Empfindungen von LadyAnn84 ================================================================================ Kapitel 1: mein Leben, meine Sehnsucht -------------------------------------- Diese Nacht war so dunkel, dunkler als sonst. Eine dichte Wolkenbank zierte den Nachthimmel. Ließen keine Sterne hervor blitzen oder den Mond erstrahlen. Aber das war auch irrelevant, denn diese Stadt war Nachts genau so hell erleuchtet wie am Tage. Egal bei welchen Wetter tummelten sich Maßen von Menschen auf den Straßen. Manchmal frage ich mich wie es nur soweit kommen konnte das ich mich hierher verirrt habe und geblieben bin. Doch wenn ich an alte Zeiten dachte, füllte sich mein Inneres mit Trauer. Die Vergangenheit tut mir immernoch weh. Selbst nach all den Jahren. Tränen konnte ich schon lange nicht mehr vergießen. Meine Eltern waren nicht mehr am Leben, wurden von einer Organisation dahin gerafft. Genau die, hinter der er hinter her war. Schon seit Jahren. Meine erste große Liebe lebte an der Seite einer mir fast unbekannten Frau, weit von mir entfernt und der Mann an den ich mein Herz nach langer Zeit verschenkt habe ist selten Zuhause. Arbeitete viel. Stürzte sich oftmals durch seinen Beruf in lebensgefährliche Situationen. Ich hingegen habe mein Studium vor einiger Zeit abgeschlossen, hatte seither ebenfalls einen Job. Dennoch nicht den für den ich eigendlich erst studiert hatte. Einen den ich schon immer machen wollte. Der wenig mit Elend anderer zu tun hatte. Schlicht war er, erfüllte mich mit Freude. Lehrerin an einer Grundschule zu sein war irgendwie immer mein Traum gewesen und ich erfüllte ihn mir. Eigendlich war mein Leben wundervoll, doch es fehlte was. Oftmals fühlte ich mich so alleine. Spürte die Einsamkeit in meinen Herzen, es versetzte mir jedes mal einen Stich. Schon seit Tagen ging es mir nicht wirklich gut. Fühlte mich ausgelaugt und leer. Lief mit einer freundlichen Maske durch den Alltag. Doch bevor ich drohte in ein tiefes, schwarzes Loch zu fallen war er wieder da. Gerade so als ob er es war genommen hatte das meine Seele nach Hilfe schrie. So wie heute. Gegen Mittag hatte er angerufen und gesagt das er heute Nacht nach Hause käme. Ich konnte nicht schlafen, es ging einfach nicht. War zu aufgeregt. Daher wartete ich auf ihn. Ich hörte spät in der Nacht wie sich sein Schlüssel ins Türschloss verirrte und auf schloss. Leise wurde die Tür geöffnet und eben so leise wieder geschlossen. Ich stand immernoch am Wohnzimmerfenster in der Dunkelheit des Raumes, nicht in der Lage ihm entgegen zu gehen. Stand nur da in meinem leichten Nachthemd. Schaute nach draußen. Beobachtete all die Leute, die auf der Straße am Gebäude vorbei liefen, in dem wir unsere Wohnung hatten. Ich hörte kurz Schritte die sich in meine Richtung zu bewegen schienen. Aber ein Bruchteil von einer Sekunde verstummten sie wieder. „Wie lange bleibst du?“ fragte ich fast flüsternd in die Dunkelheit hinein. Meine Stimme hörte sich wahrscheinlich nicht sehr fest an, wie sonst, aber das war mir momentan egal. War mir gewiss das er irgendwo hinter mir stand, jedes Wort von mir genau verstand, so wie immer. Mich anschaute, denn ich spürte seine Blicke. „Bis morgen Abend.“ vernahm ich seine dunkle Stimme. Es tat gut sie zu hören. Sie war mir so vertraut. Wie ich ihn vermisst habe. Alles an ihm. Auch wenn er oft in der Öffentlichkeit kühl und abweisend rüber kam. So war er doch ein herzensguter Mensch der viel Wärme ausstrahlte. Ständig entdeckte ich neue Seiten an ihm, die er mir nach und nach zeigte. Preisgab. Nach einigen Minuten drehte ich mich um, sah ihn an. Ich hatte gewusst das er immernoch dort stand, an der Tür. Kannte ihn mittlerweile zu gut. Er würde sich nie ohne triftigen Grund umdrehen und gehen. Nein, wenn er Zeit zum bleiben hatte, dann tat er es auch. Wartete auf mich, so wie ich die ganze Zeit auf ihn wartete wenn er seiner Arbeit nachging. Langsam lief ich auf ihn zu, keine Sekunde wendeten wir unser Augen voneinander ab. Ich blieb vor ihm stehen, sah immernoch in seine grünen, klaren Augen. Ihnen konnte nichts entgehen, auch nicht das er wieder erkannte das er genau zum richtigen Zeitpunkt heim kehrte. Auch wenn er nicht lange bleiben konnte. Der Moment zählte. Mehr nicht. Er erhob seine Arm, fuhr mit seinen Fingern sanft meine Gesichtskonturen nach. Ich sah genau das Leuchten in seinen Augen. Ja, er freute sich genau so wie ich das er da sein konnte. