Die Herumtreiber von DhalaElenaAngel (und warum man sie nicht ärgern sollte) ================================================================================ Kapitel 15: Schickanen ---------------------- Wie immer warf Harry erleichtert und erschöpft seine Tasche in die erstbeste Ecke. Er würde erst nach einer Pause mit den Hausarbeiten beginnen und er war sogar froh, dass die anderen Beiden ihn vom Quiddichteam genommen hatten, er war sich sicher, spätestens jetzt hätten sie ihn ohnehin ohne Rücksicht auf irgendwas einfach raus gemobbt. Das gesamte Team hatte nämlich verkündet, dass sie ihn eh nicht haben wollten. Ein Lehrerliebchen, eine Slytherinhure. Das war so was wie sein neuer Spitzname und leider sahen das einige als Einladung, ihn zu benutzen, für alles, was ihnen so einfiel. Er hatte sich angewöhnt, sehr, sehr vorsichtig an dunklen Ecken vorbei zu gehen, vor allem, da er weder Sev noch Lucius die vielen blauen Flecken hätte erklären können. Manchmal wollte er nichts mehr, als den Beiden alles zu erzählen, aber er hatte Angst, was die Beiden dann tun würden, er wusste, sie liebten ihn sehr und eben das war in dem Fall das Problem. Er hatte gelernt, dass Vieles, was die Beiden anging, eine Maske war, so, wie sein falsches Lächeln. Sev war nicht so ruhig, wie er meist tat und Lucius stand nicht über den Dingen und wenn es um ihn ging, neigten Beide zu Kurzschlussreaktionen. Vor vier Wochen hatte Severus zwei Jungen erwischt, die ihn verhexen wollten, weil er sich geweigert hatte, ihnen sexuell gefällig zu sein, was mit Hogsmeadeverbot für die gesamte Schule für vier Monate geendet hatte. Was natürlich ihm in die Schuhe geschoben worden war. Ohne Draco, Ron und Hermine traute er sich kaum noch auf die Gänge. Und Draco war... schwierig. Seit das Schuljahr begonnen hatte, war er wieder der Eisprinz von Slytherin, der einen Ruf zu verlieren hatte und so benahm er sich eben oft, ohne es selbst zu merken. Daher war Harry außerhalb des Unterrichtes kaum draußen. Er blieb hier oben, auch, wenn Sev und Luc gerade nicht da waren. Er konnte lernen und lesen und andere Dinge machen, das reichte ihm und es war ihm lieber, als die lächerlichen Streitereien. Den Anderen war nicht klar, wie sie ihn verletzten. Ja, er war verlobt, aber er wusste, dass er nicht der Einzige war. Mehrere der Reinblüter, in allen Häusern, waren verlobt oder versprochen. Einer aus Slytherin hatte eine Gefährtin unter den Veela, mit der er auch in den Ferien zusammen lebte, aber ihm gönnte man es einfach nicht. Weil die, mit denen er verlobt waren, ein Lehrer und ein Direktor waren und weil er jetzt schon mit ihnen zusammenlebte. Sie dachten, so verdiente er sich seine seit Neuestem gute Noten. Dabei war es der Tränkelehrer von Durmstrang, der seine Aufsätze korrigierte und die Prüfungen abnahm. Aber was zählten schon Tatsachen in einem Feindbild? Denn er wurde immer weiter an den Rand gedrängt, vor allem, weil jemand in einer Zeitung geschrieben hatte, dass er nicht kämpfen wollte, wie es seine Pflicht wäre. Der Mann, der das Interview gegeben hatte, war verschwunden. Wohin wollte Harry nicht wirklich wissen und er wusste auch, wer es gewesen war. Mit Sicherheit. Lucius, Siri, Remus und James. Mit Sev. Irgendwas hatten sie gedreht. Wie immer, wenn man ihm weh tat. Was der Grund war, warum er im Grunde seine Peiniger schützte. Um die Anderen vor so etwas wie einem Aufenthalt in Askaban zu bewahren. Doch er war so müde... wie er das noch fast zwei Jahre aushalten sollte, war ihm ein Rätsel. Manchmal fühlte Harry sich wie ein Tier im Käfig. Aber wenigstens war bald Weihnachten und Lucius hatte versprochen, dass sie das im Manor feiern würden. Sozusagen das erste Mal als eine kleine Familie. Auch, wenn am Weihnachtsmorgen auch seine Großeltern, Siri, Remus und sein Vater da sein würden. Denn es waren noch einige Dinge über die Verlobung ans Licht gekommen, die eigentlich ja gar keine war. Offiziell waren sie im Grunde verheiratet, nur eben ohne Zeremonie. Darum galt es offiziell noch als Verlobung. Aber es war mehr, das konnte er auch spüren. Seine Magie hatte sich etwas verändert und inzwischen schliefen sie regelmäßig miteinander. Was Harry liebte. Es war toll und er verstand alle, die immer wieder in dunkle Ecken verschwanden. Er merkte auch, dass er sehr, sehr unruhig wurde, wenn sie länger getrennt