Bad Romance von abgemeldet (I don't want to be friends) ================================================================================ Kapitel 4: An deiner Seite, nur eine Weile ------------------------------------------ Es gibt ein Lied, von Tokio Hotel, was ich wirklich mag. Nicht, dass ich die anderen Lieder nicht auch gerne hören würde, aber dieses mag ich besonders. Es erinnert mich an Chris. Wenn David es wüsste, würde er vermutlich aus rasten. 'An deiner Seite' ist für mich das Lied zu Chris. Zu unserer Freundschaft. Er wusste das und fand es süss, nachdem er es gehört hatte. Es geht darum, dass die Person da ist, egal, was ist, wenn die andere Person es will. Das Zeichnet Freundschaft aus, keine Liebe. Liebe ist, wenn man mit einer Person streiten kann – Streit tat einer Freundschaft nicht gut, einer Liebe konnte er es sehr wohl. Finde zumindest ich, auch wenn Leute anderer Meinung sind. Jedenfalls liebte ich dieses Lied. Und eben jenes Lied hörte ich, als ich an Chris Zimmertür vorbei ging aus seinem Zimmer kommen. Er hörte es eigentlich nur, wenn er traurig war. Ich stelle schnell meine Sachen in Davids Zimmer, gab ihn einen Kuss, nickte Timo zu und verschwand ebenso schnell wieder Richtung Chris. David würde das verstehen. Das Lied, das ich mich David verbinde ich 'Heilig' – ebenfalls von Tokio Hotel. Zu versuchen ein Lied von seiner Band mit ihm zu verbinden, das geht irgendwie nicht. Warum konnte ich ihm bisher auch nicht erklären. 'Heilig' mag er so wie so nicht, aber ich denke doch, dass es zu ihm einfach passt. Mein Lied für ihn. „Was ist los, Großer?“ Ich hatte mich auf mein Bett gesetzt und die Türe abgeschlossen. Sicher war sicher. „Nichts.“ Er log. „Komm schon, erzähl es mir. Oder ich kitzel dich aus.“ Seufzen. Ich kenne das, wenn er nicht reden will. Vielleicht hatte er wieder mit David Streit und will nicht, dass ich sauer auf ihn bin. Ich finde es toll, dass er nicht will, dass ich wegen ihm Streit habe. Wieder sein seufzen. „Es ist nur...ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.“ Okay, wohl doch kein Streit mit meinem Freund. Gut für mich, gut für David, schlecht für Chris, weil das Problem so wohl viel schwerwiegender sein kann. „Ich...ich bin mir nicht sicher, aber. Ich glaube ich bin verknallt.“ Erstaunt zog ich meine Augenbrauen hoch. Chris Interesse zu gewinnen war äußerst schwer. „Nun sie ist ein Fan. Zumindest glaube ich das.“ Oh, daher wehte er Wind. Er war unsicher und hatte Angst. Wie ein normaler Mensch. Aber Christian Linke hatte Angst enttäuscht zu werden, wie schon einmal. Wie schon mehrmals. „Und warum redest du nicht mit ihr?“ „Weil...keine Ahnung. Schwer zu erklären.“ „Ach so. Pass auf, beobachte sie weiterhin, Chris und guck sie dir genau an. Vielleicht kannst du ja mal Jan auf sie ansetzten und gucken wie sie reagiert? Oder David. Oder Juri, oder Frank“ Den Blick den er mir zuwarf war eine Mischung aus 'du bist verrückt, aber ja auch mit David zusammen' und 'geniale Idee'. „Meinst, dass die das tun würden?“ Ich lächelte und stand auf. David vermisste mich bestimmt schon. „Wenn du ihnen die Sache erklärst bestimmt, Chris.“ Er hatte sich aufgesetzt und starrte auf den Boden. So wie er da hockte, wirkte er wie ein kleiner Junge, der allein war und nicht den Weg wusste, den er nun gehen sollte. Ich umarmte ihn spontan. „Du schaffst das, Chris. Da bin ich mir sicher.