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen geben zu können. Es war nun mal Tatsache das er um einiges größer war als ich. Es tat so unbeschreiblich gut ihn zu spüren. Endlich war er da. Nicht lange und wir versanken in ein wildes und forderndes Zungenspiel. Spürte seine Hände die zärtlich über meinen Körper glitten. Wie so oft dirigierte er mich zum Sofa, drückte mich bestimmend aber liebevoll hinunter. Unsere Lippen lösten sich nicht voneinander. Wir hatten schon Übung in sowas. Wussten wie wir nicht so schnell außer Atem kamen und uns lösen mussten. Ich vergaß alles um mich herum. Spürte seine Haut, seinen heißen Luftausstoß auf meiner. Wir beide wurden immer erregter. Berührten uns gegenseitig, überall. Sprachen kein Wort miteinander, genossen es nur beieinander zu sein. Unsere Kleidung war schon lange von unseren Körpern getrennt. Es war unsagbar Erfüllend ihn in sich zu spüren. Seine schnellen, heftigen Stöße brachten mich bald an den äußersten Rand der Ekstase. Ich hätte damals nie geglaubt das mir so ein wildes Liebesspiel gefallen würde, doch mitlerweile war es für mich nicht mehr vorstellbar ohne solch eines zu leben. Er verstand sehr gut was er tat, ich nehme mal an es kam daher weil er reifer und älter war als ich. Schon einiges in seinen Leben mit anderen Frauen erlebt hatte und dem entsprechend Erfahrung gesammelt hatte. Bewusst war ich mir auch das er schon einst eine große Liebe gehabt hatte, genau wie ich. Schmerzlich verloren wir beide diese, auch wenn es bei ihm wohl mehr weh getan hatte als bei mir. Ich fragte nicht nach, niemals, den es war seine Vergangenheit. Wir lernten uns zu lieben und nur das war was zählte. Dennoch erstaunte es mich immer wieder wie sehr er auf mich einging wenn wir uns sehen konnten. Uns spüren, berühren konnten. Er wusste genau was mir gefiel. Es raubte mir jedes mal den Verstand ihn so intensiv zu spüren. Wirklich, für mich war er schon fast ein Meister auf diesen Gebiet. Er schien genau zu wissen was ich brauchte, denn schon bald merkte ich dieses Gefühl in mir was wohl einer Explosion gleich kam. Auch er sah so aus als ob er gerade dieses Gefühl erlebt hatte. Als er langsam aus mir heraus glitt, merkte ich wie eine Flüssigkeit aus mir herraus lief. Früher empfand ich dieses als unangenehm, doch seit wir uns kannten und aktiv wurden störte es mich nicht mehr im geringsten. Es gehörte dazu und verschaffte mir Gewissheit das auch er seine erste Lust befriedigt hatte. Die Nacht war viel zu kurz als am Morgen mein Wecker schrillte. Hatte erst Orientierungsprobleme, doch stellte ich schnell fest das ich in meinem Schlafzimmer war. In meinem Bett lag. Hatte ich das alles nur wieder geträumt? Hatte mich die Sehnsucht schon so sehr im Griff das ich nicht mal Nachts zur Ruhe kam? Leicht enttäuscht pellte ich mich aus meiner Bettdecke, zog mir was über und verließ den Raum Richtung Wohnzimmer. Ich hatte es mir die letzten Jahre zur Angewohnheit gemacht jeden Morgen erstmal einen Blick auf die Stadt zu werfen. Meist in der Hoffnung ihn unten auf der Straße zu entdecken. Mit einen undefinierbaren Gesichtsausdruck erreichte ich wenige Sekunden später meinen morgentlichen Aussichtspunkt. Blickte voller Hoffnung hinaus. Doch es riss mich wie schon so oft die letzten Wochen in einen Strudel aus Schmerz gemacht. Mir wurde jedoch bald bewusst das dieses Empfinden gar nicht vor Nöten war, denn es legten sich von hinten zwei starke Arme um mich und drückten mich leicht an einen warmen Körper. Er war also da, ich hatte nicht geträumt. „Guten Morgen mein Sonnenschein!“ vernahm ich seine sanfte Stimme an meinem Ohr. Nur mir gegenüber konnte er so sein. So zärtlich und liebevoll. Ich hab nie beobachtet das es bei irgend jemanden sonst so war. „Guten Morgen mein Herzblatt!“ wisperte ich zurück. Den Tag über genossen wir unser trauter Zweisamkeit, doch auch dieser war wieder zu kurz. Schon bald brach der Abend herein. Als er ging merkte ich, wie ach so oft, das mich die Wehmut wieder ergriff. Ich vernahm ein leises Piepsen von meinem Handy, hatte anscheint eine SMS erhalten. Fragte mich wer das sein könnte. Die SMS zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen und gab mir die Kraft auch weiterhin auf ihn zu warten. Die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft nicht zu verlieren. 'Liebste Ran! Es war wunderschön mit dir. Du bist wunderschön. Ich liebe dich von ganzen Herzen. Bald werde ich für immer bei dir sein können, hab nur noch ein wenig Geduld. In Liebe: dein Shuichi' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)