waren oder er länger nicht mit einem der Beiden geschlafen hatte. Er brauchte die Nähe und die Liebe der Beiden, mehr, als irgendwas anderes. Was sich ja schon gezeigt hatte, als sein Vater versucht hatte, sie zu trennen. Müde ließ Harry sich auf seinen Sessel sacken. Da saß er immer, wenn er noch allein in der Wohnung war. Eigentlich war es der des Tränkemeisters, doch er hatte ihn für sich in Beschlag genommen. Er musste etwas abschalten, bevor er sich an die Hausaufgaben machen würde. Was Harry nicht bemerkt hatte, waren die Blicke. Severus hatte Lucius angefloot und ihn gebeten, da zu sein, wenn der Jüngere kommen würde, weil der Tränkemeister das Gefühl gehabt hatte, dass etwas nicht stimmte. Aber er selbst musste dringende Tränke für einen Fall in St. Mungos herstellen. Also hatte Lucius eine Sitzung sausen lassen. Sie war ohnehin nicht wirklich wichtig gewesen, es ging um eventuelle Nachfolger und es wurden nur drei Leute diskutiert, die er auch noch selbst vorgeschlagen hatte, unter Anderem Remus Lupin, der durch seine Worte ein Favorit war. Sein Wort galt dort eben doch noch viel, solang sein Name und sein Geld mitspielten. So hatte Lucius von Anfang an beobachten können, wie der Grünäugige durch sein Büro herein gekommen war und die Tasche in ein Eck geworfen hatte, bevor er sich, vollkommen erschöpft, in Severus’ Sessel fallen ließ. Oh, er wusste, dass es für Harry nicht einfach war, er war nicht taub und die Geister und Gemälde dienten immer dem Direktor. Er wusste von den Beleidigungen und dem Ausschluss aus der Gemeinschaft und auch von einigen Übergriffen, die damit zusammenhingen, dass Harry mit ihnen zusammen war. Doch er hatte bis heut nicht gewusst, wie stark es den Anderen offensichtlich mitnahm. Harry verbarg diese Art Gefühl immer noch oft und auch Sev war es nur aufgefallen, weil der Grünäugige in den letzten Tagen besonders geklammert hatte. Dummerweise war er gerade in dem Zeitraum sehr, sehr oft unterwegs gewesen. Auch zu dummen Zeiten. Sonst wäre es ihm auch aufgefallen. Gerade schloss Harry die Augen, rollte sich etwas weiter in sich zusammen. Er schien um Kraft zu ringen, sich überhaupt aufzuraffen um was zu tun. Es war ein kleines Wunder, dass er seine Noten gehalten hatte. Leise trat er aus dem Zimmer, in dem er sich aufgehalten hatte, setzte sich auf die Sessellehne und strich über Harrys Haare. Erschrocken sah Harry auf, als er die Finger in seinen Locken spürte, doch dann legte er seinen Kopf einfach auf den Oberschenkel des Anderen. Er wusste, er war verratzt. Lucius würde es aus ihm raus holen, ob er reden wollte, oder nicht. Im Moment war er nur unangebracht froh, nicht allein zu sein. Hatte er es also doch nicht so gut versteckt, wie er es gedacht hatte. Eine ganze Weile lang sagte Lucius gar nichts, er strich weiter über Harrys Haare, sah zu, wie der sich langsam entspannte. Aber ja, er hatte ertappt ausgesehen. Und auch erleichtert. Doch – wenn etwas nicht stimmte, warum hatte Harry es ihnen nicht einfach gesagt, statt es mal wieder in sich rein zu fressen? „Was war los?“, fragte Lucius schließlich, froh, dass es wenigstens kurz vor Weihnachten war, so, dass sie das Ganze vielleicht in Ruhe ordnen und ändern konnten. Er hörte nicht auf, durch die Haare zu streichen. „Nichts Besonderes,“ murmelte Harry. „Und nichts Besonderes macht dich so fertig?“, fragte Lucius ruhig. Er hatte gelernt, Harrys Euphemismen zu lesen. Er sah, wie der Grünäugige sich etwas bewegte, hob dann eine Augenbraue und schob den Ärmel am rechten Arm zurück. Abdrücke. Blau unterlaufene Abdrücke von einer Hand. „Was war los?“, fragte er erneut, immer noch ruhig, aber dieses Mal drängend. Warum hatten sie bisher nichts gesehen?! „Sie... lassen mich einfach nicht in Ruhe,“ wich Harry erneut aus. Er wollte es nicht auf den Punkt bringen. Auch, wenn er wusste, dass es unumgänglich sein würde. „Harry,“ ruhig hob Lucius dessen Kopf an, brachte ihn dazu, sich aufzusetzen, hob ihn dann einfach hoch und trug ihn zum Sofa. „Ich sehe, dass da mehr ist. Also noch mal, was machen sie und warum haben wir bisher nie blaue Flecken gesehen?“ „Sie...“, Harry stockte, sah auf, bevor er seinen Kopf an der Brust des Anderen vergrub. „Du... musst mir versprechen, dass du nichts Dummes machst,“ verlangte er leise. „Ich.. will nicht, dass wir... noch mal getrennt werden..