“ Er erwiderte, während er aufstand. Es war etwas umständlich, aber am Ende klappte es doch. Ich war zwar hoch gehoben worden, aber das störte mich gerade nicht sonderlich. „Du schaffst das, okay?“ „Mhh.“ Vorsichtig, wie als wäre ich Porzellan ließ er mich runter und schloss die Türe auf. „Dein Freund vermisst dich sicherlich, ich geh zu Jan.“ Er streckte mir die Zunge raus, während ich das Lied an seinem Laptop ausgemacht hatte. Immerhin ging es ihm besser. Dann ging ich wieder zu meinem Schatz. Und fand ein erschreckendes Bild vor, Timo hatte sich wohl in seinem Bett verkrochen und schrieb etwas, wohl einen Songtext, während David dabei war meinen Koffer auszuräumen. Ich fand es nett, dass er das für mich tat, aber dass er dabei meine ganze Unterwäsche begutachtete und diese Kommentierte, lenkte nicht nur Timo ab, er tat es in einer Lautstärke, die ich bestimmt nicht für leise hielt. „Also wie man so was tragen kann, Ti...“ „DAVID LAUDEN BONK!“ Erschrocken zuckte er zusammen, ich wurde nicht schnell laut, aber gewisse Situationen erfordern gewisse Maßnahmen. „Ich kann meinem Koffer selber ausräumen, kapiert?“ Ja, ich war gerade zickig, was er wohl auch noch lustig fand. „Och Schatz.“ „Hau ab, raus und komm erst wieder, wenn du verstanden hast, warum ich sauer bin.“ „Aber...“ Raus!“ „Das ist mein Zimmer...“ „RAUS!“ Schwer atmend stand ich nun hier, Timo starrte mich an, als ob ich ein Alien wäre. Aber David war da, wo er hingehörte .Draußen. „Schatz bitte.“ „Hau ab.“ Ich machte mich daran meine Kleidung, insbesondere meine Unterwäsche, wieder ordentlich zu machen und einzuräumen. „Alles okay?“ „Ja!“ Timo sprach auf meine patzige Antwort nicht weiter mit mir, aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich fand die Stille sogar recht angenehm. Am Abend hatte sich alles wieder ein geregelt. David hatte sich entschuldigt und Timo hatte sogar zwei Songtexte fertig gekriegt. Dafür gönnte er sich auch eine Falsche Bier. Ein ekeliges Getränk, oder wie Timo sagen würde 'edles Gesöff'. Mir unverständlich. Ich hatte Davids Entschuldigung angenommen. Chris saß mit leicht genervten Gesichtsausdruck neben Jan, der ihn wohl mit etwas bestimmten ärgerte. Und ich konnte mir sogar denken mit was. Frank und Juri waren nicht da, die waren bei ihren Familien. Später im Bett kuschelte ich nur mit David, wohl auch, weil er ein schlechtes Gewissen wegen seiner Koffer-ausräum-Aktion hatte. Mich störte es weniger, doch ich spürte deutlich, dass er ein paar Probleme hatte, sich zurück zu halten. Timo schlief mit in Chris Zimmer, wo wir eben noch eine kleine Sitzung zu Chris Problemchen hatten. Mein Freund hatte nur gegrinst und Timo direkt los gefragt. Und nun lag er hier und wollte mehr, als nur kuscheln und sagte nichts. Ich liebte solche Momente, wenn er sie nicht zerstören wollte und sie waren perfekt um ihn zu ärgern. Ich kuschelte mich extra näher an ihn und bewegte mich oft. „Schatz?“ Murmelte er nach einer Weile. „Mhh?“ „Lässt du mich mal eben auf Klo?“ „Warum?“ „Damit wir weiter kuscheln können.“ „Schatz, das ich vollkommen okay, und wir haben heute schon genug gekuschelt. Außerdem weiß ich, wie sehr du mich vermisst hast.“ Wer sagt denn, dass Frauen nicht auch mal Sex haben wollen? Ich hatte ihn natürlich nicht ins Bad gelassen. Aber er hat auch nichts gemacht, was ich nicht wollte. Es war eine Nacht gewesen, die mir gezeigt hat, wie viel er bereit ist aufzugeben, oder zu lassen, damit ich glücklich bin. Ich liebe ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)