht ruhig. Am nächsten Morgen weckte mich ein Anruf von Chris. „David hat erzählt, du hättest ihn wegen eines 'dummes, blöden Traums' gestört heute Nacht?“ „Hat er das so gesagt, Chris?“ Schweigen am anderen ende der Leitung. „Nicht direkt. Timo hat ihn heute morgen früh geweckt und er hat ihn angemotzt. Du weißt, wie er da drauf ist.“ Nun schwieg ich. Es verletzte mich auf eine Art, obwohl ich wusste, dass David so war. „Willst du mir den Traum erzählen Sel?“ Ich erzählte Chris nach einigem zögern das, was ich geträumt hatte. Längere Zeit danach schwieg er, bis er wieder das Wort ergriff, hatte ich beinahe vergessen, das wir telefonieren. „Hast du dir schon eine Deutung überlegt, Sel? Eine Deutung, für deinen Traum?“ „Nein, wieso?“ „Weil Träume immer eine Bedeutung haben, so teil uns unser unterbewusst sein mit, was wir wollen. Wir verarbeiten dort Sachen und Träume geben sie dann wieder. Überlege dir, Sel, was könnte dieser Traum für dich bedeuten?“ Als ich auflegte war ich verwirrter, als zuvor. Ich reckte und streckte mich und versuchte nicht mehr na das Thema zu denken. Träume deuten. Brauchte ich nicht. Ich liebe David und damit Punkt! Es wird niemals anders sein, hoffte ich zumindest. Ich kochte mir einen Kaffee und verfluchte mein Gehirn dafür, dass es mir eine solch schreckliche Nacht gegeben hatte. Ich duschte mich ausgiebig und zog mich an. Zu Terminen sollte man nicht nur Top gestylt, sondern auch pünktlich erscheinen, weswegen ich immer früh genug aufstand. Dank Chris sogar noch früher, dass ich in aller Ruhe mich fertig machen konnte und losfahren konnte. Meine Arbeit liebte ich, denn meistens konnte ich bei David sein. Aber ab und zu musste ich halt mal die Texte, die ich schrieb, auch an die Künstler bringen. In den nächsten Tagen hatte ich Termine bei drei Plattenfirmen und mit mindestens 10 Künstlern, die mindestens an ein oder zwei Texten interessiert waren, oder vielleicht sogar ein ganzes Album wollten. Manchmal beneidete ich meinen Freund schon, der einen super Texter in der Band hatte und mich nicht brauchte. Aber auch Songwriter müssen ihren Lebensunterhalt verdienen. Am Abend war ich total geschafft, aber glücklich. Am schwierigsten war nicht das Texten, sonder die Verhandlungen mit den Managern. Aber ich ging immer mit dem heraus, was ich wollte. Auch, weil ich sehr gut war. Viele Top-Hits derzeit stammten aus meiner Feder und inzwischen rissen sich manche um mich. Ich bekam Dankeseinladungen zu Galas oder Festen. Ich wurde auf Konzerte eingeladen. Bei vielen hatte ich David mitgenommen und ihm ermöglicht Kontakte zu knüpfen. Er hatte es nie ausgenutzt. Und dafür liebte ich ihn. Als ich ins Wohnzimmer kam, erschrak zuerst. Dann erkannte ich die vertrauten Gesichtszüge meines Freundes und lächelte. Eigentlich sollte er nicht hier sein, sondern in Berlin und arbeiten. An ihrem neuen Album. Vielleicht hat Chris ihm von unseren Gespräch erzählt, was mich wieder darüber nachdenken ließ, wie man diesen Traum deuten konnte. Vielleicht hatten die Anderen ihn aufgezogen. Oder er hatte mich einfach nur vermisst. Er schlief und ich musste leise lachen, als ich bemerkte, was auf dem Tisch lag. Meine Lieblingspralinen, sowie sein Geldbeutel, Handy, Block, Plektrenbeutel und sein übliches Chaos. Das war mein David. Ich legt mich zu ihm aufs Sofa und stellte meinen Wecker für den nächsten morgen. Dann schloss ich meine Augen, bereit ins Reich der Träume zu gelangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)