“ Denn das würde Harry schlicht nicht ertragen, das wusste er. „Sie können uns nicht trennen, das kann niemand,“ betonte Lucius ruhig, doch langsam schwante ihm Übles. Wie kam der Jüngere nur immer wieder auf so was?! „Also, was ist nun schon wieder los gewesen?“ Es war so frustrierend! Warum konnte die Welt den armen Jungen nicht endlich mal in Ruhe lassen?! Hatte er wirklich nicht genug mitgemacht!? „Sie... sagen, wenn ich... mich schon für... euch prostituiere... kann... ich es auch für sie tun...“ „Was?!“, fuhr Lucius auf und es war tatsächlich nur das Gewicht auf seinem Schoß, dass verhinderte, dass er aufsprang. „Wer?!“, verlangte Lucius sofort zu wissen, strich über die Blessuren. Oh, in ihm kochte es. Das war also der Grund, warum Harry mit gesenktem Kopf herumschlich! „Du... würdest nur zu ihnen rennen und was Dummes tun!“ „Mehrere?!“, Lucius spürte, wie er von einer schier unglaublichen Wut gepackt wurde. Und auf ein Mal war ihm durchaus klar, was in Harrys Kopf ablief. Er drückte den Jungen fester an sich. „Wer? Ich will ihre Namen.“ „Und...was machst du dann?“, fragte Harry ängstlich. „Ich bringe sie nicht um, wenn du das meinst, aber... ich habe meine Mittel und Wege, um ihnen das Leben zur Hölle zu machen – legal, nebenbei bemerkt. Harry, das waren versuchte Vergewaltigungen! Das ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte! Was, wenn mal nicht irgendwer vorbei kommt und du entkommen kannst?! Daran will ich gar nicht denken!“ Harry kuschelte sich enger an den Älteren. „Aber... es würde nicht aufhören, dann... sind es Andere, die...“ „Denen ich dasselbe antun werde,“ gab Lucius ruhig zurück. Oh, er kochte, unsäglich. Und er würde sich rächen, aber wie! „Und jetzt gibst du mir ihre Namen, Häuser und beschreibst sie mir. Den Rest übernehme ich und ich verspreche, ich werde nichts tun, was illegal ist oder was dazu führen könnte, dass du allein bleibst.“ Er küsste den Grünäugigen sanft, strich über dessen Wange. „Das würden Sev und ich dir nicht antun.“ Harry atmete wirklich auf. Er hatte Angst gehabt, dass einer der Beiden übertrieben hätte und er wusste, bei Sev hätte er noch mehr davon ausgehen müssen. Lucius reagierte da dann doch etwas vernünftiger. Er sackte zusammen, die Anspannung ließ etwas nach. „Ich... geb dir die Namen,“ murmelte er. Er wusste, es würde weiter gehen, aber vielleicht waren es dann nicht mehr so viele. „Wie kommt es, dass wir nie blaue Flecken gesehen haben?“ „Sev.. hat eine Creme im Badezimmerschrank,“ nuschelte Harry, der erst mal nicht mehr reden wollte. Lucius seufzte. Ja, das war der Nachteil mit einem Tränkemeister: massig Heilmittel, die man benutzen konnte, um Kleinigkeiten zu verstecken. „Das nächste Mal will ich das wissen und Sev auch. Er hat sich wirklich schon Sorgen gemacht. Und wie gesagt, das ist was sehr, sehr Ernstes.“ Eine Weile ließ er Harry noch hier liegen und etwas dösen, dann aber forderte er ruhig die Liste, die er dieses Mal auch bekam. Er küsste den Jüngeren: „Willst du etwas schlafen?“, fragte er leise. Harry schüttelte den Kopf. „Ich... muss Hausaufgaben machen,“ erklärte er nur. Er mochte es nicht zu schlafen, wenn keiner der anderen Beiden da war. Dann hatte er doch wieder nur Angstträume, dass einer von ihnen, Sirius, Remus oder James sterben würden. Lucius runzelte die Stirn. Er hätte Harry auch für den nächsten Tag freigestellt, aber er wusste, dass der Jüngere das nicht wollte. Eine Extrabehandlung, die die Gerüchteküche nur noch mehr anheizen würde. Er musste mit Sev, aber auch mit seinem eigenen Sohn reden. Draco sollte Harry nicht aus den Augen lassen, zumindest bis das hier geklärt war. Im Grunde wollte er den Jüngeren nun noch weniger allein lassen, aber er musste. Nun, er würde Sev hoch schicken, so einfach war das. Sanft hob er Harry von seinem Schoß, küsste ihn noch ein Mal. „Mach dir keine Sorgen, ich bin heut Abend wieder da...“ Harry nickte einfach. Er sah zu, wie der Blonde ging, beherrscht, aber er strahlte unglaubliche Wut aus. Er konnte nur hoffen, dass Luc sich im Griff haben würde. Auch um sich abzulenken holte er seine Schulsachen und machte sich an die Hausaufgaben. Er wusste nicht, wie lang es dauerte, bis er eine Hand sah, die ihm das Buch abnahm, in dem er nicht wirklich las. Denn er konnte sich nicht konzentrieren. Er sah auf. „Sev....“ Der Tränkemeister hatte zwei Stunden gebraucht, bevor er hoch gehen konnte, ohne sich anmerken zu lassen, wie unendlich sauer er war. Er wusste, es war besser gewesen, dass Lucius ihm die Liste nicht gezeigt hatte. Er hätte diese Kinder direkt ins nächste Leben geavadat. Er trat zu Harry, nahm ihm das Buch ab, dass der schon seit Minuten anstarrte, ohne auch nur ein Mal eine Seite umzublättern, hob ihn hoch, setzte sich auf seinen Sessel und den Grünäugigen auf seinen Schoß. „Wie lange geht das schon?“, fragte er einfach. Harry zuckte mit den Schultern. „Seit Beginn des Schuljahres.“ „Und da sagst du nichts?!“ „Ich... wollt doch nur nicht, dass ihr... was Dummes macht und dann... weggesperrt werdet! „Ich...!“ „Schhh,“ sanft strich Severus durch Harrys Haare. „Glaub mir, Lucius’ Rache wird trotzdem grausig sein. Auch, wenn sie legal ist.“ Dass er selbst erst mal durchgetickt wäre, leugnete er in keiner Weise. Er sah, dass der Grünäugige seine Hausaufgaben gemacht hatte, hielt ihn weiter fest. „Du solltest aufhören, dir immer so viele Gedanken zu machen. Wir sind dafür da, um dir zu helfen, aber das können wir nicht, wenn du uns nicht sagst, was Sache ist.“ Der Rest des Abends verlief ruhig, auch, wenn Lucius erst nach dem Essen wieder zurückkam, als Harry schon im Bett lag, aber nicht schlafen wollte, weil er sicher sein wollte, dass der Blonde zurückkam. Er stellte keine Frage, was Lucius in die Wege geleitet hatte, er wusste, er würde es vermutlich schneller erfahren, als es ihm lieb war. Und erst, als auch Lucius ins Bett kam, war der Grünäugige bereit, zu schlafen, eng an sie Beide gekuschelt... „Oh man, Harry! Du machst aber auch nie halbe Sachen!“, stellte Draco nur fest. Sie waren gerade im Manor angekommen, um dort Weihnachten zu verbringen. Der Blonde wusste, er war durchaus etwas gemein zu Harry gewesen, doch er hatte auch keine Lust, seinen Ruf und seinen Stand in der Schule zu verlieren, nur, weil er auf ein Mal überfreundlich zu seinem neuen Stiefvater war. Es war schon schlimm genug, dass er eine Gryffindor als feste Freundin hatte...Dadurch hatte er etwas Abstand gehalten und auch gar nicht mitbekommen, wie man Harry behandelt hatte. Harry zuckte mit den Schultern, mehr tat er gar nicht. Er sah keinen Sinn darin, die Geschichte weiter breit zu treten. Erst heute, kurz bevor die Schüler in die Ferien entlassen worden waren, hatte Lucius zugeschlagen. Und das ordentlich. Er hatte den Anderen davon abhalten können, Draco vorher was zu sagen, war eben vor allem mit Ron durch die Schule gezogen. Aber heut Morgen hatte es dann gedonnert. Harry hatte schon die irrige Hoffnung gehabt, dass nichts mehr geschehen würde, er hatte zwischen Ron und Hermine am Frühstückstisch gesessen. Doch das Essen war nicht aufgetaucht und ja, in dem Moment hatte er gewusst, dass Luc mal wieder ein Exempel statuieren würde. Und so war es gekommen. Statt dem Essen war gleich eine ganze Staffel Auroren aufgetaucht – mit Siri und James an der Spitze. Harry hatte einfach nur seinen Kopf in den Armen vergraben. Nicht, dass es was genützt hatte, denn in dem Moment hatte er auch schon die Stimme des Blonden gehört. Die Namen der Fünf, die ihn immer besonders bedrängt hatten. Ein Junge ein Jahr über ihm aus Ravenclaw, drei Gryffindors und sogar ein Huffelpuff. Wohl dank der Angst vor Draco, seinem Vater und Sev kein Slytherin... Diese fünf waren von einigen Auroren gepackt und mitgezerrt worden, mit der Anschuldigung auf mehrfach versuchte Vergewaltigung und Schikanierung. Sie waren aus der Schule ausgeschlossen worden und warteten nun auf einen Prozess, der darüber entscheiden würde, ob sie ihre Magie behalten oder sie verlieren würden und als Squibbs weiter leben mussten. Was vor allem die beiden Reinblüter entsetzte. Ja, und dann hatte die Ausfragerei begonnen. Von allen Seiten. Warum er nichts gesagt hatte. Ron, sein Vater und Siri hatten so lang drauf rum geritten, bis Sev zu seiner Rettung geeilt war. Sie machten sich Sorgen – jetzt, wo es vorbei war. Harry hatte das Entsetzen in den Gesichtern der Anderen gesehen, die ihn auch abgefangen hatten. Dass er sich nun doch zu wehren schien. Vielleicht würde er nun wirklich Ruhe finden. Es wäre schön, sich nicht die ganze Zeit umdrehen zu müssen, um sicher zu sein, dass er nicht verfolgt werden würde. Doch nach der Ausfragerei war Harry auch mehr als dankbar gewesen, als Luc und Sev ihn geholt hatten. Ihn und Draco und Hermine. Also war es nur eine Atempause, bis es weiter gehen würde. Er sah zu Draco. „Lass es bitte,“ murmelte er. Severus legte eine Hand in Harrys Nacken, sah Draco streng an. Er war ohnehin enttäuscht, dass sein Patenkind von alledem nichts gemerkt haben wollte. „Lass ihn,“ knurrte er nur. „Ihr habt ihm genug Löcher in den Bauch gefragt!“ Er nahm Harry an der Hand, er hatte ja gesehen, wie ihm das Ganze zu schaffen gemacht hatte und er wusste ja nur zu genau, dass der Grünäugige ein ungesundes Mitleid für Leute hatte, die sich ihre Probleme eigentlich selbst zuzuschreiben hatten. „Komm, wir bringen deine Sachen weg...“ Erleichtert lief Harry neben Sev nach oben, sah zu, wie der Tränkemeister die Taschen wieder aus seiner Robe holte und vergrößerte. „Wann kommt Luc?“, fragte er leise. „Er kommt in etwa zwei Stunden nach, denke ich,“ erklärte er. Lucius hatte sich Sirius und James angeschlossen, um sicher zu gehen, dass diese kleinen Ratten, die Harry das Leben schwer gemacht hatten, so untergebracht wurden, dass sie merkten, was sie getan hatten! Er wäre am liebsten auch mitgegangen, aber Luc hatte gemeint, dass Harry jemanden brauchen würde, nachdem sie ihn nicht vorgewarnt hatten und nichts. Harry nickte, ließ sich auf das riesige Bett sacken und legte sich hin. Er war fertig. Die vielen Blicke, danach die Fragen, es hatte ihn fast seinen letzten Nerv gekostet. Er war erleichtert, als Sev sich einfach zu ihm setzte und über seine Haare fuhr. „Warum habt ihr nichts gesagt?“, murmelte er. „Weil wir wollten, dass du nachts schläfst,“ konterte Severus ruhig. Er hatte sich nur den Umhang ausgezogen und sich direkt zu Harry gesetzt. Er hatte ja beobachten können, wie viele Blicke den Jüngeren gelöchert hatten, wohl wissend, was der Grund für die Verhaftungen gewesen war, die sicher viel Staub aufgewirbelt hatten. Nun, er konnte sich schon darauf einstellen, wieder Zeitungen zu verstecken, da war er sich sicher. Denn man würde mit Sicherheit wieder an allem Harry die Schuld geben, dass er nun mal falsche Signale gesendet hatte. Harry erwiderte nichts. Die anderen Beiden kannten ihn eben doch zu gut. Er lag inzwischen fast vollständig auf Severus’ Schoß und merkte, wie die Spannung langsam nachließ. Er wusste, schlimm würde es erst werden, wenn es wieder in die Schule ging und er freute sich schon jetzt darauf, wenn es vorbei sein würde. Er hatte lang nachgedacht, über die Vorschläge von Sev und Lucius, darüber, bei Sev seine Lehre zum Tränkemeister zu machen und er freundete sich immer mehr damit an, denn nun, wo er sich konzentrieren konnte, sah er erst, was für ein guter Lehrer Sev war. Und es machte ihm Spaß. Es war etwas, das er sich vorstellen konnte, dem Anderen bei Tränken helfen und die Pflanzen pflegen, vielleicht Letzteres mehr, als das eigentliche Brauen. Und er konnte auch im Alltag immer bei den Beiden sein, ohne weg zu müssen, um zu studieren. Er wollte keine große Karriere, sondern einfach nur glücklich sein können. „Ah, weit seid ihr ja nicht gekommen,“ stellte Lucius amüsiert fest, als er wiederkam und die anderen Beiden auf dem Bett wiederfand. Draco und Hermine machten gerade einen Spaziergang über das verschneite Grundstück, aber die Beiden waren mal wieder im Bett. Aber das hatte er auch erwartet. Harry hatte vollkommen am Ende ausgesehen, als sie aufgebrochen waren. Er setzte sich dazu, neben Sev, strich Harry über die Haare und küsste den Tränkemeister. Severus hob eine Augenbraue, aber allein das dunkel-zufriedene Gesicht sagte ihm, dass es gut gelaufen sein musste. „Er war müde, siehste doch,“ gab er trocken zurück. Doch auch er lächelte hämisch. Harry lächelte müde, sah auf und kuschelte sich wieder zusammen. „Was machen wir morgen?“, fragte er. Er wusste ja, dass Lucius meist irgendwas vorbereitet hatte. „Hier in der Nähe ist eine Muggelstadt und da gibt es etwas, das nennt sich Weihnachtsmarkt, da wollten wir morgen hin. Es ist immer sehr nett dort,“ lächelte er. „Und schrecklich muggel.“ „Wirklich?“, fragte Harry, der sich aufrichtete. Seine Verwandten waren da oft hingegangen, er hatte nie mit hin gedurft. Manchmal hatte er aber aus der Ferne beim Einkaufen die Lichter gesehen. „Ah, du kennst es also," lächelte Lucius. „Ja, wirklich. Das ist Tradition bei uns, am ersten Tag nach Beginn der Ferien fahren wir da hin und stopfen uns mit ungesunden Sachen voll, sehen uns kitschige Sachen an und vielleicht kaufen wir etwas, wenn es uns gefällt.“ Er strich eine Strähne aus Harrys Gesicht. „Warum gehen wir nicht auch etwas raus in den Garten? Er sieht toll aus mit all dem Schnee.“ Harry lächelte etwas, nickte und rappelte sich wieder auf. Er war zwar ein wenig müde, doch er wollte den Tag genießen. Ihn sich nicht noch mehr versauen lassen. Nein, er wollte die Ferien genießen! Wo Luc sich immer so viel Mühe gab! Und er liebte den Schnee! Sirius saß mit Remus, Tonks und James zusammen, er konnte es noch immer nicht fassen. Nun kam zu der langen Liste mit Problemen, die Harry durchgemacht hatte, auch noch Fastvergewaltigung und das Mobbing musste auch wieder um Einiges schlimmer geworden sein. Sie hatten sich in einem Pub getroffen, um etwas zu trinken. In einigen Tagen würden sie in den Gästeflügel von Malfoy Manor ziehen, um Weihnachten mit Harry und den Anderen zu feiern. Doch da war auch mehr, immerhin hatten sie nun Gewissheit, dass die Leiche, die sie gefunden hatten, Dumbledores unter mysteriösen Umständen verschwundene Schwester war, die von ihm umgebracht worden war. Das würde am nächsten Tag auch entsprechend in allen Zeitungen stehen. Nur war es kein Trost. Dumbledore war ihnen immer noch immer einen Schritt voraus, hatte weiterhin Helfer. Nicht mehr so viele, doch immer noch zu viele, um ihn endlich mal zu überraschen und festzunageln. Das war wirklich frustrierend! Sie mussten endlich mal Fortschritte machen! Aber das war schwer mit einer Truppe, die es im Grunde nicht einsehen wollte zu kämpfen, da sie immer noch Harry vorschieben wollten. Und die ihm unter der Hand auch die Schuld an dem gaben, was gerade wieder geschehen war. Schließlich würde es ja auch ein mehr als schlechtes Beispiel setzen, dass der Junge mit seinen Verlobten zusammen lebte, die nicht nur wesentlich älter, sondern auch noch sein Lehrer und sein Direktor waren. „Ich will diese Drecksschweine...!“ Remus legte Sirius erneut eine Hand auf den Arm. „Wir werden Tom und Dumbledore schon bekommen,“ erklärte er nur. „Und die, die Harry bedroht haben, werden wunderbare Ferien in Askaban verbringen.“ Nicht in den Zellen, an denen es Dementoren gab verstand sich. Denn auch diese irre geleiteten Idioten waren noch halbe Kinder. Ihre Verhandlung, auch nur ihre Anhörung, würde erst nach Weihnachten und Sylvester stattfinden. Sicher eine der Arten von Rache, die Lucius so genommen hatte. Es gab für Teenager nur wenig was schlimmer war, als Feiertage ohne die Verwandten, egal, was man nach außen hin Anderes behauptete. Denn Besuche würden nicht erlaubt werden, Geschenke oder ein Festessen noch viel weniger. Ja, Lucius war rachsüchtig. „Ja, aber wann! Am Ende.. ist er doch wieder mittendrin!“, ereiferte Sirius sich. „Du kennst ihn!“ James sah die anderen Beiden an, merkte mal wieder wie wenig er seinen Sohn kannte. Er konnte nicht viel machen, außer eben zu versuchen, die zu fangen, die den Jungen daran hinderten, ein normales Leben führen zu können. Er wünschte sich, dass er eher hätte da sein können, aber leider hatte das ja nicht geklappt. Er sah zu Tonks, die ihn anlächelte. Ja, Harry hatte Recht. Sie war wirklich toll und sie passte zu ihm. Sie hatte dieselben verdrehten Gedanken, so, wie es früher bei Sirius und Remus gewesen war, aber die waren, wie alle Anderen, erschreckend erwachsen geworden. Selbst sein eigener Sohn dachte, als wäre er mindestens fünfzig und ein Stratege auf dem Kriegsfeld. Darum konnte er den Jungen, den er auch wirklich mochte, kaum als Sohn sehen. Eher als einen Bruder oder so was. Neben Harry kam er sich selbst manchmal durchaus richtig dumm vor. Na, wenigstens konnte ihm im Job niemand was vormachen, eben weil er da auf so abgedrehte Ideen kam, die immer wirksam waren. Und das war es was er tun konnte. Harry das Leben geben, das der leben wollte, egal, was er selbst davon hielt. Nämlich gar nichts. Die Kerle, mit denen er im Grunde schon verheiratet war, waren in seinen Augen zu alt, viel zu alt und Beide zu rachsüchtig. Was, wenn Harry selbst mal am falschen Ende dieser Gemeinheiten endete? Oh, er hatte keinerlei Mitleid mit den Blagen, die sie heut eingebuchtet hatten, doch er fand es schon sehr hart, dass die Jungen nicht mal zu Midwinter oder Sylvester ihre Familien würden sehen dürfen. Auch, wenn sie kleine Verbrecher waren, gegen seinen eigenen Sohn. Aber hätte sein Kind so etwas getan, sicher, er wäre enttäuscht, aber deswegen wäre es immer noch sein Sohn! Nun, man würde sehen, was die Zukunft so brachte... Mit strahlenden Augen sah Harry sich um. Draco und Hermine hatten sich schnell abgesetzt. Irgendwo hin zwischen die Buden, doch er konnte sich schon hier, am Eingang, kaum an all den bunten Lichtern satt sehen. Oder an Luc und Sev in einfachen Muggeljeans, denn sonst, in Anzügen, wären sie aufgefallen, wie bunte Hunde. Es war toll hier und aus der Nähe weit beeindruckender als nur die Lichter aus der Ferne, die er so oft gesehen hatte. Allein die Düfte. Fett aus Fritteusen, gebrannte Mandeln, Bratwürsten und anderen Sachen. Lucius lächelte etwas, er strich leicht über Harrys Wange. Sie war gerötet und auch etwas kühl. Aber das war bei Minusgraden wohl kaum ein Wunder. „Willst du hier stehen bleiben?“, fragte er amüsiert. „Da drin gibt es noch mehr, das man sich ansehen kann... vorzugsweise aus der Nähe.“ „Allerdings,“ murrte Severus. Er hielt von dieser Tradition nicht wirklich viel, doch er durchlitt sie eben, wie jedes Jahr. Allerdings musste er zugeben, dass ihm der bewundernde Blick von Harry das Ganze ein Wenig versüßte. „Kommt, ich will ein Mal durch dieses Chaos, um zu sehen, was es zu Essen gibt, es wird Zeit für ein Abendessen.“ Lucius nickte, er lächelte, legte seine Hand um Harrys Taille, sah, wie Sev die Hand ihres Lovers nahm und lief los, langsam, damit er sich auch in Ruhe umsehen konnte. Denn Harrys Augen waren groß, wie die von einem Kleinkind, dass gerade erst die Welt entdeckte. Die vielen bunten Buden, die Christkindfiguren und all die anderen Dinge, die der Grünäugige bestaunte. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis sie auch nur ein Mal durch die Reihen gekommen waren, dabei waren es wirklich wenig Stände. Draco hatte er schon woanders gesehen. Am Brunnen, wo eine Muggelkrippe aufgebaut worden war, wo sie knutschten und irgendwas aßen, das mehr als suspekt aussah. Harry dagegen strahlte. So viele Dinge. Durch Luc und Severus hatte er viele Dinge aus der magischen Welt kennen gelernt und auf der Kreuzfahrt noch eine Menge andere Dinge, aber das hatte er noch nicht gesehen. Diese vielen Lichter, die Stände, die Sachen, die verkauft wurden. Vor Allem hatten es ihm die Kristallkugeln angetan, die es in allen Farben gab, geschliffen, so, dass das Licht sich in den Facetten spiegelte. Eingefasst waren diese Kugeln in die verschiedensten Dinge, kombiniert mit Holz und anderen Dingen. Und erst die Menschen. Sie alle sahen glücklich aus, erwartungsfroh, egal, ob sie besser oder nicht so gut gekleidet waren. Für Jeden schien irgendwas abzufallen und selbst die Kinder mit den schäbigsten Jacken strahlten über eine Tüte mit kandierten Nüssen. Die ganze Atmosphäre, sie war so... glücklich und doch hatte sie etwas Feierliches. Er merkte kaum, wie es weiter ging, genoss das Alles sehr. „Harry,“ murrte Severus etwas. Er war ja ganz froh, dass der Jüngere mit dem Ausflug zufrieden war, aber er war hungrig. Wirklich. Und dummerweise roch es nicht mal so schlecht überall. „Komm schon, es wird langsam Zeit, dass du dich für was zu Essen entscheidest. Also? Drum rum kommst du nicht.“ „Hab ich doch gar nicht vor!“, lächelte Harry. Im Gegenteil! Er hatte wirklich Hunger! Und alles hier roch so gut! „Aber... ich weiß nicht, was ich tun soll,“ gab er dann zu. „Das... das riecht alles so toll und...“ Lucius lachte leise. „Das ist nun wirklich das geringste aller Probleme!“, meinte er nur, deutete auf einen der Tische, die ein kleines Holzdach hatten und mit Lichtern behängt waren. „Der da ist frei, ihr Beide haltet ihn frei, ich bin gleich zu rück! Los! Marsch!“ „Kauf doch BITTE nicht alles auf!“, rief Severus noch hinterher, bevor er sich mit Harry an den Tisch stellte. Er hatte zwar Hunger, aber so sehr nun auch wieder nicht. Er stellte sich hin, sah zu dem Grünäugigen und wuschelte über dessen Haare. „Nun, wenigstens fühlt sich hier einer wohl....“ „Gefällt es dir denn gar nicht?“, fragte Harry verwundert. „Ich meine... nicht mal ein ganz kleines bisschen? Es ist toll hier! Die Lichter, die Leute, all die Sachen auf den Ständen! Kuck doch nur!“ „Es ist jedes Jahr dasselbe,“ murmelte Severus nur, doch er seufzte. „Ich ertrage es, wie immer. Du weißt, dass ich keine Menschenmassen mag.“ Nun, zumindest hatte Harry im Moment damit keine Probleme. Einfach, weil ihn hier Niemand kannte. Er war ein unbekanntes Gesicht unter Vielen. Niemand, der ihn beleidigte oder belästigte. „Aber es ist doch toll hier!“ „Dann ist es ja gut,“ murmelte Severus nur, er hob Harrys Kopf an, küsste ihn kurz und stöhnte dann auf. „Luc! Wer bitte soll das alles essen?!“ Der Blonde grinste etwas und begann, all die Pappteller aufzubauen. „So viel ist es nicht,“ gab er zurück, verteilte kleine, bunte Plastikgabeln, die Severus ohne ein Wort erst mal in normales Besteck transformierte. Er sah über seine Beute. Es waren zwei Currywürste, Pommes, Bratwürste, Kartoffelpuffer, Spieße, Maiskolben und frittierte Pilze, dazu eine der Pappdinger mit Mayo und Ketchup. „Nein, gar nicht,“ konterte Severus, er wollte seine Gabel in einen Pilz spießen, aber der verschwand vor seinen Augen – zu einem strahlenden Harry. Also nahm er den Nächsten, sandte Lucius einen mehr als warnenden Blick und steckte sich das Teil selbst in den Mund, wobei er sich auch noch verbrannte. Aber auch das war inzwischen irgendwie Tradition geworden. Wobei er es doch mehr genoss, als die letzten Jahre. Das erste Mal mussten Luc und er sich nicht verstecken und sie hatten Harry mit dabei. Der heute richtig zuschlug. Er hatte sich von den Pilzen über die Maiskolben zu dem Schaschlikspieß vorgearbeitet. „Du Armer,“ grinste Lucius nur, der gerade Harry das Schälchen mit der Currywurst zuschob. Auch er genoss es, den Jüngeren mal so reinschlagen zu sehen. Das war wirklich selten, da Harry kaum essen mochte, wenn er sich beobachtet fühlte und wenn er dann für sich war, war ihm die Lust auch vergangen. Was er verstehen konnte. Harry hörte das Geplänkel nur nebenbei, er war gerade im Schlaraffenland angekommen. Das waren Sachen, die er noch nie probiert hatte und sie schmeckten alle köstlich! Er merkte kaum, wie die Dinger schwanden, bis... auf ein Mal nichts mehr da war. Nicht, dass er noch Hunger gehabt hätte. Allerdings runzelte er die Stirn, als er die Blicke der anderen Beiden sah. „Was gibt es?“, fragte er verwirrt. „Nichts,“ winkte Lucius ab. „Aber es ist eine ganze Weile her, dass du so zugeschlagen hast.“ „War doch lecker!“, verteidigte Harry sich. „Das war kein Vorwurf,“ lächelte Severus nur, nahm Harrys Hand wieder in seine – nach einem Reinigungszauber. „Also los, dann kannst du dich noch mal richtig umsehen... und Lose ziehen oder so.“ Harry genoss diesen Abend. Es war Mitternacht, als sie zurückkamen und er hielt in der Hand einen der Kristalle, die er so bewundert hatte. Luc hatte darauf bestanden, es ihm einfach so zu kaufen. Sie hatten Lose gezogen, wobei sie eine Drachenkugel gewonnen hatten, die an Draco gegangen war, Harry hatte so lang gebettelt, bis Severus ihm ein Kuscheltier geschossen hatte und er hatte sich durch mehrere verschiedene Süßigkeiten gefressen. Er fühlte sich, als könne er rollen. Doch er war wirklich, wirklich glücklich. Oh, und müde, hatte er das erwähnt? Sie waren wie gesagt, erst nach Mitternacht wieder auf den Heimweg gegangen, nun war es um ein Uhr nachts. Er kuschelte sich näher an Severus, den Kristall fest in der Hand. Dass er noch stand war ein kleines Wunder. Severus lächelte, als er das merkte. Er strich dem Jüngeren durch die Haare, sah zu Lucius. „Ich denke, da gehören ein paar Leute ins Bett.“ Denn Draco und auch Hermine sahen nicht viel wacher aus. Lucius’ Blick glitt über die Anwesenden und er wusste, dass das ein gelungener Abend gewesen war. Er nickte. „Ich bringe Draco und Miss Granger auf ihr Zimmer, bevor sie im Flur einpennen, dann bin ich bei euch.“ Severus nickte, er hob Harry einfach auf, brachte ihn in nach oben und half ihm aus den Klamotten, legte ihn auf das Bett. Es dauerte auch nicht zu lange, bis Lucius wieder da war. Doch da war Harry tatsächlich schon eingeschlafen, den glänzenden Kristall und den Teddy noch immer in den Händen. Sanft nahm Severus ihm die Sachen ab, legte sie auf das Schränkchen und begann, sich selbst zu entkleiden. „Ich denke, das war wohl ein Erfolg...“ „Ja, das denke ich auch,“ stimmte Lucius zu, der sich ebenfalls entkleidete, dann ins Bett unter die Decke glitt. „Hoffen wir, dass ich das zu Weihnachten noch toppen kann...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)